Warum gehen Ossis auf die Strasse?
wen es interessiert:
über google.de nach "entwicklung arbeitslosenstatistik" suchen (seiten aus deutschland).
da kommt als erstes eine präsentation der uni frankfurt. in dieser sind die angeführten statistiken.
greetz uedewo
www.wiwi.uni-frankfurt.de/profs/klump/D/Arbeitslosenstatistik.ppt
Kolumne: Vier Gründe für Hartz IV
Von Christian Schütte
Eine heikle Rede, die der Kanzler vielleicht einmal halten wollte, aber dann irgendwie vergaß.
Die Hinweise verdichten sich, dass am Kommunikationsgau der Regierung in Sachen Hartz IV nur die übereifrigen Reinigungskräfte schuld sind: Spaziergänger haben am Berliner Spreebogen einen Abfallsack mit entsorgten Papieren aus dem Kanzleramt gefunden, die der FTD exklusiv vorliegen. Wir können leider nicht alles ausbreiten, was in dieser Tüte steckte, aber eines dürfen wir der Öffentlichkeit nicht vorenthalten: den Rohentwurf einer Rede, die bislang nirgendwo gehalten wurde.
Im Folgenden dokumentieren wir Auszüge des Manuskripts, auch wenn dessen Echtheit alles andere als erwiesen ist. Hier die ehrliche Begründung von Hartz IV, die Gerhard Schröder vielleicht einmal geben wollte - aber aus bislang ungeklärter Ursache nie gegeben hat:
Dateiname 4MalHartz4.2004.doc
"Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
es ist wahr: Wir haben uns auf den Weg gemacht, Anfang 2005 die Arbeitslosenhilfe abzuschaffen. Wir werden Langzeitarbeitslose nur noch im Fall von nachgewiesener Bedürftigkeit unterstützen. Und wir werden von ihnen verlangen, dass sie jede legale Arbeit annehmen, die ihnen angeboten wird. Es wird Grenzen des Zumutbaren geben, aber die werden sehr viel strenger sein als bisher.
Das ist, auf den Punkt gebracht, die Reform, die Sie unter dem Namen Hartz IV kennen.
Viele von Ihnen fragen sich nun: Warum machen die das? Warum knapsen die denen etwas ab, die doch wirklich nicht viel haben?
Ich könnte dazu großspurig sagen: Das hat damit zu tun, dass wir heute in einer globalisierten Welt leben. Dass es deshalb auch bei uns keine Tabus mehr geben darf. Und dass es auch überhaupt keine Alternative mehr gibt.
Sie würden das, meine Damen und Herren, aber ziemlich oberflächlich finden. Mit Recht.
Ehrlich gesagt: Wir können lange darüber streiten, warum unsere Arbeitslosigkeit so hoch ist. Ich selbst weiß die Patentlösung jedenfalls nicht. Eine Zeit lang habe ich gedacht, ich könnte das Problem aus der Welt schaffen, indem ich Wirtschaft und Gewerkschaften zu mir einlade und ein ,Bündnis für Arbeit‘ vermittle. Das hat leider nicht geklappt. Inzwischen ist die Lage so dramatisch, dass ich beschlossen habe, für den Rest meiner Amtszeit dem Rat einiger Ökonomen zu folgen. Ich hoffe, dass es wirkt.
Hier, meine Damen und Herren, sind unsere vier wirklichen Gründe für Hartz IV:
Erstens, natürlich: das Geld. Wir wollen künftig mehr investieren und die Defizite senken. Dazu sparen wir jetzt bei Sozialausgaben.
Ehrlich gesagt sind diese Einsparungen aber nicht das Wichtigste. Sparen könnten wir auch anderswo, bei Subventionen etwa. Wir könnten auch auf Steuersenkungen verzichten, um die Kasse zu füllen. Wir machen Hartz IV nicht, um den Haushalt zu sanieren. Wir wollen den Arbeitsmarkt umkrempeln! Dafür geben wir sogar viel neues Geld aus.
Der zweite Grund für Hartz IV ist schon wichtiger: Wir wollen erzwingen, dass Arbeitslose jede, ich betone: jede Suchanstrengung unternehmen, um schnell einen Job zu finden. Um sie dabei zu fördern, rüsten wir die Arbeitsvermittlung stark auf. Je kürzer Menschen arbeitslos sind, desto besser.
Viele sagen mir, dass die Arbeitslosen sich doch schon heute bemühen. Und dass es keine Jobs gibt. Das stimmt, zumindest in den allermeisten Fällen. Aber wir machen Hartz IV, weil wir glauben, dass es eben doch noch andere Fälle gibt: Arbeitslose, die erst einmal durchschnaufen oder ihre Wohnung renovieren, ehe sie sich wieder um einen Job bemühen. Die wollen wir fordern. Konsequent.
(Hinweis für den Redner: Buh-Rufe wahrscheinlich. Gegenhalten!)
Weniger Lohn
Die große, noch unbeantwortete Frage bleibt natürlich, wie wir neue Arbeitsplätze schaffen. Ich habe mich für Folgendes entschieden: Wir wollen und werden die effektiven Löhne in Deutschland senken! Wir haben das in der Agenda 2010 begonnen, indem wir mehr Eigenleistung bei Rente und Gesundheit verlangen. Das alles belastet die Beschäftigten, aber es entlastet Arbeitgeber.
Das Hartz-IV-Paket schließt direkt daran an: Unser dritter Grund für diese Reform ist, dass Arbeitslose künftig auch Jobs für deutlich weniger Geld annehmen sollen. Ihre Lohnerwartungen werden sinken.
Das wird dann, hoffentlich, noch weitere Folgen für den gesamten Arbeitsmarkt haben. Der vierte und langfristig vielleicht wichtigste Grund für Hartz IV betrifft nämlich die Tarifpolitik. Den Gewerkschaften geben wir das klare Signal, dass hohe Lohnforderungen künftig für ihre Mitglieder sehr riskant sind. Der Verlust des Arbeitsplatzes wird für die Beschäftigten schließlich noch schmerzlicher sein als bisher. Dem Kollegen Jürgen Peters von der IG Metall sage ich deshalb, ..."
Hier bricht die ungehaltene Kanzlerrede leider ab. Angeheftet findet sich bloß noch ein leicht zerknitterter Vermerk aus der SPD-Parteizentrale: "Wenn wir das wirklich so machen, dann können wir die Konsumnachfrage erst einmal vergessen. Dieses Risiko müssen wir vielleicht eingehen. Aber wenn wir das wirklich so sagen, dann gehen unsere Leute erst recht auf die Straße. Der Text gehört deshalb SOFORT in den PAPIERKORB!"
Vermutlich lag dieser Zettel obenauf, als die Putzfrau ins Kanzlerbüro kam. Das würde jedenfalls erklären, wieso die Rede am Spreeufer und nicht im Bundestag gelandet ist.
Aus der FTD vom 11.8.2004
Auch tolle PR-Tricks werden die von Hartz-IV Benachteiligten nicht
von angeblichen Vorteilen überzeugen.
Da kommt Spannung auf. Wolfgang Clement und Gerhard Schröder wollen
die Vorzüge und Annehmlichkeiten von Hartz IV werbend noch besser
erklären als bislang. Wie werden sie den bisherigen Beziehern von
Arbeitslosenhilfe erklären, dass es für sie und ihre Kinder von Vorteil ist, wenn sie
ab nächstes Jahr weniger Stütze bekommen?
Der Superminister hatte schon, als er Chef in Nordrhein-Westfalen
war, ein Händchen für Werbliches. So wird ihm auch diesmal etwas
einfallen. Unvergessen ist die Plakat- und Anzeigenaktion "Teamarbeit für
Deutschland". Da riefen seiden und halbseiden gewandete Personen lächelnd zu einer
gemeinsamen Anstrengung zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit in Deutschland auf.
Vielleicht ist der Kampagne seit letztem Herbst das Geld knapper geworden.
Jedenfalls wirbt sie viel verhaltener als ehedem. Vielleicht auch findet Herr
Clement, das Problem Arbeitslosigkeit sei nicht mehr so dringend.
Volkswirtschaftlich werden weder Clement noch Schröder argumentieren.
Sie werden, ehrlich wie sie gelegentlich sein können, nicht behaupten,
die Einschnitte in den sozialen Sicherungsleistungen für Millionen von
Bürgern schüfen mehr Arbeitsplätze. Sie werden den von der Reform Beglückten
nur eröffnen, sie müssten jetzt eifriger nach Arbeit suchen, denn ihre
finanzielle Lage werde schließlich weniger leicht erträglich und müsse umso
dringlicher geändert werden. Zuletzt aber werden Schröder und Clement dem
zustimmen, was Georg-Paul Hefty in der FAZ klar so ausgedrückt hat: "Es gibt
keine Anhaltspunkte dafür, daß die Hartz-IV-Reform die Zahl der
Arbeitslosen senken wird."
Zwei Gründe für Hartz IV
Die Gründe für Hartz IV sind schließlich auch ganz andere. Der eine
ist die erhoffte Entlastung der Staatsfinanzen. Der andere ist der
gewünschte Effekt der Lohnsenkung. Die Staatsfinanzen werden entlastet, weil die
bisherigen Empfänger von Arbeitslosenhilfe künftig nur noch Sozialhilfe
erhalten. Das ist erheblich weniger Geld. Es kann eingespart oder an anderer
Stelle ausgegeben werden.
Der Effekt der Lohnkürzung stellt sich ein, weil künftig jede Arbeit
für jeden zumutbar ist. Wenn Arbeitslose schlecht bezahlte Arbeit nicht
mehr ablehnen können, weil ihnen sonst sogar die Sozialhilfe gestrichen
wird, entfällt jede Veranlassung für die Unternehmen, einigermaßen
auskömmliche Löhne anzubieten. Der Lohndruck macht dabei nicht bei einfachen
Beschäftigungsverhältnissen Halt. Er setzt sich überall durch. Die von Regierung und Arbeitgebern
bei Löhnen und Gehältern gewünschte "Flexibilität" - nach unten - wird
durch Hartz IV auf allen Ebenen des Arbeitsmarktes gefördert.
Diese Sachverhalte in Magdeburg, Leipzig, vielleicht auch
Gelsenkirchen oder Hannover jeden Montag den Demonstranten werbend zu erläutern
wird Clement und Schröder keinen großen Spaß machen. Tatsächlich stellt
sich Hartz IV als unsozialster Bestandteil der unsozialen Agenda 2010 und
als klassische Konfliktlinie zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern,
zwischen Arm und Reich und politisch zwischen Links und Rechts heraus. Auch
mit den tollsten PR-Tricks wird es da schwer sein, die von der Reform
Benachteiligten von ihrer wohltuenden Wirkung zu überzeugen und den
Interessengegensatz zu verschleiern.
Fest an die rechte Seite gestellt
Zu sehr hat sich unter Kanzler Schröder die SPD auf die rechte Seite
gestellt. Während seiner ersten Regierungsperiode vermittelte Kanzler Schröder
selbst nach Oskar Lafontaines Abgang noch den Eindruck, es sei das primäre
innenpolitische Regierungsziel, die Arbeitslosigkeit zurückzudrängen. Mit der
Ernennung von Wolfgang Clement zum Superminister, spätestens aber seit März
2003, als die Agenda 2010 dem Publikum und der Partei als Programmersatz
präsentiert wurde, hat Gerhard Schröder Regierung und Regierungspartei fest an
die Seite der Arbeitgeberverbände, der Unternehmensvorstände und der
konservativen Politikberater geführt.
Unter diesen Umständen ist erfreulich, dass mehr und mehr Menschen
begreifen, dass diese Art Politik ihnen nicht nur kurzfristig Opfer abverlangt,
sondern dass diese Opfer sinnlos, ja schlimmer noch, für den Zustand des
Landes insgesamt schädlich sind. Erfreulich ist auch, dass in den
Gewerkschaften ein Umdenken beginnt und die einst gut begründete Präferenz für eine
sozialdemokratisch geführte Regierung einer kritischen Haltung weicht. Erfreulich sind
die Montagsdemonstrationen und die an Franz Müntefering geschickten
Parteibücher von langjährigen SPD-Mitgliedern. Erfreulich sind die Versuche, links
von der SPD tragfähige politische Strukturen zu konstruieren. Es ist ja
auch der gegenwärtigen SPD-Führung völlig klar, dass sie umso mehr mit
Konkurrenz von links rechnen muss, je mehr rechts gestrickt die von ihr
betriebene Politik wird.
Unerfreulich allerdings sind die Perspektiven. Für diese rot-grüne
Regierung kommen nämlich alle erfreulichen Protestaktionen und jede Hilfe zu
spät. Schröder kann zwar Clement noch feuern, aber die unsoziale und
ineffiziente Wirtschaftspolitik, die als "Reform" bezeichnet wird, ist seine. So
wendig ist selbst Schröder nicht, dass er seine Agenda 2010 eigenhändig
zurücknehmen könnte. Da müsste er schon, wie ihm in Magdeburg und Leipzig vielfach
empfohlen wird, einfach zurücktreten.
Dieser Artikel ist im Internet abrufbar unter der URL:
http://www.ftd.de/pw/de/1091856612389.html?nv=nl
FTD
IG Metall und VW-Betriebsrat streiten um Tarifforderung
Von Guido Reinking, Hamburg
Zwischen der IG Metall und dem Betriebsrat des Volkswagen-Konzerns bahnt sich ein Streit über die Strategie bei den anstehenden Verhandlungen zum neuen VW-Haustarifvertrag an. Die Belegschaft zieht sichere Arbeitsplätze einem Lohnzuwachs vor.
Bernd Pischetsrieder steht vor einer anstrengenden Woche
Während die Gewerkschaft eine deutliche Lohnerhöhung anstrebt, machte VW-Betriebsratschef Klaus Volkert am Wochenende deutlich, dass er zu Gunsten sicherer Arbeitsplätze notfalls auf Lohnzuwächse verzichten würde. Auch er kündigte jedoch einen "heißen Herbst" an, sollte der Vorstand des Autokonzerns bei seinen Forderungen nach Kostensenkungen überziehen.
Die Verhandlungen bei VW könnten zu einer neuen Machtprobe zwischen der IG Metall und einem der führenden deutschen Unternehmen führen, ähnlich wie schon bei DaimlerChrysler und Siemens. Die Tarifkommission der Gewerkschaft legt am Donnerstag ihre Forderungen für die gut 100.000 betroffenen VW-Beschäftigten fest. "Die Arbeitnehmer erwarten ab 1. Oktober mehr Geld in der Tasche", sagte ein Gewerkschaftssprecher der FTD. Die Forderung werde sich um vier Prozent bewegen. Betriebsrat Volkert wurde dagegen in der "Automobilwoche" mit den Worten zitiert: "Für mich hat die Sicherheit der Arbeitsplätze eine höhere Wertigkeit als 1,5 Prozent mehr Lohn."
Ähnlicher Konflikt wie schon bei DaimlerChrysler
VW-Personalchef Peter Hartz besteht auf Senkung der Arbeitskosten
Volkert ist damit eher auf der Linie von VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz. Der hatte mehrfach gesagt, die 176.000 VW-Arbeitsplätze in Deutschland seien nur zu halten, wenn die Arbeitskosten bis 2011 um 30 Prozent gesenkt würden. Damit zeichnet sich auf der Arbeitnehmerseite ein ähnlicher Konflikt ab wie schon bei DaimlerChrysler: Auch bei den Verhandlungen um die Kostensenkungen bei Mercedes hatte sich der Betriebsrat gegenüber den Forderungen des Managements kompromissbereiter gezeigt als die IG Metall.
Die Verhandlungen bei VW beginnen voraussichtlich am 15. September. IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine hat sich bereits kampfbereit gezeigt: Anders als bei DaimlerChrysler gelte für die VW-Belegschaft keine Friedenspflicht, da der Haustarifvertrag Ende September auslaufe. Danach seien auch Streiks möglich.
Analysten warnen bereits: Zwar seien Kostensenkungen bei VW dringend nötig. Doch bei der schwachen Ertragslage des Konzerns könne ein Streik zu Verlusten führen.
Vertragen hier einige keine sachliche Disskusion?
Ariva ist das letzte Board! Wie kann man meine ID sperren? Mit welcher Begründung?
Hier gibt es bei Ariva wirklich nur Kinder?
Ariva ist zudem ein ausländerfeindliches Forum!
Norddeutsches Pack
Und bei Skoda freut man sich.
Mal sehen, was Hartz XY dazu sagt. Auch er muß sparen.
FTD:
Volkswagen: IG Metall will vier Prozent mehr haben
Die IG Metall fordert in den anstehenden Tarifverhandlungen beim Wolfsburger Autobauer Volkswagen vier Prozent höhere Einkommen. Nach dem Scheitern der VW-Tarifverhandlungen in Mexiko streiken dort Tausende.
Die große Tarifkommission der Gewerkschaft beschloss am Donnerstag in Hannover, mit einer vierprozentigen Lohnerhöhung in die Mitte September beginnenden Gespräche für einen neuen Haustarifvertrag bei VW zu gehen. In den Verhandlungen wolle man sowohl höhere Löhne und Gehälter für die 103.000 Beschäftigten in sechs westdeutschen Werken durchsetzen als auch das Thema Arbeitsplatzgarantie behandeln.
Die IG Metall erwarte schwierige Verhandlungen, sagte Köther. Das Unternehmen gehe mit sehr hoher Schlagzahl in die Gespräche. Es sei "empörend und unverständlich", dass Volkswagen die Tarifforderung der IG Metall schon öffentlich kritisiert habe, bevor sie überhaupt beschlossen worden sei.
Der Volkswagen-Konzern will am Montag seine Forderungen für die Tarifrunde veröffentlichen. Es werde ein Zehn-Punkte-Plan präsentiert, mit dem der Konzern seinen Sparkurs forcieren will, hieß es aus dem Unternehmen. Der Vorstand will angesichts seiner akuten Ertragsschwäche die Personalkosten deutlich reduzieren. Zugleich sollen mit der Tarifrunde die Weichen für die langfristig bis 2011 angestrebten Personalkosteneinsparungen von 30 Prozent gestellt werden.
Damit zeichnet sich wenige Wochen vor Beginn der Verhandlungen eine harte Tarifauseinandersetzung ab. Betriebsratschef Klaus Volkert schloss auch einen Streik nicht aus. "Wir können gar nichts ausschließen, sonst haben wir ja nichts", sagte Volkert.
VW will zweijährige Nullrunde - 2 Mrd Euro einsparen in sechs Jahren
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Europas größter Autokonzern Volkswagen will in den kommenden sechs Jahren insgesamt 2,04 Milliarden Euro an Personalkosten sparen. Die mehr als 100.000 Beschäftigten in den sechs westdeutschen Werken sollen für 24 Monate auf Einkommenserhöhungen verzichten. "Es besteht kein Spielraum für Entgelterhöhungen", sagte Personalvorstand Peter Hartz am Montag in Wolfsburg. Die IG Metall verlangt vier Prozent mehr Lohn und mehrjährige Jobgarantien. Ab 2005 will VW ein neues Vergütungssystem einführen.
VW LEHNT VERBINDLICHE JOBGARANTIE AB
Eine rechtlich verbindliche Beschäftigungsgarantie über mehrere Jahre lehnt das Unternehmen ab. Es gehe vielmehr um eine Selbstverpflichtung, auf die sich die Mitarbeiter verlassen könnten, sagte Hartz. VW will zudem sein Vergütungssystem radikal vereinfachen. Das Einkommen bei VW soll künftig aus 70 Prozent festen und 30 Prozent variablen Anteilen bestehen. Das Volumen der Arbeitszeitkonten soll von jährlich 200 auf 400 Stunden ausgeweitet werden. Auszubildende sollen rund 20 Prozent weniger verdienen, dafür will der Konzern die Zahl der Azubi-Plätze um 20 Prozent erhöhen.
Von aktuell 22 Entgeltstufen und mehr als 4.000 Tätigkeitsbeschreibungen sollen lediglich 12 Einkommensgruppen übrig bleiben, sagte Hartz. Hierarchien sollten abgebaut und so genannte "Job Families" für neue Beschäftigte eingeführt werden. Damit ist gemeint, dass eine Gruppe mit vergleichbaren Kenntnissen und Erfahrungen zusammenarbeitet. Durchschnittlich würden Mitarbeiter dann bei VW zwischen 28,8 und 30 Stunden pro Woche arbeiten.
ARBEITSKOSTEN BIS 2011 UM 30 Prozent senken
Das insgesamt sieben Punkte umfassende Konzept, mit dem VW in die in drei Wochen beginnenden Verhandlungen mit der IG Metall geht, will Hartz in den kommenden sechs Jahren umsetzen. Damit könnte der Konzern seine Arbeitskosten um 30 Prozent verringern. "Nun gilt es, parallel die Wettbewerbsfähigkeit der 176.544 Arbeitsplätze des Konzerns in Deutschland durch nachhaltige Tarifstrukturen zu sichern", sagte Hartz. VW müsse sich dem weltweiten Konkurrenzkampf stellen. "Vor allem der europäische Automarkt enttäuscht. Insbesondere in Deutschland zeichnet sich nach drei Jahren Stagnation noch immer keine Belebung ab." Dem Autokonzern VW macht der starke Euro zu schaffen. VW werde durch Wechselkursschwankungen, die das Unternehmen gegenüber den im Dollar-Raum produzierenden Wettbewerbern habe, stark benachteiligt, sagte VW-Personalvorstand Peter Hartz am Montag in Wolfsburg.
WETTBEWERB UNTER VW-WERKEN
Zudem sei die Differenz zwischen den Lohnkosten in den deutschen und ausländischen VW-Werken zu groß. Hartz will den Wettbewerb unter den Standorten fördern. Durch ein "Co-Investment" könnten einzelne Werke Sparmaßnahmen erbringen, um beispielsweise im konzerninternen Rennen um neue Produkte vorne zu liegen.
Neue Wege will der Konzern in der Gesundheitsversorgung gehen. Die Mitarbeiter sollen "Gesundheitsbausteine" erhalten, mit denen medizinische Angebote und Versicherungsleistungen bezahlt werden können. "Im Gegenzug gleicht die Belegschaft die Krankheitskosten pauschal durch zusätzliche Arbeitszeit oder Verrechnung von Tarifleistungen aus", meinte Hartz./tb/kro
Immer wieder der Herr Hartz
Der Konflikt war vorgezeichnet: Der IG-Metall-Forderung nach einem Einkommensplus von 4 Prozent erteilte Volkswagen-Vorstand Peter Hartz eine klare Absage. Stattdessen stellte der Manager ein Sieben-Punkte-Programm vor, um die deutschen Standorte zu sichern.
Erst will er an die Löhne ran - und dann so ein Spruch: " "Vor allem der europäische Automarkt enttäuscht. Insbesondere in Deutschland zeichnet sich nach drei Jahren Stagnation noch immer keine Belebung ab."
Industrie trägt Mitschuld an Problemen im Osten
Helmut Kohl hat seine Entscheidungen aus der Zeit der Wiedervereinigung verteidigt. Gleichzeitig warf er der Industrie vor, Ostdeutschland nach der Wende nur als Absatzmarkt betrachtet zu haben. Nur weil kein deutsches Unternehmen investieren wollte, habe er Elf nach Leuna geholt.
Einheitskanzler Kohl: Waschmaschinen und Autos gekauft
Strausberg - "Es gab auch im Westen in führenden Industriepositionen Leute, die kein Interesse daran hatten, dass sich die Betriebe in der DDR entwickeln", sagte Kohl am Dienstag auf einer CDU-Veranstaltung in Strausberg bei Berlin.
Stattdessen hätten manche Industriekapitäne nur Interesse an den 17 Millionen Konsumenten in der EX-DDR gehabt. Produktionskapazitäten hätten sie dagegen nicht gebraucht, weil es diese in der alten Bundesrepublik im Überfluss gegeben habe. "Warum war denn von denen niemand im Chemiedreieck Halle-Bitterfeld?", fragte der Altkanzler. Nur weil kein deutsches Chemieunternehmen dort investieren wollte, habe er den damaligen französischen Staatspräsidenten Francois Mitterrand um das Engagement von ELf in Leuna "beknien" müssen.
Kohl räumte auch Fehler ein: So habe er damit gerechnet, dass die DDR-Betriebe in einer Übergangszeit von vier bis fünf Jahren weiter in die Sowjetunion liefern könnten. Dies habe sich als Fehleinschätzung erwiesen, sagte der CDU-Politiker. Dagegen verteidigte er seinen Entschluss für Umtauschkurs von 1:1 bis 1:2 zur Währungsunion im Juli 1990. "Die Entscheidung habe ich getroffen und ich stehe dazu", erklärte Kohl.
Trotz des Rates von Wirtschaftsexperten habe er sich gefragt, was aus ihm geworden wäre, wenn er etwa in Leipzig aufgewachsen wäre und 1990 etwa 60 Jahre alt gewesen wäre. "Dann wäre alles, was ich bisher geschafft hätte, plötzlich nichts mehr wert gewesen, wenn wir einen höheren Kurs beschlossen hätten", sagte der CDU-Politiker. Zudem habe auch die deutsche Industrie von dem Umtauschkurs profitiert, weil sich die Ostdeutschen erst dadurch die vielen neuen Autos oder Waschmaschinen leisten konnten. Kohl erklärte, das habe den Betrieben während einer europäischen Wirtschaftskrise gute Absätze gebracht.
Falls jeamnd meint, ich hätte mr keine Gedanken zum Gesamtthread gemacht? KORREKT.
Weil mir die Ossis am Arsch vorbeigehen, so wie die Polen und Russen.
das ist alles kaputter Osten, egal unter welcher Flagge.
Lassen wir den Typus "Ich fordere, weil ich 50 Jahre nichts geleistet habe, einfach sterben.
Ich habe sogar ein Portrait der Unedlen des ARIVA Talk-Forums.
Guggstu hier: