Polytec - ein solider Wachstumswert
Ich verstehe es auch nicht, dass solche Summen in KO-Scheine investiert werden. Da war sich offenbar einer ganz sicher...
PS: bisher wurden keine neuen KO-Scheine der RBI auf Polytec aufgelegt...
Wahrscheinlich geht´s den deutschen Autobauern, die im Vorjahr Rekordgewinne auf Grund der hohen Autopreise geschrieben und vor einigen Monaten sehr hohe Dividenden gezahlt haben, angeblich jetzt so schlecht, weil Polytec bessere Preise durchgedrückt hat ;-)
Lassen wir uns überraschen!
Die mysteriösen Transaktionen in London im März 2024 und Wien im April 2024 blieben mit rund 3% (650.000 Aktien) unter der meldepflichtigen Anteilsschwelle und somit ungeklärt. Der Vorstand schweigt dazu oder ist wirklich ahnungslos (was ich nicht recht glauben kann). So vielfältig scheinen mir die großen Adressen bei Polytec nicht zu sein ...
Am 13.09.2024 hat LLB die Unterschreitung der 5% gemeldet (von 6,24% auf 4,59%).
Die nächste meldepflichtige Schwelle wären 4%, somit nur weitere 131.000 Stück verkaufter Aktien.
Es wundert mich, dass es bis heute keine weitere Meldung gab, da der Verkaufsdruck der letzten Wochen gefühlt deutlich über dieser Aktienzahl lag.
Falls es wirklich LLB oder Matejka ist, der sich nun vielleicht aufgrund eines Strategiewechsels (zB kein Automotive-Papier im Portfolio) von Polytec im großen Stil trennt, dann realisiert man herbe Kursverluste auf fremde Rechnung - man verwaltet und handelt mit fremden Kundenvermögen!
Die Rechtfertigung gegenüber den Anlegern, zum Drittel Buchwert und mit Riesenverlusten auszusteigen, würde ich mir gerne anhören.
Die beiden Huemers wären eigentlich blöd, wenn sie Anteile auf diesem Niveau über die Börse verscheppern.
Einen Aufbau von Short-Positionen habe ich bei so illiquiden Werten immer ausgeschlossen - außerdem müsste da ab 111.500 Stück (0,5%) gemeldet werden - bisher nicht passiert.
Im großen Streubesitz ist es unklar, ob größere Pakete zu diesen Kursen auf den Markt geworfen werden. Ich glaube nicht, dass viele Kleinanleger mit der bisher beobachtbaren Regelmäßigkeit Aktien schmeißen.
Die Zahlen können jedenfalls nicht so schlecht werden, sonst hätte schon eine Gewinnwarnung kommen müssen: zumindest 3% EBIT für den Umsatzanteil Juli bis Dezember sind für die Erfüllung der unteren Bandbreite der Jahresprognose 2024 (2% EBIT) notwendig - und die wurde bis heute nicht korrigiert!
Anschließend könnte dann gemütlich über die Börse eingesammelt werden. Für die letzten 10 % müsste der Preis aber dann schon nahe dem Buchwert von derzeit 10 Euro liegen...
Bei diesen Kursen ist es natürlich auch gefährlich, dass von außen ein "unfreundliches Übernahmeangebot" kommen würde. Das könnte auch der Grund gewesen sein, dass Huemer sen. die Konzernzentrale aus der AG zurück gekauft hat.
Diese Herumschieberei von riesigen Aktienpaketen in London und Wien ist jedenfalls schon sehr verdächtig, dass dahinter ein Plan steckt.
Meine Devise: zurücklehnen und abwarten und hin und wieder einen Abstauber platzieren.
PS: nächste Woche kommen die Quartalszahlen
Am 14.11. zieht man den Kurs unter 2, wird sofort anverkauft und pendelt zwischen 2.6 und 3 für Monate.
165 Mio. € Umsatz
5 Mio. EBIT
2 Mio. Nettogewinn
Am 14.10.2024 hat Polytec keine Notwendigkeit für Veröffentlichung einer Gewinnwarnung gesehen: "Aus heutiger Sicht ist unser kommunizierter Ausblick [...] aufrecht. Es liegen aktuell keine Gründe für eine „Veröffentlichung von Insiderinformationen“ gem. Art. 17 MAR, vormals Adhoc-Meldung genannt, vor."
Diese Zahlen würden das erlebte Kursdesaster der letzten Wochen und Monate bestimmt nicht rechtfertigen - das stark eingetrübte Branchenumfeld für 2025 und die Turbulenzen bei VW schon eher.
Polytec versucht, die starke Abhängigkeit von Automotive und OEM zu reduzieren. Der beobachtbare Trend in 2024 muss unbedingt weiter verstärkt werden.
Polytecs großer Vorteil, sowohl für Verbrenner als auch für E-Autos kompetenter Zulieferer zu sein, unterscheidet das Unternehmen von vielen anderen in der Branche.
Diesen Wandelprozess zur E-Mobilität sehe ich bei Polytec nicht kritisch, vielmehr als Chance, die vom Management nicht adäquat am Kapitalmarkt dargestellt wird.
Die verlorene Ertragskraft hat(te) überwiegend interne Gründe mit den problembehafteten Werken in Lohne und insbesondere Weyerbach.
Hier wurden in den letzten 2 Jahren leider viele Millionen versenkt und der Aktienkurs auf Talfahrt geschickt.