Ulle war Zweifelsfrei gedopt !!
Seite 4 von 5 Neuester Beitrag: 30.06.07 12:03 | ||||
Eröffnet am: | 03.04.07 15:55 | von: lassmichrein | Anzahl Beiträge: | 125 |
Neuester Beitrag: | 30.06.07 12:03 | von: Talisker | Leser gesamt: | 7.354 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 | | 5 > |
Man kann nicht erwarten, dass jetzt plötzlich alle Aktiven nach vorne stürmen und rufen: Jawoll, ich war dabei. Bedeutet immerhin eine Sperre und außerdem das In-Frage-Stellen von allem, was man die letzten Jahre gemacht hat. So ein Prozess dauert.
Ich will da nix verteidigen. Aber verstehen kann ich schon, wie man in so ein System reingerät. Wenn man Talent hat, sich den Arsch aufreißt wie alle anderen auch, weiß, man könnte auch dabei sein, Ruhm und Geld für die Plackerei einheimsen - nur: die anderen fahren einem mit dem "gewissen Etwas" eben einfach immer davon.
Die stehen in der Öffentlichkeit. Und wenn sie es mal nicht 100% bringen, werden sie als Nieten und Versager öffentlich zerrissen. (Ist doch auch hier am board gang und gäbe. Leute, die sich den lieben langen Tag den Arsch vor dem Bildschirm breitsitzen, brüllen hier ganz schnell "Versager", wenn einer wie Ullrich nach einer Höllenplackerei und fast übermenschlichen Anstrengung mal "nur" als 2. ins Ziel kommt.)
Da ist die Versuchung natürlich riesig, auch das Mittelchen zu nehmen. Vor allem, wenn es nicht nachgewiesen werden kann.
Natürlich sind wir alle Helden und hätten dem mutig und standhaft widersprochen, hätten das üble System trotz aller persönlicher Nachteile an den Pranger gestellt. Aber die Sportler sind halt nicht so. Da menschelt es...
Deswegen hat das auch nur Sinn, wenn das ganze System geknackt wird und die Dopingfälle zu Ausnahme-/Einzelfällen werden.
Aber wie gesagt, sowas dauert eben auch. Erst wenn der Druck riesig wird, klappt das zusammen. Und was die jetzt mit ihren Geständnissen machen, erhöht den Druck schon gewaltig.
Gruß Miles
Jetzt machen mal Leute den Anfang, und gehen in die Offensive, um endlich was gegen den Sumpf zu tun, und diesem Typ ist es immernoch nicht recht.
Das ist keine Farce, sondern einfach nur traurig, das es soweit gekommen ist. Klar hat Franke alles schon früher gewusst, aber der soll endlich mal über seinen Schatten springen, und auf alle beteiligten Leute (Sportler, Ärzte und Funktionäre) zugehen. Mit seiner unerträglichen Arroganz braucht er sich nicht zu wundern, dass die Beteiligten eher Angst vor der Veröffentlichung weiterer Details haben.
Ich hatte jedenfalls heute das Gefühl, das die beiden Sportler alles dafür tun wollen, um für Aufklärung zu sorgen. Ein Anfang ist jedenfalls gemacht.
Zwängen, denen man innerhalb einer Leistungsgesellschaft ausgesetzt ist, tangieren eben nicht nur das "normale" Berufsleben, sondern auch das der Sportler. Genauso wie man die Produktivität des Arbeitnehmers nicht mit der von vor 20 Jahren vergleichen kann, so kann man die Leistungsanforderungen in allen Sportbereichen auch nicht mehr mit denen vergangener Zeiten gleichsetzen.
Insgesamt lässt sich zur aktuellen Thematik nur sagen, dass das Geständnis von Dietz unglaublich wichtig war für den Radsport. Man sah welche unmittelbaren Auswirkungen dies nun jüngst auf andere Beteiligte und Beschuldigte hatte. Die Pressekonferenz heute kann also im Kampf gegen Doping in Deutschland ein Meilenstein gewesen sein. Hoffen wir in unser allem Sportinteresse, dass sich dadurch - nicht nur im Radsport - nachhaltig etwas ändern wird.
Mediziner fordern Berufsverbot für Doping-Ärzte
Tränen bei den Sportlern, die Doping-Ärzte gefeuert. Mediziner fordern jetzt noch härtere Konsequenzen für die Kollegen, die den organisierten Medikamentenmissbrauch unterstützt haben: den Entzug der Approbation.
Berlin - Mit Abscheu und Entsetzen hat die deutsche Ärzteschaft auf die neuen Dopingfälle im Radsport reagiert. "Wir müssen unseren Stall sauber halten", sagte der Vorsitzende des NAV-Virchowbundes, Klaus Bittmann, der "Berliner Zeitung". "Wenn nachgewiesen wird, dass Ärzte Doping praktiziert haben, dann muss das Konsequenzen haben, bis hin zur Aberkennung der Approbation."
Q und dazu mehr unter: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,484877,00.html
(Typisch Ariva)
RADSPORT
Ullrichs Leistungsexplosion verblüffte selbst seinen Trainer
Dopingbeichten ohne Ende, doch einer schweigt - Jan Ullrich. Jetzt meldet sich sein früherer Trainer Peter Becker zu Wort. Dass der Radstar in den neunziger Jahren plötzlich so stark gefahren sei, habe ihn überrascht: "Sag mal, Jan, was ist hier los?"
Hamburg - "Wenn ich das jetzt alles höre, was sich dort abgespielt haben soll und abgespielt hat, dann erwarte ich ganz einfach noch einmal eine Stellungnahme von Jan so rum oder so rum", sagte Becker dem Fernsehsender N24. Schließlich müsse ja Klarheit geschaffen werden.
Trainer Becker mit Ullrich 2001: "Was ist hier los?"
Ullrich habe ihm gegenüber immer wieder seine Unschuld beteuert: "Ich war natürlich über seine Leistungsexplosionen genauso überrascht wie alle anderen auch, und habe gesagt: Sag mal, Jan, bin ich ein so guter Trainer, oder hat das alles so prima geklappt, oder was ist hier los?" Darauf habe Ullrich erklärt, er wolle gesund bleiben, sich nicht verändern und gesunde Kinder haben, da brauche sich Becker keine Sorgen zu machen.
Becker sagte, er habe nicht bewusst weggeschaut, "sonst hätte ich nie das Gespräch gesucht, genau Doping betreffend." Er selbst sei wirklich unschuldig, habe nichts von Doping mitbekommen, sei allerdings auch immer am Rande der Mannschaft gehalten worden. Becker betonte, er habe nie gesagt, dass er überzeugt sei, dass Ullrich nie gedopt habe, "sondern ich habe gesagt: Solange man dem Jan Ullrich nichts konkret nachweisen kann, ist er für mich unschuldig, wie es allgemein üblich ist".
Für den Vorsitzenden des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert, spielt eine Stellungnahme Ullrichs nach den Geständnissen mehrerer ehemaliger Teamkollegen keine große Rolle mehr. "Ich glaube nicht, dass wir das noch brauchen für das Gesamtbild", sagte der SPD-Politiker. Wenn alle betrügen würden, sei es indes keine deutsche, sondern eine internationale Dimension. Dann könne man sich mit Ullrichs Formulierung anfreunden, dass er nicht betrogen habe. Diese Aussage erhalte eine neue Dimension.
Der ehemalige Telekom-Radprofi Bernd Gröne hat mit Verbitterung auf die Doping-Beichten seiner Ex-Teamkollegen reagiert: "Im Grunde bin ich jetzt der Doofe, der nur mit dem, was er in den Beinen hatte, die Berge bei der Tour hochgeklettert ist und 1995 aussortiert wurde, weil er nicht mehr gut genug war. Kein Wunder, wenn die anderen gedopt haben", sagte der Olympia-Zweite im Straßenrennen von Seoul 1988 der "Recklinghäuser Zeitung". Der 42-Jährige beteuerte, während seiner Karriere nie auf unerlaubte Mittel zurückgegriffen zu haben. "Auch mir ist Epo im Jahre 1995 von belgischen Betreuern angeboten worden. Daraufhin habe ich mich bei unseren Freiburger Ärzten kundig gemacht, welche Folgeschäden auftreten könnten. Als die mir erklärten, dass längst nicht klar sei, welche Spätfolgen Epo nach sich ziehen kann, habe ich die Finger davon gelassen", sagte Gröne.
Die ehemalige deutsche Verbands-Präsidentin Sylvia Schenk hatte zudem am Morgen im Deutschlandradio Kultur die Ablösung von Rolf Aldag als Sportdirektor beim T-Mobile-Team gefordert. "Ein notorischer Lügner wie Rolf Aldag, der letztes Jahr den Neuanfang verkündet hat, kann nicht an führender Position bleiben", sagte sie. Der "Stuttgarter Zeitung" erklärte Schenk: "Die Logik, wir brauchen die Sportler, die am meisten gedopt haben, um jetzt gegen Doping zu kämpfen, ist doch reiner Zynismus." Aldag hatte gestern ebenso wie Erik Zabel während einer Pressekonferenz gestanden
Q: und der ganze Bericht unter: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,484929,00.html
(Typisch Ariva)
Fakt ist doch mal, liebe Frau Schenk, das Aldag den Kampf gegen das Doping aufnehmen will. Was haben sie denn bisher getan, um den Missbrauch durch die Athleten zu verhindern?
Solche Leute kann ich leiden. Da betreiben die Sportler jetzt endlich mal Aufklärung, wenn auch sehr spät, und trotzdem wird an allen Ecken wieder rumgenörgelt, anstatt sich an einen Tisch zu setzen, und das Problem zu lösen.
DOPINGSKANDAL
Der Leitwolf stolpert hinterher
Von Frieder Pfeiffer
Er war der Anführer der Telekom-Mannschaft von 1996, ein Vorbild für Jan Ullrich. Heute wird sich der Däne Bjarne Riis zu den Doping-Anschuldigungen äußern - als siebtes Team-Mitglied. Für einen Mann, der immer seinen eigenen Weg gegangen ist, ein später Entschluss.
Von Bjarne Riis stammt der Ausspruch: "Selbst ist der Mann. Wer was erreichen will, muss es sich schon selbst holen." Zeit seiner Karriere hat der Däne versucht, dieser Maxime zu folgen. In mittlerem Sportleralter hat ihm das großen Erfolg beschert. Zwischen 1993 und 1995 schloss Riis die Tour de France zweimal als Dritter und einmal als Fünfter ab. 1996, in seinem ersten Jahr im Team Telekom, gewann er die Rundfahrt.
CSC-Teamchef Riis: "Mister 64 Prozent"
Auf diese Zeit Mitte der neunziger Jahre beziehen sich die Vorwürfe des damaligen Betreuers und Masseurs Jef D'hont im SPIEGEL, der den Telekom-Rennstall des systematischen Dopings beschuldigt und in dessen Folge inzwischen sechs frühere Profis Dopingkonsum gestanden haben. Wenn es um die Aufarbeitung dieser Jahre geht, Hintergründe seiner Erfolge, Fragen nach Doping, ist aus Riis, dem Mann der Tat, bislang immer ein Mann der Untat geworden.
Körperlich ist er dann anwesend, stellt sich den Medien und schaut entschlossen in die Kamera. Nur: Er sagt nicht viel. "Du verlierst nur Zeit, wenn du auf jedes Gerücht eingehst." Auch diesen Leitsatz hat Riis bei seiner eigenen Vergangenheitsbewältigung immer befolgt. Bis zum heutigen Tag.
Um 16.30 Uhr wird der inzwischen 43-Jährige in Kopenhagen vor die Presse treten. Das Gerücht, nachdem Riis seit 1999 den Spitznamen "Mister 60 Prozent" trägt, weil sein Hämatokritwert die erlaubten 50 Prozent bei Saisonhöhepunkten deutlich überschritten haben soll, ist zu groß geworden, um es wegzudiskutieren. Die Fachwelt erwartet heute Nachmittag ein Geständnis. Die Hoffnung, mehr als das bislang Gehörte präsentiert zu bekommen, ist jedoch gering.
Riis wäre der siebte ehemalige Team-Telekom-Fahrer, der sich des Epo-Dopings bekennt, der dritte Toursieger nach Fausto Coppi und Jacques Anquetil. Sein Geständnis wäre, international gesehen, sicherlich das spektakulärste bislang. Nur Jan Ullrich und der damalige Teamboss Walter Godefroot könnten mit ihren Beichten eine größere Wirkung erzielen.
Q und der ganze Bericht unter: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,484887,00.html
(Typisch Ariva)
beim EPO-Doping war weg vom Fenster. Die Überschrift ist allerdings mal wieder journalistisch absolut unsauber. "Team-Telekom" und "Telekom" sind nunmal absolut 2 paar Schuhe. Es gibt einerseits die Rennställe, die in Eigenverantwortung als Firmen agieren und es gibt die Sponsoren. Die Hauptsponsoren werden im Team-Namen genannt. Soviel Genauigkeit erwarte ich schon von vernünftiger Berichterstattung:
Raab erhebt schwere Vorwürfe gegen Telekom (sid)
Der frühere Telekom-Profi Uwe Raab hat schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Rennstall erhoben. ...
"Ja, die Teamleitung ist mit Dopingmitteln an mich herangetreten. Als ich abgelehnt habe, war ich weg vom Fenster, meine Karriere besiegelt." Namen nannte er jedoch nicht.
Der Amateur-Weltmeister von 1983 erklärte: "Ich habe mich damals gegen Doping entschieden, wollte diesen Irrsinn nicht mitmachen." Diese Situation habe ihm arg zugesetzt: "Ich war kaputt im Kopf. Plötzlich sind Fahrer, die ich immer im Griff hatte, an mir vorbeigerollt." ...
Die ganze Meldung:
http://de.eurosport.yahoo.com/25052007/14/...e-vorwuerfe-telekom.html
Wegen mangelnder "Leistung" flog Raab dann 1995 aus dem Team.
Gruß Miles
Aber was passiert denn? Ein Aldag bleibt sportlicher Leiter eines Rennstalls, die Taten sind verjährt, null Konsequenz. Habe ihn gestern abend kurz bei Illner gesehen, da machte er bereits wieder auf hilflos, man sei ja so allein, überall war die Mauer des Schweigens, keiner hat nichts von keinem gewusst. Der Mann bleibt im System! Ebenso beim Team Gerolsteiner!
Ein Witz.
Sportler, Funktionäre, auch die Politik sperren sich gegen eine verbesserte Dopingkontrolle (auch wenn es erkennbare Fortschritte gibt). Das neue Dopinggesetz, das da verabschiedet werden soll? Besitz der Substanzen über den eigenen Bedarf ist erst strafbar, quasi das Dealen.
Folgen für die Ärzte? Folgen für die überführten Athleten?
Ein echtes Aufräumen sähe für mich anders aus.
Gruß
Talisker
P.S.: Katjuscha, das mit Franke und seiner von dir attestierten "Arroganz" sehe ich völlig anders. Es hat nun schon, gerade im Radsport, soviele Skandale, überführte Fahrer etc. gegeben, effektiv passiert ist kaum was. Und du sagst es selbst, Franke lag/liegt richtig. Es ist ein umfassender Sumpf.
Die "Profis" die sich jetzt über die Geständnisse aufregen gehören direkt gesperrt... Haben dann eh den meisten Dreck am Stecken !! Scheiss Spaghettifresser....
DOPING-REAKTIONEN BEIM GIRO
"Sie sollten besser still sein"
In Deutschland folgt ein Geständnis dem nächsten, beim Giro d'Italia und bei der Katalonienrundfahrt wird weiter geschwiegen. Die Ex-Profis werden für ihre Beichten sogar beschimpft. Auch die Presse in Italien bejubelt lieber ihre Helden als den Sport zu hinterfragen.
Biella - Die erschütternden Dopinggeständnisse der ehemaligen Telekom-Profis sorgen beim Giro d'Italia für Unmut. Der genervte Spitzenreiter Danilo di Luca beschimpfte die bereuenden Dopingsünder Erik Zabel und Rolf Aldag gar als Nestbeschmutzer: "Ich verstehe nicht, wieso die Epo-Doping gestehen. Das scheint in Mode zu kommen. Sie sollten besser still sein, anstatt über alte Dinge zu sprechen, die elf Jahre zurückliegen", sagte der 31-Jährige.
AFP
Di Luca (grün) auf der zwölften Giro-Etappe: "Das scheint in Mode zu kommen"
Hinter den Kulissen herrscht in Spanien und Italien Aufruhr im Peloton, das sich fühlen muss, als fahre es durch ein Minenfeld. Jeden Moment kann die nächste Bombe hochgehen. Im Inneren wird gezweifelt und gezittert, nach außen aber verstecken sich die Profis weiter hinter der Maske des fairen Radsports: "Man kann auch sauber gewinnen", sagte Óscar Sevilla nach seinem Sieg auf der Königsetappe der Katalonienrundfahrt. Wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in die Fuentes-Affäre war er von T-Mobile entlassen worden.
"Der Radsport stirbt, niemand glaubt mehr an ihn", klagte der nun für das Team Relax Gam fahrende Sevilla. Es werde über den Radsport nur noch Schlechtes berichtet. Das ist in Italien anders: Rosa ist das Trikot des Gesamtführenden Di Luca in Anlehnung an die Farbe des Zeitungspapiers der "Gazzetta dello Sport". Rosa ist auch die Brille, durch die die größte Sporttageszeitung Italiens auf den Giro schaut, den sie selbst organisiert. Den historischen Doping-Beichten aus Deutschland widmet die Gazzetta gerade mal eine knappe Seite, der 12. Giro-Etappe stolze sechs.
Quelle und der ganze Bericht: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,485018,00.html
(Typisch Ariva)
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,484869,00.html
aber jede Menge Schattierungen. Es fällt mir schwer, jemanden wie Aldag nun als schlechteren Menschen zu sehen, als irgendjemanden, der nie vor dieser Frage stand, ob er dopen soll oder die ganze Karriere aufgeben.
Und warum sollte ein Geläuterter weniger glaubwürdig sein, als einer, der sagt, ich habe es nie getan? Fachleute sind sie allemal, die Ex-Rennfahrer. Doping macht noch keinen Radrennfahrer.
Während hier bei uns die Wogen hochschlagen, läuft der Giro ganz unberührt von dieser Diskussion weiter. Nicht ganz unberührt. Es wird als störend empfunden, was hier gerade abläuft:
"Biella (dpa) - In Deutschland ist die Omertà durchbrochen, beim Giro d'Italia und bei der Katalonienrundfahrt verschanzt sich die Radsportszene weiter verzweifelt hinter dem mafiösen Schweigegelübde. Die erschütternden Dopinggeständnisse der ehemaligen Telekom-Profis sorgen für Unmut. Der genervte Giro-Spitzenreiter Danilo di Luca beschimpfte die bereuenden Dopingsünder Erik Zabel und Rolf Aldag gar als Nestbeschmutzer: «Ich verstehe nicht, wieso die EPO-Doping gestehen. Das scheint in Mode zu kommen. Sie sollten besser still sein, anstatt über alte Dinge zu sprechen, die elf Jahre zurückliegen», sagte der 31-Jährige. ..."
Der ganze Artikel hier: http://de.eurosport.yahoo.com/070525/27/c5on.html
Wir können (und müssen) natürlich die "nationale" Lösung des Problems möglichst radikal durchziehen. Aber solange das international nur ein spöttisch-hämisches Grinsen auslöst, ist dies die eigentliche Farce.
Die Spanier spulen sich auf, dass man ihren Indurain mittels Doping entthront hat. Warum exakt in der fraglichen Zeit einer wie Indurain so oft gewinnen konnte, wird gar nicht erst gefragt. Es wird als Team-Telekom-Problem behandelt.
International funktioniert das System also noch. Das hat für mich Ähnlichkeiten mit der Siemens-Geschichte. Da wird (u.a.) wegen Bestechung für Aufträge in einschlägigen Ländern radikal aufgeräumt, in den USA eine große Untersuchung eingeleitet - und so getan, als sei das ein Siemens-Problem. General Electric freut sich. Die haben natürlich ihre Aufträge ganz sauber reingeholt... Schön. Ein Konkurrent weniger.
Kurzum: Es gibt nicht den geringsten Grund, das als Farce zu bezeichnen, was hier gerade abläuft. Und es hilft niemandem, sich jetzt auf Kosten derer, die den ersten Schritt raus aus dem Schlamassel machen, als noch saubereren Saubermann zu profilieren und immer nur "mehr, mehr" zu rufen, indem man genau die fertig macht, die diesen Schritt tun.
Das gilt zum Beispiel für die Verbansdsdame ganz besonders. Sie sollte sich lieber fragen, ob sie selbst nicht auch mehr hätte tun können
Gruß Miles.
Überleg doch mal selbst inwiefern es mit der Aufarbeitung weiter voran ginge, wenn sofort alle und jede involvierte Person "gefeuert" werden würde..
Das ist ja auch das ganze Problem in der Konsequenz. Wer hilft mit in puncto Aufklärung? Die wenigsten sehen es moralisch so wie unsere einstigen Telekomfahrer. Viele sind noch aktiv und haben eine Menge zu verlieren.
Mir geht es um die Scheinheiligkeit, dass sich immer wieder aufgeregt wird, aber nichts ernsthaftes passiert. Das neue Dopinggesetz wird ein Papiertiger, die Strafen gegen Athleten, Ärzte sind ein Witz ("hoppala, du hast wissentlich so richtig beschissen? Fett Kohle abgegriffen? Na gut, nimm mal 2 Jahre Auszeit" wenn überhaupt), Politik, Funktionäre scheinen an keiner echten Verschärfung interessiert.
Ich sehe nur einen Ausweg in klaren, rigoroseren Gesetzen, besseren Kontrollen (hat auch was mit Finanzierung zu tun) und vor allem darin, dass Medien und Sponsoren diesem Sumpf Aufmerksamkeit und Unterstützung entziehen.
Ob das kommen wird? Keine Ahnung.
Aber mich interessiert Radsport und gewisse Bereiche der Leichtathletik (toll, diese 100m-Läufer, die sind aber schnell) schon länger nicht mehr.
Gruß
Talisker
Die stellen ja ständig die gleiche Frage, und er hat schon 10 Mal gesagt, wieso er heute dort sitzt.
Am bescheuertsten ist ja der deutsche Journalist, der ständig nach Ullrich fragt. Schon Aldag hat ja gestern gesagt, das es eine intime Angelegenheit war, wenn die gedopt haben.
Was stellst sich dieser Idiot von Journalist eigentlich vor, der wahrscheinlich nie Sportler war? Vollidiot!
17:09 Uhr "Manchmal vergisst man auch bestimmte Dinge, es ist ja eine lange Zeit vergangen. Das ist ja auch gar nicht so schlecht." Eins weiß Riis noch: Er habe neben Epo auch Wachstumshormon genommen.
+++
17:07 Uhr Nun bestreitet der ehemalige Telekom-Kapitän, anderen die Schuld für sein Doping geben zu wollen, "das ist falsch. Jeder ist für das verantwortlich, was er tut."
+++
17:04 Uhr In seiner Familie sei bekannt gewesen, dass er gedopt habe, sagt Riis. "Die wussten das, meine beiden kleinen Jungs haben das nicht verstanden, die älteren Söhne wussten es." Der Däne betont immer wieder, wie gut er sich gerade fühle und es auch nicht schwer gewesen sei, diesen Schritt zu gehen.
+++
17:02 Uhr Ob die Entwicklungen in Deutschland entscheidend für seinen Entschluss gewesen seien? "Es musste alles passen, der Zeitpunkt, die Umstände." Und wenn Aldag und Holm nicht gestanden hätten? Hätten Sie geschwiegen? "Dazu kann ich nichts sagen, es war meine ganz eigene Entscheidung."
+++
16:58 Uhr "Ich hatte genug von dem, was geschehen war. Als ich meine Karriere beendet hatte, hing mir das Ganze schon zum Hals heraus." Riis erklärt, er habe aber nicht loslassen können. Das, was er heute mache, sei "der einzige Weg, den man gehen kann". Die Testsysteme seien heute fast nicht mehr zu bezwingen. Der Däne versteigt sich zu der Aussage, wenn das Testsystem zu seiner Zeit schon so gut gewesen wäre, "dann wäre das Problem nicht so bedeutend geworden". Die Radprofis seien doch gerade zum Dopen "verführt" worden.
+++
16:55 Uhr Zu den Beweggründen für seine Entscheidung, sich zu outen, sagt Riis, er habe das "für seine Mannschaft getan". er könne der Mannschaft und dem Radsport so viel geben, "aber ich konnte das nicht mehr. Ich hatte zwei Möglichkeiten: aus dem Radsport zu verschwinden - oder zu bleiben, und das zu tun, was nötig ist."
+++
AP
CSC-Teammanager Riis: "Ich hatte genug"
16:50 Uhr "Man kann soviel dopen, wie man will. Wenn man nicht richtig trainiert, kann man auch nicht gewinnen." Riis wird gefragt, ob sein ehemaliger CSC-Fahrer Ivan Basso gedopt gewesen sei? "Mir ist nichts aufgefallen", sagt Riis. Er bestreitet jedoch, jemals einen "Hämatokrit-Wert von 64 Prozent" gehabt zu haben, wie von D'hont behauptet. Immerhin habe der Belgier ihm die erste Spritze gesetzt, "unser Verhältnis ist nicht mehr so, wie es sein sollte. Wahrscheinlich stehe ich deshalb auf seiner Schwarzen Liste."
+++
16:48 Uhr Zur Frage, ob auch der damalige Sportliche Leiter Walter Godefroot von der Dopingpraxis gewusst habe: Godefroot hat "ein blindes Auge gehabt", ob er was gewusst hat, weiß ich nicht. Wissen Sie, ob Jan Ullrich gedopt war? "Nein, ich weiß es nicht."
+++
16:45 Uhr Riis habe mit elf Jahren Lügen leben können, erklärt er. Ob man ihm nun trauen könne? "Weiß ich nicht." Es sei ihm nun wichtig, die Wahrheit zu sagen. "Das ist etwas, was sich entwickelt hat. Und die Fans, die ihm jahrelang zugejubelt haben? "Bei denen muss ich mich entschuldigen, aber ich hoffe trotzdem, dass es ein schönes Erlebnis war."
+++
16:44 Uhr Der Däne beichtet, von 1993 bis 1998 gedopt zu haben. Details über Dosierungen will er nicht nennen. "4000 Einheiten alle zwei Tage bei der Tour 1996 - wen interessiert das?" Riis bestätigt damit jedoch direkt die Angaben des ehemaligen Telekom-Masseurs Jef D'hont.
+++
16:43 Uhr Riis sagt, "so war die Zeit eben damals." Auf die Frage eines Journalisten, der ihn 1998 interviewt hatte, was er denn jetzt denke, erklärt Riis: "Was hätte ich denn sagen sollen?"
+++
16:42 Uhr Riis sagt, er sei stolz auf seine Ergebnisse, selbst wenn sie mit unerlaubten Mitteln zustande gekommen seien. "Ich habe dafür gekämpft." Die Erinnerungen und die Erlebnisse von damals habe er "für immer". Er sei auch zufrieden mit dem, was er heute tue.
+++
16:41 Uhr Riis sagt, er wolle Mittel bereitstellen zu beweisen, dass die Fahrer seines CSC-Teams sauber seien. "ich bitte aber auch um Kredit von den wichtigsten Sponsoren", so der Däne, der erklärt, die Sponsoren schon informiert zu haben.
+++
16:40 Uhr Riis behauptet, die "Dinge im Radsport" hätten sich zum Glück radikal gewandelt.
+++
16:37 Uhr "Damals konnte man es nicht nachweisen, heute geht es zum Glück", sagt Riis, der aber ausdrücklich erklärt, nicht für andere sprechen zu können. Sein Arzt Luigi Cecchini habe keine Ahnung gehabt, Cecchini habe ihn sogar gewarnt.
+++
16:33 Uhr "Ich war Radfahrer zu den Bedingungen, die damals Radfahrer hatten", sagt Riis. Er habe Doping genommen, Epo, so Riis, "ich habe es gekauft und selbst verabreicht." Ich möchte mich an dieser Stelle entschuldigen. "Ich habe Fehler gemacht, ich habe Dinge getan, die verboten waren und verboten sind." Er sei Teil eines Sports gewesen, "der sich zum Glück entwickelt habe".
+++
16:30 Uhr Riis sagt, er erkläre sich als Privatperson. Er wolle nicht, dass die heutige Arbeit seines Teams beschädigt werde. "Ich hatte niemals das Gefühl etwas bekennen zu müssen. Aber jetzt ist die Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen."
+++
Riis hat seit 1999 mit Dopinggerüchten zu kämpfen. In der Szene wurde er in der Folge als "Mister 60 Prozent" bekannt. Sein Hämatokritwert soll die erlaubten 50 Prozent bei Saisonhöhepunkten regelmäßig weit überschritten haben. Bislang wehrte sich der Däne jedoch energisch gegen jede Art von Anschuldigung.
(Typisch Ariva)
für wie blöd halten uns diese affen eigentlich. sofort entlassen und nie mehr ein job im radsport. gilt auch für aldag. und zabel auch raus. das ist doch das mindeste was man erwarten kann.
was sollen die ganzen hobbytrainer ihren kids denn noch von ehrlichkeit und fleiss erzählen.