Leroy Seafood - feiner Fang fürs Depot?


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Neuester Beitrag: 11.08.23 13:31
Eröffnet am:11.11.14 16:40von: GermanSWO.Anzahl Beiträge:150
Neuester Beitrag:11.08.23 13:31von: Balu4uLeser gesamt:63.326
Forum:Börse Leser heute:11
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173 Postings, 4136 Tage GermanSWOTPreise letzte Woche

 
  
    #51
1
14.09.15 15:39
Lachspreise sind letzte Woche laut undercurrent News leicht von 37,0 NOK auf 38,1 NOK gestiegen.

Der Quartalsdurchschnitt dürfte jetzt bei noch 41,8 NOK liegen.
(Er wird auch mit Berücksichtigung der letzten beiden noch ausstehenden Wochen kaum noch unter 40 NOK fallen können. (Sofern die Preise über 30 NOK bleiben, wovon wir alle ganz stark ausgehen können).
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Für die Woche davor, hat fishpool den Lachspreis von vorläufigen 41,09 NOK leicht auf 41,88 nach oben korrigiert.

Es tut sich also gerade nichts weltbewegendes. Dieses Quartal sieht einfach solide aus.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOTPreise letzte Woche laut Fishpool

 
  
    #52
1
15.09.15 17:35
Während undercurrent News für letzte Woche 38,1 NOK meldet, gibt fishpool mit 40,58 NOK je Kg für den gleichen Zeitraum (KW 37) erneut höhere Preise an.

Laut fishpool beträgt der bisherige Quartalsdurchschnitt: 42,7 NOK je Kg.
(Informativ: letztes Jahr zur gleichen Zeit lag er bei: 35,8 NOK je Kg.
Die niedrigsten Preise wurden 2014 mit 31,4 NOK in KW 38 erzielt, das ist die in der wir jetzt sind.)

Umsatzseitig sollte die Marge in Q3-15 zu Q3-14 um ca. 7 NOK je Kg steigen.
Kostenseitig dürfte sie aber um ca. 2 NOK schmilzen.
Ich denke man kann also von einer Verbesserung des EBIT je Kg um ~ 5 NOK im Vergleich zu Q3-14 rechnen.
In Q3-14 lag die EBIT-Marge bei 7,3 NOK.
-> Ergäbe dann also 12,3 NOK je Kg.
(Wäre dann wieder so hoch wie vor den Russland Sanktionen in Q2-14).

Bei 45.000 t wäre das ein EBIT von ~ 550 Mio NOK. Dann wäre das gute 2014er Ergebnis doch noch greifbar.
Klingt fast zu schön um wahr zu sein.
 

3008 Postings, 4027 Tage warren64der Kurs der Aktie zeigt,

 
  
    #53
16.09.15 20:24
dass der Markt mit einem sehr guten Ergebnis rechnet. Die Aktie dürfte in NOK auf höchstkurs sein.

Ich sehe das alles entspannt, ich glaube an den Sektor und die Firma und halte meine ca 1000 Anteile. Würde erst bei einer deutlichen Übertreibung ans verkaufen denken, also mindestens 45 €.

Aber eigentlich möchte ich halten und in einer zyklischen schwächephase, die sicherlich kommen wird, weiter zukaufen (unter 20€).  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@ warren64

 
  
    #54
17.09.15 15:38
So sehe ich das auch.
An eine solche Übertreibung glaube ich aber lange nicht. Kann mir Stand heute kaum vorstellen, dass wir 2015 noch die 35 Euro je Aktie sehen. Eine Übertreibung ginge für mich schon bei ~ 40 Euro so langsam an.

Die norwegische Regierung hat den norwegischen Forellenzüchtern aufgrund des Russlandembargos Unterstützungsmaßnahmen zugesprochen: sie dürfen jetzt deutlich mehr Mengen züchten (glaube es sind 20 oder 25 % mehr als in Vor-Embargo-Zeiten). Hauptprofiteuer als größter Forellenzüchter ist: LEROY SEAFOOD.

Ja, die Aktie war gestern in NOK mit 297 auf Höchststand. (aktuell 295 NOK in Oslo) .  

3008 Postings, 4027 Tage warren64300 NOK-Level geknackt!

 
  
    #55
18.09.15 11:17
Und das an so einem schlechten Tag für die internationalen Börsen.
Wenn ich ehrlich bin, ist es mir aber ziemlich egal, verkaufen werde ich sowieso bis auf weiteres nicht.
Ich hoffe, wenn ich ehrlich bin, dass die Lachspreise nicht noch weiter stark anziehen, weil sonst immer mehr Konkurrenz auf den Plan gerufen würde.
Unglaublich ist, dass trotz des Russland-Banns und der Probleme in China solche Marktpreise erzielt werden dieses Jahr.
Das hängt wohl an den verschiedenen 'biologischen' Problemen, die vorhanden sind, besonders in Chile.
Seien wir froh drüber, aber weitere Steigerungen im Preis würden sicherlich weitere Konkurrenz hervorrufen. Auch wenn die Lachszucht offensichtlich nicht so einfach ist, dass jeder Anfänger das gut hinbekommt.    

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@warren64

 
  
    #56
19.09.15 19:08
Es hat mich auch erstaunt, dass die 300 NOK Marke an einem so schlechten Börsentag geknackt wurde. (Höchststand 302 NOK und höchster Schlusstand per Freitag 300 NOK).
Ich würde nicht sagen, dass es am (hohen) Lachspreis liegt, denn dieser war ja schon mal deutlich höher. Mit ~ 40 NOK je kg liegen wir derzeit genau im Durchschnitt des Jahres 2015 und genau im Durchschnitt von 2014.
Wir hatten ja schon Preise deutlich über 45 NOK bzw. 50 NOK letztes Jahr.

Vor neuer Konkurrenz braucht man eigtl. auch keine Angst haben, da die Markteintrittsbarrieren recht hoch sind. Der Lachs braucht einfach 12-18 Monate bis er schlachtreif ist und wer in der Vergangenheit nicht für ausreichend 'Nachschub' gesorgt hat, kann heute die Menge auch nicht bringen, egal wie hoch die Preise sein sollten.

Norwegen scheint der ideale Standort für die Lachszucht zu sein, die in der Tat recht kompliziert zu sein scheint: Wasseremperatur, Sauerstoffgehalt des Wassers, Strömung, Licht, Futter, Sauberkeit...alles muss stimmen um ideale Ergebnisse zu erhalten: eine aktuelle Studie kam zu dem Ergebnis, dass norwegische Zuchtlachse 44% günstiger in der Herstellung sind wie beim Hauptkonkurrenten in Chile, die - wie du erwähnt hast - sehr mit der Biologie zu kämpfen haben, was die Kosten entsprechend hochtreibt.

Ferner hat sich die Lachsindustrie diese Woche geäußert, dass die Preise aller Voraussicht nach im restlichen Jahr 2015 über der 40 NOK Marke bewegen werden. Der typische Anstieg kommt - saisonal bedingt - ja erst ab ca. KW 45 - KW 50 ; genau dann wenn die Menge von Leroy nach oben gehen wird.


Die Lage für Leroy sieht gut aus, jedoch in meinen Augen nicht ganz so hervorragend wie der Aktienkurs glauben machen könnte. Ein Jahres-EPS von 20 NOK wird nach wie vor anspruchsvoll zu erreichen. Und selbst wenn das geschafft wird, läge das KGV bei 15.  

3008 Postings, 4027 Tage warren64@germanSWOT

 
  
    #57
21.09.15 10:32
Gute Analyse, wie immer!

Mir war zugegebenermaßen nicht bewusst, in welchem Bereich sich der mögliche Gewinn pro Aktie bei Leroy in 2015 aktuell bewegt. Ein KGV von 15 ist für Leroy historisch sicherlich schon recht hoch.

Der Kurs in Euro ist natürlich von der extrem schwachen Krone geprägt, deren Auswirkungen auf Leroy ich nicht ganz beurteilen kann, da es positive (niedrigere Lohnkosten in $/€) aber auch deutlich negative (höhere Einkaufskosten für Futter in $) gibt. Ich gehe davon aus, dass die schwache Krone Leroy eher hilft.

Mal was anderes: Ich habe neulich im OMV-Forum gelesen, dass Du auch dort aktiv bist. Ich halte auch eine (deutlich kleinere als Leroy) Position in OMV.

Mir gefällt Dein analytischer Ansatz sehr. Darf ich fragen, welche anderen Titel Du noch hältst? Gerne per Boardmail.

Viele Grüße!

 

749 Postings, 3390 Tage Henri72Lachszucht in Chile

 
  
    #58
28.09.15 08:38
Die Lachszucht in Chile ist derzeit belastet mit Problemen mit der Lachslaus. Dies hatte man in Norwegen auch, führte zu heftigen Kursverlusten. Aber sind überwunden, man hat einen Putzerfisch gezüchtet, der die Laus fressen kann. Dazu setzt man noch etwas Medikamente für die Fische ein.
In Chile will man diese Putzerfische auch ranzüchten, es ist eine andere Lachsart, also klappt es mit den norwegischen Putzerfischen nicht. Dies dauert seine Zeit. Marine Harvest macht je Kilo Verluste in Chile. Das Unternehmen kann dies aber gut vertragen. Hat man das Problem in Chile gelöst, locken gute Ergebnisse in Chile.
Leroy konzentriert sich auf Norwegen, teure Endware beim Verkauf, plus effiziente Herstellung. Werden die Sanktionen zu Russland gelockert, läuft das Geschäft noch besser als derzeit. Aber es zeigt, wie anfällig das Unternehmen positioniert ist. Fallen in Europa die Preise für Lachs, fällt der Kurs deftig.
Ich halte daher beide Unternehmen, mit Austevol Seafood indirekt Leroy und direkte MH. Ich habe in beiden Unternehmen ca. 70% meines Depots investiert, denke fressen tun die Leute immer und fuhr damit gut.
Für MH spricht die super Dividende und die Selbstständigkeit. Die hat Leroy nicht wirklich mit einer Beteiligung von 62,5%. Der Abschlag ist in meinen Augen nicht ungerechtfertigt, aber beide Aktien bzw. alle drei sind günstig.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@warren64

 
  
    #59
2
29.09.15 21:51
Nachdem die Preissituation jetzt doch etwas besser aussieht, kann man vllt im wahrscheinlichen Szenario jetzt doch mit einem Jahres-EPS von 21,50 NOK rechnen und im optimistischen mit einem Jahres-EPS von 24 NOK (dafür muss aber viel zusammen kommen). Der Gewinn bei Leroy ist nicht ganz leicht zu prognostizieren: ein hervorragendes Quartal kann bei EPS von 8 NOK liegen ; Q2 dagegen lag bei EPS 4,40 NOK was eher schwach war. Q3 sollte eher wieder Richtung 6 NOK gehen. Und Q4 ist die große Unbekannte (bei Preis und Menge).

300 NOK / 21,50 NOK ergibt ~ 13,95 KGV -> das würde ich noch für fair ansehen.
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Aktuell wertet die norwegische Krone zum Euro immer mehr ab, auf jetzt schon über 9,50 NOK zum Euro. Das wirkt für Leroy wie ein kleines Konjunkturprogramm.
Die Futterkosten werden für Leroy in NOK zwar immer teurer, dafür erzielt Leroy recht ordentliche Lachspreise in NOK gerechnet bei stabilen 40 NOK je kg, was für den europäischen Importeuer mit rund 4,20 Euro für das Kg immer noch recht günstig ist, so dass entsprechende Nachfrage vorhanden sein sollte (Preise waren dieses Jahr schon über 5 Euro je kg).
Die Währungsentwicklung hat meiner Meinung nach keinen Effekt auf die Lohnkosten von Leroy, da ich davon ausgehe, dass die Mitarbeiter in NOK bezahlt werden.
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Entscheidend beim Q3 Ergebnis ist für mich die Erreichung der geplanten Mengensteigerung. Kann Leroy wirklich auf 45.000 t im Quartal hochgehen? Ich würde es sehr begrüßen, wenn es wenigstens mehr als 42.500 t werden.
EBIT je kg sollte ~ bei 10,5 NOK liegen.
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173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@Henri72

 
  
    #60
2
29.09.15 22:21
Ich weiß nicht ob die Probleme von Marine Harvest so einfach mit der Züchtung eines passenden Putzerfisches zu lösen sind. Ich denke die ganzen Umweltbedingungen sind in Chile ungünstiger: angefangen von der Wassertemperatur und -qualität bis hin zu politischen Gegebenheiten.
Ob man dort Lachs für umgerechnet 3,15 Euro (3,50 USD) das kg Herstellungskosten züchten kann, vermag ich nicht zu sagen. Experten sind skeptisch.
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Leroy konzentriert sich nicht auf Norwegen, sondern auf die EU! 54 % geht derzeit in die EU. 22 % geht nach Norwegen.
Ich gebe dir natürlich aber mit der Abhängigkeit vom europäischen Markt recht.
Andererseits ist die EU in sich recht breit aufgestellt. Ob eine Abhängikeit von Asiaten/Chinesen oder US-Amerikaner besser ist?
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Ein negatives EBIT je kg, würde ich keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen! Heißt es doch, dass Marine Harvest derzeit noch nicht einmal ohne Schuldzinsen profitabel wäre. (Für die Zinsen muss man schon an die Substanz).
Selbst die Forelle ist bei Leroy derzeit EBIT positiv mit 0,6 NOK je Kg und das ist schon schlimm genug. Glücklicherweise hat sie bei Leroy nur 7 % Anteil und die Situation sollte sich in Q3 weiter verbessern.
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Ein Riesenthema sind für mich noch die Russlandsanktionen: ich meine erste Schritte zu erkennen, die letztlich darauf hinaus laufen, dass sie binnen Jahresfrist fallen könnten. Das Treffen von Obama und Putin ist eine erste Annäherung durch die Notwendigkeit welche die Lage in Syrien an beide stellt.  

749 Postings, 3390 Tage Henri72Da machst Du aber MH mehr als schlecht

 
  
    #61
30.09.15 10:49
Wohlgemerkt, ich bin über Austevoll auch an Leroy beteiligt und mit nicht wenig. Und halte von Leroy auch viel. Aber ich zitiere aus dem MH Forum Libuda:
"
In connection with the presentation of the Q1 2015 results, Marine Harvest guided a total harvest volume of 107 thousand tonnes (GWE) for Q2 2015 (including MH Chile).

Note:
(1) The harvest volumes are provided in gutted weight equivalents (GWE). The figures include salmonid species only.


Additional information

Operational EBIT for the Group was approximately NOK 700 million in Q2 2015 (NOK 1,220 million in Q2 2014).

Total operational EBIT per kg through the value chain were approximately as follows for the main sources of origin:

?Norway            NOK 9.7


?Scotland          NOK 5.4


?Canada            NOK 2.1


?Chile                NOK -4.6


Insurance coverage in relation to the Calbuco volcanic eruption has positively impacted the operational EBIT for Marine Harvest Chile by approximately USD 5 million in the quarter. The announced restructuring of Marine Harvest Chile, whereby a provision of USD 11 million has been made, is not included in operational EBIT. This amount will be included in a separate line "Restructuring costs" in the complete quarterly report.

Reported net interest bearing debt (NIBD) was approximately NOK 7,700 million at the end of the quarter."

Und auch im 2. Quartal sieht "noch" gut aus, obwohl sie ca. 0,50€ je Kg in Chile Verlust machten. Und ja, in Chile spielt mehr mit rein. Auch die Strömung und die Meeresbuchten sind dort nicht so toll. Aber ich bin überzeugt, dass bekommen die hin.
                        Q2 2015         Q2 2014          
Operational EBIT        719             1 220                
Cash flow from operations  729       1324      
siehe S. 4 Quartalsbericht.
http://hugin.info/209/R/1945026/704993.pdf

 

3008 Postings, 4027 Tage warren64@GermanSWOT-Leroy-Bewertung

 
  
    #62
30.09.15 12:42
Du hast bestimmt recht mit Deinen Berechnungen, Du hast die Zahlen bei Leroy besser im Griff als ich.
Lass uns deswegen mal von einem KGV von 14 ausgehen.
Das ist in der Tat recht hoch für Leroy historisch gesehen.

Ich denke aber, dass es auch aufgrund der folgenden Faktoren gerechtfertigt ist:

1. Leroy setzt immer stärker auf die Vertikalisierung und wird deswegen (so hoffe ich) immer stabilere Erträge haben. Für einen gut vertikal integriertes Unternehmen im Lebensmittelbereich ist ein KGV von 14 sogar niedrig. Aber klar, das ist noch ein weiter Weg.

2. Sollte der russische Importbann fallen (und die Zeichen stehen zur Zeit tendenziell eher auf Entspannung) wird das besonders bei der Forelle eine deutliche Ergebnisverbesserung bewirken.

3. Zuchtfisch ist ein weltweites Wachstumsthema. Norwegen und i.b. Leroy steht für mich für verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema und für hohe Qualität und könnten deswegen sogar überproportional vom globalen Wachstum profitieren. Da für Norwegen die Einnahmen aus den Ölquellen nicht mehr so sprudeln, wird die norwegische Regierung vielleicht auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter verbessern, um diesen wichtigen Wirtschaftssektor weiter zu fördern.


Ich möchte sicherlich nicht leugnen, das es auch hohe Risiken gibt (volatile Lachspreise), aber über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren bin ich sehr zuversichtlich hinsichtlich dieses Investments. Bisher (Erstinvestition vor ca. 2 Jahren) bin ich natürlich hochzufrieden.

Noch eine Anmerkung: Habe diese Woche zum ersten Mal die Leroy-Forelle gegessen (Verpackung ähnlich wie beim Krone-Leroy-Lachs, es steht aber nicht explizit Leroy drauf, deswegen nur Vermutung). Die Forelle war sehr gut und erstaunlich günstig (verglichen mit dem Lachs). Werde ich sicherlich weiterkaufen.
 

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@ Henri72

 
  
    #63
1
30.09.15 16:40
Schlecht mache ich Marine Harvest bestimmt nicht. Dazu habe ich gar keinen Grund.
Aber du hast die entsprechenden Zahlen für Q2 ja selber aufgelistet.
Das norwegische Segment kann voll mit Leroy mithalten, während Chile rote Zahlen schreibt (trotz ausgeklammerter Restrukturierungskosten und sonstigem Ergebnisbeitrag durch eine Versicherungsleistung):
ein EBIT von -4,6 NOK je kg dürfte einem Verlust von 5,45 NOK je kg entsprechen:
5,45 NOK/kg*45.000.000 kg in Chile/Quartal = 245,25 Mio NOK Verlust im Quartal oder eine EBIT-Minderung von 207 Mio NOK im Quartal allein durch das Chile Segment.
Dadurch ist auf Konzernsicht die EBIT-Marge je kg bei Marine Harvest ~ 29 % schlechter als bei Leroy Seafood.
Als Aktionär würde es mich ärgern, wenn durch dieses chilenische Abenteuer im Jahr fast 1 Mrd. NOK verbrannt wird. Ohne den chilenischen Teil wäre das Unternehmen in meinen Augen ca. 25-30 % mehr Wert.

Auf gewisse weise ist Marine Harvest aber noch viel stärker von Norwegen abhängig als Leroy Seafood: sollten in Norwegen die Preise auf ca. 30 NOK je kg sinken, sind wahrscheinlich sowohl M.H. als auch LSF an der Grenze zur schwarzen Null, was jedoch LSF deutlich länger aushalten kann als M.H., da
1. LSF keine defizitären Sparten außerhalb Norwegens ausgleichen muss
und
2. LSF dynamisch gerechnet ca. 55 % weniger Schulden als M.H. hat.

------
Woher nimmst du die Überzeugung, dass sie es hinbekommen? Hatte die chilenische Sparte denn schon mal EBIT-Margen von NOK 12+ in der Vergangenheit? Falls ja, wie hoch waren die Preise damals? (Würde mich wirklich interessieren). Meine ausdrückliche Vermutung (ohne es zu wissen oder nachzuprüfen): Ich glaube nicht, dass die EBIT-Margen je kg in Chile so hoch wie in Norwegen sein können.
--------
Nur der norwegische Teil wäre sicher eine große Konkurrenz für Leroy Seafood und bestimmt ein tolles Investment. Auf diese Quersubventionierung und massive Imageschäden in Chile, hätte ich persönlich keine Lust, aber das mag Geschmackssache sein.
Außer dass M.H. um den Faktor 2,6 größer als LSF ist, sehe ich praktisch keine einzige Kennzahl oder keinen Aspekt, warum ich M.H. LSF vorziehen sollte.
 

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@ warren64 - Leroy Bewertung

 
  
    #64
2
30.09.15 17:42
1. Man könnte Leroy auch mit dem Dividendendiskontierungsmodell bewerten.
Dividende D sehe ich bei: 12 NOK
geforderte Rendite R der Aktionäre bei 7 %
Wachstumsrate der Dividende g bei 3 %
Unternehmenswert W = D / (R-g) = 12 NOK / (0,07-0,03) = 300 NOK
Kommt also auch hin!

2. Das sehe ich ganz genau so!
Wirtschaftsminister Gabriel hat sich ja schon andeutungsweise in dieser Richtung geäußert. Sollte sich Putin in Syrien als Partner des Westens einbringen, so dürfte der Westen Schwierigkeiten haben einen Partner weiterhin zu sanktionieren. Ganz abgesehen, dass diese Sanktionen der eigenen Wirtschaft mehr schaden als der russischen. Umgekehrt könnte die Aufhebung der Sanktionen einen russischen Run auf Westwaren auslösen, von dem dann auch LSF profitieren würde.

3. Auch hier volle Zustimmung.
Weltweit wächst die Menschheit jährlich um die Einwohnerzahl Deutschlands. Die Ressourcen sind aber endlich. Und für die Aufzucht von 1 kg Zuchtlachs braucht man sehr viel weniger Futter als für Schweinefleisch, Rinderfleisch oder Fisch in 'freier Wildbahn'.
Das Wachstum dürfte in den kommenden Jahren sogar noch höher als 3 % jährlich ausfallen. Und Leroy dürfte stärker als der Sektor wachsen.

4. Du meinst "Krone Fisch Forellenfilets" 125g für 1.99 Euro bei REWE?
Laut codecheck.info stammt dieser aus Aquakultur in der Türkei.
Um sicherzugehen, müsste man wahrscheinlich wirklich bei Krone Fisch anfragen woher sie ihren Fisch beziehen.
Trotzdem gut möglich, dass es Leroy ist, wenn 'wir' Weltmarktführer im Bereich Forelle sind.

 

749 Postings, 3390 Tage Henri72Wie MH es hinbekommt?

 
  
    #65
01.10.15 10:14
Dies hast Du selbst beschrieben. Zunächst reicht MH ein plus in Chile, um es heftig steigen zu lassen. Chile hat auch vorher rentabel produziert, bevor sie dort Probleme bekamen. Dies wird man schaffen.
Eben weil Reserven endlich ist, besonders guter Fisch mehr nachgefragt werden wird. Zudem bei den derzeitigen Preisen wird ja den Kokurrenzfirmen in Chile nicht anders gehen, da wird man die Produktion anpassen oder vor die Hunde gehen. Las schon von Firmen die dort Produktion einstellten, vor allem weil Strömung fehlte. MH hat den Schalthebel in der Hand, kann handeln, die anderen haben kaum mehr eine Wahl, zumal in Südamerika Kapital noch flüchtiger als in Europa ist.
Und wenn man den Sprung in Amerika schafft, dann ist man fast weltweit etabliert.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@ Henri72

 
  
    #66
1
02.10.15 21:27
"Chile hat auch vorher rentabel produziert, bevor sie dort Probleme bekamen. Dies wird man schaffen."

Ich weiß wirklich nicht woher du diesen Optimismus nimmst. Nachfolgend die jeweiligen EBIT Margen je kg für das Chile Segment von Marine Harvest. Jeweils in NOK (Anmerkung: ab 10 NOK Marge je kg würde ich von einem guten Ergebnis sprechen).

Q2/2007:   2,03
Q2/2008:  -5,51
Q2/2009: -40,96 (!!!)
Q2/2010:    1,42
Q2/2011:  -24,38 (!!)
Q2/2012:     0,60
Q2/2013:    n.a.
Q2/2014:    5,50
Q2/2015:    -4,64

In den letzten 9 Jahren hat man in Chile wahrscheinlich nur 1x halbwegs rentabel produziert und das war letztes Jahr. Alle anderen Ergebnisse sind zwischen unterirdisch und verheerend. Solche Werten deuten klar auf ein systematisches Problem hin. Dieses könnte M.H. also genau nicht lösen. Vermutlich sind die Bedingungen dort einfach zu schlecht als dass es besser ginge.
5,50 NOK ist für Chile ein Highlight was für Norwegen ein Lowlight wäre.
Werte von 10 NOK je kg oder noch mehr wird man dort - wenn überhaupt - sehr sehr lange nicht sehen.
In Chile werden Quartal um Quartal zig Millionen verbrannt und das Management sieht zu. Der chilenische Teil hätte schon längst verkauft gehört. Vermutlich findet sich aber kein Käufer. Schade um die guten norwegischen Standorte.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOTaktuelle Preise

 
  
    #67
1
02.10.15 21:34
Aktuell sind die Preise laut undercurrent news wieder auf 40 NOK je kg gestiegen.
Die Lachslaus war wieder aktiv (allgemein in Norwegen, nicht Leroy speziell) und hat für ein geringeres Angebot gesorgt, was leicht erhöhend auf den Preis gewirkt hat.
Die Preiskurve 2015 ähnelt ab Beginn des 2. HJs der von 2014, nur eben einige NOK parallel nach oben verschoben.  

749 Postings, 3390 Tage Henri72Chile hat ähnliches Problem wie Russland

 
  
    #68
05.10.15 08:41
Danke für die Zahlen von Chile. Es wird ja auch in Russland Lachs gefischt und produziert. Aber die Qualität hat einen schlechten Ruf, daher kauften vor den Sanktionen die Russen gern norwegischen Lachs, wird evtl. nach der Aufhebung der Sanktionen wieder so werden. Die Zahlen von Chile ernüchtern mich schon etwas. Woher hast Du die Zahlen? Diese habe ich bisher noch nicht gesehen.

Aber abgesehen davon, denke ich dass das Management schon weiß was es tut, sonst wird es nicht lange Rückhalt haben. Zudem bin ich optimistisch. Eine norwegische Firma wird auch in Chile auf Qualität setzen. Dies wird sich früher oder später auszahlen. Sonst würde ich Dir zustimmen, da hat man eine Menge Geld verbrannt.
Ich bin aber auf die Zahlen von Austevoll/Leroy und MH sehr gespannt.  

749 Postings, 3390 Tage Henri72Habe heute MH mal glatt gezogen

 
  
    #69
05.10.15 11:09
Habe es überdacht, gebe Dir Recht. Danke für Deine Hinweise. Bin mit Aktie aber dennoch mehr als gut gefahren. Habe meine Gewinne mitgenommen, ärgerlich wieder über 25% Steuern, könnte heulen. Aber ist halt so. Werde das Geld mal liegen lassen, warten und evtl. morgen/heute Abend andere Aktien suchen. Weiß noch nicht was, K+S sind über 20% gefallen, da kann man Korrektur mitnehmen. Oder Wacker Neuson, Deutz. Mal sehen.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@ Henri72 ; Leroy Höchststand

 
  
    #70
2
05.10.15 21:14
Ich will hier natürlich niemanden missionieren, sondern nur meinen Standpunkt begründen. Selbst wenn du den Verkaufserlös in Leroy steckst, bekommst du meiner festen Überzeugung nach 'mehr' für's Geld.
Die genannten Ebit/kg Ergebnisse stammen alle aus den Quartalsberichten von Marine Harvest selbst.

Wie hier alle gemerkt haben, steht Leroy Seafood gerade auf Höchststand sowohl in NOK (317) als auch in Euro (33,58).
Kilo-Preise sind nach wie vor stabil um 40 NOK / kg und die norwegische Krone ist mit einem Kurs von ~ 9,40 nach wie vor sehr günstig. Also gute Voraussetzungen für das nun so langsam bevorstehende Weihnachtsgeschäft.

IKEA kauft übrigens auch von Leroy Seafood (und das schon seit 1984) und vermeldet steigende Umsätze bei Essen und insbesondere bei Lachs. Hintern den Fleischbällchen ist Lachs das zweitbeliebteste Essen bei IKEA. (Über 200 Mio Euro Umsatz pro Jahr mit Fisch). Seit 2 Wochen kauft IKEA nur noch von zertifizierten Züchtern, was Leroy natürlich in die Karten spielt.

Bin sehr gespannt wie es mit dem Aktienkurs von Leroy weitergeht: ich hatte nicht erwartet, dass die 32 Euro bzw. nun sogar die 33 Euro Marke überwunden wird. Bisher konnte man sich ja immer darauf 'verlassen' dass die Aktie von 26,50 Euro auf 32 Euro ansteigt um dann wieder auf 26,50 Euro zu fallen und wieder auf 32 Euro zu steigen. Die Theorie scheint nun hinfällig.

Die Veröffentlichung der Q3 Ergebnisse wird noch 5 Wochen auf sich warten lassen.
In 2-3 Wochen sollten die Lachspreise wieder anziehen.
Ab KW 46/47 könnten wir die 45 NOK/kg Marke überwinden.  

749 Postings, 3390 Tage Henri72Habe doch schon eine Menge Aktien von Austevoll

 
  
    #71
06.10.15 08:52
Das reicht mir erst einmal. Weiß noch nicht in was.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOTLeroy steigt weiter...

 
  
    #72
06.10.15 15:54
... auf nun schon 323 NOK bzw. 34 Euro.

Als guter relativer Vergleichsmaßstab kann Konkurrent und Kooperationspartner  SalMar gelten. Dieser produziert ebenfalls in Norwegen (und mit Leroy zusammen 50:50 in Norskott Havbruk) ist aber gemessen an EBIT und Menge rund 10 - 15 % kleiner als Leroy Seafood (EBIT-Margen je kg sind praktisch identisch), Leroy hat aber 54 % mehr Eigenkapital und sowohl in absoluter als auch in relativer Hinsicht eine geringere (zinstragende) Verschuldung als SalMar.

-> Leroy müsste also nach Ertragswert mindenstens (!) 15 % mehr Wert sein als SalMar.
-> Tatsächlich ist Leroy aber - trotzt Rekordstand der Aktie -  an der Börse nur knapp 7 % mehr Wert als SalMar. Auch in relativer Hinsicht ergibt sich hier also noch Aufwärtspotential für Leroy (von der deutlich besseren Substanz einmal ganz zu schweigen).  

3008 Postings, 4027 Tage warren64Die niedrigere Bewertung

 
  
    #73
1
06.10.15 21:22
von leroy verglichen mit salmar ergibt sich m.e. aus dem beherrschenden Anteil von austevoll. Eine Übernahme von leroy ist deswegen nicht möglich, sondern nur ein Verkauf durch austevoll. Deswegen ist etwas weniger Fantasie in der Aktie.

Mir ist das egal, ich möchte sowieso nicht verkaufen. Wehe, austevoll verkauft leroy, dann lege ich mein Veto ein!  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOT@ warren64

 
  
    #74
06.10.15 21:42
Das kann eigentlich nicht der Grund sein, da SalMar von KVERVA ebenfalls beherrscht wird.  

173 Postings, 4136 Tage GermanSWOTSalMar

 
  
    #75
06.10.15 21:50
Vielleicht liegt's ja auch einfach an der hohen Dividendenrendite von SalMar, die derzeit trotz gestiegenen Kursen immer noch bei über 7 % - und damit deutlich höher als bei Leroy - liegt.
Leider gibt es immer noch Anleger, die sich davon leiten bzw. blenden lassen, so unsinnig solches Verhalten auch ist.  

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