Nationalismus stoppen
Seite 161 von 1130 Neuester Beitrag: 07.10.24 20:59 | ||||
Eröffnet am: | 21.01.17 20:16 | von: ulm000 | Anzahl Beiträge: | 29.247 |
Neuester Beitrag: | 07.10.24 20:59 | von: lacey | Leser gesamt: | 4.797.534 |
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Und die Afd vertritt Positionen, die die CDU zwar vor 20 Jahren vertreten hatte, aber seither aus guten Gründen geräumt hat, zB in der Schulpolitik. Da ist mir zuletzt sehr deutlich geworden, dass die CDU die modernisierten Positionen überhaupt nicht gerne vertritt. Aber sie muss. Das rechne ich ihr dann auch hoch an.
Sehnsucht nach der guten alten Zeit ist zwar für die Wähler erlaubt, aber Politikern in verantwortlicher Position als Handlungsrahmen nicht erlaubt, das ist das Dilemma.
Stellt sich nur die Frage, wieso progressive Veränderungen der politischen Landschaft vom Wähler als Problem gesehen werden. Seit wann ist es negativ, sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Homophobie etc auszusprechen? Die Union musste halt auch lernen, dass vieles ihrer alten Positionen der frühen 90er Jahre dem Rechtsextremismus zuträglich war, und da hat der fortschrittliche Flügel der Union sich halt in den 20 Jahren danach durchsetzen können. Wieso wir jetzt plötzlich wieder konservatives Familienbild, Abtreibungsgegner, völkische Nationalisten und einseitige Religionsfeindlichkeit fördern sollten, ist mir nicht klar.
Aber gut, wie kürzlich schon angesprochen, seh ich die aktuelle Zeit als einen heftigen Ausschlag der Amplitude nach unten, aber Internationalität, Gerechtigkeit und Toleranz werden sich langfristig nicht aufhalten lassen. Und ja, natürlich gilt das insbesondere auch für Islamisten und andere Rechtsextreme, die sich in ihren konservativen Ansichten zum Familienbild, Frauenbild, Homophobie und ähnlichen durchaus ähnlich sind.
Die Republikaner haben sich Mitte der 80er Jahre geründet als Abspaltung unzufriedener CDU-Politiker. Anfangs waren sie eher EU-kritisch, teils Amerika-kritisch (später sogar sehr stark in den 90ern) und fanden den Weg von F.J.Strauss mit seinen Milliardenhilfen für die DDR fragwürdig und wollten insgesamt einen Nationalkonservatismus. Das könnte man insgesamt durchaus als Mix aus Gauland und Lucke betrachten. Erst 1988-1990 wurden sie rechts überholt aus der eigenen Partei. Und da bekamen sie plötzlich auch regen Zuspruch der Wähler, auch das sind Parallelen zur AFD. Der Unterschied ist nur die Weltgeschichte, die sich damals gegen die Reps verschwor, weil die politische Wende in der DDR und der ohnehin aufkommende Nationalismus dazu führte, dass sowohl SPD als auch Reps in bei den Wahlen 1990-1994 an Zustimmung verloren, weil die Union in Person vom Einheitskanzler Kohl all diese Stimmung für sich kanalisierte. Die AFD hingegen hatte einen ähnlichen rechtskonservativen Ursprung, aber Dinge wie Flüchtlingskrise, Islamismus (und deren Attentate) und soziale Ungleichheit plus das Internetzeitalter haben die AFD mit ihrem rechtsradikalen Flügel, der durchaus vergleichbar mit den Reps um 1990 herum ist, sehr begünstigt. Die Reps verloren dann umso mehr an Zustimmung als die Pogrome in Lichtenhagen und die vielen Morde an Ausländern das Volk sensibilisierten. Zudem gabs dann noch die DVU und die NPD, so dass dann ab den späten 90er Jahren es keine "rechte Bewegung" mehr gab, die Chancen auf 5% im Bundestag gehabt hätte. Aber die rechtspopulistische Meinung war sicherlich genauso immer vorhanden wie heute, nur das das Timing der AFD sich heute dann auch in entsprechende Wählerstimmen ummünzen lässt. Die Deutschen waren da aber sicher nie besser als die Franzosen und andere europäische Staaten. Zumal heute auch immer mehr dieses Selbstbild vieler Bürger hinzu kommt, wir Deutschen müssten uns für das 3.Reich nicht mehr schämen oder gar entschuldigen, und immer wenn das angesprochen wird, fühlen sich viele Leute offenbar erst recht angestachelt, gegen diesen "linken Meinungsterror" zu sein, der von den "Systemmedien" erzeugt würde. Da kommt derzeit halt viel zusammen, was all den Rechtspopulismus, der leider sehr stark mit völkisch, nationalistischen, teils auch rassistischen Denkweisen vermischt ist, stark unterstützt. Aber vorhanden war dieses Denken immer schon.
http://www.belltower.news/artikel/...t-mit-der-afd-schon-wieder-14290
Es hätte eine große Liebesgeschichte werden können. Auf der einen Seite rassistische, islamfeindliche Wutbürger*innen, angeführt von einem vielfach vorbestraften ehemaligen Wurstverkäufer. Auf der anderen Seite eine Partei, die Rom*nija und Homosexuelle zählen lassen, auf die "Leistungen" der Wehrmacht doch jetzt auch endlich mal wieder stolz sein will und für die der Islam die Wurzel alles bösen ist. Aber: Es ist kompliziert zwischen Pegida und AfD. Jetzt droht der ehemalige Kokain- und Wurstdealer Lutz Bachmann gar mit rechtspopulistischer Konkurrenz.
...
Wird aber wohl doch nicht so weit kommen. Kubitschek wird schon dafür sorgen, dass seine Genossen sich von Pegida fernhalten und sich offiziell abgrenzen, während Pegida weiter den Volkszorn auf die Straße trägt. Das ist ganz gute Arbeitsteilung. Blöd sind die rechten Vordenker wie Kubitschek ja nicht. Was mich nur wundert ist, wie doof die Wähler sind, dass sie diese Taktik und Propaganda nicht durchschauen. AFD wird zur Systempartei mit völkisch/nationalistischem Grunddenken. Und Pegida wettert weiter gegen Systemmedien und Islam. Passt, wackelt, hat Luft!
(Paar wenige Zitate aus einem Interview von Marc Felix Serrao, München 27.2.2018)
Wie geht es Europas Juden, Herr Wolffsohn?
Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts, auch wenn die irreführenden Statistiken etwas anderes sagen.
Heute kommen vermehrt Araber.
Und von denen bringen viele eine militant antizionistische Ideologie mit. Weil wir Diaspora-Juden uns mit Israel identifizieren, freilich nicht immer mit dessen Regierung, richtet sich die Aggression auch gegen uns.
Wenn heute von Judenhass die Rede ist, dann geht es fast immer um rechte Antisemiten.
Die gibt es natürlich. Mit einem Unterschied: Der alte Jean-Marie Le Pen, so grässlich er war und ist, hat keine Gewalt an Juden verübt und sie auch nicht gefordert. Gleiches gilt in Deutschland für AfD und Pegida. Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts, auch wenn die irreführenden Statistiken etwas anderes sagen.
Die deutsche Kriminalstatistik hat vergangenes Jahr knapp 1500 antisemitische Straftaten erfasst. 90 Prozent sollen Rechtsradikale verübt haben.
Dieses Bild ist völlig verzerrt. Viele Vorfälle landen unter dem Stichwort «Israel-Palästina-Konflikt» in einer anderen Statistik, der für politisch motivierte Kriminalität. Freundlich formuliert, könnte man von Verschleierung sprechen.
Und unfreundlich?
Es ist eine Lüge. Wenn ich mich in meinem jüdischen Bekanntenkreis umhöre, dann sagen alle das Gleiche: Gewalt gegen Juden geht ausschliesslich von Muslimen aus.
Quelle:
Wie war/ist das mit dem jüdischen Lokal Schalom ? "HAU AB, DU JUDENSAU" - Angriff auf jüdisches Restaurant in Chemnitz:
http://www.migazin.de/amp/2018/09/10/...-judensau-angriff-restaurant/
Gewaltexzesse Rechtsradikaler an Juden in Dortmund - Gleich drei Mal innerhalb weniger Tage haben Neonazis in Dortmund einen 26-jährigen Juden attackiert:
https://www.watson.de/deutschland/politik/...weniger-tage-angegriffen
Wie antisemitisch diese AfD ist zeigt nicht nur beim AfD Obersemit Gedeon, sondern z.B. als vor ein paar Wochen einen AfD Gruppe aus dem KZ Sachsenhausen rausgeflogen ist:
"Eine AfD-Gruppe aus dem Wahlkreis von Fraktionschefin Alice Weidel hat in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen mit rechten Äußerungen provoziert. Es seien "manifest rechte und geschichtsrevisionistische Einstellungen und Argumentationsstrategien erkennbar" geworden":
https://www.stern.de/politik/deutschland/...edenkstaette-8235922.html
Wie groß der Antisemitismus bei der AfD bzw. deren Wähler ist zeigte sich u.a. auch bei einem Wahlkampfauftritt vom AFD Bundestagsabgeordneten Brandner als geschrien wurde „wir bauen eine U-Bahn nach Auschwitz“:
https://www.thueringen24.de/jena/article211931965/...nterwandert.html
Antisemitische Ergüsse von AfD Funktionären:
http://www.belltower.news/artikel/...emitismus-%E2%80%93-teil-1-12285
So lange sich die AfD nicht von Anitsemiten strigend distanziert und in der AfD bzw. deren Anhänger springen genügend Antisemiten rum, so lange soll mir keine AfD Wähler daher kommen und irgendetwas verklickern über Antisemiten unter Muslimen. Manchmal glaube ich echt, dass AfD Wähler krampfhaft versuchen sich irgendetwas einzureden, dass man diese völkische AFD wählen kann. Für mich ist so etwas zum Kotzen. Vor allem dieser völlig unkritische Umgang mit der AfD ist für mich zum Kotzen und auf der anderen Seiten wird von diesen Typen immer rum gepluppert von Meinungsdikatatur und Lügenpresse. Wie kann man solche Typen für bare Münze nehmen ? Ich kanns jedenfalls nicht.
Und das viele Muslime antizionistisch oder teils auch komplett antijüdisch eingestellt sind, bezweifelt ja niemand. Aber gut, dass es der boardaufpasser nochmal fett und gelb gekennzeichnet hat. Ändert nichts daran, dass die Rechtsextremen in Deutschland halt derzeit den Hauptfeind im Islam sehen, weil das aufgrund der Angst vor Terror mehr Wählerstimmen bringt, aber sie nach wie vor auch antisemitische, antijüdische Einstellungen haben. Nicht jeder natürlich, genau wie auch nicht jeder Muslim.
Oder sind deutsche Nationalisten besser als türkische Nationalisten? Aus Sicht eines Nationlaisten sicherlich :) , aber er war ja vorher angeblich links eingestellt und ist dann zum Nationalisten geworden.
Ich glaiub ja eher, dass persönliche Erfahrungen und das was man aus dem Umfeld so hört, entscheidend für die Meinungsbildung sind. Sprich, vermutlich wurde er von einem Türken auf der Schule gemobbt oder gar abgezockt. Und seitdem hasst er schlichtweg Türken. Die Aussage mit den Nationalisten mag zwar auch stimmen, aber dürfte eher vorgeschoben sein.
Jedenfalls hab ich so die Erfahrung gemacht, dass solch persönliche Dinge oder die Meinung im persönlichen Umfeld (Familie, Freunde) der eigentliche Grund sind, wieso man plötzlich völkisch oder gar rassistische Denkmuster entwickelt. Andererseits erklärt das nicht den hohen AFD-Anteil in Teilen Ostdeutschlands, denn die haben ja besonders wenig Kontakt zu Ausländern. Da dürfte es dann eher das Thema Familie/Freunde sein, die ohnehin schon immer ihre Vorurteile hatten, eben weil sie keine Ausländer direkt kennen, außer den Dönermann an der Ecke.
Die Begründung zum Austritt aus der AfD:
"Irgendwann ist auch der längste Geduldsfaden zu Ende. Wer noch glaubt, dass es übertrieben ist, bei Björn Höcke und Andreas Kalbitz von Nazi-Diktion zu reden, sollte die betreffenden Stellen ihrer Texte und Reden mit solchen der Nationalsozialisten aus den von ihnen als ,System-Zeit' bezeichneten Jahren vor 1933 vergleichen. Es handelt sich dabei eben nicht um unbedarfte Wutbürger aus dem Thüringer Wald, sondern um AfD-Landesvorsitzende, welche die Protektion des Partei- und Fraktions-Vorsitzenden Alexander Gauland besitzen."
Wie schon mal angedeutet, ziehen die Postnationalsozialisten von heute , die sich bisweilen selbst verfolgt wähnen wie einst die Juden im 3.Reich, bei Bedarf die israelsolidarische Karte und leugnen, verharmlosen oder heroisieren gleichzeitig den Holocaust ohne mit der Wimper zu zucken. Das steht alles in völliger Selbstverständlichkeit gleichberechtigt nebeneinander. Wer sich mal mit ihrer Basiserzählung vom 'grossen Austausch' beschäftigt, erkennt auf den ersten Blick natürlich den antimuslimischen Rassismus, aber schon auf den zweiten den zugrundeliegenden Antisemitismus, denn es sollen Juden wie Soros sein, die uns die Muslime geschickt haben - um uns fertigzumachen.
Was den Bezug hat zu:
https://www.ariva.de/forum/...mus-stoppen-544795?page=160#jumppos4011
ich erinnere an der Stelle deutlich, dort wurde EINDEUTIG ein jüdischer Professor zitiert, welcher in Deutschland als sehr angesehen gilt. Damit dürfte es auch als Fakt gelten, dass dieser über ungleich mehr Wissen verfügt als der poster von #4012, der ihn durch seine einfache Kritik direkt als einen Bullshit-Schreiber darstellt .
Ja wo sind wir denn ? !
Nun ja, wir sind im Reichstagsgebäude.
Na und ? Erhebt sich da die Frage im Betreff nicht umso dringlicher ?
Oder schon bald nicht mehr ?
Karger, oder wenn man so will "magerer" Beleg, den Redner betreffend:
Kicky, was gefiel dir nicht an diesem Posting? Du kannst ja nicht im Ernst meinen, dass es "uninteressant" ist.