Ab heute (fast) alles neu bei AT1
Die Kern-Frage ist: Wie finanziert man eine EUR 37 Mrd. Bilanz in Abwesenheit des Anleihe-Markts? Da nützt einem auch das dahin-schmelzende Cash-Polster nicht.
Wie sieht das Anleihe-Markt das Thema?
Siehe:
https://www.ariva.de/XS1761721262
https://www.ariva.de/chart/images/...1856~b1~o285~wfree~Uyear~W0~z620
Ich wünsche Aroundtown alles gute, kann allerdings die Frage der Finanzierung nur so beantworten: "Prinzip Hoffnung".
bin gespannt und kann mir das erstmal nicht erklären
Wenn die Geschäftsleitung von Aroundtown nicht schläft, wird Sie die niedrigen Anleihewerte bemerkt haben und diese in die strategischen Überlegungen einbeziehen.
Wie im Geschäftsbericht angemerkt, sind die Refinanzierungsmöglichkeiten via gesicherter Bankdarlehen derzeit wesentlich attraktiver als der Anleihemarkt. Neben einer Schuldentilgung durch Immobilienverkäufe könnte Aroundtown die mehr als 80% unbelasteten Immobilien zur Aufnahme langfristiger Bankdarlehen verwenden und mit den Bankdarlehen die derzeit weit unter Nennwert stehenden Anleihen am Markt zurückkaufen.
So wie ich das sehen, notieren die von Aroundtown emittierten Anleihen je nach Zinssatz und Restlaufzeit aktuell zwischen 25% und 80%. Mit einem Anleiherückkauf könnte sich Aroundtown demnach weit unter dem Nominalwert des Bilanzansatzes der Finanzschulden entschulden.
Die hierzu notwendigen Finanzmittel kann sich Aroundtown wie gesagt durch Immobilienverkäufe und / oder durch Aufnahme besicherter Bankkredite beschaffen.
Die Börse spiel gerade ein Szenario, in dem Aroundtown das 28 MRD Immobilienvermögen nicht einmal mit deutlichen Preisabschlägen verkaufen kann, keinen Zugang zu besicherten Immobiliendarlehen hat und auch von den stark gefallenden Anleihekursen nicht im Wege des Anleiherückkaufs deutlich unter Nennwert profitieren kann.
Ich sehe das größte Risiko nicht etwa darin, dass eine für uns Aktionäre höchst wünschenswerte Entschuldung durch Immobilienverkäufe und Anleiherückkauf nicht möglich ist, sondern dass sich das Management der Notwendigkeit und betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeit einer deutlichen Verkleinerung der Bilanz und mithin der Bedeutung ihres Unternehmens gegenüber verschließt, weil mit man das mit einer hohen Bilanzsumme verbundene Prestige und die Bedeutung des eigenen Managementpostens nicht verlieren möchte. Ein klarer Principal - Agent - Konflikt!
Bei dem 28 MRD Immobilienvermögen reden wir u.a. von den Konzernzentralen von Siemens in München, Dt. Bahn in Berlin... Es geht hier nicht um irgendwelche leerstehenden Ladenzeilen in Buxtehude. Anscheinend sind aktuell weder Analysten noch große Teile des Kapitalmarkts dazu bereit, sich das von Aroundtown bilanzierte Immobilienportfolio und die zugehörigen Mieter detailliert anzuschauen, um sich eine genaue Vorstellung über den am Markt tatsächlich erzielbaren Veräußerungspreis (-> Substanzwert!) zu machen.
Statt dessen wird die Option einer zeitnahen Komplettentschuldung durch Immobilienverkauf ohne irgendeine schlüssige Begründung einfach vom Tisch gewischt...
Immobilien sind in Deutschland unverändert Mangelware! Interessanter Weise scheint der Markt das Thema Rezession und Wertverlust gewerblicher Immobilien vor allem bei Aroundtown zu sehen, während z.B. die Aktie der DIC Asset AG, des nach eigenen Angaben in Deutschland führenden Anbieters von Büro- und Gewerbeimmobilien, sich an der Börse unverändert hoher Beliebtheit zu erfreuen scheint.?.
Im Cashflow-Statement gibt es dafür ne Zeile "Proceeds from loans, net" --- da liegen wir fürs Gesamtjahr 2022 bei EUR 225 Mio.
Also 0,6% der Bilanzsumme.
Schauen wir mal ob das AT1 dieses Jahr steigern kann.
Klar konnte man mit short sehr viel Geld verdienen. Ich frage mich nur, warum die Warner nicht schon bei 4€ oder 3€ geschrieben haben. Warum erst jetzt? Find ich immer komisch.
Ich denke auch, dass demnächst Meldungen kommen. War bei Teamviewer auch so nach einer ähnlichen Geschichte (große Verschiebungen kurz vor close) .
Ansonsten kann über vieles spekuliert werden. Möglicherweise verschieben Fonds ihre Anteile, oder Hedgefonds und Banken, oder Glattstellen von Insidern, Optionshandel usw.
Meldungen abwarten....
mich würde interessieren was mit den ca. 180.000.000 Aktien ist die die Tochter TLG hält. Macht es Sinn das diese gekauft wurden , damit TLG frisches Geld hat und gleichzeitig den treasury Anteil erhöht von AT und die outstanding shares dementsprechend um die gleiche Zahl reduziert? Bei steigenden Kursen könnte man diese zur eigenen Finanzierung nutzen ohne überhaupt mal über eine Verwässerung nachzudenken