Ströbele sagt es gibt Krieg!
salute 54reab
Ich habe mir mal eine ganze Reihe von Wolfowitz-papers ausgedruckt (Der ist hochintelligent und hat durchaus Orginalität). Leider die Links verloren. Das oben zitierte war das, was schnellstens zu ergoogeln war.
Eine wesentliche These von Wolfowitz ist auch, dass diese Macht zur Not und wenn es die USA so will auch gegen den Widerstand der UNO bzw. Verbündete erobert werden muss - da fängt es eben an, interessant zu werden.
Solche Alleingänge werden am Ende die Macht gefährlich untergraben - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Eine ähnliche Koalition/Konstellation wie gegen die Taliban hätte die Irak-Geschichte auch gebraucht. Und wenn die nicht erreichbar ist, muss man neu überlegen und nicht stur der These Folgen, wir müssen unsere Eigenmacht herauskehren. Es gab nicht den geringsten Grund zur Eile - außer dem ideologischen Eifer, mit dem die Sache durchgezogen wurde - und dann noch stümperhaft. Das Ergebnis könnte, worst-than-worst-case, schlimmer als Saddam sein und mit noch weniger Einflussmöglichkeiten auf die Region.
Gruß BarCode
bezüglich des iraks war eine derartige koalition nicht mehr möglich. die rot/grüne regierung hätte ein mitmachen nicht überlebt. hätten sich die usa bei afghanistan entsprechend zeit genommen, hätte die koalition auch schon nicht mehr funktioniert.
hektisch war das handeln der usa wirlich nicht. die ersten großen studien zu einem bevorstehenden kulturkampf und dem islamistischen terror wurden schon früh unter clinton erarbeitet. die damaligen berater haben kaum andere schlüsse als diejenigen von bush gezogen. auch ohne twin towers wäre es zum irakkrieg gekommen.
jetzt aus sicht der usa - ganz einfach ohne ideologische untermauerung eines wolfowitz:
"wenn wir angegriffen werden, sollen wir dann unser handeln von budget- und koalitionsproblemen in deutschland abhängig machen"?
kein wirklich souveräner staat würde das tun. wieso erwarten wir es dann von den usa?
natürlich wird die weltmacht usa irgendwann von einer anderen macht überrundet werden. europa wird es aus heutiger sicht nicht sein. wir werden alle wahrscheinlich keine ander weltmacht mehr erleben. russland wird es wieder versuchen. sie werden wahrscheinlich nur eine regionalmacht werden die dann europa strietzt.
salute 54reab
Jetzt auch noch ein Rundumschlag gegen die Uno. Gott das ist eine internationale Institution nach dem Motto: Gut, dass wir darüber geredet haben. Und das ist gar nicht so wenig. Ansonsten leitet sie jede Menge sinnvoller Projekte in aller Welt.
Klar: Wir können alles abschaffen auf dieser Welt: Parlamente, Wahlen, Institutionen - und lassen alles den jeweiligen US-Präsidenten entscheiden, er wird es schon richten. (Er würde aktuell auch Eichel entlasten, indem er ihm sagt: Nur zu, hau raus die Kohle, mach ich auch. Was gehn mich die Schulden an - ich bin maximal 8 Jahre dran, da möcht ich mal so richtig Geld ausgeben... - natürlich alles mit Gottes Segen!)
Sofern doch noch was jeweils gemeinsam geregelt werden muss, können wir ja eine Einrichtung schaffen, in der sich Vertreter aus aller Welt treffen, und versuchen ein paar Dinge zu regeln. Die darf dann halt nicht Uno heißen, weil die haben wir ja grade abgeschafft. Und die Vertreter der verschiedenen Regionen werden dann per Befragung der Leute auswählen, indem wir sie Zettel ausfüllen lassen - darf dann halt nicht Wahl heißen, weil die haben wir ja grade abgeschafft... usw.
Gruß BarCode
ich habe auch nie den standpunkt vertreten, dass der jeweilige us-präsident alleine entscheiden soll und die dann getroffenen entscheidungen gut wären. ich haben primär die realitäten aufgezeigt und war der überzeugung, dass wir mit unserem weinerlichen und moralisierendem getue nichts daran ändern werden. ich wäre hocherfreut, wenn europa sich politisch zügig weiterentwickeln würde und mit verantwortung übernehmen könnte. europa wäre dann sicherlich in der lage manche auswüchse der usa zu zügeln. leider verharren wir auf absehbare zeit in einer reinen freihandelszone und werden deshalb weder von den russen noch von den usa ernst genommen. die eine administration zeigt es eben deutlich, die andere stärker verdeckt. wir sollten froh sein, dass diese es uns deutlich gezeigt hat und die richtigen schlüsse daraus ziehen.
ich habe nie plädiert, wahlen abzuschaffen. gegen scheinwahlen habe ich jedoch viel. ich möchte z.b. nicht, dass die diktatoren und despoten dieser welt in freier wahl entscheiden was mit deutschland geschehen soll.
zusammenfassend muß ich fesstellen, dass hier viele gegen den von den usa eingeschlagenen weg bei der bekämpfung des islamistischen terrors sind (bitte so wie er von den usa definiert wird - umdefinieren zeigt noch keine lösung auf). ich habe allerdings bis jetz keinen vorschlag gelesen, außer nichts tun, wie wir vorgehen sollten. also schimpfen wir weiter auf die verbrecheriche usa - pardon, natürlich auf bush - und fühlen uns dabei als die moralisch gerechten.
salute 54reab
Bush junior hat eines besser gemacht als sein Papa, er hat den Krieg im Irak nicht beendet. Da konnte er permanent die Drohkulisse aufrechterhalten und wenn die Amis im Krieg sind, dann folgt man dem starken Führer.....
Grüße
ecki
Wie oft würde eigentlich schon in Deutschland befürchtet, daß eine Mitterechts-Regierung den Rückfall in nationalsozialistische Zeiten bedeutet? Eine moderne Form der Paranoia?
salute 54reab
Außerdem habe ich mit keinem Wort irgendetwas von Rückfall in Nazizeiten erwähnt. Ich wehre mich auch gegen Leute, die den Amerikanern solche Tendenzen unterstellen. Hinweise auf eine Paranoia kann ich in meinen Postings auch nicht entdecken, aber da kannst du mir sicherlich helfen, oder?
Das Eckiposting verstehe ich als, sagen wir mal, zweideutigen und etwas deplazierten Vergleich, der die Methode der Angsteinflößung zur Erringung von Wählerstimmen von Bush junior aufzeigen wollte. Nicht mehr und nicht weniger lese ich darin.
Gesunder Menschenverstand, ja selbst alles Gelernte wird über Bord geworfen. Ihre eigenen Gedanken verfolgen sie, bis die totale Irrrationalität in ihren Köpfen herrscht.
Die Zeit vergeht und wenig bis nichts von dem was sie voraussagten ist Realität geworden. Doch haben sie daraus gelernt? Nein, spätestens mit der nächsten, ihnen unangenehmen Entscheidung, stehen sie schon wieder Gewehr bei Fuß, um an ihrer geistigen Front an vorderster Linie zu kämpfen.
@hartz: Was du beschreibst, nennt man Hysterie. Die sehe ich in Europa teilweise auch. Hier wird das republikanische Amerika verteufelt auf Teufel komm raus. Leider wird dadurch das Essentielle, und zwar die Tatsache, dass dies alles nur eine tragische Fehleinschätzung der Lage und eine daraus geborene falsche Strategie ist, überschüttet. Man tummelt sich sinnlos auf Nebenkriegsschauplätzen wie Religionskriegen, Imperialismus etc. Leider ist das so. Das ändert aber nichts an dem fatalen Fehler.
und wenn wer geschichte aufarbeiten will, wir befinden uns doch im mittelpunkt, fangt mal damit an. unsere väter haben fast ein ganzes volk in die gaskammern geschickt. wir sollten ganz still sein, wenn es um kritik geht. wir haben für diese welt fast nichts geleistet, dafür umso mehr zerstört!
schaut euch al dschasira & co an. dort bekommt man kostenlos beste sendezeiten, wen man bereit ist, menschen vor der kamera den kopf abzuschlagen. die reaktion aus deutschland? wir halten uns raus und schaun nur zu. aber so können wir ja auf die bitterbösen amis rumhacken. mich ekelt diese falschheit an!
wir sind zwar nicht bereit den iraker und anderen unterdrückten zu helfen, aber unsere klappe reissen wir gern auf, weil wir sind ja die besserwisser! wir sind auch sowieso ein sehr erfolgreiches land, in jeder beziehung, wir wissen, was man wie macht. selbst die aufkleber "made in germany" werden bereits im ausland hergestellt.
mfg
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