+ + Wir haben ÖL Peak + +
BERLIN/MOSKAU (Eigener Bericht) - Die EU kündigt einen "Aktionsplan" für die Arktis an und will darin die Förderung von Rohstoffen sowie die "grundsätzliche Frage der Führungsansprüche" im Nordmeer klären. Hintergrund ist die Konkurrenz zwischen den Großmächten im Polargebiet, die zunimmt, weil die Eismassen wegen der Erderwärmung tauen und den Zugriff auf umfangreiche Ressourcen freigeben. Neben Russland und den Vereinigten Staaten verlangen auch Berlin und Brüssel Anteil am dortigen Öl und Gas. Der Kampf um Einfluss im Polargebiet wird von massiven Aufrüstungsmaßnahmen begleitet. Gleichzeitig beginnt die deutsche Transportwirtschaft mit der geostrategisch folgenreichen Erschließung neuer Handelsrouten im Polarmeer. Dabei handelt es sich um Schiffswege, die sich in den kommenden Jahren mit dem Abschmelzen der Polarkappen öffnen und die Transportstrecken nach Ostasien in erheblichem Maße verkürzen. Weil der deutsche Ostasien-Handel - durch die Finanzkrise noch verstärkt - immer mehr an Gewicht gewinnt, kommt den neuen Routen langfristig hohe Bedeutung zu. Sie führen an der russischen Nordküste entlang, werden bereits in Kooperation mit Russland erschlossen - und verdichten damit die strategischen Bindungen zwischen Berlin und Moskau.
Schwenk
Die weltweite Finanzkrise wird Experten zufolge zu einer Verlagerung der deutschen Handelsströme führen. Deutsche Unternehmer setzen wegen des Zusammenbruchs in den USA stärker auf die ohnehin schon boomenden Geschäfte mit der Volksrepublik China, die von der Krise nicht so stark betroffen ist. Man rechne mit einem "Schwenk" der deutschen Exporte nach Osteuropa und vor allem
Asien, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).[1] Damit steigt die Bedeutung der Handelsrouten in diese Regionen, bei deren Erschließung die deutsche Wirtschaft sich in enger Zusammenarbeit mit Russland stark engagiert. Auf dem Landweg ist die Deutsche Bahn bereits seit einiger Zeit um die Kontrolle einer Logistik-Brücke nach China bemüht - gemeinsam mit der russischen Staatsbahn RZD.[2] Weil sich wissenschaftliche Beweise für das Abschmelzen der Polkappen durch die globale Erwärmung erhärten, wächst jetzt auch das Interesse an neuen Seehandelsstrecken durch die Arktis. Vorangetrieben wird die Erschließung dieser Seewege ebenfalls in deutsch-russischer Kooperation.
Abkürzungen
Die globale Klimaerwärmung führt im hohen Norden zu einem überproportionalen Temperaturanstieg. Forscher vermuten, in spätestens 30 Jahren könne das Eis am Nordpol im Sommer völlig verschwunden sein. Bereits jetzt nehmen die Schiffsbewegungen im Polarmeer erheblich zu. Im September waren erstmals seit Beginn der letzten Eiszeit vor 125.000 Jahren die zwei Haupt-Schiffsrouten durch das Polarmeer - die Nordost- und die Nordwestpassage - gleichzeitig eisfrei und befahrbar. Die Öffnung der arktischen Seewege nützt der Wirtschaft: Die heute meist befahrene Route zwischen Europa und Asien (Rotterdam-Tokio), die durch das Mittelmeer und den Suezkanal führt, ist 21.100 Kilometer lang; durch die Nordwestpassage im Norden von Kanada verkürzt sie sich bis auf 15.900 Kilometer, durch die Nordostpassage entlang der russischen Nordküste sogar auf 14.100 Kilometer. Die Nordwestpassage soll allerdings erst in etwa 40 Jahren - und dann nur in den Sommermonaten - für längere Zeit eisfrei sein. Dieser Seeweg ist aber für die deutsche und europäische Wirtschaft ohnehin nur weniger interessant.
NordostpassageDas Begehren der europäischen Reeder, den Seeweg von Europa nach Ostasien zu verkürzen, richtet sich in erster Linie auf die Nordostpassage, die über 6.500 Kilometer entlang der Nordküsten Europas und Asiens vom Weißen Meer bis zur Beringstraße führt. Die Nutzung dieser Route verkürzt den Seeweg nach China und Japan um etwa 40 Prozent und ermöglicht es, erheblich Kraftstoff und Zeit einzusparen: Die Fahrzeit von Hamburg nach Yokohama verkürzt sich von 28 auf 18 Tage. Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis moderne Frachter ganzjährig die Nordostpassage nutzen können. Schon heute ist die Route für gewöhnliche Handelsschiffe mit eisverstärktem Rumpf in den Monaten von Juli bis Dezember befahrbar. Zwischen Januar und Mai sind die Frachter jedoch noch auf russische Eisbrecher angewiesen. Trotz der Erderwärmung werde die arktische Schifffahrt auch in den kommenden Jahren noch mit Behinderungen durch Eis rechnen müssen, sagt der Hamburger Polar-Experte Joachim Schwarz. Schwarz gehört einer deutsch-russischen Sachverständigenkommission zur Erschließung der Nordostpassage an.[3]
Eisvorhersage
Um die Nordostpassage dauerhaft als Schifffahrtsroute nutzen zu können, wird ein zuverlässiges "Eisvorhersagesystem" benötigt. Das mehrjährige Eis schmilzt immer weiter ab; es verbleibt einjähriges Eis, das dünn ist, leicht in Schollen zerbricht und dazwischen offene Fahrrinnen freigibt. Diese können sich allerdings schon nach wenigen Stunden wieder schließen - ein Vorgang, der die Schifffahrt zu einem riskanten Unternehmen macht. Um ihre Routen planen zu können, brauchen Schiffskapitäne eine zuverlässige Eisvorhersage. Diese wird in Zusammenarbeit zwischen Berlin und Moskau entwickelt. Eine Gruppe deutscher und russischer Wissenschaftler hat ein Routenoptimierungssystem erarbeitet, das verlässliche Prognosen über die Öffnung von Fahrrinnen im Eis liefern soll. Die zu ihrer Berechnung benötigten Daten (Dicke und Beschaffenheit des Eises, Driftgeschwindigkeit etc.) wird der europäische Satellit "Cryosat 2" liefern, den die europäische Raumfahrtagentur Esa im nächsten Jahr ins All befördern will – mit einer russischen Trägerrakete, die in Baikonur (Kasachstan) starten wird. Die Förderanträge zur Einrichtung des Systems sind bereits bei russischen und deutschen Ministerien eingereicht.[4]
Aktionsplan
Während die Erschließung der Nordostpassage in enger deutsch-russischer Kooperation erfolgt, birgt die künftige Nutzung der arktischen Ressourcen erhebliches Konfliktpotential. Unter dem Grund des Polarmeers vermutet das Geologische Vermessungsinstitut der USA unter anderem 13 Prozent der weltweiten Ölvorkommen und 30 Prozent der Erdgasreserven. Weil die Polkappen abschmelzen, wird der Abbau künftig gewinnbringend möglich sein. Die Bundesregierung, die schon mehrfach ihren Anspruch auf Teilhabe an den Rohstoffen der Arktis unterstrichen hat, versucht über die Europäische Union Einfluss im Polarmeer zu gewinnen.[5] Auf einer Konferenz in Grönland hat Brüssel Anfang September seine Ansprüche offen angemeldet: "Die EU will an der Debatte beteiligt sein", erklärte ein Vertreter der französischen Ratspräsidentschaft.[6] Wenig später kündigte EU-Energie-Kommissar Andris Piebalgs an, in der Arktis nach Öl und Gas bohren zu lassen.[7] Die EU-Kommission arbeitet an einem Aktionsplan, der die "Förderung der nachhaltigen Nutzung von Bodenschätzen" und die "grundsätzliche Frage der Führungsansprüche" in der Region behandeln soll. Unter den Mitgliedsstaaten werden diese Fragen auf einer EU-Arktis-Konferenz am 9. November in Monaco besprochen. Danach wird eine Kommissionmitteilung zur arktischen Region veröffentlicht.[8]
Aufrüstung
Beim Griff nach den Rohstoffen im hohen Norden kommen Berlin und die EU um eine Auseinandersetzung mit Moskau nicht umhin - rund die Hälfte der Arktis gehört zu Russland. Zudem müssen sie damit rechnen, in militärische Konflikte involviert zu werden, auf die sich die Washington und Moskau schon vorbereiten. Die US-Regierung hat kürzlich beschlossen, einen alten Eisbrecher wieder in Betrieb zu nehmen und neue Eisbrecher zu bauen, um sich im Kampf um die Polarressourcen durchsetzen zu können. "Die strategischen US-Interessen in der Arktis weiten sich aus", hieß es zur Begründung.[9] Der Kreml beschloss daraufhin, die russische Atomeisbrecherflotte neu aufzustellen, um sein "Recht auf bestimmte Gebiete" zu markieren. Auch die Tauchfahrten von U-Booten unter dem arktischen Packeis wurden wieder aufgenommen. Die Fähigkeit zu solchen Tauchfahrten sei im Kriegsfall von höchster Bedeutung, hieß es: U-Boote sind unter dem Packeis für feindliche Flugzeuge und für Weltraumsatelliten unsichtbar, können aber jederzeit die Eisdecke durchstoßen und Interkontinentalraketen abfeuern.[10]
2020
Die Arktis rückt damit immer stärker ins Zentrum geopolitischer Auseinandersetzungen und könnte schon bald zum Schauplatz neuer Rohstoffkriege werden. Autoren aus Bundeswehr und Wirtschaft hatten kürzlich in einem Handlungskatalog für das Bundeskanzleramt über eine "drohende bewaffnete Auseinandersetzung" mit Russland und China spekuliert; als Ursache
galten zukünftige Energieengpässe.[11] Für die Arktis schließen Experten nicht mehr aus, dass es bereits 2020 zu einem militärischen Konflikt kommen kann: Ursache sei die Konkurrenz um die Rohstoffe im Polargebiet, "wo die Grenzen noch nicht gezogen sind".[12]
[1] s. dazu Crash and Carry
[2] s. dazu Zum zweiten Mal und Nach Ostasien
[3] Der Traum vom kurzen Seeweg nach Asien; www.welt.de 06.10.2008
[4] Klima-Satellit CryoSat-2: Der Vermesser der Eiswelt; www.br-online.de 09.09.2008.
Innovationen in der Seefahrt: Rushhour in der Arktis; Financial Times Deutschland 06.10.2008
[5] s. dazu Energie für Deutschland (II) , Eiskalter Krieg , Eiskalter Krieg (II) und Eiskalter Krieg (III)
[6] Konferenz in Grönland: Die Sorge um die Schätze der Arktis; www.faz.net 15.09.2008
[7] Brüssel will nach Öl in Arktis bohren; Die Presse 22.09.2008
[8] EU bereitet Aktionsplan für Arktis vor; www.euractiv.com 11.09.2008
[9] US-Eisbrecher steigt in Kampf um Arktis ein; RIA Novosti 25.09.2008
[10] Im Kampf um Arktis trumpft Russland mit Atomkraft auf; RIA Novosti 25.09.2008. Arktis-Tauchfahrten der russischen U-Boote garantieren Gegenschlag im Kriegsfall; RIA Novosti 30.09.2008
[11] s. dazu Bär und Drache
[12] US-Eisbrecher steigt in Kampf um Arktis ein; RIA Novosti 25.09.2008
Quelle: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57366/print?PHPSE
Auszug
Mittlerweile gebe es jedoch Zweifel ob die OPEC eine mögliche Fördermengenkürzung tatsächlich umsetzen könnte, sagten Händler. Außer Saudi-Arabien wäre kaum ein Land in der Lage die Fördermenge tatsächlich zu kürzen, da die anderen Staaten auf die Einnahmen angewiesen seien. Länder wie Venezuela und der Iran hatten zuletzt ihre Staatsausgaben erheblich gesteigert. Daher müsste Saudi-Arabien alleine die Last einer Preisstabilisierung tragen. Generell seien die OPEC-Staaten bei Förderkürzungen eher undiszipliniert/js/he
In früheren Post. hatte ich schonmal erwähnt, das in fallenden Preisen viele OPEC Staaten sich schwer mit der einhaltung von Förderkürzungen tun.
Woher kamen dann die "Steigerungen" bei den total liquids (etwa 87 Mio Barrel zuletzt) , die von EIA, IEA etc in den letzten publiziert wurden ?
ja - sie kamen in erster Linie aus Biotreibstoffen, dann kanadischen Teersanden, ein geringerer auch aus LNG (liquidfied natural gas), und ein verschwindend geringer Teil auch Tiefseeöl.
= der AUSBAU all dieser quellen sind TEUER (!) und wird nun UNWIRTSHAFTLICH und mit Risiko für Kreditgeber & Investoren, die sich gerade in einer solchen Situation sehr zurückhalten werden. Simple Marktgesetze sind hier im Spiel und es bedarf hier auch keines OPEC-beschluss, die Fördermenge x% zu senken.
Es wird daher auch selbst bei einer längeren Stagnation gar nicht lange dauern bis es wieder zu einer deutlichen Angebotsverknappung wird.
Nur bei einer schweren weltweiten Rezession, würde mittelfristig die Nachfrage noch stärker fallen als das Angebot.
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Die Ethanolindustrie braucht stabile Erdölpreise!
von Miriam Kraus
Substitution durch Rohöl? Oder, warum die Ethanolindustrie hohe Erdölpreise braucht!
Sind wir doch einmal ganz ehrlich zu uns selbst: wenn es ans Eingemachte geht, dann gibt es plötzlich andere Sorgen als CO2.
Und gerade den USA geht die Krise wirklich bis an die Substanz. Irgendwann wird sich nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Politik fragen inwieweit sich ein Sektor bezahlt macht, dessen Produkt schließlich teurer ist als jenes, welches es ersetzen soll.
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich predige hier nicht den Untergang der US-Ethanolindustrie, zumal nicht bei einem möglichen Präsidenten Obama. Doch vergessen darf man nicht, ob Obama oder McCain aufs Geld müssen sie in Zukunft alle achten. Und vor allem achten sie gegenwärtig auf ihre Banken, für die Ethanoldestillen bleibt da kaum Zeit und Muße.
Doch kommen wir zum Punkt! Bislang ist eines der Hauptargumente für die Nutzung von Ethanol die Kostenersparnis gegenüber Kraftstoff aus Erdöl gewesen. Kein Wunder bei Erdölpreisen, die fast bis an die 150 USD rangepuscht worden sind. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet: ein Erdölpreis der sich knapp über der 70 US-Dollar-Marke hält macht nicht nur der OPEC zu schaffen, sondern auch der gesamten Ethanol-Story.
Phil Flynn, Analyst bei Alaron Trading in Chicago geht davon aus, dass Erdölpreise um die 50 US-Dollar pro Barrel die Wirtschaftlichkeit von Ethanol ohne staatliche Unterstützung fast unmöglich machen.
Es ist fast lustig, aber ich sage es trotzdem: die Ethanolindustrie braucht dringend stabile Rohölpreise.
Überlegungen die Zukunft des Sektors betreffend
Ich gehe davon aus, dass sich der US-Ethanolsektorlandschaft mittelfristig ebenfalls deutlich verändern wird. Es dürfte wohl zunehmend zu mehr Fusionen und Verschmelzungen kommen.
Gegenwärtig sind in den USA 176 Ethanoldestillen in Betrieb, vier Produktionsstätten werden erweitert und weitere 27 befinden sich im Bau. Für das kommende Jahr wird ein Anstieg der Gesamtproduktion auf 13,1 Milliarden Gallonen Ethanol prognostiziert. Die Jahresproduktion für 2008 beträgt etwa 10,7 Milliarden Gallonen. Ein dramatischer Anstieg gegenüber dem vergangenen Jahr. In 2007 wurden insgesamt 6,5 Milliarden Gallonen Ethanol produziert.
Produktionssteigerung trotz Preisrückgang und grundsätzlich nachlassender Kraftstoffnachfrage in den USA sind aber nur drei Faktoren die für eine zunehmenden Konsolidierungstrend in diesem Sektor sprechen.
Viel wichtiger sind grundlegende Überlegungen in Bezug auf die kommenden Finanzierungsmöglichkeiten der einzelnen Unternehmen. Dies natürlich als direkt Auswirkung der Kredit/Banken/Liquiditäts/Vertrauenskrise und natürlich ist in diesem Zusammenhang in den USA nicht nur der Ethanolsektor betroffen.
Es kommen harte Zeiten auf die US-Unternehmen zu und am Ende werden wohl im Ethanolsektor ebenso wie in anderen Sektoren nur diejenigen Unternehmen mit der geringsten Schuldenlast und der besten Finanzlage überleben.
Mein Tipp: Bei Interesse am US-Ethanolsektor sehen Sie sich überdies die Risk-Management- Strategien der einzelnen Unternehmen an. Ein Unternehmen, welches sowohl Mais in der Zukunft (mittels Forward-Kontrakt) verkauft, als auch Ethanol in der Zukunft verkauft hat, hat zumindest einmal seine Gewinnmargen eingefroren. Dagegen fährt ein Unternehmen, welches zwar mittels Forward-Kontrakt Mais gekauft hat, aber Ethanol zum gegenwärtigen Preis verkauft, gegenwärtig Verluste ein.
So long liebe Leser...so viel für heute einmal...ich muss es noch einmal formulieren: für die Stabilität der Ethanolindustrie fordere ich dringend stabile Erdölpreise...;-) bis morgen
Ihre Miriam Kraus
besser wären Investitionen in die Steigerung von Energieeffizienz und Anzreize zu Energiesparmassnahmen
Dann stünden sehr bald 1-1,5 Mio Barrel Biotreibstoffe weltweit zur Disposition, sofern die Staaten nicht ihre Subventionen erhöhen würden, was mM der falsche Weg wäre.
Genauso bei steigende Preise wird diese auch wieder steigen.
Die hohe Relevanz der Biotreibstoffproduktion wäre dann wohl auch dem Laien klar, wenn er wüsste, das im Jahre 2008 52 % des "neuen Angebots" von Biotreibstoffen kam.
Diese Biotreibstoffe haben aber bisher trotz steigernder Nachfrage gerade ausgreicht um den Decline der bestehenden Non-Opec Felder auszugleichen- mehr schlecht als als recht (Nebenerscheinung: Preissteigerungen bei den Lebensmitteln, schlechte Energiebilanz).
Und mit jedem weiteren Monat an dem Russland fallende Förderquoten (seit Sept 2007) zu verzeichnen hat, verdichten sich die Anzeichen, dass Non-OPEC bereits POST (!) PEAK oil ist. Das Wachstum der Biotreibstoff der letzten Jahre hat diesen Umstand: PEAK OIL (Crude) der Non-Opec) bisher nicht für alle (Schnapsnasen) offenkundig werden lassen.
Man kann gespannt sein, ob nun die Staaten in den nächsten Monaten die Biotreibstoffproduktion STÄRKER subventionieren werden. Ansonsten wird das Angebot an Biotreibstoffen schon sehr bald einbrechen.
Erklärung:
Wie in jedem Angebotsmonopol-/Oligopolmarkt ist Nachfrage des "Monopolgutes" nur bis zu einem gewissen Preisniveau elastisch. Dieses Preisniveau bildet eine sogennate Marktbariere für potentielle Konkurenten. Bis zu dieser Preisobergrenze werden diese (theoretisch) davon abgehalten aufgrund der immensen Startinvesttionen (sunk costs) in den Monopolmarkt einzubrechen. Wenn diese Schwelle aber überschritten ist, dann findet ein Transformationsprozess statt (zusätzliche Konkurenz), und der Monopolmarkt wird zu einem Polypolmarkt in dem sich die Marktanbieter zu Mengenanpasser entwickeln.... (uff, soweit erst mal die graue langweilige Theorie..)
Was heist das nun für den Ölpreis?:
Nun, das Monopol/Oligopol ist hier die OPEC und die anderen Förderländer. Diese Länder/Insttiutionen sind daran interessiert, den Ölpreis auf einem gewissen Niveau stabil zu halten, bei dem sie den größtmöglichen Totalgewinn erwirtschaften, aber nicht ihre Monopolstellung gefärden.
Das ging wohl jahrzehntelang soweit gut, aber vor einem halben Jahr hat sich aufgrund von (z.T. nicht real fundierten) Spekulationen bzgl. steigenden Verbrauches des chinesischen /asiatischen Marktes der Ölpreis auf einmal so schlagartig verteuert, dass eben der o.g. Effekt gerade eintritt und man ernsthaft (auch in Amerika) anfängt Energie und somit Öl zu sparen. Parallel dazu eintwickelt man bereits jetzt (nicht nur in Europa, sondern welweit) mit Nachdruck an Prozessen, die eben nur einen Bruchteil des Energiebedarfs haben wie die bisherigen. (z.Bsp. Hybridautos, Solartechnik.. etc...)
Das ist ein Prozess, der jetzt unumkehrbar aufgrund der Preisüberhitzung in Gang gesetzt worden ist.
Die tragische Figur dabei sind in meinen Augen nur OPEC und Co, die eigentlich gar nichts dafür konnten und nun mit Förderkürzungen den kläglichen Versuch unternehmen, die Talfahrt des Ölpreises zu bremsen.
Für mich (bitte korrigiert mich, wenn jemand anderer Meinung ist) wird es darauf hinauslaufen, dass Öl als Energieträger zwar nicht völlig verschwindet ( ich denke, niemand von uns ist sozial- oder Ökoromantiker), aber dass der Weltweite Verbrauch in den nächsten 10 Jahren derart schrumpfen wird, sodass dieser Rohstoff eine eher untergeordnete Rolle spielen wird.
Was also jetzt passiert, ist ein Kasse machen derer, die hier bisher langfristig investiert waren(wer auch immer..), und dieses Engagement nun aufgeben. Aber die eigentliche (reale) Reduktion des Ölverbrauchs weltweit besteht uns noch bevor und wird (wahrscheinlich) zu einem weiter schleichenden Ölpreisverfall führen.
Bezüglich der Biotreibstoffe wäre zu sagen, dass hier offensichtlich die Zeit (oder die Forschung) in Zukunft zeigen wird wohin da die Reise geht. Ich denke, dass bei Verbrauchsoptimierten Prozesse und verbesserter Produktionstechnologie (Gentechnik, bessere Raffinerieverfahren) dieser Energieträger auch eine wichtige Rolle spielen wird.
Daher glaube ich, dass es nie zu einem (wirklichen) Peakoilszenario wie es Biomüll skizziert hat kommen wird. Es wird vielmehr zu einer Transformation des Marktes über Verbrauchsoptimierungen bis hin zur Entwicklung wirklicher Alternativen kommen. Als Parallele könnte man hier die Geschichte der Kohle als Energieträger anführen..
P. S: Ich sehe den zukünftigen Ölpreis mittelfristig auch bei 50 USD/Barrel. (ohne Gewähr)
Wie seht Ihr das ? Für Anmerkungen/Ergänzungen und evtl. Kritik an meinem Beitrag wäre ich sehr dankbar und würde mich freuen :-)
Aber die Situation ist im Moment eine ganz andere. Wir haben mehrere geschachtelte Krisen (Immobilien , Banken, Rezessionsangst, Inflationsangst, Ölkrise, Hungersnöte, Firmenpleiten in nie dagewesenem Ausmaß und und und). Dies führt zu einem globalen Umdenken. Ich hoffe inständig, dass sich die Entscheidungsträger mal intensiv Gedanken machen, was sie aus diesen Krisen mitnehmen wollen, nicht nur in punkto Alternativen zum Öl.
Aber deine Schlussfolgerung (wie einiger anderer hier ebenfalls) ist falsch:
der Ölpreis fällt so stark, weil gerade die Weltwirtschaft SCHARF abbremst als Folge der Finanz/Kreditkrise (wohl auch hat der scharfe Ölpreisanstieg bis 2008 Spuren in der Wlrtschaft & Konsument hinterlassen). Die Nachfrage bricht aktuell ein, weil nun "überall" Gelder zurückgezogen werden, kaum noch Kredite vergeben werden, Unternehmen binnen weniger Wochen TAUSENDE von Leuten entlassen haben (was noch stark zunehmen wird).
bisher ZUSTIMMUNG
FALSCH und NICHT SCHLÜSSIG/UNLOGSICH ist aber Deine Schlussfolgerung, dass PEAK OIL deshalb Träumerei gewesen ist. Denn die THESE, dass wir PEAK OIL IN DIESEN JAHREN ERLEBEN (bereits erlebt haben ?) - basiert auf der Annahme, dass es nie wieder ein signifkant höheres Fördervolumen geben wird.
Sehen wir aktuell ein globales höheres Fördervolumen ? NEIN.
PEAK OIL mag für den Moment zweifelsfrei weniger relevant geworden sein, aber es gav KEIN neues Faktum in den letzten Wochen/Monaten, welches PEAK OIL weniger wahrscheinlicher gemacht hätte.
Wenn Du (oder wer andere) doch eines kennt - bitte posten. Alles andere deutet eher darauf hin, dass hier von einigen Schnapsnasen ÖLPREIS mit ÖLPEAK verwechselt wurde.
Nur Schrott!
Öl wird weiter fallen und meine Puts steigen, jetzt wieder 300%+++, gelle Bio!
Das ist natürlich per Definition richtig und die Fördermengen haben oftmals nur mittelbar etwas mit dem Preis zu tun, eben aus o.g. Gründen (Spekulation u.s.w.)
Nun, betrachten wir doch einfach mal die realpolitische Recourcensituation. Nach derzeitigen Schätzungen stehen uns noch ca. 1809 Mrd. Barel Rohöl zur Verfügung (Stand 2006).(quelle "Welt der Physik www.weltderphysik.de/de/3984.php)
Diese Menge beinhaltet aber offensichtlich nicht die kürzlich gefundenen Erdölfelder vor der Küste Venezuelas und auch nicht die in zukunft einfacher erschließbaren Resourcen in Sibirien, die aufgrund der Erderwärmung vom Permafrost befreit werden. (das ist leider Gottes nun nicht mehr spekulativ)
Die IEA geht davon aus, dass aus heutiger Sicht ca. 4-6 Billionen Barrel als wirtschaftlich förderbar gelten. Davon sind seit Beginn der Ölförderung ca. 1 Billion Barrel gefördert worden. Das entspricht dem wahrscheinlichen weltweiten Ölverbrauch der nächsten 25 Jahre. (Quelle: www.erdoel-vereinigung.ch/de/oilfacts/...botsdynamik/Ressourcen.aspx)
Somit wäre aus meiner Sicht anhand der Zahlen und Fakten allein vom Potential her noch lange kein Öl-Peak in Sicht. Dieses Szenario wäre dann so etwa in 30 Jahren zu erwarten. Ob das dann zu diesem Zeitpunktallerdings noch irgendeine wirtschaftliche Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten.
Fakt ist, dass seit der ersten Ölkrise 1974/75 der Ölanteil an der Primärenergieversorgung der BRD von damals 52% auf heute 36% gesunken ist, und das mit den neuen Bundesländern !! (Tendenz weiter leicht fallend)
Dieses, zugegeben lokale, Beispiel zeigt eigentlich auf, wie derartige Krisen denn doch langfristig auf das Verbrauchsverhalten wirken.
Nun ist ja auch jedem hier klar, dass Verfügbarkeit und Preis oftmals nicht logisch miteinander einhergehen, was eben auch diese augenscheinliche Ölblase verursacht haben mag. Man spekulierte auf den unglaublichen Energiehunger vor allem von China. Doch hat sich dieses Szenario offensichtlich doch nicht so dramatisch realisiert wie man angenommen hat.
Daher meine ich, dass diese Degression des Ölpreises eigentlich eher bedingt etwas mit den derzeitigen Krisen zu tun hat. (sicher haben diese auch einen Accelerationseffekt). Primär jedoch ist das eher ein Resultat einer aus dem Ruder gelaufenen Preisspekulation, die wie o. a. nun einen heilenden Markteffekt zur Folge hat.
..bitte korrigiert mich, wenn etwas unlogisch erscheint /ist.
2) "Die IEA geht davon aus, dass aus heutiger Sicht ca. 4-6 Billionen Barrel"
Ist das ein Zitat oder hast Du dies von der IEA homepage ? Sofern von der IEA würde mich diese IEA-link interessieren (denn die IEA wird gerne und oft falsch zitiert). Bezüglich IEA muss man aber ohnehin den WEO 2008 abwarten - dann wird man etwas mehr wissen.
2) "1809 Mrd. Barel Rohöl zur Verfügung (Stand 2006) (quelle "Welt der Physik www.weltderphysik.de/de/3984.php)
Die Schützungen gehen hier eben stark auseinander. Die argumentierbare Bandbreite reicht von 0,2 bis 2 Bio Barrel. "Welt der Physik" ist da also ziemlich am optimistischen Rand. Die allermeisten Schätzungen gehen von 1-1,2 Bio Barrel (ein paar Schnappsnasen träumen von 7, 15 Bio und unendliche Barrel "abiotische Schnapsnasenschätzung) . Es wird SEHR VIEL mit Zahlen herum gesschmisssen und zitiert - aber kaum einer geht tatsächlich auf die zugrunde liegenden Annahmen und Methoden zur Kalkulation dieser wahrscheinlich förderbaren Reserven ein. Die Linearisierung nach Hubbert (Grundlage der Peak Oil Methodologie) stellt zumindest ein nachvollziehbares Model dar zur Abschätzung der noch verbliebenen förderbaren Reserven.
Nach dieser Methode, kommt nachvollziebar auf ziemlich exakt 1 Bio Barrel - was etwa auch der gigantischen menge entspricht, die bereits gefördert und verbrannt wurde.
Wenn jemand ein anderes, vielleicht besseres Model kennt, dann heraus damit. Schnappsnasen sind hier besonders eingeladen, sich konstruktiv zu beteiligen.
3) Welche Gigantenfelder wurden vor der Küste Venezuelas gefunden ? link, grösser, zu erwartendes Fördervolumen? Förderkosten ? Mir ist da nichts wesentliches bekannt (Du meinst doch nicht etwa Orinoco?)
(0,2 wäre dann doch nur etwas für Weltuntergangspropheten)
Korrektur: 0,7 bis 2 Bio
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/...icht-noch-150-jahre-297928/
Was ich immer noch denke, nicht die zu fördernde Menge die vorhanden ist, ist das Problem.
Sondern in Phasen wo der Verbrauch und die Weltwirtschaft wächst sind es die vorher gehenden Investitionen um die Förderquoten dem Markt anzupassen.
News/
Übersicht
Hypo Vorarlberg: Ölpreis wird mittelfristig wieder steigen
23.10.2008
Der US-Ölpreis hat sich nach dem kräftigen Kursrutsch vom Mittwoch, 22. Oktober 2008, bei der Marke von 67 US-Dollar eingependelt. Der Ölpreis war wegen Rezessionsängsten eingebrochen und sank damit auf das niedrigste Niveau seit dem Juni 2007.
Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember kostete heute Donnerstag, 23. Oktober 2008, im frühen Handel 67,12 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als zum Handelsschluss am Mittwoch.
Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent legte am Donnerstag um 27 Cent auf 64,79 $ zu.
„Je stärker der Strudel der Finanzkrise und je schlechter damit die Perspektiven für die Weltkonjunktur werden, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass die globale Ölnachfrage sinkt“, so Mario Fink vom Portfolio und Asset Management der Hypo Landesbank Vorarlberg. Angesichts des Preisverfalls würden jedoch zahlreiche unrentable Förderprojekte gestoppt, so dass sich das Angebot ebenfalls reduziert. „Dies wird zusammen mit der weiterhin dynamischen Ölnachfrage aus Asien – mit China und Indien als aktuellen Nummern zwei und vier im weltweiten Ölverbrauch – den Preis mittelfristig wieder steigen lassen.“ (dnu)
Quelle: FONDS professionell
Die Schmerzgrenze für die OPEC ist erreicht - man wird in den nächsten Wochen & Monaten sehen, ob die Weltwirtschaft DERART einbricht, sodass die OPEC mit ihren Förderkürzungen dem Nachfrageeinbruch nicht hinterkommt, oder ob die OPEC es doch schafft, dass den von ihr gewünschten Mindestpreis von etwa 70 USD zu halten.
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This week’s price drop sets the stage for what may be the most pivotal OPEC meeting in years. If oil prices stay in the vicinity of Wednesday’s close, then OPEC will only be receiving on the order of $55 a barrel for its oil, below or close to the price the nearly all the members need to keep their spending at current levels.
A production cut is obviously in order and, as usual, the question remains of how much, how it will be allocated, and will the more desperate members adhere to their quota.
Pre-meeting statements by various oil ministers mention a cut of anywhere from one to three million b/d. OPEC has already asked major non-member exporters such as Russia, Norway, and Mexico to join them in cutting production, but so far all have refused.
Many analysts are skeptical that a multi-million b/d reduction can actually be accomplished as OPEC members have a long history of ignoring quotas and pumping as much as they can sell. Although conventional wisdom says that demand for oil is falling rapidly, that may not necessarily be the case. Prices are back to last year’s levels, the drop in US consumption seems to be slowing, and China’s consumption is still increasing. Too much of a production cut could easily drive prices back to levels seen earlier this year, and exacerbate the world’s economic situation.
Several OPEC ministers have now mentioned a price of $70-90 a barrel as the proper level for stabilizing the market. Whether OPEC has the power to fine tune such a price level in the face of the most turbulent markets ever is yet to be seen. Many analysts expect that we will see a price jump next Monday after the OPEC decision but that oil prices will soon fall back to moving with the equity markets, the dollar, and the prospects for the economy.
Sollte der Ölpreis auf bis 30 USD einbrechen oder gar auf das Level von 1999, 2000 - dann wäre das gleichbedeutend mit einer GLOBAL SCHWEREN DEPRESSION, dann haben wir eine zeitlang andere Sorgen als Peak oil - wobei dieses Szenario dann nur temporär Relevanz verlieren würde nicht an Gültigkeit.
Nein, nein, ich glaube den Analysten kein einziges Wort.
Bio, tu uns doch bitte den gefallen und schließ dich selbst hier aus, da du uns ja damit deine Inkompetenz hinreichend beweisen hast.
Ich habe immer gesagt: es wird KEINE NEUEN GLOBALEN FÖRDERHOCHS an Crude geben. Das bedeutet Peak oil und nichts anderes.
Offenbar sind einige in den letzten Tagen ziemlich blutleer geworden und suchen jetzt luftschnappend nach Ausreden.
Im übrigen halte ich nachwievor einen Ölpreis für 50-60 USD für sehr unwahrscheinlich - aber das hat nichts mot peak oil zu tun.
Tu dir selber einen Gefallen und lese nochmal posting Nr 1 - vielleicht kapierst Du doch irgendwann was PEAK OIL bedeutet - bis dahin bis auch du in der Kategorie Schnapsnasen, wirst ab sofort ignoriert und bekommst auch keine weiteren Antworten mehr (weil offenbar Zeitschwendung).
Also ARMER , weiter brav STUDIEREN, fange beim Threadbeginn nochmal an, und in ein paar Jahren bist vielleicht auch küger geworden ;0)
Man hat auf Kredit Aktien und Rohstoffe hochgekauft und diese Blasen sind nun geplatzt, ein Ölpreis von 150 USD war einfach viel zu hoch und hatte mit Angebot und Nachfrage nichts zu tun!
Die 150 USD oder auch mehr werden wir langfristig noch mal sehen und das hat dann mit Angebot und Nachfrage sehr wohl was zu tun Grund? ( lese die Beiträge von Bio) oder einfach Googeln Thema Ölverbrauch, Ölangebot und Alternativen, Weltbevölkerung usw..
Das Thema Öl Peak ist ein langfristiges Thema und hat mit kurzfristigen Ölpreisen NICHTS zu tun, Trader können die kurzfristigen Preisschwankungen nutzen, um gegebenenfalls davon zu profitieren.
Wie weit die Wirtschaft durch die Finanzkrise leidet und wie lange, das wissen wir alle nicht.
Daraus jetzt zu schließen, die Welt geht jetzt unter und Öl gibt es bald umsonst, währe fatal für künftige Investitions Entscheidungen.