RWE auf den Weg zu 50 Euro.....
FRANKFURT (dpa-AFX) - Endlich einmal gute Nachrichten für die Aktionäre von RWE (RWE St Aktie): Die umstrittene Strafabgabe für alte Kohle-Kraftwerke ist vom Tisch. Die Anleger fassten angesichts dieser Nachricht wieder etwas Vertrauen in die durch die Energiewende arg gebeutelten Versorgerpapiere und griffen am Donnerstag insbesondere beim schwächsten Dax-Wert (DAX) des laufenden Jahres zu. Die RWE-Aktien schlossen als bester Wert im schwächelnden deutschen Leitindex 4,97 Prozent höher bei 20,295 Euro. Damit schrumpfte ihr Minus im Gesamtjahr auf knapp 21 Prozent. Auch die Papiere des Konkurrenten Eon (E.ON Aktie) legten am Donnerstag zu: Sie stiegen um 1,54 Prozent. Die Furcht vor den Belastungen durch eine Kohle-Abgabe habe in den vergangenen Monaten wie ein Damoklesschwert über den Aktien gehangen, sagte ein Händler. Im Juni waren die RWE-Aktien auf den tiefsten Stand seit 2003 abgerutscht. COMMERZBANK REAGIERT MIT KAUFEMPFEHLUNG FÜR RWE Statt der Kohle-Abgabe sollen nun zur Erreichung der Klimaschutzziele Braunkohle-Kraftwerke vom Netz genommen und in eine Reserve geschickt werden. Dafür erhalten die Stromkonzerne Prämien. Bis 2020 sollen dann Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt stillgelegt werden. Analystin Tanja Markloff von der Commerzbank nahm das zum Anlass, die RWE-Aktien von "Halten" auf "Kaufen" hochzustufen. Das Aus für die Kohle-Abgabe sei eine große Erleichterung, schrieb die Expertin. Diese wäre für den Energiekonzern viel schädlicher gewesen als die nun im Raum stehende Alternative. Da aber auch diese etwas belasten könnte, habe sie das Kursziel um 1 Euro auf Euro reduziert./mis/das/gl/he
Die 50 Euro waren zuletzt vor der Japan-Katastrophe, und sind mit dem Atomausstieg, Endlagerstätten und dem ganzen anderen CO2-Gedöns in weite ferne gerutscht.
Eine jedoch faire Bewertung von zwischen 30-35 Euro halte ich noch heuer für eine machbare Aufgabe. Der Abrutscher der 2014-2015 ins laufen geriet scheint vorerst gebremt zu sein und eine Lösung mit den Griechen könnte dem Kurs erneut Feuer geben.
Auch der zunehmende Druck durch die Bevölkerung in Europa, für ein Miteinander mit Russland und nicht dagegen dürfte RWE in die Hände spielen.
RWE-Chef Peter Terium werde auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 10. August seine Pläne präsentieren. Vom Umbau sollen unter anderem die Töchter RWE Generation, RWE Innogy, RWE Technology und RWE Vertrieb betroffen sein, hieß es weiter. Durch eine Zusammenlegung sollten unter anderem Aufsichtsräte, Vorstände und deren Stäbe eingespart werden.
Eine RWE-Sprecherin nahm am Freitagabend zu dem Bericht nicht Stellung. Die Zeitung zitierte den Vertreter der Gewerkschaft Verdi, Hans-Peter Lafos, aus dem Aufsichtsrat mit den Worten: "Bei der geplanten Zusammenlegung von RWE-Tochtergesellschaften werden wir darauf pochen, dass die Mitbestimmung ihren Einfluss behält."
RWE drücken Schulden von knapp 28 Milliarden Euro. In das Ökostromgeschäft stieg der lange Zeit auf Kohle- und Atomkraft setzende Versorger spät ein. Auch die immer lauter werdenden Rufe nach einer Abkehr von der Kohle als Energiequelle setzt den Konzern unter Druck.
Der Chef des Energiekonzerns RWE, Peter Terium, hat die Aufsichtsräte zu einer außerordentlichen Sitzung Am 10 August eingeladen. Der Anlass ist brisant: Terium will den Konzern deutlich verschlanken. Im Konzern werden Insidern zufolge seit Monaten mehrere Modelle durchgespielt. Die Zahl der Töchter solle verringert und die Strukturen vereinfacht werden. Es gebe eine dreistellige Zahl an Töchtern und Tochter-Töchtern, die zum Teil über einen eigenen Aufsichtsrat verfügen. Einige Gesellschaften könnten aufgelöst und mit anderen verschmolzen werden. Dies soll auch Kosten sparen.
Da wird man eine Menge Leute abfinden müssen. So ein Umbau kostet erstmal immer Geld. Wie finanzieren?
Nötige Personalanpassungen würden "fair und sozialverträglich" gestaltet. Welche seiner 20 Braunkohleblöcke RWE abschalten werde, sei noch nicht entschieden, sagte Hartung. Das hänge auch von den weiteren Vorgaben aus Berlin in der zweiten Jahreshälfte ab.
Die Bundesregierung möchte laut ihrem Eckpunktepapier zur CO2-Minderung bundesweit Anlagen mit insgesamt 2,7 Gigawatt zwischen 2017 und 2020 in eine Kapazitätsreserve überführen, in der sie maximal vier Jahre bleiben dürfen. Danach gehen sie ganz vom Netz. RWE sei davon etwa mit der Hälfte, also 1,35 Gigawatt betroffen, sagte Hartung.
Für die Umsetzung des Personalabbaus bleibe damit Zeit bis längstens 2024, sagte der Personalchef Erwin Winkel. Das Durchschnittsalter der Belegschaft liege schon jetzt bei 49 Jahren. "Da kann man einiges mit Demografie abarbeiten."
Der Gewinn von RWE aus dem Kraftwerksgeschäft ist laut Hartung weiter zurückgegangen: Das betriebliche Ergebnis im ersten Quartal 2015 sank im Vorjahresvergleich um 23 Prozent auf 428 Millionen Euro. 2013 waren es im ersten Quartal noch 745 Millionen Euro.
"Bei uns hat auch der Letzte begriffen - unabhängig von Länder- und Spartengrenzen: Es geht ums Überleben", sagte Hartung. Ohne das interne Sparprogramm wäre die Erzeugungssparte inzwischen in den roten Zahlen. In den nächsten Jahren würden die Kraftwerksgewinne wegen der gefallenen Börsenstrompreise noch weiter zurückgehen. "Für 2017/18 sehen wir die schwarze Null."
Hartung begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung, auf den ursprünglich geplanten Klimabeitrag für ältere Kraftwerke zu verzichten. Nach einer Studie hätte das jährliche Mehrkosten von mehr als vier Milliarden und wegen der Verknappung des Angebots eine spürbare Erhöhung des Strompreises gebracht. 17 von 20 RWE-Braunkohleblöcke wären laut Hartung von diesem Modell betroffen gewesen. Für die Kapazitätsreserve lägen die Aufwendungen dagegen nur bei rund 900 Millionen Euro.
RWE hatte die erste Hybridanleihe in der Unternehmensgeschichte 2010 in Euro begeben; danach folgten Emissionen in Schweizer Franken, US-Dollar und Pfund Sterling. Bei Hybridanleihen handelt es sich um Bonds mit einer Mischung aus Fremdkapital und Eigenkapital. Sie haben üblicherweise eine lange Laufzeit und können durch den Emittenten ab einem vorher festgelegten Termin gekündigt werden.
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...5-Milliarden-Euro-4457537
Wir blenden die Realität aus?
Wir blenden die Risiken aus?
Glaubst du im Ernst, du kannst mit diesem thread den Kurs dieses Unternehmen pushen? Wofür? Deine Gewinne bzw. möglichst geringen Verluste wirst du mit einem Ausstieg erzielen.
Es ist etwas unfair, unbedarfte/naive Anleger mit diesem thread in die Irre zu führen.
Die Zahl der rund 100 Aktiengesellschaften in Deutschland werde im Zuge des Projekts mit dem Namen "Parent" um etwa 60 reduziert, auch andere Gesellschaften dürften wegfallen oder verschlankt werden.
RWE sei zu behäbig und reagiere zu langsam auf aktuelle Entwicklungen, beklagen Manager seit langem. Viele Strukturen stammen noch aus der Zeit vor der im Jahr 2000 erfolgten Fusion von RWE in Essen mit dem Dortmunder Versorger VEW. Der Konzern hat heute in Deutschland über 100 Töchter und Tochter-Töchter.
Terium hatte nach seinem Amtsantritt 2012 eingeräumt, dass der lange auf Kohle und Atom setzende Versorger die Energiewende verschlafen hat. Nachdem mit der Stromerzeugung wegen der eingebrochenen Großhandelspreise kaum noch etwas zu verdienen ist, sollen neue Systeme für die Haustechnik oder Energie-Dienstleistungen das Geschäft ankurbeln.
Doch das ist leichter gesagt als getan: Alleine bei der Einführung neuer Produkte müssten diverse Gremien eingeschaltet werden, beschreibt ein Insider die wuchernde Bürokratie. Viele RWE-Gesellschaften verfügen über einen eigenen Aufsichtsrat. Deren Zahl soll deutlich schrumpfen.
INSIDER - VORSTAND WIRD ERWEITERT
Der ganz große Wurf wird es aber vermutlich nicht werden. Eine Aufspaltung nach dem Vorbild von E.ON in einen Atom- und Kohlekonzern und einen für Ökostrom plant RWE nach früheren Angaben nicht. Was auf Dauer mit den schwächelnden Kohle- und Gaskraftwerken und dem Braunkohletagebau geschehen soll, ist allerdings offen. Die Kraftwerkssparte, früher der Gewinnbringer von RWE, rechnet 2017/18 nur noch mit einem ausgeglichenen Ergebnis - nach einer Milliarde Euro 2014.
In der Stromerzeugung aus Kohle- und Gaskraftwerken könnten nun Gesellschaften wie RWE Generation und RWE Power verschmolzen werden. Das Ökostromgeschäft bleibe separat. Unternehmen für den Vertrieb von Strom und Gas, für die Transportnetze oder die Energieeffizienz würden zusammengelegt. Bereiche wie Kraftwerke, Stromnetze und der Vertrieb könnten direkt im RWE-Vorstand vertreten sein. Der bislang vierköpfige Vorstand solle erweitert, die neuen Posten aber erst später vergeben werden.
"Es sieht nicht nach einem großen strategischen Schritt aus, aber es wird die Geschwindigkeit des Konzerns wesentlich erhöhen", erklärte ein Berater aus der Energiebranche. "Es werden Kosten rausgenommen und wichtige Unternehmensteile direkt an den Vorstand angeschlossen." Dies sei in der Vergangenheit immer wieder versucht, allerdings nie umgesetzt worden.
Den Mitarbeitern soll es offenbar nicht an den Kragen gehen: "Im Fokus ist grundsätzlich nicht der Personalabbau", betont der Konzern mit seinen 59.000 Beschäftigten. In den vergangenen Jahren waren bereits Tausende Stellen weggefallen. Bislang haben die Arbeitnehmervertreter keinen Widerstand gegen die Umbaupläne Teriums angekündigt. Eine kostspielige Verwaltung ist auch ihnen ein Dorn im Auge. Schwerer tun sich die Kommunen, die knapp 24 Prozent halten und um Konzernansiedlungen fürchten. Ihnen versicherte RWE, es solle keine Standorteschließungen geben.