Russland - Gewinnerland?


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Neuester Beitrag: 25.01.11 10:28
Eröffnet am:16.01.09 16:59von: watergateAnzahl Beiträge:152
Neuester Beitrag:25.01.11 10:28von: Fischbroetch.Leser gesamt:42.001
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    #26
17.01.09 21:18
Russland wird Investment-Grade-Status behalten“
(DAS INVESTMENT) Dienstag, 09. Dezember 2008 -

Erstmals seit 1999 hat die Rating-Agentur Standard & Poor’s die Bonität russischer Staatsanleihen herabgestuft. Statt mit einem BBB+ werden Fremdwährungsanleihen nun mit einem BBB bewertet und Papiere, die auf Lokalwährung lauten, mit BBB+ statt A-. Die Gründe der Herabstufung und die Aussichten für den Rentenmarkt der Region erläutert Stefan Grünwald, Manager des Rentenfonds Raiffeisen-Osteuropa-Rent, gegenüber DAS INVESTMENT.com.

DAS INVESTMENT.com: Hat Sie die Herabstufung der russischen Staatsanleihen überrascht?

Stefan Grünwald: Nicht wirklich, der Markt hat dies bereits vorweggenommen. Die zuletzt gestiegenen Zinsen etwa waren bereits ein Hinweis auf dieses Szenario.

DAS INVESTMENT.com: Warum genau wird die Bonität der Anleihen von Standard & Poor’s nun kritischer bewertet?

Grünwald: Die fundamentale Situation in Russland hat sich verschlechtert: Der sinkende Ölpreis drückt auf die bislang üppigen Budget-Überschüsse. Hinzu kommen die Liquiditätssituation aufgrund der hohen Kapitalrückflüsse sowie die Abwertung des Rubels. Beides wirkt sich zusätzlich negativ auf die Bonität des Landes und damit die Qualität russischer Staatsanleihen aus.

DAS INVESTMENT.com: Halten Sie eine weitere Herabstufung der Bonität und damit den Verlust des Investment-Grade-Status russischer Staatsanleihen für möglich?

Grünwald: Nein, ich gehe davon aus, dass das aktuelle Rating vorerst nicht weiter herabgesetzt wird. Denn noch immer verfügt Russland über einen hohen Bestand an Währungsreserven, der ein solches Szenario verhindern sollte.  

1280 Postings, 5887 Tage watergateman darf gespannt sein

 
  
    #27
18.01.09 16:55
Russland und Ukraine sind einig über Wiederaufnahme von Gaslieferungen


Russland und die Ukraine haben sich am Sonntag über die Wiederaufnahme von Gaslieferungen für Europa und die Ukraine geeinigt. Die Gaslieferung werde bald wieder aufgenommen, sagte Russlands Regierungschef Wladimir Putin nach Gesprächen mit seiner ukrainischen Kollegin Julia Timoschenko.
Diese erklärte, die beteiligten Gaskonzerne sollten bis Montag entsprechende Einigungen aufsetzen, dann könne Europa sofort beliefert werden.

Putin betonte, dass künftig auch die Ukraine wieder mit russischem Gas beliefert werden soll. Dabei werde der von Europa bezahlte Preis als Basis herangezogen und für das Jahr 2009 ein Abschlag von 20 Prozent gewährt. Die Gebühren für die Durchleitung des Gases nach Europa sollen im laufenden Jahr auf dem Niveau des Jahres 2008 eingefroren werden. Ab 2010 soll dann auch für die Ukraine das europäische Gaspreisniveau gelten. Kiew erhält im Gegenzug höhere Durchleitungsgebühren.

Zu hoffen ist, dass die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko bevollmächtigt ist, ein Gasabkommen mit Russland zu unterzeichnen. In der russischen Regierung war man sich im Laufe des Samstags nicht sicher ob sie über alle Vollmachten verfügt.

"Es ist schwer zu sagen, wer der Hauptunterhändler von der ukrainischen Seite ist und wer die meisten Vollmachten hat", betonte der Pressesprecher des russischen Premierministers, Dmitri Peskow, am Samstag auf die Frage, ob Timoschenko zwecks Unterzeichnung von bilateralen Dokumenten bzw. Schließung eines Vertrags über Gaslieferungen in die Ukraine nach Moskau gekommen war.

Er erinnerte daran, dass die russische Seite auch Präsident Viktor Juschtschenko zum heutigen Treffen der Gasverbraucher eingeladen hatte. Juschtschenko weigerte sich aber, nach Moskau zu kommen.

Moskauer Verhandlungen im Gasstreit lange Zeit ohne Ergebnis

Die Moskauer Verhandlungen über eine Beilegung des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine waren am Samstag zunächst ohne Ergebnis geblieben. "Die Gespräche waren konstruktiv, haben aber bislang keine Ergebnisse gebracht", sagte der Sprecher der EU-Kommission in Moskau, Denis Daniilidis.

Der EU-Sprecher kündigte jedoch an, dass der russische Ministerpräsident Wladimir Putin und seine ukrainische Kollegin Julia Timoschenko am Abend weitere Gespräche führen wollten. Daran werde kein EU-Vertreter teilnehmen. Die EU-Repräsentanten hatten den Moskauer Gipfel als "letzte Chance" bezeichnet.

Präsident Medwedew fordert einen "internationalen Mechanismus"

Zum Auftakt des Gasgipfels im Kreml hatte Russlands Präsident Dmitri Medwedew einen "internationalen Mechanismus" für den Gastransit nach Europa gefordert, um derartige Konflikte in Zukunft zu verhindern.

                              §
bei russland.RU
Analyse und Hintergrund zum russischen Riesen

GAZPROM – Konfrontation oder Kooperation?
[ Von Kai Ehlers ] Über GAZPROM zu sprechen, heißt über gegenläufige Tendenzen der Globalisierung zu sprechen. Gazprom ist weit mehr als sein Name vermuten ließe, der übersetzt Gasindustrie bedeutet. Gazprom ist identisch mit Russlands Energiepolitik, korrekt gesprochen, rund 51% der Gazprom-Aktien sind Staatsbesitz. [ mehr ]
Stecken die USA hinter dem Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine?
[ von Gunnar Juette ] Die USA greifen nach ukrainischer Gaspipeline, berichtete gestern die russische Zeitung "Iswestija". Grundlage dieser These ist die "Charta über strategische Partnerschaft", die im Dezember von den Außenamtschefs der Ukraine und der USA, Wladimir Ogrysko und Condoleezza Rice, unterzeichnet wurde. russland.RU liegt die Charta vor und hat diese wegen der aktuellen Brisanz aus dem ukrainischen ins deutsche übersetzt. [ mehr ]
Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine – Ausweg gesucht
[ von Gunnar Juette ] Mehrere Monate verhandelten ukrainische Unterhändler in Moskau über neue Gaspreise. Neue Verhandlungen waren nötig, um eine schrittweise Anhebung auf Weltmarktniveau zu gewährleisten. [ mehr ]
Augen zu und auf nach Polen
[ von Roland Bathon] Auch wenn der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland alle Jahre wieder auf den Tisch kommt, treibt er doch immer wieder neue Blüten. So ist aktuell bei Tagesschau.de zu lesen, die Regierung unserer polnischen Nachbarn rate uns, statt auf die Nabucco-Pipeline auf die Gasleitung durch die Ostsee zu verzichten. [ mehr ]
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Als Alternative zur Bildung eines Konsortiums für die Versorgung der Ukraine mit dem „technischen Gas" schlug Medwedew vor, Kiew solle bei einer europäischen Bank ein unwiderrufliches Akkreditiv eröffnen, das Russland garantieren soll, dass das Transitland das für Europa bestimmte Gas nicht entwendet.

Russland könnte der Ukraine bei der Eröffnung eines Bankakkreditivs im Wert von einer Milliarde US-Dollar helfen. "Sollte die Idee des Konsortiums nicht in Erfüllung gehen, so wäre dieses Akkreditiv eine meiner Ansicht nach durchaus vernünftige Alternative", betonte Medwedew. "Dies ist ein einfaches und verständliches Instrument, das nicht einmal Staatsgarantien für die Deckung dieses Akkreditivs verlangt."

Laut Medwedew ist die Ukraine wohl in der Lage, Gas zu einem marktüblichen Tarif zu beziehen. "Einige Länder, deren Wirtschaftslage wesentlich schlechter ist als die in der Ukraine, zahlen für das russische Gas genauso viel wie die europäischen Abnehmer. Ich denke, dass Naftogas und die ukrainische Wirtschaft die gleichen Möglichkeiten dazu hat. Heute befinden wir uns nämlich alle finanzmäßig nicht in der besten Verfassung."

Kein Verzicht auf ukrainische Transitwege

Ungeachtet des jetzigen Gaskonflikts und des Baus von alternativen Pipelines will Russland laut Medwedew nicht auf den Gastransit durch die Ukraine verzichten. Die geplanten Pipelines South Stream und Nord Stream „bedeuten nicht, dass wir auf den Gastransport über das bestehende Transitsystem verzichten wollen."

Zugleich setzte sich Medwedew für die Etablierung eines Mechanismus, der solche Konflikte wie den jetzigen in Zukunft verhindern soll. "Gas muss termingerecht und unabhängig von der politischen Konjunktur an die europäischen Abnehmer durchgeleitet werden."

Ersatz für Energiecharta gefordert

Medwedew betonte erneut, Russland werde die Energiecharta, die es zwar unterzeichnet, jedoch nicht ratifiziert habe, nicht erfüllen. Die Energiecharta sei nicht in der Lage, die Transitrisiken abzusichern. Deshalb soll man an Ersatz denken. Er werde diese Frage beim bevorstehenden G-20-Gipfel in London ansprechen, versprach Medwedew.

An dem Gasgipfels nahmen EU-Energiekommissar Andris Piebalgs sowie Vertreter Weißrusslands, der Türkei, Serbiens, Kasachstans und anderer Länder teil. In den vergangenen Tagen hatte Moskau verstärkt darauf gedrungen, den Gasstreit mit der Ukraine im internationalen Rahmen zu lösen.

Die EU hatte zuletzt zunehmend ungehalten auf den Gasstreit reagiert. Der amtierende EU-Ratspräsident und tschechische Regierungschef Mirek Topolanek sagte, die Geduld der europäischen Länder sei "erschöpft". Die EU-Kommission forderte Russland und die Ukraine auf, ihren Gasstreit spätestens bis Ende der Woche beizulegen. Das Treffen in Moskau sei für beide Länder "die letzte und beste Möglichkeit, ihre Verlässlichkeit als Handelspartner zu demonstrieren", sagte ein Kommissionssprecher.

Keine Gaslieferung seit Anfang des Jahres

Gazprom hatte am 1. Januar um 10.00 Uhr Moskauer Zeit (08.00 Uhr MEZ), nach Ablauf des Liefervertrages zwischen Russland und der Ukraine und auf Grund des fehlenden Vertrages für das Jahr 2009 die Gaslieferungen in dieses Land eingestellt.

Die ukrainisch-russischen Gasgespräche, die vor dem Jahreswechsel in Moskau geführt worden waren, hatten kein Ergebnis. Russland hatte der Ukraine den günstigen Gaspreis von 250 US-Dollar je 1000 Kubikmeter angeboten (im Jahr 2008 waren es 179,5 US-Dollar). Nach Auffassung der Ukraine sollte der Gaspreis zwischen 200 und 235 US-Dollar je 1000 Kubikmeter liegen. Da Kiew das russische Angebot abgelehnt hat, will Gazprom nun das Gas zum europäischen Preis von 450 US-Dollar in die Ukraine liefern.

Ukraine blockiert Transitleitungen nach Europa

Am 7. Januar musste Russland den Transit von Erdgas nach Europa durch ukrainisches Territorium vorübergehend einstellen, nachdem Experten des russischen Gaskonzerns Gazprom festgestellt hatten, dass europäische Abnehmer das von Russland gepumpte Gas nicht erhalten.

In der Nacht zum 7. Januar hatte die ukrainische Seite den Gastransit nach Europa gestoppt. Seit Jahresbeginn zapfte die Ukraine illegal mehr als 86 Millionen Kubikmeter Gas ab, das für Europa bestimmt war. Zudem sperrte Kiew dem Gaszwischenhändler RosUkrEnergo den Zugang zu Untergrundspeichern auf dem Territorium der Ukraine. Täglich sollte RosUkrEnergo 25 Millionen Kubikmeter erhalten.

Alle Jahre wieder

Russland hatte der Ukraine vor genau drei Jahren schon einmal zwischenzeitlich den Gashahn zugedreht. Nach über einjährigen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine Anpassung des Gaspreises stoppte die Ukraine die Verhandlungen.

Russland war durch Vorgaben der WTO und der EU gezwungen die Gaspreise den Weltmarktpreisen anzupassen. Die Ukraine zahlte bis zum Januar 2006 lediglich einen Bruchteil des Weltmarktpreises, welches zu Wettbewerbsverzerrungen führte.

Nach den Ergebnislosen Verhandlungen stoppte Russland die Gaslieferungen in die Ukraine. Illegale Gasentnahmen aus den Transitleitungen nach Europa durch die Ukraine führten zu einem Druckverlust auf den Transitpipelines der auch die Lieferungen nach Deutschland einschränkte.

Deutschland bezieht mehr als ein Drittel seines Erdgases aus Russland. Rund 80 Prozent der russischen Gasexporte nach Westeuropa laufen durch die Ukraine. Wegen des versiegten Gasstroms aus Russland leiden mehrere europäischen Länder unter Engpässen. Besonders stark betroffen sind Südosteuropa und der Balkan. Um aus dieser Transitabhängigkeit wegzukommen beschlossen Russland und Deutschland den Bau einer direkten Pipeline durch die Ostsee ohne Transitstaaten. [ russland.RU ]  

1280 Postings, 5887 Tage watergateweiter fragile situation

 
  
    #28
21.01.09 19:26
Regierung billigt Timoschenkos Ergebnisse der Gas-Verhandlungen mit Russland

Die ukrainische Regierung hat den Bericht ihrer Chefin Julia Timoschenko entgegen genommen und die Ergebnisse der ukrainisch-russischen Verhandlungen, bei denen ein Abkommen über die Gasversorgung in den Jahren 2009-2019 und über die Bedingungen für den Transit von russischem Gas durch ukrainisches Territorium nach Europa geschlossen worden war, gebilligt.

Timoschenko prangert Zwischenhändler RosUkrEnergo an

Die Verhandlungen über die Gaslieferungen an die Ukraine sind Ende vergangenen Jahres vom Zwischenhändler RosUkrEnergo torpediert worden, erklärte Timoschenko während der Regierungssitzung am Mittwoch. Wie sie ohne Nahmen zu nennen betonte, hatte der Zwischenhändler dabei politische Unterstützung hinter seinem Rücken. "Die Verhandlungen wurden durch die Korruption in der Ukraine auf hoher politischer Ebene torpediert", sagte Timoschenko.

Sie äußerte ihre Verwunderung über die Kritik an der neuesten Gas-Abmachung mit den russischen Partnern. Sie stellte fest, dass Kiew russisches Gas zum günstigsten Preis, abgesehen von Weißrussland, beziehen werde. Der neue russisch-ukrainische Gasliefervertrag sieht die Ausschaltung des Zwischenhändlers vor.

Die Regierungschefin führte diese Kritik auf den Verzicht auf den Zwischenhändler zurück. "Ich weiß gut, wer in diesen Korruptionsschemen drin war", sagte sie. "Gerade sie äußern heute ihre Unzufriedenheit mit den angeblich ‚schlechten' Bedingungen für die Ukraine. In der Tat: Wo sollen sie jetzt ihr Schmiergeld bekommen, für das Firtasch politische Kräfte in der Ukraine finanzieren wird?"

Die beiden ukrainischen Unternehmer Dmitri Firtasch und Iwan Furssin besaßen insgesamt 50 Prozent an der in der Schweiz eingetragenen Gesellschaft RosUkrEnergo. Die andere Hälfte gehörte dem russischen Konzern Gazprom. Das Unternehmen war im Juli 2004 für Lieferungen von turkmenischem Gas an die Ukraine bis zum Jahr 2028 gegründet worden.

Ukraine will 2010 Transitpreis für russisches Erdgas fast verdoppeln

Die Ukraine will Russland im Jahr 2010 für den Transit von dessen Erdgas nach Europa drei US-Dollar je 1000 Kubikmeter und 100 Kilometer in Rechnung stellen, teilte die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN am Mittwoch unter Hinweis auf Energieminister Juri Prodan mit. Nach seinen Angaben hielt Ukraine am alten Transitpreis von 1,7 Dollar für Russland in diesem Jahr fest, weil sie einen Rabatt von 20 Prozent für russisches Gas erhält.

Kiew und Moskau wollen im kommenden Jahr bei den Gaslieferungen und dem Gastransit vollständig zu marktgerechten Preisen übergehen. Am Dienstag teilte Gazpom-Vizechef Alexander Medwedew mit, dass der Transitpreis 2010 laut Prognosen etwa 2,5 US-Dollar betragen werde.

Erst am Wochenende hatten Russland und die Ukraine nach wochenlangen Krisengesprächen eine Einigung in ihrem Gas-Streit erzielt. [ russland.RU ]  

1280 Postings, 5887 Tage watergateMoskau verbrennt Devisen für Rubel-Rettung

 
  
    #29
2
21.01.09 22:56
Russland vor Rezession
Moskau verbrennt Devisen für Rubel-Rettung
von Martin Kaelble (Berlin) und Catherine Belton (Moskau) 07.01.2009

Russlands Regierung steht vor einem Dilemma: Durch den Kampf gegen die Rubel-Abwertung schrumpfen die Devisenreserven dramatisch. Damit verliert der Kreml jedoch den Handlungsspielraum zur Rettung der Wirtschaft.

Der Rückgang des Rohölpreises von 147 $ pro Barrel (159 Liter) im vergangenen Sommer auf inzwischen unter 40 $ hat Russlands Wirtschaftsboom abrupt gestoppt. Zusätzlich bremsen verschärfte Kreditkonditionen weltweit die stark fremdfinanzierte russische Wirtschaft aus. Dem Land, dessen Wirtschaft vor sechs Monaten noch mit einer Rate von sieben Prozent wuchs, droht nun die Rezession.

Auf Quartalssicht rechnet die Dekabank mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent im vierten Quartal 2008. Im ersten Vierteljahr 2009 sei ein weiterer Rückgang um 0,6 Prozent zu erwarten. Damit befände sich Russland - trotz aller Bemühungen gegenzusteuern - offiziell in der Rezession. Davon sprechen Ökonomen, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge zurückgeht.

Zusätzlich getrübt wird der düstere Ausblick durch die Tatsache, dass Moskaus Optionen, die Wirtschaftsschwäche zu bekämpfen, täglich geringer werden. Russlands gesamte Reserven sind mit 438 Mrd. $ zwar immer noch die drittgrößten der Welt. Doch der starke Rückgang des Ölpreises schränkt die Möglichkeiten zum Wiederauffüllen dieser Rücklagen ein. Sollte der Ölpreis auf 30 $ pro Barrel sinken, könnte der derzeit noch 95 Mrd. Euro schwere Stabilisierungsfonds, der zum Ausgleich von Budgetdefiziten dient, bereits innerhalb eines Jahres aufgebraucht sein, glaubt Julia Tsepliaeva, Russland-Chefökonomin von Merrill Lynch in Moskau.

Die Reserven schrumpfen derzeit vor allem durch den Kampf gegen die Rubel-Abwertung. Insgesamt hat die russische Währung im vergangenen Jahr 15 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren und zwölf Prozent gegenüber dem Euro.

Der Kampf gegen die Rubel-Abwertung kostet die Regierung momentan 6 bis 10 Mrd. $ pro Woche. Ein ranghoher Beamter in Moskau warnt, dass Russlands Reserven bis Februar auf 300 Mrd. $ sinken könnten, wenn die Zentralbank den Rubel weiter stützt und der Ölpreis niedrig bleibt. Durch die Bemühungen der Regierung, die im August mit dem Krieg in Georgien einsetzende Flucht aus dem Rubel einzudämmen, hat die Zentralbank bereits mehr als ein Viertel ihrer Devisenreserven verloren.

Russland läuft damit Gefahr, die Auslandsschulden seiner Unternehmen künftig nicht mehr refinanzieren zu können. Ökonomen zufolge werden im laufenden Jahr 170 Mrd. $ fällig - da könnten die Reserven rasch aufgebraucht sein.

Moskaus Entscheidung, eine erhebliche Abwertung des Rubels abzuwenden, erscheint einigen Volkswirten inzwischen ebenso unklug wie ein ähnlicher Versuch des früheren Präsidenten Boris Jelzin im Jahr 1998. Denn die Rubel-Politik der Regierung stranguliert die russische Wirtschaft zusätzlich zum Nachfrageeinbruch bei Rohstoffen.

Dabei hätte eine wahrscheinliche Abwertung heute wohl weniger schwerwiegende Folgen als beim wirtschaftlichen Kollaps des Landes im August 1998. Damals fiel der Rubel um 70 Prozent und Russlands Ersparnisse wurden über Nacht ausgelöscht. Heute sei die Wirtschaft jedoch deutlich besser aufgestellt, betont unter anderem die Weltbank in ihrem aktuellen Bericht zur Krise in Russland. Vor allem jedoch die Gefahr, dass die Bürger panikartig ihre Spareinlagen abheben könnten, lässt die Regierung vor einer zu starken Rubel-Abwertung zittern.

Der Unmut in der Bevölkerung wächst derzeit ohnehin. Allein im November verloren rund 400.000 Menschen ihre Arbeit. Etwa zwei Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung drohen Lohnausfälle. Die Spannungen dürften sich weiter verschärfen. Boris Dubin, Analyst beim russischen Meinungsforschungsinstitut Levada, schätzt, dass 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung direkt von der Krise betroffen sind - entweder, weil sie entlassen wurden, keinen oder weniger Lohn erhalten oder weil sie Probleme haben, neue Arbeit zu finden.

Mit einer Besserung können die Russen laut Weltbank erst rechnen, wenn es weltweit wieder aufwärtsgeht. "Momentan rechnen wir mit einer Erholung der russischen Wirtschaft Ende 2009", sagte der Weltbank-Russlandexperte Zeljko Bogetic. Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel ist dagegen weniger optimistisch: Es rechnet 2010 mit einer weiteren Verschlechterung.
http://www.ftd.de  

1280 Postings, 5887 Tage watergateWir müssen mit Russland Geduld haben

 
  
    #30
22.01.09 18:31
tagesschau.de: Gerade aus dem Westen wird ja an Russland immer wieder Kritik geübt, an Putins Führungsstil, letztes Jahr der Georgien-Krieg, dann die Aushöhlung der Pressefreiheit usw. Wie sehen Sie das, wie sieht das die deutsche Wirtschaft? Ist es für sie wichtig in erster Linie Geschäfte zu machen oder haben Sie da auch ein Augenmerk drauf?

Mangold: Wir haben natürlich ein Augenmerk drauf und der Ost-Ausschuss hat sich zu vielen dieser Punkte kritisch geäußert. Man kann doch auf Dauer nur in einem Land wirtschaftlich tätig sein, in dem der Rechtsstaat funktioniert und in dem Investitionssicherheit herrscht. Russland ist ein Land, das seit dem Ende des Kommunismus einen weiten Weg zurücklegen musste, dabei unbestrittene Erfolge erzielte, sich aber immer noch einem tiefen Veränderungsprozess befindet. Deshalb muss man mitunter Geduld haben.

tagesschau.de: Wie groß ist der Einfluss Deutschlands auf Russland?

Mangold: Deutschland ist der größte Handelspartner von Russland, sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen. Wir haben 4600 deutsche Unternehmen in Russland. Deutschland ist der wichtigste Modernisierungspartner für Russland. Insofern haben wir ein gemeinsames Interesse daran, dass diese deutsch-russischen Beziehungen exzellent funktionieren - auch wenn die Zeiten mal ein bisschen schwieriger sind.

das ganze interview
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/interviewmangold100.html  

1280 Postings, 5887 Tage watergateRußlands Interessen im Gasstreit

 
  
    #31
1
22.01.09 20:01

1280 Postings, 5887 Tage watergatevoriges jahr war es lukoil

 
  
    #32
22.01.09 22:49
arbeitsteilung :-)

19.02.2008
Ölkonzern Lukoil stoppt Lieferung an Deutschland

MOSKAU: Der russische Ölkonzern Lukoil hat zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten seine Lieferungen an Deutschland ausgesetzt. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers geht es um 520.000 Tonnen Erdöl, die im Februar hätten exportiert werden sollen. Man sei mit dem Preis nicht einverstanden, hieß es weiter. Im vorigen Sommer hatte Lukoil seine Ausfuhr vorübergehend gedrosselt, um einen höheren Preis zu erzielen. Nach Schätzungen liefert der Konzern pro Jahr etwa 40 Millionen Tonnen Erdöl an Deutschland.
http://www.dw-world.de  

1280 Postings, 5887 Tage watergateÖlpreise halten sich deutlich über 40 Dollar

 
  
    #33
22.01.09 22:51
22.01.2009

Wöchentliche US-Lagerbestände werden veröffentlicht

Singapur - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach einem Kurssprung am Vorabend weiterhin deutlich über der Marke von 40 Dollar notiert. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im März 43,64 US-Dollar (33,80 Euro). Das waren neun Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent lag unterdessen unverändert bei 45,02 Dollar (34,87 Euro).

Am späten Mittwochabend hatten die Ölpreise um rund drei Dollar zugelegt. Marktbeobachter begründeten den Preissprung unter anderem mit dem wieder etwas schwächeren Dollar. Am Donnerstag dürften vor allem die wöchentlichen Lagerbestände in den USA im Blickpunkt stehen. Experten rechnen mit einem zusätzlichen Lageraufbau bei den Rohöl- und Benzinbeständen, während bei den Destillatebeständen (Diesel, Heizöl) ein Rückgang erwartet wird. Die Daten werden wegen eines US-Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als gewöhnlich veröffentlicht. (APA/dpa)
http://derstandard.at  

1280 Postings, 5887 Tage watergateLukoil friert Auslandsprojekte ein

 
  
    #34
22.01.09 22:55
MOSKAU, 16. Dezember (RIA Novosti). Der russische Erdölkonzern Lukoil wird wegen der Finanzkrise sein Investitionsprogramm ändern und einige Auslandsprojekte auf die lange Bank schieben müssen. Darüber schreibt die Zeitung „RBC Daily“ vom Dienstag.

Wie Lukoil-Chef Wagit Alekperow vor kurzem mitgeteilt hat, muss zudem die Inbetriebnahme des Kaspi-Vorkommens Filanowski um ein Jahr verschoben werden. Die Investitionen in die Ölfelder in Westsibirien und auf der Halbinsel Jamal wolle der Konzern dennoch wie geplant tätigen.

Zuvor hatte der russische Ölriese bereits einen Abbau seiner Investitionen auf fünf bis acht Milliarden US-Dollar angekündigt, der sich an der Marktlage orientieren würde.

Der Etat des Unternehmens für das kommende Jahr soll am 22. Dezember vom Vorstand verabschiedet werden. Dabei geht man bei Lukoil von einem Ölpreis von 50 US-Dollar je Barrel aus. Die möglichen Erdölpreise von 65 bzw. 80 US-Dollar je Barrel werden ebenfalls von der Konzernführung berücksichtigt.

Das Investitionsprogramm für das Jahr 2008 liegt bei 15 Milliarden US-Dollar (ohne Anschaffungen sind es elf Milliarden). Einige Experten vertreten die Meinung, dass es durchaus vernünftig ist, die Projekte im Ausland ruhen zu lassen und sich auf die Projekte innerhalb des Landes zu konzentrieren.

„Obwohl die meisten Vorkommen Westsibiriens, darunter auch die des Konzerns Lukoil, sich ihrem Zenit bereits angenähert haben, sichern sie immer noch 53 Prozent des gesamten Erdölförderung Russlands“, sagt Natalia Miltschakowa von der Investitionsfirma FK Otkrytije. Höchstwahrscheinlich werde Lukoil vor allem in Projekte investieren, die im Autonomen Bezirk der Nenzen liegen, denn dort könne das relativ hohe Tempo der Förderung sogar in den kommenden zehn Jahren noch gewährleistet werden, so Miltschakowa weiter.

Außerdem verfügen die neuen Erdölvorkommen auf der Halbinsel Jamal Vergünstigungen bezüglich der Steuer für die Gewinnung von Bodenschätzen. Zusätzliche Steuerermäßigungen seien dabei ebenfalls nicht ausgeschlossen, so Miltschakowa. Andere Experten sagen voraus, dass Lukoil bei einem Anstieg der Erdölpreise sein Investitionsprogramm ebenfalls nach oben korrigieren würde.
http://de.rian.ru  

1280 Postings, 5887 Tage watergatebuch tipp

 
  
    #35
22.01.09 22:59
15/ 01/ 2009

MOSKAU, 15. Januar (Michail Logvinov für RIA Novosti). Ohne Russland geht es nicht im europäischen Gasgeschäft.

Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Energieexperte und Autor des Buches „Russlands Gas - Chance für Europa“ (Books on Demand, 2008), Dr. Friedrich Götz.

Dafür sprechen laut Götz vier Gründe: „Nimmt man die Größe der vorhandenen, die räumliche Entfernung der Erdgasquellen zu den europäischen Verbraucherzentren, den Entwicklungsstand des Transportsystems, über das die Verbraucher versorgt werden, vor allem aber den bereits erreichten Stand der gaswirtschaftlichen Kooperation und damit auch die Versorgungssicherheit ins Kalkül, so verbleibt per Saldo als einziger ernstzunehmender Lieferant für den europäischen Gasmarkt offensichtlich die Gasindustrie der Russischen Föderation“ (S. 37-38).

Um seine These zu verifizieren, behandelt der Autor eine breite Palette von Themen, die die Rolle des Gases in der Energieträgerstruktur zu Beginn des 21. Jahrhunderts, geographische Aspekte der Förderung und des Transportes, die Partnerschaft zwischen der russischen Gasindustrie und der europäischen Energiewirtschaft sowie technische und politische Aspekte der Transitfragen betreffen.

Um dem europäischen Leser einen Einblick in die Struktur der russischen Gasindustrie zu gewähren, schildert Götz die Unternehmensstruktur und Entwicklungsgeschichte von Gazprom. Nicht uninteressant ist nachzulesen, wie sich die alte Kooperationsgeschichte zwischen Russland und den europäischen Verbrauchern entwickelte.

Während der anhaltenden Gaskrise, verursacht durch die kommerziellen Reibereien zwischen Gazprom und Naftogas, sei hier auf einige für das Verständnis des Verhältnisses im Gasbereich zwischen Russland und Europa nicht unwichtige Erkenntnisse des Buches von Götz eingegangen.

Alternative Lieferungen sind keine Konkurrenz für das russische Gas

Außer Eurasien bieten sich für Europa zwei Regionen als Gasversorger an - der Mittlere Osten mit Schwerpunkt Iran und die Erdgas produzierenden Länder Afrikas. Während Iran als Lieferant aus politischen Gründen nicht auf der Agenda steht, sind die afrikanischen Länder seit Ende der 70er Jahre vorrangig auf dem südeuropäischen Markt aktiv.

„Eine wesentliche Steigerung der Erdgaslieferungen aus diesen Ländern für Europa scheint aber sowohl unter Beachtung der begrenzten Vorräte, vor allem aber auf Grund des wachsenden Energiehungers der Wirtschaft in den afrikanischen Staaten als wenig wahrscheinlich“, meint Götz (S. 34). Darüber hinaus sind in diesen Ländern noch bedeutende investive Anstrengungen erforderlich, um das notwendige Produktionsniveau zu erreichen. Hinzu kommt die Unwirtschaftlichkeit der Leitungen aus dem Mittleren Osten.

Dennoch abgesehen von den wirtschaftlichen Aspekten der alternativen Leitungen aus dem Mittleren Osten, stellt sich in diesem Zusammenhang unweigerlich die Frage nach der Versorgungssicherheit, so der Autor, denn die Pipelines würden auf Territorien gebaut werden müssen, wo die militärischen und paramilitärischen Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind (S. 36). Deshalb seien laut Götz diejenigen Personen und Institutionen, die für mehr Gas aus dem Mittleren Osten werben, „nahezu rührend hilflos“.

Das Gleiche gilt auch hinsichtlich anderer alternativen Routen, denn überall, wo die Eurokommissare auf alternative Lieferungen hinarbeiten, waren die Russen schon und haben das Gas eingekauft.

Vom Transport zum Transit: Russland ist erpressbar

Der Transit russischer Energieträger wurde nach der Dismembration der UdSSR zu einem „neuralgischen Punkt“, an dem sich wirtschaftliche und politische Widersprüche entzündeten, schreibt der Autor. Marktwirtschaftliche Gesichtspunkte, die in den planwirtschaftlichen Regularien keine Rolle spielten, wurden für beide Seiten zu einer neuen Grundlage des Wirtschaftens. Während die Transitländer wie die Ukraine oder Weißrussland in die Lage versetzt wurden, auf den Verlauf der Transporte Einfluss zu nehmen, unternahm Gazprom Anstrengungen, sich von diesem Einfluss frei zu machen.

Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderen der Bau neuer Pipelines und das Schaffen von Gemeinschaftsunternehmen, um „Einfluss auf die Strategie dieser Unternehmen hinsichtlich der Transitabläufe zu gewinnen“ (S. 90).

„Trotz dieser und ähnlicher Lösungen sind unbestreitbar besonders in Zeiten erhöhten Verbrauchs Versorgungsengpässe in der Wirtschaft der Ukraine eingetreten. Die ukrainische Energiewirtschaft entnahm daher aus dem Leitungssystem auf ihrem Territorium, in dem sowohl die für Ukraine vertraglich zugesagten Gasmengen als auch das „Transitgas“ befördert werden, zeitweilig mehr Gas als nach bestehender Vertragslage zulässig. Die unbefugten Entnahmen von Russland gehörendem Gas aus den im Eigentum der Ukraine stehenden Leitungen erfolgte zumeist in den Wintermonaten…“ (S. 91).

Zusätzlich wurden die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine durch die nicht vollständige Bezahlung der gelieferten Mengen beeinträchtigt.

Europäischer Blickwinkel auf russische Gasindustrie

„Russlands Gas bietet der europäischen Energiewirtschaft eine echte Chance“, meint Götz. Dennoch kommen immer wieder die Vorbehalte und Zögerlichkeiten hinsichtlich der noch engeren Bindung an die russischen Rohstoffe vor. Prototypisch für die Begründung für solche Befürchtungen seien laut Götz Androhungen zur Sperrung russischer Gaslieferungen an Transitländer. Dennoch kommt es bei diesem Problem auf den Blickwinkel an, weiß der Experte:

„In allen Fällen waren […] den Lieferverträgen widersprechende Entnahmen von Gas aus den Transitvolumina oder die Nichtbezahlung fälliger Rechnungen die Ursachen für russische Drohgebärden und nachfolgende Aktionen (S. 137).“

Auch im Gasstreit 2009 wiederholte sich das von Götz beschriebene Szenario. Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Diesmal wurde auch der europäische Verbraucher in Mitleidenschaft gezogen.  

17100 Postings, 7070 Tage Peddy78watergate,unser Russlandexperte.Sehr interessant

 
  
    #36
1
23.01.09 08:11
was der so alles auskramt.

Danke Dir watergate für diesen interessanten Thread,
mit deinen interessanten Beiträgen.

Anhand der Sterne die Du gestern sammeln konntest kann man ja schön sehen das es noch mehr Leute interessiert was Du hier postest.

Weiter so,
auch wenn die Sterne für deine Interessanten Beiträge weiter nicht reichen.

Berücksichtige das was ich in der BM an Dich geschrieben habe und dann hoffe ich das wir noch lange von Dir lesen.
LG
Peddy78

1280 Postings, 5887 Tage watergateabhängigkeiten im bild

 
  
    #37
23.01.09 15:47
 
Angehängte Grafik:
_l_bip.jpg (verkleinert auf 81%) vergrößern
_l_bip.jpg

1280 Postings, 5887 Tage watergateUnsichtbare Wirtschaft

 
  
    #38
1
23.01.09 17:35
Michael Klein von der amerikanischen Citigroup prägte auf einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg den Begriff der "unsichtbaren Wirtschaft" für diese Situation.

Ein Problem der russischen Wirtschaft sei die mangelnde Diversifikation und die geringe Anzahl an Marken, sagte Klein. Zudem sind die russischen Unternehmen in Branchen tätig, die im Konsumentenalltag wenig in Erscheinung treten. Etwa 85 Prozent der Exporte entfallen auf die Energie- und Rohstoffbranche, mehr als 50 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden in diesen Wirtschaftsbereichen erzielt. In entwickelten Ländern beträgt dieser Wert weniger als 20 Prozent.

Beim größten russischen Unternehmen ist der Fall noch komplizierter. Der russische Erdgaskonzern Gasprom ist kein unsichtbarer Riese. Das Unternehmen steht aber oft nicht für einen Versorger, der wohlige Wärme bringt, sondern für eine eiskalte Verquickung von Politik und Wirtschaft in Russland. Dabei ist die Bedeutung von Gasprom für die Energieversorgung nicht zu überschätzen.

Etwa 20 Prozent der Erdgasproduktion der Welt werden von Gasprom unternommen; rund 17 Prozent aller Erdgasreserven liegen in Händen des staatlich kontrollierten Konzerns. Wenn die Marktkapitalisierung als Kriterium herangezogen wird, zählt Gasprom zu den weltweit fünf gewichtigsten Unternehmen.
Die Großzahl der Unternehmen, die in der Forbes-Liste der stärksten börsennotierten Gesellschaften nach Gasprom kommen, rekrutiert sich aus der Erdölbranche: Rosneft, Lukoil, Surgutneftegas und TNK-BP. Dazwischen schiebt sich das staatlich kontrollierte Finanzinstitut Sberbank. Die Erdölindustrie zeigt dabei mögliche Eigentumsformen auf: Es gibt den staatlich kontrollierten Konzern Rosneft, der sich die Filetstücke des einst größten privaten Erdölunternehmens in Russland, Jukos, einverleibt hat. Jukos war während der Amtszeit von Präsident Wladimir Putin von Behörden in den Konkurs getrieben worden.

Lukoil und Surgutneftegas sind privat, gelten aber als staatsnah. TNK-BP ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Energiekonzerns British Petroleum (BP) und russischer Investoren. Lange Zeit galt es als vorbildliche Investitionsform in Russland; vor einigen Monaten brach jedoch Streit zwischen den Aktionären aus. Am Ende könnte der Einstieg eines Staatsunternehmens wie Gasprom stehen. Die nächstgrößeren Unternehmen in der Liste kommen aus dem Bergbau- und Stahlbereich. Norilsk Nickel ist der bedeutendste Produzent der Welt von Nickel und Palladium. Die Gesellschaft ist derzeit im Gespräch über eine mögliche Fusion mit UC Rusal, einem der weltgrößten Hersteller von Aluminium.
Rusal hatte vor kurzem einen Anteil von 25 Prozent plus einer Aktie an Norilsk gekauft. An der Fusion könnte zudem eine dritte Gesellschaft, das Eisenerz und Stahlunternehmen Metalloinvest, beteiligt sein. So würde einer der gewichtigsten Bergbaukonzerne entstehen, der auch mit den internationalen Branchenführern wie BHP Billiton, Vale oder Rio Tinto mithält.
Stark vertreten in der Gruppe der größten Unternehmen Russlands sind auch die Stahlgesellschaften. Severstal, Evraz, Novolipetsk, Magnitogorsk, Mechel, Metalloinvest: Die russischen Stahlkonzerne profitieren sowohl von der starken heimischen Nachfrage als auch vom großen Absatz in der ganzen Welt. Vor allem Severstal und Evraz nutzen die Marktlage, um sich auch global zu positionieren. Severstal unterlag zwar dem indischen Unternehmen Mittal beim Versuch, den europäischen Stahlhersteller Arcelor zu übernehmen, die Expansion ins Ausland wird dennoch konsequent weiterverfolgt.

Neben der Energie- und Rohstoffbranche rangieren noch Telekomgesellschaften unter den größten russischen Unternehmen. In diesem Wirtschaftszweig wurde die bedeutendste Marke aufgebaut: Mit MTS - einem Mobilfunkbetreiber, der zum Konglomerat Sistema gehört - tauchte erstmals in der Zusammenstellung der 100 wertvollsten Marken der Welt der Beratungsgesellschaft Millward Brown ein russisches Unternehmen auf. Trotz der Beteuerungen der russischen Regierung, die Wirtschaft zu diversifizieren, hängt Russland immer noch von seinem Energie- und Rohstoffreichtum ab. Die Bestrebungen der russischen Unternehmen gehen vor allem in die Richtung, nicht nur Exporteure von Rohstoffen zu sein, sondern die Wertschöpfungskette im Land zu vergrößern.
Ehemals stolze Industrien wie der Flug-, Auto- und Schiffsbau sollen wieder mit staatlicher Hilfe aufgebaut werden. Das führt zu einem weiteren Merkmal der russischen Wirtschaft: Der Staat hat immer noch in vielen Bereichen der Wirtschaft seine Finger im Spiel, was auch meistens Großlösungen mit sich bringt, wenn ein Unternehmen oder ein ganzer Industriezweig neu organisiert werden soll.

Ein weiterer Wesenszug der russischen Wirtschaft sind zudem die Konglomerate, die sich russische Milliardäre zusammengekauft haben. So groß Russland ist, so sehr tauchen immer wieder die gleichen Namen auf: Basel (Oleg Deripaska), Renova (Wiktor Wekselberg), Interros (Wladimir Potanin), Alfa-Bank (Michail Fridman) sind die bekanntesten der Finanzvehikel der Geschäftsmänner, die in allen Bereichen der russischen Wirtschaft eine gewichtige Rolle spielen. Die derzeitigen Auseinandersetzungen um Norilsk und TNK-BP sind in großem Maße Planspiele der Magnaten.
Neben den Staatsunternehmen tragen auch die russischen Milliardäre dazu bei, dass sich in der Wirtschaft wettbewerbshemmende Oligopole herausbilden können. So verwundert es nicht, dass der reichste Russe, Oleg Deripaska, ein Gegner des Beitritts Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) ist. Die Notwendigkeit, Kapital und Wissen aus dem Ausland anzuziehen, sorgt aber auch bei den Konglomeraten für steigende Transparenz und eine Öffnung nach außen. So wird sich der Westen an neue Namen rasch gewöhnen müssen.
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung  

1280 Postings, 5887 Tage watergateRussland und die Opec

 
  
    #39
1
23.01.09 18:32
16.12.2008

Moskau - Der hohe Ölpreis und der starke Rubel hatten in der Amtszeit Wladimir Putins noch als Eckpfeiler der Stabilität gegolten - damit ist es jetzt vorbei. In Russlands Führungszirkeln macht sich Nervosität breit. Grund: Die Finanzkrise hat Russland einen doppelten Schlag versetzt. Zum Liquiditätsengpass auf dem Finanzsektor gesellt sich der rapide Verfall des Öl- und des daran gebundenen Gaspreises. Moskau entgehen wichtige Einnahmen für das Budget und die Staatsreserven.
Während russische Unternehmen bereits vielfach Mitarbeiter entlassen oder Löhne und Sozialpakete kürzen, hat die Staatsregierung das föderale Budget 2009 - vor allem für Sozialausgaben - noch mal um ein Drittel erhöht. Bezahlbar ist das nur, wenn der Ölpreis wieder deutlich über sein jetziges Niveau von 40 bis 45 Dollar pro Barrel steigt: Denn das von der Staatsduma bestätigte Budget für 2009 wurde immerhin auf der Grundlage eines Ölpreises von 95 Dollar je Barrel erstellt. Unterhalb eines Ölpreises von 70 Dollar ist ein Haushaltsdefizit unvermeidlich.
Kein Wunder, dass Russland kurz vor der Opec-Sitzung am Mittwoch im algerischen Oran ankündigte, mit der Entscheidung der Organisation Erdöl exportierender Länder "kooperieren" zu wollen. Bei einem Treffen im September in Wien hatte der weltweit zweitgrößte Ölexporteur und größte Erdgasförderer mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Igor Setschin bereits erstmals einen ranghohen Regierungsvertreter als "Beobachter" zur Opec geschickt. Eine Einladung zur Mitgliedschaft im Ölkartell, wie sie jetzt vom Opec-Präsidenten Chakip Khelil erneuert wurde, lehnte Moskau jedoch bislang ab.
Derweil geht es den großen Energiekonzernen des Landes an die Substanz: Gazprom kündigte an, die Preise für das Hauptexportprodukt Erdgas ab Januar um ein Drittel senken zu müssen, da diese vertraglich an die Ölnotierungen gekoppelt sind. Lukoil, zweitgrößter Ölkonzern des Landes, will internationale Großprojekte verschieben und seine Investitionen zurückfahren. Das Finanzministerium schlug bereits Alarm: Die Prognose für den Ölpreis 2009 wurde auf 50 Dollar je Barrel heruntergesetzt. Finanzminister Alexej Kudrin rief zu einer
Ausgabenkürzung um 15 Prozent auf. Das Budget für die Regionen wurde bereits um 20 Prozent gekürzt.
Allein die berühmte TV-Fragestunde mit Premier Wladimir Putin geriet letzte Woche zu einer Beruhigungsveranstaltung mit zahlreichen neuen Geld- und Finanzierungszusagen. Der Staat will alle zugesagten Verpflichtungen einhalten und verlässt sich auf die in den letzten Jahren angehäuften Währungsreserven. Die Pensionen werden nächstes Jahr erhöht, ebenso die Arbeitslosenunterstützung von derzeit 3400 Rubel auf 4900 Rubel im Monat.
quelle DIE WELT  

1280 Postings, 5887 Tage watergateRusslands Bankrott wahrscheinlicher als Vietnams

 
  
    #40
1
23.01.09 19:02
Russland und Staatsbankrott
Financial Times Deutschland 10.12.2008

Investoren schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Staatsbankrotts von Russland höher ein als einen Ausfall der Türkei, der Philippinen und Vietnams. Am Mittwoch lag der Renditeaufschlag für russische Staatsanleihen gegenüber US-Treasuries laut Indizes von JP Morgan mit 8,86 Prozentpunkten deutlich über dem Spread mehrer Entwicklungsländer. Bei den Philippinen beispielsweise betrug der Renditeabstand nur sechs Prozentpunkte.
S&P hat insgesamt 22 Noten, um die Bonität eines Landes oder Unternehmens zu bewerten. Die Skala reicht von "AAA" (erstklassige Bonität) bis "D" (Zahlungsausfall). Als Investmentgrade gelten die obersten zehn Stufen bis "BBB-". Hier werden Zahlungsausfälle als relativ unwahrscheinlich angesehen. Danach beginnt das sogenannte Ramschniveau ("Junk"), also Anleihen, die nur noch für spekulative Anleger geeignet sind.
Das Brisante: Während Russland von der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) mit der Bonitätsnote "BBB" bewertet wird - das entspricht "Investmentgrade" -, haben die Türkei, die Philippinen und Vietnam nur ein spekulatives Rating vier sowie fünf Stufen unter dem Russlands.
S&P hatte am Montag Russlands Staatsanleihen als riskanter eingestuft als bisher. Das Rating der Papiere sei von "BBB+" auf "BBB" zurückgenommen worden, hatte die Agentur mitgeteilt. Als wichtigsten Grund nannte sie den rapiden Kapitalabfluss der vergangenen Monate."Das Risiko ist groß, dass Russland jetzt auf Ramschstatus herabgestuft wird", sagte Nigel Rendell, Schwellenländer-Experte von RBC Capital Markets, der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Starker Rückgang der Devisenreserven
Russland befindet sich im Abwärtsstrudel. Das Land leidet besonders unter dem Verfall des Ölpreises und der Kapitalflucht der Investoren. Der Haushaltsüberschuss habe im November um 266 Mrd. Rubel (7,36 Mrd. Euro) auf 2480 Mrd. Rubel abgenommen, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Das entspricht 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch russische Unternehmen leiden darunter. So senkte S&P den Ausblick für das Rating der Ölgesellschaft Lukoil am Mittwoch von "positiv" auf "stabil".

Nach Einschätzung der Volkswirte von Barclays Capital wird die Wirtschaft des Landes in den ersten drei Quartalen des kommenden Jahres schrumpfen. Für das Gesamtjahr erwartet Barclays-Experte Matthew Vogel nur ein Wachstum von 0,1 Prozent. "Russland muss sich auf einen starken Abschwung im kommenden Jahr einstellen", schrieb Vogel in einem am Mittwoch veröffentlichten Researchbericht. Das wäre die schwächste wirtschaftliche Entwicklung seit dem Krisenjahr 1998, als das Land 40 Mrd. $ an Schulden nicht zurückzahlen konnte. Seit 1999 war Russlands Wirschaft um durchschnittlich sieben Prozent jährlich gewachsen.
S&P hatte die Herabstufung mit dem starken Rückgang der Devisenreserven begründet, durch den das Risiko abrupter Wechselkursanpassungen zugenommen habe. Dies drohe schwere Folgen für die private Wirtschaft zu haben. Allein seit August sanken die Devisenreserven nach Angaben der russischen Notenbank von 583 Mrd. $ auf 455 Mrd. $ - ein Minus um knapp ein Fünftel. Mittlerweile stünden die Reserven nur noch für 74 Prozent der Zahlungsverpflichtungen an das Ausland im nächsten Jahr, hatten die S&P-Experten gewarnt.
Seit dem Sommer schon versuchen die Währungshüter Russlands, den Verfall der Landeswährung Rubel aufzuhalten. Weil Anleger massenweise Kapital abzogen, geriet der Rubel erheblich unter Druck. Zum Dollar verlor die Währung seitdem gut 16 Prozent.
Russland hat den Rubel jedoch an einen Korb aus Euro und Dollar gekoppelt. Um die Bindung aufrechtzuerhalten, müssen die Notenbanker mit dem Verkauf ausländischer Devisen gegensteuern. Doch am Freitag vergangener musste die Zentralbank die Handelsspanne zum Währungskorb schon zum vierten Mal innerhalb weniger Wochen nach unten anpassen. Das setzte den Rubel nochmals unter Druck, weil Marktteilnehmer ihre Wetten auf einen weiteren Kursverfall des Rubel verstärkten.

Starke Auslandsverschuldung des Unternehmenssektors
Hinzu kommt, dass die russischen Unternehmen sich in den vergangenen Jahren kräftig im Ausland verschuldet haben. Nach Angaben von Lars Rasmussen, Analyst bei der Danske Bank, macht dies bereits 500 Mrd. $ oder 32 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Ein Großteil dieser Schulden müsse im zweiten Halbjahr 2008 und der ersten Jahreshälfte 2009 refinanziert werden. Diese hatte den Kapitalabfluss verstärkt, da ausländische Gläubiger fürchten, die Firmen könnten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Die russische Zentralbank ist den angeschlagenen Unternehmen mit einem Rettungsfonds in Höhe von 50 Mrd. $ zu Hilfe geeilt. Dies hatte wiederum die Reserven weiter minimiert. "Die verstärkte Übernahme von Firmenschulden setzt die Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen einem höheren Risiko aus", sagte Rasmussen.  

1280 Postings, 5887 Tage watergaterussland - groß reich und schwach

 
  
    #41
23.01.09 19:37
für eine aktuellere übersicht wäre ich dankbar.  
Angehängte Grafik:
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1280 Postings, 5887 Tage watergatelang aber keinesfalls langweilig

 
  
    #42
23.01.09 21:31

Staatsintervention versus Investition

Von Otto Wolff  Direktor des Forschungsinstituts der DGAP e. V  

September 2008  Auch wenn bereits in den 1990er Jahren Eingriffen des Staates in die russische Wirtschaft Normalität waren, so verstärkt sich diese Tendenz seit 2003. In diesem Jahr wurde der Eigentümer von Jukos, Michail Chodorkowskij, verhaftet, das Unternehmen bis 2006 zerschlagen und von der staatlichen Rossneft übernommen. Gazprom übernahm 2005 das fünftgrößte russische Ölunternehmen Sibneft von Roman Abramowitsch und von Shell sowie den japanischen Unternehmen Mitsui und Mitsubishi große Anteile des weltweit größten Gasprojekts Sachalin II.

Diese Politik erfolgt im Rahmen einer Strategie zur Rückforderung von strategisch wichtigen Lager- und Produktionsstätten von Rohstoffen, welche in den 1990er Jahren für den russischen Staat zu ungünstigen Konditionen abgetreten worden waren. In diesem Rahmen ist auch das Vorgehen gegen TNK-BP zu sehen, in dessen Folge das Joint Venture im Juni 2007 das Kowykta- Gasfeld an Gazprom verkaufte. Ähnlich wie bei dem Sachalin II-Projekt gingen Auseinandersetzungen mit der staatlichen Umweltbehörde voraus. Eine Vermischung von Politik und Wirtschaft zeigt sich immer wieder daran, dass staatliche Behörden (z. B. Umweltministerium oder Steuerbehörde) Unternehmen unter Druck setzen, worauf hin diese dann ihre Anteile an Staatskonzerne verkaufen. Die Auseinandersetzung um die strategische Ausrichtung bei TNK-BP zwischen den russischen Anteilseignern der Firma AAR und BP könnte zum Rückzug des letzten großen Unternehmens aus einer strategischen Branche führen, bei dem eine ausländische Firma die Politik maßgeblich beeinflusst hatte. Auch wenn diesem Streit unterschiedliche Vorstellungen in der Unternehmensstrategie zu Grunde liegen, greift der Staat durch die Nichtvergabe von Visa an ausländische Mitarbeiter zu Gunsten der russischen Anteilseigner ein.

Ein weiteres negatives Beispiel für Eingriffe des Staates in Unternehmenspolitik war die Kritik von Premier Putin an der Politik des russischen Stahl- und Bergbauunternehmens Mechel Ende Juli 2008. Putin kritisierte, dass Mechel Rohstoffe im Ausland zu einem niedrigeren Preis als in Russland verkauft habe und dann über Auslandsgeschäfte dem russischen Staat Steuern entgangen seien.

Der russische Premier drohte mit einer Reaktion der Kartell- und Finanzbehörden, woraufhin der Kurs der Firma um 30 Prozent einbrach. Diese offene Kritik zog auch die Papiere der Wettbewerber von Mechel in Mitleidenschaft und entfachte eine erneute Diskussion, um die Sicherheit des Finanzplatzes Russland. Zu der Politik der wachsenden staatlichen Kontrolle gehört auch ein von der Duma Anfang April 2008 verabschiedetes Gesetz, nach dem ausländische Investitionen in 42 für die nationale Sicherheit wichtigen Wirtschaftsbereichen ab einem Erwerb von mehr als 25 Prozent der Aktien einer staatlichen Zustimmung bedürfen. Dazu zählen solche Branchen wie die Atom-, Weltraum- und Militärindustrie, aber auch die Förderung von bestimmten Rohstoffen, Bioressourcen wie Wasser und Investitionen in einige wichtige Medien.15 Grundsätzlich geht es nicht um das Verbot von Investitionen in diese Bereiche, sondern um deren Zulassung und damit Kontrolle durch den Staat. Die bisher unklare Praxis wird zwar so durch klarere Regeln berechenbarer. Gleichzeitig beförderte Russland den internationalen Trend, wichtige Bereiche der nationalen Volkswirtschaften vor ausländischen Investoren zu schützen. Dabei zeichnet sich das russische Gesetz durch eine besonders hohe Zahl an geschützten Branchen und in der Übergangsphase durch fehlende Bestimmungen über Kriterien und den Umfang der Kontrolle aus. Andererseits werden mit dem neuen Gesetz klarere Bedingungen für Investoren gesetzt und der Premier als verantwortliche Instanz festgelegt.16 Trotzdem könnte sich das Vorgehen gegen ausländische Unternehmen und die Beschränkung von Auslandsinvestitionen negativ auf künftige Investitionen auswirken und die internationale Skepsis gegenüber der russischen Rechtsstaatlichkeit weiter verstärken.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung des staatlichen Einflusses in der Wirtschaft ist die seit 2007 forcierte Gründung von sogenannten Staatsholdings oder -korporativen. Mit dem Ziel, die Infrastruktur und Konkurrenzfähigkeit in wirtschaftlichen Schlüsselbereichen mittels Bündelung von Unternehmen zu verbessern, erfolgt der Zusammenschluss mehrerer staatlicher Unter- nehmen bestimmter Branchen unter dem Dach großer Holdings. Der Staat überträgt diesen Zusammenschlüssen Eigentum und finanziert sie mit einem Startkapital und großen Staatsaufträgen. Im Unterschied zu Unternehmen, die sich vollständig in staatlichem Eigentum befinden, unterliegen sie keiner direkten staatlichen Kontrolle und werden nicht vom Rechnungshof überprüft. Aufgrund nichtfunktionierender Marktstrukturen sind die Folgen Intransparenz und fehlende Kontrolle sowie tendenziell die Entstehung neuer Monopole.17 Staatskorporativen existieren im Flugzeugbau (OAK), Bankenbereich (Bank für Entwicklung und Außenwirtschaft), im Wohnungsbau (Stiftung zur Reform der kommunalen Wohnungswirtschaft), in der Forschung (Rosstechnologii, Rossnanotechnologii) und der Atomindustrie (Rossatom). Weitere Unternehmen sind für die Landwirtschaft, Post, Pharmazie und den Straßenbau geplant. Staatskorporativen erhielten 2007 zusätzliche Mittel von 90 bis 240 Mrd. Rubel (3,4–9 Mrd. Dollar) aus dem Staathaushalt, die für die Modernisierung der Infrastruktur eingesetzt werden sollten.18 Insbesondere das von Sergej Tschemessow geleitete, aus dem staatlichen Rüstungskonzern Rossoboroneksport hervorgegangene Unternehmen Rosstechnologii versuchte sich in seiner Entstehungsphase aggressiv, eine große Zahl von Unternehmen anzueignen, was auf Widerstand insbesondere aus dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung stieß. Als neuer großer Akteur im Bereich High-Tech wird es mehr als 400 Unternehmen umfassen, von denen ca. 80% aus der Rüstung kommen.

www.dgap.org

 

1280 Postings, 5887 Tage watergateinzwischen sollte es sicher noch meer sein

 
  
    #43
23.01.09 21:49
Die zehn reichsten Russen haben 130 Milliarden verloren
13. Oktober 2008

“Arme” Oligarchen: Seit die russische Börse im Mai 2008 ihren Höchststand erreichte, ist der Aktienindex an der Moscow Interbank Currency Exchange MICEX * Московская межбанковская валютная биржа ММВБ um 61 Prozent oder 600 Milliarden Dollar eingebrochen. Davon entfallen 130 Milliarden Dollar auf die zehn reichsten Russen, sogar 230 Milliarden Dollar auf die fünfundzwanzig reichsten Russen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Als “The biggest loser” bezeichnet Bloomberg erbarmungslos Wladimir Lissin * Владимир Сергеевич Лисин. Der 52-jährige Vorstandsvorsitzende des russischen Stahlproduzenten Novolipetsk Steel * Новолипецкий металлургический комбинат НЛМК verlor von Mitte Mai 2008 bis heute 22 Milliarden Dollar.

Der reichste Russe, Oleg Deripaska, musste in einem Notverkauf eine 10 Prozent am grössten europäischen Bauunternehmen Hochtief abgeben. Was mit seinem kreditfinanzierten Anteil am österreichischen Bauunternehmen Strabag und mit seinem Mehrheitsanteil an Rusal passiert, ist noch nicht bekannt.

Viktor Vekselberg * Виктор Феликсович Вексельберг wiederum muss neben den Schuldenproblemen von Rusal massive Verluste auf seinen Anteilen bei OC Oerlikon hinnehmen, deren Aktien seit 2007 von 775 auf 130 Franken gefallen sind. 78 Prozent Verlust tun auch einem russischen Oligarchen weh…
Die Liste der zehn “ärmsten” Oligarchen

Hier die Liste der zehn “ärmsten” Oligarchen, ergänzt um Viktor Vekselberg * Виктор Феликсович Вексельберг, welcher in der Schweiz mit seiner Renova Holding in den vergangenen Monaten in grossem Stil investierte:

- 22,0 Milliarden Dollar: Wladimir Lissin (Novolipetsk Steel * НЛМК)
- 20,3 Milliarden Dollar: Roman Abramowitsch (Evraz, Highland Gold)
- 19,2 Milliarden Dollar: Alexei Mordaschow (Severstal, TUI)
- 19,1 Milliarden Dollar: Wladimir Potanin (Norilsk Nickel)
- 16.0 Milliarden Dollar: Oleg Deripaska (Rusal, Gaz, Strabag)
- 12,3 Milliarden Dollar: Wagit Alekperow (Lukoil)
- 5,6 Milliarden Dollar: Viktor Vekselberg (Rusal, TNK-BP, Renova Holding, OC Oerlikon)
- 5,3 Milliarden Dollar: Michail Prokorow (Rusal, Polyus Gold)
- 5,0 Milliarden Dollar: ca. Michail Fridman (Vimpelcom, TNK-BP, Alfa Group)
- 5,0 Milliarden Dollar: ca. German Khan (Vimpelcom, TNK-BP, Alfa Group)
- 5,0 Milliarden Dollar: ca. Alexei Kusmitschow (Vimpelcom, TNK-BP, Alfa Group)
Für Alexander Lebedew sind Kreditgeschäfte und Spekulationen tabu

“Im Unterschied zu vielen Forbes-Oligarchen habe ich aus dem Rubel-Kollaps 1998 gelernt”, erklärte Alexander Lebedew * Александр Евгеньевич Лебедев der NZZ am Sonntag. “Kreditgeschäfte und Spekulationen sind für mich seither tabu, auch die Nähe zum Staat und seinem Geld meide ich. Wir investieren in handfeste Projekte der realen Wirtschaft.”

Alexander Lebedew wurde im Mai 2008 mit 3,1 Milliarden Dollar Vermögen von Forbes noch auf den 39. Rang gesetzt. Auf die Frage, ob ihm die Krise nichts anhaben könne, antwortet Alexander Lebedew heute: “Investitionen müssen auch wir herunterschrauben, wahrscheinlich um 20 bis 30 Prozent. Uns läuten aber nicht die Totenglocken wie so manch anderem Oligarchen. Ich kann nur hoffen, dass die Krise auf die Heisssporne unserer Forbes-Oligarchen wie eine kalte Dusche wirkt.”
http://www.krusenstern.ch/?p=2062#more-2062  

1280 Postings, 5887 Tage watergateRusslands Gold- und Devisenreserven

 
  
    #44
23.01.09 22:37
schwinden weiter

MOSKAU, 22. Januar (RIA Novosti). Der Umfang der Gold- und Devisenreserven Russlands hat sich per 16. Januar 2009 auf 396,2 Milliarden US-Dollar gegenüber 426,5 Milliarden US-Dollar am 9. Januar belaufen.
Das teilte die russische Zentralbank "Bank Rossii" am Donnerstag mit.

Somit verringerten sich die Reserven in der ersten Arbeitswoche im neuen Jahr vor dem Hintergrund umfassender Valutaspekulationen, die zu einer beschleunigten Rubelabwertung führten, um 39,3 Milliarden US-Dollar.

Das ist mit dem früheren Rekordschwund von 30,6 Milliarden US-Dollar vergleichbar, der vom 17. bis zum 24. Oktober 2008 verzeichnet wurde.
http://de.rian.ru/business/20090122/119745967.html  

1280 Postings, 5887 Tage watergateRussischer RTS-Index fällt auf Rekordtief

 
  
    #45
23.01.09 22:39
MOSKAU, 23. Januar (RIA Novosti). Der russische Leitindex RTS ist am Freitag unter die psychologisch wichtige 500-Punkte-Marke gefallen und hat seinen tiefsten Stand seit sechs Jahren erreicht.

Im Vergleich zum Handelsschluss vom Vortag ging der RTS-Index um 13.00 Uhr Moskauer Zeit um 3,94 Prozent auf 495,19 Punkte zurück.

Der MICEX-Index sackte unterdessen um 3,73 Prozent auf 536,78 Punkte ab.  

1280 Postings, 5887 Tage watergate-

 
  
    #46
23.01.09 23:57
 
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1280 Postings, 5887 Tage watergateRussische Millionäre mögens britisch

 
  
    #47
24.01.09 20:11
Eine Studie besagt, dass fast die Hälfte der russischen Mittelschicht lieber im westlichen Ausland leben würde.
Eine Handbewegung reicht gewöhnlich, ein Wagen hält, und der Fahrer bietet gegen ein angemessenes Entgelt seine Taxidienste an. Üblicherweise sind es die Besitzer eines Lada, Wolga oder kleiner Importwagen, die sich in Moskau auf diese Weise etwas hinzuverdienen. Dieses Mal indes stoppte überraschenderweise ein schwarzer Mercedes, wenn auch "nur" der C-Klasse.
Warum der Fahrer anhielt, blieb unklar. Vielleicht hatte er nur Mitleid mit dem im Regen stehenden Ausländer. Die 200 Rubel (5,50 Euro) brauchte er sicher nicht, auch wenn er sie dann nahm. In einem nicht enden wollenden Stau entspann sich ein angeregtes Gespräch. Der Besitzer des Wagens erwies sich als mittlerer Unternehmer und damit als Angehöriger jener Klasse, die laut Statistik im Wachsen begriffen ist und angeblich das zufriedene Rückgrat der russischen Gesellschaft ausmacht.
Meine Zufallsbekanntschaft allerdings passte nicht in dieses Bild. Ja, er habe gleich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sein "Bisnis", sein Geschäft, aufgemacht. Auch habe er nicht schlecht verdient, "Haus und Hof" seien gut bestellt, aber er werde wohl demnächst das Land verlassen. "Dieser Schuft", sagt er, auf den Kreml deutend, in dem zu dem Zeitpunkt noch Wladimir Putin saß, mache das Land über kurz oder lang kaputt. Es herrsche die Willkür der Bürokratie, die Stabilität sei nur scheinbar. "Irgendwann fliegt alles in die Luft" - und dann wolle er mit seiner Familie irgendwo im Ausland in Sicherheit sein.
Eine jetzt veröffentlichte Umfrage des Lewada-Meinungsforschungsinstituts bestätigte, dass der Mercedes-Mann kein Einzelfall war. Die Vertreter der aktivsten und der erfolgreichsten Schicht der russischen Gesellschaft sind trüber Stimmung und spielen mit dem Gedanken an Ausreise. Immerhin 48 Prozent denken über eine Emigration aus einem Lande nach, das für Hunderttausende Menschen aus Mittelasien oder dem Kaukasus als gelobtes Land gilt. Und fast genauso viele (46 Prozent) der Mittelständler sehen Russland nicht in der Epoche der Stabilität und des Wohlstandes angekommen.
Die Hälfte der russischen Mittelklasse fühlt sich indes durch die wachsende Rolle des Staates hilflos und verunsichert. 76 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie sich gegen die Willkür staatlicher Organe wie Miliz oder Steuerbehörden nicht wehren können. Auch geht die Angst um, man könnte erworbenes Eigentum über Nacht an die Konkurrenz oder den Staat verlieren. 65 Prozent der Mittelklassevertreter sind überzeugt, dass sie vor Gericht keine Chance haben, recht zu bekommen.
Dabei sind die auswanderungswilligen Mittelständler keineswegs "vaterlandslose Gesellen". Sie sind durchaus Patrioten ihres Landes, nur leben wollen sie dort nicht unbedingt. Gleichzeitig sind ganze 72 Prozent davon überzeugt, dass ein starkes Russland den Westen verärgere und dass die Beziehungen deshalb abgekühlt seien.
Das hindert die erwähnten 48 Prozent der Ausreisewilligen jedoch nicht daran, eben diese westlichen Staaten als mögliche Emigrationsziele in Erwägung zu ziehen. Sie hoffen, dass ihre Kinder dort bessere Zukunftschancen haben, dass dort das Alltagsleben, die Rechtssicherheit, die medizinische Betreuung und die Ökologie in besserem Zustand sind, während sie in der Heimat Destabilisierung und Kriminalität fürchten oder das politische System ablehnen.
Bevorzugtes Ziel für auswanderungswillige Russen ist Westeuropa mit Deutschland an der Spitze. Auch die USA und Israel gelten als Wunschländer bei der Mehrheit der Emigranten. Großbritannien ist dagegen vor allem bei den Reichsten der reichen Russen beliebt. Viele Vertreter der russischen Oligarchen wie Roman Abramowitsch, Oleg Deripaska oder der steckbrieflich gesuchte Boris Beresowski haben sich dort niedergelassen. Beresowski für immer, Deripaska und Abramowitsch für alle Fälle.
Quelle: Die Welt  

1280 Postings, 5887 Tage watergate2009 Nullwachstum beim BIP in Russland

 
  
    #48
24.01.09 20:58
Citi prognostiziert für 2009 Nullwachstum beim BIP in Russland
                    §
23/ 01/ 2009
MOSKAU, 23. Januar (RIA Novosti). Die Citi-Group prognostiziert für dieses Jahr ein Nullwachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Russland.

In dem am Freitag veröffentlichten mit "Globale Wirtschaft" überschriebenen Bericht der Gruppe heißt es ferner, dass das BIP Russlands 2010 voraussichtlich um zwei Prozent zunehmen werde. Für 2008 rechnet die Gruppe mit einem Wachstum beim russischen BIP von 5,8 Prozent.

Bislang wurden in Russland keine offiziellen BIP-Zahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Zuvor hatte das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und Handel ein Wachstum von etwa sechs Prozent vorhergesagt.
http://de.rian.ru/business/20090123/119774900.html  

1280 Postings, 5887 Tage watergate.-

 
  
    #49
24.01.09 21:26
 
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1280 Postings, 5887 Tage watergatealte freunde

 
  
    #50
24.01.09 22:02
23/ 01/ 2009
                    §
MOSKAU, 23. Januar (RIA Novosti). Russland und Kuba planen eine umfassende Kooperation in der Ölindustrie.

Ein Konsortium russischer Ölkonzerne und des staatlichen kubanischen Mineralölkonzerns Cubapetroleo (Cupet) wird die gesamte Produktionskette aufbauen - von der geologischen Erkundung und Förderung bis hin zum Absatz, teilte Russlands Vizeregierungschef Igor Setschin am Freitag in Moskau nach einer Sitzung der russisch-kubanischen Regierungskommission für die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik, Handel und Wirtschaft mit.

Innerhalb des Konsortiums seien auch bilaterale Kontakte möglich. Vorhanden seien gute Perspektiven des Baus von Ölterminals auf Kuba. "Geprüft wird ferner die Möglichkeit, trilaterale Projekte zwischen Russland, Kuba und anderen Karibik-Ländern zu realisieren", sagte Setschin.

Das Nationale Erdöl-Konsortium war am 8. Oktober vergangenen Jahres eingetragen worden. Jeweils 20 Prozent der Anteile daran werden von den russischen Energiekonzernen Rosneft, Gazprom, LUKoil, Surgutneftegas und TNK-BP gehalten. Das Kooperationsabkommen zwischen dem Konsortium und Cupet wurde am Freitag im Beisein Setschins und seines kubanischen Amtskollegen Ricardo Cabrisas unterzeichnet.
tp://de.rian.ru  

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