Porsche: verblichener Ruhm ?


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Neuester Beitrag: 07.10.24 08:08
Eröffnet am:02.04.08 14:12von: fuzzi08Anzahl Beiträge:16.189
Neuester Beitrag:07.10.24 08:08von: DjangokillerLeser gesamt:4.592.859
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390 Postings, 5821 Tage niccolofuzzi08...

 
  
    #5451
24.02.11 20:17

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/...-auf-porsche/60016879.html

Hier ein Kommentar, der aus meiner Sicht gut passt. V.a. spricht er die viel zu geringe Bewertung von Porsche durch VW an, was seltsamerweise sonst nie laut ausgesprochen wird. Kann mich an das Gestöhne von VW damals erinnern, man habe viel zu viel für Porsche gezahlt. Es ist so, als würde man Daimler heute mit 20 Euro die Aktie bewerten und BMW mit 18 und alle fänden es normal. Porsche ist krass unterbewertet worden bei dem Deal.

Das Problem zwischen Porsche und VW ist nicht zuletzt ein psychologisches. Zwischendurch schien es so, als sei jetzt Friede, Freude, Eierkuchen angesagt und die Kränkungen der Vergangenheit seien vergessen, aber dem ist überhaupt nicht so.

Nicht wenige kommentieren so, als gäbe es noch immer unterschiedliche, quasi entgegengesetzte Interessen von VW und Porsche, als seien die Porsche-Aktionäre für VW die "Bösen". Wenn man verschmelzen will und die Hauptaktionäre bzw. Vorstände weitgehend identisch sind, sollte das nicht so sein.

VW denkt an die "eigenen" Aktionäre und möchte Porsche nur schuldenfrei und rechtssicher übernehmen. Aber sind wir (ich habe noch genau 14 Aktien auf einem anderen Depot, bin also auch noch Aktionär!) nicht auch VW-Aktionäre? - Porsche SE ist die Mutter von VW und hält die Mehrheit der Stämme. Sollten nicht unsere Interessen mindestens genauso vertreten werden vom VW-Vorstand wie die Interessen von "reinen" VW-Aktionären, der Belegschaft, des Landes Niedersachsen und von wem auch immer?

Ich finde es extrem merkwürdig, dass man nach dem Abgang von WW und HH noch immer in den alten Schützengräben verharrt. Man sollte als Porsche SE einmal laut aussprechen, dass Porsche erstens damals den Arsch von VW gerettet hat, als dieses Unternehmen miserabel gemanagt wurde (ja von wem eigentlich, Herr Piech...?) und an der Börse wenig wert war. Alle hatten Angst, dass die Heuschrecken VW ausschlachten, sobald das nicht EU-Recht konforme VW-Gesetz gefallen wäre und waren WW / HH sehr dankbar für den Einstieg und Kauf der Sperrminorität. Man bettelte Porsche damals an, einzusteigen.

Außerdem hat VW Porsche 2009 dann für einen lächerlichen Preis bekommen. Warum nicht einfach noch ein paar Milliarden auf den Tisch legen, wo die Krise vorbei ist, um die Porsche-Schulden ohne KE zu decken sowie die rechtlichen und steuerlichen Fragen zu klären? - Eigentlich müsste das angesichts des immensen Rabatts auf den Wert der Porsche AG eine völlig legitime und mit Nachdruck vertretene Forderung der Porsche SE an Volkswagen sein.

Aber was macht man stattdessen? - Man kauft den "Familien" die Porsche Salzburg für einen Phantasiepreis ab, damit niemand aufmuckt, der was zu sagen hätte. Ich hatte die Hoffnung, dass sich die Porsche SE zu einem richtigen Unternehmen entwickelt, aber offenbar war das nie beabsichtigt und man kommt gegen diese mafiöse (ma famiglia - mafia) Mentalität der Familien sowie des Landes Niedersachsen nicht an.

Und jetzt kommst Du fuzzi08 - war das denn vor ein paar Tagen anders? Nicht wirklich, aber viele hatten die Illusion, dass es so sei, dass die Porsche SE nicht nur eine Müllhalde ohne Interesenvertretung der Vorzugsaktionäre ist (man muss kein Stimmrecht haben, um seine Interessen vertreten zu sehen). Es geht um die Einstellung, und die stimmt einfach nicht uns gegenüber, weder seitens Porsche noch seitens VW. Mich kotzt das nur noch an, ich kenne keine andere Firma (außerhalb des alten Neuen Marktes), wo das so wäre.

Übrigens wäre ein KE auch bei 100 Euro gut gegangen, die Familien als Stammaktionäre beteiligen sich ja nicht mit einer bestimmten Anzahl von Aktien, sondern mit einem festen Betrag von (ich glaube) 2,5 Mrd. Euro.

 

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08niccolo, alles interessant, aber

 
  
    #5452
24.02.11 20:58
was Du mir im Zusammenhang damit vorwirfst, ist mir nicht klar.
Aber ich stelle fest, dass Du vieles von dem aufgenommen hast, was meine miese
Stimmungslage vor Wochen ausgelöst hat. Wenn Du das erst heute artikulierst, macht
mich das aber eher nachdenklich...  

390 Postings, 5821 Tage niccolofuzzi08... Deine Stimmung damals...

 
  
    #5453
1
24.02.11 23:34

war ein guter Kontraindikator ;-)  (nimms sportlich, ich weiß, dass dich diese meine Interpretation etwas wurmt, man möchte schließlich kein Kontraindikator sein) - ich habe mich damals auch nicht gut gefühlt, war aber dennoch der Meinung, dass bei Porsche in der Wahrnehmung vieler Anleger die Probleme der Vergangenheit im Vordergrund stehen und noch nicht die verbesserte Lage und die "rosige" Zukunft - folglich erwartete ich einen gewaltigen Kursanstieg aufgrund einer Wahrnehmungsveränderung ins Positive (auch mit Blick auf die gute Stimmung der anderen Autowerte), der dann auch kam. Gott habe ihn selig, diesen schnellen zielstrebigen Kursanstieg, wie man ihn leider nur selten als Aktionär selbst erlebt.

Wenn sich der Kurs nach diesem heutigen Einbruch nun gut erholt, wird meine jetzige schlechte Stimmung ein guter Kontraindikator gewesen sein, weil dies zeigen würde, dass ich die Dinge offensichtlich viel pessimistischer sehe als nötig. Dann hätte ich unnötig früh verkauft, hätte zu emotional reagiert. Wenn der Kurs aber, wie auch von Dir erwähnt, runter unter 50 geht, 45 oder wohin auch immer, dann ist meine schlechte Stimmung eben kein Kontraindikator. Wir werden sehen - ich werfe dir auch gar nix vor, Du brauchst also gar nicht nach einem versteckten Vorwurf zu suchen.

Ich versuche nur zu erklären, dass es da draußen sehr viele gab, die wie ich bei Porsche die Chancen der Zukunft im Vordergrund sahen, die guten Verkäufe von Porsche und die enorm verbesserte Bewertung von VW der Gegenwart und diese Verschmelzung gedanklich weitgehend schon im positiven Sinn abgehackt hatten. Jetzt sieht man sich mit dem Mist von früher wieder konfrontiert, u.a. mit einem unnötig kleinkarierten VW-Vorstand, der sich seltsamerweise seinen Besitzern (also uns) noch immer überhaupt nicht verpflichtet fühlt und man leider feststellen muss, dass wir nicht die tolle Firma besitzen, die wir zu besitzen geglaubt haben.

Du hast recht, nicht die Fakten haben sich geändert von heute auf morgen, nur die Wahrnehmung. Aber an der Börse geht es doch immer vor allem um die Wahrnehmung, das weißt doch. Wenn so eine Wahrnehmungsveränderung ins Negative passiert, fällt der Kurs, und zwar heftig. Und wenn sie bleibt, entsteht daraus ein negativer Trend.

 

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08niccolo, ich habe eben manchmal

 
  
    #5454
1
25.02.11 00:15
den Eindruck, man mache mich für die Widerwärtigkeiten der Kurseskapaden und des
irrationalen Geschehens bei Porsche verantwortlich; nur weil ich den Thread gegründet
habe und viel schreibe. Dabei steht vermutlich keiner kritischer der Aktie gegenüber
als ich - mein Eingangsbeitrag sagt ja alles.

Wenn es aber so sein sollte, dass der Eine oder Andere seinen Unmut bei mir ablädt,
ok. Ich kann damit leben. Ich habe kürzlich gesagt gesagt, der Thread soll mich auch unterhalten; das ist noch nicht alles. An Tagen, wo scheinbar die Welt in Fetzen fliegt,
kann es dem geplagten Börsianer gut tun, sich seinen Frust von der Seele zu schreiben.
Sollte es so heute bei Dir gewesen sein, dann freue ich mich.

Was mir  heute zu nagen gegeben hat, war Dein bitterer Vorwurf, dass Porsche im
Falle eines Scheiterns der Fusion wohl gefleddert wird und wir armen Wichte mit einer
leeren Hülle zurückgelassen werden, in Dunkel und Kälte sozusagen.
Das sollten wir noch etwas eingehender diskutieren. Ich habe in Vorbereitung dazu
einen Artikel zu "Plan B" in der WELT gelesen und lege ihn Dir und den Anderen ans
Herz:
http://www.welt.de/wirtschaft/article12636809/...e-nicht-stoppen.html

Morgen (heute) geht es weiter. Bis dann...  

6288 Postings, 6919 Tage FredoTorpedoniccolo, du bist extrem negativ gegenüber

 
  
    #5455
2
25.02.11 00:42
VW eingestellt. Dabei scheinst du zu übersehen, dass es zwischen der Fürhung von VW und der Führung von Porsche schon seit geraumer Zeit keinen Unterschied mehr gibt.

Wenn du schreibst
"Man kauft den "Familien" die Porsche Salzburg für einen Phantasiepreis ab, damit niemand aufmuckt, der was zu sagen hätte"

so müßte das richtig heißen
"die Porsche/Piechs tauschen sich über ihre Beteiligung VW das Geld was sie zur Kapitalaufstockung brauchen, gegen Porsche Salzburg"

Ob der Preis angemessen ist oder ein Phantasiepreis mag ich micht zu beurteilen.

Das eigentliche Geschäft liegt darin, dass die Porsche/Piechs zunächst Eigentümer einer kleinen Sportwagenschmiede waren, die vor der Wiedeking-Zeit kurz vor der Pleite stand und in Kürze bestimmender Haupteigentümer eines der größten und zZ auch profitabelsten Massenherstellers weltweit sein werden.
Das Vermögen des Familienclans dürfte in dem Zuge um einiges anwachsen, die Machtfülle sowieso.
Der Verkauf von Porsche Salzburg ist damit ein Verschieben von der rechten in die linke Tasche.

Wir, die Kleinaktionäre, sowohl von VW als auch von Porsche sind diejenigen, die dabei gemolken werden.

Wenn Porsche-SE 50% der VW-Stammaktien kauft, VW anschließend 50% der Porsche-AG und dann Porsche-SE und VW verschmolzen werden, so ist das für mich so ähnlich, als hat der entstehende Konzern vorher 50% der Aktien der Vorgängergesellschaft gekauft. Er hat sich also über einen längeren Zeitraum "selbst aufgekauft". Das sehe ich schon sehr im Graubereich des Zulässigen.

Und wenn du darüber sprichst, ob die Sprecher / Vorstände von VW wüßten was sie sagen und was damit anrichten, so kannst du die Frage auch direkter formulieren, nämlich, ob Herr Piech weiß was er sagt und was er damit anrichtet. Denn derzeit sind die Sprecher bei VW und Porsche immer auch die Sprecher Piechs. Andernfalls sind sie die längste Zeit Sprecher im Konzern gewesen.

Obwohl meine Einstellung zu VW zur Deinigen 100% gegensätzlich ist und ich zu den "VW-Fans" gehöre, versuche ich das durchaus kritisch zu sehen. Und dazu gehört, dass derzeit nunmal Herr Piech die Fäden zieht und nicht für die Interessen der Kleinaktionäre sondern nur für seine zukünftige Stellung in den Geschichtsbüchern der Automobilindustrie arbeitet.
Diese wesentliche Randbedinung sollte man beim Investieren in VW, Porsche und MAN stets berücksichtigen.
Kursbewegungen bei diesen Konzernen sind deshalb solange das Ziel noch nicht erreicht ist nicht immer rational zu begründen.

Gruß
FredoTorpedo  

273 Postings, 5723 Tage newbeeeeKapitalerhöhung

 
  
    #5456
25.02.11 08:25

VW/Porsche brauchen neues Kapital, da werden sich die Manager schon noch was einfallen lassen.

 

13 Postings, 4980 Tage siroEinsteigen?

 
  
    #5457
1
25.02.11 08:41
Wann kommt das Niveau wieder einzusteigen? Habe bei ca. 70 verkauft und plane aber wieder einzusteigen....  

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08Einstieg?

 
  
    #5458
2
25.02.11 09:38
Wer Aktien zu kaufen gedenkt, kann immer einsteigen; sofern die Story stimmt und
mittelfristig von weiteren Anstiegen auszugehen ist und wenn die Technik einigermaßen
stimmt. Aktien kann man liegen lassen bis sie einem den Gefallen tun und steigen.

Wer auf Gewinnoptimierung bedacht oder gehebelt unterwegs ist, sollte noch ein paar
Dinge mehr berücksichtigen: Ausloten der Chart- und Markttechnik; auf mögliche Para-
digmenwechsel in der Story achten; mögliche Drücker im Auge behalten; abwarten, bis
die VK-Volumina schwinden und Ausklingen der VK-Welle anzeigen.

Aber auch danach kann man nie sicher sein, ob man nicht mitten in eine ABC-Welle
hineinplatzt und sofort wieder rasiert wird.

Wer mehr Sicherheit benötigt und auf Risikominimierung achtet, muss länger warten,
bis sich höhere Wahrscheinlichkeiten ergeben, die für einen risikoarmen Einstieg sprechen. Damit muss er aber u.U. Kursbewegungen auslassen, die sich im Nachhinein
als lukrativ erweisen.

Absolute Sicherheit gibt es an der Börse nicht.  

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08die Dimension des gestrigen Kurseinbruchs

 
  
    #5459
25.02.11 10:10
relativiert sich übrigens etwas, wenn man beobachtet hat, wie sich andere Werte an
diesem tag verhalten haben: ich habe Werte im Depot, die locker eben 3...4 Prozent
verloren haben, ohne die geringste Meldung; vor zwei Tagen waren sogar über Erwar-
tung gute Zahlen gemeldet worden.
Legt man bei Porsche einen "sowieso-Abschlag" von 3 Prozent zugrunde, werden aus
den 11, die der Kurs effektiv fiel, "nur" noch 8. Auch noch ein Desaster, aber eben kein
so großes. Rechnet man nun noch die Verkäufe ein, die durch SLs ausgelöst wurden,
also automatisierte und nicht dezidiert gewollte Verkäufe, ergibt sich vermutlich ein
Kurseinbruch in relativ normalen Dimensionen, besonders, wenn man die heutige Kurserholung berücksichtigt - sofern sie Bestand hat und nicht breitflächig zum Ausstieg
genutzt wird.

Sollte der Kurs jetzt nicht deutlich und schnell weiter nachgeben, dürften wohl bald die
Rückkäufe/Nachkäufe überwiegen und die Kursdelle ausbügeln.  

6288 Postings, 6919 Tage FredoTorpedomir ist immer noch nicht so recht klar, welchen

 
  
    #5460
1
25.02.11 10:42
Unterschied es für uns macht, ob Porsche und VW "verschmolzen" werden oder ob VW die restlichen Aktien der Porsche AG noch übernimmt. Das Verschmelzen sehe ich für mich Außenstehenden als deutlich weniger transparent an, als den zweiten Fall. Dieser wäre für mich gedanklich nachvollziehbar und ich könnte relativ leicht ermitteln, wieviel  Stück VW-Aktien hinter jeder Porsche-VZ-Aktien stehen. Lediglich der Overhead durch die Porsche-SE wäre störend.

Und obwohl überall vom Verschmelzen geredet wird und das Verschieben angeblich so deutliche Negativauswirkung auf den Kurs hat, habe ich noch nirgends eine für mich verständliche und plausible Beschreibung gefunden, wie das ablaufen soll. Wer darüber schreibt,bleibt meist im wischi-waschi Bereich.
Ich wäre jedem dankbar, wenn er mir einen link zu einem entsprechenden Artikel nennen könnte.

Gruß
FRedoTorpedo  

4701 Postings, 5126 Tage AlibabagoldPut oder Call?

 
  
    #5461
25.02.11 10:49
Jetzt Put oder Call auf Porsche VZ? Was meint ihr?  

71 Postings, 5077 Tage FordPrefectich geh long..

 
  
    #5462
25.02.11 11:02

273 Postings, 5723 Tage newbeeee@alle

 
  
    #5463
25.02.11 11:24

politische Börsen haben kurze Beine

ich denke es geht schon wieder nach oben

 

525 Postings, 5238 Tage DresscodeIch würd aufpassen...

 
  
    #5464
25.02.11 11:25
jetzt noch mit einem Hebel reinzugehen. Beobachtet erst mal ein paar Tage die Aktie. Ich bin gestern mit einem Long Schein reingegangen und es hat sich auch zum Glück gelohnt. Aber wartet das Wochenende mal ab....  

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08VW als Schwarzer Ritter? - Fredo, Du sprichst

 
  
    #5465
1
25.02.11 11:41
den entscheidenden Punkt an: "Merger-of-Equals" oder Übernahme. Faktisch bleibt es
das selbe, oder besser gesagt, KANN es das selbe sein, wenn die Beteiligten sich nur
einig sind.
Beim MoE teilen sich die Partner (!) ihre gegenseitigen Rechte und Pflichten einvernehm-
lich. Bei der Übernahme (besonders der" Schwarzen Ritter"-Variante diktiert der Ritter.

Ich habe mir gestern noch meine Gedanken zum Kurseinbruch und zur Begründung der
Ad Hoc gemacht und alles sortiert. (Dazu noch ein Link am Ende des Beitrags. In dem
betreffenden Artikel der WELT wird ein guter Überblick über die Lage geboten; bitte lesen).
Ich sortiere die Fakten wie folgt:

1. Die Ad Hoc wurde lanciert mit dem (angeblichen) Hintergrund, die Verschmelzung
    sei gefährdet. Warum? Weil die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft angeblich
    den Zeitplan gefährden.
2. Wozu eigentlich dieser "Zeitplan"? Nun, man hatte beabsichtigt, in 2011 eine HV ein-
    zuberufen, wo die VWler ihre Zustimmung zum Merger geben sollten. Um diese Zu-
    stimmung zu erhalten, sah man es als conditio sine qua non an, die Risikolage beim
    zukünftigen Partner Porsche AG abzuklären; hierzu sah man es als nötig an, dass
    die Prozessrisiken aus der Welt sind - was am radikalsten durch ein finales Urteil
    bewerkstelligt wird.
    Würde dieses Urteil verschleppt, bliebe das Menetekel erhalten und die Zustimmung
    zum Merger würde mutmaßlich verweigert.
    Ich frage mich allerdings: welche astralischen Mächte zwingen VW eigentlich, sich
    mit einem Zeitplan für den Merger selbst unter Druck zu setzen? Wovor hat man
    Angst?
3. Als Alternative wurde ein Plan B diskutiert, wonach VW den Merger sausen lässt
    und als Schwarzer Ritter die restlichen Anteile erwirbt.

Soweit die Faktenlage. Nun meine Wertung:
1. Die Konklusion Urteil-Risikobefreiung-Verschmelzungsbeschluss ist Nonsens und da-
    rüber hinaus fehlerhaft. Denn selbst wenn die Untersuchungen des Staatsanwalt-
    schaft NICHT verzögert würden und wenn es in Folge und im Best-Case zu einem
    für Porsche günstigen Urteil käme (wovon ich ja immer ausgegangen bin), ist damit
    noch nichts gewonnen: wie man im Fall USA-Klagen gesehen hat, ist mit EINEM
    Urteil zwar eine Schlacht gewonnen, aber nicht der Krieg. Der kann nämlich noch
    JAHRELANG weitergehen! Es gibt ähnliche Prozesse, die Jahrzehnte gedauert haben.
2. Auch der Plan B ist in Wahrheit ein Gimmick, eine Mogelpackung, die keinen Ausweg
    aus dem Dilemma bietet: würde VW bei einer Prozessverschleppung die Porsche AG
    als Schwarzer Ritter übernehmen, müsste VW das gesamte ungelöste Prozess-
    und Schadenersatzrisiko MIT ÜBERNEHMEN, da VW als neuer Eigentümer die Haftung
    mit übernähme.

Ich ziehe daraus den Schluss, dass Plan B entweder nicht richtig durchüberlegt ist,
oder nur als rhetorische Chimäre existiert, oder....dass es VW in Wahrheit gar nicht
um das Prozessrisiko geht; dass dieser Grund nur vorgeschoben wird, damit man am
Ende das tun kann, was man immer wollte: Porsche demütigen und feindlich überneh- men.

Welches nun die Wahrheit ist, werden wir erfahren. Fakt ist aber, dass die gestrige
Ad Hoc ein Bluff war, der durch NICHTS gerechtfertigt war. Ich bin noch am überlegen:
war das Dummheit, oder eiskalte Kalkulation. Falls Letzteres zuträfe, müssten wir be-
fürchten, dass wir in krimineller Weise entreichert werden.

Link zu, o.e. WELT-Artikel:
http://www.welt.de/wirtschaft/article12636809/...e-nicht-stoppen.html  

390 Postings, 5821 Tage niccoloFredo... mehr weiß einfach niemand...

 
  
    #5466
25.02.11 12:00

deshalb nur Wischi-Waschi zur Verschmelzung überall.

Was geschehen müsste, damit diese B-Variante (Aufkauf von der zweiten AG-Hälfte durch VW) als vernünftige Lösung erschiene: Neubewertung der AG! Davon spricht aber noch nicht einmal jemand - deshalb mein Hinweis auf den Phantasiepreis der Porsche Salzburg. Die Familien bekommen über den Umweg Salzburg quasi die Höherbewertung der AG, eine Kompensation, wir bekommen nix. Und eine Neubewertung jetzt wäre völlig legitim, auch bei unterzeichneten Verträgen - siehe Deutsche Bank / Postbank. Niemand darf sich über den Tisch gezogen fühlen. Was würden die Quandts sagen, wenn man jetzt 20 Euro für BMW bieten würde? Oder die Commerzbank zu 25 einen Käufer suchen würde?

Aber VW möchte weder die AG adäquat bewerten, noch für die Schulden bzw. Forderungen haften. Den VW-Aktionären könne man das nicht vermitteln... aber sind wir nicht auch VW-Aktionäre? Wir sind mehr als das - die Mehrheitseigner. Kann mir mal jemand erklären, warum wir bei diesem Spiel die Arschkarte zugewiesen bekommen haben? - ernste Frage, keine rhetorische.

Es läuft grad in Russland eine Fusion zweier Kalihersteller - Uralkali und Silvinit, vielleicht hat ja jemand davon gehört. Da läuft grad eine ähnliche Verarsche der Minderheitsaktionäre von Silvinit (wie bei Porsche) ab, weil beide Kalifirmen de facto von denselben Besitzern kontrolliert werden. Was ich damit sagen will? Ich dachte, in Deutschland wäre die Aktienkultur und die allgemeine Rechtskultur weiter... aber nicht wirklich.

 

390 Postings, 5821 Tage niccolofuzzi08, sehr guter Beitrag...

 
  
    #5467
25.02.11 12:09

nur noch mal meine Frage: Warum haben wir diese Arschkarte zugewiesen bekommen und akzeptieren sie auch noch? Wir sind auch und vor allem VW-Aktionäre.

Diese ad hoc gestern ist durchaus ein Grund, eine weitere Klage anzuhängen...

 

6288 Postings, 6919 Tage FredoTorpedofuzzi, die Familien haben das Ziel, sich für ihren

 
  
    #5468
1
25.02.11 12:39
wie du so schön sagtest Phantasiepreis von Porsche Salzburg ein möglichst großes Stück (natürlich vom stimmberechtigten Teil)  am zukünftigen Konzern zu sichern und gleichzeitig anschließen juristisch unangreifbar zu sein.
FP hat zusätzlich das Ziel, keine Macht abzugeben sondern eher dazu zu gewinnen.

Das sind die Eckpunkte, an denen sich die weitere Entwicklung orientieren wird.

Sollte es danach für die Famnilen sinnvoller sein, statt einer Verschmelzung der Übernahme des restlichen Porscheteils den Vorzug zu geben, so wird das sicher auch so erfolgen.

Die mehrfach angesprochene adhoc könnte ein Hinweis darauf sein, dass man jetzt in diese Richtung steuern will und nur noch nach halbwegs glaubhaften Begründungen dafür sucht.

Die von dir angesprochene Verarschung der Kleinaktionäre scheint in Mode zu kommen. Früher wurden Übernahme mit ordentlichen Aufschlägen für die Restaktionäre durchgeführt. Heute werden insbesondere die Kleinaktionäre rausgetrickst.

Das gilt auch für den von dir angesprochenen Fall Deutsch Bank / Postbank und den noch laufenden Fall ACS / Hochtief.

Das AKtienrecht in Deutschland ist diesbezüglich dringend modernisierungsbedürftig

Gruß
FredoTorpedo  

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08niccolo, thx

 
  
    #5469
25.02.11 12:49
für den Lorbeer. Die Arschkarte haben wir im Grunde schon mit dem Erwerb unserer
Vorzugsaktien gezogen. Über den Grund habe ich oft geschrieben: weil wir zwar Mit- eigentümer sind, über Verfahrensfragen im Zusammenhang damit aber nicht mitbe- stimmen können, was im Grunde dem Geist von "Eigentum" widerspricht.

Daraus folgte das zweite Dilemma: dass im Jahr 2007 die SE gegründet und wir damit
Miteigentümer einer Holding wurden - der ersten Stufe zur Entreicherung.

Übrigens haben es die PORSCHE-Eigentümer in der Hand, OB es einen Merger gibt und
wenn ja, in welcher Variante: denn Porsche ist es, der bei VW das Sagen hat. Aber auch da zeigt es sich schmerzhaft, dass WIR (die Vz-Aktionäre) nur lame Ducks sind; wir ha- ben nichts zu sagen und müssen stumm erdulden, was die Großkopfeten beschließen.

Das Ganze erinnert mich an einen erbitterten Streit zweier verfeindeter Brüder um ein
Haus: beide hatten das Haus gemeinsam gebaut; jeder hatte die Hälfte bezahlt. Auch das Grundstück hatten beide gemeinsam angeschafft. Die Sache hatte allerdings einen bösen Haken für einen von ihnen: seinem Bruder gehörte das Grundstück nebenan;
und über dieses Grundstück führte die Zufahrt zum gemeinsamen Grundstück. Diese Zufahrt aber sperrte der Eigentümer seinem Bruder. So war der zwar Miteigentümer
des gemeinsamen Hauses, konnte aber nichts damit anfangen.
Da es nur Geld kostete (Grundsteuer, Unterhalt) war er irgendwann zermürbt und
beschloss, das Haus zu verkaufen. Niemand wollte es haben. Da schenkte er es in der
Verzweiflung seinem Bruder. Man darf wetten, dass der das von vornherein geplant hatte...  

6288 Postings, 6919 Tage FredoTorpedoes gibt noch eine weitere Merkwürdigkeit in diesem

 
  
    #5470
25.02.11 12:52
Spiel, über die kaum jemand spricht:

Seit geraumer Zeit notieren die VW-VZs zwischen 7 und 10 € höher, als die stimmberechtigten VW-Stämme. Dabei lag die Dividende VW-VZs in den letzten Jahren lediglich ca. 0,06 € über der der VW-St.

So gesehen müßte die Kurse zumindest genau umgekehrt notieren, die Stämme müßten 10 bis 20€ höher notieren als die Vorzüge.

Ich sehe das jedenfalls nicht als Zufall an.

Gruß
FredoTorpedo  

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08Fredo, der Beitrag

 
  
    #5471
25.02.11 12:53
mit den erwähnten Phantasiepreisen stammt nicht von mir, sondern von niccolo. Ich
möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken.  

390 Postings, 5821 Tage niccolofuzzi08... lustige Geschichte mit den Brüdern....

 
  
    #5472
25.02.11 13:02

aber ein Punkt ist nicht logisch: Wenn der Bruder mit der Arschkarte schon das Haus nicht mehr verkaufen konnte, warum schenkt er es dem Widersacher? Aufgeben ist doch keine Lösung.

Ich kenne eine ähnliche Geschichte aus der näheren Bekanntschaft: Frau kauft sich neue Küche für richtig viel Geld, dann steht aber für die Familie recht unerwartet ein Umzug ins Ausland an und die Küche soll dem Nachmieter verkauft werden. Der Nachmieter zeigt sich interessiert, man einigt sich per Handschlag auf einen sehr fairen Preis für den Nachmieter (rund 30% des Wertes), zwei Tage vor Auszug will der aber nix mehr davon wissen und noch sehr viel weniger zahlen (200 Euro oder so).

Was macht mein Bekannter: Schlägt alles kurz und klein und ruft den Sperrmüll. So kanns gehen, aus einem vermeintlich guten Deal für den Nachmieter wurde ein ganz mieser.

 

390 Postings, 5821 Tage niccoloFairer Wert - kleine Rechnung

 
  
    #5473
25.02.11 14:23

Stark vereinfacht: SE besitzt die Hälfte der VW Stammaktien (rd. 16 Mrd.) und die Hälfte der AG (schätzen wir sie mal auf 7 Mrd.), macht ein Haben von 23 Mrd.

Auf der Sollseite 5-6 Mrd. Schulden und noch eine Menge Altmist.

23-6 macht 17 (Mrd.).

Porsche St. nicht börsennotiert, ihr theoretischer Preis muss deshalb geschätzt werden. Ich schätze beim Preis momentan ein angemessenes Verhältnis von 1:3 oder 1:4 von Stämmen zu Vorzügen, aufgrund der offensichtlichen Vorteile der Stämme in der jetzigen Situation.

Nehmen wir 1:3, teilen also 17 durch 4 und bekommen einen Wert von 4,25 (Mrd. Euro) für unsere 87,5 Mio Vorzugsaktien.

Macht also 48,57 Euro pro Aktie bei 1:3, bei einem Kursverhältnis Stämme zu Vorzüge von 1:4 wäre es noch mal weniger.

Also nicht wirklich unterbewertet, wenn man ehrlich ist, oder? Nachvollziehbar? Einverstanden?

 

97 Postings, 5026 Tage MiguelFelizHaus

 
  
    #5474
25.02.11 14:25

Also ich hätt meine Hälfte des Hauses einfach angezündet! Ausversehn versteht sich.

 

11820 Postings, 7578 Tage fuzzi08niccolo, Porsche besitzt die Hälfte des

 
  
    #5475
25.02.11 14:44
gezeichneten Kapitals von VW; das ist etwas anderes als (nur) die Stammaktien, da
sich das Eigentum ja auf Stämme und Vorzüge verteilt. Die Stimmrechtsverteilung ist
davon aber abweichend, da es rund 170,15 Mio. Vorzugsaktien gibt, aber 295,05 Mio.
Stammaktien.
Die SE besitzt 50,47% Stimmrechte, Porsche Salzburg 2,37% und Katar 17%.
Der Porsche-Pool (wenn man sie ersten Drei so nennen will) kann die Beschlüsse bei
VW also nach Belieben gestalten; einzige Bremse ist (vorerst noch) das VW-Gesetz,
das dem Land NDS eine faktische Sperrminorität sichert. Geslten lässt sich damit aber
nichts; nur verhindern.

Die genaue Bewertungder SE  habe ich in einem früheren Beitrag dargestellt; danach
hat sich eine Unterbewertung der PSE errechnet. Wieviel es genau war, weiß ich nicht
mehr; ich müsste es nachschlagen...

P.S.:
Über die Katari haben wir im Zusammenhang mit der Verschmelzung noch gar nicht
nachgedacht. Was sagen die wohl dazu???  

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