Jinko Solar vor einer Neubewertung ?
Langfristig bin ich immer noch positiv für JKS *, jedoch könnte es sein, dass kurzfristig niedrigere Kurse kommen. Wie man damit umgeht, muss jeder mit sich selbst ausmachen.
*Einschränkung: Der Kursrutsch hat mich dergestalt misstrauisch werden lassen, als dass ich hinterfrage, ob das was wird mit dem YieldCo. Und wenn nein, sind die Projekte (in China belegen) so ohne weiteres veräußerbar. Anderenfalls nämlich wäre mir das Fremdkapital zu hoch.
Das habe ich vor einer Woche einfach ausgeblendet.
Zumal ja Jinko in dieses None-GAAP-Ergebnis Dinge rein packt die dort eigentlich nichts zu suchen haben meiner Auffassung nach, da sie zum einen zum ganz normalen operativen Geschäft dazu gehören wie z.B. Kosten für Optionen (4,5 Mio. $ in Q2/z.B. Mitarbeiter, Hedging) oder Abschreibungen/Rückstellungen auf Beteiligungen oder Kundenkredite (6,8 Mio. $ in Q2) und auf der anderen Seite werden positive Sondereffekte wie z.B. das Auflösen von von latenten Steuern (ca. 5 Mio. $ positiver Effekt in Q2/Verlustvorträge) nicht gegengerechnet. Das alles macht das None-GAAP-Ergebnis viel zu gut als es denn tatsächlich ist.
Ich hatte vor gut zwei Jahren zu den Q2-Zahlen 2013 darüber mit Jinko schon diskutiert über E-Mail, da Jinko ihr ausgewiesenes NONE-GAAP-Ergebnis viel zu gut aussehen lässt wie es denn tatsächlich ist. Außerdem stellt sich für mich die Frage was die Zinsen der zwei Wandelanleihen (in Q2 2,7 Mio. $) im None-GAAP Ergebnis zu suchen haben. Das macht kein China-Solaris bis auf Jinko, denn letztendlich müssen diese Zinsen bezahlt werden.
Lange Rede kurzer Sinn nur auf das Jinko None GAAP-Ergebnis zu schauen und damit ein Ergebnis zu bewerten und das wirklich ausgewiesene EPS-Ergebnis, 0,40 zu 1,08 $ total zu ignorieren ist meines Erachtens der falsche Weg. Zumal es in Q1 schon eine große Diskrepanz zwischen ausgewiesenen Ergebnis und None GAAP-Ergebnis gab und das ist auch klar, da Jinko meines Erachtens in das None-Ergebnis alles rein haut was erlaubt. So kann man sich dann jedes Ergebnis schön rechnen.
Mein Ergebnis nach Sondereffekten sieht so aus:
ausgewiesener Nettogewinn: 12,3 Mio. $
+ 8 Mio. $ Bewertung Wandelanleihe
+ 6,8 Mio. $ Abschreibungen und Beteiligungen und Retainage-Kredite
- 4,6 Mio. $ Steuern
None GAAP-Ergebnis nach ulm: 22,5 Mio. $
EPS: 0,70 $
und damit liegt Jinko unter den Erwartungen und das sieht man auch an der schwachen EBIT-Marge mit nur 7,4%. Die schwächste seit Q1 2013.
Damit aber genug des Pessimismus, aber ich wollte nur wieder mal auf das Jinko None GAAP-Ergebnis hinweisen, das man meiner Meinung ohne es sich selbst anzuschauen nicht einfach so übernehmen kann wie es publiziert wird.
Was aber gestern komplett untergegangen ist ist die wirklich gute Q3-Guidance und die Aussagen von Jinko, dass man mit stabilen Modulpreisen rechnet und die operativen Kosten zum Umsatz auf mindestens 12% zum Umsatz runter gehen werden (Q2 bei 13,4 %). Es dürfte/sollte in Q3 zu einem richtig schönen Anstieg der Modulbruttomarge von um die 2,5% auf um die 21% kommen (Kostenreduktion bei gleichzeitig stabilen Modulpreisen: ca. + 1%/Malaysia-Produktion: ca. + 1%/Yuan-Abwertung: ca. 0,8 %)
Q3-Modulumsatz inkl. Zellen und Wafer: 560 Mio. $ (950 MW Module)
Stromumsatz: 35,5 Mio. $
Gesamtumsatz: 595 Mio. $
Q3-Bruttogewinn Module: 117,6 Mio. $ (Marge: 21%)
Q3-Bruttogewinn Strom: 19,2 Mio. $ (Marge: 54%)
Q3-Gesamtbruttogewinn: 136,8 Mio. $ (Marge: 23%)
Q3-EBIT: 65,4 Mio. $ (12% zum Umsatz)
Q3-Zinsaufwendungen: 13 Mio. $
Q3-EBT: 52,4 Mio. $
Q3-Nettoergebnis: 43,5 Mio. $ (Steuerquote 17%)
Q3-EPS: 1,35 $ (Aktien 32,1 Mio. $)
Es wird mit 99,999%iger Sicherheit in Q3 zu einem richtig schönen Gewinnsprung kommen beim ausgewiesen Ergebnis. Danach kann man wieder sagen Jinko ist Back. Jedenfalls waren die Q2-Zahlen von Jinko nicht allzu gut. Da ist von Jinko dann schon deutlich besseres gewohnt.
So lange die Börsen so turbulent sind wird das aber keine Rolle spielen wie denn die Q3-Zahlen ausfallen können, aber danach dann schon. Wobei aber dieser wohl nicht kommende YieldCo in den nächsten 9 bis 12 Monaten belasten wird.
@4530: Und vor zwei Monaten war der Kurs noch bei 30 Euro...
Sicher juckt es in den Fingern aber ins fallende Messer hab ich oft genug gegriffen also wird ich mal das Wochenende wirken lassen und am Montag weiter sehen.
ulm000 führst Du noch Deine Kalkulation für den Weltmarkt ? Siehst Du dieses Jahr 55GW plus x ?
Wann man wieder reingehen sollte keine Ahnung. Dazu habe ich auch nie in den Threads Tipps gegeben und werde das auch nicht tun. Ich für meinen Fall bin gestern wie angekündigt zu 19,40 $ raus. War ein Verlust von 15% und ich wollte meine diesjährigen Jinko-Gewinne sichern. Das war mein Plan/Strategie und ich habe bis jetzt in diesem Jahr mit Jinko 40% plus gemacht und ich werde definitiv kein Risiko bei Jinko eingehen bis Oktober. Danach dann schon weil die Q3-Zahlen wirklich richtig gut werden.
Ich bin in einigen Sachverhalten bei Back wie z.B. dass das 2. Hj sehr gut werden wird, aber durch den Nicht-Börsengang des YieldCos in absehbarer Zeit wird die sehr hohe Verschuldung von Jinko immer wieder aufs Tablett kommen und dem sollte man sich bewusst sein. Gut ist das für die Aktie mit Sicherheit nicht. Das habe ich mir vor einigen Wochen noch ganz anders vorgestellt.
Im Prinzip haben wir gestern bei Jinko eigentlich fast nichts anderes gesehen wie bei Canadian nach den Zahlen. Canadian wie Jinko haben nun wirklich keine guten Zahlen gebracht, vor allem bei den Margen, und beide haben sich sehr nebulös zu den YieldCo-Plänen geäußert. Und dann passiert halt das was passiert ist es geht deutlich runter bei solchen großen Unsicherheiten und das wurde dann noch beschleunigt durch die Gesamtmärkte.
Meine Strategie ist die, dass ich meine wunderschönen bisherigen Jahresgewinne nicht aus Spiel setzen werde in diesen nicht einschätzbaren Börsenzeit und Halten auf Teufel komm heraus kommt für mich ohnehin nicht Betracht. Selbst Nordex und Vestas, von denen ich noch sehr viel erwarte kurstechnisch, würde ich zu meinen Wiedereinstiegskursen von Mitte Juni von 20,60 € respektive 44,40 € verkaufen. Mein einzigstes richtiges Problemkind in meinem Depot ist Trina. Erst vor ein paar Tagen rein und mit 14% deutlich im Minus. Hier muss ich mal schauen wie ich raus gehe, aber auf Teufel komm heraus halten kommt für mich überhaupt nicht in Frage.
Gestern die Zahlen die ich vor 13 Uhr gepostet habe (!!) war leider zu wenig Zeit das none-gaap und gaap so schnell auseinander zu halten.
Für mich gilt: Keine Aktien erkaufen und zukaufen wenn die Kanonen donnern, hat man ja heute morgen gesehen. Bin die nächsten zwei Wochen im Urlaub. Werd danach sehen was in der Zwischenzeit passiert ist.
Fakt ist: Irgendwann kommt auch wieder Fantasie in die Branche und damit höhere KGVs! DAVOR muss man einsammeln
Weil ich keinen Nerv habe dann wieder den passenden Einstieg zu finden. Und bei meiner doch erheblichen Stückzahl kämen dann noch hohe Verkaufs- und Kaufkosten dazu. Würde sich natürlich lohnen wenn der Kurs weiter fällt Richtung 14 etc. Aber wer weiß das schon und deshalb sitze ich es wie Stefan jetzt aus.
Und wie Ulm sagt sollte sich zu den Q3 Zahlen die Stimmung wieder aufhellen.
Bis dahin wie schon gesagt Augen zu und durch.
Vg
Taktueriker
Das Kernproblem für die enttäuschende Q2-Bruttomarge waren hohe Absätze in China (+105 MW zu Q1//dort sind mit 0,53 $/W die niedrigsten Modulpreise) und der hohe Absatz in den USA (+ 98 MW zu Q1/dort erzielte Jinko aufgrund der Strafzöllen wohl nur eine Bruttomarge von um die 16%) bei gleichzeitigen Absatzrückgang im hochpreisigen europäischen Markt (- 35 MW zu Q1). Dazu kommt noch, dass das "Loch" zwischen Modulfertigungskapazitäten und Wafer/Zellfertigungskapazitäten größer geworden ist zu Q1. Zu den Modulfertigungskapazitäten von aktuell 4 GW fehlen mittlerweile 1,5 GW an Zellfertigungskapazitäten und 1 GW an Waferfertigungskapazitäten. Zellen dazu kaufen ist natürlich teurer wie selbst zu produzieren. Das erhöht die allgemeinen Produktionskosten um gut und gerne im Verhältnis auf um die 0,02 $/W. Deshalb haben auch die ausgewiesenen Inhouse-Produktionskosten auch keine allzu große Aussagekraft mehr, da so gut wie alle China-Solrais mittlerweile nicht mehr voll vertikal integriert sind.
Zudem waren die operativen Kosten mit 67 Mio. $ um rd. 10% bzw. 6 Mio. $ zu hoch in Q2 mit 13,3 % zum Umsatz. Dürfte an einigen Dingen gelegen haben wie z.B. höhere Entwicklungskosten (machte rd. 0,5% aus) und dem Ramp Up der Malaysia-Produktion.
Übrigens rivera das mit dem None-GAAP Ergebnis war nicht auf dich bezogen, sondern zum einen weil ja hier einige User immer auf dieses Ergebnis hinweisen und zum anderen weil Meister Maydorn mit seinem oberflächlichen bla bla bla sich auch immer auf dieses None GAAP Ergebnis bezieht und damit irgendwelche abstruse Kursziele ableitet.
Da wir den schuldhaften Ausstieg verpaßt haben, und die 3 bzw.6 Monate schnell um sind, wagen wir das Risiko und bleiben drinn.
Dazu kommt noch, dass das "Loch" zwischen Modulfertigungskapazitäten und Wafer/Zellfertigungskapazitäten größer geworden ist zu Q1. Zu den Modulfertigungskapazitäten von aktuell 4 GW fehlen mittlerweile 1,5 GW an Zellfertigungskapazitäten und 1 GW an Waferfertigungskapazitäten. Zellen dazu kaufen ist natürlich teurer wie selbst zu produzieren. Das erhöht die allgemeinen Produktionskosten um gut und gerne im Verhältnis auf um die 0,02 $/W
Angeblich verstehen die "Großen" den Niedergang der Aktie auch nicht.
Daher ist meine Devise, erst mal abwarten und gucken, wie sich die Lage entwickelt und erst wieder Jinkos günstig einsammeln, wenn ein Boden gefunden ist.
Lieber die ersten 10% Kursanstieg verpassen, als ins fallende Messer zu greifen und weitere 30% minus riskieren.
Die Zahlen waren echt klasse und der Kurssturz ist übertrieben, da bin ich natürlich ganz bei euch. Aber im aktuellen China-Crash möchte ich einfach keine Chinaaktien im Depot haben.
Gruß TBH
Was kann passieren ""kann"" entweder es dreht sich zum guten heute oder aber man blickt auf nächste Woche, geht China weiter runter wird das Spuren hinterlassen und beim betrachten des S&P der kurz vor 2000 steht möchte ich mir nicht ausmalen was passiert wenn es da drunter geht.
Der Dow ist auch nicht rosig, was wenn der mit China gleich mal mit korrigieren will.
Momentan ist alles möglich.
ich bin ja auch fürs halten , hat mich diesmal auch echt ne Menge Geld gekostet aber wenn es so weiter geht kann man irgendwann nur noch warten.