TwinTec AG ( WKN: A0LSAT )
wir werden ja sehen wohin die Reise geht. Freue dich auf die nächsten zwei Wochen. Da hast du deine Ruhe. Bin im Urlaub. Schreibe doch nicht in meiner Freizeit nur auf Arbeit.
Das ist richtig, aber warum sollte ich eine Aktie verkaufen von der ich überzeugt bin, dass sie früher oder später wieder zurück kommt ? muss jeder selber wissen wie und wo jemand sein Geld anlegt. Darum geht es hier auch gar nicht, sondern um Leute die hier bewusst "schwarzmalen" und dadurch Panik verbreiten, nur weil sie Verluste gemacht haben und andere jetzt auch zum Ausstieg nötigen wollen. Insolvenz, Pennystock usw... absolut lächerlich solche Leute und ganz ehrlich , solchen Leuten gönne ich jeden cent Verlust den sie machen oder gemacht haben. Jeder der sich nur halbwegs mit der Zukunft beschäftigt wird erkennen, dass die Zukunft in Deutschland "grün" sein wird, wie man aktuell bei den Landtagswahlen gesehen hat und das war erst der Anfang! von daher mache ich mir da überhaupt keine Sorgen was Twintec betrifft.
Ich hatte dir vor ein paar Tagen eine Boardmail zu Twintec geschrieben. Ist die angekommen!
Würde mich gerne mit dir zu Twintec austauschen!
Zwei Postings von mir sind auch schon auf wallstreet-online.de
Twintec könnte eine tolle Zukunft haben!
Fliese79
fast 4 1/2 Monate rum in 2011 - gibts riegndwas positiv neues zu Twintec?
Der wert hat sich bei 3,20 Euro festgebissen und es gibt kaum mehr Nachrichten...
Ja, nix los bei Twintec.
Werde mal auf die HV Anfang Juni. Erhoffe mir dort neue Erkenntnisse.
Kann die Zukunft von Twintec noch nicht richtig abschätzen. Twintec gibt sich immer als Unternehmen mit Zukunft. Ob dies wirklich so kommt, kann ich nicht abschätzen.
2013 soll die Luftqualitätsrichtlinie der EU überarbeitet werden. Ggfs. ist dies positiv für Twintec. Wenn man das glaubt, ist es jetzt vielleicht schon Zeit erste Positionen aufzubauen.
ich habe die retsne Aktien von Twintec bei 18 Euro gekauft...dann in der Finanzkrsie ging es auf 5 Euro, kurze Erholung jetzt auf 2,90 Euro.
Ich bleibe bei meiner Einschätzung zu solchen Werten:
Solange eine Firma fast dazu gezwungen werden muss diese Russpartikelfilter zu kaufen über entsprechende Gesetzesvorlagen, kann man sowas vergessen. Die Abhängigkeit von der Politik ist einfach zu groß...
Man muss ja auch nur schauen,w as bei Solar und Wind passiert...die Branche schwankt jedes Jahr zwischen Euphorie und Elend, Euphorie dann, wenn der Staat mal eider mehr Geld in Erneuerbare Energien stecken will und Elend, wenn mann sieht, dass es Überangebote gibt oder die Finanzierungen / Genehmigungen doch nicht so schnell laufen; diese Branchen sind Speilbälle der Politik und die Börsenheftchen speilen das Spiel schön mit...Steigkeit ist hier nicht zu erwarten.
Vielmehr ist auch diese Branchen in 2011 massiv nter die Räder gekommen, auch mit Fukushima.
Twintec hämngt eben auch an der Durchstzungsfähigkeit der Politik bzgl. Feinpartikelgrenzen in den Innenstädten. Bis heute werden zudem die gelben / roten Plaketten kaum geahndet wurde kürzlich bekannt.
Die EU drückt natürluch mehr aufs Gas; erst wenn die mal massive Strafen gegen einzelne Städte aussprechen wird auch die Stadt ihr Personal anspitzen mal auf Abgasplaketten achtzugeben und nicht nur aufs Falschparken. Bis dahin muss Twintec einfach mal durchhaolten...die Feinstaubdebate kommt bestimmt wieder...:-)
Leo35: Gebe Dir recht, habe aber schon viel früher auf dieses
Problem hingewiesen (Rückzieher durch Röttgen/ Russen/ Bul-
garen/ Rumänen/ Türken = alles ist gestattet, rein national).
Bin selbst mit ne'r fünfstelligen Stückzahl in den Aktien investiert;
habe aber auch schon mal "gut abkassiert", liege aber derzeit
mit meinem dsl. Einkauf im Minus. Kann ja sein, dass dieser
Herr Röttgen nun von der Komission in Brüssel wachgerüttelt
wird <... hier wäre es dann kein Umfallen, wie beim Hosenanzug>.
Evtl. kaufe ich nochmals nach. Ist Twintec denn eigentlich auch
ein maßgebender Lieferant - DAIMLER hat doch gerade in
Brüssel seine verbrauchsarmen LKW's (mautsparend!) vorstellen
können. Wieder Fehlanzeige bei Twintec; ich vermute es schon!
Erinnern Sie sich noch an Twintec? Das Papier galt in Finanzkreisen als Hoffnungsträger einer umweltbewussteren Verkehrspolitik.
Lars Winter, €uro am Sonntag
Die Aktie des Automobilzulieferers und Abgasspezialisten aus Königswinter gehörte zwischen Mitte 2009 und Anfang 2010 zu den größten Highflyern am Aktienmarkt. Der Kurs hatte sich in dieser Zeit mehr als vervierfacht. Das im Entry Standard notierende Papier galt in Finanzkreisen als Hoffnungsträger einer umweltbewussteren Verkehrspolitik und wurde als großer Profiteur der eingeführten Umweltzonen entsprechend hoch gehandelt. Twintec vertreibt unter anderem nachrüstbare Rußpartikelfilter, die Abgase von Dieselfahrzeugen deutlich sauberer machen sollen. Das Geschäft ist sehr abhängig vom politischen Willen und gesetzlichen Regelungen. Und diese fuhren Twintec im Vorjahr ordentlich in die Parade. Die verzögerte Verabschiedung des neuen Förderprogramms für die Nachrüstung von Rußpartikelfiltern und die Rücknahme der Mauterhöhung für schwere Nutzfahrzeuge mit höheren Emissionen beeinflussten das Geschäft negativ.
Die Folge: 2010 musste die Firma hohe Umsatzeinbußen verdauen und rutschte unterm Strich in die roten Zahlen. Parallel dazu rauschte die Aktie vom Hoch bei knapp 14 Euro bis auf unter drei Euro in den Keller. Nachdem sich auch das Management lange Zeit rar gemacht hatte, traut sich die Führungsmannschaft nun wieder aus der Deckung.
Neu an Bord ist seit März Firmenchef Gino Biondi, der zuvor als Vorstand beim Motorenbauer Deutz tätig war. Der neue Firmenlenker drehte bereits kräftig an der Kostenschraube und will Twintec, so verrät er, durch eine strategische Neuausrichtung operativ zu einem Comeback verhelfen. Biondi will die Firma auf ein breiteres Produktfundament stellen, um sie unabhängiger von politischen Eingriffen zu machen. Er plant, die Produktion von Komponenten für Markenhersteller auszubauen und die Internationalisierung voranzutreiben. Damit er seine Visionen in die Tat umsetzen kann, muss Biondi vor allem Kapital auftreiben. Twintec verbrennt zurzeit zwar kein Geld, der Kassenbestand, der 2010 von knapp drei Millionen Euro auf unter eine Million dahinschmolz, verleiht der Firma jedoch keine nachhaltige Planungssicherheit. Doch gerade die benötigt die Twintec-Aktie, damit sie auch an der Börse ein Comeback feiern kann.
Wo lest ihr hier etwas positives? Neuer Chef steht am Ruder, der das macht, was alles machen: Kosten sparen!
Soll aber nicht heißen, dass Twintec auf schlechten Beinen steht aber ich sehe noch keinen Drive.
Soll keine Kauf-/Verkaufempfehlung sein.
aber es wird sich bei Twintec was tun, denn klar ist doch auch, die Strategie der letzten Jahre funktioniert nicht. Jedes Jahr aufs Neue darauf wwarten, dass die Politik die richtigen Gesetze macht ist doch ehrlich gesagt ein großer Mist.
Twintec braucht - simpel gesagt - Produkte, die die Kunden freiwillig gerne kaufen und nicht nur solche, zu deren kauf sie per Gesetz gezwungen werden müssen. Bin mal gespannt, was der neue CEO mit Twintec macht und in welche Richtung er das Portfolio erweitert.
Diversifikation soll unabhängiger von Eingriffen des Gesetzgebers machen
Die TWINTEC AG hatte für den 6.6.2011 zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in das Maritim Hotel nach Königswinter eingeladen. Etwa 60 Aktionäre und Gäste hatten sich dort eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research, um sich über die Hintergründe der unbefriedigenden Geschäftsentwicklung des Jahres 2010 zu informieren.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Ulrich Seiffert eröffnete die Veranstaltung um 10 Uhr, erläuterte die Formalien und sprach einige Worte zur Tätigkeit des Aufsichtsrats. Anschließend informierte er über die Veränderungen, die sich im Vorstand seit der letzten Hauptversammlung ergeben haben. Demnach ist zum einen Thomas Seubert zum 31.10.2010 in beiderseitigem Einvernehmen aus dem Führungsgremium ausgeschieden.
Außerdem hat der Vorstandsvorsitzende Edmund Schnürer zum 28.2.2011 auf eigenen Wunsch sein Mandat niedergelegt. Als seinen Nachfolger hat der Aufsichtsrat zum 1.3.2011 Gino Mario Biondi berufen, der zuvor im Vorstand der Deutz AG tätig war. Mit seiner breiten internationalen Erfahrung soll der 51-jährige Diplomingenieur laut Prof. Dr. Seiffert nun die Expansion von TWINTEC in Europa vorantreiben helfen.
Weiter informierte der Aufsichtsratsvorsitzende, dass Herr Schnürer nun für den Aufsichtsrat kandidiert. Er bewertet dies sehr positiv, nachdem der ehemalige Vorstandsvorsitzende das Unternehmen vor 16 Jahren gegründet hat und über umfangreiche Marktkenntnisse verfügt. Im Anschluss daran übergab der Versammlungsleiter das Wort an den Vorstand.
Bericht des Vorstands
Nachdem Herr Biondi erst im März 2011 den Vorstandsvorsitz übernommen hat, erstattete der Finanzvorstand Markus Lorth den Bericht über das Geschäftsjahr 2010. Wie dieser mitteilte, konnte das auf der letztjährigen Hauptversammlung genannte Ziel, den Absatz zu steigern und ein deutlich positives Ergebnis zu erzielen, nicht erreicht werden. Zwar lief das erste Halbjahr noch ganz gut, und der Umsatz erhöhte sich um 18 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte belasteten jedoch einige Sondereffekte, und im Gesamtjahr reduzierte sich der Umsatz um knapp 10 Prozent auf 41,5 (Vj.: 46,0) Mio. Euro. Das EBIT fiel nach dem erfreulichen Vorjahreswert von 1,76 Mio. Euro mit 3 TEUR gerade noch positiv aus.
Als einen wesentlichen Grund für die Planverfehlung nannte Herr Lorth den Umstand, dass das Förderprogramm für die Nachrüstung von Diesel-PKW mit Rußpartikelfiltern von den Autofahrern bei Weitem nicht so gut angenommen wurde wie angenommen. Ausschlaggebend dafür war in erster Linie die verzögerte Verabschiedung des Programms durch die Bundesregierung. Änderungen waren zwar nicht zu erwarten, gleichwohl stellten viele Autofahrer ihren Antrag erst einmal zurück, nachdem einige Automobilclubs diesen Rat gegeben hatten. Der Herbstanstieg der PKW-Nachrüstungen setzte deshalb später ein und verlief deutlich flacher als erwartet. Erst gegen Jahresende kam es zu einer starken Nachfrage, womit die Ziele aber nicht mehr zu erreichen waren.
Ein weiteres Problem kam im Oktober hinzu. Unerwartet nahmen Bundesregierung und Bundestag die für den 1.1.2011 beschlossene Erhöhung der LKW-Maut für schwere Nutzfahrzeuge mit höheren Emissionen wieder zurück. Eigentlich hätte nach Aussage von Herrn Lorth sogar schon ab dem 1.1.2009 eine Mautspreizung von 4,2 Cent gelten sollen. Es wurde dann aber für eine Übergangsfrist von zwei Jahren ein Betrag von nur 2,1 Cent vereinbart, der nun offensichtlich dauerhaft Bestand haben wird.
Mit der Rücknahme der größeren Spreizung sank das Interesse an der Nachrüstung schwerer ungefilterter Nutzfahrzeuge im Ausland fast auf Null. Schließlich bestehen dort keine Nachrüstförderprogramme wie in Deutschland, und es lohnt sich für Osteuropäer nun weiterhin, mit hoch emittierenden Fahrzeugen auf deutschen Straßen unterwegs zu sein. Während in Deutschland 90 Prozent der LKW die Emissionsnorm Euro III erfüllen, ist dies laut Herrn Lorth in Osteuropa bislang nur bei einem Bruchteil der Fahrzeuge der Fall.
„Unser Geschäftsmodell basiert darauf, dass sich alle Teilnehmer an die Spielregeln halten“, betonte Herr Lorth. Bei der Entwicklung der Rußpartikelfilter hat man sich bei TWINTEC darauf verlassen, dass dauerhaft klare gesetzliche Regelungen und damit Planungssicherheit bestehen. Die plötzliche Änderung bremst das Unternehmen nun in der operativen und strategischen Arbeit aus. Von Seiten TWINTEC gibt es indes nur sehr begrenzte Möglichkeiten, auf derartige gesetzgeberische Aktionen Einfluss zu nehmen.
Deshalb sieht es der Finanzvorstand als wichtig an, das Unternehmen über Diversifikation unabhängiger von gesetzlichen Eingriffen zu machen. Als Beispiel nannte er das Autogasnachrüstsystem TWINfuel, das Herr Schnürer bereits vor einem Jahr vorgestellt hatte (Details hierzu finden Sie im HV-Bericht 2010 von GSC Research). Das System ist nach Aussage von Herrn Lorth ausgereift und bringt dem Autofahrer eindeutig wirtschaftliche Vorteile, nachdem Autogas mit etwa 0,70 Euro weniger als die Hälfte von Superbenzin kostet.
Viel verspricht sich der Vorstand auch vom TWINblue-System, einer Kombination aus Rußpartikelfilter und SCR-Technologie zur Reduzierung der Stickoxide. Wie ein Test ergeben hat, reduziert sich selbst im Stadtverkehr die Stickoxidemission um mehr als 60 Prozent. Auf der IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover war ein großes Interesse an dieser Technologie zu spüren. Überdies will der Vorstand mit den Produkten TWINgreen passive und TWINgreen active den Markt für Kommunal- und Spezialfahrzeuge sowie für mobile Maschinen adressieren.
An dieser Stelle übernahm der neue Vorstandsvorsitzende Gino Mario Biondi das Wort. Wie dieser darlegte, gibt es allein in Deutschland mittlerweile 45 Umweltzonen, und weitere werden folgen, um die Belastung der Anwohner mit gesundheitsschädlichem Feinstaub und Stickstoffdioxid zu reduzieren. Die Klimaschädlichkeit von Feinstaub ist ebenfalls längst nachgewiesen. Und am 11.6.2011 endet nun definitiv die von der Europäischen Union gewährte Frist für die Einhaltung der Feinstaubgrenzwerte, deren Verletzung mit hohen Strafzahlungen geahndet wird.
Der Erfolg von TWINTEC im laufenden Jahr wird Herrn Biondi zufolge nun davon abhängen, wie groß der Druck auf das Nachrüstverhalten von Autofahrern tatsächlich ist. Unabhängig davon will er das Unternehmen Schritt für Schritt umbauen und neu ausrichten, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Beispielsweise will er die technologische Kompetenz im Bereich der integrierten Abgasnachbehandlung verstärkt im OEM-Bereich zur Geltung bringen.
Ein Auge hat der Vorstandsvorsitzende insbesondere auf kleinere Märkte wie mobile Maschinen, Bagger oder Straßenwalzen, in denen TWINTEC mit Flexibilität und Schnelligkeit punkten kann. Er kann sich auch vorstellen, TWINTEC als Erstausrüstungspartner von Motoren- und Maschinenherstellern entweder als Systemlieferant für Kleinserien und Spezialanwendungen oder als Anbieter hocheffizienter Beschichtungstechnologien einzubringen.
Aus dem Megatrend Luftreinhaltung sieht Herr Biondi noch weitere Chancen für das Unternehmen erwachsen. Als Beispiel nannte er hier dezentrale Blockheizkraftwerke zur Energiegewinnung, die häufig mit regenerativen Energien wie Biogas betrieben werden. Mit einem von TWINTEC entwickelten Katalysator lässt sich bei diesen Anlagen das anfallende Formaldehyd beseitigen, was ein riesiges Potenzial eröffnet.
Das OEM-Geschäft und die Internationalisierung sieht Herr Biondi als wesentliche Themen für die Gestaltung der Zukunft an. Chancen erkennt er im europäischen Ausland, aber auch in großen Wachstumsmärkten wie Russland oder China. TWINTEC verfügt nach seiner Überzeugung über die technologischen Voraussetzungen und eine mehr als ausreichend hohe Kompetenz im Bereich der Abgasnachbehandlung, um künftig erfolgreich am Markt agieren zu können.
Allgemeine Aussprache
Für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sprach wie in den Vorjahren Günter Friese. Dieser war vor einem Jahr noch sehr optimistisch gewesen, was die Zukunft von TWINTEC anbelangt, und sah sich nun eines Besseren belehrt. Nachdem er vor einem Jahr noch von der Aufnahme der Dividendenzahlung geträumt hatte, ist dieses Ereignis seiner Einschätzung nach wohl erst einmal nicht in Sicht. Herr Friese gab dem Vorstand absolut Recht, dass der Gesetzgeber derzeit keine verlässlichen Rahmenbedingungen schafft.
Aktionär Gert Hellmerichs äußerte trotz der erlittenen Kursverluste ebenfalls Verständnis, dass die Politik unberechenbar ist. Herr Friese bezweifelte jedoch, dass das komplette Desaster auf die genannten Faktoren zurückzuführen ist. Dies ist, wie Herr Lorth versicherte, aber tatsächlich der Fall. Als Hauptproblem wertete Herr Friese, dass die Kostenstruktur nicht sogleich an die rückläufigen Umsätze angepasst wurde, und er konnte sich nicht erklären, warum der Vorstand hier so lange gezögert hat. Wie Herr Biondi hierauf erklärte, wurden die Personalkosten in den letzten Monaten annualisiert bereits um 1,2 Mio. Euro und die Sach- und Allgemeinkosten um 1,3 Mio. Euro gesenkt. Und mit der Neuausrichtung des Unternehmens sieht er noch weiteres Potenzial.
Den Angaben im Geschäftsbericht meinte der Aktionärsschützer entnehmen zu können, dass das Ausscheiden von Herrn Schnürer nicht völlig reibungslos abgelaufen ist. Im Gegenteil wertete er dessen offenbar sehr kurzfristigen Rückzug als Indiz, dass es Streit gegeben haben könnte. Insofern sah er es als problematisch, dass Herr Schnürer Hauptaktionär der Gesellschaft ist und nun auch noch in den Aufsichtsrat wechseln will.
Wie der Aufsichtsratsvorsitzende versicherte, gab es keine Unstimmigkeiten mit Herrn Schnürer. Dieser legte sein Amt auch erst nieder, als der Aufsichtsrat einen geeigneten Nachfolger gefunden hatte. Es besteht nach wie vor ein gutes Verhältnis, und Prof. Dr. Seiffert wertete es sehr positiv, dass der Firmengründer seine große Kompetenz und sein Gespür für den Markt nun als Aufsichtsratsmitglied einbringen will.
Sehr kritisch bewerteten Herr Friese und Herr Hellmerichs die Vorstandsvergütung. Wie der Aktionärsschützer vorrechnete, gehen mit 593 TEUR rund 1,4 Prozent des gesamten Umsatzes an die Führungskräfte. Zusätzlich erhielten ehemalige Vorstandsmitglieder noch 407 TEUR, was die beiden Herren nicht nachvollziehen konnten. Kleinaktionär Eckart Barth vermutete, dass sich dahinter die Abfindung für das ehemalige Vorstandsmitglied Thomas Seubert verbergen könnte, was Herr Lorth bestätigte.
Die Trennung von Herrn Seubert erfolgte, wie der Aufsichtsratsvorsitzende ausführte, nachdem sich eine unterschiedliche Auffassung hinsichtlich der künftigen Unternehmensausrichtung ergeben hatte. Er verwies auch auf die regelmäßige Diskussion, dass der Vorstand mit vier Personen zu groß besetzt ist. In diesem Zusammenhang informierte Prof. Dr. Seiffert, dass der gesamte Vorstand im vergangenen Jahr auf 50 Prozent seines Gehalts verzichtet hat.
Der Vermutung von Herr Friese, dass sämtliche Vermögenswerte durch Grundpfandrechte belastet sind, widersprach der Finanzvorstand. Grundschulden bestehen nach seiner Aussage in Höhe von 1,5 Mio. Euro bei Vermögenswerten von etwa 7 Mio. Euro, womit also noch ausreichend freie Kapazitäten bestehen.
Die mit 1,26 Mio. Euro vordergründig sehr hohen Rechts- und Beratungskosten konnte Herr Lorth erklären. Mit 667 TEUR entfällt demnach fast die Hälfte des Betrags auf freie Mitarbeiter, die sich unter anderem um die Buchhaltung kümmern. Auch sein Gehalt fällt unter diese Position. Die übrigen 593 TEUR umfassen beispielsweise alle Börsenkosten, die Abschlussprüfung und ähnliche Aufwandspositionen.
Die Frage von Aktionär Barth nach den Auswirkungen der stark schwankenden Platinpreise beantwortete ebenfalls Herr Lorth. Wie dieser darlegte, schließt man bei TWINTEC keine Derivate ab, sondern fixt die Preise mit den Kunden am Tag der Bestellung, so dass keine Risiken entstehen. Das Finanzergebnis besteht zu 100 Prozent aus dem Zinsergebnis.
Den durch Qualitätsprobleme bei einem Canning-Dienstleister entstandenen Schaden bezifferte der Finanzchef auf Nachfrage des DSW-Vertreters mit rund 1,8 Mio. Euro. Zum größten Teil ging dieser Betrag im vergangenen Jahr zu Lasten der Erfolgsrechnung, da die erwarteten Schadensersatzzahlungen nicht als Forderung eingebucht werden können. Ergebnistechnisch geht TWINTEC also mit den Prozess- und Anwaltskosten in Vorleistung. Bei einem Klageerfolg ergibt sich damit ein stattlicher Zusatzertrag. „Und wir würden die Klage nicht verfolgen, wenn wir nicht von einem Erfolg ausgehen würden“, betonte Herr Lorth. Bis ein Ergebnis vorliegt, wird allerdings, da der Prozess in Österreich geführt wird und die zuständige Richterin erkrankt ist, wohl noch einige Zeit vergehen.
Grundsätzlich äußerte Herr Friese Bedenken hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells. Daher verlangte er nach konkreteren Informationen zu den Vorhaben im Ausland und zu den geplanten Partnerschaften sowie eine Vision für die Zukunft. Auch eine Planung für das laufende Jahr hatte er vermisst. Gleichwohl sah er Herrn Biondi als Hoffnungsträger, nachdem dieser vor seinem Wechsel zu TWINTEC großen Anteil an der Gesundung der Deutz AG hatte.
In einer ausführlichen Stellungnahme legte der neue Vorstandsvorsitzende dar, wie er sich die Zukunft der TWINTEC AG vorstellt. Bisher ist das Unternehmen nach seiner Aussage stark auf den Nachrüstbereich ausgerichtet. Dieses Geschäft ist zwar profitabel, aber doch nur ein Standbein, und eine breitere Aufstellung erscheint Herrn Biondi unbedingt sinnvoll. Mit dem großen Know-how im Bereich der Abgasnachbehandlung, gepaart mit der hohen Beschichtungskompetenz, will er deshalb neue Märkte für das Unternehmen erschließen.
Wie Herr Biondi erläuterte, benötigen viele kleine Hersteller Know-how im Bereich der integrierten Abgasnachbehandlung, was ihnen ihre großen Lieferanten nicht anbieten können. TWINTEC hat deshalb mit der hohen Systemkompetenz und den verfügbaren Ingenieurkapazitäten die besten Voraussetzungen, um in dieses Geschäft einzusteigen. Schließlich bedeutet es eine gewisse Herausforderung, die Technologie an die Fahrzeuge anzupassen.
Als zweites großes Thema sieht Herr Biondi die alternativen Kraftstoffe. Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, den Namen TWINTEC in diesem Zusammenhang einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Der ADAC und die Fachzeitschrift Autobild haben derzeit ein nachgerüstetes Fahrzeug im Test, was die Bemühungen deutlich voranbringen sollte. Der Vorstandsvorsitzende will dieses Geschäft nun erheblich ausweiten.
Weiter forcieren will Herr Biondi außerdem mit der eigenen Mannschaft und auch über Partnerunternehmen das Geschäft mit den Austauschkatalysatoren. Die Abgasnachbehandlung wird nach seiner Einschätzung irgendwann auch beim Fahrzeugbetrieb mit Autogas ein Thema werden. Dafür will er mit TWINTEC komplette Konzepte entwickeln und an OEM-Partner liefern.
Potenzial erhofft sich der Vorstandsvorsitzende außerdem im Markt für hochwertige Beschichtungen. Gerade im Edelmetallbereich sieht er bei TWINTEC ein großes Know-how, und er will dieses Geschäft möglichst auf andere Märkte als den Fahrzeugbereich ausweiten. Bereits heute verfügt das Unternehmen über eine breite Palette an Technologien betreffend katalytische Beschichtungen.
Dies alles will Herr Biondi neben dem ursprünglichen Geschäft vorantreiben und mit den neuen Bereichen auch verstärkt den Gang ins Ausland antreten. In diversen Regionen sieht er ganz enormes Potenzial. Als Beispiel nannte er die sehr strengen Grenzwerte, die der Gesetzgeber in Italien beim Betrieb von Biogasanlagen vorgeschrieben hat. Das sich daraus ergebende Geschäft will er zusammen mit Partnern für TWINTEC erschließen.
Gute Chancen sieht Herr Biondi außerdem im russischen Markt, wo das Nachrüstgeschäft bislang noch eine geringe Rolle spielt. Und auch nach China hat der Vorstandsvorsitzende bereits die Fühler ausgestreckt, nachdem die Luftreinhaltung dort bald ein großes Thema werden muss. In Peking dürfen schon heute nicht mehr alle Autos fahren, um den Abgasausstoß zu reduzieren. Diese Chancen will er zusammen mit einem Partner nutzen.
„Das Jahr 2011 wird sicherlich noch nicht ganz einfach werden“, resümierte Herr Biondi. Nachdem die ersten drei Monate noch planmäßig verlaufen sind, begann das zweite Quartal etwas schleppend. Im zweiten Halbjahr sollten nun die neuen Gesetzesvorlagen greifen, womit sich die Planung für das Gesamtjahr noch erreichen lassen müsste. Als wesentliche Aufgabe für das laufende Jahr sieht der Vorstandsvorsitzende an, das Unternehmen neu auszurichten und ihm so neuen Drive zu geben.
Abstimmungen
Nachdem keine weiteren Wortmeldungen vorlagen, verkündete Prof. Dr. Seiffert die Präsenz mit 4.175.704 Aktien entsprechend einem Anteil von 64,24 Prozent des Grundkapitals. Alle Beschlüsse wurden mit Mehrheiten von mindestens 93,7 Prozent bei TOP 9 im Sinne der Verwaltung gefasst.
Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der VRT Advisa AG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 (TOP 4), die Neuwahl von Edmund Schnürer in den Aufsichtsrat (TOP 5), die Aufhebung der bestehenden Kapitalien I und II sowie die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals 2011 (TOP 6), zwei redaktionelle Satzungsänderungen (TOP 7 und 8) und über den Verzicht auf die individuelle Offenlegung der Vorstandsgehälter (TOP 9).
Nach dreieinhalb Stunden war die Versammlung beendet.
Fazit
Entgegen der optimistischen Planung weist die TWINTEC AG für 2010 einen deutlichen Umsatzrückgang und einen Fehlbetrag aus. Als Problem erwies sich wieder einmal die starke Abhängigkeit von den gesetzlichen Regelungen. Die verzögerte Verabschiedung des neuen Förderprogramms für die Nachrüstung mit Rußpartikelfiltern und die Rücknahme der Mauterhöhung für schwere Nutzfahrzeuge mit höheren Emissionen beeinflussten das Geschäft sehr negativ. Immerhin konnte operativ ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden.
Der neue Vorstandsvorsitzende Gino Mario Biondi versucht nun, dieses Problem mit einer breiteren Aufstellung des Unternehmens zu lösen. Chancen sieht er beispielsweise im Bereich der alternativen Kraftstoffe und im großen Beschichtungs-Know-how bei TWINTEC. Die Aktionäre äußerten sich auf der Hauptversammlung zuversichtlich, dass der erfahrene Sanierer das Unternehmen in eine profitablere Zukunft führen kann. Das Jahr 2011 wird wohl noch nicht ganz einfach werden, mittelfristig müsste TWINTEC jedoch mit der neuen Strategie über einiges Potenzial verfügen. Mit einem Kurs unter dem Buchwert von 3,65 Euro sollte die Aktie ihren Boden gefunden haben.
Alles andere wäre eine Insolvenzverschleppung.
Irgendwie hast Du noch nicht kapiert, dass Twintec keine Zukunft hat.
Dieses Jahr wohl noch ein Pennystock....
glaiube ich nicht, aber der neue CEO muss sich was einfallen lassen.
Pennystock würde ja auch bedeuten, der Laden wäre weniger als 1 Euro pro Aktie wert und dann nur noch 6-7 Millionen Euro gesammt. Das glaube ich aber nicht, denn der Umsatz sollte diese Jahr auch nicht so dramatisch unter dem des letzten Jahres liegen...und das waren immerhin 41 Millionen Euro.
ABER Twintec muss sich was einfallen lassen...nur auf die Politik hoffen ist nicht genug. Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht in der Haut des neuen CEOs stecken. Im September erwarten alle von Ihm einen Plan und bis ein solcher Plan dann greift vergeht auch noch mal Zeit.
Sollte eine wacklige Weltwirtschaft noch dazu kommen, dann wird es schwierig für Twintec. Andererseits hat Twintec so viele Kooperationen mit Automobil- und LKW-Herstellern. Die müssetn doch auch von deren Boom profitieren. Mich würde auch mal interessieren, wieviel von Twintecs Umsatz denn direkt von der Automobilindustrie abhängt und wie viele von der Politik, dem Nachrüsten von KFZ und LKW und anderen Kraftfahrzeugen.
Möglicherweise muss Twintec gar nicht so sehr das Portfolio umstellen und alles könnte schnell besser laufen....
Eine Insolvenz ist alles andere als unwahrscheinlich.
für Schwarzmalerei.
Die haben in 2010 320.000 Euro Miese gemacht...das ist alles andere als bankrott oder kurz davor und das bei einer Eignkapitalquote von 71 %.
Zudem kommt dieses Jahr ja auch das Autogasgeschäft erstmals mit dazu....und die Autoindutrie boomt; die haben doch so viele Liefervetrträge mit allen möglichen LKW und pKW Herstellern, dass alleine sollte doch schon für solide Umsätze sorgen. Das Nachrüstgeschäft ist doch nur ein Standbein von mehreren.
Ich warte mal ab - vielleicht hat der neue CEO noch eine gute Geschäftsidee,was Twinbtec noch mit seinem Know-How machen könnte; er kommt ja von Deutz und kennt sich aus..:-)
mal was lustiges nebenbei, ein Boardmail von albino ...
morgen ist der chef wieder im thread aktiv mein lieber hartzer..dann darfst du wieder gern petzen gehen!! :DDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD eine aufgabe am tag solltest du schon tun..;) mioinvestor depesche
Die Regierung will für 2012 wieder einen Zuschuss für Partikelfilter geben . ( 330,00 euro ) .Diese Thema wird demnächst behandelt.
Bitte keine sinnlosen Kommentare dazu, das sollte nur eine Kurzinfo sein , die in einigen Zeitungen stand.