Wie findet ihr Fischers "Auftritt"
Das keine Absicht von ihm Bestand, daß ein Visa-Mißbrauch stattfindet, ist logisch.
Trotzdem trägt er für die Handlung seiner fahrlässigen Sachbearbeiter die Verantwortung.
Ist wohl eher was für Juristen - Apparate also, die zur Aufblähung neigen.
Politiker
1948§
12. April: Joseph (Joschka) Martin Fischer wird in Gerabronn/Baden-Württemberg als drittes Kind eines Metzgers geboren. Die Eltern mußten als Ungarndeutsche 1946 Budapest verlassen.
1965
Die Familie zieht nach Fellbach um.
1965/66
Kurz vor Abschluß des zehnten Schuljahres verläßt Fischer im März 1965 das Gymnasium. Anschließend beginnt er eine Lehre als Photograph, die er aber bald wieder abbricht.
1966
Reisen führen ihn nach England, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland über die Türkei bis nach Kuwait. Aufgrund eines Krankheitsfalls in der Familie reist Fischer zurück nach Deutschland und arbeitet vorübergehend als Spielwarenverkäufer. Im November sterben Fischers Schwester und sein Vater.
1967
Fischer heiratet Edeltraud Fischer in Gretna Green/Großbritannien. Zusammen mit ihr engagiert er sich in der Studentenbewegung. Das Ehepaar lebt zunächst in Fellbach bei Stuttgart.
1968-1975
Das Ehepaar Fischer zieht nach Frankfurt/Main um. Dort besucht Fischer Vorlesungen von Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas sowie Oskar Negt (geb. 1934). Er setzt sich eingehend mit den Schriften von Karl Marx (1818-1883), Mao Tse-tung und Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) auseinander.
Fischer verdient sein Geld mit Gelegenheitsjobs.
Er freundet sich mit dem Studentenführer Daniel Cohn-Bendit (geb. 1945) an.
Als Mitglied der militanten Gruppe "Revolutionärer Kampf" (RK) beteiligt sich Fischer an Demonstrationen und Straßenschlachten. Nach einer Demonstration gegen den Vietnam-Krieg, bei der er die Bannmeile um das Neue Schloß in Stuttgart überschreitet, kommt es zu einer Anklage gegen ihn. Er wird zu zweimal drei Tagen Haft als Ordnungsstrafe verurteilt, die er in Stuttgart- Stammheim absitzen muß.
1971
Arbeit bei der Opel AG Rüsselsheim. Fischer ist Mitbegründer einer Betriebsgruppe und versucht über diese, die Arbeiter zu politisieren. Seine Aktivitäten führen bereits nach einem halben Jahr zu seiner fristlosen Entlassung.
1976-1981
Fischer arbeitet kurzzeitig bei den Vereinigten Deutschen Maschinenfabriken. Anschließend macht er seinen Taxischein und arbeitet als Taxifahrer in Frankfurt/Main.
1977
Die Ereignisse im Zusammenhang mit der Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer (1915-1977) durch die RAF leiten bei Fischer nach eigenen Angaben einen Erkenntnisprozeß ein, den er als "Illusionsverlust" und "Illusionsabschleif" kennzeichnet. Fischer wendet sich daraufhin von den radikalen politischen Gruppierungen ab.
1982
Eintritt in die Partei Die Grünen.
1983-1985
Die Grünen erreichen bei den Bundestagswahlen 5,6 % der Stimmen und ziehen damit erstmals in den Bundestag ein. Fischer wird über den dritten Listenplatz seiner Partei Mitglied des Bundestages, bis er 1985 durch Rotation wieder ausscheidet. Fischer ist Mitglied des Innenausschusses und Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Fraktion. Er zählt zu den tonangebenden Mitgliedern des "realpolitischen" Flügels der Grünen und macht sich als provokanter Redner im Bundestag einen Namen.
1984
Fischer heiratet nach der Scheidung von Edeltraud Fischer seine zweite Ehefrau Inge. Mit ihr hat er zwei Kinder: David wird 1979 geboren und Lara 1983.
Veröffentlichung der Schrift "Von grüner Kraft und Herrlichkeit".
1985-1987
In Hessen wird eine rot-grüne Koalitionsregierung gebildet. Fischer wird hessischer Staatsminister für Umwelt und Energie und stellvertretendes Mitglied des Bundesrats. Damit ist er bundesweit das erste Kabinettsmitglied der Grünen. Seine Vereidigung am 12. Dezember 1985 in Turnschuhen, Jeans und Sportsakko sorgt für Aufsehen. Grundlegende politische Forderungen in der Umweltpolitik kann er nicht durchsetzen. So bleiben der Ausstieg aus der Kernenergie und ein Sofortprogramm in Sachen Müllentsorgung aus. Die Verlegung von Umweltgiften des Chemiekonzerns Hoechst auf die Sondermülldeponie Schönberg in der DDR während seiner Amtszeit zieht eine Verwaltungsklage der Stadt Lübeck und die erste Demonstration von Grünen gegen den eigenen Minister nach sich.
1986
Fischer setzt in der hessischen Landesregierung verschärfte Abwasserauflagen für Fabriken des Frankfurter Hoechst-Konzerns in Kraft, nach denen der Schadstoffgehalt künftig direkt bei der Produktionsanlage gemessen wird.
1987
8. Februar: Die Grünen beschließen aus der hessischen Regierungskoalition auszutreten, wenn die beabsichtigte Genehmigung des Hanauer Nuklearunternehmens Alkem nicht revidiert wird.
9.Februar: Der hessische Ministerpräsident Holger Börner (geb. 1931) entläßt aufgrund des gestellten Ultimatums der Grünen Fischer aus seinem Amt.
5. April: Bei den vorgezogenen Neuwahlen in Hessen erreicht die christlich-liberale Koalition die Mehrheit und bildet die Regierung. Fischer wird Fraktionschef der Grünen im hessischen Landtag.
Dezember: Heirat mit Claudia Bohn.
Veröffentlichung der Schriften "Regieren geht über Studieren. Das politische Tagebuch des grünen Ex-Umweltministers" und "Der Ausstieg aus der Atomenergie ist machbar".
1989
Veröffentlichung der Schrift "Der Umbau der Industriegesellschaft".
1990
Nach dem Scheitern der Grünen (West) an der Fünf-Prozent-Hürde bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember fordert Fischer eine Strukturreform der Partei. Er setzt die Abschaffung der Rotation, die Wahl eines Parteivorsitzenden und Doppelmandate für einen kleinen Kreis von Landes- und Bundespolitikern durch.
1991
Bei den hessischen Landtagswahlen erreichen die Grünen 8,8 % der Stimmen. Es wird eine rot-grüne Regierungskoalition unter Ministerpräsident Hans Eichel (geb. 1941) gebildet. Fischer wird stellvertretender Ministerpräsident und Staatsminister für Umwelt, Energie und Bundesangelegenheiten. Seinen ersten Erfolg erreicht Fischer mit der Einführung von Sondermüllabgaben. Im Juni 1991 ordnet Fischer die Teil-Stillegung des Siemens-Brennelemente Werks in Hanau an und im Dezember stoppt er die Uranverarbeitung in Hanau. Dies hat eine bundesaufsichtsrechtliche Weisung von Bundesumweltminister Klaus Töpfer (geb. 1938) (CDU) zur Folge.
1992
Veröffentlichung des Buches "Die Linke nach dem Sozialismus".
1993
Nach einer Störfallserie bei der Frankfurter Hoechst AG fordern Fischer und Bundesumweltminister Töpfer neben einem umfangreichen Sicherheitsprogramm die Überprüfung der "Zuverlässigkeit der Betreiber".
1994
März: Ein Brand im Kernkraftwerk Biblis A löst eine Kontroverse zwischen Fischer und Töpfer über die Schuldfrage aus. Fischer fordert eine sofortige Stillegung des Reaktors.
6. Oktober: Fischer tritt von seinem Amt als hessischer Umweltminister zurück, um sich ganz in der Bundespolitik engagieren zu können. Fischer spekuliert öffentlich über die Möglichkeit einer "Ampelkoalition" zwischen SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Dabei stellt er die Bedingungen, daß die Atomenergie-Politik nicht fortgesetzt wird und keine "Militarisierung der Außenpolitik" durch Krisenreaktions-Streitkräfte stattfindet.
19. Oktober: Nach den Bundestagswahlen am 16. Oktober wählen Bündnis 90/Die Grünen Fischer und Kerstin Müller (geb. 1963) gleichberechtigt zu neuen Fraktionssprechern der Grünen.
Veröffentlichung der Schrift "Risiko Deutschland".
1995
Juli: Fischer legt ein innerhalb der Partei heftig umstrittenes Grundsatzpapier vor, in dem er sich für die militärische Sicherung der verbliebenen UN-Schutzzonen in Bosnien ausspricht.
September: In einem Strategiepapier fordert Fischer die Grünen auf, eine Diskussion über einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel einzuleiten und sich der Frage nach einer "grünen Mittelstandspolitik" zu stellen.
November: Fischer fordert die "Interventionspflicht der UNO bei Völkermord" und entfacht damit einen neuen innerparteilichen Streit.
1996
Das Ehepaar Fischer gibt seine Trennung bekannt. Fischer überwindet nach eigenen Angaben seinen Trennungsschmerz mit asketischen neuen Lebensgewohnheiten und Langläufen.
April: Fischer schlägt für die nächsten Bundestagswahlen vor, daß SPD und Bündnisgrüne gemeinsam mit einem unabhängigen Kanzlerkandidaten der linken Mitte antreten sollen.
Fischer reist durch das ehemalige Jugoslawien, um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu verschaffen.
13. Dezember: Fischer verkündet im Deutschen Bundestag, daß er persönlich für den SFOR-Einsatz der Bundeswehr in Bosnien ist. Seine Partei hat sich allerdings dagegen entschieden.
Veröffentlichung der Schrift "Die globale Revolution. Wohlstandsverlust und Solidarität".
1998
ab Juni: Fischer setzt sich in seinem Wahlkampf für die Westbindung als notwendige Konstante deutscher Außenpolitik und für die Osterweiterung der NATO sowie die Verlängerung des SFOR-Mandats der Bundeswehr in Bosnien ein.
27. Oktober: Nach den Bundestagswahlen wird Fischer als Vizekanzler und Außenminister im Kabinett der rot-grünen Koalition vereidigt.
28./29. Oktober: Fischer absolviert seinen Antrittsbesuch als Außenminister in Paris und reist anschließend nach Großbritannien und Polen.
3. November: Treffen mit der US-amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright (geb. 1937) in den USA.
November: Fischer fordert die NATO auf, auf den Ersteinsatz von Atomwaffen zu verzichten und löst damit eine diplomatische Krise der rot-grünen Regierung aus. Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping erklärt dazu bei seinem Amtsantrittsbesuch in den USA, Fischer habe die NATO-Strategie "verengt aus Landessicht" betrachtet.
Veröffentlichung der Schrift "Für einen neuen Gesellschaftsvertrag. Eine politische Antwort auf die globale Revolution".
1999
Januar: Zu Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erklärt Fischer die Verwirklichung der Finanz- und Agrarreform der EU, die sogenannte Agenda 2000, und die Lösung der Kosovo-Krise zu den vorrangigen Zielen der EU.
Februar: Fischer reist nach Israel und führt dort Gespräche mit dem israelischen Präsidenten Ezer Weizman (geb. 1924) und mit Premierminister Benjamin Netanyahu (geb. 1949). Anschließend trifft er in Gaza-Stadt mit Palästinenserführer Yasir Arafat (geb. 1929) zusammen.
März: Fischer kritisiert vor der UN-Menschenrechtskommission im Namen der Europäischen Union die Volksrepublik China wegen anhaltender Menschenrechtsverletzungen.
April: Fischer legt einen Friedensplan vor, der die Entsendung einer schlagkräftigen Streitmacht mit einem UN-Mandat nach einem Waffenstillstand im Kosovo vorsieht.
17. April: Fischer heiratet die Journalistin Nicola Leske.
Mai: Auf einem Sonderparteitag von Bündnis 90/Die Grünen in Bielefeld stellt sich die Mehrheit der Parteimitglieder hinter den Kurs von Fischer. Der Parteitag ist von heftigen Auseinandersetzungen gekennzeichnet. So wird Fischer von einem Farbbeutel getroffen, der einen Riß des Trommelfells verursacht.
10. Juni: Die G-8-Staaten verabschieden den Balkan-Stabilitätspakt, an dem Fischer federführend beteiligt war.
11. Juni: Der Deutsche Bundestag billigt den Einsatz von bis zu 8.500 Soldaten der Bundeswehr im Rahmen der Kosovo-Friedenstruppe.
Juli: Fischer trifft in Frankfurt/Main zu einem Gespräch über den Ausstieg aus der Kernenergie mit den Chefs der Energiekonzerne Veba, Viag, RWE und EnBW zusammen.
Anläßlich eines Staatsbesuches in der Türkei betont Fischer, daß er sich für die volle Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union einsetzten wird.
Mit seiner ersten Rede vor der UNO-Vollversammlung in New York wirbt er für die Weiterentwicklung des UN-Systems hinsichtlich Konfliktprävention und Stärkung der regionalen Sicherheitssysteme.
22. September: Fischer fordert bei seinem ersten Auftritt vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York, das Vetorecht der Mitglieder des Sicherheitsrates zu verändern und eine Begründungspflicht einzuführen.
7. Oktober: Der Deutsche Bundestag billigt den von Fischer geforderten Einsatz von Soldaten der Bundeswehr zur medizinischen Hilfe in Ost-Timor.
20. Oktober: Der Bundessicherheitsrat stimmt der Lieferung eines Leopard-II-Panzers an die Türkei zu. Obwohl der Sicherheitsrat geheim tagt, wird bekannt, daß Fischer und die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul (geb. 1942), gegen die Lieferung gestimmt haben.
November: Fischer nimmt am New York-Marathon teil und bewältigt die Strecke in 3 Stunden und 45 Minuten.
Dezember: Fischer legt die Leitlinien seiner auswärtigen Kulturpolitik im Kulturausschuß des Bundestags vor. Danach sollen die Wiedervereinigung, die Entstaatlichung vieler Lebensbereiche und die Globalisierung im Mittelpunkt stehen.
Veröffentlichung des Buches "Fit und schlank. Mein langer Lauf zu mir selbst". Darin beschreibt er unter anderem seine Gewichtsreduzierung von rund 35 Kilogramm 1996.
"Schwadronierende" wären ja vielleicht sogar noch lustig gewesen...
allerdings sehe ich schwadronierende Ausschuss-Mitglieder und einen chargierenden Minister
MfG
kiiwii
Heute wurde Fischer z.B. innerhalb von rund fünf Minuten drei mal gefragt, ob er seinerseits konkret bei der Botschaft X nachgefragt hätte zu aufgetretenen Misständen.
Fischer war nicht bereit, diese Frage mit ja oder nein zu antworten.
Statt dessen sagte er jeweils: "Sein Kenntnisstand" sei dieser und jener gewesen.
Danach war aber nicht gefragt worden - es ging nur um sein eígenes Nachprüfverhalten als Minister.
Diese Frage blieb somit unbeantwortet.
Es ist wie beim Pudding, den man vergeblich an die Wand zu nageln versucht. *g*
Beim Betrüger ist's nicht anders.
Weitere Parallele: Während einem Normalmenschen es peinlich wird, auf konkrete einfache Fragen nicht zu antworten, verspürt der Betrüger insoweit keine Peinlichkeit. Ehrgefühl in dieser Hinsicht ist nicht zu verzeichnen. Desgleichen war auch bei Fischer festzustellen, s.o. Er war sich zum Beispiel nicht zu schade, die konkrete Frage drei mal nicht zu beantworten. Das trug fast authistische Züge.
Also, ich hätte gedacht, er schlägt sich wesentlich besser heute, vor allem auch rhetorisch.
Es fehlt im offenbar auch die GEschicklichkeit und die Strukturiertheit im Umgang mit Fakten. Ebensfalls eine Überraschung für mich, jedenfalls die Deutlichkeit. Manchmal redete er so hin und her und kam ins Schwafeln.
salut
modeste
Sondern auch, daß er die Berichte seiner eigenen - mehrheitlich sicher richtig formulierenden - Mitarbeiter nicht aufmerksam liest.
Von allem anderen mal abgesehen.
"Lästige und sorgfältige Aktenarbeit ist nichts für mich, mit diesem Unrat sollen sich die Kleinen Lichter beschäftigen, ich schieb nur die ganz großen Kugeln."
Und genau dass ist ihm jetzt zum Verhängnis geworden.
Zumal: die Mehrheit der Wähler befasst sich mit diesen unangenehmen täglichen Dingen und verdient damit ehrlich den Lebensunterhalt und schätzt daher überhaupt nicht, wenn man ihre Arbeit so durch die Blume missachtet wie Fischer es tut.
salut
modeste
Dem Ottonormalbürger kann man das nachsehen, weil er ja den Ursprung und das Geschlecht des Wortes nicht kennt und es letzten Endes relativ bedeutungslos ist, ob jemand bei einem Fremdwort den richtigen Plural verwendet oder nicht.
Aber, da stimme ich dir zu, ein Außenminister, in dessen Metier ein Visum zum 1x1 gehört, der noch dazu in einer gleichnamigen Affäre verstrickt ist und vor einem gleichnamigen Ausschuß aussagt, sollte das Wort schon richtig verwenden.
Aber vielleicht war es ja auch nur ein Versprecher oder die 957. Rechtschreibreform definiert das neuerdings so.
In der deutschen Sprache wird der Singular immer noch (und zwar auch umgangssprachlich) als "Visum" bezeichnet. Z.B. in den Reisekatalogen, in denen das Wort Otto Normalverbraucher wohl noch am ehesten über den Weg läuft.
Aber wie dem auch sei: Als Außenminister sollte er es wissen. Und vor allem sollte er die Aktennotizen seiner Mitarbeiter aufmerksamer lesen.
Ach so - das war kein Einzelversprecher von Herrn Fischer. Ich habe es heute mehrfach von ihm falsch gehört und nicht ein einziges Mal richtig.
es wird ja gerade so getan, als ob Deutschland von einer Horde Ukrainer platt gemacht wird...
und dann wird sich darüber gestritten ob der Herr außenminister auch den Plural von Visa richtig wiedergibt...
was sagt ma dann zu Herrn Stoiber, wie war das mit Euro und DM ; Dt. Telekom Merkel-Christiansen...
müsste dann ja Eurer hochgeschätzen Meinung ein völliger geistiger Tiefflieger sein...
soviel zu der staatstragenden Visa-Affäre ;-))))
Gruß
Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah
P.S.
Westerwelle als Außenminister...ist es das was ihr wollt....
Na dann gute nacht *looool*
Fischers Ablass
Von Claus Christian Malzahn
Der grüne Außenminister Fischer hat sein Amt allem Anschein nach nicht im Griff gehabt hat - das führte zu massenhaftem Visa-Missbrauch in der Ukraine. Seine liberale Einreisepolitik lag aber auf der Linie seiner Vorgänger. Reisefreiheit und Schwarzarbeit gehen bei der Öffnung Osteuropas Hand in Hand - das wird wohl so bleiben.
Fischer im Visa-TV: Opposition fehlte die "Smoking Gun"
Berlin - Es macht keinen guten Eindruck, wenn ein Bundesminister einräumen muss, ein ständig größer werdendes Problem trotz zahlreicher Hinweise aus seinem Amt übersehen, offenbar gar nicht zu Kenntnis genommen zu haben. Solch "mangelndes Monitoring" hat bei der Namensvetterin des Außenministers, Andrea Fischer, in einem weitaus unbrisanteren Fall im Januar 2001 zur Amtsaufgabe geführt. Doch zu einem Rückzug des grünen Frontmanns aus Amt und Würden wird es auch nach der stundenlangen Befragung heute im Visa-Untersuchungsausschuss nicht kommen - und zwar nicht, weil Joschka Fischer versprochen hat, künftig besser aufzupassen und dafür zu sorgen, dass ihn wichtige Informationen aus den Botschaften auch erreichen. Sein Ausscheiden aus dem Kabinett wäre das Ende der Regierung - deswegen wäre heute selbst ein stammelnder Minister von SPD und Grünen zum Sieger des Fernsehduells erklärt worden.
Es gibt in dieser Republik eben keinen vom TÜV abgenommenen Rücktritt-O-Meter, bei dem eine rote Lampe blinkt, wenn ein Politiker daneben gegriffen hat. Ob jemand seinen Sessel räumen muss, sagt in der Regel mehr über seine Verankerung in seiner Partei als über sein Fehlverhalten aus. Die Opposition weiß das auch aus eigener Erfahrung - und hat von Anfang an darauf verzichtet, Fischers Rücktritt zu verlangen.
Ihre Strategie im Ausschuss bestand darin, den Außenminister in Widersprüche zu verwickeln, ihm Fehler nachzuweisen und damit seine Popularitätswerte zu kappen. Das ist bisher gelungen. Fischer ist inzwischen ein ganz normaler Politiker, kaum beliebter als CDU-Chefin Angela Merkel oder Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Von Selbstzerknirschung war Fischer auch heute weit entfernt, von Hybris freilich auch. Wenn der Papst der Grünen künftig bedächtiger agiert, wäre das nicht das schlechteste Ergebnis. Viel mehr als ein bisschen Bescheidenheit wird wohl nicht herauskommen in diesem Ausschuss, auch wenn er noch Monate weiter tagen wird.
Dass Fischer heute nicht als Verlierer vom Platz gehen muss, hat verschiedene Gründe. Zum einen haben seine politischen Gegner im Ausschuss die "Smoking Gun" nicht gefunden, die den Grünen wirklich in Erklärungsnot gebracht hätte. Zum anderen sind die Hinweise des Außenministers, seine Vorgänger im Amt, Klaus Kinkel und Hans-Dietrich Genscher, hätten in Mittel- und Osteuropa keine grundsätzlich andere Einreise- und Visapolitik betrieben als er selbst, mehr als geschickte Verteidigungsrhetorik. Wer die Öffnung osteuropäischer Gesellschaften nach Westen will, der bekommt sie nicht zum Selbstkostenpreis - das wusste schon Helmut Kohl.
Als seine Regierung Anfang der neunziger Jahre den visafreien Verkehr mit Polen genehmigte, kamen Hunderttausende. Kein Kinkel wurde damals gefragt, ob er eigentlich noch den Überblick im deutsch-polnischen Grenzverkehr besitzen würde. Dass die Mehrheit der Besucher aus Danzig, Warschau, Krakau, Posen oder Breslau nicht nach Neuschwanstein oder zum Kölner Dom wollte, wusste auch damals jeder, der sich auch nur oberflächlich mit unseren Nachbarn im Osten beschäftigt hatte. Schwarzarbeit war zwar auch damals schon verboten in Deutschland - aber den Bedarf nach Schwarzarbeit im deutschen Billiglohnsegment gab es eben auch.
Die Regierung Kohl hat das in Kauf genommen, weil man wusste: Seit der Öffnung der Grenzen 1989 gehen Reisefreiheit und illegale Beschäftigungspraxis überall in Europa Hand in Hand. Polen pflückten Tomaten in Spanien, Ukrainer bauten Fußballstadien in Portugal. In Brüssel, wo die strengen Richtlinien zum Arbeitsmarkt verwaltet werden, arbeiten Zehntausende illegale Polen und Ukrainer - als Haushaltshilfen, Gärtner, Babysitter - nicht selten bei Angestellten der EU.
In einem Anflug von Wahrhaftigkeit hat Joschka Fischer heute im Ausschuss darauf hingewiesen, dass die Neubauten südlich von Kiew, wo sich der neue, Juschenko-treue ukrainische Mittelstand niedergelassen hat, mit dem Geld der sogenannten "Westler" finanziert worden ist - also jener Wanderarbeiter, die ohne staatliche Genehmigung in Deutschland und anderen europäischen Ländern arbeiten gehen. Solche Siedlungen wie in Kiew findet man tausendfach in Polen, Tschechien, der Slowakei, der Ukraine oder auf dem Balkan, denn der Aufschwung Ost- und Mitteleuropas wird aus der schwarzen Kasse des Westens bezahlt.
In Belgien, Spanien und Portugal gleicht man dieses massenhafte Phänomen auf dem real existierenden Arbeitsmarkt übrigens regelmäßig der gesetzlichen Wirklichkeit an, indem man eine Amnestie beschließt. Zu einer solchen Forderung hatten bisher nicht einmal die Grünen den Mut. Wenn die Kabeltrommeln heute Nacht aus dem Visa-TV-Studio gerollt werden und sich der Pulverdampf aus dem Regierungsviertel verzogen hat, könnte man sich diesem Thema ja einmal konstruktiv zuwenden. Alle anderen EU-Länder, in denen es zu massenhaften Visa- Missbrauch gekommen ist, haben das schließlich auch geschafft - auch hier ist Deutschland Schlusslicht in Europa.
MfG
kiiwii
7 Tage die Woche, von morgens bis tief in der Nacht. Die Regierung ist Scheisse und der grosse Heilsbringer ist die Union. Glaubst du das eigentlich selber?
Das war nur ein Einwurf! Du brauchst und sollst mir nicht antworten, ich lege da keinen Wert drauf.
Anfragen an ihn, dem Außenminister, werden auch an die Sachbearbeiter zur Bearbeitung weitergeleitet. Er sagte, "Ich bin kein Beamter".
Die diesbezüglichen Fragen vom U-Ausschuss konnte Herr Minister Fischer logischerweise gar nicht beantworten.
Es dann von der Opposition so hinzustellen, er verschweige etwas oder wenn's interessant wird, gibt er keine Auskunft, ist deshalb Unsinn. Auf diese Detailfragen hat er geantwortet und zwar mit dem Hinweis, er weiss es nicht oder er kann sich daran nicht erinnern etwas gewußt zu haben.
Es handelt sich hier um eine Politshow, die unserem Lande nur schadet.
So kommen wir hier nicht weiter.
Joschka Fischer von den Grünen wurde durch das Volk gewählt und dann zum Außenminister gemacht. Auch wenn Fischer klug ist, so gibt's bestimmt intelligentere und autorisiertere Außenminister, welche sich manchmal auch mit kleinen Dingen befassen und Anfragen der Bürger direkt, mit eigener Unterschrift, beantworten. Aber Fischer hat halt auch noch ein Privatleben und da hat er mit dem Problem "Frauenbekanntschaften" jede Menge um den Kopf.
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Fischer sagt, er habe in den Jahren 2000 bis 2002, "nicht schnell, nicht entschlossen und nicht umfassend genug als verantwortlicher Minister gehandelt". Fischer sagt: "Das sind meine Fehler! Das ist meine Verantwortung!"