against all odds


Seite 47 von 117
Neuester Beitrag: 08.04.20 16:14
Eröffnet am:22.03.13 19:18von: FillorkillAnzahl Beiträge:3.904
Neuester Beitrag:08.04.20 16:14von: FillorkillLeser gesamt:328.682
Forum:Börse Leser heute:54
Bewertet mit:
23


 
Seite: < 1 | ... | 44 | 45 | 46 |
| 48 | 49 | 50 | ... 117  >  

5913 Postings, 5586 Tage learnerWo Du gerade bei taktischen Überlegungen bist!

 
  
    #1151
11.12.13 19:46
Hast Du nun deinen Short geschmissen? Ich finde ja, dass positive Meldungen wie die Einigung im Haushaltsstreit der USA früher für mehrere Hundert Punkte im Dow gesorgt hätten.

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillnein

 
  
    #1152
11.12.13 20:16
Entry / Exit poste ich hier. Die letzte Analyse war, dass die Marktpsychologie robuster ist als gedacht. Zudem sehen wir deutlich anziehendes Sentiment, was für wieder steigende Kurse spricht. Allerdings wollte ich eine Momentumsbestätigung im Dow sehen und die fiel bislang aus...

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillwhat is a helicopter drop ?

 
  
    #1153
11.12.13 23:17
A helicopter drop should be thought of as anything that adds to the financial net worth of the private sector.   This can potentially be achieved by the Fed or the US Treasury.  

For instance:

When the US government deficit spends (spends more than they tax) they are issuing a financial asset (the T-bond) that has no corresponding private sector liability.   This adds to the financial net worth of the private sector.
If the Fed had the authority to just dump cash out on the street (they don’t) then that would be a net financial asset for the private sector.
If the Fed decides to buy bags of dirt at $100 a pop in exchange for freshly minted cash then they are buying a worthless real asset and issuing $100 in net financial assets in exchange.  ...
Lastly, there are other less direct ways that this could be achieved.  For instance, the Fed could set a specific price on long US government bonds which would increase the price of bonds, reduce interest rates and potentially filter through the economy by boosting investment, borrowing, etc.  This could also potentially stimulate the net worth of the private sector, but it is a less direct form of “helicopter drop”.

These are all variations on a helicopter drop.  And they can all “work” to some degree. The problem is, we don’t seem to be defining what a “helicopter drop” even is or how relevant it is under the current monetary framework.  So, when we discuss helicopter drops we need to acknowledge that budget deficits expand the financial net worth of the private sector and that QE could potentially increase the financial net worth of the private sector through the portfolio rebalancing effect (or other measures).  In fact, QE1 was most certainly a helcopter drop because the Fed made a market in assets that were potentially worthless without their intervention.  This, you could argue, had a much larger impact on the economy than any fiscal policy, but that’s certainly up for debate.

Read more at http://pragcap.com/what-is-a-helicopter-drop#B1mly1bwPDYc04Bl.99

71436 Postings, 6006 Tage FillorkillFundstück: Volljurist über 'finanzielle Repression

 
  
    #1154
1
12.12.13 02:53
'..Das Verfassungsrecht verspricht jedem Bürger, dass ihm sein Finanzkapital jährlich einen Ertrag bringt. Dieses Versprechen wird nicht mehr erfüllt. Die Kernidee des Privateigentums wird abgeschafft...'

P.Kirchhof von heute

http://www.focus.de/finanzen/steuern/...d-abgeschafft_id_3473024.html

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillist schon tricky,

 
  
    #1155
12.12.13 03:04

einerseits zu fordern, der Staat solle seine wegen der zukünftigen Zinsbelastung  unverantwortliche debt burden konsequent abtragen und andererseits ein (Verfassungs-) Recht auf anspruchsvollen Zinsertrag einzuklagen. Ein kleiner logischer Widerspruch, der....

5913 Postings, 5586 Tage learnerFill, auch wenn historische Vergleiche

 
  
    #1156
1
12.12.13 06:30
immer einen Haken haben stelle ich mal in den Raum, dass die Kaufkraft in Deutschland in den 70ern des letzten Jarhunderts bedeutend besser war als heute. Dem Gemeinwesen ging es ebenfalls besser.

Die Staatsverschuldung war jedoch noch um einiges niedriger als heute. Mehr Staatsschulden = mehr Vermögen ist nur eine statistische Größe, die wenig über die Wohlstandsverteilung aussagt.

1826 Postings, 5006 Tage stefan1977Short

 
  
    #1157
2
12.12.13 10:27
Also ich bereite mich so langsam auch schon auf einen Crash vor, allerdings sehe ich immer noch keine eindeutigen Kennzeichen.

Bei Sentiment-Analysen werden z.B. immer gerne beliebige Striche gezogen, ab wann man eine Übertreibung sehen kann. Aber nachträglich kann man einen Crash immer mit tausenden Kennzahlen erkennen, die Kunst liegt vielmehr darin, den Crash im voraus zu sehen.
Ist das gleich Problem wie mit den Volkswirten, die sich selbst seit Jahren bloßstellen. Keiner hat die Eurokrise gesehen, keiner hat die Bankenkrise gesehen, aber alle wissen auf einmal genau warum sie gekommen ist und was man in der Zukunft anders machen muss. Wenn ich diese Labbertaschen in Talkshows schon sehe....

Zurück zur Börse. Ich habe inzwischen ein stolzes Portfolio von über 10 Indikatoren, die den Crash 2000 und 2007 und teilweise auch 2011 vorausgesehen haben.
Aber bei diesen Indikatoren bin mir nicht sicher, ob es nicht nur Zufallsprodukte waren. Und ich bin mir nicht sicher, wie die Indikatoren reagieren, wenn die lange Seitwärtsphase in einen langfristen Aufwärtstrend übergeht.


Es bleibt daher leider spannend. Und eindeutig gibt es an der Börse leider nicht.


www.kostolany-analyse.de  

1826 Postings, 5006 Tage stefan1977Sentiment-Analysen

 
  
    #1158
2
12.12.13 10:32
Ein weiteres Problem ist, dass die Teilnehmer von Sentiment-Analysen die Ergebnisse selber auch nutzen.
- Das beinhaltet dann natürlich bewusste und unbewusste Antworten zur aktuellen Börsensituation.
- Befragungen müssen auch nie dem inneren Einstellungen der Teilnehmer besprechen. Extremes Beispiel dazu: wenn man 100 Leute auf der Straße fragt, ob sie sich vorstellen könnte, ob sie 100 € für arme afrikanische Kinder spenden, würden bestimmt 90% mit ja antworten. Die meisten dieser 100 Leute werden aber tatsächlich gar nicht oder weniger spenden.

Ich nutze diese Analysen gerne, aber aus meiner Sicht rücken Sentiment-Analysen aktuell immer mehr in den Vordergrund, was die Ergebnisse aus diesen Analysen umso fragwürdiger macht.

www.kostolany-analyse.de  

71436 Postings, 6006 Tage FillorkillLearner,

 
  
    #1159
12.12.13 12:35
wie sich in einer Gesellschaft Vermögen / Schulden verteilen ist keine Funktion ihres Volumens, sondern eine politische Entscheidung. So hat sich seit den 70'ern eine Sicht des Staates durchgesetzt, die ideologisch seine Aufgabe im Rückzug aus der Verantwortung, allgemeiner Garant zu sein, definiert. Diese sagen wir neoliberale Sicht auf den Staat wird breit geteilt und ist deshalb in den postmodernen Gesellschaften wirksam. Wahlen werden gewonnen mit dem Bekenntnis zum Sparen, das Cutting sozialen Spendings ist immer populär - soweit man nicht selbst betroffen ist. In der Krise erfährt diese Rollenbeschreibung ihre Grenzen und der reaktiv agierende Staat seine objektive Funktion: nämlich Garant zu sein. Postrecessiv verblasst diese Erfahrung wieder...

71436 Postings, 6006 Tage FillorkillStefan, Sentimentanalyse ...

 
  
    #1160
12.12.13 12:56
ist 'teilnehmende Beobachtung'. Um diese anwenden zu können bedarf es also der mentalen Distanz. Mit anderen Worten: Für das Sentiment selbst ist es nicht möglich, Sentimentindikatoren effektiv anzuwenden. Diese tauchen zwar in allen möglichen Analysen auf, selbst im BT, werden aber lediglich selbstreferentiell genutzt, soweit und solange sie den eigenen Bias repräsentieren..

Zu unserem Entry strategisch short ('inverse Jahresendrally') bei Dax 9.400 hattest Du hier gepostet, nicht an fallende Kurse zu glauben, weil von Euphorie nichts zu sehen sei. Seitdem rutscht - moderat wie angekündigt - der Markt und Dein eigenes Sentiment trübt sich in diesem Verlauf ein.  Daraus könntest schliessen, dass Dein Bias prozyklisch, nicht sentimentanalytisch tickt. Worauf ich Dich übrigens schon mehrfach hingewiesen hatte...

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillp/e vs market

 
  
    #1161
12.12.13 13:02
Angehängte Grafik:
pe-vs-market-11113.png (verkleinert auf 55%) vergrößern
pe-vs-market-11113.png

71436 Postings, 6006 Tage FillorkillMustererkennung

 
  
    #1162
12.12.13 13:04
Angehängte Grafik:
asymmetrical-bubbles-120413-2.png (verkleinert auf 48%) vergrößern
asymmetrical-bubbles-120413-2.png

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillmarket cap vs gdp

 
  
    #1163
12.12.13 13:12
Angehängte Grafik:
s_p-500-marketcap-gdp-111113.png (verkleinert auf 60%) vergrößern
s_p-500-marketcap-gdp-111113.png

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillearnings vs long term growth

 
  
    #1164
12.12.13 13:14
Angehängte Grafik:
s_p-500-earnings-deviation-111113.png (verkleinert auf 53%) vergrößern
s_p-500-earnings-deviation-111113.png

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkill# 64 where do corporate profits come from ?

 
  
    #1165
12.12.13 23:52
Falsche Bären haben weder eine Erklärung für die zuletzt gesehenen profits on record noch für Märkte, die mit diesem Motiv haussieren - ausser dem angeblich manipulativen money printing der Fed. Die richtige Erklärung ist die, dass die Record Defizite der US Fiscalpolitik nach Lehman saldenmechanisch Einnahmen der Privaten in identischer Grössenordnung erzeugten - entweder durch Unterstützung des Consums, durch Staatsaufträge oder durch bailouts von prekär gewordenen Firmen. ..

Die Identitätsgleichung Gross Profits = Investment + Federal Deficit - Net Saving zeigt den Beitrag der Fiscalpolitk an der Entstehung von profits. Je schwächer privates Investment, desto höher muss das Haushaltsdeficit ausfallen, um den gegeben Status zu halten (und umgekehrt). Die Rekordgewinne der letzten Jahre spiegeln also nichts anderes als die Rekorddeficite. Dies bedeutet, angesichts einer immer konsequenteren Konsolidierung des US-Haushalts und unter Berücksichtigung einer Austeritätspolitik weltweit einen zwangsläufigen Einbruch der earnings und damit der sich in den Kursen manifestierenden Gewinnerwartungen - beides mit einem gewissen timelag natürlich...

Der Witz ist nun der, dass genau das passiert, was falsche Bären, also Permabären und Endzeitphilosophen, stets fordern, aber mit ihrem Focus auf QE als Praxis leugnen (denn wir haben ja 'Keynes') - nämlich staatliches Deleveraging. Und genau dieses wird zum Trigger für strauchelnde Blasen an den Märkten, wie oben ausgeführt...

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillwhat is postkeynesian economics ?

 
  
    #1166
13.12.13 00:11
•Money matters in the long and short run, that is, changes in the money supply can affect decisions that determine the level of employment and real economic output.

•As the economic system moves from an irrevocable past to an uncertain future, decision makers recognize that they make important, costly decisions in uncertain conditions where reliable, rational calculations regarding the future are impossible.

•People and organizations enter into monetary contracts. These money contracts are a human institution developed to efficiently organize time-consuming production and exchange processes. The money-wage contract is the most ubiquitous of these contracts.

•Unemployment, rather than full employment, is a common laissez-faire situation in a market-oriented, monetary production economy.

•The ergodic axiom postulates that all future events are actuarially certain, that is, that the future can be accurately forecasted from an analysis of existing market data. Consequently, this axiom implies that income earned at any employment level is entirely spent either on produced goods for today’s consumption or on buying investment goods that will be used to produce goods for the (known) future consumption of today’s savers. In other words, orthodox theory assumes that all income is always immediately spent on producibles, so there is never a lack of effective demand for things that industry can produce at full employment … Post Keynesian theory rejects the ergodic axiom.

In Post Keynesian theory, however, people recognize that the future is uncertain (nonergodic) and cannot be reliably predicted. Consequently, people decide on how much of current income is spent on consumer goods and how much is not spent on consumption goods but is instead saved by purchasing various liquid assets.

Liquid assets are time-machine vehicles that savers use to store and transport savings to an indefinite future date or dates. Unlike savers in the classical system who can reliably predict their economic future, real-world savers do not know exactly what they will buy, and what contractual obligations they will incur, at any specific future date. As long as money discharges all contractual obligations and monetary contracts are used to organize production and exchange activities, the possession of money (and liquid assets that have small carrying costs and can be easily resold for money) means that holding one savings in the form of liquid assets gives savers the ability to demand products whenever they desire in the uncertain future and/or to meet a future unforeseen contractual commitment. Liquid assets are savers’ security blankets, protecting them from possible hard times …

Keynes (1936, chap. 17) argued that money (and all liquid assets) have two essential properties. First, money does not grow on trees, and hence labor cannot be hired to harvest money trees when income earners reduce consumption to save more in the form of money or liquid assets. Accordingly, the decision to consume rather than to save is a choice between an employment-inducing demand and a non-employment-inducing demand. When savings increase at the expense of the demand for producibles, sales and employment decline. Second, liquid asset prices will increase as new savings increase the demand for such assets. Because of high carrying and high resale costs, producible durables are not gross substitutes for liquid assets, contrary to the classical gross-substitution axiom where the latter assumes anything is a good substitute for anything else. Post Keynesians reject the gross substitution axiom as applicable to assets that savers use to store their savings. Consequently, higher liquid asset prices do not divert this savings demand for liquid assets to a demand for producibles whose relative price has declined …

In the real world, investment spending on producible durables is constrained solely by entrepreneurs’ expectations of profits. If the future is uncertain, these expectations depend on “animal spirits” rather than on a reliable calculation of future profit income (Keynes 1936, p. 161). In an economy where money is created by banks, if entrepreneurs borrow from banks to finance the production of working capital goods, the resulting increases in the quantity of money will be associated with increasing employment and output. In contrast, the classical neutral-money axiom implies that, for example, if the money supply increases as people borrow more from banks, this change in the money quantity cannot affect the level of employment or output.

Post Keynesians reject the classical neutral-money axiom when they argue that changes in the money supply due to borrowing from banks to finance the production of investment goods affect the level of employment and output in both the short run and the long run...

http://larspsyll.wordpress.com/2013/12/12/...t-keynesian-economics-2/

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkill'Sparen lautet das Motto'

 
  
    #1167
13.12.13 03:32
Meldung von heute: In Österreich steht die Neuauflage der großen Koalition. Sparen lautet das Motto.

Sparkurs, weitere Privatisierungen und Steuererhöhungen

Angedacht werden weitere Privatisierungen. Das Pensionsalter soll leicht angehoben werden. Man wolle aber unbedingt, die Pensionssicherheit weiter gewährleisten und ebenso die Absicherung der Gesundheitsvorsorge, betonte Kanzler Faymann. Steuererhöhungen werde es in Form von diversen "Indexanpassungen" geben.

Faymann strich hervor, dass man keine Mehrwertsteuer-Erhöhung plane, wie dies in anderen Ländern der Fall gewesen wäre. Und man wolle sparen, betonte Vizekanzler Spindelegger. Bis 2016 wolle man ein "strukturelles Null-Defizit" erreichen, bis 2018 das Land aus der Krise führen.

Mit Sparen und Steuererhöhung aus der Krise, nicht  zu vergessen weitere Privatisierung zugunsten der Lieblingsbürger. Ein einschlägig bekanntes Erfolgskonzept, dessen Konsequenz die nächste private Kreditblase und nach derem Platzen das nächste Ausufern des staatlichen Deficites sein wird. Aber dem gesunden Menschenverstandes gefällts, das wird gewählt. Eine Opposition wird auch gewählt, die dasselbe nur radikaler will und den amtlichen Sparkurs deshalb 'Keynes' nennt...

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillschöne Replik auf 'Sparen'

 
  
    #1168
13.12.13 04:08

Es gibt offenbar selbst in D-land Leute, die mental nicht in frühen 'goldgedeckten' vorformen des Capitalismus hängen geblieben sind:


'...Stimmt es also, dass der Staat auch nur ein (schwäbischer) Haushalt ist und beide darauf achten müssen, dass möglichst mehr Geld in der Kasse bleibt, als ausgegeben wird? Auf zwei fremden Planeten schon, aber nicht, wenn der Staat und die (schwäbischen) Haushalte in derselben Volkswirtschaft leben.

Der Staat und der Privatsektor verhalten sich in einer Volkswirtschaft nämlich spiegelbildlich zu einander: Die Ausgaben des einen sind die Einnahmen des anderen und umgekehrt. Die Überschüsse des einen sind die Verluste des anderen. Wenn Sie sich den Zusammenhang merken wollen, denken Sie an die „8“ in einem Koordinatensystem. Oberhalb der waagerechten Achse ist der staatliche Sektor, unterhalb der private. Links von der senkrechten Achse ist der Minusbereich, rechts davon der Plusbereich. Am „Kreuzungspunkt“ (im Ursprung = 0) springen die Vorzeichen der Zahlungsströme um von Minus auf Plus und von Plus auf Minus.

Was immer also der Staat an „Überschüssen“ erzielt, etwa um Schulden zurückzuzahlen, statt sie umzuwälzen (über neue Kredit zu finanzieren) – es fehlt spiegelgleich dem Privatsektor, um Geld für produzierte Güter und Dienstleistungen auszugeben (Nachfrage) oder Sparvermögen aufzubauen.

Angeblich soll es ja auf das Konto der schwäbischen Hausfrau gehen, dass die Staaten in Südeuropa ihre Zahlungen an den Privatsektor – unter anderem durch Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst und Entlassungen – gekürzt und Steuern erhöht haben. Gegen diese Vereinnahmung aber erheben wir Einspruch. Die schwäbische Hausfrau kennt nämlich die „8“ und sie weiß genau, wer die Zeche für die angebliche Sparsamkeit des Staates zahlen muss: Der Privatsektor und damit auch sie selbst.

Und wer nach einem handfesten Beleg für diese Behauptung sucht, der muss sich nur die verzweifelten Versuche der EZB anschauen, mit Niedrigzinsen den Privatsektor in den Südländern dazu zu bewegen, sich endlich wieder zu verschulden, damit das Geld, dass sich der Staat als angebliche schwäbische Hausfrau absichtlich nicht mehr geliehen hat, durch Verschuldung der Privaten wieder in die Wirtschaft kommt.

Schon weiter oben aber hatte die schwäbische Hausfrau den Zusammenhang zwischen Kredit und Einkommen erkannt, der da lautet, dass – wenn alles mit rechten Dingen zugeht – nur der Kredit beantragt und bekommt, der über ein sicheres Einkommen – bei Unternehmen heißt so etwas Profit – verfügt.

Während der Staat immer über ein sicheres Einkommen verfügt und er darüber hinaus auch erhebliches Sachvermögen besitzt, Kredite für ihn also prinzipiell kein Problem darstellen, ist das im Privatsektor ganz anders. Ohne gesicherte Einkommenserwartung für die Zukunft gibt’s keine Kredite und wollen die schwäbische Hausfrau und die Unternehmen auch keine.

Und weil das so ist – dass bei gesunden Verhältnissen Kreditwachstum im Privatsektor die Folge guter Konjunktur und nicht umgekehrt ist – sind die schwäbische Hausfrau und ihresgleichen in Europa das eigentliche Opfer der angeblich in ihrem Namen geführten Politik.

Mit staatlicher Kürzungspolitik und restriktiver staatlicher Kreditaufnahme die Krise schüren und mit den Mitteln der Geldpolitik darauf hoffen, dass der Privatsektor über eine höhere Verschuldung die Karre wieder aus dem Dreck zieht – das widerspricht tatsächlich allen Grundsätzen, die eine schwäbische Hausfrau mit gesundem Menschenverstand aufstellen könnte.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Der Staat verschuldet sich als erster und erhöht so die Einnahmen des Privatsektors, der daraufhin wieder Kredite aufnimmt und das Wirtschaftswachstum anheizt – was die Staatskassen infolge erhöhten Steueraufkommens wieder füllt. Man nennt das auf allen Seiten Investition in die Zukunft, die aber eben nur in der richtigen Reihenfolge funktioniert.

Und die armen Enkel der schwäbischen Hausfrau, die eines Tages die übriggebliebenen Staatsschulden zahlen müssen? Keine Angst, sagt die schwäbische Hausfrau: Die Leute, die heute in Staatsanleihen investieren, tun das nur, um zukünftig endlich wieder Vermögenssteuern zahlen zu können. Meinen Enkeln aber gehört das Haus, das ich aus unserem abgezahlten Kredit (und unserem Einkommen) finanziert habe. Für sie und mich ist staatliche Kreditaufnahme kein Problem – im Gegenteil: Erst die, dann ich…'

www.nachdenkseiten.de

5913 Postings, 5586 Tage learnerFill, es ist wie in der Medizin:

 
  
    #1169
1
13.12.13 06:54
Es kommt auf die Dosis an. Weder Schulden noch das Sparen an sich sind schlecht. Die Frage, die die Menschen bewegt ist doch, ob die Staaten in den letzten 50 Jahren zu viele Schulden gemacht haben und dadurch ihre Handlungsfähigkeit untergraben wurde. Wieviel Prozent des japanischen Staatshaushalts geht für die Zinslast drauf und fehlt an anderer Stelle?

Das sind die Schulden, die vor vielen Jahren gemacht wurden und heute ihre negative Kraft entfalten! Oder liegt im Falle Japans das Problem eher in fehlender Reformfähigkeit, die das Land insgesamt lähmt.

Das wäre eine Untersuchung wert, denn das, was teilweise in Europa stattfindet könnte man als Vergleich anführen. Italien und Frankreich zB machen nicht den Eindruck, als ob Reformen erwünscht wären, weshalb eine weitere Verschuldung negativ zu werten wäre.

Dann müsste man langfristig vielleicht wirklich mit dem Ende des Euro rechnen, weil ein Überleben in dem Eurosystem ohne Reformen, ohne stärkere Wettbewerbsfähigkeit nicht möglich ist. Wollen diese Länder das?

5913 Postings, 5586 Tage learnerStrategisch sehe ich den Markt lange nicht

 
  
    #1170
2
13.12.13 07:01
in einem Bereich, wo die Bullen kapitulieren würden. Ich sehe immer noch viele Lieblingsaktien der Börse, die kaum oder nicht fallen, sogar teilweise steigen.

Es gibt zwar einige Unsicherheiten im Markt, aber die Bullen werden irgendwann noch mal angreifen und die Stärke dieses Angriffs ist von Dir ja schon thematisiert worden. Wie stark wird das Momentum sein? Trägt es die Börsen noch mal 20% nach oben, oder ist der Spaß für die Bullen schon früher vorbei?

Ich werde weiterhin eine kleine Auswahl der Lieblingsaktien, sowie einige Konsumtitel beobachten, um von der Seite vielleicht Hinweise auf die finale Schwäche zu bekommen.

71436 Postings, 6006 Tage FillorkillLearner, bullisches Potential gibt es

 
  
    #1171
2
13.12.13 12:08
Insbesondere dann, wenn einsetzendes Tapering signalisiert, dass der Durchbruch makro geschafft ist. Tapering könnte also noch mal zum Entsetzen der Permabären einen Schub bringen. Schaut man sich jedoch das bullische Momentum der Amis in den letzten Monaten an, fällt vor allem dessen Kraftlosigkeit auf - es ernährt sich allein aus der bedingungslosen Bärenkapitulation. 20 % up kann ich mir da nicht mehr vorstellen. Dass wir uns im oberen Wendebereich des Zyklus makro wie an den Märkten bewegen halte ich für unzweifelhaft, denn alle möglichen Indikationen signalisieren einen impliziten Bärenmarkt, nicht nur das Sentiment. Für antizyklische Bären geht es nur mehr ums fine tuning....

71436 Postings, 6006 Tage FillorkillLearner: Schulden

 
  
    #1172
1
13.12.13 12:21
Ich will es mal so ausdrücken: Würden die Leute draussen und die von ihnen an die Macht gehievten Entscheidungsträger das moderne Geldsystem verstehen und sich insofern rational dazu verhalten, wäre schnell Essig mit der Blasenwirtschaft. Denn Zyklen, als Überakkumulation von Kredit und dessen nachfolgender Entwertung, bedürfen ressentiment getriebener Agenten, die nicht wissen, was sie tun. Dass sie die Verantwortung für die stets unerwarteten bitteren Konsequenzen ihrer eigenen Praxis  wehrlosen Sündenböcken anlasten ist dabei das eigentliche systemische Risiko...

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkill'ressentiment getrieben'

 
  
    #1173
1
13.12.13 12:40
Ein schönes Beispiel:

This WSJ article about precious metals hedge funds highlights a very dangerous idea that became all too popular in recent years – the myth that unproductive assets should be a major component of any portfolio.  This became a very popular idea among big hedge fund names in recent years as gold"s rally led many to believe that they could better protect their portfolios by establishing substantial stakes in gold and other precious metals.

This idea became even more popular as many prominent people assumed that QE and its "money printing" would cause runaway inflation.  Of course, they were not only misinterpreting how QE works, but they were misinterpreting how the monetary system works and that led them to construct their portfolios poorly.

To be fair, gold and silver haven"t performed poorly over a longer time frame.  This is more a case of "what have you done for me lately", but we"re now pretty deep into a disastrous bear market in precious metals.   $10,000 invested in a 50/50 gold/silver portfolio at the beginning of 2010 is down 25%.

Read more at http://pragcap.com/the-gold-silver-bloodbath#MMURQXqEyRpMCaxc.99

71436 Postings, 6006 Tage Fillorkillwenn alle 'sparen',

 
  
    #1174
2
13.12.13 13:04
sieht das Ergebnis aus wie folgt:
Angehängte Grafik:
bakb_sccuaaai4l-large.jpg (verkleinert auf 85%) vergrößern
bakb_sccuaaai4l-large.jpg

1826 Postings, 5006 Tage stefan1977Fillorkill ##1160

 
  
    #1175
2
13.12.13 13:30
Ich will gar nicht ausschließen, dass sich mein eigenes BIAS wie ein Fähnchen im Wind dreht. Wenn ich es ausschließen würde, würde ich mich auch anlügen.

Aber dass sich meine kurzfristigen Einschätzungen ab und zu ändern, hat nichts mit meiner tatsächlichen Investitionsquote zu tun.
Ich habe mein Depot Ende 2011 bis Mitte 2012 mit Aktien und Fonds gefüllt, und nun warte ich auf ein Ende der steigenden Kurse.

Die aktuelle Kurskorrektur interessiert mich nur wenig. Natürlich sehe ich Geld schwinden, aber ich halte auch ein perfektes Market-Timing für eine Illusion, deshalb versuche ich es erst gar nicht.
Ich hoffe aktuell, dass der DAX sich bei 9.000 Punkten oder spätestens bei der 200er-Linie fängt.
Einen weiteren Crash erwarte ich irgendwann zudem auch noch, spätestens wenn die Zinsen wieder angehoben werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ohne 1-2 Crashs in die Phase einer echten Euphorie einsteigen können.

Meine Befürchtung ist hier aktuell, dass der Crash gerade beginnt.

Fakt ist aber, dass ich tatsächlich noch keine einzige Aktie verkauft habe und kein einziger Wert in meinem Depot durch Stoppkurse abgesichert ist.
Aktuell wette ich immer noch darauf, dass der Crash erst später kommt.  

Seite: < 1 | ... | 44 | 45 | 46 |
| 48 | 49 | 50 | ... 117  >  
   Antwort einfügen - nach oben