Bayer
2.) gibt es nur Ärger mit allen möglichen Stakeholdern
Solche Rituale (wir kennen das von den Tarifpartnern) verkaufen sich immer gut.
Die Nachricht über den deal würde natürlich von beiden Seiten vollmundig als Erfolg verkauft, " mit ungeahnten Aussichten"....,der Kurs indes dürfte bis 80 oder gar 75 (wahrscheinlich eher kurzfristig) nachgeben. Da bin ich mal echt gespannt.
Zuerst spricht der Vorstand, dass man organisch wachsen möchte und kurze Zeit später ist schon alles anders und man ist Willens, eine horrende Summe für eine umstrittene Übernahme zu bezahlen. Warum bitte will Bayer den gesamten Betrag in bar und nicht einen großen Teil davon in Aktien bezahlen? Das ist doch mehr als ungewöhnlich, noch dazu in Anbetracht der hohen Aufschlag- Prämie.
Da liegt es auf der Hand, dass hier mit aller Gewalt ein Deal durchgezogen werden soll, um gegenüber der erstarkten Konkurrenz (DowDupont und ChemChina), nicht völlig ins Hintertreffen zu geraten - koste es, was es wolle.
Schwer vorstellbar, dass sich der Kauf von Monsanto für Bayer-Aktionäre (auch langfristig) wirklich bezahlbar macht. Da wäre es vielleicht sinnvoller, für das Geld in der Pharmasparte wichtige Bereiche auszubauen bzw. in neue einzudringen. Für alle, die schon investiert sind, kann man nur wünschen, dass die Übernahme scheitert. Einen Einstieg sehe ich aufgrund der vielen verschiedenen Fragezeichen als zu riskant, außer das Ganze wird abgeblasen.
Da dies hier nicht wirklich der Fall ist, bzw. das ganze zu teuer und zu riskant ist, wird der Deal abgeblasen werden. Das ist meine bescheidene Meinung dazu.
Hier mal eine grobe Rechnung mit einer Finanzierung von 20 Jahren und einem Zinssatz von 3% p.a.:
Kaufpreis Monsanto: 56 Mrd. Eur
abzgl. Eigenkapital: 8,4 Mrd Eur (15% EK des Kaufrpeises)
Kredit: 47,6 Mrd
Bei einer Finanzierung von 47,5 Mrd Eur einer Laufzeit von 20 Jahren und einem Zinssatz von 3% zahlt Bayer pro Jahr ca. 3,2 Mrd Euro an Tilgung + Zinsen.
Monsanto machte 2015 einen Gewinn von 2,3 Mrd$ -> ca. 1,9 Mrd Euro.
Bayer verspricht sich Synergieeffekte von 1,5 Mrd Eur pro Jahr.
Das ergibt 3,4 Eur Mrd - Tilgung von 3,2 Mrd = 200 Eur Mio überschuss.
Also der Deal ist sehr auf "Kante" gerechnet.
Treffen die Synergieeffekte nicht ein und macht Monsanto nicht mehr soviel Gewinn wie 2015, ist der Deal rein rechnerisch ein Verlust für Bayer.
Zudem kommt noch das Zinsrisiko, sind es überhaupt 3% oder mehr? Bleibt die Zinsbindung über den gesamten Finanzierungszeitraum?
Sollte Bayer den Deal deutlich unter 3% finanziert bekommen, sinkt das Risiko entsprechend.
Also hängt alles von den Zinsen ab!
Größenwahn?
Da kommt die IG Farben Vergangenheit vielleicht doch etwas durch...... ;-)))
PS: Beginnt das Pferd gerade zu rennen?
Ankündigung Übernahmeinteresse --> Kurs stürzt ab --> OK
Ankündigung sehr hoher Preis --> Kurs stürzt weiter ab --> OK
Plötzliche Erholung ohne irgendwelche news auf über 89 --> WARUM???
Seit 3 Tagen ist die Aktie fast bewegungslos bis auf irgendwelche komischen Sprünge (sowohl hoch als auch runter) ohne irgendwelche news ... --> WARUM???
Allerdings geht es kontinuierlich bergab ...
Das ist für mich momentan reine Lotterie!
Das Ding kann bei entsprechender news plötzlich bei 78 stehen, aber genausogut bei über 90 ...
Ich denke nicht das die Insider auf schnelle Kursgewinne aus sind.
Wir werden es bald erfahren...
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer wirbt in diesen Tagen bei seinen wichtigsten Aktionären um Zustimmung für die geplante milliardenschwere Übernahme des US-Konzerns Monsanto. Nach Angaben eines Firmensprechers vom Freitag soll die Aktion noch bis zur kommenden Woche andauern. Zu den Reaktionen unter den Investoren wurden keine Angaben gemacht.
Vor wenigen Tagen hatte Bayer für Monsanto ein Kaufangebot von umgerechnet 55 Milliarden Euro angekündigt. Der US-Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmittel wies die Offerte zwar als zu niedrig zurück, zeigte sich aber für weitere Verhandlungen offen.
Die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), eine der größten Vertretungen von Kleinanlegern in Deutschland, hatte die Pläne des Vorstands kurz nach Bekanntgabe bereits begrüßt. Die US-kanadische Blackrock-Gruppe, derzeit mit mehr als 6 Prozent größter Einzelaktionär von Bayer, wollte sich dagegen nicht äußern.
Vor wenigen Tagen hatte eine Umfrage des US-Analysehauses Bernstein unter Bayer-Aktionären ergeben, dass die Mehrheit die Höhe des Kaufpreises ablehnen. Unklar blieb allerdings, wie viele Anleger mit welchen Anteilen überhaupt befragt wurden. Mit rund 300 000 Aktionären gehört Bayer zu den großen Publikumsgesellschaften in Deutschland. Rund 11 Prozent sind Privatanleger, darunter auch 1 Prozent Belegschaftsaktien./ls/DP/stb
Wer langfristig an Bayer glaubt und bereits investiert ist, kann seinen Einstandspreis drücken - aber jetzt zu sagen, das war das Ende der Fahnenstange ist reine Spekulation.
Kann sicherlich noch Richtung 80 gehen - aber ob man dann bei 80 - 82 oder 87 gekauft hat, ist, zumindest langfristig gesehen, nicht so entscheidend.
Man muss also davon ausgehen, dass das Management alles daran setzen wird, dass die Übernahme über die Bühne geht. Wie weiter oben schon erwähnt, hat dabei der einfache Aktionär gar nichts mitzureden - das bestimmen die institutionellen Investoren aus den USA, vor allem BlackRock.
Das Management zeigt einfach auch durch die Insiderkäufe ihre Entschlossenheit, Monsanto zu kaufen. Wobei natürlich alles relativ ist, wenn man das Gehalt der Manager mit den Kaufsummen vergleicht - eine nach außen hin optische Maßnahme der Willenskraft. Aber auch sie können nicht in die Zukunft schauen, was der Deal langfristig für Bayer und seine Aktionäre bringen wird.
Es bleibt der Eindruck einer monströsen Übernahme aus Angst vor Marktverlust, bei der der Preis offenbar keine Rolle spielt.