Wen interessiert in Europa Rumsfeld ?
Seite 3 von 3 Neuester Beitrag: 24.01.03 16:51 | ||||
Eröffnet am: | 24.01.03 03:32 | von: Spitfire33 | Anzahl Beiträge: | 69 |
Neuester Beitrag: | 24.01.03 16:51 | von: Hungerhahn | Leser gesamt: | 5.348 |
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Ich hoffe Ihr wißt jetzt , warum ich bei Ariva das diskutieren unterlasse?
Ihr seid schon Megageile Typen!!
Grüße
Apfelbaumpflanzer
"Die edelste Disziplin ist, aggressiv für das Richtige zu kämpfen"
Von Severin Weiland
Donald Rumsfeld liebt die theatralischen Auftritte und die derben Sprüche. Mit seinen abfälligen Bemerkungen über das "alte Europa" erzürnte er Deutsche und Franzosen. Doch nicht zum ersten Mal löst er Unmut auf der Weltbühne aus.
Rumsfelds Problem mit dem "alten Europa": Säbelrasseln statt Diplomatie
Berlin - Der Mann blickt kühl in die Kamera. Und erzählt und erzählt. Wie die US-Dienste in den 60er Jahren die Landung auf dem Mond nachstellten, wie sie die Bilder der Livesendung mit dem Astronauten Neil Armstrong 1969 in einem Studio aufnahmen, wie anschließend fast alle Beteiligten der konspirativen Operation von US- Diensten gekillt wurden.
Der Mann, der da vor der Kamera derart Ungeheuerliches von sich gab, heißt Donald Rumsfeld, Verteidigungsminister der USA. Er hatte sich einen Spaß geleistet. Einen makabren. Das hat er gerne.
Kurz vor Ende des Films sehen die Zuschauer, wie der Mann mit der runden Brille einen Text vom Skript abliest. Wie er in sich hineingrinst. Erst in diesem Augenblick geht dem Zuschauer auf: Der Dokumentarfilm "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" ist eine perfekte Täuschung, ein glänzend gemachtes Produkt für die weltweite Fangemeinde der Verschwörungstheoretiker, die den USA und ihrer Regierung alles Schlechte zutrauen.
Keine Frage, für diese Rolle war Rumsfeld die Bestbesetzung. Dass er in dem Streifen von Regisseur William Karel als Pseudo-Interviewpartner auftrat, zeigt: Der Mann hat Humor. Und über Humor kann man bekanntlich streiten. Immerhin, in den USA ist das möglich. Welcher deutsche Politiker würde schon gerne freiwillig in die Schurkenrolle schlüpfen?
Wusste Rumsfeld, welche Entrüstung er auslösen würde?
Rumsfelds Humor ist allerdings von jener Sorte, die auf viele Mitmenschen in Europa - höflich ausgedrückt - irritierend wirkt. Wie jetzt im Streit mit Deutschen und Franzosen. Das "alte Europa" sehe er hinter den Versuchen der Deutschen und Franzosen, den Krieg im Irak doch noch zu verhindern, kommentierte er am Mittwoch die jüngsten Stellungnahmen von Gerhard Schröder und Jacques Chirac. Humor als Waffe? Kaum zu glauben, dass Rumsfeld nicht wußte, was er auslösen würde.
Der Kanzler und Frankreichs Staatspräsident, die in Berlin den zweiten Teil der Feierlichkeiten zum Grundlagenvertrag beider Länder begingen, ließen sich am Mittwoch kein Wort zu Rumsfelds Ausfall entlocken. Sie taten gut daran. Rumsfelds Provokationen, daran hat man in Berlin bereits Übung, überhört man besser. Irgendwann sind sie abgehakt. Vergessen. Erinnert sich jemand denn noch an Warschau?
Kein dreiviertel Jahr ist es her, da schockte der 70-Jährige auf der Nato- Tagung erstmals die Deutschen. "Wenn man schon in einem Loch steht, sollte man aufhören, weiter zu graben", kommentierte er den Stand der beiderseitigen Beziehungen. Nachdem er den Satz im Pressezentrum ausgesprochen hatte, lachte Rumsfeld sein typisches Lachen - so stellt man sich den Wolf in "Rotkäppchen" vor.
Mit seinem deutschen Amtskollegen Peter Struck, den er damals in Polens Hauptstadt zu meiden versuchte, ist er seit geraumer Zeit wieder versöhnt. Nun gibt er ihm auch öffentlich die Hand. Zuvor hatte er die deutsch- amerikanischen Beziehungen mit typischem Rumsfeld Charme für "entgiftet" erklärt. Struck, mit dem er bei dessen Antrittsbesuch im November in Washington geradezu herzlich vor die Kameras trat, hatte das zeitweilig harsche Verhalten Rumsfelds ohnehin mit der ihm eigenen Gelassenheit hingenommen. Vielleicht, räsonierte Struck im vergangenen Herbst öffentlich im Bundestag, seien sie sich von der "Persönlichkeitsstruktur" her sogar ähnlich. Mag sein. Struck wie die Vorfahren Rumsfelds stammen aus Niedersachsen.
Reden wie im Wildwestfilm
Rumsfeld liebt die derbe Sprache. Dafür lieben ihn viele Amerikaner. Davor fürchten sich die meisten Europäer. Es ist die Sprache der Cowboys, die da immer ein wenig bei ihm durchschimmert. Unwillkürlich fühlt sich der europäische Zuhörer bei Rumsfeld an Wildwest-Filme erinnert, in denen harte Burschen harte Dinge sagen, weil die Welt schlecht ist und manches mit dem Colt geregelt werden muss. Es ist wohl kein Zufall, dass auf dem Schreibtisch in Rumsfelds Arbeitszimmer eine Bronzeplakette steht mit der Inschrift: "Aggressive fighting for the right is the noblest sport the world affords". Was soviel heißt wie: "Der aggressive Kampf für das Richtige ist die edelste Disziplin, die die Welt sich leistet". Es ist ein Satz von Theodore Roosevelt, der nicht nur einer der großen amerikanischen Präsidenten Anfang des 20. Jahrhunderts war, sondern auch ein passionierter Jäger und Krieger, einer der letzten aus der Cowboy-Generation der Vereinigten Staaten.
Rumsfeld ist ein amerikanisches Phänomen. Mit 30 zog er in den Kongress ein, mit 43 wurde er der jüngste Mann an der Spitze des Pentagons, dann verschwand er fast 25 Jahre in der Privatwirtschaft, verdiente Millionen an der Spitze von Pharma- und Rüstungsunternehmen, bevor es ihn wieder in die Politik trieb.
Jetzt plant er den Krieg gegen den Irak, akribisch, wie es heißt und im Streit mit manchen Militärs über die richtige Strategie. Er ist ein Mann, der seine Umgebung auf Trab hält, der viele Feinde hat. Ein "Rabauke" sei er, "arrogant" und mit "einem großen Ego", zitierte jüngst das Magazin "Time" Mitarbeiter, die unter seinem Stil gelitten haben. Sein Vize Paul Wolfowitz, ebenfalls ein Mann deutlicher Worte, ist hingegen voll des Lobes: Wo immer Rumsfeld hingehe, meinte er jüngst, "schaffe er eine Art Ministurm". In der Tat. Das ist ihm wieder einmal gelungen.
Grüße Max
da ist man doch eigentlich auf deinem beliebten Spezialgebiet angelangt.
Nun könt ihr mit dem Gejammer und Geheule nicht aufhören.
Ist schon schlimm, wenn einem die Stammtischargumente ausgehen.
Bitte ein, zwei Grüne bei Posting#47 anbringen.
Danke und schönes Wochenende! :-)
Mit welcher Intoleranz du auf jedem losgehst , der nicht deine Meinung vertritt , läßt mich vermuten , das du amerikanische Verwandte hast!
Und wenn mal einer Konta gibt , kann er nicht sachlich diskutieren .
Immer wieder bei dir zu beobachten.
Oh Scheiße , ich zucke jetzt immer zusammen , wenn der PC sagt: "Sie haben Post"!
In 10 Jahren, wenn du älter bist, dann nimmst du mal Zeit und liest dir mal deine bisherigen 7300 Postings durch und schaust mal, wie oft du überhaupt mal einen echten Gedankenaustausch hattest und wie oft du nur wahllos auf andere User losgegangen bist.
Wenn man erst mal erwachsen ist, dann betrachtet man das meistens viel vernünftiger.
Was hat der schon für Deutschland in den
letzten 4,5 Jahren geleistet?
Er wollte die Arbeitslosigkeit halbieren.
Jetzt haben wir 4,52 Mio Arbeitslose
Du hast vollkommen Recht.
Kluges Kerlchen
Der folgende Bericht zeigt dennoch, dass auch das amerikanische Volk nicht hinter der Kriegstreiberei von Bush und Co. steht.
Das ist aber auch für Bush gefährlich, denn einen Krieg kann man nur anfangen, wenn das eigene Volk eindeutig hinter seinem "Führer" und dessen Plänen steht.
Und täglich werden es mehr Amis, die sich auflehnen. Das ist der Wahre Grund für Bush, in der SAche ewig Ultimaten zu stellen.
Hier der Bericht:
Meinung der US-Bürger
Erst kommt die Wirtschaft, dann der Irak
Nach einer Untersuchung der "New York Times" halten die Amerikaner den Irak keineswegs für das dringendste politische Problem. Die Mehrheit der Bürger fordert, dass sich Präsident George Bush vorrangig um die schwächelnde Wirtschaft kümmert.
REUTERS
Soll nach Meinung seiner Landsleute erst einmal die Wirtschaft in Schwung bringen: George Bush
Washington - Die "New York Times" und der Fernsehsender "CBS" hatten knapp 1000 Amerikaner befragt. 52 Prozent der Befragten gaben an, dass Präsident Bush andere Prioritäten habe als sie selbst.
Rund 56 Prozent der Befragten hielten die schwache Konjunktur für das wichtigste Problem, mit dem sich die Regierung befassen müsse, 22 Prozent nannten den Kampf gegen den Terrorismus und 19 Prozent den Irak. Knapp die Hälfte der Befragten kritisierte Bushs Wirtschaftspolitik, 41 Prozent waren mit seiner Außenpolitik nicht zufrieden. Das sind für Bush die schlechtesten Werte seit seinem Amtsantritt.
Vor die Wahl gestellt, ob die USA militärische Gewalt zur Lösung der Irak-Krise anwenden oder sich um eine diplomatische Lösung bemühen sollten, entschieden sich nach Angaben der "New York Times" knapp zwei Drittel für die Diplomatie-Variante. Auf die Frage, ob den Waffeninspekteuren nach Vorlage ihres Berichts bei den Vereinten Nationen am 27. Januar mehr Zeit gelassen werden sollte, fielen die Antworten je nach Fragestellung sehr unterschiedlich aus.
Bei der Formulierung "wenn die Inspekteure bis zum 27. Januar keine Massenvernichtungswaffen gefunden haben" sprachen sich 77 Prozent dafür aus, länger zu warten, 17 Prozent für einen Militärschlag. Bei der Formulierung "wenn der Irak bis zum 27. Januar nicht beweisen kann, dass er seine Waffenprogramme eingestellt hat" waren je 47 Prozent für längeres Warten und für einen sofortigen Militärschlag.
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© SPIEGEL ONLINE 2003
Wir mögen vielleicht in vielen Dingen unterschiedlicher Auffassung sein.
Aber ein origineller Beitrag ist ein origineller Beitrag. Das war vollkommen ernst gemeint.