TeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?
Die nach Veröffentlichung vorläufiger Geschäftszahlen und eines Insiderkaufs im Millionenbereich erzielten Kursgewinne werden an einem einzigen schwachen Handelstag komplett abverkauft. Nirgendwo gilt die alte Börsenweisheit "Was nicht steigt, fällt" mehr als bei TV.
Hier wird hemmungslos in beide Richtungen gezockt. Die Argumente werden beliebig wiederholt.
Shortseller betonen immer wieder das Damoklesschwert eines Permira-Ausstiegs (jeder Longie würde jubeln, wenn diese Betrüger sich endlich vom Acker machen!), kurzfristige Pushs wiederum betonen den starken Cashflow, das laufende Aktienrückkaufprogramm (das erkennbar null komma null positive Auswirkungen auf die Kursentwicklung hat) und das stetige Unternehmenswachstum.
Das Unternehmen bietet einfach zu viele widersprüchlichen Signale. Ist ein Unternehmen, das bei 6% Inflation 8 oder 9% Umsatzwachstum ausweist tatsächlich ein Wachstumsunternehmen?
VW hat in 2023 Umsatz und Gewinn mit zweistelligen %-Marken gesteigert, wird von der Börse aber eher als totgeweiht denn als Wachstumsunternehmen bezeichnet.
Giganten wie Nvidia oder Meta haben langjährigen Wachstumsraten zwischen 20% und 100%.
Teamviewer mit kaum mehr als 600 Mio EUR Umsatz nimmt sich für 2024 nur 8-9% Umsatzwachstum vor und will als Wachstumsunternehmen bezeichnet werden? Wie ambitionslos muss man sein, um sich als Tech-Unternehmen in einer Welt mit unfassbarem KI Hype mit 8 oder 9% Wachstum zu bescheiden? Ein Wettbewerber wie ZOOM Video ist während Corona zu einem Multi-Milliarden Dollar Umsatz Unternehmen herangewachsen, während TV alle beim IPO kommunizierten Wachstumsziele zwischenzeitlich geschreddert hat und sich zudem in einem Anflug absoluten Größenwahns mit einem unfassbar teuren Sponsoringvertrag bei ManU eingekauft hat, einem Verein, der sich seit Jahren erfolgsmäßig im Niedergang befindet und zuletzt nur noch durch permanente Verkaufsgerüchte rund um den Club, betriebswirtschaftlich nicht rechtfertigbare Transfersummen und Spielergehälter auf sich aufmerksam machte. Konnte es irgendjemanden verwundern, dass ManU keinen Sponsor fand, der Teamviewers Irrsinnspreis überbieten wollte, weshalb TV den Vertrag erst zum 01.07.2024 ändern konnte und auch dort kein Komplettausstieg möglich war, da ManU andernfalls keinen finanziellen Anreiz gehabt hätte, TV vorzeitig aus dem Sponsoringvertrag zu entlassen...
Nun ist dieses unschöne Kapitel ja Gott sei Dank zum 01.07. beendet. Und dennoch will sich bei TV - trotz DAX auf ATH - kein nachhaltig positives Sentiment einstellen. Warum nur?
Liegt es vielleicht daran, dass es einigen Bilanzlesern sauer aufstößt, dass das Konzern-EK - bedingt durch außerordentlich hohe Aktienrückkäufe in den letzten Jahren immer weiter sinkt, so dass die bilanzielle EK-Quote aussieht wie bei einem insolvenzbedrohten Unternehmen?
Muss man mit Aktienrückkäufen wirklich einen derart "heißen Reifen" fahren, dass man als Unternehmen mit 2,3 MRD Marktwert zum 31.12.2023 nicht einmal mehr 90 Mio € bilanzielles EK auf die Waage bringt?
Wäre es nicht deutlich solider, zunächst priorisiert die Verschuldung auf Null zu bringen und EK aufzubauen, bevor man große Aktienrückkäufe tätigt?
In einer durch hohe Unsicherheit und steigende Finanzierungskosten geprägten Welt suchen Aktionäre nach Beständigkeit, hoher Liquidität und niedriger Verschuldung. TV hätte es selbst in der Hand, sich binnen 24 Monaten komplett aus dem Cashflow zu entschulden und statt net debt ein Nettofinanzguthaben aufzubauen, wie es bei allen US-Bigtechs wie selbstverständlich dazugehört.
Mir scheint, bei TV wollte man von Anfang an wie ein Großer mitspielen, ohne die hierzu erforderliche Finanzausstattung zu haben. Insbesondere bei deutschen "Start-Ups" ist leider immer wieder festzustellen, dass von Anfang an unfassbar hohe Gehälter bezahlt werden und man sich mit den führenden Unternehmen des Silicon Valley vergleicht, dabei aber vergisst, dass die über viele Jahre sorgsam zu Cashmaschinen aufgebaut wurden, bevor sie ihren CEOs riesige Gehälter zahlten und Aktienrückkaufprogramme installierten.
Die Gründer von Google hatten in den Anfangsjahren bekanntlich mit 1 USD dotierte Fixgehälter und wurden allein über die Beteiligung am Unternehmenserfolg via Aktienoptionen reich.
Deutsche Startup-Gesellschafter werden reich durch überteuerte IPOs auf Grundlage vollkommen unrealistischer Unternehmensplanungen, für die Streubesitzaktionäre noch jahrelang die Zeche zahlen... das ist vermutlich der Grund, warum trotz mittlerweile anständiger Geschäftszahlen kein positives Sentiment für TV aufkommen will und der Kurs ausschließlich durch Kurzfristzocker bestimmt wird.. wer Kleinaktionäre Finanzhaien wie Permira zum Fraß vorwirft, hinterlässt verbrannte Erde...
Der auf Pump finanzierte Aktienrückkauf dient nur dazu, dass Permira kursschonend dir Restanteile los wird und so den Gewinn mit TMV noch weiter steigern kann. Das sollte doch so langsam auch der letzte Forist kapiert haben?
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...-aktie-kurse-verlockend
Die endgültigen Zahlen von TeamViewer (TMV) wurden ohne Änderungen gegenüber den vorläufig veröffentlichten Zahlen veröffentlicht. Der Umsatz von TMV wuchs im Jahr 2023 um 11 % im Jahresvergleich, im vierten Quartal jedoch nur um 8 % im Jahresvergleich, was eine weitere Verlangsamung des Wachstums zeigt. Auf der Grundlage eines verbesserten Produktangebots bestätigte das Management von TMV jedoch, dass es gute Fortschritte bei der Ansprache bestehender und neuer Kunden aus verschiedenen Branchen macht. Nach Angaben des Unternehmens hat dies bereits zum Abschluss umfangreicher Lizenzvereinbarungen mit Firmenkunden in allen Regionen geführt. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet TMV ein Umsatzwachstum von 7 % bis 11 % im Vergleich zum Geschäftsjahr 23. Das Unternehmen strebt außerdem eine bereinigte EBITDA-Marge von 43% für das Gesamtjahr an (+1pp yoy). Die Analysten von mwb research aktualisieren die endgültigen Zahlen des Modells und bestätigen ihre Meinung zu TMV. Die Veräußerung von Permira bleibt jedoch ein Problem, dessen Auswirkungen auf die Aktienkurse jedoch durch Rückkaufprogramme wirksam abgefedert werden dürften. Die Aktie wird weiterhin mit einem erhöhten Kursziel von 17,10 EUR (alt: 16,70 EUR) zum Kauf empfohlen. Die vollständige Analyse ist abrufbar unter https://www.research-hub.de/companies/research/TeamViewer%2520AG
möglichst viele ihrer Anteile losschlägt, denn je eher die von
der Bildfläche verschwinden desto besser würde sich das für
TMV auswirken, weil der Sauger weg ist. M. M.
Die Billings laufen weiter hervorragend die Partnerschaften werden weiter ausgebaut..
Nach dem Dax Hype für mich wieder ein klarer Favorit auf die 20€.. das wir dann der Ausstieg für Pereira sein..
Ich beobachte die Short Quote.. die sollte sich langsam abbauen..
13€ muss sich hierfür aber als Boden bestätigen..
Börsenexperte JBelfort hat uns doch gerade erst erklärt, dass die Verkäufe von Permira keinen Einfluss auf den Preis haben, weil sie außerhalb des regulären Markts stattfinden. :-P
Ich habe lediglich die krude Theorie widerlegt, dass Permira in den Markt verkauft und TMV über das ARP zurückkauft.
Eine Studie des Bankhauses Metzler hat am Donnerstag den Aktien von Teamviewer zu einer leichten Erholung verholfen. Sie legten zur Mittagszeit als einer der Spitzenwerte im MDax um 0,8 Prozent auf 13,28 Euro zu. Zeitweise waren die Papiere des Softwareunternehmens bis auf 13,50 Euro gestiegen. Allerdings lag zuletzt die - aktuell bei etwa 13,55 Euro liegende und abwärts gerichtete - 21-Tage-Linie wie ein Deckel auf den Kurs. Sie beschreibt den kurzfristigen Trend.
Metzler-Analyst Oliver Frey nahm die Bewertung der Teamviewer-Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 21 Euro wieder auf. Das Unternehmen habe dasselbe Schicksal ereilt wie viele andere "Pandemie-Lieblinge" auch, schrieb er. Überhöhte Wachstumsraten seien auf die kommenden Jahre hochgerechnet worden, was dann nach der Pandemie zu Enttäuschungen und Skepsis geführt habe.
Trotz allem sei die Geschäftsentwicklung von Teamviewer jedoch solide gewesen. Die Ziele für 2023 seien erreicht worden und die für 2024 erreichbar, was Frey auch dem neuen Finanzchef zugutehält. Zudem verweist er neben einem attraktiven Umsatzwachstum, einer hohen Profitabilität, einem starken Cashflow und einer attraktiven Bewertung der Aktie auch auf die zunehmende Kostendisziplin.
Quelle: dpa-AFX
Trotzdem bleibe ich mit meinem Bestand long,
Tom
- Chart im Arsch
- Geopolitische Risiken
- Premira als permaentes Damoklesschwert
Ganz ehrlich, ich lege derzeit auch nicht nach, obwohl ich von TMV überzeugt bin.
Nur leider ist das Umfeld wirklich düster, oder nicht?
Ich hoffe mal nicht, dass sogar noch das Gap beoi 10€ angegriffen wird. Mit Premiras Hilfe wäre das aber durchaus drin, wäre aber eine krasse Übertreibung.
Kan man das eurer Meinung nach als SKS sehen? Dann wären die 10€ sogar das Ziel.
Phu, ich glaube hier hilft nur nicht jeden Tag hinzusehen.