TeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?
Außerdem haben bisher jegliche ARP zu eher sinkenden Kursen geführt.
Das ist für shorter wie einfach mehr umzuwälzende Masse ;-)
ARPs sollen Unternehmen mit Nettofinanzguthaben machen, die nicht wissen, wohin mit der Überschussliquidität.
TV wurde von Permira mit einem A... voll Schulden an die Börse gebracht.
Schon interessant, dass das hohe Leverage beim IPO nicht wertmindernd berücksichtigt wurde. Ganz im Gegenteil war das hohe Leverage sogar Teil der geradezu phantastischen Zukunftserzählung mit geplanten nachhaltigen Wachstumsraten jenseits der 20%-Marke... im Nachhinein war die Wachstumsprognose eine Luftnummer und diente Permira allein der Maximierungs des Exiterlöses...
Man muss es sich einfach nochmal vergegenwärtigen, weil es so irrwitzig klingt...
Permira hat bis heute Exiterlöse aus der TV Beteiligung von mehr als 5 MRD EUR erzielt und hält noch immer eine 14%-Beteiligung...
https://www.manager-magazin.de/finanzen/...9bb-4c3e-9d32-425294a82ed4
5,5 MRD Exiterlöse versus eine aktuelle MKAP von 1,6 MRD EUR und einen Kaufpreis von 870 Mio € in 2014... einfach irre...
Heißt, Stand heute haben die Käufer der von Permira veräußerten Aktien mehr als 4 MRD EUR Verlust erlitten... eine krasse Umverteilung der Vermögen vieler Kleinaktionäre und Fonds in die Taschen einer einzelnen Heuschrecke... all das auf Grundlage leerer Versprechen und einer unhaltbaren Unternehmensplanung...
Hätte man dieses Unheil bereits beim IPO in 2019 kommen sehen können, vermutlich zumindest teilweise ja. Wachstumsraten von mehr als 20% in einem wettbewerbsintensiven Softwaremarkt mit Giganten wie Microsoft als Konkurrenz...???
Permira und die Konsortialbanken haben die Sehnsucht der Deutschen nach einer "neuen SAP" und die Gier vieler Investoren geschickt getriggert... kritische Berichterstattung durch Finanzanalysten und Wirtschaftspresse... Fehlananzeige...
Wo waren all die bärischen Analysten im Sept 2019 und beim coronabedingten Rekordlauf in 2020?
Heute, da die Marktkapitalisierung von zeitweise 10 MRD EUR auf aktuell 1,6 MRD EUR geschmolzen ist, sieht man bei TV plötzlich nur noch Wachstumsrisiken, hohe Finanzschulden, eine überteuerte 1E-Übernahme, starken Wettbewerb...
Niemand scheint sich die Frage zu stellen, ob das Unternehmen heute objektiv mehr oder weniger wert als beim IPO 2019 ist, ob die Risiken heute höher als damals sind, der Trackrecord tatsächlich negativ und die Wachstumsaussichten als schlechter zu beurteilen sind.
Meine Antwort lautet: Teamviewer war objektiv niemals mehr wert als heute!
Die dem IPO zugrundeliegende Unternehmensplanung war schlichtweg Nonsens, betriebswirtschaftlich unhaltbar und mindestens teilweise reines Wunschdenken, wie man es sonst regelmäßig nur bei Businessplänen von Startups kennt. Nur war Teamviewer in 2019 kein Startup mehr... Die auf der damaligen Unternehmensplanung aufgebauten Multiples führten TV zu einer irrwitzigen Bewertung, die Permira wie niemand sonst für sich zu nutzen wusste...
Ich war kein IPO-Aktionär und TV war mir bis zum Kursverfall unter 20 EUR immer viel zu teuer gewesen...
Insofern interessiert mich bewertungstechnisch allein das hier und jetzt!
Welche Marktbewertung würde TV erhalten, wenn der IPO auf Grundlage der jüngst veröffentlichten Quartalszahlen und der nach der 1E-Übernahme aktualisierten Mittelfristplanung genau heute stattfände?
Ich behaupte, der IPO-Preis läge in der Spanne von 20 bis 25 EUR und wir sähen erneut eine deutliche Überzeichnung, weil sich an der deutschen Sehnsucht nach einer neuen SAP und der Einhegung us-amerikanischer Vorherrschaft im Softwaresektor rein gar nichts geändert hat.
Im Gegenteil vermittelt uns Donald Trump jeden Tag auf's Neue die Dringlichkeit des Aufbaus europäischer Alternativen zu us-amerikanischen Software-Giganten, um uns endlich aus der elenden wirtschaftlichen Abhängigkeit und Umklammerung durch US Bigtech befreien zu können.
Teamviewer aus Göppingen ist mit Blick auf die fundamentale Unternehmensentwicklung eine gigantische Erfolgsgeschichte.. vom Nischenanbieter zum weltweit tätigen Softwarekonzern binnen 10 Jahren...
Für Aktionäre als Gesamtheit wäre TV ebenfalls eine Erfolgsstory... Steigerung der MKAP von 2014 bei 870 Mio € auf aktuell 1,6 MRD EUR hört sich gut an... wenn, ja wenn da nicht die unfassbare Vermögensumverteilung zwischen Permira und dem Rest der TV-Aktionäre gewesen wäre...
Stand heute ist Permira nur noch einer unter vielen TV Aktionären ohne wesentlichen Einfluss auf die Geschäftspolitik. Die Restbeteiligung an TV ist für Permira nur mehr eine Finanzbeteiligung unter vielen. Insofern ist es mir persönlich vollkommen schnuppe, ob Permira hier weiter als Finanzinvestor an Bord ist oder nicht, solange sie sich aus der Unternehmensführung raushalten.
Ein Anteilsverkauf von Permira wie von jedem anderen Großaktionär wäre unmissverständlich als Hinweis darauf zu verstehen, dass die erwartete Aktienrendite die Opportunitätskosten (= entgangene Rendite der Alternativanlage) des jeweiligen Investors nicht mindestens kompensiert.
Als Kleinaktionär sollte ich mich bei Aktienverkäufen von Insidern oder Großaktionären stets fragen, ob meine erwartete Aktienrendite noch die Opportunitätskosten deckt, wenn andere Investoren die Frage offensichtlich mit nein beantworten... Ein positives Signal an den Aktienmarkt sieht anders aus, ganz gleich ob ich als TV Kleinaktionär Permira die Pest an den Hals wünsche...
Zurück zum Ausgangspunkt. In der aktuellen Lage, wo einige / viele Anleger - ob berechtigt oder nicht - die bilanzielle Solidität infrage stellen, gilt es das bilanzielle Eigenkapital zu stärken und nicht durch fragwürdige ARPs weiter zu belasten.
In wohl kaum einem anderen Land weltweit sind Anleger so substanzwertorientiert wie in Dtl.
Die Relation des Marktwerts zum bilanzielle Eigenkapital (= Kurs-Buchwert-Verhältnis - KBV) erfreut sich hierzulande enormer Beliebtheit. Ein bilanzielles EK von 100 Mio EUR bei Nettofinanzverbindlichkeiten von 1 MRD EUR vermittelt konservativen Anlegern das Bild eines finanziellen Hasardeurs... zwischen 1,6 MRD MKAP und 100 Mio bilanziellem EK ist viel Luft, die durch den Barwert zukünftiger (und damit in erheblichem Maße unsicherer) Cashflows gefüllt werden will...
Für all jene Anleger wäre es ein sehr positives Signal, wenn TV ab sofort das bilanzielle EK Quartal für Quarta um ca. 40 Mio € steigert, um das Delta zu bilanzierten Nettofinanzverbindlichkeiten und MKAP ein Stück weit zu schließen.
Betriebswirtschaftlich kann die thesaurierte Liquidität - trotz bestehender Bruttofinanzverbindlichkeiten von aktuell mehr als 1 MRD EUR - durchaus als nicht betriebsnotwendiges Vermögen und mithin ausschüttbare Überschussliquidität anzusehen sein. Gleichwohl darf man den psychologischen Effekt einer thesaurierungsbedingt sinkenden Nettofinanzverschuldung nicht unterschätzen. Nicht alle Anleger verhalten sich ganzheitlich rational.
Wenn genügend viele Anleger die Schuldentragfähigkeit eines Unternehmens infrage stellen bzw. ein Unternehmen im Hinblick auf bilanzierte Nominalgrößen für "hochverschuldet" halten, hat dies negative Auswirkungen für den Aktienkurs, ganz gleich, ob die betriebswirtschaftliche Realität (im Fall TV gerade durch 3,9% Fremdfinanzierung einer 720 Mio USD Übernahme eindrücklich bewiesen) glasklar das Gegenteil anzeigt. Am Ende zählt an der Börse, was Anleger mehrheitlich glauben, nicht was objektiv ist...
Insofern hat sich meine kritische Haltung zu ARPs bei TV in keinster Weise verändert. Ich habe bereits vor der 1E-Übernahme gefordert, dass TV die tagtäglich erwirtschafteten free Cashflows vollständig für kapitalwertpositive Wachstumsinvestitionen und den Abbau der Finanzverschuldung verwenden soll, um die Geschäftsaussichten und die Bilanz nachhaltig zu stärken. Der daraus erwachsende Mehrwert für die Stabilität der Aktie dürfte im aktuell von extrem hoher Unsicherheit geprägten Börsenumfeld jeden hypothetischen Mehrwert einer Reduktion der Aktienanzahl auf das EPS überkompensieren.
Hoffen wir das alles klappt. Vielleicht könnten auch ein paar Insider-Käufe nen Impuls geben. Wüsste sonst nicht was hier Bewegung rein bringen könnte bis zu den nächsten Q-Zahlen
Hoffentlich liest es dann auch mal jemand.
Ansonsten braucht man hier wohl Geduld bis zu den nächsten Q Zahlen.
29. Juli 2025
Q2 2025 Ergebnis / Halbjahresbericht 2023 und Analyst Call
Immerhin wird eingesammelt und die großen Order im Ask verhindern es nicht ;-)
Na ja aber Hauptsache es wird über die Aktie geschrieben.
Scherz beiseite sicher nicht abwegig aber kann ich mir derzeit nicht vorstellen war auch bei tieferen Kursen mit Premira an Bord nicht interessant.
So langsam könnte nach einem Monat Siechtum mal wieder der updrive eingelegt werden...
Das Teil will up, aber darf (noch) nicht...
Ich hoffe, dass es in den Synapsen des Vorstands endlich mal knistert und es keine neuen ARP auf Sicht geben wird; zumal ich viel lieber eine Dividende sehen würde :-)
Und der Kurs ist ein naja- ein lebloses Ding - bis ein rollercoster kommt und ihn weiterschiebt.
Bei den Aussichten schon erstaunlich, dass es nicht zu einem höheren Marktinteresse kommt.
Als Wächter des Kurses (auf der Shortseite) hat man hier wirklich einen entspannten Tag.
Ich glaube nicht an eine Bodenbildung an dieser Stelle. Ich gehe davon aus, dass die 10€-Marke erneut getestet wird und dann auch nach unten durchstoßen wird. Ziel ist der Gap-Schluss... alles ein Geduldspiel... ab 9,50€ kann man versuchen einzusteigen... je nach Gesamtwetterlage macht es aber möglicherweise auch Sinn, die Zeit bis Oktober einfach abzuwarten und sich dann erst zu orientieren... alles meine Meinung....
Irgendwann ist das Pulver der Shortseller halt verschossen und das ganz große Problem der Charties ist halt die fehlende fundamentale Unterfütterung des Abverkaufs.
Wer am Montag die saftige Gewinnwarnung bei Gerresheimer und deren Ende April publizierte Q1 Zahlen verfolgt hat, konnte sehen wie eine miese Geschäftsentwicklung nach einer im Dez 2024 finalisierten überteuerten Übernahme (Bormioli Pharma) wirklich aussieht.
Gerresheimers Gewinn ist im ersten Quartal nach der Übernahme geradezu implodiert. Von 20 Mio Quartalsgewinn Absturz auf 17 Mio Quartalsverlust u.a. dank um 25 Mio € höherer Zinskosten.
Teamviewers Quartalsgewinn hat trotz 1E-Übernahme und deutlich gestiegener Finanzierungsosten einen Freudensprung gemacht und dürfte sich in Q2 versus Q1 wegen entfallender einmaliger Kosten für Übernahme und Beilegung eines Rechtsstreits nochmals um ca. 10 Mio € auf 35 bis 40 Mio € erhöhen, womit ein EPS > 1 € im Gesamtjahr 2025 erreichbar wäre...
Sollte der Gesamtmarkt im Zuge der morgen erwarteten EZB-Zinssenkung und der Aussicht auf signifikant niedrigere Finanzierungskosten, stabile Inflation und höheres Wachstum in Euroland weiter steigen, erachte ich eine Spekulation auf weiter fallende TV-Kurse für wenig aussichtsreich.
Natürlich würden viele Marktteilnehmer gern nochmal bei 9,50 € zukaufen. Freilich immer nur dann, wenn der Kurs gerade bei 10,50 € steht. Bei 9,50 € wäre ihnen dann alles zu unsicher und Kurse unter 8 EUR wären natürlich noch verlockender... Sprich, Ankündigungen eines Zukaufs bei 9,50 € bei einem aktuellen Kurs von 10,50 € sind regelmäßig nicht viel wert...
Andernfalls gäbe es bei TV sowieso nur Aktionäre, die allesamt ein EK bei 7,50 € haben...
Wer nach 25% Kursverfall im Anschluss an objektiv sehr ordentliche Q1-Zahlen nicht kauft, kauft auch bei 9,50 € nicht...
Mag sein, dass einzelne Aktionäre tatsächlich immer nur mit Abstauberlimits kaufen... die sind dann aber überwiegend auch im Aufschwung der Aktie nicht dabei... weil Börse halt nicht jedermanns Wunschkaufkurse erfüllt...
Als Aktionär mit einer 50k-Beteiligung in TV-Aktien mag man mir verzeihen, dass ich wenig bis keine Sympathie für einen nochmaligen Dip unter die 10 EUR-Marke hege und im Gegenteil allen Shorties und sub-10-Kaufaspiranten von Herzen wünsche, dass ihre Strategie sich am Ende als reines Wunschdenken entpuppt und wir auf Sicht der nächsten Monate bei 10,09 € den Boden gesehen haben... der übrigens auch im Flashcrash nach Veröffentlichung von Trumps reziproken Zöllen Anfang April schon einmal das Ende der Fahnenstange bedeutete...
Ich wüsste nicht, weshalb TV nochmal unter das Apriltief fallen sollte, wo der DAX kurzzeitig unter 19000 Punkten notierte und heute schlappe 5200 Punkte höher...
Im Gegenteil schreit Teamviewers extreme Underperformance seit Publikation der Q1-Zahlen Anfang Mai m.E. eher nach einem zeitnahen 30% Aufwärtscrash inkl. massivem Shortsqueeze als nach einem weiteren Abverkauf.
Wir werden sehen, wer kurzfristig Recht bekommt. Langfristig bin ich mir sicher, dass das heutige Kursniveau sich im Nachhinein als viel zu billig entpuppen wird. Ich für meinen Teil werde unter 13 EUR definitiv keine einzige Aktie verkaufen und wenn die Shorties ihr unsägliches Spiel tatsächlich noch weiter treiben, dann werden halt nochmal einige tausend Aktien zugekauft! Whatever it takes!
Kaufe auch bei jedem drop und freue mich auch schon auf IPO Kurse oder höher !