TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?
Ich weis, es mag übertrieben sein. Aber ich lasse mir das Positive Denken zum einen nicht einreden (damit meine ich nicht Dich, sondern die Anderen Untergangsproheten) und zweitens habe mache ich dieses Zenario nun zum dritten mal mit.
Es ist immer Dasselbe. Von Hochjauzend zu tief betrübt. Einige hängen sich sogar auf oder springen aus dem Fenster.
Das ändert aber nichts an den Werten der Unternehmen. Sie haben Wert. Nur heute etwas weniger.
Eine Daimler, eine Telekom usw, aber auch eine TUI werden gestärkt aus diesem Tal der Tränen hervorgehen.
Nicht jeder denkt zum Glück in so negativen Szenarien. Wirtschaft ohne Up und Downs ist schlicht unmöglich.
Stell Dir vor es würde nur nach oben gehen, Du könntest nix mehr bezahlen.
Umgekehrt ist die denkbar besteste Variante. Ist auch nur schwer zu vermitteln. In der Kriese verschlanken, Kosten kontrollieren und danach durchstarten. Wie ein Flieger von TUIFLY in Frankfurt beim Ready for Teak off.
Die Schwachen bleiben indess beim Rollen auf das Flugfeld stehen und schalten die Düsenantriebe ab.
Wir sind heute derart global vernetzt, dass alle Welt daran interessiert ist, hier wieder in ruhiges Fahrwasser zu kommen.
Ich denke positiv. Das kann gerade ein Daxstand von 3600 oder ein TUI Kurs von 4 EUR mir nicht nehmen.
Negativ wäre ich bei einem Daxstand von 10.000, oder wenn eine TUI-Aktie nur für 20 EUR zu haben wäre.
Diese Kriese wird doch gerade durch diese Hysterie und dem Glauben, dass das Glas halbleer, anstelle halbvoll ist, angeheizt und in den Köpfen der Ängstlichen verankert. Die anderen sonnen sich alsdann am dunklen Himmel der Angsthasen.
Ich halte derzeit zwar keine Finanzaktien (erstmals seit 25 Jahren), aber ein paar Sachen kommen doch zusammen, darunter auch ein paar Aktien (Biopharmabereich, Medizintechnik, ... ). Also mich zum Untergangspropheten abzustempeln: das geht so nicht.
Außerdem habe ich hier (nachlesbar) meinen Einstieg in TUI Travel verkündet (das sind die, die im Moment noch ein bißchen Geld für die TUI-AG verdienen).
An Deiner Aufzählung finde ich etwas komisch, daß sie 3 lange Zeit bzw. immer noch von Nieten gemanagte Firmen umfaßt, die sämtlich einen Haufen Teilbeteiligungen haben und optisch günstig aussehen. Wieso befaßt Du Dich nicht mit hoch stehenden, seit vielen Jahren gut geführten Firmen, denen das, womit sie ihr Geld verdienen auch zu 100 % gehört bzw. die (Daimler) ihre Verlustbringer endgültig und juristisch wasserdicht abgegeben haben?
Klar und deutlich gesagt: es gibt an der Börse viele Leute, die auf der Suche nach Schnäppchen sind, nach Firmen, bei denen irgendetwas schief gelaufen ist. Eine andere Strategie wäre es, sich vor allem mit "starken" Aktien befassen.
Ein TUI Kurs von 4 wäre für mich beunruhigender als einer mit 5.
Die Krise wird nicht durch die Hysterie der Pessimisten angeheizt, sondern sie wurde von bestausgebildeten Alleswissern mit Harvard-Prädikatsexamen und von Vollidioten, die immer "bullish" sind, verursacht. Ich gehe davon aus, daß höchstens 50 % von ihnen diese Krise überleben werden. Hierin liegt für mich die einzige Parallele zu 2001/03.
"Wieder in ruhiges Fahrwasser zu kommen", wie Du das nennst, wird leider für alle, die jetzt etwas haben, seinen Preis haben.
Ich sprach "damit meine ich nicht Dich", und schon schreibst Du "Also mich zum Untergangspropheten abzustempeln: das geht so nicht".
Du siehst die Welt in schwarz, bist negativ ohne Ende und wirst es nie lernen.
Diese plumbe Aussage "immer noch von Nieten gemanagte Firmen umfaßt" zeigt nur eine gewisse Verbittertheit.
Du wirst nirgends den Super Manager finden, der darauf bedacht ist, Dir als Anleger ein Geschenk oder eine Freude zu machen.
Für mich lebst Du auf einem anderen Stern.
Ich mag zwar kritische Betrachter, aber Du bist nicht mehr kritisch, Du wirst teilweise unsachlich:
"von bestausgebildeten Alleswissern mit Harvard-Prädikatsexamen und von Vollidioten, die immer "bullish" sind, verursacht".
Damit hast Du Dich für mich ins Abseits geschossen und ich beende damit dieses Thema.
Ich jedenfalls werde dieses Jahr super in Urlaub fahren und über die, die meinen die Welt bleibt stehen, nur lachen. Ich bin nie in Aktien investiert, wenn alle bullisch sind und nie mit Kapital, dass mir nicht dem Arsch vorbei geht. Auch deshalb bin ich völlig entspannt.
Du bestell Dir lieber einen Sarg. Die Welt geht ja bald unter. Übrigens, ein Bestattungsunternehmen wäre doch eigentlich ne gute Anlage.
Gruss Skrulli
Heaven can wait
Frage mich ehrlich gesagt schon, wieso ich mit Leuten wie Dir überhaupt diskutiere. Willst offenbar weder lesen (Schlußsatz Deines Postings: "Du bestell Dir lieber einen Sarg. Die Welt geht ja bald unter. Übrigens, ein Bestattungsunternehmen wäre doch eigentlich ne gute Anlage" ist eine supersinnvolle Antwort auf meine keine 12 Stunden alte Aufzählung von Firmen und Branchen, in denen ich derzeit investiert bin) noch deutlich schreiben:
"bei Dir ist jedes Glas halbvoll und die ganze Welt eh am Untergehen. Ich weis, es mag übertrieben sein. Aber ich lasse mir das Positive Denken zum einen nicht einreden (damit meine ich nicht Dich, sondern die Anderen Untergangsproheten)":
also ich glaube, das würde ich gutachterlich schon durchkriegen, daß Du mich mit solchen Bemerkungen zum Untergangspropheten abgestempelt hast.
Davon abgesehen ist der Satz: "Aber ich lasse mir das Positive Denken zum einen nicht einreden (damit meine ich nicht Dich, sondern die Anderen Untergangsproheten)" sinnmäßig besehen sowieso etwas unklar.
Wird mir auch immer ein Rätsel bleiben, wieso die völlig entspannten Leute so schnell ins Persönliche übergehen ("Wirst es nie lernen", "bestell Dir lieber einen Sarg").
Also, skrulli, ich glaube, das lassen wir lieber, oder?
Schönes Wochenende
P.S. Ich hatte einmal in meinem Leben Aktien einer dieser Firmen und habe diese ungefähr Mitte der 90er verkauft.
Am 20/2 um 17:23 lief über Reuters eine Meldung, wonach jetzt, TUI Kreisen zufolge, auch über die künftige Beteiligungshöhe der TUI an Hapag verhandelt werde, da der finanzielle Spielraum der Käufergruppe geschrumpft sei. Auch der Abschluß der Transaktion verzögert sich vermutlich noch um "einige Wochen".
Ehe hier gleich wieder mit supertollen Verträgen argumentiert wird: selbst supertoll gewonnene Prozesse, mit denen Verträge eingeklagt werden könnten, nützen nichts, wenn der Beklagte (zum Beispiel der Erwerber) inzwischen oder daraufhin pleite wäre. Vorausgesetzt, an den Gerüchten ist überhaupt ein Stück Wahrheit, halte ich es für sehr klug, daß verhandelt wird. Es zeigt allerdings zugleich die Drastik der Lage, in der wir uns befinden. Kompromisse sind jetzt m.E. auf jeden Fall klüger als das Beharren auf Rechtspositionen!
wäre..."
Dass ich nicht lache. Ich habe dieses Geschäft selber fast 30 Jahre betrieben, ich
meine das Jammern auf hohem Niveau, das gerade erfolgreiche Geschäftsleute
so glänzend beherrschen. Ich weiß daher, wovon ich rede.
Schau Dir die Bieter genau an, dann wirst Du feststellen, dass sie mehr als genug
Knete haben, einen Laden wie Hapag zu kaufen. Schau Dir den Kaufpreis an: eine
relativ lachhafte Summe; besonders, wenn man die strategische Bedeutung für den
Standort Hamburg berücksichtigt (diesen Aspekt hat das Konsortium ja selbst als
ihr Kaufmotiv genannt).
Nein, es geht um etwas anderes. Es geht darum, dass die Herrschaften der Ver-
suchung unterlegen sind, die Krise als wohlfeiles Druckmittel zu benutzen.
Du wirst sagen: es ist egal, aus welchem Motiv am Vertrag rumgemeckert wird.
Das ist es eben nicht. Trifft Deine These, wonach der Kaufpreis die Möglichkeiten
der Bieter objektiv überfordert und sie sogar mit Pleite bedroht, nämlich nicht zu,
dann geht es "nur" um die üblichen Spielchen. Und Frenzel -soviel Schlauheit darfst
Du ihm ruhig zutrauen- weiß das genau.
Ehrlich gesagt, wäre es mir aber am liebsten, wenn der Hapag-Deal scheiterte und
TUI Hapag behielte. Einfach deshalb, weil sich der Hapag-Deal (leider entgegen
meiner Erwartung) im Kurs nie richtig niedergeschlagen hat. Vielleicht bekäme meine
Favoritenlösung dann doch noch eine Chance: TUI bringt Hapag als Spin-Off an die
Börse und jeder TUI-Aktionär bekommt einen Anteil.
Sehr gerne würde ich diesen Anteil liegen lassen, bis er irgendwann im Wert steigt.
An TUI (Reisen) habe ich diese Erwartung nicht.
Das Konsortium hat für Hapag-Lloyd einen sehr ambitionierten Preis geboten. Inzwischen ist der Hamburger Hafen "landunter", die Frachtraten sind drastisch eingebrochen, viele Reeder stehen vor der Pleite. Das spürt auch die HSH, die Kredite vergibt und womöglich wegen Geldmangel und fauler Kredite an Merkels Schnorrtopf muss. Ich frage mich, ob der Hapag-Lloyd-Verkauf evtl. daran scheitern könnte, dass die Mittel dafür von den Banken nicht mehr bereitgestellt werden können. Wir haben schließlich Credit Freeze, und mit Seelogistik ist derzeit kein Blumentopf zu gewinnen. Womöglich wird der Verkaufspreis auch noch nachträglich gesenkt bzw. den schlechteren Marktbedingungen angepasst.
TUI finde ich wegen Hapag-Lloyd gut (leider größtenteils verkauft) - mich stört allerdings die Pauschal-Touristik. Vielleicht bin ich im falschen Thread? ;-)
markt und dem Markt für Geschäftsdarlehen.
Der Interbankenmarkt ist eine "Vertrauensmarkt" und er ist zusammengebrochen,
weil die Basis, das Vertrauen, flöten ist.
Und er kommt nicht in die Gänge, wegen der Zinssenkungen. Die sind leider kontra-
produktiv, weil sie genau das tun, was sie eigentlich vergindern sollten: den Kapi-
talfluss unter den Banken unterbinden.
Darlehen für solide Geschäfte sind indessen kein so großes Problem. Geld ist mehr
als jemals zuvor in der Geschichte vorhanden.
Ich glaube deshalb nicht an die Märchen, die die Hamburg-Connection verbreitet.
Das sind einfach nur abgezockte Typen, die genau wissen, wie man Druck macht.
P.S.:
Der Baltic Dry steigt übrigens. Schlaf Dich mal gründlich aus ;-)
Der BDI hatte sich ab dem Hoch im Frühjahr 2008 mehr als gezehntelt, die kleine Erholung war daher so oder so fällig. Man sollte weiter beobachten und keine voreiligen Schlüsse ziehen.
nicht im üblichen Sinn). Damit Du erst gar nicht zu streiten anfängst, gebe ich hier
wieder, was Wiki (zutreffend) darüber sagt:
"Der Index wird an der Baltic Exchange nicht gehandelt. Anders als die Märkte für
Aktien und verzinsliche Wertpapiere ist der BDI frei von Spekulation...
...Mit der Methode, wie der Baltic Dry Index ermittelt wird, sind Manipulationen nicht
möglich. ...
Da der BDI die Verschiffungskosten von Rohstoffen, der Vorstufe der Produktion
ermittelt, mißt er präzise das Volumen des Welthandels auf der Anfangsstufe. Der
BDI ist also ein Frühindikator für die Weltwirtschaft.."
Dass der jüngste Anstieg nicht unbedingt so weitergeht, jedoch ein Zeichen der
Erholung sein könnte, habe ich schon gesagt.
Schön, dass Du den Chart eingestellt hast, er beweist meine Behauptung. Der
blaue Strich allerdings ist Nonsens. Grund: s.o.
von 5,98 Euro je Aktie ermittelt. Fortgeschrieben auf den HEUTIGEN Kurs (4,27)
bedeutet das:
Der Hapag-Deal ist per heute mit (4,3/5,98x4,27) = rund 3 Mrd. Euro eingepreist.
Die Rest-TUI-Aktie gibt es umsonst obendrein.
Das heißt:
Die Aktie wäre überteuert, wenn
a) der Hapag-Deal weniger als 3 Mrd. einbrächte (der ursprüngliche Preis also
um mehr als 30 Prozent gedrückt würde) UND
b) TUI ohne Hapag den Wert NUll hätte.
Die Aktie wäre billig, wenn
a) ein Preis von mehr als 3 Mrd. erzielt bzw. der ursprünglich vereinbarte Preis
um weniger als 30% gedrückt würde
b) TUI ohne Hapag mit mehr als Null anzusetzen wäre.
interpretiert. Genau das Gegenteil habe ich. Entweder hast Du es nicht gelesen,
oder Du bist ganz einfach böswillig.
Klipp und klar habe ich zum Ausdruck gebracht, dass der Anstieg keinen Beleg für
einen weiteren Anstieg darstellt.
Dass der Anstieg aber eine (MOMENTANE) Besserung darstellt, ist eine bloße Fest-
stellung. Mit hineininterpretieren hat das nichts zu tun.
"Charttechnik funktioniert auch, wenn die Charts nicht manipuliert sind."
Ich bleibe dabei: das ist Blödsinn.
Kein Reeder würde auf einen Auftrag verzichten, nur wegen des BDI.
Lassen wir diesen beckmesserischen Streit. Du weißt sehr wohl, was ich meine.
Jetzt bin ich ratlos, wohin die Reise geht.
"Wenn Trends sich fortsetzen, geht der BDI weiter nach oben (Fuzzi) "
Das ist eine unwahre Behauptung. Derlei habe ich nicht gesagt. Von einem
"Trend" habe ich im Zusammenhang mir dem BDI nie gesprochen.
Bei Hapag gehts vermutlich schon ums Überleben. Welt Online hat den neuesten Stand der Gerüchteküche zusammengefaßt: "Verkauf von Hapag-Lloyd verzögert sich um Wochen" (Wen's interessiert, der kann weiterlesen über google news).
Das Wichtigste: Teure Routen werden stillgelegt, auch dieses Jahr drohen hohe Verluste, im Käuferkonsortium liegen die Nerven vor allem Kühnes offenbar blank, Verkauf verzögert sich weiter, es kommt dabei wohl auch zu anderen Konditionen für die TUI, dagegen ist der Kredit der TUI an das Konsortium/Hapag offenbar schon geflossen, etc.
rechnet. Vermutlich dürfte Hapag Konkurs beantragen, noch bevor die Verhand-
lungen beendet sind. Darauf weist auch die Kursentwicklung hin. Andererseits:
Stellt sich die Frage: was ist TUI ohne die wertlose Hapag noch wert; vermutlich
sogar weniger als nichts. Denn die Schiffe und Container müssen ja verschrottet
werden. Und das kostet. Bei den verreckten Stahlpreisen ist auch kein Erlös aus
dem Stahlschrott zu erwarten.
Vor allem das bereits geflossene Darlehen macht zu schaffen: es dürfte verloren
sein. Denn die Darlehensnehmer werden sich wohl sämtlichst durch jeweiligen
Konkurs entwinden.
Ich fürchte also: TUI hat nichts mehr wert. Das würde aber bedeuten: TUI ist im
Moment exorbitant überbewertet. Und die Börse merkt es (mal wieder) nicht.