Cegedim (WKN:895036)
Alles drunter...weiterhin short.
Wenn wir nächstes Jahr die 20,0% Ebitda-Marge erreichen, läuft es auf KGV von 8-9 hinaus. Da sind die letzten Tage schon viel spekulativere Aktien stark gestiegen.
Wie kommts zu dieser pessimistischen Annahme?
@Scansoft
"Die Kapitalallokationsstrategie bleibt weiterhin unklar." Das ist sehr höflich formuliert. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass das Management aktuell kein Interesse an steigenden Kursen hat.
Zudem darf man nicht vergessen, dass im Oktober 2025 der 135 Mill. Bond refiniziert werden muss. Die Rückführung der Nettoverschuldung bis dahin dürfte wohl auch eine Maxime sein.
Nochmal ein paar Worte zu Cegedim, da ich jetzt schon ein paar Nachrichten dazu bekommen habe, warum ich die Gewichtung wieder deutlich hochgefahren habe.
Nach dem Sondereffekt der Steuern zu den Halbjahreszahlen hatte ich die Gewichtung erstmal runtergefahren und nun nach den Quartalszahlen zum dritten Quartal wieder gesteigert, da ich den Conference Call zum dritten Quartal überraschend positiv fand.
Auf Analystenfrage sagte man, dass man davon ausgeht auch im nächsten Jahr ein ähnliches Wachstumstempo wie in diesem Jahr zu haben. Bislang hatten Analysten eher mit 5% Wachstum gerechnet, wenn man wieder zweistellig wachsen sollte, wäre das schon sehr positiv. Auch beim EBIT will man eine deutliche Steigerung erreichen. Für dieses Jahr bleibt man bei der Prognose, dass man mindestens die Hälfte des EBIT Verlusts von 2021 (39,9 Mio) auf 2022 (25,7 Mio) zurückholen will also mindestens €32,8 Mio. Man hat dann auch direkt für das nächste Jahr ein EBIT Ziel ausgegeben, denn dann möchte man wieder über dem Ergebnis von 2021 liegen. Grundsätzlich geht Cegedim davon aus, auf weiteres Umsatzwachstum eine größeren Hebel für das EBIT erzielen zu können, ist mit seiner Prognose für 2024 damit aber noch zurückhaltend, so dass ein noch höheres Ergebnis durchaus möglich wäre.
Ein starker Wachstumstreiber wird weiter der Allianzvertrag bleiben, der mit jedem Quartal profitabler wird, aber man konzentriert sich aktuell auch auf den internationalen Bereich, um dort die Verluste möglichst gering zu halten. Man sagt, es ist sicher, dass die Verluste im internationalen Bereich im nächsten Jahr deutlich geringer ausfallen werden, auch wenn die Ausschreibung in England immer noch nicht veröffentlicht wurde.
Insgesamt fand ich die Aussagen vor allem auf die Fragen positiv und man scheint sich nun wirklich stärker auf die Profitabilität konzentrieren zu wollen, was dazu führen könnte, dass wir dann endlich die wahre Ertragskraft von Cegedim sehen könnten und die Bewertung das dann entsprechend reflektieren sollte.
Was ich aber wirklich bedenklich finde, ist, dass man solche wichtigen Informationen wie Prognosen für das aktuelle oder zukünftige Jahr immer wieder in Conference Calls ausgibt und man in den offiziellen Dokumenten dazu nichts findet, denn diese Informationen sollten allen Aktionären und Interessierten zugänglich gemacht werden.
Zu Sante sagte man, dass Q3 in der Tat nicht gut gelaufen sei, da gebe es nichts zu beschoenigen. Man sehe das aber nicht als strukturell besorgniserregend an, sondern eher als einen Ausrutscher, auch wenn das Wachstumstempo sicher etwas abflache. Die Abschwaechung in Q3 wird keine Auswirkungen auf die Bottom Line haben, wirkte aber leicht bremsend auf die Top-Line. Grundsaetzlich gebe es bei Sante einen guten Hebel, den man auch in 2024 ausspielen wolle. Man bleibe hier aber konservativ und sieht insofern die Konzernschaetzung eines EBIT auf Hoehe von 2021 oder drueber fuer 2024 als konservativ an. Es sei aber auch noch recht frueh, da wirklich sehr konkret etwas zu sagen. Was 2024 auch helfen wird ist, dass man (anders als 2022) kein grosses Investmentprojekt anstehen hat, aber die Kosten in UK runtergehen.
Zu UK sagte man, man sei hier intern on Track. Allerdings zeigt sich auch, dass es hier von mehr Firmen Konkurrenz haben koennte, als urspruenglich gedacht. (Manche Wettbewerber hatten erst gesagt, sie wollten da nicht investieren, machen es jetzt aber doch.) Man konzentriere sich aber auf die eigene Loesung und da sei man on Track. Sowohl entwicklungsseitig, als auch beim Plan Kosten zu reduzieren.
Insgesamt wirkte der Call klar optimistisch, aber nicht euphorisch.