Leerverkäufer von Wirecard
wie man das überhaupt macht! Da muß man ja Verkäufer haben, die mal eben kurz drei Euro unter dem aktuellen Kurs verkaufen wollen.
Auf equiduct sieht das dann lustig aus, man hat die normale Tabelle mit Kauf und Verkauf.
Also vereinfacht:
1000 45______________1000 45,3
400 44,95____________300 45,6
500 44,9_____________450 45,8
usw usw _____________usw usw
(vereinfacht)
Das steht dann da ganz friedlich und plötzlich zuckt's kurz wie wild und plötztlich stehen da 10.000 verkaufte Aktien, die man vorher gar nicht sehen konnte - zu einem Kurs von 42. Wo kommen die denn in Sekundenbruchteilen her???
(nur symbolisch)
https://marketviewer.equiduct.com/?currency=EUR&isin=DE0007472060
https://marketviewer.equiduct.com/?currency=EUR&isin=DE0007472060
Da sieht man fast doppelt so viele Umsätze wie bei Xetra und teilweise Abschlüsse, die bei Xetra überhaupt nicht zu sehen sind.
"Ob der eine oder andere Zukauf ein Flop ist/war ist doch so etwas von egal. "
Nein! Und schon gar nicht im Fall der Wirecard! Denn die Akquisitionen sind ein ganz entscheidender Aspekt der Wirecardkritik.
In seiner aktuellen (positiven) Analyse zur Wirecard vom 11. Oktober schreibt Jean Beaubois von Berenberg:
Key investment point four: we expect a shift in strategy and a focus on organic growth Beyond the strong EBITDA growth that we expect from Wirecard, we believe that one key driver of share price performance and re-rating will be management’s strategic shift from acquisitions to organic growth.
One key concern that investors have had about Wirecard is its aggressive acquisition strategy. For reference, Wirecard has €1bn of goodwill for €1.3bn of equity, which implies that almost all the profits that the company has ever generated have been spent on acquisitions.
... Now that Wirecard has filled its geographical gap with the acquisition of Citi Holdings’ US corporate card issuing business, management wants to focus more on organic growth and leverage the potential of its global platform, which is something quite unique in the payment service industry and sets Wirecard apart from the competition (see Wirecard 2016 analyst day presentation).
Bitte seht in den Kritikern nicht immer nur Feinde. Es gibt hier Einzeiler-Bashing, aber auch sehr fundierte Stellungnahmen zur Wirecard, die durchaus auch für Wirecardbefürworter lesenswert und hilfreich sein können! Wenn ein eindeutig positiv eingestellter Analyst ausgerechnet diesen Punbkt aufgreift, kann es wohl doch nicht so ein Schwachsinn sein, wenn man sich mit den Akquisitionen beschäftigt, oder?
Das Problem ist nur, dass von solchen Studien nur drei Sätze in den Meldungen stehen, die hier dann zitiert und kopiert werden. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass große Investoren sich das alles sehr viel genauer anschauen. Das gilt auch für die 31-€-Analyse von Charles Brennan, in der (wenn man sie ganz liest) sehr viel positive Dinge zur Wirecard stehen!
Ich zitiere mal:
With just three months of the year left there should be limited scope for further guidance raises from here(...) Overall, given management's positive tone and recent comments that momentum into FY17 looks strong, we see little here that materially changes existing consensus.
Charles Brennan, der Verfasser der kritischsten Analyse zur Wirecard, geht davon aus, dass die Erfolgszahlen erreicht werden! Er ist nicht etwa kritisch wegen dieser Zahlen, was im Umkehrschluß bedeutet, dass das Erreichen dieser Zahlen für die Kritiker nicht der springende Punkt ist.
we continue to believe the bigger investor debate is in the detail. (...) Meanwhile, we continue to believe that cash flow is inconsistent. Following a strong quarter in 4Q15, we estimate that cash generation in 1H16 has been just 82% of profits. This continues to be amongst the worst in the sector.
we find it hard to value companies that don’t deliver profits that are fully supported by cash flow. Until there is greater transparency into the
numbers, we retain our Underperform rating.
Darauf sollten die positiven Analysten und Wirecard eine Antwort geben. Und das passiert auch, wie man hört. Vielleicht nicht öffentlich, aber es passiert. Und diese Beschäftigung mit der Kritik ist richtig und wichtig.
Wenn man Brennan ganz genau liest, kann man sogar eine bullische Perspektive rauslesen:
Our most bullish scenario assumes a 10.0% increase in FY17 adjusted EPS, and a P/E re-rating to 25x. This ... results in a blue sky target of €61.2
In der Berenberg-Analyse steht übrigens doch etwas Genaueres zu Indien, Rumänien und Brasilien:
34,6% (=79 Mio) EBITDA-Wachstum teilt sich auf in "organisches Wachstum" (25,4%)(=58 Mio) und Zukäufe (9,2%) (=21Mio), die sich wiederum verteilen auf GI (7,4%) (16,9Mio), MoIP (0,6%)(1,4Mio) und Provus (1,3%) (2,7Mio).
Das sind zusammen 21 Mio, damit ist der Abstand zu den erwarteten Zahlen tatsächlich zu vernachlässigen, wenn ich mich nicht verrechnet habe (21 versus ca. 23). Der Löwenanteil der Gewinnzuwächse wird heute schon organisch erzielt - genau das sagt Braun ja auch. Dann muß man jetzt nur noch die paar Kritiker befrieden und dann sollte einer Übertragung dieser positiven Aspekte in steigende Kurse nichts mehr entgegen stehen. Aber die eindeutige Antwort auf diese Frage wurde durch den Citi-Kauf erst einmal verschoben, denn hier wurde ja erst einmal wieder akquiriert - und man weiß noch nicht einmal, wie viel es gekostet hat (200 Mio?).
Mein Fazit: Die Geschichte der Wirecard lief eigentlich immer so, dass es jede Menge Fragezeichen gab, aber sie lösten sich immer in Ausrufezeichen auf, bzw. es wurden soviele Ausrufezeichen gesetzt, dass die Fragen immer von alleine verschwunden sind. Es würde aber vielleicht in der aktuellen Lage nicht schaden, die Fragezeichen nicht immer nur abzutun als "dummes Gerede von Leuten, die unser Geschäft nicht verstehen". Das ist keine gute corporate governance.
Das ist übrigens genau der Tiefpunkt der Seitwärtsbewegung nach dem Allzeithoch am 29.10.2015 (intraday 48,9) gewesen (am 18.1.2016), an den sich ein letzter Versuch auf ein neues ATH anschloß (25.1./47,6). Danach ging es auf 38€ runter im Zuge der "technischen Probleme" (Anfang Februar gab es Berichte über eine größere technische Störung).
Am Tag vor Zatarra lag der Intraday-Tiefststand ebenfalls bei diesem Wert (genauer gesagt: 41,9). Insofern ist das tatsächlich eine beachtenswerte Kursmarke (ex zatarra, ex Brexit). Wenn man annimmt, dass der Kurs derzeit gedrückt wird, scheint dies die Mauer zu sein, gegen die die Kursdrücker anrennen - auf der anderen Seite ist das Ende nicht so genau definiert: 47,4€? (wäre höchster Tagesschluß) - oder das ATH bei knapp 49€? Oder würde das ATH erst einmal ein Kaufsignal auslösen und die Grenze läge bei 53€? (dem "gewichteten" Durchschnittskursziel?). Das müsste man sehen, wenn es soweit ist.
Der höchste Tagesschluß aller Zeiten war übrigens am 2.11.2015 - exakt vor einem Jahr. Deshalb hat Wirecard wahrscheinlich heute/morgen den höchsten Year-on-Year-Verlust (>10%). Wenn es nicht entscheidend runtergeht, wird die Jahresbilanz nicht mehr schlimmer werden, denn auch Ende 2015 gab es noch Tage mit Kursen um 42,8. Sollte es aber ernsthaft unter diese Marke von 41,8 gehen, müsste man sich langsam über andere Szenarien Gedanken machen. Aktuell sind es noch anderthalb Prozent... Wenn die Leerverkäufer also wollen... an diesem umsatzschwachen Tag... Dann... Allons, camarades!
Zeitpunkt: 02.11.16 10:26
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Kommentar: Marktmanipulation vermutet
http://www.realclearpolitics.com/epolls/2016/...oral_college_map.html
Es ist auch immer viel Stimmungsmache in den Medien... naja wir werden sehen. Ansonsten trifft der Wizard es auf den Punkt
Sind auch schmarrn, denn die haben mit dem derzeitigen Kurs nichts zu tun! StockWizard hat es schon richtig geschrieben... die Fragen waren da und der Kurs ist gestiegen, das jetzt damit in Verbindung zu bringen ist humbug...
2 Punkte: 1. Die Wahl (Donald Trump)
2. Zinsentscheidungen der Amerikanischen Notenbank
das drückt allgemein die Stimmung auf den Europäischen Börsen, Wirecard ist hier nicht alleine davon betroffen!
Ich hätte aber nicht gesehen das zurzeit Positionen reduziert werden.
Was meinst Du damit? An welcher Zahl willst Du das wann ablesen? Bitte konkret:
- GI Retail (215+110Mio*) (15-18 Mio EBITDA in 2016)
- Provus (32 Mio / 4 Mio* EBITDA in 2016)
- MoIP (23,5mio+13,5 Mio*) (2,2 Mio EBITDA in 2016)
- PT Aprisma (47Mio + 14,5 Mio) (73,8 Mio + 14,7 Mio*)
- Mikro Ödeme (14,8Mio + 14 Mio*)
- Amara Technology (29Mio + 7Mio*)
- GFG Group (20,6 Mio + 3,8Mio*)
- Citi (???+???)
(*): wie viel "Earn Out" wurde eigentlich für 2016 hier jeweils veranschlagt? Wieviel EBITDA wurde erwirtschaftet? Wann wird man konkrete Zahlen haben?
Vielen Dank im Vorraus
...ein wenig, denn die Zahlen der Einzelfirmen gibt es immer erst viel später. z.B. kamen die Zahlen für 2015 im Juni 2016 - und wurden kaum diskutiert. Deshalb würde ich ja so gerne erfahren, wie es jetzt in Indien läuft. Denn man hört für meinen Geschmack zu wenig. Immerhin geht es doch auf um Earnouts.
Ich zitiere: wirecard, Oktober 2015
Die im Rahmen der Transaktion zu leistenden Zahlungen an GI Retail sowie Finanzinvestoren belaufen sich auf Barzahlungen in Höhe von EUR 230 Millionen. Die Finanzierung erfolgt mit Barmitteln sowie zugesagten Kreditlinien. Weitere Zahlungen von insgesamt bis zu EUR 110 Millionen sind mit dem Erreichen bestimmter finanzieller Ergebnisse in den Kalenderjahren 2015 bis 2017 verbunden. Teile der Vereinbarung unterliegen gesonderten Closing Bedingungen.
Finanzinvestoren? 110 Mio weitere Zahlungen abhängig von den Ergebnissen 2015, 2016 und 2017? Wieviel geld fließt denn? Wo kann man das nachlesen? 2016 ist doch fast vorbei. Da sollte mal eine Größenordnung genannt werden - genauso wie bei den anderen aufgeführten Firmen. Wo kann man das erfahren, liebe Emily?
"Ferner sind drei Earn-Out-Komponenten zu zahlen, die sich am
operativen Gewinn des gekauften Unternehmens in denJahren 2015 bis 2017 bemessen und insgesamt bis zu Mio. EUR 110 betragen können und wovon Mio. EUR 99,3 passiviert wurden. "
Kann also sein, dass diese Werte schon in den Bilanzen stehen. Kann ja vielleicht jemand mit Sachverstabnd beantworten.
Du gibst dir deine Antwort ja eh selber
Dein üblicher Müll wie immer!
Völlig uninteressant was du mal wieder
vom Staple lässt!
Bist ja bei WO auch wieder sehr aktiv!
Wäre schön wenn du dich auf drüben
beschränken würdest!
Ich kenne mich mit Bilanzen nicht aus und weiß nicht, was für Folgen es für eine Bilanz hat, wenn man statt 110 Mio nur 50 Mio Earn-Outs zahlen muß.
Dir ist sowas zu langweilig? Na dann erklär's doch mal! Hier wird über eine EBITDA-Erhöhung von ein paar Mio rauf oder runter diskutiert, warum dann nicht über diese Earn-Outs, bei denen es um höhere Beträge geht - ganz davon abgesehen, dass die GI-Retail-Entwicklung ja wohl wirklich nicht ganz unwichtig ist für die Zukunft: und genau diese wird doch wohl bei einem Wachstumswert gehandelt.
Sollte keine Zahlung erfolgen, wurde jedoch abgegrenzt somit wäre sie 100 % erfolgswirksam im Ergebnis. Jedoch nur anteilig für das jeweilige Geschäftsjahr und aufgrund der Auflösung zum Jahresende.