USA stecken längst in der Rezession


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Neuester Beitrag: 16.02.08 10:46
Eröffnet am:13.01.08 13:37von: permanentAnzahl Beiträge:56
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20752 Postings, 7908 Tage permanentUSA stecken längst in der Rezession

 
  
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13.01.08 13:37
Meldung 11.01.2008 14:39  

"USA stecken längst in der Rezession"  

Die USA "tricksen" sich ihre Konjunkturdaten schön, warnt Vermögensverwalter Jens Ehrhardt im Gespräch mit boerse.ARD.de. "In Wirklichkeit ist die größte Volkswirtschaft schon seit Monaten in der Rezession!"  

boerse.ARD.de: Herr Dr. Ehrhardt, alle Welt redet von der Angst vor einer möglichen US-Konjunkturdelle. Sie glauben dagegen, die USA steckten bereits tief in der Rezession. Wie kommen Sie denn darauf?

Ehrhardt: Im Endeffekt stimmen die Zahlen einfach nicht: Die USA sind Weltmeister darin, die Inflationsrate klein zu rechnen und den Wert ihres Warenkorbes lächerlich niedrig zu halten. Die Qualitätsverbesserungen bei Produkten wie Computer werden stets viel höher angesetzt als der Preisanstieg, nach dem Motto: Die neuen Computer können ja auch viel mehr als die alten. Da wird ganz wüst herumgerechnet, das geht bis hin zu Schulheften, die angeblich eine höhere Qualität aufweisen als noch die alten und daher niedrigere Preise rechtfertigen. Das reale Wirtschaftswachstum ergibt sich durch Abzug der Inflationsrate vom nominalen Wirtschaftswachstum. Rechnet man aber die Trickserei der Amerikaner bei der Inflationsrate heraus, so ist in Wirklichkeit das reale Wirtschaftswachstum viel niedriger als angegeben. Spätestens seit Anfang des vierten Quartals befinden sich die USA in einer Rezession.  

 
boerse.ARD.de: Laut den zugegebenermaßen verheerend schlechten US-Arbeitsmarktdaten von vergangener Woche wurden aber immerhin noch 18.000 neue Stellen geschaffen ...

Ehrhardt: Aber selbst diese Zahl ist völlig irreführend: Es handelt sich ja nicht wie beim Ifo-Index um solide Umfragewerte, sondern um oberflächliche Schätzungen. Da wird einfach angenommen, dass wenn es ein Mehr an Bevölkerungswachstum gibt, auch die Zahl der neuen Stellen steigt. Da gab es im Jahr 2007 "Korrekturen" um bis zu 300.000 Stellen nach oben pro Monat allein aufgrund der Veränderungen in der Geburten- und Sterbetabelle. Auch hier sind die Zahlen also in Wirklichkeit weitaus schlechter als man beim Blick auf die offiziellen Statistiken glauben sollte.

boerse.ARD.de: Wie lange wird diese Schwächephase der US-Wirtschaft noch andauern?

Ehrhardt: Das hängt stark davon ab, ob sich die US-Haushalte von den niedrigen Zinsen tatsächlich zu mehr Konsum verleiten lassen. Auch in der Vergangenheit war das Wirtschaftswachstum ja nicht von einer gesunden Investitionskultur getragen, sondern allein vom Konsum. Motor der US-Konjunktur waren eine Vermögenspreisinflation bei Häusern und Schuldentreiberei. Das wird aber in Zukunft so nicht mehr funktionieren. Die Konsumstimulierung über niedrige Zinsen, niedrige Steuern und Beleihung der Häuser im großen Stil hat ausgedient. Denn die Leute sind mittlerweile so stark verschuldet, dass die Banken hier Grenzen ziehen. Die Kreditgewährung wird schwer zurückgehen. Zuletzt ging die Hauptkreditgewährung aufs eigene Haus. Das ist aber jetzt nicht mehr möglich, weil die Häuserpreise nicht mehr steigen, sondern sogar fallen. Übrigens das erste Mal seit 30 Jahren. Da kann Ben Bernanke, der diese ganze Subprime-Geschichte total verschlafen hat, die Zinsen jetzt noch so sehr senken, die Konjunktur wird allein dadurch nicht in Gang kommen.

boerse.ARD.de: Aber bremst das nicht auch die anderen Nationen aus, wenn die größte Volkswirtschaft der Welt schwächelt?

Ehrhardt: Die große Frage ist dabei, wen könnte es treffen. Ich war gerade erst in Asien: Hongkong, China, Thailand, Malaysia – das sind Länder, in denen es eigentlich immer noch ganz gut brummt. Zumal deren Währungen häufig eng an den US-Dollar gekoppelt sind, das heißt diese Länder bekommen jetzt ebenfalls extrem niedrige Zinsen wie die USA verpasst. Das sollte nochmals Öl in das flackernde Konjunkturfeuer dort gießen. Meiner Meinung nach unterschätzten die Pessimisten Asien stark, wenn sie behaupten, Asien könne den Riesenbrocken USA nicht auffangen. Doch in asiatischen Ländern gibt es Wachstumsraten von 15 Prozent beim Konsum, die könnten einen leichten Rückgang beim US-Konsum sehr wohl ausgleichen.

boerse.ARD.de: Trauen Sie nicht nur der Realwirtschaft, sondern auch den Börsen in den asiatischen Schwellenländern oder in Europa tatsächlich eine längerfristige Abkopplung von der Wall Street zu?

Ehrhardt: In einer ganzen Reihe von asiatischen Ländern könnte sich die konjunkturelle Abkopplung auch in einer positiven Abkopplung der Aktienmärkte widerspiegeln. Ich empfehle deshalb Anlegern, ihre Aktienstrategie in Richtung Asien auszudifferenzieren. In Europa werden wir uns dagegen nicht ganz abkoppeln können. Drei Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts gehen in die USA. Doch selbst wenn sich das halbieren sollte, hätten wir natürlich nicht gleich die absolute Ultrarezession hierzulande. Allerdings dürfte es auch für Europa gerade mit Blick auf die osteuropäischen Länder, die in eine Schuldenklemme geraten könnten, eher ein holpriges Aktienjahr werden.
Ich würde eher zu Aktien in Hongkong, Singapur oder Malaysia raten als zu hochbewerteten China-Aktien. Allerdings würde ich mir immer noch lieber eine hochbewertete China-Aktie als eine überbewertete US-Aktie ins Depot legen. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse amerikanischer Unternehmen sind auf historisch hohem Niveau, doch das ist vor allem auf die sinkenden Gewinne zurückzuführen. Ich sehe für 2008 aber auch nicht den großen Zusammenbruch des US-Aktienmarkts, weil die Leute noch nicht überinvestiert sind. Trotzdem bringt ein Investment in US-Aktien, selbst wenn es leicht steigen sollte, für einen in Euro denkenden Anleger gar nichts. Zumal ich denjenigen Analysten nicht folgen kann, die eine Wiedererstarkung des Dollars prognostizieren. Ich sehe den Dollar in diesem Jahr eher bei minus fünf Prozent als bei plus zehn Prozent.

boerse.ARD.de: Welche Branchen, Länder und längerfristigen Trends würden Sie darüber hinaus Anlegern ans Herz legen?

Ehrhardt: Gold ist sicherlich noch eine gute Idee: Ich rate weiterhin zu einem großzügigen Investment in Gold. Denn wenn die Zinsen so niedrig sind wie jetzt, und die Inflation ist höher, dann haben wir einen negativen Realzins. Und dann geht Gold fast immer durch die Decke. Außerdem geht auf lange Frist die Goldproduktion zurück, während die Chinesen jedes Jahr bis zu 30 Prozent mehr Gold kaufen. Gold kann noch weit über die 1000-Dollar-Grenze gehen. Bislang verfügen aber die meisten institutionellen Anleger und vor allem die vielen Privatinvestoren über keinen nennenswerten Depotanteil in Gold.
Auch agrarpreisabhängige Investments sind für mich ein langfristiger Trend: Zumal die Agrarpreise zuletzt allein wegen der starken Nachfrage so hoch waren. Werden die Ernten aber erst einmal richtig schlecht, zum Beispiel wegen der Klimaveränderung, dann sollten die ganze Agrarpreisgeschichte so richtig anspringen. Hier würde es sich unter Umständen auch empfehlen, kurzfristige Kursrücksetzer abzuwarten. Allerdings ist der Agrarzyklus gerade erst angesprungen, da sollte es langfristig noch weit nach oben gehen.

Das Interview führte Angela Göpfert.
 

20752 Postings, 7908 Tage permanentAlles ist relativ

 
  
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5
13.01.08 13:39

Sie meinen, der Ölpreis sei gestiegen? Dann sollten Sie darüber noch einmal nachdenken.

Mein Kollege in Buenos Aires hat mich auf den richtigen Dampfer gebracht: "Seit 2001 haben der Preis für Öl und der Preis für Gold ein fast perfektes Tandem gebildet", schreibt Chris Lowe. "Der Goldpreis ist seit 2001 um 293% gestiegen, während der Ölpreis um 267% gestiegen ist. Wenn der Dollar seit 2001‚ so gut wie Gold" geblieben wäre, dann würde das bedeuten, dass Öl heute für 30 Dollar verkauft werden müsste, und nicht für ungefähr 99 Dollar. Gold war traditionell ein ungefährer Stellvertreter des Preisniveaus, und somit legt der Rückgang des Dollars gegenüber Gold und Öl nahe, dass die amerikanische Geldpolitik zu viele Dollar zur Verfügung stellt."

Und da haben wir es, liebe Leser. Gemessen am wahren Geld - dem Gold - ist Öl immer noch günstig.

Doch dann gilt auch, dass Gold in Öl günstig ist. Gemessen an allem, das real ist, ist alles andere auch realistisch. Bewertet in Gold ist ein einfaches amerikanisches Haus heute günstiger als vor fünf Jahren. In Öl ist die durchschnittliche Aktie kaum halb so viel wert wie noch vor fünf Jahren. In Relation mit Sojabohnen sind sogar die Krankenversicherungen heute noch ein Schnäppchen.

Was soll man davon halten?

Bewertet in Öl oder Gold haben sogar die anderen Rohstoffe angefangen, vernünftige Preise zu haben. Um genau zu sein, sieht alles so aus, als habe alles einen halbwegs vernünftigen Preis... sogar der Euro. Das europäische Geld ist von einem Tiefstwert von 88 Cent auf einen Höchstwert von fast 1,50 Dollar geklettert.

Ist der Euro so großartig?... oder der Dollar so schrecklich? In Euro sind amerikanische Häuser heute ungefähr so viel wert wie vor zehn Jahren. Ja, hier ist ein fauliger Geruch, der aus dem Finanzfass stammt. Aber es ist der Dollar, der stinkt.

Eine Sache, die man daraus schließen kann, ist offensichtlich: Es ist besser, echtes Geld als trügerisches Geld zu haben. Echtes Geld ist beständig. Und wenn man echtes Geld hat, dann kann man echte Dinge kaufen... selbst wenn der Preis dafür nominell steigt. Häuser sind reale Dinge. Land ist noch realer... in dem Sinne, dass man hier nicht so leicht etwas vermurksen kann. Man kann mehr Häuser bauen, man kann aber nicht mehr Land bauen - zumindest nicht so einfach.

"Die Grundstückspreise sind um 35% gestiegen", heißt es in einer Zeitung aus Buenos Aires. Die Verkäufer fordern bis zu 10.000 Dollar pro Hektar - für bestes Farmland. Kleine Parzellen bringen bis zu 15.000 Dollar pro Hektar und das zur ungefähr gleichen Zeit, zu der auch die Rohstoffpreise steigen… und ungefähr zur gleichen Zeit, in der auch Gold steigt.

Was für ein Zufall, nicht wahr?

Sojabohnen sind in den letzten sechs Monaten um 50% gestiegen. Die Gewinne aus der Landwirtschaft sind explodiert und haben dazu geführt, dass die Farmer ihre Produktion so schnell sie konnten angekurbelt haben.

Natürlich geht ein Preisboom immer einem Einbruch der Preise voraus. Aber was bedeutet es, wenn die Preise nur mit Gold mitgehalten haben?... Wenn sie sich dem Goldpreis angepasst haben, dann sind sie nicht wirklich so sehr gestiegen, oder?

Ich weiß es nicht ganz. Aber es scheint mir so, als würde Gold seine Aufgabe erfüllen. Es sagt uns die Wahrheit darüber, was die Dinge wirklich wert sind, und dass ist der Grund, warum ich Gold für eine so interessante Investition halte. Und wenn Sie darüber nachdenken, etwas von dem, was ich als "ultimative Vermögensversicherung" bezeichne, zu ihrem Portfolio hinzuzufügen, aber von den hohen Preisen davon abgehalten werden - machen Sie sich keine Sorgen.

Ein Barrel Öl ist ungefähr eine Achtel Unze Gold wert. Ungefähr genauso viel war Gold auch 2001 wert... und genauso viel ist es heute wert. Und Weizen… und Sojabohnen... und landwirtschaftlich nutzbares Land… sind auch allesamt korrekt ausgezeichnet. Zumindest, sofern man sie gegeneinander bewertet.





Doch viele Leute erhalten die falschen Signale. Sie halten die Inflationsgewinne für wahre Gewinne und sie machen Fehler. Und genau das ist einigen Bauunternehmern passiert, die dachten, dass die höheren nominellen Preise bedeuten, dass es eine größere, wirkliche Nachfrage gibt. Zuletzt stellten sie fest, dass die höheren Preise nur eine Illusion waren. Zum einen stellten sie keinen wahren Anstieg der Nachfrage dar... und zum anderen sind die nominellen Preise so sehr gestiegen, dass die Leute es sich nicht mehr leisten konnten, sie zu zahlen.

Die Folge: zurückgehende Verkaufszahlen.

Und jetzt stellen wir fest, dass die Bauern so viel mehr Soja anbauen, als handelte es sich um Häuser. Argentinien ist von Sojabohnen bedeckt. Und Amerika ist von Mais und Häusern übersät. Die Hauspreise haben bereits angefangen zu fallen. Es wird nicht mehr lange dauern, ehe auch die Preise für landwirtschaftlich nutzbares Land fallen. Alle Fehler werden korrigiert.

Der amerikanische Immobilienpreis ist in der Phase 1997 - 2007 gestiegen, hauptsächlich verursacht durch die Preise für die Grundstücke - nicht für die Häuser selbst. Die Häuslebauer dachten, sie würden Geld verdienen.. und sie haben noch mehr gebaut.

Doch in Wahrheit haben die Grundstückspreise auf den Einbruch des Dollarwertes reagiert. Die Bauunternehmer waren getäuscht. Nominell verdienten sie Dollars, aber das waren nicht notwendigerweise auch effektiv mehr Dollar. Und sie bauten mehr und mehr Häuser, und schon bald fing der Preis ihrer Produktion an zu fallen. Und irgendwann machten sie auch nominell keinen Gewinn mehr. Und selbst einige der größten Bauunternehmen - besonders beachtlich Levitt und Sons - machten Pleite.

Derweil eine traurige Nachricht: Gold, Öl und Weizen mögen auf Rekordniveau stehen… doch die Einkommen sind kaum gestiegen.

Mit anderen Worten: Nominell in Dollar verdienen Amerikaner im Schnitt ein bisschen mehr als vor fünf Jahren. Aber in Gold, Öl und Weizen... haben sich die Löhne halbiert - oder noch schlimmer reduziert.

Und das ist der große Ruhm der Finanzmärkte. Ganz egal, was die Leute sagen... ganz egal, was die Verantwortlichen tun... der Markt wird immer tun, was er tun muss. Die Amerikaner haben über Jahre über ihre Verhältnisse gelebt. Sie haben kein Geld gespart. Und sie haben ihren Wettbewerbsvorteil an das Ausland verloren. Irgendwie mussten sie ärmer werden, denn genau das passiert den Menschen nach übermäßigen Konsum.

Aber wie könnten sie ärmer werden? Weil die Löhne fallen? Weil der Wert ihrer Vermögenswerte fällt? Ja, als Antwort auf beide Fragen.

Die amerikanischen Wirtschaftler jubeln über den fallenden Dollar - denn er macht die Exporte günstiger - und er macht auch unsere Arbeit günstiger. Und es entwertet die Dollar, die wir gespart oder verdient haben… oder die wir in unseren Taschen mit uns herumtragen. Ein schwächerer Dollar macht uns ärmer.

Die amerikanischen Verantwortlichen tun alles Menschenmögliche, um die Inflation zu leugnen. Sie drehen die Zahlen. Sie zermalmen sie. Und dann formen sie daraus seltsame neue Formen. Aber das ist nichts Neues. Es ist einfach nur Teil eines vergeblichen Versuchs, unsere einbrechende Wirtschaft zu stützen und den drohenden Tag der Abrechnung noch ein wenig weiter herauszuzögern. Finden Sie heraus, wer nicht die Wahrheit sagt.

Hier in Argentinien liegt die offizielle Inflationsrate bei nur 9%. Doch alle wissen, dass die Statistiker lügen.

Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate in Wahrheit eher bei 20% liegt. Und sogar die Regierung selbst gibt zu, dass die Zahlen Betrug sind. Als es an der Zeit war, die Regierungsgehälter an die Inflation anzupassen, war es den Bürokraten nur Recht, einen Anstieg anzunehmen, der deutlich über den offiziellen Zahlen liegt. In diesem Sinne sind die Argentinier deutlich ehrlicher als ihre amerikanischen Gegenstücke.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Kapitalschutz Akte"

 

20752 Postings, 7908 Tage permanentEine maskierte Deflation, eine absehbare Rallye un

 
  
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13.01.08 13:45
Eine maskierte Deflation, eine absehbare Rallye und eine Echo-Bubble
Ben Bernanke hat in seiner Rede deutlich gemacht, dass angesichts gestiegener Wachstumsrisiken zusätzliche geldpolitische Lockerungen notwendig sein könnten. "Bei Bedarf könnten substantielle weitere Eingriffe nötig sein", so Ben Bernanke. Mit diesen Aussagen macht Bernanke meines Erachtens deutlich, dass er die Gefahren einer Rezession höher einschätzt als die Gefahr einer Inflation.

Die EZB sieht das anders, sie hat gestern die Leitzinsen unverändert belassen. Für sie besteht auch noch kein Handlungsbedarf, die europäischen Blue Chips halten sich noch gut und die Wachstumsaussichten sind (noch) nicht kritisch. Hier gilt es, die Inflation zu bekämpfen.


Wie kann dieser große Unterschied entstehen?

Wie Sie wissen, habe ich bereits sehr früh im Sommer auf die gestiegenen Inflationsgefahren in den USA hingewiesen, die nun wieder in aller Munde sind. Aber ich habe auch immer geschrieben, dass es noch nicht sicher sei, ob wir nicht doch in eine Deflation in den USA abrutschen.


Zwei verschiedene Zeithorizonte

Damit es nicht zu verwirrend wird, müssen wir die verschiedenen Zeithorizonte unterscheiden. Langfristig rechne ich mit einer weltweiten Phase höherer Inflation auf Sicht von mindestens 10 Jahren. Das gilt auch für die USA. Kurzfristig können aber gerade die USA auch noch einmal in eine deflationäre Phase abrutschen.


Langfristige Inflation

Beim Blick auf die Ursachen wird dieser Unterschied deutlich: Meine langfristige Prognose zur Inflation stützt sich auf die Tatsache, dass die deflationären Effekte der Globalisierung nun nach und nach zurückgehen werden. Durch die Globalisierung konnten immer mehr "Billiglohnländer" Waren auf den internationalen Markt werfen, die weltweit zu einem starken Preisdruck in vielen Bereichen geführt haben. In diesem deflationären Umfeld war es der amerikanischen Notenbank, aber auch anderen Notenbanken, möglich, die Zinsen immer weiter zu senken. Diese niedrigen Zinsen sind letztlich mit für die große Rallye seit 1990 verantwortlich.

In den Billiglohnländern führte die Globalisierung zu einem exorbitanten wirtschaftlichen Aufschwung (so dass übrigens offiziell die weltweite Armut im letzten Jahrzehnt tatsächlich auf dem Rückzug ist, wobei hier auch statistische Effekte eine Rolle spielen.)

Dieser Aufschwung führt dazu, dass auch in diesen Ländern die Menschen mehr verdienen, der Lebensstandard also steigt und somit mehr konsumiert wird. Dadurch entsteht zusätzliche Nachfrage. Steigende Nachfrage führt zu steigenden Preisen. Ein Effekt, der sich in den nächsten Jahren zunächst langsam, aber immer deutlicher auch global preistreibend auswirken wird. Hinzu kommen natürlich die gestiegenen Rohstoffpreise.


Die kurzfristigen Aussichten für die USA gehen in eine andere Richtung

Kurzfristig kann sich die USA diesem Inflationsdruck unter bestimmten Voraussetzungen entziehen. Wie ich hier schon vor einigen Tagen ausgeführt habe: Wenn die Rohstoffpreise, insbesondere das Öl, nicht weiter stark anziehen, wird der importierte Inflationsdruck nachlassen. Eine Rezession in den USA kann sich zudem dämpfend auf die Rohstoffpreisentwicklung auswirken. Sie wird aber auch den Binnenkonsum belasten, so dass Preissteigerungen nicht durchsetzbar sind.


Die maskierte Deflation

Und hier kommen wir zu der eigentlichen Frage: Gibt es in den USA eine versteckte Deflation? Also eine Deflation, die durch die Auswirkungen der gestiegenen Rohstoffpreise zurzeit nur überlagert wird? Vieles spricht dafür. Fassen wir einmal die preisdämpfenden Faktoren zusammen:



1. Der Einbruch im US-Immobilienmarkt hat deflationäre Auswirkungen. Die exorbitanten Preissteigerungen der Immobilienhausse, die sich in allen Bereichen auswirkten, die auch nur entfernt mit "Bauen" zu tun hatten, gehören der Vergangenheit an. Zurzeit ist ein massiver Preisverfall zu erkennen.

2. Das Geld, das den Gewinnen des Immobilienbooms zur Verfügung stand, ist nun ebenfalls aus dem Markt.

3. Hinzu kommt, dass viele Hypothekenschuldner aufgrund der höheren Zinsen nur noch das Nötigste konsumieren können.

4. Wenn der Arbeitsmarkt durch eine Rezession in Bedrängnis kommt, wird sich auch das auf den Konsum negativ auswirken: Weniger Arbeitnehmer = weniger Konsum.

5. Aber in diesem Fall werden auch die Löhne nicht weiter steigen und sich dämpfend auf den Konsum auswirken.

6. Hinzu kommt, dass Menschen in Erwartung einer Rezession größere Anschaffungen nach hinten stellen. Auch das ist eine Belastung für den Konsum und damit für die Preise.

7. Nicht vergessen sollte man, dass die gestiegenen Energie und Benzingpreise dazu führen, dass die Verbraucher weniger Geld in den Taschen haben.

8. Und dann wird die Kreditmarktkrise dazu führen, dass die Unternehmen weniger investieren können, da die Kreditvergabe zurzeit erheblich erschwert ist (was übrigens natürlich auch ganz besonders für die Immobilienbereich gilt). Eine sinkende Investitionsbereitschaft wirkt sich schlussendlich ebenfalls negativ auf die Preisentwicklung aus.

Sie sehen, es gibt aktuell eine Vielzahl von Faktoren, die sich alle "deflationär" auswirken. Was passiert also, wenn die Rohstoffpreise nicht mehr weiter steigen? Wird dann in den USA der Deflation die Maske entrissen und ihre hässliche Fratze zum Vorschein kommen? Das ist nicht unwahrscheinlich und würde erklären, warum Ben Bernanke auf eine Lockerung der Geldpolitik einschwenkt. Die Fed wird alles tun, um einer deflationären Entwicklung möglichst früh entgegenzutreten, zu einem Zeitpunkt, wo alle noch von Inflation reden!


Die Folgen wären für den Markt bullish

Nun müssen wir nur einen Schritt weiter denken. Gehen wir einmal davon aus, dass sich das genauso entwickelt wie dargestellt. Eine Deflation wird durch niedrige Zinsen bekämpft. Niedrige Zinsen führen:


1. zu einer Stabilisierung des US-Häusermarktes,
2. zu einer Entlastung der Hypothekenschuldner,
3. zu einer Entlastung der durch die Kreditmarktkrise in Bedrängnis geratenen Banken,
4. zu einer erhöhten Investitionsbereitschaft (und Kreditvergabe).

Wenn Sie sich die einzelnen Punkte ansehen, dann erkennen Sie, dass jeder geeignet ist, die US-Wirtschaft anzutreiben und somit eine Rezession zu verhindern. Das würde jedoch die Börse vorwegnehmen, sprich es wären starke Kursteigerungen zu erwarten!

Die Gefahr ist dann allerdings groß, dass durch die niedrigen Zinsen lediglich eine neue Blase geschaffen wird. Vielleicht würde sogar der US-Immobilienmarkt eine Art Echo-Bubble erleben. Etwas, womit im Moment keiner rechnet, weswegen ich diese These vergleichsweise spannend finde.
Alles so einfach?

Wenn Sie nun meinen, hier eine eindeutige Vision für eine mögliche Zukunft gefunden zu haben, muss ich Sie bzw. uns leider enttäuschen. Denn das große "Sorgenkind", das all diese schönen Überlegungen einfach über Bord werfen kann, ist der Dollar!

Durch weiter sinkende Zinsen wird der Dollar geschwächt, was wiederum zu einem starken Anstieg der in Dollar gelisteten Rohstoffpreise führen würde - und schon haben wir wieder den importierten Inflationsdruck in den USA. So lange dieser anhält, wird die eigentliche Deflation in den USA maskiert bleiben.

Es hat niemand behauptet, Börse sei einfach...

In diesem Sinne ein nachdenkliches Wochenende


© Jochen Steffens
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Investor´s Daily"
 

20752 Postings, 7908 Tage permanentNorthern Rock offenbar kurz vor Verstaatlichung

 
  
    #4
13.01.08 13:47
HANDELSBLATT, Sonntag, 13. Januar 2008, 11:16 Uhr
Schritt könnte in den nächsten Tagen anstehen


Northern Rock offenbar kurz vor Verstaatlichung


In Großbritannien rückt eine Verstaatlichung der angeschlagenen Hypothekenbank Northern Rock offenbar näher. Der Manager Ron Sandler, einst Chef bei Lloyd's of London, sagte am Wochenende der BBC, die Regierung habe ihn gebeten, im Falle einer Verstaatlichung die Führung der Bank zu übernehmen.



 
Das Logo der angeschlagenen Hypothekenbank. Foto: dpa
HB LONDON. Beobachter werteten die als Indiz, dass ein solcher Schritt bereits in den nächsten Tagen anstehen könnte. Northern Rock war im Zuge der weltweiten Kreditmarktkrise ins Schlingern geraten und hat sich bei der Bank of England umgerechnet rund 34,5 Milliarden Euro leihen müssen.

Zwar will die Regierung einen Käufer für die Bank zu finden und Gespräche dazu laufen auch noch, etwa mit der Virgin Group und der Investmentgesellschaft Olivant. Allerdings hat sich die Krise an den Finanzmärkten zuletzt eher noch verschärft, was die Verhandlungen offenbar deutlich erschwert.

Der "Daily Telegraph" berichtete, die US Goldman Sachs, -Investmentbank die mit der Sondierung betraut wurde, habe das Handtuch geworfen. Bei der BBC hieß es unter Berufung auf Banken-Kreise, das Finanzministerium habe daher einen Plan ausgearbeitet, sollte eine privatwirtschaftliche Lösung fehlschlagen.

Sollte es zu einer Verstaatlichung kommen, würde der Druck auf Premierminister Gordon Brown steigen. Im werden Fehler beim Umgang mit der Krise vorgeworfen. Auch die Aktionäre der Northern Rock wären wohl kaum begeistert - sie könnten leer ausgehen, sollte der Staat das Ruder übernehmen.

Die Regierung hatte bereits jüngst erklärt, sollte es zu einer Verstaatlichung kommen, werde der Staat nur für eine Übergangsfrist die Führung übernehmen. Dabei könnte die Regierung nach Meinung von Experten Sparten der Bank verkaufen, um so einen Teil der Kredite - und damit Steuergelder - wieder zurückzubekommen.


 

4620 Postings, 6820 Tage Nimbus2007Die sollen erstmal richtig schreiben lernen...

 
  
    #5
1
13.01.08 15:57
oder sollte das hier so gemeint sein?

.........die angeblich eine höhere Qualität aufweisen als noch die alten und daher ????niedrigere???? Preise rechtfertigen..............  

2302 Postings, 7835 Tage grazerIst eine Rezession so böse?

 
  
    #6
3
13.01.08 16:13
Rückläufiges Wachstum bedeutet ja nicht, dass es keine Gewinne mehr gibt!?...sicher sollen immer neue Rekorde aufgestellt werden um Aktienkurse immer weiter in die Höhe zu treiben.....aber irgendwann ist mal schluss....es kann nicht immer nur alles "wachsen"...
Doch kein weiteres Wachstum bedeutet ja nicht dass nix mehr gewonnen wird....warum werden dann Unternehmen plötzlich im Angesicht der ach so bösen Rezession mit lächerlichen KGVs`bewertet? Warum fallen Aktien von Unternehmen die weiterhin,Rezession hin oder her, schöne Gewinne einfahren ins Bodenlose?...
Mir kommt das vor wie mit der Vogelgrippe oder sonstiger Panik...es wird auf allen Fronten überreagiert und die Menschen wollen nichts anderes als die Gefahr sehen....rationell ist da gar nix mehr..
Und die grösste Gefahr der Rezession ist die Angst vor selbiger..

17202 Postings, 6766 Tage Minespechey grazer

 
  
    #7
13.01.08 16:59
heb mal bitte deinen  ignore bei Silverado auf. Will mal meine Meinung dort vorüberhegend schreiben. Danke.  

17202 Postings, 6766 Tage Minespecpermanent: Meine Vision !

 
  
    #8
2
13.01.08 17:13
Ich sehe den Dollar steigen. Hat nicht allein mit den Zinssenkungen zun tun. Auch mit Vertrauen auf neue Wachstumsaussichten.* Und noch mehr mit einseitiger Spekulation grosser Adressen gegen $ / € und $/ yen. Dies ist für mich der Hauptgrund. Der Trend des fallenden Dollars ist bald zu Ende. Danach werden wir etwa 2 Jahre einen Dollar Kurs haben der Alles in den Schatten stellt, .. und zwar gegenüber allen Währungen ! Gold wird nach grosser Korrektur (bald ) mit dem Dollar in etwa 6 Monaten Hand in Hand steigen !
* neue Wachstumsaussichten: Alternativenergie: USA wird zum grössten Exporteur und Nutzer dieser Techniken und schafft ein kleines Wirtschaftswunder !
Es wird so ewtas wie ein 100 Millionen Solar Dächer programm in den USA geben, schätze ich. Das färbt dann ab auf den Export. Solar Wind Wasserstoff.
Übrigens meine Investments sind voll auf diese Entwicklung ausgerichtet
Dollar, neuer Bullenmarkt in USA, gesundende Banken US Alternativenergiewerte. Keine Europäischen Aktien.
Nur meine Meinung  

15130 Postings, 8696 Tage Pate100grazer

 
  
    #9
13.01.08 17:14
was passiert wohl mit deinen günstigen KGV's, wenn im Zuge des Wirtschaftsabschwungs
die Gewinne zu fallen beginnen? genau das KGV steigt bei fallenden Kursen.
Und auf einmal sind die "günstig" bewerteten Titel gar nicht mehr so günstig...
 

15130 Postings, 8696 Tage Pate100KGV und goldminenaktien

 
  
    #10
2
13.01.08 17:23
am Anfang des Jahrzehnts hatten Goldminenfirmen extrem hohe KGV's(oder waren
negativ). Wenn man nach dem KGv gegangen wäre, hätte man nicht eine
Goldminenaktie kaufen dürfen.

Aber was passierte? Die Goldminenaktien vervielfachten sich im Kurs und die
KGV's nahmen gleichzeitig ab. Das wäre das umgekehrte Beispiel zu meinen
vorhergehenden Posting.

Ich persönliche halte KGV's alleine betrachtet für ziemlich nutzlos.  

4620 Postings, 6820 Tage Nimbus2007Pate...

 
  
    #11
2
13.01.08 17:26
du hast das schon richtig erkannt...

was....wenn....

und genau das ist der Punkt. Im Moment gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft schrumpfen wird...ein langsameres Wachstum ist schon seit einiger Zeit zu erkennen...aber die Märkte halten sich gut.
Wenn die Märkte nicht wegbrechen, dann wird auch die US-Wirtschaft die Subprime-"Krise" locker wegstecken...und genau hier hilft Ben ja fleißig mit, dass das nicht passiert.

Lg  

17202 Postings, 6766 Tage Minespecgenau Pate:

 
  
    #12
1
13.01.08 17:31
Hatte mit Goldminen 2001 und 2002 eine Performance von 250 %
Bin dann nicht mehr eingestiegen und habe alles verkauft. 2005 06 war dann schwach und die Minen könnten bald wieder anziehen. Ich bleibe aber aus den Minen draussen. War eine Sondersituation. Extrem überverkauft bzw. damals total vergessen. Man konnte sich damals nur durch Erschiessen vor Kursgewinnen abhalten.
KGV`s bei Goldminen: Derzeit sind die Minen wegen der Kosten unter Druck. Je höher die Kosten bei schneller steigenden Goldpreiserlösen  desto höher die Gewinne/Wachstum und desto schneller sinken die KGV`s.
Das könnte ein Megazock werden, jedoch erwarte ich bei Gold bald eine extreme Korrektur. Danach würde ich mir wenn dies vorüber ist die Minen wieder anschauen, Erst mal jedoch nicht.
 

2302 Postings, 7835 Tage grazerwer sagt,

 
  
    #13
4
13.01.08 17:33
dass die Gewinne fallen?...die Auftragsbücher der meisten Firmen die ich beobachte sind voll für 2008...unsere Welt und da vor allem die Börsenwelt, ist so schnelllebig geworden, dass die Realität überholt wird.
Wir befinden uns in einem Jahrzehnt der Ängste...dass ist das Problem.
Angst vor Rezession, angst vor Terror, Angst vor Seuchen, Angst vorm Klimawandel....wir haben vor lauter Angst vor möglichen Ereignissen keinen Blick mehr für das momentane.
Ich weiss es wird an der Börse die Zukunft gehandelt...aber momentan wird alles nur noch schwarz gesehen.
In der Welt in der ich lebe, sind weder die Immobilienpreise um 50-75% gefallen, so wie die Kurse selbiger Immofirmen, noch vergibt meine Bank keine Kredite mehr.Die Einkaufscentren sind voll, die meisten Leute wollen nach wie vor arbeiten, und zahlen auch ihre Kredite zurück, selbst wenn es 40 Jahre dauert....
Momentan hat man aber das Gefühl, wenn man die Wirtschaftsnachrichten verfolgt, dass jeder Mensch auf Erden zu einem Zahlungsunfähigen,arbeitslosen, am Gesellschaftleben nicht mehr teilnehmender Aussenseiter geworden ist...polemisieren scheint aber inn zu sein.....sei es bei der Wirtschaftsschlechtrederei....den gewalttätigen Jugendlichen ausländischer Herkunft,Terrorgefahr,CO2, unsw.....die Menschen scheinen alles krank, und schlecht reden zu wollen.....das ist momentan das Problem....

2302 Postings, 7835 Tage grazerdoch ein Problem

 
  
    #14
13.01.08 17:40
ist real.....wenn nur genug Menschen an die Rezession glauben, und alle Aktien in PAnik verkaufen, fallen die Kurse tatsächlich...

Der gleiche Grund warum Charttechnik, die nichts über den tatsächlichen Zustand einer Firma aussagt, tatsächlich funktioniert... weil sich viele Menschen daran halten und gleich handeln, sprich kaufen oder verkaufen.....und dann werden Striche auf einer Chartanalyse zur Realität...

15130 Postings, 8696 Tage Pate100 Minespec

 
  
    #15
3
13.01.08 17:43
warum sollte gold extrem fallen? so lange wir einen schwachen Dollar
haben(wovon ich persönlich auch in Zukunft ausgehe),einen hohen Ölpreis haben,
hohe Inflation, einen negativen Realzins und ein (US) Bankenproblem haben,
wird sich m.M. der Goldpreis weiter nach oben entwickeln. Klar wird es Korrektoren
geben aber der übergeordnete (Aufwärts)Trend wird bestehen bleiben.

So lange sich nichts fundamental bei meinen zuvor genannten Punkten ändert,
bleibe ich bullisch für Gold. Die 1000$ werden wir in der zweiten Jahreshälfte
nehmen. Ebenso gehe ich von einen weiter fallenden Dollar aus.

Ich persönlich denke wir stehen kurz vor einem weiteren Kurs schub bei den Goldaktien.
Viele sind momentan extrem günstig bewertet. Aufpassen muß man auf die stark steigenden
Förderkosten....  

1658 Postings, 6704 Tage AndreanoGoldpreis

 
  
    #16
1
13.01.08 18:08
mmmh ich sage mal so, wir werden die 1000 USD im Februar sehen
Denke mmittelfristig 2100 USD, inflationsbereinigt wäre das das wahre ATH
1 Euro zu 1,70 USD und den Dow bei 10.000 in einem Jahr
 

561 Postings, 6793 Tage weitwegder ewige Zyklus der Umverteilung geht weiter

 
  
    #17
5
13.01.08 18:13
Aktien wandern von zittrigen in starke Hände und umgekehrt. Wir erleben seit Monaten eine Propaganda von Investmentbanken, Volkswirten etc, die nur das eine im Sinn haben: Dass sich die zittrigen Hände von ihren Papieren trennen mögen. Und das tun sie peu a peu. Die Krise in Amerika wurde zunächst, als sie längst da war, heruntergespielt, um zu Höchstkursen die eigenen Bestände loszuwerden. Dieser Prozess ist längst beendet. Inzwischen wird die Welt zunehmend schlecht geredet (die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht sich angeblich ja ständig!), man will ja die Zittrigen "sensibilisieren". Wenn der Tiefpunkt der Krise erreicht ist oder überschritten und langsam Land in Sicht kommt, wird man in den Medien vom Ende der Welt reden und dass diese Krise die schlimmste aller Zeiten und ohne Ende ist. Zittrige Hände werden spätestens dann brav ihre Bestände auflösen und die starken Hände werden diese freudig zum halben Preis in Empfang nehmen, zu dem sie vorher verkauft haben. Tut mir leid, Euch zu langweilen, aber es ist halt immer wieder das gleiche Spiel mit den selben Spielregeln.

626 Postings, 8137 Tage luckylukeaugsburgWelches Land trickst denn nicht mit der Inflation?

 
  
    #18
13.01.08 18:36

170 Postings, 6622 Tage Aggermannjhghg

 
  
    #19
1
13.01.08 18:52
Ein echter Erdrutsch!
Warum brechen die Märkte ein?

Die amerikanischen Aktienindizes mussten in den vergangenen zwei Wochen deutlich abgeben. Der Dow Jones hat seit Weihnachten rund 1.000 Punkte oder ca. 7% abgegeben. Eine deutliche Bewegung. Aber warum?


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Betrachtet man sich den Kursverlauf der letzten Tage, so lässt sich der schwache Jahresstart nicht übersehen. Doch Sie kennen bereits meinen Vergleich mit dem Jahr 1998. Weitere Details zu dieser Parallele finden Sie auch in meiner Jahresprognose, die Sie sich unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern können. Ein kurzer Rückblick: Der Dow Jones musste auch 1998 einen schwachen Jahresstart und kurzen Kursrutsch verdauen. Vom 05. Januar 1998 bis zum 12. Januar 1998 verlor der Dow Jones rund 8%. Anschließend begann - wie auch beim DAX - die Rallye bis in den Sommer 1998. Der Dow Jones legte vom Tief am 12. Januar 1998 bis zum Hoch am 17. Juli 1998 um satte 27% zu.



 

20752 Postings, 7908 Tage permanentWie weit kann Gold steigen?

 
  
    #20
1
13.01.08 20:29
Wie weit kann Gold steigen?
13.01.2008 | 8:39 Uhr | Dr. Steve Sjuggerud (Geldanlage-Strategie)
Wie weit kann Gold steigen? Weiter als Sie es sich vorstellen können... Dies ist die richtige Antwort.

Ich habe Ihnen das Szenario für Gold bereits 2002 dargestellt. Die Gründe, die ich Ihnen in 2002 nannte, warum Sie Gold kaufen sollen, gelten heute immer noch. Gold konnte also wirklich noch viel höher steigen.

Wie sieht es bei Öl aus? Wie weit kann Öl steigen? Die Antwort ist dieselbe ... weiter, als Sie es sich vorstellen können.

Wie viel tiefer können die Presie auf dem Immobilienmarkt sinken? Oder Aktien? Die Antwort ist dieselbe - zu meinem Leidwesen. Sie können weiter fallen, als Sie es sich vorstellen können.


Ich wähle meine Worte jetzt sorgfältig...

Sie können sich weiter entwickeln, als Sie es sich vorstellen können ..., aber dies bedeutet nicht, dass sie es werden. Tatsache ist, dass die meisten Menschen nicht glauben, dass es so sein könnte...

Schauen Sie, Sie und ich haben einen gut entwickelten Glauben ... und ausgeprägte Überlebens-Mechanismen. Wir wurden erschaffen, um zu überleben. Das Problem ist, dass viele dieser angeborenen Verhaltensweisen das genaue Gegenteil von dem sind, was man auf den Finanzmärkten benötigt, um Geld zu machen. Lassen Sie mich einen Test mit Ihnen machen und einige Fragen stellen...

Denken Sie, dass Benzin aktuell teuer ist? Warum denken Sie das? Was denken Sie, was ein angemessener Preis für Benzin wäre? 1 $ pro Gallone? 2 $ pro Gallone? Und warum denken Sie das?

Es ist einfach, jeden Tag den Preis für Benzin zu lesen, wenn man an der Tankstelle vorbeifährt... dann diesen mit den Preisen von vor fünf Jahren zu vergleichen. Aber wie der Chart unten zeigt, kann dies irreführend sein.




Zum Vergrößern bitte klicken


Die schwarze Linie zeigt den Preis einer Gallone Benzin. Die blaue Linie stellt das Verhältnis einer Gallone Benzin zu einem Barrel Öl dar.

Anhand des Charts stellt sich heraus, dass Benzin äußerst preiswert ist... im Vergleich zum Rohölpreis ist Benzin, das Sie für Ihr Auto tanken, tatsächlich preiswerter, als es eine sehr lange Zeit gewesen ist.

Wenn Sie nicht glauben, dass Benzin preiswert ist, fallen Sie zwei Dingen zum Opfer, so wie die meisten Kapitalanleger...

Die technischen Namen sind "Verfügbarkeit" und "Verankerung".


"Verfügbarkeit" bedeutet, dass die Menschen stark unter dem Einfluss dessen stehen, was Ihnen zuerst in den Sinn kommt (einfällt) bzw. was am einfachsten zu verstehen ist. Und die "Verankerung" bezieht sich auf die Tendenz der Menschen, eine anfängliche Schätzung eines Wertes als gegeben, als "Anker" festzusetzen und den tatsächlichen aktuellen Wert nicht zu berücksichtigen und willkürlich zu behandeln.

Diese Fehler habe ich in den letzten Jahren bei Immobilien gesehen... Die Information, die sich in den Köpfen der Leuten eingeprägt hatte war, dass "man mit Immobilien nicht schief liegen kann" - die käufliche "Verfügbarkeit" kam zum Vorschein und schnappte sie. Und jetzt kommt noch die "Verankerung" hinzu. Sie denken, dass ihr Haus 600.000 $ wert ist. Aber es ist nicht mehr als 400.000 $ wert. Wir sehen keine Hausverkäufe, weil die Menschen an ihre "Anker" gebunden sind und nicht auf die Wirklichkeit reagieren.


Mit dieser Information können Sie zwei Dinge tun:

1) Sie können versuchen, zu erkennen, wann Sie demselben Irrtum erliegen. Wir alle machen früher oder später denselben Fehler. Aber dieser kann Ihre Investitionsgewinne zerstören.

2) Sie können darauf Kapital einsetzen, wenn Sie sehen, dass andere solch einen Fehler begehen und die Dinge falsch einschätzen (wie zum Beispiel die Analysten, die BHP Billiton vor ein paar Jahren völlig falsch einschätzten).

Ist eine Gallone Benzin preiswert? Wie hoch kann Gold steigen? Wie hoch kann Öl steigen? Wie weit können die Immobilien-Preise fallen?

Kann Öl auf 200 $ ansteigen? Oder Gold auf 2.000 $? Ich sage nicht, dass sie es werden, aber sie können...

Legen Sie Ihre "Anker" und Ihre festegefahrenen "Börsenkurs-Meinungen" ab ..., und Sie werden herausfinden, dass sich gewisse Dinge viel weiter entwickeln können, als Sie es für möglich gehalten hätten.

Durch dieses Verständnis, können Sie viel mehr Geld verdienen als je vorher, weil Sie verstehen werden, dass sich Dinge weiter, und weiter, und weiter, und weiter entwickeln können.

Good investing,


© Dr. Steve Sjuggerud
Quelle: Auszug aus dem Newsletters Geldanlage-Strategie



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1658 Postings, 6704 Tage Andreanosag ich doch

 
  
    #21
13.01.08 20:46
GOld bei 2100USD mein persönliches Ziel
 

8485 Postings, 6846 Tage StöffenDer R-Word-Index

 
  
    #22
7
13.01.08 20:47
Der Economist schaut in den Artikeln der NYT und der WP nach, wie häufig in einem Vierteljahr dort der Begriff „Rezession“ auftauchte und bildet daraus den R-Word-Index.

The Economist's informal R-word index is also sounding alarms. Our gauge counts how many stories in the Washington Post and the New York Times use the word “recession” in a quarter. This simple formula pinpointed the start of recession in 1981 and 1990 and 2001. In the past few years the R-word index has been extremely low. It began to rise in the second half of 2007 and, measured at a quarterly rate, has soared in early 2008 (see chart). Although the number of stories is still lower than before previous recessions, the recent jump—if sustained for a quarter—is similar to that which preceded the 2001 downturn.

Other, more formal recession indicators are flashing, if not yet red. One of the most reliable gauges is the weekly leading index from the Economic Cycle Research Institute (ECRI). This index correctly forecast the past two recessions and is now showing its weakest performance since the 2001 recession. But ECRI is not quite ready to predict recession yet. According to Lakshman Achuthan, its managing director, exports and prompt policy stimulus could still avert a formal downturn.

http://www.economist.com/finance/displaystory.cfm?story_id=10498907  
Angehängte Grafik:
r-word-index.gif
r-word-index.gif

17202 Postings, 6766 Tage Minespecweitweg: genau deiner Meinung

 
  
    #23
13.01.08 21:02
eom ( end of message )  

17202 Postings, 6766 Tage Minespecpate:

 
  
    #24
13.01.08 21:10
siehe "meine Vision" im Thread weiter oben, dort findest du die Antwort und meine Ausrichtung die ich vertrete.
ZU Gold gehe auf Hot stocks: "silverado",der Thread wo Silberlöwe postet, dort findest du in vorigen Beiträgen meine Ansichten über Gold, warum es nichts weiter als "das überteuerte Kupfer ist" und eine eigene versteckte nicht sichtbare Marketing MASCHINE ( u.a. den World Gold Council, GATA etc. )ihn antreibt.
Alle Ansichten über Gold sind im wesentlichen ( 95 % )immer die Selben. Ich habe jedoch einige Jahre gebraucht um andere Einsichten zu gewinnen. Es geht vermehrt auch um Silber.
 

15130 Postings, 8696 Tage Pate100minespec

 
  
    #25
13.01.08 23:22
gold wird zum Industriemetall? Wie kommst du denn darauf?
nur ein bruchteil wird industriell(ohne Schmuck) gebraucht. Der größte teil
geht in die Schmuckindustrie, ETF'S, und Münzen. Ich glaub daran wird
sich auch in Zukunft nix ändern.Aber ok vielleicht will in Zukunft keiner mehr
Goldschmuck...:-)

Und wenn die Entwicklungsländer wie Indien und China den wirtschaftlichen
Aufschwung fortsetzen, wird dort die Nachfrage weiter stetig steigen. Inder sind
verrückt nach gold... Dagegen steht eine stagnierende oder leicht fallende
Goldförderung. Außerdem denke ich, das die Gold ETF's weiter die Nachfrage
steigern werden.

Die Rahmenbedingen für Gold sind momentan doch traumhaft. Wenn gold unter
diesen Bedingungen nicht steigt wann dann? Ich sehe deshalb weit und breit
keinen vernünftigen Grund warum Gold einbrechen sollte.  

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