Evotec - es kann los gehen! - Teil2


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Neuester Beitrag: 14.11.24 23:37
Eröffnet am:29.05.19 10:51von: VicTimAnzahl Beiträge:15.887
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2765 Postings, 6515 Tage micjagger..........

 
  
    #11301
04.05.24 18:21

smilewer weiss....vielleicht ist ja die Übernahme schon eingetütet...auch wenn so mancher das nicht für möglich hält

 

6053 Postings, 4152 Tage dlg.Holzfeld

 
  
    #11302
6
04.05.24 19:38
Evotecs EBITDA Guidance lag knapp 30-40% unter der Markterwartung. So eine starke Verfehlung bei der erwarteten Profitabilität (in Verbindung mit einer notwendigen Restrukturierung) ist doch der fundamentalste aller Gründe, den es überhaupt nur geben kann. Wie kommst Du in #11298 drauf, dass es keine fundamentalen Gründe sind?

Und es sind nicht nur die Großen oder die Standard-Ausrede "Leerverkäufer", sondern hier hat auch der langfristige Investor T. Rowe fast zwei Prozent abgebaut und man weiß nicht, wo die mit dem Abbau aufhören. Keine "Spielchen der Großen", sondern große Enttäuschung und Änderung der Einschätzung bei hochprofessionellen und langfristig ausgerichteten Investoren.
 

3011 Postings, 3160 Tage zwetschgenquetsche.Kurswachstum wird dauern...

 
  
    #11303
7
04.05.24 21:24
1) Nicht nur, wegen der massiven Anpassung der EBITDA-Prognose und die nötige Herstellung von Vertrauen (was bekanntlich dauern wird)
2) Sondern, z.B. weil Evotec sich vllt. nicht verzockt hat, aber ganz eindeutig in Sachen Beteiligungen hohen Abschreibungsbedarf hatte.Mit Blick auf die Finanzzahlen für 2023 (https://www.evotec.com/de/investor-relations/finanzdaten) hat Evotec in Sachen Beteiligungen stark abgeschrieben, im Grunde 90%. Da fehlt mir der Glaube, dass sich das ändern wird und wir 16Mio Euro und mehr an Zuschreibungen in den nächsten Jahren erhalten.
3) Der Hackerangriff hat wohl um die 40 Mio. Euro gekostet (sonstige Afw) und zudem hat man 200 Mio. Euro an Wertpapieren verkauft u/o abgeschrieben. Das zeigt klaren Liquiditätsbedarf und erklärt die Restruktuierungs- und profitables Wachstum-Aussagen.
4) Man senkt die F&E-Investitionen; nix mehr von den anvisierten 100m Euro pro Jahr, die es werden sollten, die man nur in die eigenen F&E stecken wollte, laut WL. Nun sind die Inv. gesunken, auf unter 70 Mio. Euro
5) Just – Evotec Biologics belastet noch, aber man sieht auch Wachstum (steht schon für 10% des Gesamtumsatzes und wird hoffentlich in 2024 profitabel)

Warum Evotec dennoch interessant bleibt:
Man beachte die Folien 19 und 24 der Präsentation: https://www.evotec.com/uploads/download-files/...alyst-call_final.pdf
Man hat erst geringe Anteile des "Dealvolumens" der zahlreichen Projekte in Geld umgemünzt.
Und 80% der Umsätze macht die verpartnerte R&D aus, Meilensteine und Royalties nur 4% und dann noch Just mit 15%. Mit einer hohen Retentionrate von über 90% ist die Kundentreue sehr hoch, hier geht also nix verloren und man kann davon ausgehen, dass es stabil bleibt. Das hält den Umsatz grundsätzlich robust. Da natürlich die Projekte jedes Jahr etwas weiter vorankommen, müssen zwangsläufig auch Umsatzanteile durch erfolgsabhängige Zahlungen sukzessive steigern. Die 4% von jetzt werden nicht bleiben. Und Just wird sukzessive weniger Kosten, da die ramp-up-phase bald vorbei sein wird und die keine Abschwächung der Nachfrage sehen kann. Was innerhalb von 3 Jahren 15% des Umsatzes ausmachte, wird in den nächsten 3 Jahren sicherlich noch mehr beitragen!
Und offensichtlich kriegt man das alles hin, obwohl man sparen wird. WL hat sich verzettelt und eine Orga hinterlassen, bei der sich viel heben lässt, in dem man nicht mehr auf jeder Hochzeit tanzt, nicht jedes noch so kleine Projekt macht, das Beschaffungsmanagement und das Facility Management verbessert, etc. pp.
WL war weitestgehend ein Blender, das muss ich nun für mich so klar festhalten. Er wollte und hat überall mitgemischt und das alles so vermarktet, als dass dies allein schon ein Erfolg sei. Evotec macht dies und macht das, man kommt gar nicht mal um Evotec umher; und jetzt, so meine Hoffnung, wird nur noch das gemacht, was wirklich zählt und Geld einbringt.  

1301 Postings, 2864 Tage Der Connaisseureur

 
  
    #11304
20
04.05.24 22:07
So, ich habe es nun auch geschafft, mich durch den Jahresbericht sowie durch die aktuelle Präsentation durchzuarbeiten und nebenbei noch meiner Erwerbsarbeit nachzugehen...
Schauen wir doch mal, was mir aufgefallen ist:

Fangen wir mit den bisherigen Zielgrößen Umsatz, eigene F&E und adj. Ebitda an.

1) Umsätze trotz Cyberangriff gestiegen. Während man im ersten Quartal noch 30% über Vorjahresquartal lag (Rekordquartal), war es am Ende des Jahres 23 nur noch 4 %. Ca. 70 Millionen schätzt man die entgangenen Umsätze im Basisgeschäft, also nicht stattgefundene Aufträge weil potenzielle Kunden sich gleich eine andere CRO gesucht haben. Ohne die neue Biologika-Sparte wäre sogar ein Umsatzrückgang zu verzeichnen gewesen...
Auch bei Innovate lief es nicht und es wurden 13,3 Millionen weniger Umsatz aus Meilensteinen generiert als im Vorjahr. Forschungserfolge sind nicht planbar, deswegen erwarte ich da (derzeit) gar nichts, aber natürlich hätte ich mich über eine Meilenstein-Überraschung gefreut, die man natürlich aber schon über das Jahr hätte kommen sehen müssen, da die relevanten Meilensteine ja meist einzeln verkündet werden...

Insgesamt also nur 4% Umsatzwachstum bei praktisch gleichgebliebener Kundenanzahl.
Das ist natürlich für ein Wachstumsunternehmen desaströs. Die Biologika-Sparte "Just Evotec Biologics" war die Umsatzrettung und das zeigt sich auch in der geplanten neuen Berichterstattung...dazu später mehr. Die Auftragsforschung und die Erlöse aus der Pipeline konnten jedenfalls nach dem Cyberangriff nicht mehr die ursprünglichen Ziele erreichen, die Prognose wurde nach unten angepasst.

Für 2024 wird jetzt "Resetting" angestrebt, was natürlich nicht gut klingt. "Never change a runnig system" ist mehr mein Leitspruch und bei Evotec hat der Cyberangriff wohl einiges ausgelöst. Was wird nun im Umsatz prognostiziert? Niedriges zweistelliges Umsatzwachstum und wenn man jetzt ganz schockiert, vom niedrigst denkbaren zweistelligen Umsatzwachstum ausgeht, dann wären wir bei 10% und damit bei grob 860 Mio Euro in 2024 ganz konservativ). 2025 wäre dann immer noch die Umsatzmilliarde möglich, wie es ja auch vom Management weiter angestrebt wird. Ob da nun Aufträge von Kunden gewonnen werden können, die Evotec während der Auswirkungen des Cyberangriffes nicht bekommen hat, oder ob "Just" weiter so brutal wächst und die Auftragsforschung im Umsatzmix weiter verdrängt oder ob gar Meilensteine eine signifikante Rolle in 2024 spielen werden, bleibt abzuwarten... Grundsätzlich jedoch zeigt sich die Entscheidung (ja auch von WL) im Jahr 2019 "Just" zu kaufen und auf Biologika als Hersteller zu setzen(neben dem Forschungsgeschäft) bisher als Erfolg. Craig Johnstone und sein Team leisten einen Super-Job.

2) Die unverpartnerten Forschungsausgaben symbolisieren den Anspruch Evotec ein weltweit führendes Unternehmen der medizinischen Forschung zu sein. Investitionen in die Forschungsplattformen und das eigene Vorantreiben in Pipeline-Assets ohne Partner bis zu dem Zeitpunkt, wo ein Partner am Horizont auftaucht und in das Projekt einsteigt und die Finanzierung übernimmt, sind sozusagen die Voraussetzungen für zusätzliche Umsätze von übermorgen. Das gesagt, so wurde in 2023 ein Minus von 8 % bei den unverpartnerten Forschungsausgaben im Vergleich zu 2022 erzielt. Und natürlich wurde auch die urspüngliche Prognose für 2023 verfehlt. Mit dem Cyberangriff und den daraus resultierenden Umsatzeinbrüchen konnte man es sich schlicht nicht leisten, die unverpartnerten Programme wie geplant weiter zu betreiben.

Für ein Wachstumsunternehmen wie Evotec mit dem bisher kommuniziertem weltweitem Anspruch von Evotec ist das wieder desaströs.
Und damit nicht genug..., wird für 2024 gleich nochmal eine Reduktion angekündigt. Ich gehen hier von mind. 10 % Reduktion aus, was diese Ausgaben 2024 irgendwo bei 58 Millionen landen lassen würde, was Evotec bereits 2021 erreicht hatte...
Ich denke ein Teil der Kursereaktionen bei Bekanntgabe der Zahlen lassen sich so begründen, hier hat ein Unternehmen offen davon Abstand genommen weltweit eine führende Rolle in der Wirkstofforschung einzunehmen. Was genau wurde nun gespart? Seite 37 im GB 23 zeigt die absoluten Zahlen, in den Bereichen Neurologie/Schmerz, ansteckende Krankheiten und Investitionen in die Plattformen.
Nun in Folie 22 der Präsentation ist von "first-in-class"-Projekten die Rede, auf die man sich weiter fokussiert...keine Rede ist mehr von "best-in-class"...das bedeutet für mich, dass man in den Schwerpunkt-Indikationen vorerst zumindest nur noch dort weiter unverpartnert und mit eigenem geistigem Eigentum forscht, wo man auch am ehesten eine Erstzulassung am Markt annehmen könnte...Projekte, wo andere schon weiter sind, werden demgegenüber zurückgestellt.
Ob unter dem neuen CEO und mit dem neuen Aktionsplan 2030 (den ich erwarte) der Leistungsindikator "unverpartnerte F&E" überhaupt weiter fortgeführt/reported wird, bleibt abzuwarten.

3) Wenn die Umsätze wegbrechen und man sogar bei den prestigeträchtigen eigenen Forschungsaufwendungen sparen musste, dann wird unten das Ergebnis am meisten leiden...So kam es dann natürlich auch. Der Leistungsindikator "adjustiertes Ebitda" brach 2023 um 35% ein und ist die logische Folge des Cyberangriffs. Genaueren Einblick liefert hier die Segmentberichterstattung der Seiten 39-41 des GB 2023. Die Hauptlast des Cyberangriffes musste Execute tragen, dort waren die IT-Systeme, welche zeitweilig abgeschaltet wurden, lokalisiert ...
Von einem positiven Ergebnisbeitrag in 2022 gelangte man zu einem negativem Ergebnisbeitrag in 2023.

Lichtblick war hier das Segment Innovate, welches laut Bericht weniger vom Cybervorfall betroffen war. Mehr Umsätze in 2023 und eine bessere Fixkostendeckung der beitgestellten Forschungsplattformen sorgte für ein leicht positives adjustiertes Ebitda und ein stark verbessertes, wenn auch noch immer negatives operatives Ergebnis gegenüber 2022. Auch die Bruttomarge von Innovate erhöhte sich auf starke 31%.
Und das, obwohl ja die Meilensteine in 2023 (welche Innovate zugerechnet werden) gar nicht so gut liefen. Das Basisgeschäft im Bereich Innovate mit den festen Kooperationen mit BMS und anderen sorgte hier für das Umsatzwachstum.

Für 2024 rechnet man insgesamt mit "mittleren zweistelligem" Wachstum des adjustieren Ebitda, konservativ könnte man also hier mit einem Ebitda  von reichlich 100 Millionen in 2024 rechnen. Was wieder dem Stand von 2021 entsprechen würde. Die bisher angepeilten 300 Millionen in 2025 erwähnt man nicht mehr.

Was bleibt nun von den Zahlen und den derzeitigen Prognosen? Ist Evotec auf dem Stand von 2021?


Evotec will "leaner" werden. Man will sich für profitables Wachstum resetten, sich ein bisschen neu erfinden und wahrscheinlich auch zukünftig besser einschätzbar sein für den Kapitalmarkt. In der aktuellen Präsentation auf Seite 21 wird eine Änderung der Segmentberichterstattung angekündigt, welche ab Q1 24 angewendet werden soll. Das bisherige Basisgeschäft ohne die Biologika-Sparte wird nun zum Segment "Shared R&D", dort fließen auch die (derzeit kaum existenten) Innovate Meilensteine rein, aber auch die bisher gut wachsenden Basisgeschäfte mit festen Partnern des Segment Innovate. Tatsächlich macht das Sinn, weil Evotec die Kunden ja auf seinen Forschungsplattformen halten will und ob die Kunden nun mit eigenem Wissen auf den Evo-Plattformen forschen (vormals Execute) oder zusammen mit Evotecs geistigen Eigentum auf den Evo-Plattformen forschen (vormals Innovate), ist tatsächlich für die Arbeit der Plattformen egal. Evotec ist ein Plattformunternehmen und stellt als Dienstleister Forschungskapazitäten für alle bereit. Dies ist nun das Segment "Shared R&D".

Alles was nicht auf dieser "Shared R&D"-Plattform läuft, ist die Biologika-Sparte "Just Evotec Biologics", welche nun ein eigenes Segment wird und wo derzeit die Wachstumsphantasie spielt. Der JPod2 in Frankreich wird dieses Jahr fertiggestellt werden und dann ab 2025 signifikante Ergebnisbeiträge bringen, das wird sich dann ab 2025 stark auf das Ergebnis auswirken. Bisher wurde Just-Evotec-Biologics in den Geschäftsberichten als Ergebnis-belastung ausgewiesen (Ergebnis plus Ergebnis ohne Just). Nun mit der neuen Berichterstattung zum Segment "Just Evotec Biologics traut man der Sparte nicht nur Umsatzbeitrag sondern auch Eregbnisbeitrag zu.

Wie stark dieser Effekt sein wird, sollte man dann anhand der neuen Segment-Berichterstatung erkennen können. Ich gehe aber von Ebitda-Margen in der Sparte von mindestens 20% aus, wenn Bau-/Investitionskosten der beiden Anlagen ab Ende 2024 langsam wegfallen (immerhin jährlich ca. 100+ Mio seit 2021...). Wenn man also konservativ von 100 Mio Ebitda in 2024 ausgeht und dann ab 2025 die jährlichen Baukosten von ca. 100 Mio. abzieht, wären wir schon bei 200 Mio Ebitda, dann darauf die wachsenden Umsätze, mit hoffentlich bis dahin wieder gestiegenen Margen und je nachdem wie schnell der Jpod2 in Frankreich ausgelastet wird (hat man Erfahrungen gesammelt aus der langsamen Auslastung des Jpod1 in den USA 2022?) dann kann es da signifikant über 200 Mio hinausgehen. Ob es für 300 Mio Ebitda reicht in 2025? Was ist wenn Meilensteine und Abschlagszahlungen zur Abwechslung mal wieder positiv überraschen...? Seite 70 des GB sagt genau das aus, denn eingeplant ist bisher gar nichts davon bei Evotec, auch nicht bei den Prognosen. Und meiner Meinung nach auch nicht im Kurs...

Folie 23 der Präsentation zeigt die Möglichkeiten. Die nun zwei separaten Berichts-Segmente Shared R&D und Just Evotec Biologics machen zusammen 95% der Umsätze aus...Meilensteine Und Royalties unter ferner liefen. Was ist wenn hier in der Pipeline etwas positiv passiert? Diese Zahlungen laufen direkt in das Ergebnis, alle Kosten sind dafür bereits bezahlt bzw. Dienstleistungen geliefert...diese Phantasie bleibt bei Evotec immer, wenn auch eine Nummer kleiner als in der klassichen Biotechnologie (die aber derzeit auch vom Markt abgestraft/neu bepreist wird).

Die Nummer kleiner ist hier bei Evotec das Stichwort. Unter WL war Evotec das Ding mit der "Autobahn to cures", schnelle Erfolge und globale Führung wurden angestrebt ...nun will man mit einem "Reset" hin zu profitablem Wachstum und sich auf die aussichtsreichen Projekte fokussieren. Nun kennen wir die Artund Weise des neuen CEO noch nicht, aber rhetorisch ist das schon eine Nummer kleiner.

Aber stört mich das? -> Nein.
Für mich war das Geschäftsmodell von Evotec ausschlaggebend für mein Invest. Nicht die bunte Grafik der Finanzberichte oder die Rhetorik von WL. Das wachsende Geschäft eines Dienstleisters mit der Phantasie eines Wirkstoffforschers ist für mich grundsätzlich intakt.

Durch "Just-Evotec" wird das Dienstleistergeschäft weiter wachsen, auch wenn das klassische Dienstleistergeschäft "Shared R&D" vielleicht gerade schwächelt...und die Pipeline wird länger und breiter...mittlerweile sind 2 Wirkstoffe mit Evo-Genen am Markt. Das sind jetzt keine Renditeknaller aber etwas für die Referenzen.

Man wird jetzt am Kapitalmarkt als wachsender Dienstleister mit viel Investitionsaufwand bepreist...die Investitionen werden enden, das Management hat sich offen zu "PROFITablem Wachstum" bekannt (wahrscheinlich haben auch die Anker-Anteilseigner vertreten im Aufsichtsrat ihr Gewicht reingeworfen, dass der neue CEO zu dieser Stoßrichtung passt) und der "Lucky Punch" eines/mehrerer Fortschritte in der Pipeline kann jederzeit passieren. Für mich ein Grund weiter investiert zu bleiben. Ich sehe den aktuellen Preis als attraktiv an und werden jederzeit nachschlagen.

Was ist jetzt für kleinanlegende Investoren zu tun? Sonst habe ich ja immer "hinlegen und weiterschlafen" geschrieben...dies schreibe ich so hier jetzt nicht mehr.
Jetzt im Mai kommen die Q1 Zahlen. Warum sind die für mich relativ wichtig (im Vergleich zu sonstigen Q1-Zahlen)?
Im GB 23 wird mehrfach darauf hingewiesen, dass Q1 2023 das beste Quartal aller Zeiten war...dann kam Anfang Q2 der Cyberangriff.
Wenn also Q1 24 jetzt gegen das bisherige Rekordquartal antritt, nachdem nun der Cyberangriff überwunden ist, sollten wir einen ersten Ausblick auf 2024 erhaschen können...wie stark ist die Shared R&D-Plattform? Wie schnell wächst "just" weiter? Sind weitere Umsatzrekorde möglich?
Also das sollte man auch als Langfrist-Anleger sich mal anschauen um einschätzen zu können, ob Evotec topline seine Ziele bis 2025 erreichen kann.

Ja und dann werden natürlich die Halbjahreszahlen im August spannend mit erster Duftmarke des dann neuen CEO plus Mittelfrist-Guidance wahrscheinlich bis 2030...
Also in den nächsten 4 Monaten 2 wichtige Termine, dann kann man sich (wahrscheinlich) beruhigt wieder hinlegen und bis zum nächsten GB schlafen...

Ich bin jetzt wenig auf veränderte Märkte bei Execute (derzeit Käufermarkt), Zinsen, Lage der Biotechnologie allgemein, Trend der Ausgliederung der Forschung und Stand EvoEquity eingegangen...aber dann wäre ich wahrscheinlich in einem Monat noch nicht fertig mit dem Post...daher ein Cut jetzt hier.

Grüße
euer Connaisseur
 

1325 Postings, 2727 Tage HolzfeldHallo Zwetschgand und Der Connaiss

 
  
    #11305
1
05.05.24 09:56
..Chapeau..an Euch mit Euren wirklich fundamentalen Ausführungen. Ich kann das alles leider nicht so einschätzen bzw. nachvollziehen und meine finalen Schlüsse daraus ziehen. Ich bin mir weiterhin relativ unsicher ob ich drin bleiben soll oder vor den Zahlen verkaufen soll.
Deshalb meine Fragen an Euch mit der Bitte um eine Antwort:
1. Seid Ihr investiert ?
2. Wenn ja, werdet Ihr bis zu den Zahlen drinbleiben oder event. sogar erhöhen ?
3. wie tief ( Prozent ) könnte Evotec fallen wenn die Zahlen nur " einigermassen " ausfallen ?

Ich bin mir bewusst dass auch Ihr nur Schätzungen abgeben könnt; aber Ihr habt gem. Euren Ausführungen offensichlich viel, viel mehr Ahnung als ich.

Ich bedanke mich im voraus für Eure Antworten und wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.  

3011 Postings, 3160 Tage zwetschgenquetsche.an holzfeld

 
  
    #11306
2
05.05.24 11:02
1. ja
2. bleibe langfristig dabei, daher sind mir zeitnahe Kursschwankungen egal. Nachkaufen ist erstmal keine Option, dafür braucht es einen Eindruck über den neuen CEO und das kann erst 2025 was werden, wenn er wenigstens 6 Monate im Amt sein wird. Nachkaufen ist dann eine Option, wenn sich die Profitabilität bei Just etabliert und wenn mindestens 5 Medikamente in der Klinischen Phase II mit positiven Resultaten/Einschätzungen sind.
Kurzum: ich habe bis auf Weiteres keinen Grund zu verkaufen; ein Nachkauf dauert noch. über einen Verkauf nachzudenken würde ich, wenn 2025 von den Fundamentaldaten her schwach wird und sich weder Just, noch die Forschungsprogramme gut weiterentwickeln und sich der EBITDA-Boost durch die Restrukturierungsmaßnahmen nicht einstellt. Das zu wissen, wird spätestens im Frühjahr 2026 mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2025 sein.
3. keine Ahnung  

736 Postings, 8135 Tage Dr.Stock#11304 -- vielen Dank für deine Analyse,

 
  
    #11307
05.05.24 11:44
Zusammenfassung und Statement.
Sehr gelungen!! Danke  

1325 Postings, 2727 Tage HolzfeldHallo Zwetschenq

 
  
    #11308
05.05.24 12:54
Vielen Dank für Deine schnelle Stellungnahme und auch vielen Dank im voraus für Deine zukünftigen Kommentare. Wünsche noch ein schönes Wochenende.  

3901 Postings, 4040 Tage kostolanin? weiß jemand

 
  
    #11309
05.05.24 13:59
ob d a s der neuen Posten von Herrn Lanthaler ist oder wie ist dieser Eintrag zu verstehen?

https://www.linkedin.com/in/...nthaler-07a95b37/?originalSubdomain=de  

1301 Postings, 2864 Tage Der Connaisseureur

 
  
    #11310
1
05.05.24 15:35
@Holzfeld

1. Ja.
2. Ja und Ja. Auf dem derzeitigen Kursniveau ist es für mich lukrativ meine Position auszubauen. Aber das ist jetzt gerade so eine Phase wo man den Magen dafür braucht.
Ich ballere hier auch nicht alles rein, da ich noch 20 andere Werte im Depot habe und diese mot Sparpläne bespare. Diese sind aber langweilige Dividenden-/Dividendenwachstumswerte und geradezu langweilig gegenüber Evotec.
Sollten sich allerdings die nächsten 2 genannten Termine als negativ herausstellen, dann werde ich die Konsequenzen meines Handelns tragen müssen und werde das Überleben. An deiner Stelle würde ich nicht in riskante Biotechnologie-Wachstumswerte mit Cyberangriff und CEO-Wechsel investieren.
Eine Danaher oder eine Bristol Myers Squibb sind da eine entspanntere Wahl. ...  

19 Postings, 3693 Tage kaufmann196262Evotec

 
  
    #11311
05.05.24 16:57
Super analysiert!Ich bleibe dabei!!  

517 Postings, 2081 Tage Pelham@Kostolanin

 
  
    #11312
1
05.05.24 17:10
Liebe A., auf die schnelle habe ich das gefunden :

https://www.northdata.de/W.LAN Holding GmbH, Wien/518062g  

1325 Postings, 2727 Tage Holzfeldder Connaiss

 
  
    #11313
05.05.24 17:50
..danke für deine Argumentation, aber das Kind ist bei mir schon "  in den Brunnen gefallen", hänge mit ca. 6000,--€ im Minus, deswegen werde ich auch vorerst nicht verkaufen und hoffen dass sich der Kurs erholt; eine andere Option habe ich wohl nicht oder würdest an meiner Stelle vor den Q1-Zahlen am 22.05.2024 verkaufen ? DANKE  

7274 Postings, 5111 Tage philipoja aber

 
  
    #11314
4
05.05.24 17:58
wenn man als long investierter und hier sind ja einige schon sehr sehr lange dabei, da muß man den wert an sich leider konstatieren, das es seine versprechungen /ansagen/prognosen nicht eingehalten hat.

24/25 sollte ja der befreiungsschlag eingeläutet werden und da haben schon alle investierten dahin gehend argumentiert,leider wie so oft i.d.vergangenheit und sie wurden wieder einmal mehr als entäuscht.

alles was jetzt gesagt wird,von wem auch immer und auch die gute absicht unterstellen wir,ist reine spekulation,wer daran glaubt,das es mal hier so richtig positiv kracht,der möge investiert bleiben.

mit 15 oder 20€ kurszuwachs,würde ich mich nicht zu frieden geben in den nächsten jahren und da muß man andere werte eine bessere performenz zubilligen.

evotec hat über jetzt fast ein jahrzehnt entäuscht und die longies unter uns bleiben den wert trotzdem treu,mein respekt,aber sie sind wohl weiter hin zu bedauern.

nmpm.
gruß



 

2690 Postings, 2413 Tage crossoverone@Der Connaiss, @zwetschgenq

 
  
    #11315
2
05.05.24 18:12
Vielen Dank, für die aufwändigen Analysen -  derzeitiger Verfassung
von Evotec und dem gewagten Blick, in die weiter Zukunft.

Dies zielt i. G. aber auch, das muss erwähnt werden, auf den jeweiligen
Anlagehorizont des Anlegers ab, um ein gefestigtes Urteil über den weiteren
Verbleib oder des Verkaufs von Evotec ab.

Ich schließe mich der Beurteilung von Connaiss, mit Sicht zum 1Q /24 an.
Das uns sicherlich, eine bessere Fundierung zur Gesamtlage aufzeigen kann.
Vorausgesetzt: Es "präzise Angaben-Formulierung" liefert.  

1301 Postings, 2864 Tage Der Connaisseureur

 
  
    #11316
1
05.05.24 19:33
@Holzfeld

Absolute Betrachtungen helfen, dir nicht weiter und interessieren meist auch hier im Forum nicht.

Warum hast du mal die Aktien gekauft?
Frag dich das selbst. Ist der Investmentcase intakt oder nicht?
Dann weißt du ob du verkaufen solltest.

@philipo
Deine Einschätzung ist mir bekannt und du hast sicherlich von deiner Position aus gute Gründe dafür.
Ich habe meine Gründe dargelegt und buy, hold, check (!) steht bei mir weiterhin, wenn man jetzt die ganzen seltsamen fundamentalen Einflüsse in den Griff bekommt. Deswegen habe ich dieses Jahr 2 neue Checkpoints eingerichtet im Mai Q1 und dann im August. Da kann man dann schon abschätzen wie dieses Jahr mindestens läuft und wohin die Story bis Ende des Jahrzehnts gehen soll. Soweit ich mich erinnere, wolltest du ja auch gar nicht bis 2030 (oder länger) hier investiert bleiben weil dann deine Invest-Phase schon beendet sein sollte...von daher ist deine Einschätzung zu Evotec heute ja auch folgerichtig.  

7274 Postings, 5111 Tage philipomiss verstehen

 
  
    #11317
05.05.24 19:46
man sollte mich natürlich nicht missverstehen.ich wünsche allen investierten alles gute/beste und mögen alle träume/wünsche bezüglich evotec in erfüllung gehen.

gruß  

3011 Postings, 3160 Tage zwetschgenquetsche.langfrist...

 
  
    #11318
4
05.05.24 22:18
Nun ja, es kommt alles auf die Perspektive an. Man konnte in den letzten Jahren bei Evotec einen Tenbagger einfahren, falls bei 3 Euro einstieg und bei 30 Euro verkaufte.
Wer bei 30 Euro einstieg, hat natürlich Grund zu Meckern, auf Evotec und auf sich selbst. Wie kann man denn einsteigen bei über 10 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung, zu einem Zeitpunkt als Evotec grade mal über 0,5 Mrd. Euro Umsatz hatte? Und diesen Verlust seit diesem Kurshöchststand hat man nicht als Langfristanleger erzielt, sondern gemessen an der Dauer als Mittelfristanleger.
Ich bin ja noch gar nicht so lange dabei, sondern ich will Evotec lange halten. In der Zwischenzeit hatte ich zweistelliges Plus, nun zweistelliges Minus. Ich ging beim Einstieg davon aus, dass es sich langfristig lohnen wird. Daran glaube ich noch immer. Ich stieg leider zu einem Zeitpunkt ein, wo sich das UNternehmen von den Fundamentals her schwertut; und das wusste ich im Vorhinein nicht. Es war von der IT-Sicherheit, ohne Details zu kennen, nicht sonderlich gut aufgestellt; es fing an sich zu Verzetteln mit zu vielen Beteiligungen und Forschungsprojekten, es gab den Bayer-Rückschlag, und einen CEO, der mehr in den Wahnsinn abdriftete, während er zu lange als Genie wahrgenommen wurde.

Aber forschungsseitig kommt man voran. Man verliert keine Partnern, sondern man gewinnt neue hinzu; wie die diversen Koop.-meldungen zeigen. Just ist aufgebaut worden, eine neue Sparte, die der Biologica, entstand. Die IR schreibt hier (https://www.evotec.com/de/ir-news/investor-relations): "Ziel des Unternehmens ist es, bis Ende 2025 über 170 Pipeline-Assets zu besitzen, wobei die ersten Lizenzgebühren im Jahr 2025 anfallen sollen." Ergo, wer statt einem One-Trick-Pony, 170 davon hat, der kann gar nicht "failen". Klinische Studien dauer aber lange und als ich mir die Präsentationen im Zuge meines Einstiegs anschaute, war klar, dass 90% aller Forschungsprojekte in Phase 1 oder noch davor waren und noch sind. Man schaue auf die Seiten 30-32 im Geschäftsbericht 2023 (https://www.evotec.com/uploads/download-files/...icht2023-German.pdf)
Entsprechend lang muss ich eh warten; und da ich schlecht den Markt timen kann, brauche ich diesen Horizont. Ich bin halt zu blöd, in den nächsten 3 Jahren andersorts ordentlich Gewinn zu machen und dann gut getimed zu Evotec zu kommen, um den dann vermeintlich bevorstehenden Boom auch noch mitzunehmen. Dann lege ich das Geld hier halt an, und die einzigen Opportunitätskosten, die ich in der Zwischenzeit hatte, ist nicht das Geld, dass ich mit anderen Aktien hätte gewinnen (oder verlieren!) können, sondern das Geld, mit dem ich schon im Plus war mit Evotec.

Evotec hat nun bis Frühjahr 2026 Zeit mich per mind 5 Phase-II-Projekten, einem EBITDA-Boost durch Restrukturierung und etablierten Just-Gewinnen in meiner Investmentthese zu bestätigen, oder eben nicht. Noch ist Evotec für mich auf dem richtigen Weg, ob das so bleibt, werde ich dann in 2 Jahren wissen.  

905 Postings, 2213 Tage evotradererstmal

 
  
    #11319
06.05.24 07:33
Danke con führ deine ausführliche Analyse  und Einschätzung.  q1 wird schwächer ausfallen wie ich  erwartete, zu 23 kein Vergleich. Das positive war der Meilenstein. hohe Kosten gerade für stark verzettelte Projekte und j-pod 2 werden die positiven Einflüsse von just  bio aufzehren.
Ich rechne mit ersten sichtbaren erfolgen erst in q4 24, ich bleibe bei meinen Einschätzungen zu 24 mit Umsätzen von ca 850-870 mill. einem ebitda von 125-140 mill. inkl Meilenstein, aber es wird schwer werden dies zu erreichen. Erst 25 rechne ich mit positiven Veränderungen  und deshalb bleibe ich investiert. In der Forschung kann alles möglich werden. Für mich persönlich ist der Halbjahresbericht wichtiger den je.  

905 Postings, 2213 Tage evotraderNachtrag

 
  
    #11320
06.05.24 07:54
einiges wird in 24 noch eingespart werden können und jingxin wird auch noch etwas dazuleisten. Aber 24 wird ein herausforderndes
Jahr für beide. Aktionäre und evotec, da braucht man starke Nerven. Ich würde mir wünschen das die zahlen und der Ausblick etwas präziser werden, das kann man zu diesem Zeitpunkt schon erwarten um Druck rauszunehmen und nicht wieder Spielball bis August zu werden  

3901 Postings, 4040 Tage kostolaninT.Rowe

 
  
    #11321
06.05.24 10:17

1439 Postings, 220 Tage WissensTraderAnkerinvestor erhöht seine Beteiligung massiv

 
  
    #11322
06.05.24 11:16

371 Postings, 1894 Tage midian1Spaßbremse ODDO BHF

 
  
    #11323
06.05.24 11:17
Oddo BHF hat die Aktie heute auf "outperform" belassen, das Kursziel jedoch beachtlich von zuvor 26€ auf nunmehr 13,50€ gesenkt (Quelle: dpa). Das drückt sicher etwas.
Im Kontext dessen wäre es aus rein technischer Sicht sicher "gut", wenn das Crash-Tief bei 9,16€ noch einmal bestätigt und ein Doppeltief gebildet werden würde. Dies wäre aus technischer Sicht eine stabilere Grundlage für eine Umkehrbewegung, welche sicher über kurz oder lang eingeleitet wird.  
Angehängte Grafik:
2024-05-06_11_13_16-window.png (verkleinert auf 71%) vergrößern
2024-05-06_11_13_16-window.png

2670 Postings, 4970 Tage ZappelphillipStimmrechtsanteil T.Rowe

 
  
    #11324
1
06.05.24 11:52
ist doch gleich geblieben.
Bitte richtig lesen und nicht so vollmundig schreiben,  Stimmrechtsanteil massiv erhöht.
Oder einfach eine gute Brille aufsetzen...  

1439 Postings, 220 Tage WissensTradersolange keine Übernahme kommt, ist alles OKAY

 
  
    #11325
06.05.24 12:06
Hoffentlich kommt jetzt di eÜbernahme nicht.  

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