der Euro/Dollar Long Thread
Seite 75 von 173 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:13 | ||||
Eröffnet am: | 15.05.04 15:07 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 5.304 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:13 | von: Mariejpgpa | Leser gesamt: | 238.097 |
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Das war letzten November/Dezember, und der Dollar war so günstig, dass sich ein Einstieg lohnte. Beim jetzigen Kurs - EUR/USD = 1,20 - hingegen sind Dollarkäufe weniger attraktiv. Das Rückschlagsrisiko ist jetzt zu groß. Dass der Euro von hier auf 1,10 fällt, halte ich für sehr viel unwahrscheinlicher, als dass er (vorher) noch einmal auf über 1,30 steigt. Oberhalb von 1,30 ist das Chance-Risiko-Verhältnis wieder so günstig, dass ich Dollars kaufen würde.
Ansonsten geben die Real-Zinsen den Ausschlag. Bei 10 % Zinsen und 10 % Inflation läuten bei mir die Alarmglocken - der mex. Peso lässt grüßen.
Als sich der Dollar in der Reagan-Zeit halbierte (von ca. 3,20 DM auf 1,80 DM), lagen die Dollar-Zinsen zeitweise bei 15 Prozent! So liefert die Vergangenheit den besten Beweis dafür, dass hohe Zinsen einer (von Inflation) angeschlagenen Währung nichts nützen. Die Verluste konnte man auch nicht aussitzen: 1995 fiel der Dollar im Tief auf 1,35 DM, im Herbst 2000 erreichte er ein Zwischenhoch von 2,39 DM. Der heutige EUR/USD-Kurs von 1,2050 entspricht einem USD/DM-Kurs von 1,62. Wer zu Beginn der Reagan-Ära Dollars für 3,20 gekauft hat, hat sein Geld seitdem - in DM/Euro gerechnet - HALBIERT.
Das Öl zieht heute wieder an (+ 1,60 $), weil die Öl-Rigs im Golf von Rita stärker als erwartet in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. "Der Markt" hat seine Folgenabschätzung anfangs wohl ein wenig auf die leichte Schulter genommen, weil die Personenschäden diesmal klein waren. Die SACH-Schäden beider Hurrikane zusammen sind jedoch beträchtlich. Ich gehe davon aus, dass die US-Indizes in den nächsten Wochen weiter fallen - und der Euro weiter zulegt.
1,1867 / 1,1870.
Die Godmode-Leute haben schon öfter gute Prognosen abgegeben.
# 1853: Natürlich kann es auch so kommen! Aber wer weiß es schon genau?
Ergänzung zu meinem obigen psoting: Das war nur eine Weiterführung des Gedankens von Leichtgläubiger. Unterm Strich sollte das heißen: Wieso sollte ein Amerikaner Dollars behalten? Es gibt schlicht und ergreifend keinen Grund bei einem negativen Realzins und steigender Inflation. Also wird er diversifizieren. Der Euro ist dabei naheliegend, selbst wenn der Realzins auch in der EU nicht verlockend ist, so ist die Inflationsrate von 2% doch ein im Vgl. zum Dollar sicherer Hafen, von den unterbewerteten EU-Aktien einmal ganz abgesehen. Aus Sicht der Asiaten stellt sich das ähnlich dar. Mit dem Keller voller Dollars, einer steigenden Inflation und ausufernden Defiziten wird es zunehmend riskanter für die Jungs, noch mehr Dollars zu kaufen.
In summa bleibe ich dabei: Wenn diese Konsolidierung abgeschlossen ist (ich vermute bei knapp 1,20, evtl. war auch heute schon das Tief da), geht es Richtung 1,30. Da sollte die endgültige Entscheidung fallen, ob die Konsolidierungsphase komplett vorbei ist und ein neues Hoch kommt, oder ob das Ganze nur ein Vorgeplänkel auf die 1,05 war.
Ungeachtet der Realzins-Unterschiede ist eine mit nur 2,5 % Inflation belastete Währung wie der Euro (und das sind auch nur die Deutschland-Daten, EU-weit ist die Inflation niedriger) fundamental attraktiver als eine mit 4 % belastete - zumal sich aus den von Dir genannten Gründen (Asiaten-Keller voller Dollars) die US-Inflation weiter erhöhen dürfte. Zusätzliches Geld zu drucken ist für die USA die eleganteste Methode, auf Kosten der restlichen Welt in Saus und Braus zu leben.
Da die Börse und auch der Devisenmarkt ein "Folterinstrument" ist, das darauf abzielt, die maximale Zahl von Marktteilnehmern zu frustrieren, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Asiaten für ihre "Dummheit", so viele Dollars gekauft zu haben, nun auch noch mit steigenden Dollar-Kursen belohnt werden. Wer darauf wettet, wettet letztlich gegen die (klammheimlichen) Interessen der USA! Ein US-Banker bezeichnete die Dollar-überladenen Asiaten mal hinter vorgehaltener Hand als "foreign suckers" - zu deutsch: "ausländische Dummköpfe".
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FTD, 26.9.05
Inflation auf höchstem Niveau seit 2001
Der Anstieg des Ölpreises und ein unerwarteter Preissprung bei Bekleidung haben die deutsche Inflation im September auf den höchsten Stand seit über vier Jahren getrieben. Die letzte Stufe der Tabaksteuererhöhung unterstützte die Entwicklung.
Die Verbraucher mussten 0,4 Prozent mehr für ihre Lebenshaltung bezahlen als im August, ermittelte das Statistische Bundesamt auf Basis der Daten aus sechs Bundesländern. Die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr sprang von 1,9 Prozent im Vormonat auf 2,5 Prozent. Zuletzt stiegen die Preise im Juni 2001 dermaßen deutlich an.
Heizöl war um bis zu 45 Prozent teurer als im Vorjahr. Die Kraftstoffpreise kletterten um bis zu 19 Prozent. Bekleidung und Schuhe waren teilweise rund sechs Prozent teurer als im August, was Experten auch auf den EU-Import-Stopp chinesischer Textilien und das Ende der Schlussverkäufe zurückführten. Die letzte Stufe der Tabaksteuererhöhung verteuerte Zigaretten und Tabak.
Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zum Vormonat und 2,3 Prozent zum Vorjahr gerechnet. Der für die europäische Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg um 0,4 zum Vormonat und lag damit 2,7 Prozent über dem Stand des Vorjahres. Endgültige Daten will das Bundesamt Mitte Oktober vorlegen.
Zusammenfassung (von mir): Bafin-Chef Sanios sorgt sich nicht nur um die zunehmende Verschuldung der Staaten (vor allem USA), sondern auch um die - global - immer höheren Schulden der Hedge-Fonds. Er befürchtet bei einem Rückgang der zurzeit überreichlichen Liquidität einen ähnlichen Kollaps wie 1998, als der Hedge-Fond "Long Term Capital Management" vor die Hunde ging und die (US-)Finanzwirtschaft nur mit Milliardenspritzen aus dem US-Staatssäckel vor dem Fiasko gerettet werden konnte. Auch Warren Buffett hat schon länger Angst vor einem Derivate-Crash.
Vielleicht sinkt SP-500-Finanzindex deshalb seit Monaten, während der SP-500 (Gesamtindex) unberirrt stieg.
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In Washington das Thema verfehlt
von Lucas Zeise
Der Appell der G7 an die Ölproduzenten war fast schon albern. Er lautete, diese möchten doch bitte sehr mehr des braunschwarzen Energiesaftes fördern. Wahrlich, auf der IWF-Tagung in Washington am Wochenende scheint der Ölpreis die überragende Rolle gespielt zu haben.
Die Finanzminister und Notenbanker der führenden Industrienationen konnten sich auf diesen Schuldigen an allen nur denkbaren zukünftigen ökonomischen Übeln leicht einigen.
Der Ölpreis ist eine weitgehend exogene Größe, das macht ihn als Sündenbock so geeignet. Denn alle anderen haben schon getan, was sie konnten. Die Regierungen haben Ölreserven verkauft. Die Erdöl exportierenden Länder - einschließlich Saudi-Arabiens - produzieren am Limit. Die Opec hat die Fördergrenzen für ihre Mitgliedsländer aufgehoben. Mehr Öl wird dadurch nicht gefördert. Auch der Engpass bei den Raffinerien ist nicht schnell zu beseitigen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte Hurrikan Rita noch mehr Verarbeitungskapazitäten stillgelegt.
Im Weltbild der für den reibungslosen Fortgang der Weltwirtschaft Verantwortlichen erscheint der Input Energie der limitierende Faktor schlechthin. In einer Welt, die sich auf strammem und inflationsfreiem Wachstumskurs befindet, drohen allein die hohen Energiepreise das Wachstum abzuwürgen.
Es bleibt ein Schuss Unsicherheit, ob die Lage wirklich so komfortabel ist und ob die Ölpreisanalyse überhaupt stimmt. Trotz der aktuell erfreulichen Verfassung der Weltwirtschaft bestand in Washington großes Unbehagen, um nicht zu sagen Angst.
Dennoch wurden die globalen Ungleichgewichte finanzieller Art zum Nebenthema herabgestuft. Wahrscheinlich langweilen sich die Teilnehmer mittlerweile bei Gesprächen über das sich weiter aufblähende Leistungsbilanzdefizit der USA. Es hat mit über sechs Prozent des Sozialprodukts eine Größenordnung erreicht, die Anpassungen notwendig und Verwerfungen wahrscheinlich macht. Die Gefahr eines drastischen Dollar-Sturzes besteht fort.
Weit verbreitet ist die Auffassung, dass die aktuell überaus günstigen Finanzierungsbedingungen sich stark verschlechtern könnten. Und das ist noch milde ausgedrückt. Schließlich hat die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen am vergangenen Donnerstag die sensationell tiefe Marke von drei Prozent erreicht. In den USA liegen die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen unter 4 1/4 Prozent und damit weniger als einen halben Punkt höher als der von der Notenbank vorgegebene Satz für Tagesgeld. Die Zinsen für schlechtere Schuldner als der Staat sind ebenfalls extrem abgerutscht. Auch für Kredite nehmen die Banken nur noch minimale Aufschläge auf die staatlichen Referenzzinsen. Das heißt, wer Schulden machen will, der kann. Wie in den Zeiten des Börsenbooms haben Unternehmen, Privatleute und der Staat keine Mühe, Geld aufzunehmen.
Die Unternehmen machen aber keine Schulden. Im Gegenteil, in Nordamerika, Europa und Japan haben sie die günstiger werdenden Finanzierungsbedingungen zur Bilanzsanierung genutzt. Stärker verschuldet haben sich in allen drei Regionen die Staaten, in den USA und einigen anderen angelsächsisch geprägten Ländern die Privathaushalte und - ziemlich global - die so genannten neuen Schuldner. Zu diesen zählen vor allem die Hedge-Fonds und Private-Equity-Fonds.
Die "exzessive" Verschuldung der Hedge-Fonds macht wiederum den Bankenaufsehern Sorgen. Jochen Sanio, Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin, gab bei einer von Goldman Sachs organisierten Konferenz in New York zu Protokoll, ihn treibe schreckliche Angst um, welche Gefahren von fallierenden Hedge-Fonds ausgehen. Hedge- und Equity-Fonds können auf außergewöhnlich hohe Renditen nur hoffen, wenn sie ihre Investments mit viel billigem Fremdkapital finanzieren. Da weder die BaFin noch eine andere Aufsicht einen Überblick hat, wer da mit welchem Geld welche Finanzstrategien oder Unternehmenskäufe finanziert, erscheint die Angst Sanios vor einem ähnlichen Unfall wie dem Kollaps von Long Term Capital Management 1998 durchaus berechtigt.
Auf der Konferenz wurden Sanios Warnungen abgetan. Kein Wunder: Die Teilnehmer waren entweder Manager oder Geldgeber der kritisierten Spekulationsbranche. Auf der IWF-Herbsttagung spielten Sorgen über die am schnellsten wachsenden, aber einer Aufsicht nicht unterzogenen Teile des Weltfinanzsystems ebenfalls keine Rolle. Obwohl auch die US-Notenbank gelegentlich meckert über die oft schlampige Abwicklung des Handels mit Kreditderivaten durch die Hedge-Fonds, lehnt sie eine stärkere Regulierung ab.
Kein Wunder, dass die Stimmung in Washington so schlecht war. Die Optimisten sehen eine leichte Verschlechterung der Lage, die Pessimisten ein veritables Desaster auf sich zu kommen. Eine ernsthafte Diagnose der erahnten Probleme wurde nicht wirklich versucht. Von einer Erfolg versprechenden Prävention gar nicht zu reden.
Lucas Zeise ist Finanzkolumnist der FTD. Er schreibt jeden Dienstag in der Zeitung
1,1960
1,1826
1,1780
1,16
daß der trend noch eindeutig richtung italien zeigt. ;-)
und solange das so ist, sollte man vorsichtig auf der lonseite sein,
und warten bis die signale drehen.
ich sach nur ein wort: schmerz. ;-)
gruß trash
Gruß und viel Erfolg!
Das könnte der Vorbote für einen Oktober-Crash sein (Aktien-Crash, Dollar-Crash).
Erschwerend hinzu kommt, dass die Gas-Futures heute um 6 Prozent nach oben schossen. Der Preis liegt jetzt bei 14 Dollar nach 7 Dollar im Juli. Öl steht auf 66, auch nicht gerade beruhigend.
ich befürchte ja fast, dass er nach unten ausbrechen wird,
weil jeder erwartet, dass er jetzt steigen musst.
aber von meine gefühlen lass ich mich nicht mehr leiten.
gruß trash
MaMoe ....
Das Komische an der Geschichte ist: Ich kann keine Abwärtswelle mehr finden und trotzdem prallt er so heftig an der 1,2090 ab. Also kann das entweder ein neuer Impuls innerhalb der 5 down werden oder es ist sowas wie ein wxy nach EW. Mal den Montag abwarten.
Ciao und schönes WE.