TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?
Wird man erst in ein paar Jahren sehen, ob das alles gut gegangen ist. Merckle galt bis vor kurzem auch noch als steinreich. Einen Fehlkauf (Hanson) später war es vorbei.
Unter der Voraussetzung, dass der Hapag-Deal wie vorgesehen exekutiert wird,
entfallen alleine auf ihn rund 6 Euro, wie ich in meinem Beitrag 766. vorgerechnet
habe.
Zudem gibt's die neue TUI praktisch ohne Schulden - fast schon eine eine Kurio-
sität in unseren Tagen und nicht hoch genug einzuschätzen!
Denkt man jetzt noch an die stillen Reserven (über die ich früher hier schon viel
geschrieben habe), dann wäre es selbst dann noch ein Bombengeschäft, wenn
am Hapag-Deal noch herumgebosselt würde.
Bleibt die Frage, warum der Kurs dann nicht explodiert. Die Börse hat in diesen
Tagen einfach andere Sorgen, als nach Schnäppchen zu schielen; das schickt
sich nicht. Saudare, Leiden, ist angesagt. Und man beschäftigt sich eher mit der
Frage, "wie werde ich meine verfluchten Aktien los", als mit dem genauen Gegen-
teil.
Irgendwann aber dreht sich das ins Gegenteil.
Wenn heute jemand erzählt, 2001 wars anders, kann ich nur lächeln. Auch damals galt dieser Spruch!
Nur heute ist es noch schlimmer, was aber auch kein Wunder ist, bedenkt man mal, dass der erste Crash noch nicht lange her und in den Köpfen der Leute ist.
Was Deine Zahlen angeht (diese Tatsache hatte ich ja auch schon vermerkt), wird LeoF1 sie so wohl nicht bestätigen, sehe ich aber genau so. Vergessen werden immer die Assets und die Zukunft.
Jetzt wird alles zersägt, was AG am Ende eines börsennotierten Firmennamen ist. Der Dax spricht Bände.
Da der Deal für TUI zur rechten Zeit noch abgeschlossen wurde, sehe ich das Ganze auch entspannt.
Übrigens hat noch keiner der Beteiligten gesagt, dass der Verkauf zur Debatte steht, sondern eher das Gegenteil. Mag nur keiner höhren, weil der Glaube fehlt. HypoVereinsbank lässt Grüssen (Wir haben alle Risiken abgeschrieben...).
dass der Deal SO nicht durchgehen wird. Lassen wir das mal außen vor, denn
es ist wirklich nur schwadroniert, wenn man jetzt vorgreift. Was bis jetzt gilt,
ist der Vertrag. Und bevor der nicht gescheitert oder modifiziert worden ist,
halte ich mich an dessen Zahlen.
Dabei zählt m.E. auch nicht, wer ausgebuffter ist - Frenzel oder Kühne. Denn
dieser Vetrag ist von deren Juristen formuliert worden. Und da glaube ich nun
wirklich nicht, dass eine der Parteien Koriphäen, die andere aber Krücken ver-
dingt hat. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Verträge "wasserdicht" nach
allen Regeln des juristischen Handwerks verfasst worden sind.
Noch ein Wort zu den stillen Reserven: ich habe schon lange kein "Update"
mehr gemacht, bin also mit dem aktuellen Stand NICHT vertraut. Darauf weise
ich explizit hin. Seinerzeit war es aber so, dass die stillen Reserven in erster
Linie auf drei Säulen begründet waren: die Hotels und Liegenschaften, die
Flugzeuge, die Schiffe und Container. Sie waren damals allesamt zum Buch-
wert in der Bilanz. Der jeweilige merkantile Wert war indessen um ein Vielfaches
höher. Ich habe seinerzeit sogar extra Recherchen angestellt bei Fachleuten,
wie man den Wert eines Flugzeuges bzw. eines Frachtschiffs in Abhängigkeit
von Größe und Betriebsstunden kalkulieren kann. Seinerzeit bin ich auf ganz
erstaunliche Summen gekommen. Aus diesem Grund ist mir auch nicht sonder-
lich bange vor etwaigem Goodwill, da bilanziell die Möglichkeit der Kompensa-
tion durch Aufdeckung stiller Reserven bestünde. Möglicherweise ist das auch
ein Grund, weshalb man über dieses Thema bei TUI nichts hört.
Das Hauptproblem übrigens, nämlich CP-Ships, dürfte mit dem Verkauf von
Hapag ohnehin erledigt sein, denn ich gehe doch davon aus, dass CP in den
Bilanzen von Hapag steht.
Tränen unter Investoren - da haben sich offenbar die Richtigen gefunden.
LeoF
Das Gezerre um den Kaufpreis ist wahrlich interessant. Hab mir heute überlegt, dass ich von meinem Ölhändler auch noch Geld zurück haben will, schließlich hat sich die Situation am Ölmarkt mittlerweile im Hinblick zu meinen damaligen Konditionen erheblich geändert.
Glaube kaum, dass die Verträge soviel Spielraum lassen, dass der Deal scheidert. Wenn überhaupt würde dies für das Konsortium wahrscheinlich ein teures, sehr teures Unterfangen. Ich kann mir nicht vorstellen, das die sonst noch am Tisch sitzen würden.
Du weist doch selbst, dass Du bei Verträgen dieser Art nicht heute 4,5 Milliarden aushandelst, und morgen dann mal um 1,5 Milliarden weniger. Da wird nochmal gefeilscht, was das Zeug hält, aber auch nur, weil der Kaufpreis zum segen von TUI exorbitant hoch ist.
Dies weckt jetzt in dieser Situation halt Neid und Missgunst. Zumal man sieht, wie die Frachtraten bei Null angekommen zu sein scheinen. Da rechnet sich vielleicht sogar eine Milliarden Strafe oder Abfindung, um den Deal unter bestimmten Umständen rückgängig zu machen. Nur daran hat TUI wohl zur Zeit überhaupt kein Interesse. Haben schließlich mit dem Geld schon andere Pläne. Laut FTD
beauftragte TUI schon die Unternehmensberatung McKinsey, Verwendungsmöglichkeiten für den Verkaufserlös zu suchen. Als wahrscheinlich gilt, dass die Niedersachsen ihre Mehrheit am Reiseanbieter TUI Travel aufstocken.
"Das Konsortium feilsche seit Wochen um bessere Konditionen und begründe dies mit dem Einbruch der Frachtraten in der Containerschifffahrt. Lieber noch als ein Darlehen wäre den Hamburgern „ein niedrigerer Kaufpreis“, heiße es aus dem Käuferkreis. Dagegen allerdings sperre sich TUI bislang".
Lieber noch als ein Darlehen wäre den Hamburgern also ein niedrigerer Kaufpreis, bedeutet nichts anderes, als dass man weniger bezahlen möchte, aber darauf keinen Anspruch hat. Hätten Sie dass mal früher gewollt, gehörte jetzt Hapag der Reederei NOL. Die wollten von Anfang an weniger bezahlen. Aber das wollten diese Schlaumeier auch nicht. Was wollt Ihr denn, möge man Ihnen zurufen - vielleicht ja MAOAM. Die Tüte hätte dann etwa nen EURO gekostet.
Einzig und alleine der Restbeteiligung von TUI an Hapag ist es wohl zu verdanken, dass TUI nicht massiver gegen das Konsortium vorgeht. Schließlich haben die Herren sich ja beim Abschluss des Deals alle in gegenseitiger Männerfreunschaft kräftig auf die Schultern geklopft, was für ein gutes Geschäft hier abgeschlossen wurde, und wie wichtig Ihnen der Erhalt in Hamburg ist.
Übrigens, meinen Urlaub muss ich wohl bei alltours buchen. TUI ist einfach preislich im Nirvana.
So schlecht gehts denen also nicht. Und ne Milliarde haben die auch noch liegen
- zum verleihen........ wenn das nix ist.
"Einzig und alleine der Restbeteiligung von TUI an Hapag ist es wohl zu verdanken, dass TUI nicht massiver gegen das Konsortium vorgeht."
Insofern sind die jetzigen Nachverhandlungen unerfreulich, lassen sie doch Rückschlüße zu, daß Hapag vor einer sehr schweren Phase steht. Und die Restbeteiligung beträgt immerhin ein Drittel.
Daß man bei einer Unternehmensberatung für teures Geld ein Strategiepapier kaufen will, das dann doch wiedervermutlich das Naheliegendste vorschlägt, spricht Bände. Löscher in München greift da schon ein bißchen härter durch und hat diese Parasiten des Hauses verwiesen.
Was die Experten angeht, kannst Du ja heute die Abstufungen rund um TUI sehen.
Blinder Aktionismuss, mehr nicht.
Bei TUI wird alles derard schwarz gemalt, dass die Druckerschwärtze schon aus meinem Lappi tropft. Unter Berücksichtigung des Kursverfall und das TUI einen Milliardenkredit gewähren kann erklärt sich mir der Kursverfall und die Einstufungen allerdings nicht. Sicherlich werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen, aber der, und das steht für mich fest, nicht mehr so ohne weiteres rückgängig zu machende Kaufpreis im Blick zum Börsenwert lassen für mich das Motto "Rede ein Unternehmen so lange schlecht, bis du es aufkaufen kannst", eher zutreffen.
Nicht zu vergessen: TUI hat auch Ausstiegsklauseln aus Hapag.
Und hier ein Auszug aus dem Jubelgeschrei aus Hamburg am Tag des Kauf von Hapag Lloyd
Axel Gedaschko (Wirtschaftssenator der Hansestadt Hamburg),
Willkommen an Bord in Hamburg! Hapag Lloyd hat heute nach nervenzehrenden Bieterkampf endgültig in der Hansesatadt festgemacht. Und Darüber freuen wir uns in Hamburg alle! Ich möchte mich daher im Namen des Senates der freien Handelsstadt Hamburg bei allen Beteiligten ganz herzlich dafür bedanken, dass dieses Bietergefecht so positiv für uns ausgegangen ist. Das Bieterkonsortium Albert Ballin verfügt jetzt über 2/3 der Anteile...
Aber keine Sorge: da hat er seine Mehrheit schon trotzdem zusammen.
Fakt ist, dass was zur Zeit gemeldet wird. Alles andere ist reine Spekulation.
Gleichzusetzten mit dem Gedanken, morgen schon vom Bagger erfasst zu werden, dadurch ein Auge zu verlieren und anschließend auch noch zu ertrinken. Scheußlich oder?.
Fakt sind auch die klar getätigten Aussagen.
Im übrigen gehe ich davon aus, dass trotzdem alle Beteiligten ein tatsächliches Interesse (vorallem Hamburg und seine Wirtschaft) am gemeinsamen Erfolg des Verkaufs/Kaufs haben werden. NOL würde sich vor Grinsen kaum halten können, ginge die Sache schief, Amsterdam wird Frenzel dann als Ehrenbürger auf Lebzeit ein Denkmal setzten und Hamburg muss sich anschließend von Bayern und Hessen das Essen mittels sozialen Dienst bringen lassen.
Spass beiseite, aber die jetzige Berichterstattung rund um TUI ist ja schlimmer als die bei Conti. Und die stehen mit lächerlichen 22 Milliarden in der Kreide. Also was soll der schmarren mit TUI?
Interessanter fand ich den Bericht eben bei RTL . Urlaubsreisen zu 200 EUR billiger. Hab gleich versucht, doch noch das Schnäppchen zu schlagen. War nix, ist eher teurer als preiswerter geworden.
Es wird eben viel geredet und man muss vorallem der FTD nicht alles glauben.
Gruss Skrulli
Finanzierung
Tui verspricht Kredit für Hapag-Lloyd
von Eberhard Krummheuer
lässt das Ganze schon in etwas emotionsloser Betrachtungsweise aussehen.
Auch hier wird davon gesprochen, dass der Kauf überhaupt nicht mehr zur Debatte steht.
Es wird am Freitag für den Deal grünes Licht von der EU-Kartellbehörde erwartet. Dann könne das Verfahren des „Closings“ zügig abgeschlossen werden, sagte der Sprecher. Das bedeutet, dass die Albert Ballin KG nach Abzug aller Verbindlichkeiten 2,7 Mrd. Euro an Tui überweisen muss.
Aber das blenden wir hier an dieser Stelle lieber mal aus. Das kann ja gar nicht sein. Schließlich ist dies TUI und nicht VW.
Leof galubst Du eigentlich Frenzel hat den Vertrag deiner Meinung nach selbst ausgearbeitet unterschrieben und als gut befunden. Bei solch einem Kauf, sind Wirtschaftsprüfer, Banken und Anwälte beider Parteien zu gange. Frenzel darf höchsten Ja oder Nein sagen, weshalb es mir nicht einleuchtet wieso Du zu der Einschätzung kommst Frenzel könnte zu Nachbesserungen, egal welcher Art, bereit sein. TUI und damit der Aufsichtsrat und eventuell die Banken werden hier mit entscheiden!
Und gegen das Konsortium oder TUI zu klagen halte ich für einen Witz. Wer Geld an der Börse streut, wird belogen und betrogen, les mal den Bericht bei Welt online Finanzen unter der Überschrift:
Diese Manager haben Milliarden vernichtet
von Daniel Eckert 4. Februar 2009, 12:08 Uhr
Also da braucht man Frenzel gar nicht an die Wand zu stellen. Er ist einem danach schon fast sympathisch.
Es gibt keinen Verkauf, bei dem der Verkäufer nicht einen Rabatt geben dürfte, wenn er das will. Weder die Wirtschaftsprüfer noch die Banken noch die Anwälte der TUI werden dagegen etwas zu sagen haben. Wenn der Käufer nachverhandeln will und der Verkäufer damit einverstanden ist, ist es egal, wie Verträge aussehen. Frenzel ist der vom Aufsichtsrat bestellte CEO der TUI. Du kannst ihm auf der HV nur die Entlastung verweigern, Deine Aktien verkaufen oder auf ein Leben der TUI nach ihm hoffen.
Im übrigen solltest Du Dich mal mit Wechselkursen befassen. Denn im Moment schmilzt das, was der zentrale Ertragsbringer auf seinem Heimatmarkt verdient, vermutlich schneller dahin als das Eis im Sommer in Italien. Und die Umfragen in Deutschland sehen auch schlechter aus als noch vor einem Monat.
Das Problem ist: in diesem Thread wird - und nicht mal zu Unrecht!!! - seit 20 EUR argumentiert, daß alles fast geschenkt sei, daß Profis wie Frederiksen schon wissen, was sie tun, etc.etc.
Wohin das geführt hat, sieht man.
Wie, glaube ich, schon mal gesagt: ich will Dich nicht abhalten, wenn Du hier Dein Glück suchst. Meine Frau ist selber (und nicht zu knapp) investiert. Und eine Bodenbildungstheorie hat nach diesem Chart schon auch etwas.
Aber wenn Du mit Frenzel sympathisierst, dann hätte ich zumindest kein Mitleid mit Dir, wenn Du Deine Kohle in den Sand setzen würdest.
LeoF
Nur soviel: Wer Geld an der Börse investiert, wird belogen und betrogen und ist selber schuld.
Und das liegt vorallem an dem gesetzlosen Regeln, da keiner der Vorstände und Vorsitzenden persönlich haftbar gemacht werden kann und der kleine Aktionär wird wie das was z.B. unsere Regierung ja ins Auge fasst, auch noch wenn nötig enteignet. Das sagt doch alles.
Das nennt man auch "Aktienkultur"!
Skrulli
Eben hat TUI-Travel die Ziele für das Geschäftsjahr bestätigt. Die Nachfrage sinke zwar, dies könne aber voraussichtlich durch Preiserhöhungen und reduzierte Kapazitäten kompensiert werden.
Weil eine Empfehlung bei 20 Euro Kurs etwa dieselbe Qualität hatte, wie jetzt,
bei weniger als 6 Euro. Denn als der Kurs bei 20 Euro stand (das muss etwa
gegen Ende der Jungsteinzeit gewesen sein), waren sowohl das Reisegeschäft
als auch die Schifffahrt noch nen Happen mehr wert.
Wird also TUI auch jetzt noch empfohlen (z.B. von mir), so hat das nichts mit
Ignoranz oder analytischem Unvermögen zu tun.
Was das Leben der TUI "ex.F." (nach Frenzel) anbetrifft, so kannst Du darauf
setzen, dass F.'s Zeit bald abgelaufen ist. Auch darin liegt eine "stille Reserve"
der Aktie.
Wenn einen (so wie Dich) nach so langer Zeit eine herzliche Abneigung mit TUI
bzw. Frenzel verbindet, so habe ich dafür ein gewisses Verständnis. Ich bin
insoweit froh, dass ich keine "seelischen Altlasten" mit mir rumtragen muss:
die Anfangs-(Preussag-) Zeiten habe ich nur passiv am Rande mitverfolgt.
Ein intelligenter Feind ist mehr wert als ein dummer Freund.
Aber bis 2010 soll die Umschlagkapazität in Hamburg auf 14 Mio. Standardcontainer jährlich ausgebaut werden. Allein der börsennotierte Hafendienstleister HHLA will bis 2012 fast 1,5 Mrd. Euro in den Ausbau seiner Containerterminals und Logistikaktivitäten stecken. Im vergangenen Jahr schlug die HHLA 7,3 Mio. Container um, ein Plus von 1,2 Prozent. Konkurrent Eurogate, dessen Hauptstandort Bremerhaven ist, fertigte in Hamburg knapp 2,7 Mio. Standardcontainer ab, ein Minus von 7,7 Prozent.
Was wäre dies Ganze also dann ohne Hapag Lloyd wert?
Nach Wirtschaftlichen Abschwüngen gibt es auch wieder Aufschwünge. TUI und Hapag Lloyd wirds überleben und oftmals gehen die, die Überleben als "gestärkt" hervor. Und soviel Trauer und Geldsorgen scheint Hamburg ja dann doch nicht zu haben. Somit täuscht mich der Eindruck nicht, dass das Konsortium nur auf hohen Niveau jammert.
Auf die hohen Preise bei TUI Travel hatte ich ja bereits hingewiesen. War nix Neues heute, und wenn die Kasse dann auch ohne meine Buchung stimmt, um so besser. Nur ich zahle die Traumpreise bei TUI nicht. Daher wundert auch der Buchungsrückgang nicht wirklich.
Übrigens mal sehen, wie bis Ende März die Entscheidung über die Zukunft der Flugtochter TUIfly aussieht.
Eine Entscheidung hier ist ja überfällig.
Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, Reise!
Im Moment ist von meiner Seite her alles gesagt.
Hauptprobleme: unklare Konditionen des Hapag-Verkaufes, Restbeteiligung an Hapag, Weltwirtschaftskrise, Schulden, sehr geringe Ertragskraft, Währungsrisiken bei der Bilanzierung der TUI-Travel-Gewinne, hoher Verschuldungsgrad, hoher Goodwill in den Büchern, hoher Investitionsbedarf in der Touristik, sehr schlechtes Management auf Holdingebene, dubiose Eigentümerstrukturen (Ägypter mal da, mal weg).
Chancen: eventuell sehr gute.
Zukunft nach dem Status Quo zu beurteilen ist genauso falsch (und dumm), wie
die Beurteilung des Klimas, nur weil es einen warmen Winter gab.
Die Karawane zieht weiter! Und während wir ewig grübelnden Deutschen noch
am Sinnieren sind, hat sich die Lage schon gewendet.
Die Krise wird verschwinden, ebenso, wie alle Krisen jemals verschwunden sind.
Die Zeit wird kalt und gnadenlos über sie hinwegfetzen, ebenso, wie über die
Schönwetterperioden. Die Frage ist alleine: wann?
Ich konstatiere: bei sämtlichen Rettungsaktionen, inclusive Bailouts etc. etc. sind
nun rund 8.500.000.000 Dollars gedruckt und in Umlauf gebracht worden. Dass die
NICHTS bewirken werden, würde ich nicht einmal dem Weihnachtsmann glauben.
Früher oder später wird die Weltwirtschaft wieder durch die Decke gehen.
Und dann wird der Handel zunehmen und damit das Frachtgeschäft. Das Reisege-
schäft wird später nachfolgen.
Was noch geschehen wird:
Wir werden eine Hyperinflation nie für möglich gehaltenen Ausmaßes erleben,
verursacht von jenen, die die Finanzkrise nie für möglich gehaltenen Ausmaßes
inszeniert haben. Ich beuge seit langem für diese Katastrophe vor.
Das Problem im Moment ist nicht nur die Wirtschaftskrise (schon letztes Jahr wuchs die Branche lediglich 7 Prozent!!!!), ein noch größeres Problem stellen die Überkapazitäten dar. Eine Besserung werde 4-5 Jahre dauern, und das auch nur vielleicht, befürchtet der Hamburger Reeder C.P. Offen, einer der weltgrößten Player in der Containerschiffahrt.
Ich glaube allerdings keinem "Experten", keiner Zeitung, überhaupt niemand.
Haben die Genannten etwa vorhergesehen, in welchem Schlamassel wir jetzt
stecken? Die meisten von denen sind Jungspunde, die NOCH NIE eine Krise von
innen gesehen haben! Woher sollen die KRISENERFAHRUNG haben?
Soviel zu den "Experten".
Und ansonsten habe ich sehr guten Ratgeber, die besten jedenfalls, die mir zur
Verfügung steht und die einzigen, denen ich vertraue: meinen gesunden Men-
schenverstand und meine Erfahrung aus fast 30 Jahren als Unternehmensgründer
und -Führer. Die sagen mir:
- Dass die oben genannten Billionen einen nie dagewesenen Nachfrageschub ent-
wickeln werden, der sich mit dem aufgebauten Investitions- und Konsum-Stau
aufschaukeln und potenzieren wird.
- Dass von den Teilnehmern am Fracht-Monopoly nur die Stärksten überleben
werden und die werden den Reibach unter sich ausmachen, wenn es wieder
losgeht.
Dass zuletzt Überkapazitäten bei den Reedereien vorhanden waren, ist bekannt.
Und das hat auch einfache Gründe: ein der typischen Erscheinungen der Spätphase
von Blasen. Aber die Blase ist geplatzt.