AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

Sehe ich so, Handbuch: erstens glaub ich nicht, dass Hr. Gerstenmayer eine KE verhandelt, und nicht den AR informiert. Indem er tasächlich Gespräche mit der ÖBAG geführt hat, wird er das nicht gegen Androschs Zustimmung gestartet haben
Vor allem aber: als das leak geplatzt ist, hat Androsch nicht dementiert - nur gesagt "nicht zu diesem Kurs". Darum denke ich, dass ein OK  auch bei der nächsten HV kommt - mit Auflagen halt, das könnte z.B. auch den Kurs / Mindesterlös betreffen.
 

Der AR wußte mit Sicherheit von den Gesprächen und hat diese sicher auch gebilligt. Er war wohl halt  einfach nicht mit dem Ergebnis einverstanden. Da sehe ich auch eine Kontinuität mit Androschs Aussage "nicht zu diesen Kursen". Und es paßt inhaltlich auch zu den jüngsten Äußerungen seitens der ÖBAG. Also für mich sieht das nach einer schlüssigen Kette aus.  

Dem schließe ich mich an, was Du schreibst. Ich hatte nur auf KeinBörsenguru reflektiert, der überlegte dass Hr. Gerstenmayer bei der nächsten HV ein neues Placet für eine KE einholen muss und da denke ich, dass es das geben wird (ev. mit Auflagen wie z,B. Mindesterlös).  

Es wird auf der nächsten HV sicherlich wieder eine Vorratsermächtigung für eine KE mit Bezugsrechtsausschluss geben -  aber wieder so einen fetten Freibrief bis 50%?  

Die üblichen 10% sicher, meinetwegen vielleicht auf 20%, aber noch mal 50%? No way.

Selbst wenn Androsch und Dörflinger sich da entspannt geben sollten, weil sie ja notfalls immer noch im AR blocken können (und damit für sich ggf. auch ein paar Stücke aus einer potentiellen KE aushandeln könnten und somit von einer Verwässerung verschont bleiben würden), so werden diesmal sicherlich die restlichen Aktionäre die rote Karte hoch halten. Für eine Satzungsänderung bedarf es schließlich einer qualifizierten Mehrheit und nicht nur der üblichen 50%.  Nach dem, was wir in den letzten Monaten zum Thema KE erleben mussten, kann ich mich nicht vorstellen, dass die nötige Mehrheit der Aktionäre einem so massiven Vorratsbeschluss noch einmal zustimmt. Selbst bei der üblichen Anwesenheitsquote bei einer HV kann ich mir nicht vorstellen, dass so etwas noch einmal durchgeht.  

JP Morgan hat gestern weiter auf 0.87% reduziert. Scheint als würden sie raus wollen.  

...was eigentlich ein gutes Zeichen sein sollte. Und trotzdem geht es nicht nach oben...
Wie soll man das Ganze interpretieren.
Wäre für mich schon seltsam, wenn die ganzen Shorties langsam aussteigen und die Aktie sich trotzdem nicht bewegt...  

die ganzen Anstiege der US Giganten und AT&S profitiert davon nicht  

...wird AT&S weder vom allgemeinen Hoch des Sektors noch vom kurz- und mittelfristigen Ausstieg einiger Shorties profitieren können.

Es ist einfach unfassbar, wie Herr Gerstenmayer alles vergeigt hat...  

Am 27. Mai 2022 erreichte die Aktie von AT&S den bisherigen Höchststand von ca. 56 Euro, zwei Monate darauf noch einmal etwa 52 Euro, ab August 2022 ging es bergab, ab September 2022 drastisch.

Heute steht die Aktie etwas über 21 Euro, nicht weit entfernt vom 39-Monats-Tief.

Das heißt, wir erleben seit 1,5 Jahren eine langsame Agonie der Aktie, während weltweit der gesamte Tech-Sektor Höchststande erklimmt bzw. nicht sehr weit darunter notiert, aber im schlimmsten Fall bei weitem nicht so viel verloren hat. Da fragt man sich dann schon....

Jetzt gehen auch noch langsam die Shorties raus, und dennoch gibt es keinen positiven Effekt zu vermerken. Falls die Firma da noch mal heil rauskommt, sollte sie sich überlegen, ob sie weiter diese Expansionspolitik um jeden Preis betreiben möchte...  

Ich frage mich, wieso man nichts über die Ausforschung der Person/Personen hört. Weiß man da was? Ich habe nichts mitbekommen.

Ist wer Jurist, der beurteilen kann, ob das eigentlich ein Straftatbestand ist? Meines Erachtens ja.
 

#KeinBörsenguru:

Ich verstehe dich voll und ganz. Ich hadere genauso wie du, mit dieser schwachen Performance.
Im Grunde sind wir jetzt wieder fast auf dem Stand, wo der letzte nachhaltige Kursaufschwung begann. Das war der Oktober 2020, also vor etwa 3,5 Jahren. Bis zum Oktober hatten wir die selbe Hängepartie. Die Kurse pendelten über Monate zwischen 15 und 17 Euro, obwohl das internationale Umfeld bereits stark angezogen hatte.
Letztlich wurden jene reich belohnt, die durchgehalten hatten. Die Kurse hatten sich in einigen Monaten fast vervierfacht.

Auch die derzeitige Hängepartie wird enden, mit oder ohne Kapitalerhöhung, möglicherweise dann auch wieder mit einer solch herausragenden Performance.
 

Ich frage mich ja auch, ob es den "Kurier" glücklich gemacht hat, über diesen Leak zu berichten bzw. welchen Mehrwert diese "Info" der Zeitung gebracht hat. Einmal eine Schlagzeile und das wars...

Auf der anderen Seite ist es natürlich extrem naiv anzunehmen, dass solche Aktionen in der heutigen Welt monatelang geheim gehalten werden können. Für ein nächstes Mal sollte man aber aus diesen Vorkommnissen lernen.  

Der Kurier als Zeitung lebt davon, denen geht's wahrscheinlich um das gepackte Korn, dass sie wieder mal gefunden haben.

Aber der Hund dürfte ja woanders begraben sein. Entweder von Personen, die gegen die Interessen ihres Arbeitgebers arbeiten (ÖBAG, AT&S) oder von eingebundenen/eingeweihten Leuten, die indirekt der KE mitwirkten (Banken? etc).

Dass die Leerverkäufer nun davon profitierten, könnte die logische Folge des Leaks sein. Ansonsten wird jeder Blödsinn hinterfragt und in Zeitungen gedruckt. Dazu sollte der Kurier mal recherchieren. Aber da müssten die Journalisten erst mal Leerverkauf googlen...

Für mich ist das alles ein wenig dubios gelaufen. Und ich hab mit AT&S ins Klo gegriffen.  

Ibiden mit Aussagen zur Marktnachfrage und zum Umsatzbeitrag durch KI-Server:

https://www.digitimes.com/news/a20240129PD217/...rate-sales-2024.html

Übrigens, Unimicron wird heute wohl auf einem 1-Jahres Hoch schließen - 6% Kurssprung?
 

Alle diese für AT  

Alle diese durchgehend positiven Aussagen und Entwicklungen bei Unimicron und Ibiden, die natürlich für AT&S relevant sind, scheinen an der Börse wieder vollkommen wirkungslos zu verpuffen. Heute wurde wieder ein neuer Tiefpunkt markiert.

Allgemeiner Tenor scheint zu sein, dass man sich nicht länger von Gerstenmayer verarschen lassen und endliche harte Fakten bezüglich KE auf dem Tisch sehen will.  

https://aktien-portal.at/...senkt-Kursziel-von-24%2C0-auf-20%2C0-Euro  

Ich nehme übrigens Berenberg sehr ernst, weil das Haus als eines der wenigen Analyse-Institute in der jüngsten Vergangenheit bei seiner Einschätzung von AT&S richtig gelegen ist, allerdings frage ich mich doch, ob eine "Sell"-Empfehlung bei Kursziel 20 Euro gerechtfertigt ist, wenn die Aktie eh bei nur knapp 21 Euro notiert...  

Also wenn man in zwei Jahren 5,2€ Gewinn pro Aktie erwartet (d.h. stark wachsendes und vor allem profitables Geschäft), macht für mich ein Kursziel von 20€ absolut keinen Sinn.
Wo kriege ich denn ein Unternehmen aus einer Wachstumsbranche mit einem durchaus soliden Moat for ein Forward KGV von nichtmal 10 (Schätzung Berenberg für kommendes Jahr) bzw. gerade mal 4 (in zwei Jahren)?
 

Also wenn man in zwei Jahren 5,2€ Gewinn pro Aktie erwartet (d.h. stark wachsendes und vor allem profitables Geschäft), macht für mich ein Kursziel von 20€ absolut keinen Sinn.
Wo kriege ich denn ein Unternehmen aus einer Wachstumsbranche mit einem durchaus soliden Moat for ein Forward KGV von nichtmal 10 (Schätzung Berenberg für kommendes Jahr) bzw. gerade mal 4 (in zwei Jahren)?
 

Ja, diese Kursziele sind eh für den Hugo und werden auch von Profis nicht ernst genommen, wenn nicht zumindest ein Zeitrahmen damit verbunden ist. Das kann alles oder nichts bedeuten.

Wenn das Unternehmen jetzt nicht bereits in massiven, essentiellen Schwierigkeiten steckt - und es gibt doch einige gute Indizien darauf, dass die Situation gar so bedrohlich nicht ist - dann sollte der Fokus bald nicht mehr in der Vergangenheit, sondern in einer Zukunft liegen, von der übereinstimmend in Bezug auf die Branche ein immenses Wachstum erwartet wird. Wenn man dazu noch ein, zwei schwache Quartale durchtauchen muss, sollte das wirklich nicht allzu stark ins Gewicht fallen.  

Berenberg spricht in seiner Begründung von einem "schwächeren als erwarteten Nachfrageausblick".

Nun frage ich mich: Welche Informationen liegen hier zugrunde? Die ohnehin altbekannten oder gibt es hier neue News?  

ich denke, derzeit erleben wir eine Phase, in der man "nicht viel machen kann". Also, damit's kein Missverständnis gibt: Hr. Gerstenmayer KÖNNTE schon, tuts aber nicht - oder nicht gut genug. Es fehlt eine brauchbare öffentliche Kommunikation zu einem nachvollziehbaren positiven Blick in die NÄHERE Zukunft. Das "KE - Kommunikations - Debakel" ist dabei die Kirsche auf der Schlagobersspitze (aber beileibe nicht die ganze schlecht geratene Torte) Also halten sich die Analysten an das, was sie haben.

Und was ist das ?

positiver Branchenausblick (ohne Zutun von AT&S) - und schlechte Zahlen bei AT&S sowie noch dazu ein  Kommunikatiostions-Deseaster in Bezug auf "eine mögliche" KE. Je nach "individueller Vorliebe" eines Analysten, fällt da das Urteil in die eine oder andere Richtung. Gott sei Dank ist Hr. Gerstenmayer kein Strafverteidiger.....

Was bleibt ?

Für jene, die an die Zukunft des Unternehmens glauben, heißt das abwarten. Ich glaube, der größere Teil der Fastenzeit ist schon geschafft. Hab's schon gesagt, das liegt nicht an den Fähigkeiten des Unternehmens oder seiner Führung, sondern an der Geschäftsentwicklung unserer Kunden. Der Tag wird kommen, wo die AT&S Auslastung "plötzlich" enorm steigt und im Gefolge davon die Umsätze und die schönen Unternehmensmeldungen .... Es sei denn, dem Management gelingt es, mit Hilfe der KE die mageren Zeiten noch künstlich zu verlängern. Das wäre dann "künstliche Unintelligenz" (möchte die Abkürzung "KUI" einführen ...)

Aber noch ein Wort zu Berenberg (und andere):

Zumindest die für mich nachlesbaren Faktoren sind auch relativ dünn. Berenberg rechnet für die Geschäftsjahre 2024 / 2025 / 2026 wie folgt:

EPS:   - 0,81  /  2,61  /  5,2
Dividende: 0,40  /  0,40  /  1,56

Da fallen mir drei Fragen ein:

2024: negatives EPS vs. 2025 Verfünfachfacht positives EPS -- gleiche Dividende ?

2025 / 26: Verdoppelung des EPS --- Vervierfachung der Dividende ?

Aber die wichtigste Frage:

mit welcher Zahl ausgegebener Aktien rechnet man die obigen Schätzungen aus ? 38,9 Mio - oder KE mäßig mit 58,35 (bei 50 % KE) Stück oder eher mit 48,63 (bei 25 % KE) ? Das würde für mich schon einen Unterschied ausmachen.....  

Das Problem, dass ich sehe, ist, dass Gerstenmayer in dieser Situation eigentlich sagen kann, was er will, man glaubt ihm einfach nicht mehr. Die Prognosen müssen jetzt auch alle erst einmal zutreffen - zumindest, was Abrufe etc. betrifft. Damit gibt es Hard Facts, auf denen man aufbauen kann.  

Und für ein nächstes Mal und ganz allgemein sollte man sich überlegen, wie man den öffentlichen Auftritt verbessert.  

"Das Problem, dass ich sehe, ist, dass Gerstenmayer in dieser Situation eigentlich sagen kann, was er will, man glaubt ihm einfach nicht mehr. "

Mal schauen, wie lange er noch CEO ist...