Thatcher ist tot
Paul Weller:
Paul Weller raunzte 2008: "Die Konservativen waren der Abschaum - und Thatcher sollte wegen Volksverrats erschossen werden."
http://www.spiegel.de/kultur/musik/...-893152.html#spCommentsBoxPager
Sie hat den Mittelstand vernichtet & die Menschen entsolidarisiert!
Mir völlig unverständlich das man so einer Politik noch Beifall zollt.
Ihre Anhänger werden auf ihre Erfolge verweisen, aber die sind doch vor allem in der Schaffung von Arbeitsplätzen in der Dienstleistungsbranche (darin vor allem der Finanzdienstleistungen) zu finden. Und mit diesen oberflächlich positiven Dingen haben wir negativ noch heute in ganz Europa zu kämpfen.
Nee, bei der Lady hält sich mein Mitleid in Grenzen, auch wenns für Familienmitglieder natürlich sehr traurig ist.
Die Folge war Geldmengenwachstum ungeahnten Ausmaßes, große Ungleichgewichte zwischen Finanzprodukten und realen Basiswerten. All das was wir an Folgen diskutieren, sei es der Bankmitarbeiter, der mehr Boni bekommen wollte, sei es der Bankmitarbeiter, der Finanzprodukte sich ausdenken musste, um die Gelder seiner Kunden irgendwie unterzubringen, etc. ... all das ist doch nur eine Folge davon, dass die Märkte mit Geld geflutet wurden/werden und dem keine funktionierende Realwirtschaft mehr gegenübersteht. Das mag in Deutschland anders sein, denn hier hat sich die Bundesbank zumindest lange Zeit diesem Diktat halbwegs verschlossen, aber dennoch haben auch wir hier ein Ungleichgewicht zwischen Finanzwirtschaft und Realwirtschaft. Da brauchen wir gar nicht auf Zypern gucken. Bei uns ist das auch alles andere als gesund.
Aber sicherlich war Frau Thatcher daran nicht allen schuld, und sicherlich konnte sie nicht zwingend die Folgen überblicken. Aber ihr Hang, dem freien Markt alles zu überlassen, hat zusammen mit der US-Politik und dem Fall des Eisernen Vorhangs dazu geführt, dass die Vertreter dieser Markttheorie in den 90er Jahren dachten, ihr Modell ist das einzig wahre. Von "sozial" wollte doch damals keiner mehr was hören. Die Folgen sind seit Mitte/Ende der 90er Jahre immer häufigere Finanz/Wirtschaftskrise in immer schnellerer Folge. Das Problem ist, die Grundursache ist so tief, dass wir das Thema nicht mehr in den Griff bekommen, ohne deutliche soziale Verwerfungen. Und egal wie man Frau Thatcher beurteilt, ob als kleines Rad in dem ganzen Getriebe, oder ob man sie als Hauptantriebskraft sieht, ihre Politik hat viel zu damaligen konkreten sozialen Problemen und heutigen Grundsatzfolgen geführt.
Niemand kann hier was anders Beweisen...darum sollten einige hier mal die Füße etwas stiller halten
Neben den angesprochenen Dingen betrifft das aber natürlich auch das Ungleichgewicht aus höherer Staatsverschuldung (verschiedene Ursache, u.a. diverse Krieg mit entsprechendne Staatsausgaben) und immer höher werdenen Unternehmensgewinnen/Margen. Könnt ja gerne mal die 70er Jahre und heute vergleichen!
@kiiwii, irgendwas hast du nicht so ganz verstanden. Kann das sein?!
Was die DDR mit dem Thema zu tun hat, muss wohl in deinem kleinen Oberstübchen eine ganz exklusive Sicht auf die Dinge sein.
Wenn die Regierung Schröder nicht damals die heute viel gescholtene Agenda 2010 durchgesetzt hätte, würden wir heute auch unter der Last der Sozialausgaben ersticken. Die machen auch trotz Agenda 2010 noch 50% des Etats aus.
Die Fokusierung auf den Banken- und Dienstleistungssektor ist ja nicht falsch gewesen. Man hat nur versäumt, die Finanzinstitute gebührend zu regulieren und zu kontrollieren.
Also nicht alles verteufeln, was die Lady geleistet hat.
Und sie war die erste, die erfolgreich die All-Macht der Gewerkschaften eingeschräkt hat.
Und weil das zb den Franzosen und den Italienern nicht gelingt, hängen sie am Tropf. Und von der DDR brauchen wir in der Tat nicht mehr zu reden - das ist samt dem jemals realexistiert habenden Sozialismus nicht mal mehr eine Fußnote der Geschichte (hat uns aber in den letzten 22 Jahren über 2.000 Mrd Euro gekostet...). Soviel zu Deinem Oberstübchen.