Stelle mich vor
nachdem ich seit mehreren Jahren bei Ariva reinschaue, finde ich es nun angebracht, mich vorzustellen und von Zeit zu Zeit auch aktiv meine Analysen, Interpretationen und sonstigen Kommentare beizusteuern.
Kurz zu meiner Person:
Ich bin Student der Rechtswissenschaften und arbeite, um mein Studium zu finanzieren, bei einem großen internationalen Konzern (Bank- und Kreditwesen) im Bereich Marketing, nachdem ich vorher bei einer Werbeagentur beschäftigt war.
In bezug auf Wertpapiere verfahre ich zweigleisig:
- Aktien werden von mir nur im Bereich des Daytrading gehandelt.
- Optionsscheine (fast ausschließlich Puts) werden teilweise auch über einen längeren Zeitraum gehalten.
Ich bin - was die Weltkonjunktur im Allgemeinen und die US-Konjunktur im Besonderen betrifft - eindeutig pessimistisch eingestellt und gehe - längerfristig betrachtet - auch weiterhin von fallenden Kursen aus. Lediglich für Japan und deren angrenzenden Regionen und Handelspartnern (ausgenommen insbesondere die U.S.A.) sehe ich mittel- bis langfristig aufsteigende konjunkturelle Tendenzen und die erneute Inthronisierung Japans als weltweit führende Finanzmacht und Konjunktur-Lokomotive.
An (konstruktiven) Diskussionen sowohl über diese Thematik als auch über andere Themenfelder bin ich sehr interessiert.
Ich freue mich über jeden durchdachten Wertpapier-Vorschlag, wobei mir eine gründliche Analyse wichtiger ist als ein Vorschlag aus dem Bauch heraus oder der Verweis auf irgendwelche Analysen von "Experten" und Banken.
Auf eine für beide Seiten erfolg- und kenntnisreiche Zusammenarbeit,
Heat.
Erst beleidigst Du den 1.FC Köln (btw der einzige ungeschlagene Verein im deutschen Profifußball, und wenn wir am 04.02. erstmal Bayern schlagen, dann nimmst Du das auch wieder zurück..) und dann wirfst Du mich noch mit Juristen in einen Topf...
Das ist nicht nett.
Ansonsten: Viel Spaß hier bei Ariva, heat.
Grüsse,
Tyler Durdan
Bussi aus HH
CHRIEGER
Nochmals danke für die freundliche Begrüßung und Aufnahme.
Außerdem up für:
- kalle 4712
- zombie17
- brutus
und alle sonstigen Ariva-Mitglieder, die mich noch nicht bemerkt haben.
@1608: Ich sprach von der Endlichkeit des Rationalisierung- und nicht des Produktivitätsprozesses.
Beispiele:
- Wenn ein Unternehmen 1000 Mitarbeiter hat, kann es nun einmal nur maximal 1000 Mitarbeiter entlassen.
- Wenn es 1000 Euro im Jahr investiert, können nur maximal 1000 Euro an Investitionen gestrichen werden.
- Wenn dass maximale Kreditlimit bei der Bank 1000 Euro beträgt, dieses Limit ausgereizt ist und nicht erweitert wird und außerdem noch sämtliche Besitztümer wie Lizenzen und Immobilien, etc. versetzt hat, gibt es irgendwann nichts mehr zu rationalisieren.
Das meinte ich mit der Endlichkeit des Rationalisierungsprozesses.
Trotzdem danke für die Anregung einer konstruktiven Diskussion.
Heat
Hier sind doch sonst nur Volksschulabsolventen, 7 Jahre, davon 6 jahre Religion.
Ich kann mich allerdings vorstellen, dass du nebenbei auch noch Psüchologie oder sowatt ähnlichet studieren tust ? Datt isset doch wohl ? Habbich Recht ?
Na dann - herzlich willkommen ! Du meinss, also allet tut abkacken ! Ma kucken !
Also - Sieger ist das nicht. Ganz andere Stimme !
betriebswirtschaftlichen Begriffs "Rationalisierung" zu
finden. Die gibt es. Beim Wortstamm "ratio" bitte anfangen.
Dann kommen wir vielleicht alle auf einen gemeinsamen Nenner.
Auch angehende Juristen müssen noch viel lernen,
nicht nur die Subsumtionsmethode.
Viel Spaß in diesem "Tollhaus".
prawda
Ich hoffe nicht.
@prawda: Es gibt - ganz nebenbei - zwei Auslegungsmöglichkeiten des Begriffs Rationalisierung:
- Die Auslegung als wirtschaftliches und zweckmässiges Gestalten der Firmenabläufe
(Produktivitäts- und Effizienzsteigerung)
UND
- Die (umgangssprachliche) Auslegung im Sinne von Stellenabbau und Kostensenkung (Erläuterung siehe obiges Posting)
Ich bezog mich - wie auch dem Kontext meiner Aussagen zu entnehmen ist - auf zweiteres.
Heat
Trotzdem bin ich etwas skeptisch. Der Grund: Die Analyse begründet, warum die Aktienblase in den vergangenen Jahren geplatzt ist. Wäre diese Analyse vor zwei Jahren aufgetaucht, wäre sie echt genial gewesen. Nun (im Nachhinein) ist sie aber im wesentlichen eine Zusammenfassung bereits bekannter Faktoren.
Die Börse blickt aber in die Zukunft - und gerade da bin ich für die USA wieder optimistisch, denn in kaum einem anderen Land sind die Unternehmen in sachen Umstrukturierung/Kostenabbau so flexibel wie in den USA. Und Kosteneinsparungen (und damit Gewinnsteigerungen) sind die Voraussetzung für zukünftige Investitionen und damit ein Anspringen der Konjunktur.
Recht hast Du natürlich mit der Konsumquote: Die US-Wirtschaft wird von den Konsumenten getragen. Bricht der Konsum ein, so sieht es bitter aus. Da der Konsum kaum noch steigerungsfähig ist, rechne ich auch für die kommenden Jahre lediglich mit einem moderaten Wachstum. Verglichen mit Europa wird dieses Wachstum aber noch immer stark sein.
Was die Verschuldung der Haushalte angeht: "Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast." Damit will ich sagen: Ich kann diesen Punkt nur sehr schwer beurteilen. Skeptisch macht es mich aber, wenn die mehrheitlich US-feindliche deutsche Presse auf dieser Sache herumreitet. Und ich erinnere mich an eine Statistik, die ich vor ca. 6 Monaten gelesen habe: Danach hat die Verschuldung zwar ein absolutes Rekord-Niveau erreicht, liegt aber im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt etwa auf der Höhe wie vor ca. 20 Jahren. Leider kann ich keine Quelle angeben, da ich mich nur vage erinnere. Jedenfalls wurde auch schon vor zig Jahren Schwarzmalerei in sachen US-Verschuldung betrieben, und was ist passiert: Die US-Wirtschaft hat sich in den vergangenen 20 Jahren sensationell entwickelt.
Zur US-Immobilienblase: In den Ballungsräumen sind Immobilien sehr teuer. Auf dem Lande bietet sich ein anderes Bild. Verglichen mit Deutschland ist eine durchschnittliche Immobilie noch immer recht preiswert. Eine Interpretation dieses Sachverhalts ist mir unter dem Strich nicht möglich.
Zur Geldanlage in US-Aktien: Aktien sind - historisch betrachtet - noch immer teuer. Allerdings muss man das KGV mit der Anleihen-Rendite vergleichen. Daher ist ein hohes KGV berechtigt. Wenn die Wirtschaft sich nun moderat erholt und die Zinssätze sich erhöhen, so hat dies Kursverluste bei Anleihen zur Folge, so dass Anleihen an Attraktivität verliegen. Außerdem sollten die Gewinne der Unternehmen, die sich erfolgreich saniert haben, überproportional steigen. Daher relativiert sich ein - heute - hohes KGV. Noch ein Hinweis: Kosteneinsparungen und Gewinne sind die Voraussetzung für Innovationen und Personalaufbau - oder hast Du schon arme Leute bzw. Firmen erlebt, die Einstellungen vornehmen?
Bei der Aktienauswahl ist also das vielzitierte "Stock Picking" so wichtig wie nie. Einen breit angelegten Anstieg der Kurse werden wir so schnell nicht wieder erleben. Die Kurse der erfolgreichen Unternehmen werden aber steigen.
Zu Japan: Die Argumente sind ebenfalls ok, sind jedoch nicht neu und mit einem großen WENN versehen.
So, das wärs fürs erste. Allerdings befürchte ich, dass in meine Argumente auch eine große Portion Zweckoptimismus eingeflossen ist. Ich hoffe, dies wird mir nicht zum Verhängnis. Vermutlich wird das zukünftige Szenario sich irgendwo in der Mitte unserer beiden Vermutungen bewegen.
Noch ein Kommentar zum "Anfänger": Ein solcher bist Du offensichtlich nicht. Und wer von uns beiden nun wirklich prozyklisch handelt, ist schwer zu beurteilen. Das ist leider das Problem daran, wenn man antizyklisch zu investieren versucht. Ob die Masse der Anleger noch optimistisch ist, bezweifle ich allerdings, denn in meinem Bekanntenkreis will niemand mehr etwas von Aktien wissen - und bei Ariva treffen sich wohl eher die Hartgesottenen, weshalb man die hier vorhandenen Meinungen und Stimmungen nicht hochrechnen sollte.
Mein persönliches Fazit: Die US-Wirtschaft schafft zur Zeit die Voraussetzungen für bessere Zeiten. Ob sie erfolgreich sein wird, wird die Zukunft zeigen.
Gruß
Kalle
gestaltet, d.h. Verwerfungen werden mit einem Timelag
durch den Marktmechanismus bereinigt.
Daher besteht dort eine grosse Chance, dass es
zu sinnvollen Anpassungen kommt.
Opfer gibt es dabei natürlich zahlreich.
Daneben sind die Rahmenbedingungen der Wirtschaft sehr wichtig.
Bei aller Kritik an Bush hat die Regierung dort bisher
nichts falsch gemacht.
In beiden obigen Punkten, also Wirtshaftssystem und
aktuelle Wirtschaftspolitik sieht es dagegen bei uns düster aus.
Japan ist ein verkrustetes System, deren
Wirtschaftsstrukturen grundlegend verändert
werden müssen.
Das zeichnet sich allerdings nicht ab.
Viele Grüsse
Das ist genau die Art und Weise, auf die Diskussionen verlaufen sollten: durchdacht und begründet, mit Beispielen versehen und auch optisch ansprechend; vor allem in bezug auf Rechtschreibfehler. Da gibt es ja einige Personen, die offensichtlich bestenfalls Grundschul-Niveau erreichen, aber den größten Radau veranstalten.
Da ist es auch nicht weiter störend, wenn gegensätzliche Ansichten aufeinander treffen, solange die Ansichten argumentativ und intelligent erläutert werden.
Heat
Zumal er sich selbst alle Mühe gibt, auf dummes Gleaber nicht eingeht und die Tatsachen sachlich auf den Punkt bringt.
Ansonsten erfüllt er die von ihm vorgeschlagenen Kriterien und ich stimmt grundsätzlich damit überein:
Thesen und Aussagen sollten mit den zur Verfügung stehenden Arguementen und Quellen untermauert werden.
Und was die Rechtschreibung angeht: das bisschen Mühe sollte man sich schon machen.
Good Day,
Glasnost
Hier bei Ariva posten auch einige Leute, die ihr Deutsch nicht mit der Muttermilch aufgesogen haben.
Ich selbst fühle mich in keiner Fremdsprache so sicher, dass eigene schriftliche Äußerungen nicht ähnlich abfällig bewertet werden könnten.
Ansonsten ist es mir ausgesprochen wurst, ob er irgendwelche von wem auch immer vorgeschlagenen Kriterien erfüllt oder auch nicht.
Mir hat nur dieser Ton missfallen.
Rheumax