Neue Zeit - neuer Thread
Die langfriste Aussage das eine Marge von 7-8 Prozent bis 2026 angestrebt wird, hört sich nach Wunsch an. Die Aufbruchstimmung, die vor 1 Jahr herrschte, wo man dachte, es geht in die richtige Richtung, ist zumindest bei mir völlig weg.
Offenbar scheinen aber die Hauptaktionäre damit einverstanden zu sein...
Dass man hier keinen harten Schnitt beim teuren und ineffektiven Management macht, das alles immer auf andere schiebt, ist in meinen Augen ein Fehler. Aber damit müssen wir leben.
Eine Restposition halte ich. Immerhin sind durch den Crash viele andere interessante Titel günstig geworden. Ich habe einen großen Teil der Position hier in Adesso umgeschichtet, in die ich früher schon lange investiert war.
AR Blazicek hat hier DDs getätigt zuletzt und man kauft eigene Aktien zurück. Vielleicht eine Indikation, dass die Guidance jetzt übervorsichtig ist. Nach drei Gewinnwarnungen will man die nächste vermutlich auf Teufel komm raus vermeiden.
https://www.all-for-one.com/de/company/...jahr-2021-22-bestatigt.html
Nettoergebnis steigt ja nur überdurchschnittlich, weil der Steueraufwand geringer ist.
Alles in allem okay, aber da muss langsam mehr kommen.
Was ich zum Beispiel ueberhaupt nicht verstehe, ist, warum man sich in den letzten Jahren nur noch immer enger an SAP bindet, obwohl SAP den Systemhaeusern einen immer geringeren Teil des Kochens ueberlaesst, ihnen das Lizenzgeschaeft abgraebt und es die Cloud-Leistungen lieber selbst erbringen will.
Statt sich graduell zu diversifizieren in den 6-7 Jahren, seit denen SAP das anegekuendigt hat, ist All for One ausserhalb des SAP-Geschaefts immer noch extrem schwach geblieben. Man muss sich nur die Stellenanzeigen und die Uebernahmen anschauen. Alles SAP (sowohl CORE als auch LOB).
Warum man es in den letzten 10 Jahren versaeumt hat, groessere Uebernahmen in den Bereichen IT Security, Softwareentwicklung oder Micrsosoft zu machen ist mir vollkommen unklar. Unternehmen wie adesso oder Nagarro wachsen seit Ewigkeiten 25% pro Jahr. Die kommen aber eben von der profitablen Software-Seite, wo es tausende Targets fuer A4O gegeben haette. Stattdessen haben solche Unternehmen den Markt ueberrollt. SAP Leistungen erbringen die auch, aber eben von einer Position der Staerke aus, weil deren Kern die Entwicklung von Software fuer den Kunden ist.
All for One hat das alles angekuendigt, sich aus seiner SAP Nische zu loesen, aber da passiert einfach nichts in der Wirklichkeit. Uebernahmen macht man mittlerweile zwar. Aber eben weiter ueberwiegend im SAP Bereich, und dann verzettelt man sich zusaetzlich mit der Integration. Denn aus der geplanten Skalierung der Toechter sieht man in den Zahlen bisher gar nichts. Ich finde das alles sehr schwer anzuschauen. Sieben Jahre des Herumwurstelns in einem der attrakivsten Maerkte, die es im Mittelstand gibt. Wie viele Gewinnwarnungen muessen wohl noch kommen, bis der Hauptaktionaer endlich die Reissleine zieht?
Wenn es hier so weiter geht, wird All for One auch in fuenf Jahren noch eine IOT/Siftware-Abteilung haben, die eher "Jugend forscht" als ernstzunehmendes Angebot ist. Man verschaleft seit Jahren die Trends des Marktes und graebt sich stattdessen immer tiefer in ein Loch mit dem Bestandsgeschaeft an SAP, in der Hoffnung, dass das durch ein Wunder wieder besser wird.
Das BRN Interview heute klingt, wie meistens, eher optimistisch. Man bekräftigt die gute Pipeline und daher die Erwartung, die Guidance 2022/23 trotz des schwachen Q1 zu erfüllen. Auch mittelfristig zeigt man sich optimistisch, dass die Marge durch steigendes Conversion/4-Geschäft und bessere Integration der Nearshoring-Center steigen wird.
Die Aktienrückkäufe begründet man damit, dass die Aktie laut Analysten 70 EUR wert sei, aber für 45 EUR handelt. Es sei daher gut für die Aktionäre. Das ist sicher richtig -- wenn man mal endlich aus den Puschen kommt...
Seit Thread-Eröffnung war ich durchgehend dabei. Mal mehr mal weniger stark, aber immer am Start - gewesen...
Meine Geduld mit der Margen-Optimierung ist nun aufgebraucht. Und der Blumenstrauß im Portfolio wird auch immer größer - das hemmt die Effizienz m.E. erheblich. Den ganzen Kram muss ja jemand managen, verkaufen, lifecyceln und, und, und...
Grundlegend halte ich die All for One nach wie vor für ein solides Unternehmen. Nicht überbewertet, daher das Kurs-Risiko nach unten m.E. überschaubar. Dividende auch "ganz okay" - und solange die Österreicher drin sind, wird die auch zuverlässig kommen.
Wenn der Hauptaktionär das Management an dessen eigenen Aussagen messen würde, wäre für Herrn Landwehrkamp und Herrn Land schon vor Jahren der Ofen aus gewesen. Wichtige Trends der Branche wurden konsequent verschlafen und die Gruppe wurde so schwach geführt, dass man die Marge selbst nach Jahren des Investierens immer noch nicht im Griff hat. Wofür man jedem der Vorstämnde ein Millionengehalt zahlt, ist wirklich vollkommen unklar.
Man muss ja auch beachten, dass das S/4HANA Geschäft ein reiner Add-on Glücksfall ist. Selbst mit diesem Rückenwind murkst das Management herum, während andere IT-Unternehmen florieren. Es war nie die Bereitschaft da, dynamisch neue Trends zu nutzen. Daher hat man es versäumt sich in margenstarke Bereiche zu bewegen und sitzt somit weiterhin überwiegend im altmodischen SAP-Geschäft für das produzierende Gewerbe.
Die gute Marktposition ist weiterhin da, aber irgendwann werde ich mit meiner Restposition auch die Reißleine ziehen. Weitere fünf Jahre mit jährlicher Gewinnwarnung und beschönigenden Durchhalteparolen des Managements werde ich mir sicher nicht antun.
Vor ca. fünf Jahren hatte ich ein Gespräch mit dem Datagroup CEO Schaber darüber, wer seinen Konkurrenten gut aufgestellt sei für Wachstum. Herr Schaber meinte damals, All for One hätte eine so gute Verankerung im Mittelstand, dass sie theoretisch sehr viel Wachstumspotenzial hätten. Seitdem ist die Aktie von Datagroup um mehr als 50% gestiegen, während die Aktie von All for One um mehr als 40% gefallen ist. Man hat nichts aus dem Potenziel gemacht bisher.
Es gibt immer wieder auch ein paar kritische Fragen informierter Investoren. Genauso bei den gelegentlichen Calls. Die wurden in der Vergangenheit aber leider vom Management meist oberflächlich abgekanzelt. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit eigenen Fehlern findet eigentlich nicht statt.
Ich denke der kontrollierende Investor wird hinter verschlossener Tür durchaus intensiv und kritisch nachfragen. Der Vertrag des CEOs wird ja tatsächlich auch nicht verlängert. Allerdings hat man sich gescheut einen klaren Schnitt zu machen.
Jetzt auch noch eine Restrukturierung. Andre Unternehmen suchen händeringend IT-Fachkräfte und A4O setzt sie mit dicken Abfindungen vor die Tür. Hätte man die Leute nicht einfach in andere Bereich integrieren können? Naja. Die Zahlen sind eh so grottig, da fällt das eh kaum noch auf. Ein Wert den man 2023 im Depot nicht braucht...
https://www.finanznachrichten.de/...veau-vorstand-beschliesst-022.htm
Man möchte oben & global mitspielen, hat die Kunden dazu nicht und schleppt sich von einer Umstrukturierung zur nächsten.
Man kann es positiv sehen, man geht die Marge an und geht voll auf ein globales Serviceangebot. Man kann es negativ sehen, jedes Jahr verfehlt man selbstgesteckte Ziele, sucht Ausreden und strukturiert sich um.
Wenigstens scheint es im LOB - Bereich gut zu laufen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dass man jetzt auch noch restrukturieren muss, sagt einiges über den totalen Kontrollverlust des Managements.
Wo es jedes Jahr "Sonderkosten" gibt, sind die Sonderkosten Dauerkosten und nicht Einmaleffekt. Mittlerweile bereinigt All for One sogar die bereinigten Ergebnisse. Dass sich der Großaktionär diesen Wahnsinn seit Jahren tatenlos anschaut ist eigentlich kaum noch zu glauben.
Da muss man A4O einfach nicht haben.
Die Herren scheinen offenbar noch optimistisch zu sein, dass es mal besser wird...
https://www.finanznachrichten.de/...-die-aktie-genug-gelitten-486.htm
Zumindest sollte man mit StopLoss hier arbeiten. Gehts unter 35, droht endgültig Unheil.
das ARP etwas stabilisieren sollte. Aber bei den Miniumsätzen ist alles möglich, sobald mal ne ernsthafte Verkaufsorder auf den Markt kommt.
Offensichtlich verlieren auch die Hauptaktionäre langsam die Geduld. Mal schaun, ob der Umbau in der Führung was bringt.
https://www.itreseller.ch/Artikel/99590/...haeftsleitung_neu_auf.html