Ölbohrung in Arctic National Wildlife Refuge


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Neuester Beitrag: 27.08.06 13:14
Eröffnet am:11.11.04 23:27von: KickyAnzahl Beiträge:71
Neuester Beitrag:27.08.06 13:14von: KickyLeser gesamt:7.551
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8584 Postings, 8627 Tage RheumaxNein, studiert

 
  
    #26
19.11.04 12:11
Warum?  :-)  

59 Postings, 7311 Tage GREENWARURANPREIS gestiegen!

 
  
    #27
19.11.04 12:19
Cameco Kursanstieg ungebrochen

Der Uranpreis hat sich in den letzten 18 Monaten auf mehr als 20 USD je Pfund verdoppelt, was für den kanadischen Uranproduzenten Cameco Corp. (ISIN CA13321L1085/ WKN 882017) gute Nachrichten sind, so die Experten von "GOLDINVEST.de daily".

Der Aktienkurs des Unternehmens sei in diesem Jahr um 81% gestiegen. Camecos Kursanstieg sei weiterhin ungebrochen. Bis zum 16.11.2004 sei der Kurs an der Toronto Stock Exchange auf 110,00 kanadische Dollar (CAD) geklettert. Dies sei zwar keine neue Geschichte und die Investoren hätten mit Cameco bereits gut verdient, der Uranpreis sei aber immer noch am Steigen und die nächsten paar Jahre könnten noch besser werden. Greg Barnes, ein Analyst bei Canaccord Capital glaube, dass Uranproduzenten wie Cameco erst am Anfang ihrer Marktdominanz stünden.

Die Uranproduzenten würden jetzt zum ersten Mal damit beginnen, langfristige Lieferverträge mit ihren Kunden auszuhandeln. Die alten Lieferverträge hätten eine kurze Laufzeit (drei bis fünf Jahre) gehabt und die Kunden hätten eine Flexibilität bei den Liefermengen besessen. Sie hätten für eine Änderung der Liefermenge keinen Aufschlag zahlen müssen und die Preise hätten eine feste Obergrenze besessen.

Cameco sei in den letzten Jahren im Nachteil gewesen, da es nicht vollständig von dem jüngsten Preisanstieg bei Uran profitiert habe. Die Preise, die das Unternehmen für sein Uran erzielt habe, hätten in diesem Jahr hinter dem Spot-Preis für Uran hinterher gehinkt. Für 2005 würden 95% der projizierten Uranlieferungen Camecos einen Festpreis besitzen oder in anderen Worten, das Unternehmen könne nicht auf Bewegungen des Spot-Preises reagieren. Für 2006 verringere sich dieser Anteil auf 65%.

"Die Grundlagen für Uran sind seit Jahren nicht mehr so strahlend gewesen. Die Differenz zwischen primärer Uranproduktion und globaler Nachfrage vergrößert sich ständig. Der Fehlbetrag könnte sich bis 2015 auf ungefähr 300 Millionen Pfund erhöhen," habe Michael Jalonen von Merrill Lynch erklärt. Dennoch habe er im Oktober für Cameco eine "sell" (Verkauf) Empfehlung gegeben, da der Aktienpreis über den nach seiner Meinung fairen Wert von 95,70 CAD je Aktie angestiegen sei.

Brian McArthur von UBS in Toronto sehe Uran und Cameco in einer Hausse. Er prognostiziere einen Zielpreis von 120 Dollar je Aktie für Cameco, selbst wenn er kurzfristig auf Grund eines Streiks in Port Hope, Ontario, bei den Gewinnen eine kleine Schwäche erwarte. In der Port Hope Anlage würden 20% des Weltbedarfs an Uranhexafluorid produziert, das für die Herstellung des Kernbrennstoffs für Leichtwasser-Reaktoren benötigt werde.

Cameco, der größte Uranproduzent der Welt, werde in 2004 voraussichtlich 32 Millionen Pfund Uran aus fünf Minen in Kanada und den USA fördern. Das Unternehmen entwickle zur Zeit in Kanada und Kasachstan zwei neue Uranminen. Camecos Vorräte würden gegenwärtig auf über 550 Millionen Pfund Uran geschätzt.

Die Zukunft sehe trotz Sicherheits- und Umweltbedenken für Uran und Uranproduzenten wie Cameco sehr positiv aus. Wind- und Sonnenenergie seien zwar die Favoriten der Umweltschützer, aber die Kernenergie, die durch den Technologiefortschritt in den letzten Jahren viel sicherer geworden sei, sei die günstigste und sauberste Quelle von Massenenergie. Länder wie zum Beispiel Frankreich und Japan würden für die Zukunft weiter auf Kernenergie setzen und China, das im vergangenen Jahr in seinen 8 Atomkraftwerken 1.200 Tonnen Uran verbraucht habe, habe vor kurzem geäußert, dass es zur Deckung seines Energiebedarfs in den kommenden Jahren 11 weitere Atomkraftwerke bauen werde.

Aber die zur Zeit größten Konsumenten mit einem Jahresverbrauch von 22.350 Tonnen Uran seien die 104 in den USA betriebenen Kernkraftwerke. Auch hier könne in den nächsten Jahren mit dem Bau neuer Atomanlagen gerechnet werden, da das Energieministerium zum ersten mal seit 25 Jahren den Energieversorgern vorgeschlagen habe, den Energiebedarf durch den Bau neuer Atomkraftwerke zu decken.

.......................................


atomkraft erzeugt kein co2, sie ist also sauber!



servus
greenwar  

1720 Postings, 7423 Tage Hartz5Wir Deutschen werden in der Energiefrage

 
  
    #28
19.11.04 12:27
die ersten sein, die mit planwirtschaftlichen Mitteln Erfolg haben.
Bleibt die Frage, warum gerade die Grünen in der Energiefrage plötzlich so ein Nationalbewußtsein an den Tag legen, wo die Lösung doch dieses Themas geradezu ideal für den europäischen Gedanken wäre.
Mal davon ganz abgesehen, was wäre wenn irgend ein Forscherteam in der Energiefrage plötzlich der Durchbruch gelingen würde und dieses nun garnichts mit dem zu tun hat, was wir noch im Experimentierstadium befindlich, gerade mit Gewalt hoffen marktreif machen zu können?  

4971 Postings, 8880 Tage Apfelbaumpflanzerfür Rheumax:

 
  
    #29
19.11.04 12:30
Ich bezog mich auf #18.

Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

8584 Postings, 8627 Tage RheumaxDanke für den Hinweis

 
  
    #30
19.11.04 14:36
In diesem Zusammenhang wird Dein Posting so verständlich, dass ich das "genial"
leider zurückziehen muss.  :-)

Gruß
Rheumax  

1720 Postings, 7423 Tage Hartz5Fossile Brennstoffe - das Für und Wider

 
  
    #31
19.11.04 15:33
Auszug aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung
(auf den zweiten Abschnitt "Weitere Zusammenhänge" sei besonders hingewiesen)

Klimamodelle

Klimasimulationen zeigen, dass die Erwärmung von 1910 bis 1945 durch natürliche Phänomene erklärt werden kann (Schwankungen der Sonnenstrahlung), aber die Erwärmung von 1976 bis 2000 ist nur im Zusammenhang mit menschgemachten Treibhausgasen erklärbar. Deshalb ist eine Mehrheit der Wissenschaftler heute davon überzeugt, dass der Großteil der Erwärmung wahrscheinlich auf die steigenden Treibhausgas-Konzentrationen zurückzuführen sind.

Diese Folgerung beruht auf der Genauigkeit der Modelle und der richtigen Einschätzung der äußeren Faktoren. Die Mehrheit der Wissenschaftler stimmt zu, dass wichtige Klimabesonderheiten nicht in den Klimamodellen berücksichtigt werden, dass sich aber mit besseren Modellen nicht unbedingt die Voraussage ändert.

Klimakritiker verweisen auf die Mängel der Modelle und ungenügend berücksichtigte externe Faktoren, die die Schlussfolgerung verändern würden. Aus Sicht der Klimakritiker sind die Klimasimulationen nicht in der Lage, Partikel, Wasserdampf oder Wolken und vor allem dynamische Rückkopplungseffekte (beispielsweise Ein- und Auslagerung von CO2 in Abhängigkeit von Meeres-Strömungen und Wasser-Temperatur, CO2-Absorptionsverhalten von Meeres-Plankton, CO2-Absorption durch Ausweitung von Vegetation und anderem) erfolgreich in die Modelle zu integrieren. Klimakritiker gehen auch davon aus, dass die Sonne einen größeren Einfluss an der globalen Erwärmung hat als bisher angenommen. Einige indirekte solare Effekte könnten sehr wichtig sein, seien aber in den Modellen nicht berücksichtigt. Sie verweisen auf die wechselvolle Klimageschichte der Erde, die sowohl CO2-Konzentrationen bis zu 15 % (heute 0,035 %) sowie extreme Warm- und Kaltzeiten aufweist (zum Beispiel eisfreie Pole). Diese erheblichen Klimaänderungen seien gänzlich ohne menschlichen Einfluss entstanden. Daraus ergebe sich die Schlussfolgerung, dass der menschgemachte Anteil an der globalen Erwärmung niedriger sei als bisher angenommen. (Quelle: The Sceptical Enviromentalist)


Weitere Zusammenhänge

Befürworter von Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen stellen diese Maßnahmen in Zusammenhang mit anderen Initiativen zum Umweltschutz, und weisen hin auf positive Nebeneffekte bei der Luftreinerhaltung (etwa in Städten).

Gegner von Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen (Klimakritiker) halten nicht nur den Einfluss des Menschen auf die globale Erwärmung für vernachlässigbar, sondern sie betonen auch, dass der Mensch keinesfalls diese Änderungen aufhalten kann. Es wird bemängelt, dass erhebliche finanzielle Mittel in einem „aussichtslosen“ Projekt gebunden werden, obwohl sie an anderer Stelle nötiger gebraucht würden.

Sie weisen auf die Kosten für die Industrie und den Einzelnen hin und sagen ein vermindertes wirtschaftliches Wachstum voraus. Ein kritischer Punkt ist vor allem, dass im allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung nicht präsent ist, wie erheblich der Verzicht auf fossile Brennstoffe sein müsste, um eine signifikante Änderung des Klimas zu bewirken.

Der als Idealfall vorzustellende vollständige Verzicht von fossilen Brennstoffen führt nach gängiger Lehrmeinung wegen der Trägheit des Abbaus von Klimagasen mindestens noch eine Generation lang (ca. 50 Jahre) zu weiterem Temperaturanstieg. Der Verzicht dürfte aber praktisch jeden Anwendungsfall menschlicher Technologie außer Betrieb setzen. Die Folgen für die Zivilisation wären unkalkulierbar. Ersatztechnologien müssten mit Hilfe fossiler Brennstoffe noch vor deren Ende entwickelt und gebaut werden, was viele Experten schon heute für unmöglich halten. Der gänzliche Verzicht auf klimarelevante, fossile Energieträger würde das heutige Wirtschaftssystem kollabieren lassen.

Befürworter führen ins Feld, dass die Vorräte der fossilen Energieträger sowieso in kurzen (Öl: 25 Jahre) bis mittleren (Kohle: 200 Jahre) Zeiträumen erschöpft sind, was eine Umstellung auf regenerative Energiequellen notwendig macht. Auch mit bereits entwickelten Technologien kann das Problem gelöst werden, ohne dass der Untergang droht. Entscheidend ist, dass die Effektivität des Energieeinsatzes erhöht wird. Aber auch dass ist eher politisch-organisatorische als eine technische Frage, wie folgendes Beispiel zeigt: um 100 km mit dem PKW zu fahren kann man 25 l oder 4 l verbrauchen.  

59 Postings, 7311 Tage GREENWARAntonio Negri gerade auf ARTE

 
  
    #32
19.11.04 22:33
mal sehen was sich diese linken in italien leisteten.



servus
greenwar  

79561 Postings, 9159 Tage KickyEmpire von Toni Negri

 
  
    #33
1
19.11.04 23:57
Im Jahr 2000 veröffentlichte Negri (zusammen mit Michael Hardt) den umfassenden politisch-philosophischen Abriss „Empire“, der ein internationaler Bestseller und die „Bibel“ (oder besser gesagt das „Kapital“) von Tausenden, vielleicht von Millionen von Globalisierungsgegnern wurde. Dieses Buch machte – den im Übrigen sehr umstrittenen - Negri zu einer Art neuem Karl Marx für die revolutionäre Jugend von heute.
Kritiken dazu:Zürcher Zeitung:
«Empire» war ein Schläfer. So heisst im amerikanischen Verlagsjargon ein Buch, das lange in den Regalen liegt - und plötzlich die Bestsellerlisten stürmt. Nun, so zitiert Harvard University Press einen begeisterten Rezensenten, sei das Buch so populär, dass man in ganz New York kein Exemplar mehr auftreiben könne. Knapp ein Jahr nach seinem Erscheinen ist das umfangreiche Pamphlet von Michael Hardt, einem Literaturprofessor an der Duke University, und Antonio Negri, einem politischen Philosophen aus Italien, zur Pflichtlektüre nicht nur der amerikanischen Linken geworden. Die Lebensgeschichte von Antonio Negri mag dem Erscheinen von «Empire» zusätzlichen frisson verliehen haben - war der Autor doch nicht nur Theoretiker der italienischen Autonomen, sondern auch, in den Augen der Polizei, führender Kopf hinter dem Terrorismus der siebziger Jahre. Negri floh Anfang der achtziger Jahre nach Frankreich und lehrte an der Sorbonne, bevor er 1997 nach Italien zurückkehrte und erst einmal im Gefängnis weiterphilosophieren musste.

Das vollständige Scheitern von Negris Politik der «grossen Weigerung» in Italien hat Hardt und Negri aber nicht dazu verführt, über den Triumph des Kapitalismus oder das Ende der Geschichte zu lamentieren. Im Gegenteil, wie Marx bewundern sie die scheinbar unerschöpfliche Kraft des Kapitalismus zur Entgrenzung und Verflüssigung von Staat und Gesellschaft. Dem Nationalstaat, den die defensiv eingestellten Kommunitaristen als letzten, zunehmend undicht werdenden Container der Solidarität ausgemacht haben, weinen die beiden keine Träne nach. Stattdessen beschrieben sie mit unverhohlener Bewunderung das Regime des «Empire» - wobei es sich nicht um die Vereinigten Staaten handelt, auch wenn diese offensichtlich eine zentrale Rolle in der neuen Weltordnung spielen, sondern um ein weltumspannendes Netz von Institutionen wie den Vereinten Nationen und dem IMF, aber auch internationalen Medienkonzernen, Nichtregierungsorganisationen und, nicht zuletzt, den Arbeitern und Unterdrückten dieser Welt.Anders als für den klassischen, auf Nationalstaaten zentrierten Imperialismus gibt es für das grenzenlose «Empire» mit seiner globalen Befehlsgewalt, so eine der politischen Pointen der Theorie, kein politisches oder wirtschaftliches «Aussen» mehr. Ebenso fehlt dem Reich ein Rom, ein lokalisierbares Zentrum - wie das Internet ist es sowohl dezentral als auch universal. Laut Hardt und Negri sind Niklas Luhmann und John Rawls so etwas wie die Chefideologen des «Empire»: Das neue Reich basiere auf von selbst laufenden Gesellschaftssystemen, deren Eliten sich universellen, ewigen Frieden auf die normativen Fahnen geschrieben haben und überall dort intervenieren, wo sie die Werte des liberalen Kapitalismus gefährdet sehen.

Wie jedes Reich kennt «Empire» seine Barbaren - nur dass diese nicht vor den Toren stehen. Die globale politische Konfliktlinie verläuft innerhalb des Reichs zwischen den neuen Imperatoren aus Politik und Wirtschaft auf der einen Seite und der «Vielzahl» oder «Menge» auf der anderen. Mit diesem von Spinoza, Henry Kissingers Lieblingsphilosophen, entlehnten Begriff versuchen Hardt und Negri die Masse der Arbeiter und Unterdrückten zu fassen - oder gerade nicht zu fassen, denn die mobile «Menge» sei - anders als «Volk» oder «Nation» - gerade nicht eingrenzbar oder fassbar. So ist «Empire» wie ein Ozean ohne Ufer - in dem die wenigsten obenauf schwimmen, die anderen verzweifelt Wasser treten und die meisten zu versinken drohen.

Viele Rettungsringe auszuwerfen, gelingt den beiden Theoretikern nicht, auch wenn sie weit in der europäischen Geschichte ausholen und en passant eine manichäische Theorie der Moderne präsentieren, in der permanent Gut und Böse miteinander ringen. Alle Verdammten und Vogelfreien dieser Erde ziehen als Gespenster um den Globus. Wie aber die «Vielheit» politische Handlungsfähigkeit gewinnen kann ohne ein Minimum von Selbstkonstitution - und damit eben auch Selbstbegrenzung -, verraten die Autoren nicht. Ihre einzige konkrete Forderung lautet, alle nationalen Grenzen zu öffnen.

«Empire» kommt ohne jegliche Empirie aus. Trotzdem - oder deswegen - strotzt das Buch vor Selbstbewusstsein und Optimismus. «Empire», so Hardt und Negri, ist allumfassend, aber deswegen auch überall verwundbar. Da alle Organisationen sich von Hierarchien zu dezentralisierten Netzwerken wandeln, welche auf kein bestimmtes Territorium mehr fixiert sind, kann man das Netz auch an jeder Stelle kappen. Ob die «Vielzahl» diese Signale hören kann, bleibt offen - dafür ist es Musik in den Ohren der Globalisierungsgegner, die sich Hardt und Negri als Vorzeigeintellektuelle erkoren haben. Ihnen empfehlen die beiden vor allem wieder die «grosse Weigerung», um das neue Reich des Bösen im letzten Gefecht zum Einsturz zu bringen.

In diesem neuen Kommunistischen Manifest manifestiert sich vor allem eines: Das Jahrzehnt linker Melancholie ist vorüber, und statt in sozialdemokratischem Defaitismus zu verharren, geht man in die theoretische Offensive. Dass die Speerspitzen der Theorie alle geborgt sind, hat Michael Hardt in einem Interview freimütig zugegeben. Von der Rehabilitierung des humanistischen Republikanismus, die angelsächsische Historiker schon seit fast drei Jahrzehnten betreiben, bis zu der Interpretation der postindustriellen Gesellschaft als Netzwerk haben Hardt und Negri vor allem Theoriefragmente zusammengeklaubt und mit ihrer optimistischen Rhetorik zusammengekittet.

Messianische Rhetorik
Ob dieser Kitt auch nach dem 11. September hält, muss sich zeigen. Manche Amerikaner, die sich fragen, warum so viele Mitglieder der «Vielzahl» ihr Land hassen, werden zu «Empire» greifen - und darin nur den alten marxistischen Ratschlag finden, dass alles schlimmer werden muss, bevor es besser werden kann. Amerikanische Konservative wie Roger Kimball haben Hardt und Negri schon als Wegbereiter des globalen Terrorismus gebrandmarkt - obwohl das Buch klar macht, dass die Linke jegliche Art von «Verflüssigung», auch die Aufweichung ideologisch verhärteter Fundamentalismen, begrüssen sollte. Der prominente Sozialwissenschafter Alan Wolfe entrüstete sich, «Empire» verhalte sich zu seriöser Soziologie wie Pornographie zu Literatur.

Doch kann man das Buch nicht einfach als antiamerikanisch abtun, wie dies nicht zuletzt Kimball reflexartig tut. Hardt und Negri preisen den offenen Charakter der amerikanischen Verfassung und Thomas Jeffersons «Reich der Freiheit» als Vorbild für eine demokratische, postnationale Weltgemeinschaft. Auch halten Hardt und Negri den linken Theoretikern von Postkolonialismus und Multikulturalismus, den Lieblingsgegnern der amerikanischen Konservativen, vor, sie sollten sich nicht einbilden, einen kritischen Standpunkt ausserhalb des «Empire» einnehmen zu können. Die multikulturelle Inklusion ist danach nicht weniger ein Instrument des Reichs als Amnesty International und Médecins sans frontières.

Mit «Empire» ist Bewegung in die (linke) Theorie gekommen - und die Bewegung (der Globalisierungsgegner) hat eine Theorie bekommen. Die messianische Rhetorik, welche den Konflikt zwischen «Imperium» und «Vielzahl» religiös verschärft, mag der Urgemeinde der Kapitalismusfeinde das Gefühl geben, wie die frühen Christen das Imperium von innen zerstören zu können.

nna das wäre doch die richtige Lektüre für dich greenwar?  

59 Postings, 7311 Tage GREENWARNicht schlecht Kicky!

 
  
    #34
20.11.04 00:36
nur das was dieser negri dort verkauft, als seine unumstößlichen theorien war doch schon bekannt.

lenin und marx, wußten dies schon.

lenin weil er die trust und die länderübergreifenden vernetzungen sah.

marx weil er sagte, daß dienstleistungen keinen wahren mehrwert mehr erzeugen. es findet keine neuschöpfung statt. es wird nur altes geld umverteilt, in unserer dienstleistungs welt.
die krise geht weiter, der kalte krieg war nur ein größerer halt auf dem weg zum verfall.



servus
greenwar  

79561 Postings, 9159 Tage KickyNASA warnt :Dramatische Eisschmelze

 
  
    #35
20.11.04 09:52
Die dramatische Eisschmelze in der Arktis erfordert nach Ansicht von Wissenschaftlern der US- Raumfahrtbehörde NASA schnelles Handeln, um weitere große Klimaveränderungen zu verhindern.  
   
 Die Polkappe in der Arktis sei seit 1980 um zehn Prozent pro Dekade geschrumpft, wie Satellitenbilder der NASA zeigen. "Es geschieht jetzt. Wir können es uns nicht leisten, lange auf technische Lösungen zu warten", warnte David Rind von der NASA am Donnerstag (Ortszeit) in New York.  
   
Rekord-Tiefstände 2002 und 2003    
  Der Anteil des Eises, das das ganze Jahr über vorhanden ist, "erreichte 2002 und 2003 Rekord-Tiefstände", sagte NASA-Wissenschafter Josefino Comiso.  
   
Teufelskreis aus Eisschmelze und Erwärmung    
 


 Die Ozeane und Landmassen rund um den arktischen Ozean erwärmten sich in den vergangenen zehn Jahren um ein Grad Celsius. Die Schmelze der Eiskappen treibt die globale Erwärmung an, so dass die Experten einen Teufelskreis beobachten:

"Schnee und Eis reflektieren auf Grund ihrer weißen Farbe das Licht stark", sagte Comiso. So werde der größte Teil der Sonnenenergie durch Eis und Schnee wieder nach oben reflektiert. Mit der Verringerung der Eisfläche sei dies nicht mehr der Fall, so dass sich das Klima erwärme.

Dabei "könnten schon kleine Veränderungen in der Eisoberfläche große Auswirkungen auf den Wasserkreislauf und letztlich auf das globale Klima haben", warnte die NASA.  

   

Immer wieder Berichte von brechendem Schelfeis
Konsequenzen sind bereits vielerorts zu beobachten. So berichteten Fachleute aus den USA und Kanada im vergangenen Monat, dass das größte und 3.000 Jahre alte Schelfeis-Vorkommen in der Arktis vor der kanadischen Küste zerbrochen sei. Das Schelfeis könne Schifffahrt und Bohrinseln gefährden.  
   
Vielfache Veränderungen befürchtet    
 
  Durch den Eisschwund befürchten Wissenschaftler unter anderem Änderungen von Meeresströmungen sowie des Fischbestandes. Im Norden wird von Eisplatten aus intensiver Fischfang betrieben. "Wenn das Eis zurückgeht, betrifft das die Gemeinschaften dort oben", sagte der Ozeanexperte von der University of Washington, Michael Seteele.

Mark Serreze von der University of Colorado räumte ein, dass ein Teil der Klimaveränderungen auf natürliche Schwankungen zurückzuführen seien. Aber die Klima-Experten seien sich auch einig: "Ein Teil ist auf die Menschen zurückzuführen."  
Nordpolareis wird in 100 Jahren geschmolzen sein  
   Wegen der globalen Erwärmung wird das Eis am Nordpol laut einer internationalen Studie in den kommenden 100 Jahren vollständig schmelzen. Seit 1978 sei die Polkappe in der Arktis pro Jahrzehnt um drei bis vier Prozent geschrumpft, bilanzieren norwegische Forscher.  

 Ola Johannessen vom Nansen-Forschungsinstitut im norwegischen Bergen erklärte bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse am Mittwoch: "Am Ende dieses Jahrhunderts wird es im Sommer kein Eis mehr am Nordpol geben."  
Durch das Schmelzen des Polareises wird laut Johannessen kaltes Wasser in die Ozeane gelangen und warme Meeresströmungen wie den Golfstrom verringern, der in Europa bisher für milde Temperaturen sorgt. Dies werde vielfältige Auswirkungen auf das Klima und das Ökosystem haben.
 

79561 Postings, 9159 Tage KickyKlimawandel bedroht Europa

 
  
    #36
1
01.11.05 20:52
Die globale Erwärmung wird einer aktuellen Studie zufolge immer mehr Dürren, Überschwemmungen und Brände im Mittelmeerraum auslösen. Auch die Gebirge seien bedroht. In den Alpen etwa eroberten immer mehr Arten die auftauenden Gipfel.
In diesem Jahr haben die mediterranen Länder teils katastrophale Trockenheiten erlebt - wie schon 2003. Solche heftigen Dürren könnten sich in Zukunft besonders im Mittelmeerraum häufen, warnt ein Team aus 16 europäischen Forschungseinrichtungen unter Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Der Wasserverbrauch durch Tourismus und Landwirtschaft verschärfe die Bedrohung durch Trockenheiten, so die Studie. Auch die Waldbrandgefahr steige.Während im Sommer viele Flussläufe austrocknen und nicht mehr schiffbar sein könnten, sagen die Forscher für die Wintermonate mehr Überschwemmungen voraus. Statt Schnee könnte in den Bergen mehr Regen fallen und die Flüsse anschwellen lassen.
Die Durchschnittstemperaturen könnten sich in Europa bis 2080 zwischen 2,1 und 4,4 Grad Celsius erhöhen, was insbesondere Nordeuropa stark zu spüren bekommen werde. Zugleich könnten die Niederschlagsmengen im Norden stark steigen, während sie sich im Mittelmeerraum verringern. Bis zum Jahr 2080 könnten 14 bis 38 Prozent mehr Menschen in Gebieten mit erhöhtem Wassermangel leben.Die Wissenschaftler untersuchten den Klimawandel auch im Zusammenhang mit der Landnutzung. Hier machten sie neben den negativen auch positive Trends aus. So würden die Wälder und die landwirtschaftlichen Flächen zunehmen, die man für die Produktion von Bioenergie nutzen könne.Dennoch sagt die im Fachblatt "Science" publizierte Studie "Probleme in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, der Energie- und Wasserwirtschaft sowie im Tourismus" voraus. Das Erholungsangebot der Mittelmeerländer werde sich reduzieren und die Ernten würden geringer ausfallen. Betroffen seien auch die Gebirge, wo ein Rückgang der Schneedecke den Wintersport beeinträchtigen werde.

Flora der Alpen verändert sich
Der klimatische Wandel macht sich auch in der Tier- und Pflanzenwelt bemerkbar. "Besonders die Tiere und Pflanzen der Gebirge und des Mittelmeergebietes sind empfindlich", schreibt das Team um PIK-Forscherin Dagmar Schröter in "Science".
Schon jetzt verändert sich die Flora in den Alpen. Immer mehr Arten drängen auf die Gipfel, die offenbar aufgrund steigender Temperaturen weniger lebensfeindlich werden. Um 30 bis 50 Prozent habe die Artenzahl seit den achtziger Jahren zugenommen, wie Geobotaniker und Geographen der Universitäten Hannover und Zürich heute mitteilten. Die Wissenschaftler hatten zehn Berggipfel im Osten der Schweizer Alpen untersucht. Noch sei genug Platz in den spärlich besiedelten Höhen, eine Verdrängung von Arten finde wahrscheinlich in tieferen Lagen statt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,382103,00.html  

2310 Postings, 7216 Tage Energie@apfelbaumpflanzer:

 
  
    #37
01.11.05 21:29
die Menge macht das Gift,man stirbt auch 100% Sauerstoff  

7538 Postings, 8661 Tage Luki2und dann das noch, grrrr

 
  
    #38
19.11.05 09:23
Hurra, der Nordpol schmilzt!

Harald Neuber 19.11.2005

In der Arktis wird ein Viertel der bisher unentdeckten Ölvorkommen vermutet
Treibhausgase, Kyoto-Protokoll, Klimaerwärmung? All das ist Schnee von gestern. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Abschmelzen der Polkappen hat auch positive Seiten. Darauf wies unlängst die New York Times in einer [extern] Serie von Artikeln hin. Vier Reporter der US-Tageszeitung waren über ein halbes Jahr in Kanada, Norwegen, Russland und den USA unterwegs. Ihr Urteil: Weltweit bereiten sich Regierungen und Konzerne darauf vor, die im hohen Norden vermuteten Bodenschätze auszubeuten - allen voran Erdöl und Erdgas. Über die Folgen macht sich kaum jemand Gedanken.




"Wenn es eine positive Seite der Klimaerwärmung gibt", so der Transportminister der kanadischen Provinz Manitoba, "dann liegt sie in dieser Entwicklung." Das sind keine leeren Worte: Die Provinzregierung von Manitoba hat in den letzten Jahren Millionen kanadische Dollar in die Infrastruktur des Hafenstädtchens [extern] Churchill in der Hudsonbai investiert. Die Erwartungen sind groß. Derzeit lebt der Küstenort mit seinen 1.100 Einwohnern zwar noch von Touristen. Schmilzt das arktische Eis aber weiter ab, könnte der Ort Teil einer äußerst lukrativen Handelsroute werden, die ihn mit den großen Städten der russischen Arktisküste verbindet, vor allem mit dem russischen Murmansk.

Das scheint eine reale Aussicht, nachdem die nördliche Polkappe in diesem Sommer so stark wie nie zuvor abgeschmolzen ist. Die Experten des National Snow and Ice Data Center mit Sitz im US-Bundesstaat Colorado halten es inzwischen sogar für [extern] möglich, dass die Arktis in absehbarer Zeit jeden Sommer eisfrei wird.

Goldgräberstimmung im Norden

Das hätte nicht nur für die Weltmeere weitreichende [extern] Folgen. Die schätzungsweise vier Millionen Einwohner der Arktisregion, unter ihnen 150.000 Ureinwohner der Inuit, haben in den vergangenen Jahren einen wahren Ansturm auf ihre Region erlebt. Sogar die chinesische Regierung hat in Spitzbergen eine Forschungsstation errichten lassen.


Im US-Außenministerium kam im Januar dieses Jahres eine Expertenkommission zusammen, um über zwei Tage hinweg die politischen und wirtschaftlichen Folgen der Entwicklung zu erörtern. Der US-Botschafter in Norwegen, [extern] John Doyle Ong, der vor seiner Berufung in den diplomatischen Dienst 36 Jahre lang in der Industrie tätig war, gehört zu den größten Unterstützern der Gasstation [extern] Snohvit im norwegischen Hammerfest:

Norwegens Bedeutung für die nationale Energiepolitik der Vereinigten Staaten nimmt Jahr für Jahr zu.
John Doyle Ong, US-Botschafter in Norwegen

Mitte September hat das staatliche russische Energieunternehmen Gazprom ein Abkommen mit fünf internationalen Ölkonzernen zum Aufbau des Gasfeldes [extern] Shtokman an der Barentssee geschlossen. Daran sind neben den norwegischen Unternehmen Statoil und Norsk Hydro auch Total aus Frankreich und Chevron und ConocoPhillips aus den USA beteiligt. Die Kosten werden auf bis zu 20 Milliarden US-Dollar geschätzt, die Gewinne ungleich höher.



Doch geht es bei der Industrialisierung der Arktis nicht nur um Erdöl und Erdgas. Bricht das "ewige Eis" im Polarmeer, würden neue Schifffahrtsrouten entstehen. Entsprechende Hoffnungen hegen vor allem die Bewohner der Küstenstädte. Das russische Murmansk, zu Sowjetzeiten florierende Handelsmetropole an der Nordmeerroute, könnte einen erneuten Aufschwung erleben, würde sich eine Verbindung zur kanadischen Hafenstadt Churchill in der Hudsonbai etablieren. Nach Angaben der New York Times benötigt ein Schiff von Murmansk nach Südkanada über den [extern] St.-Lawrence-Seeweg unter günstigen Bedingungen derzeit 17 Tage. Die direkte Route durch die Hudsonbai nach Churchill würde nur acht Tage in Anspruch nehmen. Vor dem noch verschlafenen Küstenstädtchen könnten die Güter über die Schiene bis nach Monterrey in Mexiko transportiert werden.

Wem gehört was im Norden?

Zunächst muss aber entschieden werden, wer überhaupt über die Arktis verfügt. In diesem Punkt herrscht bislang weitgehend Uneinigkeit zwischen den fünf an das Polarmeer angrenzenden Staaten: Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und den USA ([local] Dänemark will sich den Nordpol aneigenen). Bislang ist über das [extern] Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen lediglich geregelt, dass jeder Staat von seiner Küstenlinie aus einen 200 Seemeilen breiten Streifen dem eigenen Staatsgebiet zurechnen kann. Beansprucht eine Regierung größere Teile der Gewässer, muss sie den Anspruch dadurch belegen, dass der natürliche Festlandsockel unter der Wasseroberfläche fortläuft. Nach der Ratifizierung der Konvention hat jeder Staat zehn Jahre lang Zeit, seine Ansprüche geltend zu machen. Moskau schloss sich dem Übereinkommen 1997 an. Vier Jahre später erhob die russische Regierung Anspruch auf die Hälfte des Polarmeeres. Die Streitigkeiten über diesen Punkt dauern an. Im Juni erst kündigten Dänemark und Kanada eine gemeinsame Vermessungsexpedition an, um die jeweiligen eigenen Ansprüche zu klären.



Nur die USA bleiben außen vor. Eine Gruppe von Senatoren der Republikanischen Partei haben bislang die Ratifizierung des UN-Abkommens verhindert, weil dies ihrer Meinung nach die Souveränität der USA gefährden würde. Ihr Wortführer ist [extern] James M. Inhofe, Senator aus dem US-Bundesstaat Oklahoma. Inhofe stellt nicht nur die Gefahren der Polschmelze in [extern] Abrede, er steht auch erfolgreich an der Spitze einer konservativen [extern] Kampagne gegen die Ratifizierung des UN-Seerechtübereinkommens. Der republikanische Senator und seine Anhänger befürchten die Aufgabe nationaler Souveränität, weil Washington mit der Unterzeichnung Entscheidungsgewalt an die Internationale Meeresboden-Behörde ([extern] ISA) mit Sitz in Jamaika abgeben würde. Die ISA wurde 1994 als Teil des Seerechtsübereinkommens gegründet und hat den Auftrag, Bodenschätze der Tiefsee, als "gemeinsames Erbe der Menschheit" zu verwalten. Das Problem für die US-Regierung ist nun, dass sich ihr Land bei der laufenden Aufteilung der Arktis selbst ausgrenzt.

Ökologische und soziale Folgen unklar

Doch hat die Euphorie über den möglichen Reichtum Grenzen. Abgesehen von der ohnehin bedenklichen Eisschmelze würde die Industrialisierung der Arktis weitere bislang nicht abzuschätzende ökologische Folgen mit sich bringen. Die Förderung und Verschiffung von Erdgas über die norwegische Snohvit-Station findet nicht ohne Grund unter strengen ökologischen Standards statt. Besonders die Norweger drängen auf eine rasche Herbeiführung der Rechtssicherheit bei den Besitzverhältnissen, denn erst dann könnten Richtlinien zum Umweltschutz effektiv und über internationale Organisationen auf die gesamte Region ausgeweitet werden. Bei den [extern] Wahlen im September hat die Frage des Umweltschutzes auch innenpolitisch eine erhebliche Rolle gespielt. In der neuen Mitte-Links-Regierung drängen vor allem die norwegischen Grünen auf eine verstärkte Reglementierung bei der Ausbeutung natürlicher Ressourcen in der Region. Diese Politik steht verständlicherweise im Einklang mit der Position internationaler Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace:

In dieser empfindlichen Welt, in welcher sich schon der Fußabdruck eines Wanderschuhs im Moos erst nach Jahrzehnten wieder verflüchtigt, Eisen kaum rosten will, sich sogar organische Abfälle nur langsam zersetzen, im Wasser schwebende Stoffe langsamer abgebaut werden als andernorts - hier verzeiht die Natur Umweltsünden besonders schwer.  

[extern] Einschätzung von Greenpeace
http://www.greenpeace.at/598.html

Neben der Sorge um die Umwelt bergen die natürlichen wie staatlich forcierten Veränderungen in der Arktis auch ein konkreteres Konfliktpotential. So weist die kanadische Polizei bereits auf die mögliche Entstehung neuer Drogenrouten hin, wenn das Eis weiter schwindet. Eine Einheit mit 1.500 Mann, die sich weitgehend aus Inuit rekrutiert, soll die betroffenen Gebiete nahe der Hudsonbai nun verstärkt überwachen. Wie in kaum einem anderen Land mit indigener Bevölkerung wurden die "Eskimos" hier in die neuen Herausforderungen eingebunden. Und während der Zugriff auf natürliche Ressourcen besonders in Lateinamerika ([local] Indianischer Widerstand gegen Privatisierung und Profit) Motor jahrzehntelanger Konflikte bis hin zu blutigen Bürgerkriegen ist, hat die kanadische Regierung Weitsicht bewiesen.

1999 wurde den Inuit, wenn auch nach fast drei Jahrzehnten zäher Verhandlungen, eine eigene Provinz zugesprochen: Nunavut, was übersetzt "unser Land" bedeutet. In dem Gebiet, das eine Fläche fünfmal größer als die Bundesrepublik Deutschland fasst, kann kein Land erworben, sondern nur gepachtet werden.  


Q:
 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21234/1.html  


es geht nur ums Geld :-(

Gr.
 

79561 Postings, 9159 Tage Kickydie letzten Urwälder Kanadas u.Russland in Gefahr

 
  
    #39
19.11.05 10:39
und welchen Einfluss Wälder auf den Klimawandel haben,ist klar.In 30 Jahren gibt es keinen Regenwald mehr. In einer Minute werden 29 Hektar abgeholzt, das ist eine Fläche von 40 Fußballfeldern. Das sind im Jahr 130000 km².
In den letzten 10000 Jahren hat die Erde rund ein Drittel aller Regenwälder der Erde verloren.In Ost /Westamerika sind bereits 72% zerstört.
Klimaschutz ist ein Lippenbekenntnis,tatsächlich hat der CO2 Ausstoss weiter zugenommen:
http://www.greenpeace.de/themen/klima/nachrichten/artikel  

Seit 1975 haben Holzunternehmen allein in Kanada 25 Millionen Hektar Wald zerstört - ein Gebiet, das größer ist als Großbritannien. Die Kahlschlagfläche ist in diesem Zeitraum um 40 Prozent gestiegen, was zur akuten Gefährdung vieler Tierarten geführt hat. Mittlerweile stehen auf der kanadischen Roten Liste 431 bedrohte Arten.
Einer der grössten intakten Regenwälder ist der Great Bear Forest in British Columbia.Er umfasst 88 Urwaldtäler in der kanadischen Provinz British Columbia - eine Fläche von rund einer Million Hektar. Auf einigen der bewaldeten Inseln vor der Küste der Provinz British Columbia haben sich aufgrund jahrhundertelanger Isolation besondere Arten und Unterarten entwickelt, die es nirgendwo anders gibt. Nur hier lebt beispielsweise der Kermode-Bär, eine weiße Farbvariante des Schwarzbären. Die Indianer verehren ihn als heiliges Tier.Bis 2004 sollte ein Schutzplan entwickelt werden,aber offenbar will man jetzt nur 22% der Fläche schützen.  http://kids.greenpeace.de/GP_DOK_3P/HINTERGR/C13HI28.HTM                                                      

auch die borealen Wälder werden in grossem Umfang abgebaut oder durch Ölsandabbau und andere Rohstoffgewinnung zerstört.Kahlschlag ist ein kommerzielles Verfahren der Holzgewinnung, bei dem der gesamte Baum- und Pflanzenbestand eines Waldgebietes flächendeckend gerodet wird. Die kahlgeschlagene Fläche wird dann mit gleichaltrigen Baumsetzlingen weniger Sorten, oft sogar nur einer einzigen Sorte, bepflanzt. Kahlschlag ist für das instabile Gleichgewicht des gemäßigten Regenwaldes ein besonders zerstörerisches Verfahren. Doch neue Erhebungen zeigen, daß 97% der gesamten Holzgewinnung in den gemäßigten Regenwäldern durch Kahlschlag erfolgt.                

Die nordischen Wälder umspannen die gesamte Nordhalbkugel der Erde. Von den Gebirgen Alaskas an der amerikanischen Pazifikküste dehnen sie sich über die endlose Weite Kanadas bis an den Atlantik; von Norwegen, Schweden und Finnland reichen sie über Rußland und Sibirien wiederum bis an den Pazifik. Eisige Kälte beherrscht über viele Monate hinweg das Leben dieser unwirtlichen Regionen, wo Temperaturen von minus 50 Grad Celsius keine Seltenheit sind. Doch trotz der extremen Bedingungen haben unzählige Pilz-, Farn-, Flechten- und Moosarten hier ihren Lebensraum. Das waldreichste Land der Erde ist Rußland. Seine Wälder bedecken ein Gebiet von der Größe Europas. Die Wälder in Rußland – "Taiga" genannt – bestehen überwiegend aus Fichten, Kiefern, Lärchen, Tannen.            

Russland gehört mit 870 Millionen Hektar zu den waldreichsten Ländern der Erde: Das entspricht fast einem Viertel der Waldfläche der Erde. Fast 85 Prozent der geschlossenen Walddecken erstrecken sich östlich des Urals. Doch illegaler Holzeinschlag, übermäßiger Abbau von Bodenschätzen, die Umwandlung in Agrarland und verheerende Brände dezimieren immer stärker diese oft noch unberührten Lebensräume.Die Ursachen sind eindeutig: Zum einen schlecht bezahlte Forstverwaltungen, die zudem noch ohne gültige Rechtsgrundlage arbeiten müssen. Zum anderen eine hohe und ständig steigende Holznachfrage auf dem Weltmarkt. Besonders aus China: Der dortige Einschlagsstopp führte gerade in der Amur-Region im fernen Osten Russlands zu einem sprunghaften Anstieg des illegalen Holzeinschlags.
Deshalb ist es grundsätzlich begrüßenswert, wenn die russische Regierung, wie angekündigt, voraussichtlich Ende dieses Jahres ein neues föderales Waldgesetz erlassen will, um möglichst rasch eine funktionsfähige, institutionell und rechtlich gesicherte Forstverwaltung aufzubauen. Der Schwerpunkt des neuen Gesetzes soll auf wirtschaftspolitischen Neuerungen in der Waldwirtschaft liegen: Es soll den Schutz und die Bewirtschaftung der Wälder regulieren und vor allem den Wald durch verschiedene Eigentumsrechte privatisieren, um Investoren zu locken.
Das geplante Nutzungsrecht für Waldflächen soll eine Laufzeit von zehn bis 99 Jahren haben. Dieses Recht wird versteigert: Der Startpreis soll sich nach dem staatlichen Preis pro Kubikmeter Holz richten. Den Zuschlag wird der Meistbietende erhalten. „Mit dem In-Kraft-Treten der neuen Regeln werden sich die Preise auf das Drei- bis Vierfache erhöhen“, erwartet der stellvertretende Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Zikanow.
http://www.wwf.de/naturschutz/lebensraeume/...g/russland/forstgesetz/
Der WWF erreichte , dass beispielsweise im Schutzgebiet Thsanom auf der Halbinsel Kamtschatka nicht nur Bären und Riesenseeadler geschützt werden, sondern zugleich die Urbevölkerung der Itelmenen ihre Nutzungsrechte behalten und jetzt zu Mitstreitern im Naturschutz geworden sind. http://www.wwf.de/regionen/40_Jahre/Kamtschatka/Wald/      
http://www.wwf.de/imperia/md/content/...ektblatt_Kamtschatka_0411.pdf

Die Regierung Georgiens wiederum konnte der WWF dazu bewegen, bis zum Jahr 2010 15 Prozent der Waldfläche des Landes unter Schutz zu stellen. Mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung wurde im April 2001 hierzu ein großer Schritt getan: Die Ausweisung des Nationalparkes Borjomi-Kharagauli.http://www.wwf.de/imperia/md/content/naturschutz/rio10/borjomikaragauli.pdf
 

79561 Postings, 9159 Tage KickyDer US-Forest-Service und Alaskas Tongass

 
  
    #40
19.11.05 15:04
der Tongass 17 Millionen Acres, 500 Meilen lang,an der Südostküste Alaskas, seit 50 Jahren haben die privaten Holzfällerfirmen mit riesigen Maschinen,die den Boden zerstören,die grössten Bäume geschlagen im Nationalwald ,mit Kahlschlag und rücksichtsloser Verwüstung -und alles mit amerikanischen Steuergeldern .                                                The Tongass - Waste, Fraud and Abuse in America's Rainforest factshheet mit Fotos:
http://www.sierraclub.org/forests/downloads/...5_tongassfactsheet.pdf
http://www.tongass-seis.net/roadless.html  Karte

übrigens jede Minute werden 2 Acre Borealer Wald zerstört, um daraus Kataloge,Klopapier und ähnliches zu machen .Davon verbrauchen die USA mehr als die Hälfte!  

79561 Postings, 9159 Tage Kickywarum man gegen das Kyotoabkommen ist

 
  
    #41
20.11.05 15:46
z.B. in der Provinz Alberta,wo der Ölsandabbau negative ökologische Auswirkungen hat
http://www.ctv.ca/servlet/ArticleNews/story/CTVNews/1035395745106_43/
Thousands of jobs will disappear right across Canada if Alberta's oil patch is forced to follow the Kyoto environmental accord, Alberta Premier Ralph Klein said Wednesday.
Klein, the most vocal opponent of the international protocol that Canada has agreed to sign, told a Toronto audience that he's not just interested in protecting jobs in his province.Klein's comments came amid a growing chorus of provincial leaders voicing concern over the potential economic impact of the accord. Kyoto obligates Canada to reduce greenhouse gas emissions to six per cent below 1990 levels.
 

79561 Postings, 9159 Tage Kickyillegaler Raubbau in Russland

 
  
    #42
20.11.05 16:08
Illegal Timber Export to China Hits Russia's Economy
There has been a high-profile investigation in Khabarovsk Territory. The prosecutor's office has passed to court a case involving the contraband of timber in particularly large quantities. Entrepreneurs who were illegally exporting valuable species of timber to China have inflicted damage on the state totalling 100m roubles.
Operatives from the Federal Security Service (FSB) arrested this freight train just minutes before it was to cross the Russian-Chinese border. Information was confirmed that the timber was being taken out of the country using false papers. This is just one incident in the crime story which took several months to investigate. More than 100 cases have already been proven of contraband of illegally obtained timber. Charges have been brought against a female private entrepreneur from Khabarovsk. Her business activities have significantly damaged the state budget - the sum of between 70m roubles and 100m roubles is involved here.  

5 Postings, 6944 Tage GREENWOODWIR WERDEN ALLE STERBEN, longfristig gesehen!

 
  
    #43
20.11.05 16:28
oder etwa nicht?  

251 Postings, 6945 Tage Captain Jack Sparr.proxi,dass weiss doch jeder

 
  
    #44
20.11.05 16:34
brauchste nicht rein zustellen
der mensch stirbt-nur die asche bleibt uns noch erhalten
Amen-tja so ist das leben nun mal
Gruß Jack  

5 Postings, 6944 Tage GREENWOODKlimabettdecke und Kopfkissen

 
  
    #45
20.11.05 16:35



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5 Postings, 6944 Tage GREENWOOD"Greenp." kennt noch nicht einmal einen REGENWALD

 
  
    #46
20.11.05 16:48
#39

Def:
Mit dem häufig gebrauchten Wort Regenwald definiert man die Zone, die einen naturbelassenen Wald mit einem feucht-heißen Klima von mehr als 2000 mm Niederschlag im Jahresmittel beherbergt. Man unterscheidet zwischen dem immergrünen Regenwald und dem gemäßigten Regenwald. Man nennt einen immergrünen Regenwald auch tropischen Regenwald, da es dort – im Gegensatz zu einem gemäßigtem Regenwald – mehr als neuneinhalb feuchte Monate im Jahr gibt. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass immergrüne Regenwälder eine deutlich größere Artenvielfalt besitzen, sie sind die Gebiete mit den meisten Arten auf der Erde.


hätte mich auch sehr gewundert, in der nördlichen hemisphäre einen regenwald zu finden.
das wäre ungefähr so, als ob es in schweden oder grönland regenwälder gäbe:)


tja soweit zur glaubwürdigkeit der obigen postings, von greenpeace.......  

79561 Postings, 9159 Tage KickyDer Great Bear Forest an der Westküste Kanadas

 
  
    #47
20.11.05 19:55
ist ein Regenwald im Gegensatz zu den Borealen Wäldern,die nördlich anschliessen
tja proxi,man sollte schon besser lesen und recherchieren,aber vermutlich kannste kein englisch

The Great Bear Rainforest is the largest expanse of coastal temperate rainforest left in the world.Over half of the world's temperate rainforests have already been destroyed and more than a quarter of what remains is found on the west coast of British Columbia.  The largest intact area of temperate rainforest left on the coast is the Great Bear Rainforest.  Grizzly bears roam freely through ancient stands of spruce and cedar, Pacific salmon spawn in crystal rivers, and bald eagles nest in towering trees. Today, a handful of multinational logging corporations are cutting down these ancient forests for short-term profit. http://www.fanweb.org/
http://www.nrdc.org/land/forests/gb/gbinx.asp  

79561 Postings, 9159 Tage Kickydie borealen Wälder in Russland sind gefährdet

 
  
    #48
22.11.05 20:42
25 % der weltweiten Waldbestände bzw. 70 % aller borealen, d.h. euro-sibirischen und nordamerikanischen, Wälder liegen in Russland. Der boreale Wald besteht vorwiegend aus Nadelbäumen. Diese Waldgebiete nehmen eine Fläche von 882 Millionen Hektar ein. Das ist ein Drittel des russischen Territoriums. Fast 85 % davon liegen östlich des Urals. Nur zwei Prozent des Waldes stehen unter Naturschutz.
Wald wird in Russland vom Ministerium für Naturressourcen verwaltet, ein Umweltministerium gibt es nicht. Russische Regierungspolitiker wollen den Wald nun sehr viel intensiver kommerziell nutzen als bisher. Privatisierung gilt als Schlüssel zum Erfolg. Der Holzeinschlag soll drastisch gesteigert werden. Bislang, so bemängelt der Leiter der Föderalen Agentur für Forstwirtschaft des Ministeriums für Naturressourcen der Russischen Förderation, werden nur 21% der genehmigten 550 Millionen Kubikmetern Holz pro Jahr abgeholzt. 51,5 % aller russischen Exporte kommen aus diesem Sektor, d.h. Holz ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Russland überhaupt. Ziel der politisch Verantwortlichen ist es, auch die Weiterverarbeitung von Holz im Land zu halten. Zusätzlich wird eine große Menge Holz illegal geschlagen. Besonders Chinas Rohstoffhunger führte in den letzten Jahren dazu, dass entlang der 4.000 km langen russisch-chinesischen Grenze Holz in großem Maßstab in die Volksrepublik geschmuggelt wird.Das geplante Nutzungsrecht für Waldflächen soll für eine Laufzeit von zehn bis 99 Jahren vergeben werden. Dieses Recht wird versteigert: Der Startpreis soll sich nach dem staatlichen Preis pro Kubikmeter Holz richten. Den Zuschlag wird der Meistbietende erhalten. Im Vorschlagstext fehlen Hinweise auf die ökologische und soziale Verantwortung der neuen Waldbesitzer. So ist das Risiko groß, dass Naturschutzgebiete in Nutzflächen umgewandelt werden könnten.

Der Waldbesitzer oder Pächter hat das Recht, Dritten den Zugang zu seinem Besitz zu gestatten oder zu verbieten. Der neue Kodex weitet das Recht, Wald zu roden. Möglich ist überdies, dass Ölfirmen große Stücke Wald kaufen könnten, um dort unter Umgehung der Umweltbestimmungen Pipelines zu bauen.
Der Kodex differenziert nicht zwischen unterschiedlichen Waldqualitäten. So werden Umweltschutzgebiete, Waldstücke, die als grüne Lungen in unmittelbarer Nachbarschaft großer Städte liegen, Wasserschutzgebiete, etc. nicht besonders ausgewiesen oder geschützt.
In Sibirien leben rund 40 verschiedene indigene Völker mit etwa 200.000 Angehörigen. Nur noch 10 % von ihnen pflegen noch heute ihre traditionelle nomadische Lebensweise. Vor 30 Jahren waren es noch etwa 70 %. Viele sind Rentierzüchter. Jagd, Sammeln von Pilzen, Beeren, Wurzeln oder Kräutern sind weitere Mittel der Existenzsicherung. Saubere Flüsse und damit eine intakte Umwelt sind Voraussetzungen für den Fischfang. Holz ist der wichtigste Baustoff und einzig verfügbares Heizmaterial. Der Wald ist für die meisten Ureinwohner außerdem ein spiritueller Ort. Ohne den Wald können sie als eigenständige Völker mit einer eigenen Geschichte, Kultur und Wirtschaftsform nicht überleben. Sie haben das sensible Ökosystem Wald Jahrhunderte lang gepflegt und geschützt, ihr Wissen in der Bewahrung des Waldes ist von unschätzbarem Wert.Doch Ölförderung, Uran-, Diamanten- und Ölabbau und nun das neue Waldgesetz, der Waldkodex, machen ihnen ihre Heimat zusehends streitig. Die verheerenden Folgen zeigen sich heute in einer durchschnittlichen Lebenserwartung, die 20- 25 Jahre unter derjenigen der übrigen russischen Bevölkerung liegt, in Problemen wie Alkoholmissbrauch, Kriminalität und kultureller Entwurzelung.  

79561 Postings, 9159 Tage KickyProtestaktionen der Ureinwohner in Sachalin

 
  
    #49
22.11.05 20:51
Kredite für Shell eingefroren
Nach ersten Protestaktionen zu Jahresanfang und einer
mehrmonatigen Gesprächspause hat der Rat der Ureinwohner der Insel
Sachalin im russischen Fernen Osten am Mittwoch den 22. Juni
angekündigt, dass ab dem 28. Juni 2005 weitere Protestaktionen und
Besetzungen stattfinden sollen. Die Proteste richten sich gegen
den Ölkonzerne Exxon Ltd. und das Konsortium "Sakhalin Energy", an
welchem unter anderem der niederländisch-britische Konzern "Shell"
beteiligt ist. Gleichzeitig hat die Europäische Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) dem Projekt einen schweren
Schlag versetzte, indem sie die Ölkredite für Shell vorerst
eingefroren hat
. Die Konzerne unterhalten auf der fernöstlichen Insel die Projekte
"Sachalin I" und "Sachalin II", in deren Rahmen gigantische
Offshore-Ölvorkommen
ausgebeutet werden. Ureinwohner und Ökologen
befürchten, dass der Pipelinebau durch das Inselinnere in einer
der seismisch aktivsten Regionen der Erde mit einer hohem Risiko
großflächiger Ölverseuchungen der Fischgründe verbunden
ist. Zudem werden Migrationsrouten der Tiere gestört,
Fischvorkommen an der Küste wurden durch Explorationsarbeiten
bereits massiv geschädigt. Umweltschützer fürchten zudem das
mögliche Ende der etwas mehr als 100 Grauwale, die in den
Gewässern bei der Insel leben.                              
und zuvor schon:Seit dem 21. Januar blockieren Angehörige der indigenen Völker der Ul'ta, Nanai und Nivcha auf der zum Fernen Osten Russlands gehörenden Insel Sachalin Anlagen der Ölkonzerne Exxon und Sakhalin Energy Ltd.. Ihr Protest richtet sich gegen den geplanten Bau von zwei Ölpipelines von der Küste des Ochotskischen Meeres quer über die Insel.Die indigenen Völker sehen sich in ihrer Existenz bedroht, nachdem in den vergangenen acht Jahren die Ölförderung den Fischbeständen bereits schweren Schaden zugefügt hat, ohne dass sie dafür eine adäquate Entschädigung erhalten hätten. Nun fordern sie die Durchführung einer unabhängigen Untersuchung der wahrscheinlichen Projektfolgen sowie die Gewährleistung angemessener Entschädigungen. Die beteiligten Konzerne weigern sich bislang, auf die Forderungen einzugehen.                                http://www.infoe.de/home/Sibirien/
und die Photos http://www.forest.ru/eng/projects/sakhalin-oil/  

79561 Postings, 9159 Tage KickyUl'ta, Nanai und Nivcha

 
  
    #50
22.11.05 20:54
                               

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