"Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt!"
Die Investmentbank erlitt im vierten Quartal einen Rekordverlust von 15,31 Milliarden Dollar. Die Bank of America hatte Merill Lynch erst im September übernommen, um einen Zusammenbruch des Instituts abzuwenden.
Der US-Finanzkonzern Bank of America soll wegen Schwierigkeiten bei der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch laut US-Medien eine weitere staatliche Milliardenspritze erhalten. Die US-Regierung stehe kurz vor der Genehmigung der Hilfen, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwochabend (Ortszeit) in seiner Online-Ausgabe. Weiteren Kreisen zufolge belaufe sich die zusätzliche Finanzierung auf 15 Milliarden US-Dollar aus dem staatlichen Rettungpaket.
Die jüngsten Verluste von Merrill Lynch seien noch größer als ohnehin befürchtet. Die Regierung werde voraussichtlich für einen Teil davon aufkommen, so die Zeitung unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Bank of America habe damit gedroht, die offiziell eigentlich bereits zum Jahreswechsel vollzogene Übernahme nicht abschließen zu können. Ein Scheitern könnte die Branche und die Finanzmärkte erneut schwer erschüttern.
In einem Überraschungscoup hatte die Bank of America Mitte September den Kauf der angeschlagenen drittgrößten Investmentbank Merrill Lynch für damals rund 50 Milliarden Dollar verkündet. Der Wert der Übernahme verringerte sich inzwischen durch die gesunkenen Aktienkurse um fast die Hälfte. Mit dem Kauf stieg die Bank of America zum nach Bilanzsumme größten US-Finanzkonzern auf.
Im Rahmen seines Rettungspakets für die Finanzbranche beteiligte sich der amerikanische Staat bereits mit 25 Milliarden Dollar bei der Bank of America. Die neuen Hilfen würden voraussichtlich mit der Vorlage der Bilanz des Konzerns am nächsten Dienstag bekanntgegeben, so das "Wall Street Journal".
Ich finde Gold hält sich AUSGEZEICHNET in Anbetracht der jüngsten Talfahrt der Aktien, der USD stärke der jüngsten Wochen, der hohen Nachfrage nach US- und Bundesanleihen und des aktuell stark deflationären Umfeld.
Das sind eigentlich 4 relevante Argumente, die im aktuellen Umfeld eigenlich GEGEN Gold sprechen und dennoch ist Gold in € nicht weit vom ATH entfernt (was einige hier gerne wegreden versuchen..).
In so einem Umfeld KANN man sich GAR NICHT erwarten, dass Gold explodiert.
Ich halte bis auf weiteres an meinen massiven physischen Beständen fest. Trotz Spread könnte ich mit Gewinn aus meinen physischen Anlagen aussteigen, der deutlich die Rendite der letzten 3 Jahre übersteigt - aber daran denke ich nicht einmal - und das, obwohl ich mir für die nächsten Monate KEINE nennenswerte "Performance" erwarte (sofern nichts Aussergewöhnliches passiert). Aber Performance über die nächsten Monate ist auch nicht meine Hauptmotivation meiner Goldanlagen (auch das wird von vielen hier missverstanden).
Meine Hauptmotivation ist langfristiger Werterhalt mit direktem Zugriff auf diesen Vermögensanteil und das mit dem geringst möglichen Risiko eines Ausfalls durch DEFAULT (Bankenpleite) bzw. eines massiven Wertverlust durch negativen Realzins von Festgeld, Sparbuch, Anleihen bzw. worst case durch Währungsreform.
Warum Goldbesitz ein Ausschließungsgrund sein soll (wie metro und einige andere immer wieder "analysieren") für den gleichzeitigen Besitz von Grund, Boden, einer Immobilie, Aktien oder Festgeld, entbehrt zudem jeder realen Grundlage.
Ist die Zeit noch nicht reif?
Tausende Jobs bedroht
In der Bankenbranche droht eine neue Streichwelle. Die Finanzkonzerne Citigroup und Morgan Stanley bestätigten wie erwartet die Zusammenlegung ihres Handelsgeschäfts, in dem weltweit 19 000 Mitarbeiter arbeiten. Die Banken ließen durchblicken, dass bei der Fusion kräftig Stellen gestrichen werden sollen, veröffentlichten aber noch keine Zahlen. In einer öffentlichen Stellungnahme hieß es lediglich, die beiden Häuser wollten durch die Fusion 1,1 Mrd. Dollar einsparen. Vor allem in der Verwaltung dürfte es Entlassungen geben. Geplant ist, durch die Zusammenlegung den weltweit größten Broker zu schaffen. Morgan Stanley zahlt für die Transaktion 2,7 Mrd. Dollar an den angeschlagenen Citigroup-Konzern und erhält dafür die 51 Prozent-Mehrheit am Gemeinschaftsunternehmen. AnD
Von Jörg Eigendorf Und Sebastian Jost 16. Januar 2009, 02:32 Uhr
Josef Ackermanns Investmentbanker haben sich verspielt. Jetzt muss der Chef die Deutsche Bank wieder zurück zu den Privatkunden führen
Als das Londoner Wirtschaftsmagazin Economist im August 2004 berichtete, die Deutsche Bank sei ein gigantischer Hedgefonds, sah sich Josef Ackermann zu einem seiner äußerst seltenen Leserbriefe bemüßigt. "Sie haben die Transformation der Deutschen Bank in erstaunlicher Weise missinterpretiert", schrieb der entrüstete Vorstandschef. Die Einnahmen der Bank entstünden überwiegend aus Transaktionen im Kundenauftrag. Ackermann wollte zeigen: Mein Haus ist keine Zockerbude, die mit Wetten an den Weltbörsen ihr Geld macht.
Seit Mittwoch dieser Woche steht fest, dass Ackermanns Selbstbeschreibung wohl eher eine strategische Vision war. Fünf Jahre nach dem Leserbrief muss er zugeben, dass sich seine Bank - wie ein Hedgefonds - kräftig verzockt hat. "Wir sind über das Ergebnis im vierten Quartal, das zu einem Verlust im Gesamtjahr geführt hat, sehr enttäuscht", schreibt der 60-jährige Vorstandschef. Der Großteil des Verlustes stammt aus dem Eigenhandel mit Aktien, Anleihen und verschachtelten Derivaten. Kurzum: aus Wetten an den Börsen. Fünf Mrd. Euro beträgt allein der Quartalsverlust - ein historischer Rekord in der Geschichte der Deutschen Bank.
Die Börse strafte Ackermann für den Einbruch ab. Selbst Experten waren schockiert. "Die Handelsverluste waren viel höher als erwartet", kommentierten die Analysten der Credit Suisse. Und in der Branche ist man sich einig darüber, dass sich der Konzern kein weiteres derartiges Debakel erlauben kann: Die Bank habe keinen Puffer mehr, urteilt ein Frankfurter Analyst. 2009 müssten von Anfang an Gewinne her, sonst müsse Ackermann beim Staat um Geld betteln - was er im Herbst noch als "Schande" bezeichnet hatte.
Die Verluste des vierten Quartals 2008 sind für die Deutsche Bank ein einschneidendes Ereignis. Jetzt wird Ackermann eine Transformation einleiten, wie es das letzte Mal vor fast 20 Jahren geschehen ist. "Unser Eigenhandel wird radikal zurückgefahren", sagt ein hochrangiger Banker. Was nichts anderes heißt als: das Ende des Hedgefonds Deutsche Bank, bei dem Wenige wie im Kasino ein riesiges Rad drehen. Es ist das Ende einer Ära, die im Herbst 1989 begann und in der sich das Institut von einem behäbigen, konservativen, nationalen Spieler zu einer der führenden Investmentbanken der Welt wandelte.
Gold kann nur dann "explodieren" (was verstehst Du darunter?), wenn die massgeblichen Währungen und/oder Staatsanleihen einkrachen.
Rechnest Du damit, dass Deutschland oder die USA tatsächlich PLEITE in 2009 oder 2010 gehen ? ICH NICHT.
Ich rechne aber damit, dass solange mit massiven RE-inflationären Massnahmen "gekämpft" wird, solange es nur geht. Dabei wird die Wirtschaft nur unproportional anspringen - sprich ich rechne ab anfang 2010 mit einer STAGFLATION und recht DEUTLICH negativem Realzins
= sehr schwaches Wirtschaftswachsum bzw. längere Rezession, bei mässiger, ab 2010 zunehmender Teuerung, Leitzinsen knapp über bzw. bei Null und eben deutlich negativen Realzinsen in SUMME ein sehr sehr gutes UMFELD für Gold, welches in 2010 aus meiner heutigen Sicht eine bessere Performance bringen sollte als 2009, auch und gerade, wenn sich die Wirtschaft in 2010 stabilisieren sollte (sieh dir den Goldpreis ab ende der letzten Rezession ;0)
Nur wenn etwas AUSSERGEWÖHNLICHES passiert bzw ab 2012 ff sollte
Die aktuellen Schuldenstände werden entweder durch plötzlichen (unvorhersehbaren) DEFAULT oder durch langfristige INFLATION(default) - teilweise - "abgebaut" werden.
Bei dem siebentägigen Tender zur Bereitstellung von
Liquidität in US-Dollar gegen Besicherung hat die Europäische Zentralbank (EZB)
am Mittwoch 58,018 Mrd USD zum Festzinssatz von 1,13% zugeteilt. Damit wurden
die Gebote für den über die Term Auction Facility (TAF) der Federal Reserve
abzuwickelnden Tender von 27 Instituten wie angekündigt voll bedient. Der
Devisenkurs beträgt 1,3312 USD/EUR.
Wie die EZB weiter mitteilte, wurden bei dem Euro/Dollar-Devisenswap mit einer
Laufzeit von ebenfalls sieben Tagen die Gebote von drei Instituten über 780 Mio
USD ebenfalls voll bedient. Der feste Swapsatz beträgt minus 1,55 Stellen. Die
beiden Geschäften werden am 15. Januar valutiert und am 22. Januar fällig.
Webseite: http://www.ecb.int
EZB teilt bei Haupt-Refi-Tender 203,792 Mrd EUR zu
Beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag 203,792 Mrd EUR zum Festzinssatz von 2,500% zugeteilt. Damit wurden die Gebote von 614 Instituten voll bedient. Wie die EZB weiter mitteilte, belief sich die aktualisierte Schätzung der autonomen Faktoren für den Liquiditätsbedarf auf 356,0 (347,5) Mrd EUR.
Die daraus resultierende Benchmarkzuteilung beträgt minus 128,0 Mrd EUR. Das neue Geschäft mit Fälligkeit am 21. Januar wird am 14. Januar valutiert, an dem ein alter Tender über 216,122 Mrd EUR ausläuft.
Webseite: http://www.ecb.int
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den
Liquiditätsbedarf für den Zeitraum vom 12. bis 20. Januar im Rahmen der
Ausschreibung ihres Hauptrefinanzierungsgeschäftes mit einem Festzinssatz von
2,50% auf 347,5 Mrd EUR geschätzt. Wie die EZB am Montag mitteilte, ergibt sich
daraus eine Benchmark-Zuteilung von minus 183,5 Mrd EUR. Dies ist der
Zuteilungsbetrag, der den Banken eine problemlose Erfüllung ihrer
Mindestreservepflicht erlaubt.
Die Zuteilung erfolgt am 13. Januar, die Valutierung ist für den Folgetag
vorgesehen, an dem ein alter Tender über 216,122 Mrd EUR ausläuft. Der neue
Tender wird am 21. Januar 2009 fällig. Der Euro-Liquiditätseffekt resultierend
aus den bereits zugeteilten Devisenswapoperationen ist den Angaben zufolge in
der Schätzung des durchschnittlichen täglichen Liquiditätsbedarfs bereits
enthalten.
Webseite: http://www.ecb.int
100.000.000.000.000 Dollar-Schein für Simbabwe
Zitat: 100 Billionen Simbabwe-Dollar werden in dem Land demnächst in Umlauf gebracht. Erst vergangene Woche waren neue Geldscheine ausgegeben worden, deren Wert aber schon wieder zu niedrig ist.
16.01.2009 | 11:33 | (DiePresse.com) http://diepresse.com/home/wirtschaft/...o?_vl_backlink=/home/index.do
Persönliche Anmerkung dazu: "Dass ist auch ein Grund nicht alles inlPapierwerte zu halten. Ein Teil je nach persönlichen Vermögensverhältnissen sollten langfristig in physischen Edelmetallen gehalten werden. Wenn zusätzlich noch schuldenfreies Eigentum vorhanden ist um so besser.
Bitte keine Postings wie "bei (Hyper) Inflation" werden meine Schulden weniger, oder ich kann mich dabei entschulden. Das ist ein weit verbreitetes Ammenmärchen, was real nie aufgeht. Der einzige der sich entschuldet ist der "Staat" auf Kosten der Bürger.
Falls doch jemand, da anderer Meinung sein sollte, wäre es interessant mal die Vielfalt der Pro -und Kontra Meinungen zu lesen.
@Maba71
Passt das hier im Randbereich des Threads noch rein? Stichwort: Hyperinflation/Entschuldung gegenüber Gold/Silber als Absicherung?
Gruss GW
So hätten Ausländer alleine im Oktober T-Bills für 147 Mrd USD gekauft und US-Investoren zwischen Juli und Oktober Aktien und Bonds im Wert von 126 Mrd USD repatriiert, rechnet sie vor. Im Zuge einer wohl zur Mitte 2009 wiedererwachenden Risikoneigung könne es hier zu Abflüssen kommen, sagt sie.
-Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 297 25 313, Hans.Bentzien@dowjones.com DJG/hab/kth/ptt
(END) Dow Jones Newswires
Nach Meinung dieses Autors spricht die Flucht in Schatzbriefe für ein Phänomen, das im Japan der 1990er fehlte, das in den USA überdeutlich ist und das wenigstens eine galoppierende Inflation auslösen könnte: eine Investitionsblase in Schatzbriefen. Platzt auch diese Blase, dann haben wir die Flucht aus dem Dollar.
Dieses Platzen könnte durch eine Refinanzierungskrise ausgelöst werden: Wir beginnen ein Jahr, in dem nicht nur mindestens 2 Billionen US-Dollar neuer Schulden angekündigt wurden, sondern auch noch 6 Billionen US-Dollar alter Schulden fällig werden. Diese 8 Billionen US-Dollar müssten wieder von ausländischen Investoren – Zentralbanken und Finanzinstituten – aufgebracht werden. Das bisherige Motiv für solche Käufe besonders der Politik in China und Japan war die Verbilligung der eigenen Exporte in die USA. Die Amerikaner konsumieren aber nicht mehr. Indien und Russland verkaufen sogar Dollar-Reserven, um ihre eigenen Währungen zu schützen. Wenn Japan und besonders China das nachvollziehen, dann ist es für den Dollar vorbei. China könnte diesen Weg wählen, um die eigenen Ausgabenprogramme zu finanzieren.
Die geforderten Zinsen für Schatzbriefe würden steigen, und zwar sprunghaft. Die Politik in den USA stünde dann vor dem Problem, dass die Refinanzierung ihres Schuldenbergs immer teurer würde – eines Schuldenberges den sie auch noch wachsen lässt. Als Ausweg aus einer Refinanzierungskrise könnte die Politik in den USA einen direkten Kauf von Schatzbriefen durch die Zentralbank wählen. Das wäre dann der sichere Weg in die Hyperinflation. Ob die Politik dazu bereit ist hängt davon ab, ob sie versteht was sie tut und glaubt, damit durchzukommen.
könntest das erläutern mit dem schulden weginflationieren, also dass das nur für den staat funktioniert aber nicht für den privatmann? Das krieg ich jetzt grad nicht so auf die reihe..
achso hallo erstmal, ist mein erster beitrag, lese aber schon einige monate mit :)
Donnerstag, 1. Januar 2009, 14:01 Uhr
Boston, 01. Jan (Reuters) - Insgesamt zehn geschlossene Fonds der amerikanischen Allianz(ALVG.DE: Kurs)-Tochter Pimco müssen ihre Dividendenzahlungen verschieben. Grund dafür ist, dass der Wert ihrer Vermögensanlagen unter eine gesetzlich festgelegte Schwelle gesunken ist. Am Mittwoch mussten der Municipal Income Fund und der New York Municipal Income Fund II einräumen, dass ihre Assets weniger als das Doppelte des Betrags wert sind, für den sich die Pimco-Fonds Kapital über Vorzugsaktien beschafft haben. Erst oberhalb dieser Grenze erlaubt der Investment Company Act von 1940 die Zahlung von Dividenden.
"Anhaltende schwerwiegende Marktverwerfungen und die jüngste weitere Erosion am Markt für kommunale Schuldverschreibungen haben dazu geführt, dass die Werte der Wertpapiere im Portfolio der Fonds gesunken sind", erklärte Pimco. Ähnliche Erklärungen hatten bereits im Dezember acht andere Pimco-Fonds gemacht. Die Dividenden wären am 31. Dezember fällig gewesen.
Die Zahlung und Ankündigung weiterer Ausschüttungen solle so bald wie möglich wieder aufgenommen werden, erklärte Pimco. Um dies zu erleichtern, könnten auch Vorzugsaktien zurückgekauft werden - wodurch sich die Anlagendeckungsquote technisch wieder verbessern ließe. Geschlossene, börsennotierte Fonds in den USA geben eine festgelegte Zahl von Stammaktien aus und verschaffen sich über die Ausgabe von Vorzugspapieren Fremdkapital.
© Thomson Reuters 2009 Alle Rechte vorbehalten.
Ist eines der wichtigsten Kriterien und Merkmale, wenn es um die Preisgestaltung bei Gold geht!
Inflation und deren "manipulierte" Zahlen lenken jeden Staatshaushalt!
Da wir aber immer wieder neue Rechenwege durch die Staaten aufgezeigt bekommen, wie man die Inflationszahlen möglichst herunterschraubt (zwischen Realität und Theorie klaffen da Welten!), wäre dies ein interessanter Aspekt!
Aber bitte keine Fragen wie: "Soll ich dann Schulden machen usw.?"
Na dann los!
Investoren zittern vor Bondblase
von Tobias Bayer (Frankfurt)
Ist der sichere Hafen noch sicher? Nachdem die Anleger massenweise amerikanische Staatsanleihen gekauft haben, wächst die Furcht vor einer harschen Korrektur. Besonders das gewaltige Staatsdefizit der USA könnte bald einen heftigen Ausverkauf nach sich ziehen.
Die Aufforderung von Mohamed El-Erian könnte eindeutiger nicht sein: "Nichts wie raus aus amerikanischen Staatsanleihen. Sie sind sehr, sehr teuer." El-Erians Urteile haben Gewicht. Er ist Chief Investment Officer von Pimco - die Allianz-Tochter ist der größte Bondinvestor der Welt.
Nach dem Platzen der Hausmarkt- und Rohstoffblase droht nun womöglich die nächste heftige Trendwende in einer der sichersten Anlageklassen: Mehr und mehr Experten halten US-Staatsanleihen für überkauft. Die großen Anleihehändler sprechen 2009 sogar vom ersten Verlustjahr für US-Staatspapiere seit zehn Jahren. "Ein Bärenmarkt für Staatsanleihen ist möglich. Er könnte 10 bis 20 Jahre anhalten", schreiben die technischen Analysten der UBS in einem Researchbericht.
Primärhändler sagen Ende des Booms voraus
Ein regelrechter Boom würde damit zu Ende gehen. Im Zuge der Kreditkrise flüchteten die Anleger in Treasuries, was die Rendite zehnjähriger Papiere von 3,85 Prozent Mitte November auf zwischenzeitlich 2,2 Prozent trieb. Dabei gilt: Kurse und Renditen bewegen sich gegenläufig. Angetrieben wurden die Kurse von fallenden Aktienmärkten und einem regelrechten Verschwinden jeglichen Risikoappetits.
Seit Jahresbeginn steigen die Renditen jedoch wieder. Allein in den vergangenen vier Tagen legten sie bei zehnjährigen Treasuries um fast einen halben Prozentpunkt zu. Am Dienstag lag sie kurz bei 2,6 Prozent, das war das höchste Niveau seit Mitte Dezember. "Wir sahen im vergangenen Jahr heftige Gewinne, weil die Investoren sichere Häfen suchten. Jetzt kehrt sich der Trend um", sagte Tom Tucci, Leiter US-Bondhandel bei RBC Capital Markets.
Die 17 großen Staatsanleihenhändler in den USA gehen im Durchschnitt davon aus, dass zehnjährige Treasuries dieses Jahr 3,1 Prozent ihres Werts einbüßen. Das wäre der erste Verlust seit 1999, als die Papiere 8,3 Prozent verloren. Die Konsensprognose für die zehnjährige Rendite steht bei 2,95 Prozent.
Das Finanzministerium kündigte bereits an, in den kommenden zwölf Monaten 2000 Mrd. $ an Schulden aufzunehmen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr begab die Regierung nur 892 Mrd. $ an neuen Papieren. Dieses Angebot wird den Umlauf weiter erhöhen. Im November waren 5820 Mrd. $ an Staatspapieren auf dem Markt. Das ist Rekord. 2007 waren es noch 4540 Mrd. $ gewesen.
Inflation statt Deflation
Schürt mit der Ausweitung der Geldmenge die Inflationsgefahr: Fed-Chef Ben BernankeAuch die Geldpolitik spricht aus Sicht der Experten für steigende Renditen. Nicht nur senkte die US-Notenbank Fed den Leitzins auf das historische Tief von 0 bis 0,25 Prozent. Sie weitete überdies durch Wertpapierkäufe ihre Bilanz auf 2200 Mrd. $ und die Geldmenge von 825 Mrd. $ im Dezember 2007 auf 1658 Mrd. $ ein Jahr später aus. Angesichts dieser Ausdehnung gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die Deflationsgefahr 2009 schwinden und der Teuerungsdruck wieder steigen wird.
Begleitet werden könnte die Rückkehr der Inflation durch eine wirtschaftliche Erholung in den USA ab der zweiten Jahreshälfte 2009. "Steigen die Chancen für einen konjunkturelle Wende, dann wird diese vor allem für die US-Wirtschaft erwartet. Die längerfristigen Renditen in den USA sollten dann stärker anziehen als in der Eurozone", schrieben die Rentenanalysten der Commerzbank in einem Researchbericht. Sie empfehlen den Anlegern deshalb, auf eine sinkende Renditedifferenz zwischen Europa und der USA zu setzen.
JP Morgan und Merrill Lynch bleiben Bondbullen
Nicht alle Experten teilen diese Ansicht. Zu den prominentesten Befürwortern für weiter steigende Anleihenkurse zählen JP Morgan und Merrill Lynch. JP Morgan sieht die Rendite zehnjähriger Treasuries mittelfristig bei 1,65 Prozent, Merrill-Lynch-Volkswirt David Rosenberg prognostiziert einen Wert von 1,5 Prozent.
"Es ist eher wahrscheinlich, dass die Anleger weiterhin Staatsanleihen kaufen werden. In einer Welt, wo die meisten Volkswirtschaften in der ersten Jahreshälfte in der Rezession stecken werden, ist das die beste Strategie", sagte JP-Morgan-Chefvolkswirt Bruce Kasman Mitte Dezember.
Zumindest kurzfrisitig könnten Kasman und Rosenberg Recht behalten, räumen auch Verfechter niedriger Anleihenkurse ein. Nächstes wichtigste Datum ist Freitag: Dann wird der Arbeitsmarktbericht für Dezember veröffentlicht. Erwartet wird, dasss die Arbeitslosenquote von 6,7 auf 7,0 Prozent angestiegen ist. "Ich bin mir nicht sicher, dass wir uns in einer Blase befinden. Solange die Fed Staatspapiere aufkauft, bleiben die Renditen niedrig", sagte Andrew Brenner, Leiter strukturierte Produkte beim Brokerhaus MF Global.
Aus "Hartgeld.com"! Ist aber nicht meine Meinung, sondern soll lediglich zeigen, wie andere darüber denken!
http://www.hartgeld.com/verschuldung.htm
Unter infoseiten - verschuldung haben sie sich gestern zu einer leserfrage hinsichtlich der privatverschuldung geäussert. dort schrieben sie, dass sich in einer hyperinflation (die in meinen augen sogar gerade gezielt herbei geführt wird) der staat entschuldet, der "kleine mann" aber auf seinen schulden sitzen bleibt bzw. diese mit aufgewertet wird. dieses szenario kann ich aus verschiedenen gründen nicht nachvollziehen:
1. wenn der staat gesundet, die unternehmen und privatleute aber weiterhin verschuldet sind bzw. noch schlimmer verschuldet sind, dann sind wir doch im prinzip schon wieder fast soweit wie vor der hyperinflation.
2. würde das ja einer enteignung zehntausender unternehmen / selbständiger und von millionen privatleuten gleichkommen - wie soll die wirtschaft da wieder auf die beine kommen?
3. wenn die löhne nicht mit inflationieren, frage ich mich woher die leute 1929 in der weimarer rep. und in simbabwe diese unmengen an geldscheinen hatten / haben?! wenn meine schulden bei der bank 100.000 euro betragen, und ich verdiene 50.000 im monat, sollte sich das abzahlen doch schnell erledigt haben...
4. wenn nur der staat entschuldet wird und nicht die banken, wie soll dann das bankensystem wieder auf die beine kommen - ergo, wenn die banken entschuldet sind, bräuchten sie die forderungen an ihre zuverlässigen schuldner auch nicht fällig stellen, oder ?!
5. der für mich wichtigste punkt: eine enteignung von millionen menschen (arbeiter, angestellte, beamte - richter, polizisten, soldaten etc. - hunderttausende spätaussiedler, türken usw.), würde wohl im handumdrehen verhältnisse wie zur franz. revolution 1789 herbeiführen. kann das beabsichtigt sein ?
Es ist leider so, dass vor einer Währungsreform nicht gesagt werden kann, wie diese aussieht. Meist ist es so, dass der Staat günstiger aussteigt, als die Privatleute.
Eine Hyperinflation im Kondratieff-Winter - also jetzt - unterscheidet sich wesentlich von einer im Kondratieff-Sommer. Unsere Einkommen sind im Weltmasstab sehr hoch, daher ist nicht anzunehmen, dass sie mit der Geldentwertung mitsteigen. Die Leute werden daher von den Kosten aufgefressen. Ausserdem ist nicht anzunehmen, dass Finanzwerte wie Immobilien überhaupt im Preis steigen.
PS: Revolution und Aufstände: kommt sicher.