Lufthansa 2012-2015: wohin geht die Reise...
Ich sehe im Moment folgende Risken:
* weltweiter wirtschaftlicher Abschwung
* möglicherweise dramatische Ölpreissteigerung Richtung 150$ (obwohl es im Moment eher umgekehrt aussieht)
* AUA-Umstrukturierung
* diverse Streiks
* EU-co2-Steuer mit gefahr, daß China&Co europäische Luftlinien mit Strafzöllen belegen
* Vielleicht kommt wieder ein Vulkanausbruch mit Flugverboten usw.....
...und andererseits große Chancen, da:
* die Aktie nahe des absoluten Tiefstkurs notiert
* weit unter Buchwert
* Verlustbringer wie BMI oder Jade (Cargo) verkauft/geschlossen wurden
* die Umstruktierung der AUA/Germangwings im vollen Gange ist
* bereits ein neues 1,5Milliarden Sparprogramm veröffentlicht wurde
* Konkurrenten wie AirBerlin oder AirFrance straucheln und massiv Flüge kürzen
* der eindeutige Trend zur besseren Auslastung voranschreitet
* niedrigere Dividende bedeutet gleichzeitig Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich
* mit dem neuen CEO Franz jetzt ein Profi am Steuer ist, der es auch bei der Swiss eindrucksvoll geschafft hat den Turnaround zu erzielen
* sinkender Ölpreis (ist ja nicht nur Risiko sondern auch Chance) - bei erwarteten Kerosinaufwände in 2012 von >7milliarden Euro zählt jedes Prozent
persönliches Fazit: ich erwarte mir spätestens in 2014 eine Gewinnrentabilität von mindestens 3% -> bei 30miliarden Umsatz wären das 900-1000mio. was weiters einen Gewinn/Aktie von ca. 2€ bedeutet -> bei einem fairen 10er KGV würde das einen Kurs von 20€ bedeuten...
1. lufthansa ist ein weitverzweigter konzern mit vielen töchtern mit jeweils eigenen besonderheiten.
2. luftfahrttypisch herrscht ein, aus sicherheitsgründen, extremes mikromanagement der führung - jedes detail muss von ganz oben abgesegnet werden und wird vorher 10 mal durchgekaut. das ist auch gut so, denn es gilt safety first.
beides ist einzeln kein problem, erst die kombination der beiden macht aus der lufthansa einen trägen konzern.
die günstigkonkurrenten hingegen, zb ryanair oder easyjet, setzen einheitliches auftreten: eine marke, einheitliche einrichtung. das spart viel geld und noch mehr managementzeit.
Der MDax -Konzern erwirbt zunächst für eine Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro eine Minderheit von 41 Prozent der Ita-Anteile. Mit dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium ist weiterhin vereinbart, dass Lufthansa in zwei weiteren Schritten das Unternehmen bis zum Jahr 2033 vollständig übernehmen kann, wenn die Zahlen stimmen. Für die Gesamtübernahme der Alitalia-Nachfolgerin wird eine Summe von 830 Millionen Euro gehandelt.
Die EU-Kommission begleitet die Übernahme eng und hat umfangreiche Auflagen gemacht, um den Wettbewerb am Himmel zu sichern. Das betrifft Europaflüge ebenso wie Interkontinentalverbindungen. Start- und Landerechte in Mailand und Rom mussten abgegeben werden, wo ab dem Frühjahr Easyjet antritt. Außerdem musste Lufthansa Abkommen mit ihren Konkurrenten Air France-KLM und IAG (British Airways, Iberia) schließen, um deren Passagiere aus Italien unter Vorzugsbedingungen zu den Drehkreuzen Paris und London zu fliegen.
Quelle: dpa-AFX
Ein bekanntes Vorgehen. Die Aktien die laufen werden nach oben angepasst und die Zurückgebliebenen werden nach unten downgegradet. Das nennt man Relative Stärke Ansatz. Aber dafür brauche ich keine Analysten sondern Charttechniker.
Die Fakten geben keine Begründung für dieses Kursziel. Das KGV liegt nach Schätzungen von Finanzen inzwischen bei 4,97. Das ist also schon viel Negatives eingepreist. Die Dividendenschätzung 2024 liegt bei 24 Cent und soll für das laufende Jahr auf 28 Cent steigen. Die Ausschüttung erfolgt keinesfalls aus der Substanz. Für die 24 Cent müsste in etwa ein Viertel des Gewinns ausgeschüttet werden; da ist also eher Luft nach oben.
In 2024 sind Energiepreise gesunken; das könnte dem Ergebnis geholfen haben. Tarifabschlüsse sind eingepreist und in diesem Jahr sollte es von der Seite eher weniger Gegenwind geben.
Die Wahrscheinlichkeit für die Beendigung des Ukraine-Krieges steigt; damit verbunden wäre wohl die Öffnung des russischen Luftraumes was zu deutlichen Kosteneinsparungen führen würde und wahrscheinlich könnte man auch mit niedrigeren Energiepreisen kalkulieren.
Ob die Übernahme der ITA negativ ist kann ich nicht beurteilen; das Urteil sollte nicht dem Kursverlauf folgen sondern unabhängig gemacht werden. Ich gehe schon davon aus, dass das Management hier eine Strategie verfolgt. Die Übernahmen in Österreich und der Schweiz haben sich ja auch nicht als unbedingt negativ erwiesen. Trauen wir den Akademikern bei der Lufthansa es doch zu die Sache in den Griff zu bekommen.
Vielleicht hat der JP Morgan Analyst Recht; die letzten beiden Quartale waren zumindest schlechter als von Analysten angenommen. Aber auch da das alte Spiel. Habe hohe Erwartungen die nicht erfüllt werden und ich bekomme als Analyst mit einem negativem Urteil Recht.
Letztendlich wäre es eine Frage des Ausmaßes einer Enttäuschung. Lägen wir in einem Bereich von maximal 10% Verfehlung würde ich das zum Kauf nutzen. Aber ich bin auch kein Trader und halte eher langfristig und die kurzfristigen Schwankungen sind mir ziemlich egal solange die Dividende fliesst.
DOW JONES--Die Deutsche Lufthansa hat sich über den Kapitalmarkt frisches Kapital beschafft. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, wurde am Mittwoch erfolgreich eine unbesicherte Euro-Hybridanleihe mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro begeben. Die Anleihe wird mit 5,25 Prozent pro Jahr verzinst und hat eine Laufzeit von 30 Jahren, kann jedoch seitens der Deutschen Lufthansa bereits nach sechs Jahren, also zum 15. Januar 2031 zurückgezahlt werden
https://www.finanznachrichten.de/...-ueber-500-millionen-euro-015.htm
Wenn dein Bankhaus einen enormem Teil der Gewinne mit dem Derivatehandel macht, muss das Bestreben jedes halbwegs loyalen Bankmitarbeiters auf eine möglichst hohe Volatilität gerichtet sein. Und diese erreichst du nur mit Schockeranalysten. Entweder nach oben oder nach unten. Ganz egal, ob du am Ende Recht hast, wenn du 4% Tagesverlust und fast 20 Mio Handelsvolumen ausgelöst hast, hat sich deine Analyse für dein Bankhaus bereits millionenfach rentiert...
In Q4 2023 hatte Lufthansa nur einen kleinen Quartalsgewinn erzielt.
Ich würde mich nicht wundern, wenn Q4 2024 deutlich besser ausgefallen ist als Q4 2023....
Es geht doch in Wahrheit nicht um das Gesamtjahr 2024 sondern nur um Q4 2024 und den daraus ableitbaren Trend für 2025...
Wenn Q4 2024 deutlich besser lief als Q4 2023 und Q1 2025 mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das extrem schwache Q1 2024 um Lichtjahre übertrifft, dann ist eine signifikante Gewinnsteigerung für 2025 doch glasklar