MOR: Pipelinefortschritte führen zu Neubewertungen
VG
nuessa
Ohne Zweifel ist das ein solider Wert, tolle Cashvoräte ... aber tendentiell noch keine Kaufkurse auf dem Niveau. Der Markt sieht das wohl ähnlich.
Zur Zeit ist für mich Sirona Biochem interressanter. Da habe ich eine Vervielfachungschance bei m.E. überschaubarem Risiko. Kommt die kurzfristig erwartete Vorauszahlung von 90 Mio USD für den angekündigten Lizenzdeal, steht dem eine MK der Aktie von 26,2 Mio USD gegenüber. CRV könnte wahrlich schlechter sein.
Als Übernahmeziel sehe ich Morphosys zur Zeit auch nicht unbedingt. Was solche Spekulationen angeht kommen für mich eher Softship, Curanum, Sirona Bio, Ferratum und SMA Solar in Frage.
Aber man wird sehen.
Das ist ungefähr so als würde man Morphosys mit Orpheus verwechseln. Das geht natürlich gar nicht.
So long
VG
nuessa
Für uns MorphoSys-Anleger war heute ein bitterer Tag. Der einzige Trost ist, dass es theoretisch genauso schnell wieder in die andere Richtung springen kann.
Chart hin oder her, ich denke auch, dass es erstmal wieder in Richtung des Jahrestiefs gehen wird. Die Bildung eines Doppelbodens ist wahrscheinlicher, als den seit langem bestehenden Abwärtstrend zu stoppen.
Was soll denn eine Bewegung in Richtung 50,- EUR auslösen?
Aber klar, in letzter Zeit lief es wirklich nicht so gut und es kann leider durchaus noch tiefer gehen.
Positiv: MOR hat eine große Pipeline und es werden mehr Kandidaten aus der PhII in die PhIII nachkommen; zudem hat das Geschäftsmodell von MOR den großen Vorteil, dass alle Entwicklungskosten
der Partnerprojekte von den Partner getragen werden und auch 5 % Umsatzanteil von geschätzten 89o Mio Euro (= 45 Mio Euro maximal, vermutlich nach 3-5 Jahren nach der Zulassung) im Falle einer Zulassung ist nicht so viel, sich mit dem ersten Produkt alles für MOR ändert. Wenn es erst mal an die Eigenentwicklungen geht werden Misserfolge ganz anders bestraft (-30-50 %), denn hier wird Geld verloren und echtes zukünftiges Umsatzpotential!! Von daher kann man das Ganze einigermaßen gelassen sehen.
Negativ: MOR muss zeigen, dass seine Antikörpertechnologien tatsächlich auch mal ein erfolgreiches Medikament produzieren können. Negativ ist auch, dass die beiden gescheiterten PhIII-Projekte
(Gantenerumab für Alzheimer; Bimagrumab der seltenen Muskelerkrankung sporadische Einschlusskörpermyositis (sIBM) den Zeitpunkt weiter nach hinten verschieben, bis erste Umsätze tatsächlich generiert werden aus den Partnerprojekten. Das Janssen-Projekt ist ja auch noch in PHIII, gute Studiendaten könnten 2017 eine Zulassung ermöglichen, Umsätze würde dann wohl erst ab 2018 fliessen. Bei den anderen Projekten rechne ich nicht mit allzu viel vor 2020/21.
Die Erfolgswahrscheinlich für Gantenerumab war immer gering, da alle vorherigen Studien mit dem gleichen Lösungsansatz gescheitert sind. Hier sind Biogen und kleine Firmen wie ProbioDrug gerade dabei ganz neue klinische Targets zu validieren.
Negativ ist auch, dass die MOR mit immer neuen konkurrierenden Technologien (Checkpoint-Inhibitoren und Aktivierung von T- und NK-Zellen; bi- und trispezifische Antikörper, CAR-T Technologien; Gentherapien, Gen-Editing nur um mal ein paar zu nennen...) messen und auseinandersetzen muss, die es vor 10 Jahren so nicht gab. Wie erfolgreich da die Antikörpertechnologie noch sein kann, ist schwer zu sagen.
Ich glaube immer noch daran das MOR erfolgreich sein wird aber hier braucht man Zeit und gute Nerven. Ich kann nur jedem empfehlen, der in Biotechs investier ist nicht alles auf eine Aktie zu setzen und lieber eine bestimmte Summe auf 5-10 Unternehmen zu streuen. Das mache ich schon eine ganze Weile so und fahre damit sehr gut, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, immer wieder mal einen 3-5 Bagger im Depot zu haben.
Viel Glück allen MOR Investierten!!