der Euro/Dollar Long Thread
Seite 83 von 173 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:13 | ||||
Eröffnet am: | 15.05.04 15:07 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 5.304 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:13 | von: Mariejpgpa | Leser gesamt: | 238.561 |
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Vor einigen Wochen warnte die Europäische Zentralbank vor Zweitrundeneffekten, also Lohnsteigerungen, um steigende Güterpreise auszugleichen. Viele Marktteilnehmer und Ökonomen erwarteten daher eine Erhöhung der Leitzinsen. Diese Wochen trafen sich die Währungshüter erneut, eine Zinsänderung oder die Ankündigung einer Zinsänderung blieben jedoch aus. Die EZB reagierte damit nicht auf den Anstieg der Verbraucherpreise – und das zu Recht. Wesentlichen Anteil an dem Inflationsanstieg haben nicht die Löhne sondern die Preissteigerungen bei den fossilen Energieträgern. Die während der siebziger Jahre berühmt gewordene Preis-Lohn-Spirale ist derzeit nicht zu sehen. Zu bezweifeln ist, ob sie überhaupt in Gang kommt. Die Gewerkschaften in Europa taten sich schließlich in den vergangenen Jahren schwer, überhaupt reale Lohnsteigerungen durchzusetzen. Die hohe Arbeitslosenrate sowie die Möglichkeit, Arbeitsplätze nach Asien oder Osteuropa zu verlagern, haben die Macht der Gewerkschaften deutlich geschwächt. Zudem besteht wohl innerhalb der EZB Unsicherheit, ob sich die Konjunktur bei dem lahmenden Konsum erholt. Daher wartet die Europäische Zentralbank erstmal ab. Der Euro verlor nach der Sitzung des EZB-Rats an Wert. Der Dax nahm dagegen den Kampf mit der Marke von 5000 Punkten wieder auf. Die Chancen auf eine Jahresendrallye haben sich durch die Beibehaltung der Leitzinsen wohl erhöht.
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Es gibt inzwischen Gerüchte, dass die EZB noch im Dezember die Zinsen auf den Euro erhöhen will, weil die Inflation über Soll liegt. Dies könnte dem Euro, wenn gleichzeitig die Dollar-Käufe der US-Banken ausklingen, dann wieder etwas stärken. Weit über 1,20 wird die Erholung IMHO aber nicht gehen.
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Mittagsbericht
07.11.05 - 13:27 Uhr - FXnews
EUR/USD ist am Montagmorgen im europäischen Handel unter die Optionsmarke von 1,1800 gerutscht. Ein Bewegungstief und damit gleichzeitig das neue Jahrestief 2005 wurde bei 1,1783 markiert. Händler berichteten erneut von einer Jagd auf Verkaufsstopps durch US-Investmentbanken. Beobachter sagten, dass viele Marktteilnehmer die erhöhte Nachfrage nach der US-Valuta von Unternehmensseite aufgrund des zum Jahresende auslaufenden Homeland Investment Act vorwegnähmen.
Vor diesem Hintergrund bewirkten zinsbullische Wortmeldungen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) wenig. Auch die starke deutsche Industrieproduktion im September (+1,2% gegenüber Vormonat) führte bisher nicht dazu, dass EUR/USD sich weit über die Marke von 1,1800 hinaus erholen konnte.
USD/JPY zeigte sich rückläufig. Toshihiko Fukui, Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), hat in Aussicht gestellt, dass die japanische Geldpolitik in 2006 einen Richtungswechsel vornehmen könnte. Ein Vertreter der chinesischen Notenbank sagte, dass der Wechselkurs des Yuan stabil gehalten werden solle. (rs/FXdirekt)
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EU-Währungskommissar Joaquin Almunia kündigte am Montag nach Beratungen der Finanzminister der Eurozone in Brüssel an, wegen der sich hinziehenden Haushaltsberatungen werde die Kommission im Dezember vorschlagen, Deutschland bis 2007 Zeit zu geben. Dies entspricht der Planung von CDU/CSU und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen. Dann spätestens müsse das Staatsdefizit wieder unter drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes sinken, sagte Almunia. Der Euro-Gruppen-Vorsitzende Jean-Claude Juncker bekräftigte, dies entspreche auch der Meinung der letztlich entscheidenden Finanzminister. Deutschland verstößt seit 2002 gegen den einst auf seinen Wunsch beschlossenen Pakt.
Trotz zunehmender Warnungen der Europäischen Zentralbank vor einem Ansteigen der Inflation und damit einhergehender Sorgen der Finanzminister vor einer Zinserhöhung nahm Juncker die deutschen Überlegungen für eine höhere Mehrwertsteuer in Schutz. Zwar werde eine deutliche Mehrwertsteuer-Erhöhung in Deutschland auch Folgen für die Inflation in der gesamten Euro-Zone haben. Die Minister hätten der Europäischen Zentralbank jedoch erklärt, dass es sich dabei um eine Einmalmaßnahme handele, die der Gesundung der Staatsfinanzen diene.
Mit der Einigkeit zwischen Finanzministern und Kommission können die künftigen Berliner Koalitionspartner ohne das Risiko zusätzlichen Drucks aus Brüssel planen. Ursprünglich hätte Deutschland nach früheren Zusagen des scheidenden Finanzministers Hans Eichel (SPD) bereits in diesem Jahr den Pakt wieder einhalten müssen. Almunia bekräftigte, er rechne in diesem Jahr aber mit einem Defizit von knapp vier Prozent. Eichel selbst erwartet 3,7 Prozent, weil er anders als die Kommission einige Einnahmen aus Wertpapiergeschäften defizitmindernd wertet.
Almunia und Juncker sagten, sie hätten ihre Einschätzung den künftigen Regierungspartnern in Berlin bereits mitgeteilt. Juncker machte aber auch deutlich, dass 2007 aus seiner Sicht das letzte Datum für eine Defizitsenkung ist. Er habe designierten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Eichels designiertem Nachfolger Peer Steinbrück (SPD) erklärt, dass "die allgemeine Erwartung ist, dass Deutschland bis 2007 allen Auflagen des Stabilitätspaktes gerecht wird. Ich bin zuversichtlich, dass dies der neuen Bundesregierung gelingen wird. Jedenfalls gilt das Datum 2007."
Almunia sagte, der Bundeshaushalt 2006 werde erst im kommenden Jahr verabschiedet werden. Daher gebe es die Möglichkeit, Deutschland bis Ende 2007 Zeit zu geben, den Pakt einzuhalten. "Das ist die Nachricht, die ich im Namen der Kommission der neuen deutschen Regierung übermittelt habe."
Der scheidende Finanzminister Eichel sagte am Rande seiner voraussichtlichen letzten Sitzung mit seinen Euro-Kollegen, er sei optimistisch, dass der Termin 2007 zu halten sei. "Wenn es die große Koalition nicht schafft, wer soll es dann schaffen?", fragte er. Nun könne es im Bundesrat keine Blockaden der Unions-Länder mehr geben.
Eichel war mit dem immer wieder verschobenen Ziel eines Staatshaushalts von unter drei Prozent immer wieder gescheitert und hatte letztlich nach einer Machtprobe mit der Kommission eine Änderung des Stabilitätspaktes durchgesetzt. Damit können Defizitsünder länger Zeit bekommen, um bei schwacher Wirtschaftslage ihre Neuverschuldung zu senken. CDU/CSU hatten Eichel damals scharf dafür kritisiert.
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Der Euro ist gestern weiterhin schwächer geworden gegenüber dem Dollar, was auf die Eskalation der Krawalle in den Vorstädten von Paris und auf gemischte Wirtschaftsdaten zurückzuführen ist. Die Unruhen haben sich inzwischen insbesondere auf die Städte Toulouse, Marseille, Lyon, Grenoble, Nizza, Avignon, Straßburg, Belfort und Rennes ausgeweite und forderten gestern in Paris das erste Todesopfer. Premierminister Dominique de Villepin hat Schnellverfahren gegen Randalierer und ein baldiges Ende der Ausnahmesitution angekündigt, aber bisher gibt es keine Anzeichen dafür. Was die Wirtschaftsdaten anbelangt, ist der Einkaufsmanagerindex des Einzelhandels für die Eurozone von 49,7 im September auf 50,4 im Oktober gestiegen und hat damit die Prognosen von 50,2 übertroffen. Der Einkaufsmanagerindex für den Einzelhandel in Deutschland als größte Wirtschaftsmacht der Eurozone erreichte 48,1 und überstieg damit die Prognose von 46; damit zeigt der PMI-Bericht eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vormonat. Politische Instabilität und steigende Energiekosten brachten die Verbraucherausgaben in Italien in Schwierigkeiten. Der Einkaufsmanagerindex des Einzelhandels in Italien fiel von 54,4 im September auf 53,7 im Oktober, während laut Prognose ein Anstieg auf 54,8 erwartet wurde. In Frankreich ist der Ein-kaufsmanagerindex von 51,1 im September auf 50,5 im Oktober gesunken. Die Industrieproduktion hat sich in Deutschland von -1,5% im September auf +1,2% im Oktober verbessert. Dieses Ergebnis übertrifft die Prognosen und ist ein gutes Anzeichen dafür, daß das Bruttoinlandsprodukt des 3. Quartals wohl auch Ver-besserungen zeigen wird. EZB-Präsident Trichet hat seine Äußerungen der letzten Woche wiederholt und seine Haltung als Inflationsfalke noch einmal bestätigt. Er hob hervor, daß das größte Wachstumsrisiko für die Weltwirtschaft in den hohen Energiepreisen besteht.
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EUR/USD hat nach Kommentaren des Präsidenten der luxemburgischen Notenbank Yves Mersch ein wenig zugelegt. Dieser hatte gesagt, die Europäische Zentralbank (EZB) könne jederzeit handeln. Zudem suggerierte er, dass dies bereits im Dezember der Fall sein könnte.
Marktbeobachter berichten unterdessen von Hedgefonds, die sich bei EUR/USD auf Käuferseite befinden und die auch mit dem Erwerb von Call-Optionen auf weiter steigende Notierungen von EUR/USD setzen. Verkaufsorders liegen aktuell im Bereich von 1,1740-50. Darüber befinden sich Stopps. Gegen 11:00 Uhr CET notiert EUR/USD bei 1,1738. (th/FXdirekt)
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HANDELSBLATT, 8. November 2005
Trübe Aussichten für den Euro
Von Regine Palm und Ulf Sommer
Der Kurs des Euros steht weiter unter Druck. Nach dem kräftigen Rutsch Ende vergangener Woche fiel die Gemeinschaftswährung am heutigen Dienstag bis auf 1,1711 Dollar zurück. So niedrig notierte sie zuletzt am Mitte November 2003. Experten erwarten für die nächsten Tage weitere Verluste.
DÜSSELDORF. Auch die Sorge vor einem Übergreifen der Krawalle in Frankreich auf andere europäische Staaten hat den Eurokurs gedrückt. Bislang wurden allerdings nur in wenigen Städten außerhalb Frankreich vereinzelte Übergriffe wie das Anzünden von Autos gemeldet, darunter in Berlin.
Ausgelöst wurde die Schwäche bereits am Freitag. Die Gemeinschaftswährung war trotz enttäuschender Arbeitsmarktdaten aus den USA um rund zwei Cent bis auf knapp 1,18 Dollar abgerutscht. Der Kurs hatte dabei die wichtige charttechnische Unterstützungsmarke von 1,1866 Dollar nach unten durchbrochen.
Nach Einschätzung von Dorothea Huttanus, Leiterin Geld- und Devisenmärkte der DZ Bank, setzte sich gestern die Entwicklung vom Freitag fort. „Der Devisenmarkt hat völlig gegen jegliche Vernunft reagiert“, sagt die Expertin. Denn die Arbeitsmarktdaten aus den USA seien schlechter ausgefallen als erwartet. Dennoch seien sie Anlass gewesen, den Dollar zu kaufen. Dies zeige, dass sich der Markt nur auf die Zinsphantasie fokussiere. „Der Zinsvorteil ist überzeugend“, sagt Huttanus, „aber alles, was Zweifel daran aufkommen lässt, wird völlig ignoriert“.
Höhere Zinsen machen Anlagen eines Landes attraktiver. Während die US-Notenbank (Fed) in der vergangenen Woche die Leitzinsen zum zwölften Mal in Folge auf nunmehr vier Prozent angehoben hatte, verharren die Zinsen in Euroland nun schon seit Juni 2003 bei zwei Prozent. Japan verfolgt seit langem nahezu eine Nullzinspolitik.
„Diese Zinsdifferenz-Argumentation hat zusammen mit Stop-loss-Verkäufen unter 1,1850 Dollar den Euro ganz massiv gedrückt“, sagt Stefan Schilbe, Chefvolkswirt von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Er rechnet damit, dass die Fed in diesem Jahr die Zinsen noch ein weiteres Mal anheben könnte und dann noch einmal im Januar. Auch die Terminmärkte gehen mehrheitlich davon aus, dass der Zinssatz im April bei 4,5 Prozent liegt. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) seien sich die Marktteilnehmer dagegen unschlüssig, ob ein Zinsschritt noch in diesem Jahr erfolgen wird.
Laut Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank sind die Kursbewegungen in erster Linie Dollar-getrieben. „Ursache sind die unterschiedlichen Zinsentwicklungen in den drei großen Volkswirtschaften. Die Finanz- und Haushaltsdebatte mit dem Milliardenloch spielt da keine große Rolle“, meint sie. Nach Einschätzung des Trinkaus-Experten Schilbe ist die aktuelle Diskussion in Deutschland allenfalls eine zusätzliche Belastung. „Der Weg über Steuererhöhungen ist kontraproduktiv für den Euro“, sagt er.
Drastisch eingetrübt hat sich für den Euro auch die charttechnische Situation, seit er am Freitag aus seiner monatelangen Seitwärtsbewegung nach unten ausgebrochen ist. Das Tief vom Juli bei 1,1866 hatte mehrfach gehalten und galt als solide Unterstützung. Vor allem professionelle Marktteilnehmer orientieren sich an derartigen Marken. Der Bruch der Linie war daher für viele Akteure ein Signal, weitere Euro-Bestände zu verkaufen oder aber mit Optionen gegen den Euro zu spekulieren. „Technisch betrachtet haben wir die Seitwärtsbewegung mit einem Verkaufsssignal verlassen. Dadurch trübt sich die Situation ein. Entscheidend ist jetzt, ob das Tief von Mai und Juni vergangenen Jahres hält“, sagt Petra von Kerssenbrock. Wichtig ist vor allem, ob es sich bei dem gestrigen Bruch – gestern notierte der Euro knapp unter dem Mai/Juni-Tief – um eine nachhaltige Entwicklung handelt, die also an den Folgetagen bestätigt wird.
Trinkaus-Stratege Schilbe hat sein Jahresendziel für den Euro jedenfalls kräftig nach unten korrigiert. Bisher hatte er mit 1,27 Dollar gerechnet, nun sind es 1,22 Dollar beim Euro.
[Immerhin noch 1,22 - das sind fast 5 cents mehr als der aktuelle Kurs, A. L.]
DZ-Strategin Huttanus vermag indes nicht einmal so recht an Kurse von 1,20 Dollar zum Jahresende glauben. „Das Risiko liegt auf der unteren Seite“, sagt sie. Ähnlich sieht es offensichtlich Stephen L. Jen von Morgan Stanley: „Der Kurs ist auf dem Weg in Richtung unseres Jahresendziels von 1,16 Dollar“.
Skeptischer gegenüber dem Euro wird auch Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft des Milliardärs und Investmentgurus Warren Buffett. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg hat der unerwartet starke Dollar Berkshire Hathaway in diesem Jahr bislang 900 Mill. Dollar gekostet. Buffett hatte darauf gesetzt, dass das US-Handelsdefizit den Greenback schwächen würde. Ende September hielt Berkshire Hathaway nur noch 16,5 Mrd. Dollar in Devisenterminkontrakten, nach 21,5 Mrd. Dollar Ende Juni. Charttechnisch steht der Euro auf des Messers Schneide. Der Kurs hat eine wichtige Unterstützung durchbrochen.
[Warren Buffett war also auch bei EUR/USD ein "Langzeithalter" - fatal für seinen Fond! - A. L.]
HANDELSBLATT, Dienstag, 08. November 2005, 12:12 Uhr
Bitte um Abhilfe!
Gruß Hotte
... und vielen Dank im Voraus!
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Die Tabelle gibt an, wie stark die Gewinne einzelner Branchen vom EUR/USD-Kurs abhängen. Rote Zahlen (die Klammern stehen für "minus") kennzeichnen Branchen, deren Gewinne bei Euro-Stärke sinken. Sie sind es zugleich, die jetzt vom stärker werdenden Dollar profitieren. Mich interessierte vor allem, wie Pharma abschneidet (wird durch Dollar-Stärke begünstigt), da ich u. a. long Pfizer bin (siehe Thread).