Praktiker - von nun an darf gezockt werden -
Seite 86 von 91 Neuester Beitrag: 25.04.21 02:44 | ||||
Eröffnet am: | 10.07.13 21:47 | von: KarstenBarth | Anzahl Beiträge: | 3.254 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 02:44 | von: Nadinedujja | Leser gesamt: | 458.455 |
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schönes wochenende
http://www.ariva.de/praktiker-aktie/historische_kurse
Kennt man bereits von so einigen Insolvenzen in der Vergangenheit. ;-)
die Nachricht das alle PRA Filialen im Ausland verkauft sind ist perfekt dafür
Bitte lieber Börsengott !!
Kann man also in einem Unternehmen nicht nur die gesamte Substanz aufzehren, sondern auch noch eine MIttelstandsanleihe von 250 Mio bevor man Insolvenz anmelden muss? Dann stimmt etwas mit der Rechtsordnung nicht. Dann kann das Motto nur lauten: Leute, lasst die Finger von deutschen Mittelstandsanleihe!
So etwas kann in einem Rechtsstaat doch nicht vorkommen, oder?
Hier für alle zum Nachlesen, die bislang neuen Informationen zur Praktiker AG i.I.
SdK Newsletter Nr. 9 vom 9. April 2015:
- Aktueller Verfahrensstand: nach wie vor Masseunzulänglichkeit
- Bericht des Insolvenzverwalters
- Einschätzung der SdK: Verfahrensende aktuell nicht in Sicht
http://www.sdk.org/assets/Glaeubigervertretung/...er-Newsletter-9.pdf
Und davon lassen sich die Gerichte überzeugen? Ich kann es nicht glauben....
1. Der Insolvenzverwalter bittet zunächst für das verspätete Veröffentlichungsdatum der
nachstehenden Informationen um Entschuldigung. Mitentscheidend hierfür war u.a. auch die Absicht des Insolvenzverwalters, die weitere Entwicklung, soweit es um etwaige Schadenersatzansprüche geht, abzuwarten.
2. Keine Quotenaussichten für die Aktionäre
Nach heutigem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass auf die Aktionäre als nachrangige
Gläubiger keine Quote entfallen wird.
Zur Begründung der vorstehenden Aussage wird auf Folgendes hingewiesen:
2.1. In dem vom Insolvenzverwalter verwalteten Insolvenzverfahren ist nach wie vor
Masseunzulänglichkeit zu verzeichnen, d.h. die zur Verfügung stehende Bar-Liquidität reicht nicht
aus, um die derzeit bekannten Masseverbindlichkeiten zu begleichen. Hierbei sprechen wir von
einem Betrag in der Größenordnung vonca. 1 Mio. (Masseverbindlichkeiten).
2.2. Nach heutigem Erkenntnisstand kann nicht damit gerechnet werden, dass durch
Anfechtungsmaßnahmen oder Realisierung von Schadensersatzansprüchen derartig viel Masse
generiert wird, dass diese ausreicht, um die Forderungen der Insolvenzgläubiger
(mindestens 1 Mrd. ) vollständig zu begleichen. Nur und erst dann, wenn dies der Fall ist, können
die Aktionäre als nachrangige Gläubiger mit einer Ausschüttung rechnen.
2.3. Ob und inwieweit Schadenersatzansprüche, beispielsweise unter dem Gesichtspunkt der verspäteten
Insolvenzantragstellung, erfolgreich durchgesetzt werden können, kann derzeit noch nicht
abschließend gesagt werden.
Im Auftrag der Insolvenzverwalter hat zwischenzeitlich eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die
Frage des Zeitpunktes der Überschuldung und der Zahlungsunfähigkeit sachverständig geprüft.
Das Gutachten, dessen Kosten von der Insolvenzmasse der vom Kollegen Seagon verwalteten
Insolvenzmassen getragen wurden, soll in diesen Tagen an die zuständigen Stellen und Gremien
weitergegeben werden.
3. D&O-Versicherungen
Fristwahrend hat der Insolvenzverwalter vor dem 31.12.2014 die gezeichneten D&O-Versicherungen
schriftlich in Anspruch genommen.
Dies erfolgte parallel mit den Kollegen Seagon und Dr. Schröder, die gleichfalls Ansprüche gegenüber
den D&O-Versicherungen angemeldet haben.
Die Gesamtheit der angemeldeten Ansprüche übersteigt die zur Verfügung stehende
Deckungssumme um ein Vielfaches; im Hinblick darauf, dass das Schwergewicht der angemeldeten
Ansprüche bei den von den Kollegen Seagon undDr. Schröder verwalteten Insolvenzmassen liegt,
bedeutet dies für die Insolvenzmasse der Praktiker AG, dass günstigstenfalls auch hier nur mit einer
verhältnismäßig niedrigen Entschädigung gerechnet werden kann (vorausgesetzt, dass überhaupt
seitens der Versicherungen eine Eintrittsverpflichtung anerkannt wird).
Auch insoweit kann daher nicht mit einer deutlichen Massemehrung gerechnet werden.
SB, 31.03.03.2015 UG
Quelle: http://saarinso-rae.de/ (unter Verfahrensinformationen -> Berichte & Dokumente)
Der IV hat also im Stillen seine Aufgaben gemacht, vor dem 31.12.2014 die Anträge für Anfechtungsmaßnahmen / Schadenersatzansprüche gestellt um Frist der Verjährung aufzuheben. Das Gutachten von Andersch wird Gremien übergeben. Gezeichneten D&O-Versicherungen (Directors-and-Officers-Versicherung bzw. Organ- oder Manager-Haftpflichtversicherung) in Anspruch genommen (sagt ja schon aus, dass da was nicht ordentlich gelaufen ist). Nach wie vor Masseunzulänglichkeit ("zur Verfügung stehende Bar-Liquidität reicht nicht aus, um die derzeit bekannten Masseverbindlichkeiten ca. 1 Mio. zu begleichen"). Es dauert also ähnlich wie bei Arcandor noch seine Zeit und die Gerichte werden letztendlich entscheiden, wer und in wie weit handelnde bzw. beauftragte Personen (Vorstand, Aufsichtsrat, Prüfer, Berater, Versicherer, etc.) haftbar gemacht werden können. Klar, kann deswegen keine Prognose gesellt werden (Vorsichtsprinzip) und es wird weiter von Masseunzulänglichkeit ausgegangen, da "Forderungen der Insolvenzgläubiger (mindestens 1 Mrd. ) vollständig zu begleichen" = Quote 100% nicht durch Ansprüche realisierbar ist. Dies ist ja im aktuellen Kurs alles eingepreist, es bleibt jedoch abzuwarten was passiert, wenn auch nur geringfügige Ansprüche angebracht (Aufnahme Gerichtsverfahren) bzw. durchgesetzt (Urteil i.S.d. Praktiker i.I.) werden können, dann gibt es eine Quote für die Gläubiger (Anleiheinhaber), allein diese Hoffnung (2%, 5%, 10%, etc.) wird sich im Kurs der Anleihe und wie zig-fach gesehen auch im Aktienkurs massiv (wenn auch kurzfristig) auswirken, bisher wird von 0% ausgegangen, dies muss nicht so bleiben..
Praktiker: 07/2013 (vor ca. 2 Jahren)
Arcandor: 06/2009 (vor ca. 6 Jahren)
Marktwerte (aktuell):
Praktiker: 0,91 Mio / Kurs: 0,008
Arcandor: 7,34 Mio / Kurs: 0,03
Kursverlauf seit 2014:
Praktiker: 0,013-0,015 (Anfang 2014), von 0,07 auf 0,02 (Mitte 2014), abwärts auf 0,08 (bis jetzt)
Arcandor: 0,01-0,015 (Anfang 2014), 0,075 (Mitte 2014), danach abwärts auf 0,03-0,05 (bis jetzt)
Der Vergleich hinkt natürlich, da keine operativen Ergebnisse verglichen werden können, sondern es an den rechtl. Ansprüchen und deren Durchsetzung hängt. Dennoch bleibe ich dabei, dass aktuell bei Praktiker von Masseunzulängichkeit = 0% Quote für Gläubiger ausgegangen wird, dies ist aktuell natürlich eingepreist, deshalb auch das geringe Volumen zusätzlich zum Tiefstkurs. Sobald nur im Ansatz eine positive Meldung bezgl. der anhängigen Verfahren kommt, kann es einen gleichen Verlauf wie bei Arcandor nehmen, natürlich möchte keiner weitere 3 Jahre warten, aber antizipieren kann man einen Newsflow mit anschließendem Raketenstart eben nicht, daher muss man positioniert sein und ein wenig Beharrlichkeit mit solchen Pennystocks in der Liquidationsphase mitbringen. Klar, jetzt kann man anmerken, dass ist ja alles nichts nachhaltig, aber im Prinzip geht es um doch nur um Eines - billiger einkaufen, teurer verkaufen - ich bleibe dabei, die Zeit von Praktiker wird noch kommen. Nach all meinen Informationen und den Recherchen dazu, ist hier sehr viel Geld (mehr als die letzte Kapitalerhöhung) verschleudert werden, welche für eine Neuausrichtung im Sinne von Restrukturierung und Umflaggung verwendet hätte werden können, genauso wie der Ausgleich des relativ geringen Liquiditätsengpasses durch Investoren (die bereit gestanden hätten), das Bankenkonsortium hätte dies mitgetragen, da bleibt der Eindruck man (Vorstand, Kontrollgremien) wollte diesen Ausgang (Regelinsolvenz, keine Planinsolvenz), welches unter Mit-/Beihilfe und Absicherung der Berater (Freshfields, Roland Berger, Boston Consulting Group, McKinsey) realisiert wurde. Es bleibt nicht die Frage des OB, sondern die Frage nach dem WEN man dafür haftbar machen kann, um seine Ansprüche anzu- und durchzubringen.
Das ist unter finanziellen Erwägungen nachvollziehbar, aber nicht wirklich seriös. Man steht zwar nicht auf einem Treppchen mit den "Großkopferten", aber ist deswegen nicht weniger regel-brüchig.
Die Aktionäre erhalten erst nach Kosten und 100%-InsoQuote eine Ausschüttung. Das dürfte unter den vom IV am 31.3.15 erklärten Bedingungen nicht mehr eintreffen.
Und für einen Kursanstieg ohne fundamentale positive Daten, wie hier auch propagiert, muss man schon den Kurs künstlich hochkaufen.
Man wird sehen, ob sich unter den Markttransparenz-Bedingungen von 2013/2014 noch jemand findet, der wissentlich bereit ist, den Kurs künstlich über ein 3-Monats bzw. 6-Monats-Referenzniveau (bzw. Insolvenzniveau) zu hieven.
Mir täte das im Traum nicht einfallen. Risiko! ;-)