USA: Alle Europäer sind "lame ducks" - außer Angie
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Eröffnet am: | 04.05.06 13:12 | von: kiiwii | Anzahl Beiträge: | 58 |
Neuester Beitrag: | 10.05.06 09:21 | von: Depothalbiere. | Leser gesamt: | 3.785 |
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Bush in BamS und bei Christiansen: Ende der Eiszeit
Von Knut MellenthinDaß Gerhard Schröder und Joseph Fischer Deutschland aus dem Irak-Krieg herausgehalten haben, ist zwar streng sachlich betrachtet nur eine Legende. Aber etwas bleibt doch immer hängen, und so war eine gewisse Verstimmung auf seiten der US-Regierung nicht zu überhören.
Seit Angela Merkel Bundeskanzlerin ist, strahlt der transatlantische Himmel jedoch wieder blau und wolkenlos: Erstens hat Merkel einen »großen persönlichen Eindruck« auf Bush gemacht. Und zweitens ist Deutschland »nach dem Regierungswechsel für Bush wieder zum verläßlichen Partner geworden«, freut man sich bei Spiegel-online. Sogar mehr noch: »Das Nein zum Irak-Krieg hat er den Deutschen inzwischen verziehen«, so der Spiegel. »Die Eiszeit zwischen Berlin und Washington ist vorbei«, verkündet Bild am Sonntag-Herausgeber Kai Diekmann, dem in der vergangenen Woche das große Glück zuteil wurde, am Rande des Merkel-Besuchs den US-Präsidenten persönlich interviewen zu dürfen. Eine Ehre, die er sich mit Sabine Christiansen von der ARD teilt.
Wat dem een sien Uhl, is dem annern sien Nachtigall, sagt man in Norddeutschland. Was die Mainstream-Medien als »verläßliche Partnerschaft« bezeichnen, beklagte Oskar Lafontaine, Vorsitzender der Bundestagsfraktion Die Linke, vor einigen Tagen mit den Worten, die deutsche Außenpolitik habe »nach wie vor keine Grundlage«. Sie sei vielmehr »ein unkritisches Anhängsel der gescheiterten Außenpolitik der Bush-Administration«.
Bei Angela Merkel kann George W. Bush sich hundertprozentig darauf verlassen, daß sie in den großen Fragen der Politik weder Kritik anmeldet noch lästige Fragen stellt. Öffentlich schon gar nicht, aber man geht wohl kaum fehl in der Annahme, daß sie auch im Gespräch unter vier Augen nichts vorbringt, was dem »mächtigsten Mann der Welt« (O-Ton BamS) vielleicht die gute Laune verderben könnte. Unter dem Duo Schröder-Fischer war wenigstens noch gelegentlich erkennbar, daß die BRD ein Land mit eigenen Interessen ist, die mit denen der USA nicht immer hundertprozentig identisch sein können. Seit Merkels Regierungsantritt jedoch wird jeder Widerspruch dem Wunsch nach aufdringlich vorgeführter Harmonie untergeordnet. Und der Mainstream deutscher Politiker und Journalisten bringt der »neuen Verläßlichkeit« Standing ovations dar.
Als gebe es nichts Kritisches zu sagen. Beispielsweise, wenn Bush mit dem Einsatz von Atomwaffen gegen Iran droht und damit das scheinheilige Geschwätz von der Suche nach einer »diplomatischen Lösung« tödlich blamiert? »Wer schweigt, stimmt zu«, sagt man ganz richtig. Angela Merkel stimmt zu. In unserem Namen.
(jw)
Mit „Ändschela“ die Welt verbessern
Bush und Merkel vor einigen Tagen in Washington |
| 08.05.06, 08:42 Uhr |
Im TV-Talk mit Sabine Christiansen hat US-Präsident George W. Bush seine Charme-Offensive fortgesetzt.
Von FOCUS-Online-Redakteur H. Luck
Es war die Fortsetzung der Charme-Offensive mit anderen Mitteln. 30 Minuten lang stellte sich US-Präsident George W. Bush am Sonntagabend der deutschen TV-Öffentlichkeit, vertreten durch Talk-Lady Sabine Christiansen. Und egal, zu welchem Thema sich Bush äußerte – zwischen den Zeilen lautete die Botschaft immer wieder: Die Deutschen hat er lieb – und ganz besonders ihre Kanzlerin.
Nach dem Besuch von Angela Merkel habe er einen „Einblick in ihre Seele, ihr Fühlen“ bekommen. Im „privaten Kreis“ hätten sie zusammen gesessen, das Kennenlernen wollten sie noch vertiefen, das Verhältnis werde noch enger und besser werden. Er lobt ihr Selbstbewusstsein, das zwar „nicht übermäßig“ sei, aber sie habe einen „festen Charakter“. Und sogar: Er wolle mit ihr zusammen „die Welt verbessern“.
Bush schwärmt
Über seine neue Freundin aus Germany gerät Bush später richtig ins Schwärmen: „Es macht Spaß, mit ihr zu tun zu haben“, sagt er. Sie sei „authentisch, offen und direkt. Wenn sie etwas sagt, dann spürt man, sie meint es auch. Sie macht einem nichts vor. Sie ist, wie sie ist.“ Merkel sei ein „zuverlässiger Mensch, der klar denken kann, mit dem man gemeinsame Strategien entwickeln kann“.
Schon die Körpersprache während des Interviews vor einer Kaminzimmerkulisse im Weißen Haus ist eindeutig: Immer zum Gesprächspartner vorgebeugt, den Kopf interessiert zur Seite geneigt, die Beine weit auseinander und die Arme ausgebreitet – so sitzt Bush (dunkler Anzug, weißes Hemd, rote Krawatte) Sabine Christiansen (schwarzes Kostüm, Perlenkette) gegenüber. Es scheint, als verhindert nur der Abstand zwischen beiden Stühlen, dass er nicht freundschaftlich den Arm auf ihre Schulter legt, so wie er es bei der Kanzlerin (zu der er „Ändschela“ sagt) schon getan hat.
“Wovon reden wir jetzt?“
Nur einmal bringt Deutschlands Top-Talkerin, die bei jeder Frage lächelt, den mächtigsten Mann der Welt wenn auch nicht ins Schwitzen, doch zumindest in Abwehrhaltung: Wie war das denn mit den CIA-Flügen in Deutschland und der Vernehmung deutscher Staatsbürger? Sofort fallen die Mundwinkel nach unten, er beißt auf die Lippen und wippt nervös mit dem rechten Gaspedal-Fuß. Die Hände liegen plötzlich verschränkt im Schoß. Die schmallippige Antwort: „Ich kann mich zu Geheimdienst-Angelegenheiten nicht äußern.“ Nur die Feststellung: „Deutschland ist ein Freund.“ Christiansen hakt kritisch nach. Bush kontert mit einer Gegenfrage: „Wovon reden wir jetzt?“
Dann geht’s ums Öl. Und Bush schaltet wieder in den Charmeur-Modus. „So habe ich das noch nie gesehen, eine interessante Frage“, schmeichelt er der Interviewerin, als sie einen Zusammenhang zwischen dem Anti-Terror-Kampf und der amerikanischen Abhängigkeit vom Öl herstellt. Er lächelt wieder und berichtet, dass man aus Mais Ethanol als Kraftstoff gewinnen und mit Batterieautos schon 60 Kilometer weit fahren kann.
Über Klinsmann gelesen
Zum Schluss hat Christiansen auf ihren Frageblättern (für den US-Präsidenten reichen Karteikarten nicht aus) auch noch das Thema Fußball-WM notiert. Er kenne sich bei Baseball besser aus, gesteht Bush. Aber er habe in der Zeitung einen Artikel gelesen über den deutschen Trainer, dessen Name ihm offenbar entfallen ist: „Ein dynamischer Typ, der einen Teil seiner Zeit in Kalifornien lebt.“ Die Weltmeisterschaft sei eine wichtige Veranstaltung – „für Deutschland“.
Als Christiansen ihn fragt, ob er denn bei amerikanischer Beteiligung das Endspiel besuche, druckst er herum: „Keine Ahnung. Wenn sich jemand findet, der mich einlädt...“ Diesen Wink mit dem Zaunpfahl müsste „Ändschela“ verstanden haben.
2002 war Bush Schröders grösstes As im Wahlkampf,Gerd konnte damals das Ruder noch mal herumreissen.
2006 rasen wieder 2 Züge aufeinander zu,es droht ein neuer Super-Gau mit dem Iran.
Ahmadinedschad leugnet den Holocaust,will Israel vernichten und droht allen "Feinden mit Handabhacken".
Nur wer nicht im Bereich der Atomraketen liegt kann das als Geschwätz hinnehmen....
das ist auf irgendwelche politikerbeziehungen geschisssen.