Ölbohrung in Arctic National Wildlife Refuge
Washington - U.S. Energy Secretary Spencer Abraham said on Wednesday he was optimistic the new Congress would vote next year to allow oil drilling in an Alaskan wildlife refuge.
With Republicans in next year's 100-member Senate increasing their majority to 55 lawmakers, President Bush has his best chance yet for winning approval of a key part of his national energy plan - opening the Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) to drilling.
"I think that the prospects (for Congressional approval of ANWR oil drilling) have certainly improved and we're excited about that," Abraham told reporters following a speech to a government advisory coal panel. He said ANWR drilling could boost domestic oil production by as much as 1.5 million barrels a day.
Abraham said some of the newly-elected senators "have expressed support for (ANWR drilling), and that's a good sign."
Republican Sen. Pete Domenici of New Mexico, who chairs the Senate's energy committee, said he will have enough votes early next year to tack on language that would allow the start of ANWR exploration to the annual budget bill that funds the federal government.
"erst wenn der letzte Baum gefällt,der letzte See verschmutzt ist werdet Ihr merken..."
tja proxi,man sollte schon besser lesen und recherchieren,aber vermutlich kannste kein englisch
The Great Bear Rainforest is the largest expanse of coastal temperate rainforest left in the world.Over half of the world's temperate rainforests have already been destroyed and more than a quarter of what remains is found on the west coast of British Columbia. The largest intact area of temperate rainforest left on the coast is the Great Bear Rainforest. Grizzly bears roam freely through ancient stands of spruce and cedar, Pacific salmon spawn in crystal rivers, and bald eagles nest in towering trees. Today, a handful of multinational logging corporations are cutting down these ancient forests for short-term profit. http://www.fanweb.org/
http://www.nrdc.org/land/forests/gb/gbinx.asp
Wald wird in Russland vom Ministerium für Naturressourcen verwaltet, ein Umweltministerium gibt es nicht. Russische Regierungspolitiker wollen den Wald nun sehr viel intensiver kommerziell nutzen als bisher. Privatisierung gilt als Schlüssel zum Erfolg. Der Holzeinschlag soll drastisch gesteigert werden. Bislang, so bemängelt der Leiter der Föderalen Agentur für Forstwirtschaft des Ministeriums für Naturressourcen der Russischen Förderation, werden nur 21% der genehmigten 550 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr abgeholzt. 51,5 % aller russischen Exporte kommen aus diesem Sektor, d.h. Holz ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Russland überhaupt. Ziel der politisch Verantwortlichen ist es, auch die Weiterverarbeitung von Holz im Land zu halten. Zusätzlich wird eine große Menge Holz illegal geschlagen. Besonders Chinas Rohstoffhunger führte in den letzten Jahren dazu, dass entlang der 4.000 km langen russisch-chinesischen Grenze Holz in großem Maßstab in die Volksrepublik geschmuggelt wird.Das geplante Nutzungsrecht für Waldflächen soll für eine Laufzeit von zehn bis 99 Jahren vergeben werden. Dieses Recht wird versteigert: Der Startpreis soll sich nach dem staatlichen Preis pro Kubikmeter Holz richten. Den Zuschlag wird der Meistbietende erhalten. Im Vorschlagstext fehlen Hinweise auf die ökologische und soziale Verantwortung der neuen Waldbesitzer. So ist das Risiko groß, dass Naturschutzgebiete in Nutzflächen umgewandelt werden könnten.
Der Waldbesitzer oder Pächter hat das Recht, Dritten den Zugang zu seinem Besitz zu gestatten oder zu verbieten. Der neue Kodex weitet das Recht, Wald zu roden. Möglich ist überdies, dass Ölfirmen große Stücke Wald kaufen könnten, um dort unter Umgehung der Umweltbestimmungen Pipelines zu bauen.
Der Kodex differenziert nicht zwischen unterschiedlichen Waldqualitäten. So werden Umweltschutzgebiete, Waldstücke, die als grüne Lungen in unmittelbarer Nachbarschaft großer Städte liegen, Wasserschutzgebiete, etc. nicht besonders ausgewiesen oder geschützt.
In Sibirien leben rund 40 verschiedene indigene Völker mit etwa 200.000 Angehörigen. Nur noch 10 % von ihnen pflegen noch heute ihre traditionelle nomadische Lebensweise. Vor 30 Jahren waren es noch etwa 70 %. Viele sind Rentierzüchter. Jagd, Sammeln von Pilzen, Beeren, Wurzeln oder Kräutern sind weitere Mittel der Existenzsicherung. Saubere Flüsse und damit eine intakte Umwelt sind Voraussetzungen für den Fischfang. Holz ist der wichtigste Baustoff und einzig verfügbares Heizmaterial. Der Wald ist für die meisten Ureinwohner außerdem ein spiritueller Ort. Ohne den Wald können sie als eigenständige Völker mit einer eigenen Geschichte, Kultur und Wirtschaftsform nicht überleben. Sie haben das sensible Ökosystem Wald Jahrhunderte lang gepflegt und geschützt, ihr Wissen in der Bewahrung des Waldes ist von unschätzbarem Wert.Doch Ölförderung, Uran-, Diamanten- und Ölabbau und nun das neue Waldgesetz, der Waldkodex, machen ihnen ihre Heimat zusehends streitig. Die verheerenden Folgen zeigen sich heute in einer durchschnittlichen Lebenserwartung, die 20- 25 Jahre unter derjenigen der übrigen russischen Bevölkerung liegt, in Problemen wie Alkoholmissbrauch, Kriminalität und kultureller Entwurzelung.
Nach ersten Protestaktionen zu Jahresanfang und einer
mehrmonatigen Gesprächspause hat der Rat der Ureinwohner der Insel
Sachalin im russischen Fernen Osten am Mittwoch den 22. Juni
angekündigt, dass ab dem 28. Juni 2005 weitere Protestaktionen und
Besetzungen stattfinden sollen. Die Proteste richten sich gegen
den Ölkonzerne Exxon Ltd. und das Konsortium "Sakhalin Energy", an
welchem unter anderem der niederländisch-britische Konzern "Shell"
beteiligt ist. Gleichzeitig hat die Europäische Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) dem Projekt einen schweren
Schlag versetzte, indem sie die Ölkredite für Shell vorerst
eingefroren hat. Die Konzerne unterhalten auf der fernöstlichen Insel die Projekte
"Sachalin I" und "Sachalin II", in deren Rahmen gigantische
Offshore-Ölvorkommen ausgebeutet werden. Ureinwohner und Ökologen
befürchten, dass der Pipelinebau durch das Inselinnere in einer
der seismisch aktivsten Regionen der Erde mit einer hohem Risiko
großflächiger Ölverseuchungen der Fischgründe verbunden
ist. Zudem werden Migrationsrouten der Tiere gestört,
Fischvorkommen an der Küste wurden durch Explorationsarbeiten
bereits massiv geschädigt. Umweltschützer fürchten zudem das
mögliche Ende der etwas mehr als 100 Grauwale, die in den
Gewässern bei der Insel leben.
und zuvor schon:Seit dem 21. Januar blockieren Angehörige der indigenen Völker der Ul'ta, Nanai und Nivcha auf der zum Fernen Osten Russlands gehörenden Insel Sachalin Anlagen der Ölkonzerne Exxon und Sakhalin Energy Ltd.. Ihr Protest richtet sich gegen den geplanten Bau von zwei Ölpipelines von der Küste des Ochotskischen Meeres quer über die Insel.Die indigenen Völker sehen sich in ihrer Existenz bedroht, nachdem in den vergangenen acht Jahren die Ölförderung den Fischbeständen bereits schweren Schaden zugefügt hat, ohne dass sie dafür eine adäquate Entschädigung erhalten hätten. Nun fordern sie die Durchführung einer unabhängigen Untersuchung der wahrscheinlichen Projektfolgen sowie die Gewährleistung angemessener Entschädigungen. Die beteiligten Konzerne weigern sich bislang, auf die Forderungen einzugehen. http://www.infoe.de/home/Sibirien/
und die Photos http://www.forest.ru/eng/projects/sakhalin-oil/
The reason is that the current and escalating activities is violating the rights of the Sámi people.Sámi Council is extremely greatful for the support from the Human Rights Committee in this urgent matter. http://www.taigarescue.org/
In Finland there are 6500 Sami of which 4 000 live within the Sami region bordered by Sweden, Norway and Russia. This Sami domicile area consists of the municipalities of Enontekiö, Inari and Utsjoki and the northern part of the municipality of Sodankylä. The area covers 35 000 km2, and includes a special region reserved for the Skolt Sami, who settled in Finland after the Second World War. Today, Sami constitute a third of the total population living in the Sami region.
Für eine Tankfüllung von 50 Liter Benzin, die man an einer deutschen Tankstelle tankt, laufen in Sibirien 10 Liter Erdöl aus überalterten und maroden Pipelines aus !
Pro Jahr sickern 15.000.000 Tonnen Erdöl (500 Liter pro Sekunde) in Böden und Gewässer. Ganze Wälder versinken im Ölschlamm. Im Einzugsgebiet der Flüsse Ob und Pur gibt es praktisch keine ölfreien Flussläufe mehr. Von den Pipelines sind ein Drittel über 30 Jahre alt und reparaturbedürftig. Und die Verseuchung macht nicht in Sibirien halt. Über die Flüsse gelangt das Öl bis in die Karasee und das Nordpolarmeer.
Durch defekte Gas Pipelines werden jedes Jahr bis 35 Millionen Tonnen Methan freigesetzt. Dramatisch für die Erderwärmung, denn Methan ist als Treibhausgas 35mal wirksamer als Kohlendioxid. Außerdem werden Jahr für Jahr rund 15 Milliarden Kubikmeter Gas abgefackelt. Abgesehen von der unglaublichen Energieverschwendung sind die bei der Verbrennung entstehenden Schadstoffe krebserregend und verschmutzen die umliegenden Gebiete.
Die russische Ölgesellschaft LUKoil plant bis 2010 Investitionen von fast 5 Milliarden US-Dollar, um die Ölförderung drastisch zu steigern. GREENPEACE warnt davor, daß das bisher weitgehend unberührt gebliebene Tundragebiet der Nenetregion in 5 Jahren ähnliche Probleme haben wird wie jetzt die Komi Region.
Oft werden die Ölseen angezündet, um das Öl los zu werden,
wobei auch viele krebserregende Stoffe enstehen.Ein Drittel der deutschen Erdölimporte, 32 Millionen Tonnen jährlich, kommt aus Russland. Ein großer Teil des russischen Öls, das nach Deutschland importiert wird, kommt durch die Druschba (Freundschafts) - Pipeline aus der Komi Republik 2000 km nordöstlich von Moskau zu den deutschen Raffinerien in Schwedt und Leuna.
Die Raffinerie Schwedt (Brandenburg) gehört der Ruhröl, Agip, Dea, Total und der Elf.
Die Raffinerie Leuna (Sachsen-Anhalt) gehört allein dem ELF-Konzern. Auf dem Raffineriegelände von Leuna werden auch Tanksattelzüge von Shell, Esso, BP und Aral beladen. Das Benzin verkauft Elf an 600 deutsche Tankstellen.http://gruppen.greenpeace.de/aachen/oel.html
Washington (AP) Gegen den Willen von US-Präsident George W. Bush bleibt das Verbot von Ölbohrungen in einem Naturschutzgebiet in Alaska vorerst bestehen. Republikanische Führer im US-Repräsentantenhauses strichen die Pläne einer Öffnung des Gebiets am Mittwochabend aus dem Haushaltsentwurf. Sie wollten so verhindern, dass der gesamte Haushalt bei der für (den heutigen) Donnerstag erwarteten Abstimmung durchfällt. Auch andere Regionen an der Atlantik- und Pazifikküste, für die momentan ein Ölbohrmoratorium gilt, sollen weiter unangetastet bleiben.
Das Scheitern der Ölbohrungen in den Reservaten ist ein Sieg für Umweltschützer und ein herber Rückschlag für Bush. Die Bohrungen im Arctic National Wildlife Refuge sind ein Kernstück der energiepolitischen Pläne Bushs. Anlass für die überraschende Wendung war die Ankündigung von 25 moderaten Republikanern, gegen den Haushalt zu stimmen.
10. November 2005, 17:26 Uhr http://www.waldportal.org/taiga/news.taiga/...iga.20051111/index.html
"Dies ist ein Meilenstein auf dem Weg zum langfristigen Schutz der letzten finnischen Urwälder und für die Verteidigung der traditionellen Rechte der Sami gegenüber industriellen Kahlschlagsplänen," sagt Oliver Salge, Greenpeace Wald-Experte. "Jetzt muss jedoch für alle Urwald-Konfliktgebiete ein Stopp verordnet und der langfristige Schutz gesichert werden."
Für viele Sami in Nordfinnland ist die traditionelle Rentierhaltung mit frei umherziehenden Herden die wichtigste Lebensgrundlage und Teil ihrer kulturellen Identität. Die Rentiere sind im Winter auf Baumflechten als Futter angewiesen, die aber nur in den Urwäldern in ausreichender Menge wachsen.
Das UN-Komitee für Menschenrechte teilt die Befürchtung der Sami, dass ihre Kultur gefährdet ist, wenn der Kahlschlag der Urwälder nicht aufgehalten wird. Das Menschenrechtskomitee hat am Montag von der finnischen Regierung gefordert, den Einschlag in den ausgezeichneten nordfinnischen Urwaldgebieten solange einzustellen, wie der Klärungsprozess vor der UN läuft. Dem hat sich die finnische Regierung gebeugt.
Mittlerweile hat Petrobras mit dem Bau der Erschließungsstraßen angefangen, ist dabei in das Gebiet der Huaorani eingedrungen und will in Kürze Bohrlöcher einrichten und Pipelines verlegen aber...
Die ecuadoriansiche Regierung hat nach heftigen, weltweiten Protesten den geplanten Bau einer Ölstraße in den Yasuni-Park vorerst gestoppt.
Die Huaorani aus dem ecuadorianischen Amazonas hatten Mitte 2005 mit einem Protestmarsch nach Quito ihre Forderung untermauert, in den nächsten zehn Jahren sämtliche Ölarbeiten im Yasuni-Nationalpark einzustellen. Der Yasuni-Park gehört zu den artenreichsten Gebieten der Welt und ist seit Jahrhunderten Lebensraum von etwa 2500 Huaoranis, die dort in 32 Dörfern leben.
Obwohl die UNESCO den Yasuni-Park 1989 zum Biosphärenreservat erklärt hat und gegen den erbitterten Widerstand der indigenen Waldbewohner, wollte der brasilianische Ölgigant Petrobras eine Zugangsstraße zu Ölfeldern im Nationalpark bauen. Petrobras hält mit 15 Prozent die drittmeisten Anteile an dem Ölkonsortium OCP, das die WestLB-Pipeline“ in Ecuador betreibt.
On July 7, 2005, the Ecuadorian Environment Ministry sent a letter to Petrobras informing them that they were not authorized to initiate activities within Yasuni National Park. Three months later, that ban still stands. Thus, Petrobras has built a road through primary rainforest from the Napo River to the park boundary, but now is unable to proceed into the park.
http://www.saveamericasforests.org/Yasuni/
London/Hamburg - Die gewaltige atlantische Meeresströmung, die Nordeuropa mildes Klima bringt, verlangsamt sich. Was Computerprogramme seit Jahren vorhersagen, haben Messungen britischer Forscher nun erstmals bestätigt.Das Strömungssystem, das wie eine riesige Umwälzpumpe warmes Wasser in den Nordatlantik bringt und kälteres Wasser wieder in südlichere Breitengerade transportiert, habe sich seit 1957 um etwa 30 Prozent abgeschwächt.
Das berichten der Ozeanograph Harry Bryden und Kollegen vom britischen Zentrum für Ozeanographie in Southampton im Fachmagazin «Nature» von diesem Donnerstag. Die Forscher um Bryden untersuchten dazu Wasserproben, die in den Jahren 1957, 1981, 1992, 1998 und 2004 entlang des 25. Breitengrades in verschiedenen Wassertiefen entnommen wurden. Sie fanden dabei zwar keine direkte Veränderung des Golfstroms, dessen warmes Wasser sich in geringer Tiefe nordwärts bewegt, stellten aber fest, dass sich die Umwälzbewegung insgesamt langsamer vollzieht.
So zeigte sich, dass die Menge des in großer Tiefe nach Süden zurückfließenden Kaltwassers um 50 Prozent abgenommen hat. Zudem konnte Bryden messen, dass die Menge des warmen Wassers, das nur noch in subtropischen Regionen zirkuliert und gar nicht mehr in den großen Kreislauf nach Norden eingespeist wird, um die Hälfte anstieg.
«Das ist ein wichtiger Schritt, weil die berechnete Entwicklung nun erstmals nachgewiesen wurde», sagte der Meereskundler Detlef Quadfasel von der Universität Hamburg, der auch einen Begleitartikel in «Nature» (Bd. 438, S. 565) verfasst hat. Er verweist auf Vorhersagen der Klimaforscher aus Potsdam, wonach die Strömung durch den stetig vermehrten Zufluss von Schmelzwasser im Norden nicht langsam, sondern plötzlich versiegen könne. «Das ist kein linearer Prozess.»
Die Schätzung einer 30-prozentigen Abschwächung hält Quadfasel jedoch noch für relativ unpräzise. «Es könnten auch 10 oder 50 Prozent sein.» Um genaue Aussagen machen zu können, müsse nicht nur punktuell und damit störungsanfällig, sondern regelmäßig gemessen werden. Ein entsprechendes Projekt ebenfalls am 25. Breitengrad laufe seit anderthalb Jahren, sagte Quadfasel. «Dennoch: Die Abschwächung ist eindeutig, es ist nur die Frage wie viel.» (dpa) http://www.nature.com/news/2005/051128/full/051128-9.html
vielleicht auch an der verwirrung dieser pseudosekte "greenpeace".
ÖLKONZERNE FÖRDERN DIESEN LADEN MIT MILLIONEN!!!
COSTA RICA
Zweiköpfige Schildkröte verblüfft Umweltschützer
An der Pazifikküste Costa Ricas ist eine Schildkröte mit zwei Köpfen geschlüpft. Umweltschützer machten prompt den Klimawandel oder die Verschmutzung der Ozeane für die Missbildung verantwortlich. Reptilien-Experten sind deutlich vorsichtiger.
San José - Eigentlich ist es nur eine gewöhnliche Karibische Bastardschildkröte, noch dazu ziemlich klein. Doch das Reptil hat zwei Köpfe - und die machen es zum Vorboten weit größerer Probleme, glaubt zumindest der Word Wildlife Fund For Nature (WWF).
AP
Zweiköpfige Schildkröte: Seltene, aber keinesfalls sensationelle Erscheinung
"Die Schildkröte hat die Aufmerksamkeit des WWF erregt, weil dieser Geburtsfehler mit Umweltverschmutzung oder steigenden Temperaturen in Verbindung stehen könnte", sagte Carlos Drews, Mitarbeiter der Umweltorganisation. Und er ging noch weiter: Die Schildkröten-Spezies könne gar als "Indikator für den Klimawandel und die Wirkung von Pestiziden sowie Landwirtschafts-Chemikalien auf Küsten- und Meeresökosysteme dienen".
Reptilien-Experten möchten dem regionalen WWF-Koordinator für Meeresschildkröten allerdings nicht folgen. Denn zum einen sind Mutationen, die etwa zweiköpfige Tiere zur Folge haben, zwar selten, aber nicht sensationell. "Ich selbst habe schon mehrere gesehen", sagte Sheryan Epperly, Meeresschildkröten-Experte des U.S. National Marine Fisheries Service in Miami.
Zum anderen könne ein einzelnes Tier keinesfalls mit regionalen oder gar globalen Veränderungen in Zusammenhang gebracht werden, betonte Jakob Hallermann von der Universität Hamburg. "Erst bei einem verstärkten Auftreten innerhalb einer Population wäre eine solche Missbildung bedeutsam", sagte der Reptilien-Fachmann im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.
Eine Invasion zweiköpfiger Schildkröten scheint es in Costa Rica derzeit aber nicht zu geben: Das jetzt entdeckte Exemplar kam am 20. November an einem geschützten Strand 225 Kilometer westlich der Hauptstadt San José zur Welt, wo Tausende weibliche Schildkröten ihre Eier ablegen. Ein zweites Doppelkopf-Reptil hat sich bisher nicht blicken lassen.
Selbst wenn demnächst doch noch viele missgebildete Schildkröten ihr doppeltes Haupt erheben sollten, wäre es laut Hallermann schwierig, die genaue Ursache dingfest zu machen. "Solche Missbildungen werden normalerweise durch Erbgutschäden beim Muttertier verursacht", erklärt der Biologe. Aus verstrahlten oder vergifteten Eiern würden in der Regel erst gar keine lebendigen Wesen schlüpfen. Meeresschildkröten aber werden uralt und reisen mitunter Tausende Kilometer weit durch die Ozeane. "Da ist es fast unmöglich, die Belastung lokal und zeitlich einzugrenzen."
Markus Becker
Sachsen-Anhalt prüft bereits entsprechende Schritte
von Ulli Kulke
Berlin - Die Umweltorganisation Greenpeace, bekannt durch Attacken auf "politisch unkorrekte" Technik, gerät zunehmend selbst unter Beschuss aus der Politik, Wissenschaft und Industrie. Nachdem ein Kölner Gericht vergangene Woche feststellte, dass die Kampagne des Vereins gegen angebliche "Gen-Milch" wissenschaftlich unhaltbar sei, und das Gericht die Aktionen gegen den Hersteller "Müllermilch" als strafbar erklärte, mehren sich die Forderungen nach grundsätzlicher rechtlicher Überprüfung der Methoden von Greenpeace. Dabei wird auch die Gemeinnützigkeit der Organisation in Frage gestellt. Eine Aberkennung hätte weit reichende Konsequenzen für die Finanzierung der Umweltschutz-Organisation.
Ein Problem für Greenpeace könnte dabei die zunehmende Anzahl von Ermittlungsverfahren gegen ihre Mitstreiter sein. Opfer umstrittener Aktionen wehren sich zunehmend mit Strafanzeigen. Nach Informationen der WELT laufen beispielsweise in Sachsen-Anhalt 98 Ermittlungsverfahren gegen Teilnehmer einer Greenpeace-Aktion. Im März hatten in Bernburg etwa 120 Aktivisten durch die Aussaat von Ökoweizen auf einem Versuchsfeld die Forschungen an gentechnisch verändertem Getreide sabotiert. In Brake an der Unterweser waren 22 Ökokämpfer vorübergehend festgenommen worden, nachdem sie im Hafen einen Frachter am Anlegen gehindert hatten, der transgenes Soja geladen hatte. Sie erwartet ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch unter anderem bei Schornsteinbesteigungen, Verkehrsgefährdung - so lauten die Vorwürfe. Lässt das noch den Stempel "Gemeinnützig" zu?
Karl-Heinz Paqué (FDP), Finanzminister Sachsen-Anhalts, will dies nicht mehr hinnehmen, wie er jetzt erklärte. Ihm geht es dabei auch "um die Frage, ob für eine Aberkennung der Gemeinnützigkeit eine nachgewiesene Straftat vorliegen muss, oder ob schon eine unausgesprochene Billigung von rechtswidrigen Taten" dafür genüge. Paqué bezieht sich beispielsweise auf stillschweigende und offene Billigungen von Feldzerstörungen oder Blockaden und anderer Straftaten - etwa durch Kennzeichnung von Versuchsfeldern für Genforschung oder durch die Verteilung genauer Wegeplänen von Castor-Transporten.
Das Justizministerium in Magdeburg prüft gar, ob hierbei der Tatbestand des Landfriedensbruchs gegeben sei. Die FDP macht Greenpeace dafür mitverantwortlich, dass mittlerweile jeder fünfte Freisetzungsversuch der Pflanzenzüchter mutwillig zerstört wird, wie das für die Genehmigung zuständige Berliner Robert-Koch-Institut schätzt.
Dabei kann sich Greenpeace bei seiner vorbereitenden Öffentlichkeitsarbeit für illegale Aktionen auf Sympathien nicht nur in der Szene sondern bis hinein ins Regierungslager sicher sein. Etwa wenn die Organisation Flugblätter unter der Überschrift "Genkartoffel, mach' Dich vom Acker" in einem Dorf bei Potsdam verteilt und anschließend, wie erst vor wenigen Tagen, in der Nähe ein Versuchsacker des Max-Planck-Institutes verwüstet wird. Und wenn der zuständige brandenburgische Landwirtschafsminister Wolfgang Birthler (SPD) solche Aktionen mit den wohlwollenden Worten kommentiert: "Als Minister kann ich nicht zum Rechtsbruch aufrufen, aber ich verstehe die Menschen." Die Sprecherin von Bundesministerin Renate Künast, zuständig für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, will dazu auf Anfrage nur sagen, über solche Aktionen "könne sie nicht befinden".
Die laxe Haltung von Öffentlichkeit und Regierung veranlassen Greenpeace ganz offenbar, Prozesse als Eigenwerbung zu sehen, selbst wenn die eigenen Chancen als schlecht eingeschätzt werden. In einer internen Stellungnahme der Organisation wurde lange vor dem Urteil die - zutreffende - Erwartung geäußert, dass das Kölner Landgericht Müllermilch "in den meisten Punkten recht geben" werde. Dennoch lehnte man einen Vergleich ab, um bis zum Prozesstermin "Müller so richtig auf die Nerven gehen" zu können. Mit der Parole "Let's Rock Them Hard" forderte man die Aktivisten auf, sämtliches Material, dessen Verbot man erwartete, noch schnell zu verwenden: "Alles muss raus."
Die Bundestagsabgeordneten Gerda Hasselfeldt (CSU) und Helmut Heiderich (CDU) beklagen, dass die Bundesregierung "auf Grund politischer Opportunitäten" vollkommen auf eine sachliche Aufklärungsarbeit in Sachen Grüner Gentechnik verzichtet. Heiderich begrüßt daher den Vorstoß Paquès, die Gemeinnützigkeit von Greenpeace zu überprüfen. Ähnlich äußerte sich die FDP-Abgeordnete Christel Happach-Kasan, die die "Rechtsbrüche von Greenpeace" nicht mehr steuerlich bevorzugt sehen will. In der zögerlichen Haltung von Rot-Grün sieht Happach-Kasan einen "Freibrief für weitere Zerstörungen". So bleibt Landwirten und Milchviehbetrieben, die gentechnisch bearbeitete Produkte vermarkten oder einsetzen, und die sich Greenpeace - wie in Hessen oder Baden-Württemberg geschehen - als Zielscheibe aussuchen, oft nichts anderes übrig, als den "Rat" der Umweltorganisation zu befolgen, um die eigene Existenz nicht zu gefährden.
Allein gelassen von der Politik können nur die wirtschaftlich starken Betroffenen wirksamen Widerstand leisten gegen die selbst ernannten Gen-Polizisten. Theo Müller immerhin will nach dem Erfolg seiner Firma Müllermilch vor dem Kölner Landgericht weitere rechtliche Schritte prüfen. Er plant Greenpeace nun auch verbieten zu lassen, weiterhin zu behaupten, an der Technischen Universität München werde ein Gutachten "unter den Tisch gekehrt", wonach Genfuttermittel sich in der Milch des betreffenden Tieres nachweisen ließen.
Mitarbeit: Thomas Deichmann
TAZ heute:Das Großprojekt des Ölmultis Shell ist vor allem aus Umweltgründen umstritten: Es bedroht die Fischbestände Sachalins. "Lachse stellen die Lebensgrundlage von 200.000 Menschen auf Sachalin dar", sagte Regine Richter von der Umweltschutzorganisation Urgewald.
Obwohl das EBRD-Geld nur einen Bruchteil der Projektkosten von insgesamt 20 Milliarden US-Dollar decken würde, gilt es als wichtigster Türöffner für weitere Kredite von Großbanken. Die EBRD hat ihr endgültiges Urteil in den letzten Monaten immer wieder aufgeschoben, weil die Umweltzerstörungen durch Sachalin II nicht mit den Umweltrichtlinien der Bank vereinbar sind.
Noch im Mai erklärte der Präsident der Osteuropabank, Jean Lemierre, die Umweltprobleme des Projekts würden einem Kredit entgegenstehen. "Daran hat sich bis heute nichts geändert. Deshalb darf die Bank jetzt nicht dem Druck von Shell nachgeben. Die Osteuropabank sollte sich endgültig von dem Projekt verabschieden", sagte Regine Richter. Umweltorganisationen kritisieren auch als "nicht akzeptabel", dass die EBRD eine kritische Umweltanalyse zu den Auswirkungen des Projekts zurückhält. Dazu sagte eine Sprecherin der Bank zur taz: "Es ist bei der EBRD nicht üblich, Gutachten im Prozess der Entscheidungsfindung zu veröffentlichen. Das Umweltgutachten wird aber nach
einem Beschluss der EBRD zu Sachalin II zugänglich gemacht.
Shell stellt sich sich den Kritikern gegenüber weitgehend taub. Zu wichtig ist das Förderprojekt für den britisch-niederländischen Konzern, der sich Öl- und Gasverkäufe im Wert von 45 Milliarden US-Dollar verspricht. "Das Gasvorkommen von Sachalin entspricht etwa der Menge Gas, die Russland über einen Zeitraum von fünf Jahren nach Europa liefert", erklärte Ian Craig von Shell.
Was für einer elenden doppelzüngigen Logik laufen denn so manche hinterher.
MfG/Johannah
Der Kongress berät seit Jahrzehnten über die mögliche Ölförderung im Naturschutzgebiet ANWR nördlich des Polarkreises. Präsident George W. Bush kämpft dafür seit seinem Amtsantritt. Umweltschützer meinen, dass die Menge des dort förderbaren Öls unbedeutend sei und die entsprechende Menge durch sparsamere Autos eingespart werden könnte. Ölkonzerne vermuten dort fünf bis 16 Milliarden Barrel Öl.
Senator Ted Stevens aus Alaska ist ein entschiedener Befürworter der Ölförderung. Sein Staat würde damit Milliardenbeträge an Lizenzgebühren einnehmen. Er hatte die Vorlage vergangene Woche überraschend an den Verteidigungshaushalt angehängt. Das hielten die Demokraten für unfair. Die Ölförderung habe nichts mit dem Verteidigungshaushalt zu tun. Stevens hält dagegen, die Ölförderung im eigenen Land sei eine Frage der nationalen Sicherheit. Damit werde das Land unabhängiger von arabischem Öl.
Das Repräsentantenhaus hatte seine Version des Verteidigungshaushalts in der Nacht zum Montag mit der Ölförderungspassage verabschiedet. Die Republikaner im Senat müssen den Alaska-Anhang nun aus ihrer Version des Verteidigungshaushalts herausnehmen. Sie wollten das Ausgabengesetz im Umfang von 453 Milliarden Dollar noch vor Weihnachten verabschieden. Die Endversion muss dann im Vermittlungsausschuss ausgehandelt werden.
TAZ:Die rund 80.000 Quadratkilometer große bedrohte Fläche ist der Lebensraum zahlreicher Vogel-, Fisch- und Säugetierarten wie Caribous und Polarbären. Wie viel Öl dort tatsächlich lagert und welche Qualität es hat, darüber gehen die Ansichten weit auseinander: Der statistische Mittelwert der Schätzungen liegt bei rund 10,4 Milliarden Barrel (je 159 Liter) Öl, wobei die Obergrenze der Spekulationen an die 16 Milliarden reicht, während die meistzitierte geologische Studie aus dem Jahr 1998 von sicheren 5,6 Milliarden Barrel Öl ausgeht. Die entscheidenden seismischen Studien wurden bereits Mitte der 80er-Jahre durchgeführt. Probebohrungen gab es bislang nicht. "Da gibt es fraglos zahlreiche Unsicherheiten", sagt der Geologe David Houseknecht.
Der US-amerikanische Bund für Steuerzahler und Verbraucherrechte kritisiert, dass die Ölindustrie das in Alaska gewonnene Öl unter den gegenwärtig geltenden Gesetzen ins Ausland verkaufen könne. "Alaskas Natur zu zerstören, damit Ölfirmen Geld in Singapur verdienen können, kann nicht im Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit sein", sagt Bund-Präsident Jamie Court. US-Firmen exportierten Öl, um Gas- und Heizölpreise auf dem amerikanischen Markt hoch zu halten. Das belegten Daten des Energieministeriums: Die Ölfirmen exportierten in den ersten sieben Monaten 2005 rund 1,5 Milliarden Barrel Heizöl mehr als in den Vorjahren, der Import schrumpfte." Umweltschützer kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Öffnung des von ihnen als "Serengeti Nordamerikas" bezeichneten Gebiets. 1969 hatte Präsident Dwight D. Eisenhower den schmalen Tundra-Küstenstreifen 300 Kilometer nördlich des Polarkreises unter Schutz gestellt. Pläne, die Öl- und Gasvorkommen auszubeuten, scheiterten wiederholt - unter anderem in den 70er-Jahren am damaligen Präsidenten Jimmy Carter, der das Schutzgebiet sogar vergrößerte, und in den 90er-Jahren an Präsident Bill Clinton.
Das Gebiet soll in sieben Teilstücken von 18.000 bis 24.000 Hektar Größe an Öl- und Gaskonzerne vermietet werden. Dabei gelte die Auflage, dass Bohrplattformen, Straßen und andere Installationen maximal eine Fläche von jeweils 120 Hektar einnehmen dürften, sagte BLM-Direktor Henri Bisson.
Zwei Milliarden Barrel Öl vermutet
Die Regierung vermutet im Gebiet um den Teshekpuk-See rund zwei Milliarden Barrel Öl und 105 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Das Gelände ist Teil der so genannten Nationalen Ölreserve Alaska, eines riesigen Gebiets mit einer Gesamtfläche von neun Millionen Hektar, das sich in Bundesbesitz befindet. Ein Großteil davon wurde bereits in den 90er Jahren für die Öl- und Gasförderung geöffnet.
(N24.de, Netzeitung)
Die Rostechnadzor-Experten sind nicht willens, dem Druck nachzugeben. Unterstützt werden sie von Roman Waschenkow, Baikalexperte bei Greenpeace Russland: Wir werden alles tun, um die Gegner der Route zu unterstützen und eine sofortige behördliche Bestätigung des Gutachtens zu erwirken. Am Donnerstag werden zwei der Fachleute gemeinsam mit Greenpeace eine Pressekonferenz abhalten - in Russland ein mutiger Schritt.
Gerd Braune
OTTAWA. Im "Regenwald des Großen Bären" wird keine Säge mehr zu hören sein. Nach fast zehn Jahren haben sich Regierung, Umweltschützer, Indianer und Holzindustrie in Kanada auf den Schutz eines riesigen Waldgebietes in British Columbia einigen können. Hier an der westkanadischen Pazifikküste erstreckt sich das weltweit größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der gemäßigten Breiten. In den nahezu unberührten Urwäldern - und nur hier - lebt auch der weiße Kermode-Bär.
"Protest hat sich gelohnt"
Die Beteiligten sprechen von einem historischen Abkommen. 18 000 Quadratkilometer Wald - etwa die Fläche von Hessen - werden durch das Abkommen vor dem Abholzen bewahrt. Wirtschaftliche Aktivitäten sind in diesem Gebiet künftig verboten.
Auf den übrigen 46 000 Quadratkilometern des Waldgebietes wird die wirtschaftliche Nutzung weiter möglich sein - allerdings wird dort bis 2009 eine umweltschonende, ökologische Waldnutzung eingeführt. "Das Abkommen ist Höhepunkt einer beispiellosen Zusammenarbeit aller Interessierten", sagte British Columbias Premier Gordon Campbell dieser Zeitung. Er sprach von einem Meilenstein und einer neuen Vision für die Küstengemeinden.
Umweltschützer von Greenpeace, dem Sierra Club Canada und Forest Ethics, die gegen die Abholzung gekämpft hatten, feierten ihren Erfolg. "Heute wird ein Traum wahr", sagte Lisa Matthaus vom Sierra Club. Das innovative Abkommen sei weltweit ein Beispiel, wie Mensch und Natur zusammen gedeihen könnten. Greenpeace sprach von einem der größten Erfolge seiner Geschichte. "Jahrelanger friedlicher Protest und Beharrlichkeit haben sich gelohnt", sagte Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace Deutschland.
British Columbia war in den 90-er Jahren Schauplatz eines veritablen Kriegs in den Wäldern zwischen Naturschützern und Forstindustrie. Die Umweltaktivisten wollten den Raubbau in dem Gebiet mit den teils 1 000 Jahre alten Rot-Zedern und den bis zu 90 Meter hohen Sitka-Fichten stoppen. Sie blockierten die Maschinen der Holzfäller, Polizei schritt ein und es kam immer wieder zu Festnahmen. Aber der Protest zog mit der Zeit immer größere Kreise. Abnehmer in den USA und in Europa boykottierten kanadische Forstprodukte. An dieser Aktion beteiligte sich auch die deutsche Papierindustrie und die Zeitschriftenverleger.
Im Jahr 2001 zeigte sich der erste Erfolg. Die damalige sozialdemokratische Provinzregierung einigte sich mit Holzindustrie, Umweltschützern und Indianern und verhängte einen vorübergehenden Stopp der Waldarbeiten. Nach dem Amtsantritt der jetzigen liberalen Bundesregierung unter Gordon Campbell wurde neu verhandelt. Demnach soll der Wald an der Zentral- und Nordküste rund 500 Kilometer nordwestlich von Vancouver permanent geschützt werden. Das Abkommen soll als Gesetz vom Parlament beschlossen werden.
Der "Regenwald des Großen Bären" beherbergt neben den weißen Kermode-Bären auch Grizzlys, Schwarzbären, Wölfe, Weisskopfadler, Bergziegen, Pumas oder Elche. Etwa hundert unberührte und intakte Flusstäler werden durch das Abkommen geschützt. Diese Gewässer sind wichtige Wanderwege für die kanadischen Lachse zu ihren Laichgründen.
Bergbau, Holzeinschlag, Straßenbau und andere Wirtschaftsaktivitäten sind in dem Schutzgebiet künftig verboten.
Eine Ausnahme gibt es allerdings doch, für die Indianer. "Die Ureinwohnern können ihren traditionellen Jagdrechten nachgehen", sagte Premier Campbell. "Wir legten großen Wert darauf, dass die First Nations an dem Abkommen beteiligt sind." Die Indianer Kanadas nennen sich First Nations (Erste Nationen). 25 Indianervölker waren an den Gesprächen beteiligt. Unser Volk spielt nun eine aktivere Rolle, wie und wo unser traditionelles Territorium wirtschaftlich genutzt wird", erklärte Dallas Smith, Vertreter eines Indianervolkes.
Mit dem Hubschrauber zur Arbeit
In dem übrigen Waldgebiet ist wirtschaftliche Nutzung weiter erlaubt. Die Gemeinden der Region brauchen eine wirtschaftliche Basis. Allerdings werden gemeinsam mit den Regierungen, lokalen Gemeinden, indianischen Ureinwohnern und Umweltschützern Regeln aufgestellt. Mit der schonenden Waldnutzung soll sicher gestellt werden, dass die Regenwälder trotz wirtschaftlicher Nutzung erhalten bleiben. Das bedeutet vor allem den schrittweisen Verzicht auf großflächigen Kahlschlag.
Bäume sollen künftig "selektiv" geerntet werden. Nur einzelne Bäume oder kleinere Baumgruppen werden gefällt. Holzfäller werden zum Beispiel mit Hubschraubern im Wald abgesetzt, die Bäume ebenso abtransportiert. Auf diese Weise müssen keine Zufahrtswege für schwere Maschinen geschlagen werden. Der Wald wird, erklärt Greenpeace-Experte Salge, in seiner Vielfalt aus jungen, alten und abgestorbenen Bäume erhalten.
Seit 1960 wurde knapp ein Fünftel des Waldes abgeholzt, mehr als zweimal die Fläche von Deutschland. Wenn der Kahlschlag im selben Tempo weitergeht, wird bis 2050 fast die Hälfte des brasilianischen Regenwalds vernichtet sein. Wahrscheinlich kommt es noch schlimmer: Der weltweite Hunger nach Fleisch ist längst nicht gesättigt, aufstrebende Länder wie China verlangen nach mehr. In Zeiten explodierender Ölpreise hat der Westen zudem begonnen, seinen Durst nach Biokraftstoffen am Amazonas zu stillen. Biodiesel aus Soja. Einen Hektar ausgelaugten Boden so weit zu pflegen, dass er wieder bebaut werden kann, kostet 800 brasilianische Real. Einen Hektar Wald abzuholzen kostet 350 Real. Den Wald niederzubrennen kostet ein Streichholz.
Der Boden allein besteht hauptsächlich aus Sand. Kein Humus, nichts. Die Regenfälle, durchschnittlich 2500 Millimeter pro Quadratmeter im Jahr – dreimal so viel wie in Deutschland –, spülen fast alle Mineralien weg. Den Rest vernichtet die Äquatorsonne, die das ganze Jahr über mit gleich bleibender Intensität auf die Erde sticht....»Regenwald auf Wüste«, wie die Forscher sagen. Holzt man ab, bleibt nur Ödnis...Die Regierung hat uns Farmer geholt, um das Land zu bebauen. Genau das haben wir getan.Seit vier Jahren baut er auf seinen Feldern Soja an. Mitarbeiter des US-Konzerns Cargill ermunterten ihn, wie viele andere Farmer, zu diesem Schritt und vergaben großzügig Kredite für den Kauf von Dünger und Maschinen. Anfangs lief das Geschäft gut, die Gewinne stiegen. Aber im Jahr 2005 stürzte der Weltmarktpreis für soja in den Keller. Für den Amazonas-Regenwald war 2005 ein relativ gutes Jahr: Es wurden dreißig Prozent weniger Bäume gefällt als in den zwölf Monaten zuvor....
Ein Drittel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, jeder achte Brasilianer hungert. Das Land drückt ein gigantischer Schuldenberg von 160 Milliarden US-Dollar – so viele Schulden hat kaum eine andere Nation der Erde. Trotzdem will Brasilien weiter aufsteigen im Club der weltweit größten Wirtschaftsmächte. Mit einem Milliardenprogramm plant die Regierung die Infrastruktur des Amazonasgebiets zu verbessern, das fast die Hälfte des staatlichen Territoriums ausmacht. Neue Straßen, Bahntrassen, Häfen, Flughäfen, Stromleitungen und Staudämme sollen entstehen.Seit 1960 hat sich die Zahl der Bewohner des Amazonasgebiets auf zwanzig Millionen verfünffacht. Viele Forscher warnen zudem, dass die Pläne der Regierung Hunderttausende Hektar Regenwald bedro-hen. Der Name des Milliardenprogramms? »Avança Brasil«, also »Vorwärts Brasilien«.... wird Mato Grosso seine landwirtschaftliche Produktion bis 2010 verdreifachen. Voriges Jahr flog im Bundesstaat Mato Grosso eine mafiöse Vereinigung auf, die im großen Stil mit Tropenholz gehandelt hatte. Die Polizei verhaftete neunzig Personen, fast die Hälfte von ihnen waren Mitarbeiter der Naturschutzbehörde Ibama.
Seit ein paar Jahren zählt Brasilien zu den zehn Nationen, die weltweit am meisten Treibhausgase ausstoßen. Sechzig Prozent des Kohlendioxids, das Brasilien in die Luft bläst, sind das Resultat von Kahlschlag und Brandrodung – im Amazonas-Regenwald. ,,
Eine bisher unbewiesene, aber unter Forschern verbreitete Theorie: Die Abholzung der Wälder gefährdet dieses Gleichgewicht. Irgendwann könnten so viele Bäume gefällt sein, dass der verbleibende Wald nicht mehr genügend Wasser an die Atmosphäre abgibt, um die 2000 Millimeter Regen im Jahr zu produzieren, die er zum Überleben braucht. Anstelle des Regenwalds bliebe nur noch Savanne zurück. Viele Experten glauben, dass es so weit sein wird, wenn dreißig Prozent der Wälder abgeholzt sind. Es fehlen also nur noch zehn Prozent. Im Herbst vergangenen Jahres brach über die Bewohner mehrerer Amazonasstaaten die schlimmste Dürre aller Zeiten herein. Flüsse, die wichtigsten Verkehrswege in der Region, trockneten fast völlig aus, Dörfer waren wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Rauchschwaden verdunkelten den Himmel, in den Flussbetten verwesten die Fische tonnenweise, Melonen und Bananen verrotteten an den Bäumen und die Menschen wagten sich nur noch mit Schutzmasken auf die Straßen. Wälder brannten, von denen die meisten Experten gedacht hatten, sie seien zu feucht und könnten nie in Flammen aufgehen. Ein Vorgeschmack auf kommende Zeiten?
Im Jahr 2000 errechneten die Klimaforscher erstmals, dass der Amazonas langsam austrocknen werde. Die Modelle wurden seitdem verfeinert, am Ergebnis hat sich nichts geändert, erklärt Philip Fearnside, Ökologe am Forschungsinstitut Inpa. Der Erdsimulator im japanischen Yokohama, der leistungsstärkste Computer der Welt, habe für das Amazonasbecken deutlich weniger Regen und Spitzentemperaturen von 50 Grad Celsius berechnet. »Das wird der Wald nicht überleben.«Im Amazonas-Regenwald sind schätzungsweise 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden. Würde der Wald vom Erdboden verschwinden, entwichen 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff über kurz oder lang in die Atmosphäre. Zum Vergleich: Derzeit emittieren alle Nationen der Erde pro Jahr 25 Milliarden Tonnen.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/dschungel03.html
http://www.wwf.de/naturschutz/lebensraeume/...olzeinschlag/index.html
WWF Studie: „Illegaler Holzeinschlag in Nordwest-Russland und Export
von Holzprodukten nach Deutschland“
http://www.wwf.de/imperia/md/content/pdf/...egaler%20Holzeinschlag%22
rechtliche Massnahmen der Bundesregierung und EU:
http://www.bmelv.de/nn_753666/DE/...olzeinschlag__node.html__nnn=true
Die fünf Unternehmen, die den Weltmarkt für Holzböden dominieren, haben laut der Untersuchung große Mengen illegal geschlagenes Tropenholz gekauft, das meiste davon aus West-Pa- pua. Neben der deutschen Tarkett AG werden der US-Multi Armstrong/Bruce, die dänische Firma Junckers, Kahrs aus Schweden und Goodfellow aus Kanada beschuldigt. Alle fünf Konzerne konnten nicht belegen, dass das von ihnen gehandelte Merbau aus legalen Quellen stammt, so die Studie.
Die Tarkett AG ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Holzfußböden und in Europa die Nummer eins. Auf seiner Homepage gibt sich das Unternehmen besonders umweltfreundlich und Wald schonend: „Als Hersteller von Holzfußböden sind wir vom Wachstum der Bäume abhängig und daher liegt es in unserer Verantwortlichkeit, sie zu schützen. Dies ist eine einfache Lektion, die wir bereits vor langer Zeit gelernt haben, und wir haben seitdem unser Bestes getan, um diesem Wissen zu folgen“, heißt es dort. Und weiter: „Es ist unsere Zusammenarbeit mit dem FSC (Forest Stewardship Council), einer nichtstaatlichen, gemeinnützigen Organisation und dem WWF (World Wide Fund for Nature), die dieses Ziel ermöglicht. Tarkett bezieht nur vom FSC zertifiziertes Holz.“
Tarkett hat im August 2005 gegenüber EIA/Telapak mitgeteilt, das Unternehmen kaufe Merbau aus dem malaysischen Temenggor Lake. Zum Zeitpunkt der Behauptung waren bereits mehr als zwei Monate sämtliche Einschläge in dem See von den Behörden verboten worden.Im April 2005 deckte eine malaysische Zeitung zudem auf, dass Merbau illegal in Schutzwäldern um den See geschlagen worden war. Die Forstbehörden des Landes bestätigten die Vorwürfe und weigerten sich im Mai 2005, die Einschlagslizenz für die Merbau-Bäume im See zu verlängern. Trotzdem verkauften Tarkett und Kahrs auch danach reichlich Merbau-Produkte. Ein Jahr nach dem Ende der Einschlagslizenz im Temenggor Lake hat Tarkett immer noch nicht belegt, aus welchen Wäldern das Unternehmen seinen Rohstoff bezieht, der laut Homepage aus „kontrolliertem Einschlag“ stammt.
http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=190
und hier die Holzarten von Tarkett mit Merbau,das übrigens mittlerweile alle Aktien der Minderheitsaktionäre auf Tarkett SA in Nanterre Frankreich übertragen hat und die Huptversammlung deswegen abgesgt hat
http://www.tarkett-floors.com/floors/site/de-de/...ct/240/product.asp
http://www.tarkett.de/hv2006/..._Hauptversammlung_200706_Internet.pdf