Lebenstraum Weltumradlung
Trotzdem bin ich heute Morgen erst kurz nach 7.00 losgefahren. Schuld daran war die leere Batterie des Tachos und so "musste" ich diese wechseln und den Tacho neu programmieren.
Die ersten 9km kannte ich ja bereits vom Vortag und abermals hatte mir dieser Abschnitt in der kühlen Berglandschaft spaß gemacht. ich war ein wenig früher unterwegs und das von den Bäumen herunterhängende Farn, Moos kam mir doch ein wenig gespenstisch vor. An den kahlen Berghängen außerhalb des Nationalparks hing noch teilweise leichter Bodennebel.
Weiter ging es steil bergauf und die Geräusche des Tretlagers klangen nicht gerade verheißungsvoll. Auf der schätzungsweise 1.300 m hoch gelegenen Passhöhe hatte ich einen herrlichen Ausblick auf das Tal des NP.
Nächstes Ziel war nun Santa Maria welches bereits wieder recht tief lag. Kurz danach passierte ich einen schönen Stausee und konnte beobachten, wie 4 Jungs mit dem Platzieren eines Angelköders beschäftigt waren. Während ein Junge mit dem Köder hinausschwamm achteten zwei andere darauf, dass die Schnur reibungslos durch den Schilfgürtel glitt während der 4. die Rolle in der Hand hielt.
Danach ging es noch einige male bergauf/-ab ehe ich nach 60km die Karibik erreichte. in den Moment als ich das Meer sah wurde ich ein wenig melancholisch und mir wurde klar, dass mir in diesem Moment die Südamerika Durchradlung gelungen war. Ich ging in mich, musste an die letzten 10 Monate denken und daran mit welchen Erwartungen ich damals in Feuerland gestartet war. Es war ein bewegender Moment und gerne erinnerte ich mich an die Highlights des Kontinents.
http://w0.fast-meteo.com/locationmaps/Cumana.8.gif
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/...n_Luis_Cumana.JPG
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/02/33/f5/49/cumana.jpg
Die Straße wurde nun wieder breiter, der Autoverkehr leider auch wieder stärker. Ohne zu zögern fuhr ich Richtung Cumana und verzichtete somit auf einen östlichen Abstecher nach Carupano.
Mit dem Radeln entlang der Karibik haben sich auch die Leute und deren Lebensweise geändert. Ich sah doch etliche dunkelhäutige Menschen, anscheinend will man mich bereits auf Afrika einstimmen. Auch wurde ich des Öfteren von der Straße aus äußerst laut angesprochen/-gepöpelt und sofort dachte ich daran, dass ich von nun an äußerst vorsichtig sein sollte. Ich fuhr an zahlreichen Ortschaften vorbei und sah äußerst gepflegte, freie Sandstrände. Gerne hätte ich an einem dieser mein Zelt aufgeschlagen doch zog ich die Sicherheit eines Hotels vor.
Bei der Stadteinfahrt, so ca. 10-15km vor dem Zentrum sah ich dann wohl das schlimmste Slum, welches ich in Südamerika bisher gesehen hatte. Es war ein äußerst trauriger Anblick nackte Kinder vor einer Kloake spielen zu sehen, im Hintergrund standen deren Blechhütten welche nicht besonders Widerstandsfähig aussahen.
Während eines starken Regenschauers sah ich einen Mc Wörg und es war klar, dass ich mich dort erst einmal stärken musste. Danach begab ich mich in das Stadtzentrum und die billigsten Hotels lagen bei 9`bzw. 10`Bolivar. Dank der Info eines Mannes fand ich eine private Unterkunft für 25`für drei Nächte. Nach Besichtigung des Zimmers wollte ich aufgrund fehlendem Fenster! bzw. Schimmel an den Wänden bereits wieder gehen doch als der Preis auf 15`fiel willigte ich ein. Ich fühle mich dort zwar nicht sonderlich wohl denke jedoch dass mein Geld einem guten Zweck sprich einer armen Familie zugute kommt.
Gruß Welti
Im Gegensatz zu Brasilienscheint hier in Venezuela am Sonntag richtig was los zu sein. Die Straßen waren bereits gegen 7.30 mit Leben gefüllt, einige Leute hatten ihre Imbissbuden an den verschiedenen Plazas aufgebaut, auch war es kein Problem offene Bäckereien zu finden. Sollten im Laufe des Tages auch die Internetcafés öffnen so werde ich heute wohl noch einige Emails schreiben.
http://cdn4.vtourist.com/19/3553229-Cumana_Cumana.jpg
http://www.notiminuto.com/site/assets/files/82041/...a-notiminuto.gif (nicht besichtigter Hafen)
Jetzt kurz vor 18.00 sitze ich wieder einmal in einem Wettbüro wo die Einheimischen hauptsächlich auf Pferde setzen. Wie in vielen Ländern Südamerikas auch scheint dies eine besondere Leidenschaft der Leute zu sein, Pferderennen finden wohl fast täglich statt. Die Leute sitzen an der Plaza, sind mit Pferdezeitschriften, Handys und Radio ausgestattet und trinken hierzu ihr Bier. Übertragen wird derzeit eigentlich ein Baseballspiel doch schaut sich dieses niemand an. Findet dann eines dieser Rennen statt füllt sich der Raum mit Wettbegeisterten. Nach dem Zieleinlauf sieht man zum einen glückliche, zum anderen jedoch auch traurige Gesichter....
Den Tag selbst habe ich dann größtenteils vor dem Computer verbracht und einige Zeitungen gelesen. 1 Woche vor den Bundestagswahlen hat sich die rot/grüne Regierung wieder vor die Opposition gebracht. Die ablehnende Haltung gegenüber dem Angriff des Iraks scheint ihr wohl Stimmen gebracht zu haben - ich bin echt gespannt wie die Wahlen ausgehen. Wäre ich nun zu Hause würde ich wohl erstmals die Grünen wählen, der Fischer imponiert mir schon ein wenig.
Der EHC hat sein 2. Auswärtsspiel verloren, und zwar mit 4:1 beim derzeit amtierenden Meister Bremerhafen. Während des Spiels habe ich das erste mal gechattet und werde dies in Zukunft wohl öfters machen. Man erfährt so schneller Infos und kann sich mit den Fans "unterhalten".
Gruß Welti
Nachdem ich wieder einmal einige Stunden im Internetcafe verbracht habe sitze ich in einem Restaurant, trinke bereits ein Bier und erfreue mich über die Schönheiten sprich die Frauen der Karibik.
Hier in Cumana hat das übliche, hektische Großstadtleben eingesetzt, der Alltag eben.
Beim Einsteigen in den Bus z.B. kennen die Leute keine Gnade, es wird gedrängelt um einen Sitzplatz zu ergattern. Die CD Verkäufer haben ihre Anlagen gemäß dem Motto je lauter desto besser aufgedreht, so kommt es mir zumindest vor. Die arbeitende Mittelschicht trägt das Handy wie einen Revolver zur Schau, das ist mir auch schon des Öfteren aufgefallen. Venezuela ist m.M.n das Land, wo der Unterschied zwischen reich und arm am größten ist, zumindest in SA.
Es gibt wohl alle drei Schichten in diesem Land. Im Gegensatz zu den Drittländern, Venezuela gilt als Schwellenland, werden die Armen täglich mit den wohlhabenden konfrontiert und somit auch entsprechende Konsumwünsche geweckt. Diese können sie sich dann ohne Arbeit nicht erfüllen und somit beschafft man sich das Geld mit entsprechender Kriminalität. So gesehen freue ich mich darauf Cumana morgen verlassen zu können um in Santa Fe ein wenig karibischen Flair genießen zu können.
Ich bin jetzt schon gespannt was mich zuletzt dann in Caracas erwartet.
Gruß Welti
http://www.strampeln.de/images/reisen/venezuela/Venezuela-017.JPG
(meine Umgebung der nächsten 3 Tage)
Wie auch immer werde ich dennoch 2 Nächte hier bleiben da ich für 3.000 Bolivar meine Hängematte auf dem Flachdach eines Restaurants aufbauen konnte. Beim Duschen wimmelte es nur so von Moskitos und ich bin echt gespannt wie die Nächte werden, sicherheitshalber wurde das Moskitonetz mit aufgebaut.
So wie es derzeit ausschaut wird es wohl nichts mit einem Sonnenuntergang an der Karibik, zumindest nicht heute.
Heute morgen ging es um 7.00 los und auf dem Weg nach Santa Fe war ich dann doch ein wenig überrascht, dass ich einen ca. 10km langen Anstieg zu meistern hatte. Genauso darüber, dass ich heute etliche sportlich fahrende Biker sah welche allesamt recht professionell ausgerüstet aussahen und schnell unterwegs waren. ich hätte ihnen mit Sicherheit nicht folgen können.
Auf dem Weg nach Santa Fe passierte ich den Muchina NP und ein Besuch wäre vielleicht interessant gewesen. dies hätte jedoch 5km downhill bedeutet und so zog ich es vor weiterzufahren.
http://santaferesort.com/...uela_map_beach_coast_Caracas_Santa_fe.jpg
(restliche Route von Cumana nach Caracas)
Gruß Welti
auf dem Rückweg.Besuch hätte sich gelohnt gibt einen Boots-
Service zu den ganzen Inseln mit wunderschönen Sränden.
War öffters dort mit der Familie.
Zuvor war ich am Strand und habe den Fischern zugeschaut, wie sie ihre Beute an die bereits wartenden Abnehmer verkauft haben. Wie überall in Südamerike ging es dabei laut her um sich später wieder zu "beruhigen".
Hier in Santa Fe gibt es noch keine richtigen Fangflotten und so ziehen die Fischer täglich mit ihren einfachen, kleinen Booten hinaus aufs Meer. Ich glaube nicht, dass sie hier in der Bucht auf Beute gehen denn dafür wäre sie wohl zu klein.
Nutznießer dieser täglichen Szenerie sind die vielen Pelikane, die nur darauf warten irgendwelche Abfälle zu erhaschen. Entweder schwimmen sie auf dem glasklaren Wasser oder machen es sich auf den anliegenden Booten bequem.
https://c1.staticflickr.com/1/29/117603330_ded84cd81c_z.jpg
Leider sieht man auch hier in Santa Fe recht viele dunkle Gestalten herumlaufen. Gemeint sind nicht nur jene welche für meine Verhältnisse einfach zu viel trinken sondern auch Drogenabhängige. Mittlerweile bilde ich mir ein solche zu erkennen und wenn einer dieser seinen nächsten Schuss braucht, so ist dieser wohl zu allem bereit. Erst gestern habe ich eine Spritze auf dem Hotelgelände entdeckt.
Markus der Hotelbesitzer teilte mir mit, dass dies erst in letzter Zeit der fall war. Er selbst wohnt im 40km entfernten Puerto Cruz und aufgrund seiner Abwesenheit ist es vielleicht auch nur der Fall, dass es zu so etwas kommen konnte. Er selbst ist erst seit 10 Jahren hier in Venezuela und hat sich als einer der ersten auf die Touristenszene spezialisiert. Mittlerweile ist fast jedes Haus am Strand eine Herberge, wobei es glücklicherweise keine Neubauten sind. Einheimische Touris sind nicht auszumachen und vieles scheint in westlicher Hand, wobei max. 20 Wesis auszumachen sind. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Schulferien zu ende gegangen sind.
Stellt euch das einmal vor..., heute Nachmittag war ich nach Frankreich erst das zweite mal im Meer ein wenig schwimmen. Es war ein unheimlich schönes Gefühl sich von dem salzhaltigem Wasser treiben zu lassen. Vom Strand aus wurde es recht schnell tief (1,50m) und dann konnte man noch einige Meter hinauslaufen. Das Meer scheint hier noch intakt zu sein und ich hatte keinerlei Probleme auf den Grund hinabzublicken.
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Heute Vormittag hatte ich mich noch ein wenig mit einem Deutschen unterhalten, der seit 20 Jahren in Venezuela lebt. Er verdient sein Geld ebenfalls mit Touristen wobei seine Kunden hauptsächlich Biologen und Naturliebhaber sind welchen er die Tierwelt Venezuelas näher bringt. Auch er warnte mich vor Caracas und ich weiß wirklich nicht wie ich meine letzte Woche in Südamerika gestalten soll.
Gruß Welti
Gute 170`habe ich noch, sodass dies für die nächste Woche eigentlich ausreichen müsste. Sollte ich jedoch Black Beauty noch auf Vordermann bringen lassen muss ich entweder nochmals Geld abheben oder mit der Karte bezahlen.
Mein Plan ist nun in drei stressigen Fahrtagen, die Strecke soll recht hügelig sein, die 360km nach Caracas zurückzulegen um dort dann drei weitere Tage zu verweilen. Ich möchte dort am Sonntag, eventuell auch erst am Montag ankommen um mich in aller Ruhe auf Afrika vorbereiten zu können.
Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt entlang der Küste nach Maiquetia zu fahren, doch muss ich auf alle Fälle in die Innenstadt um mein Päckchen abzuholen. Ich vermute stark, dass die nächsten Tage nicht sehr erholsam sein werden und möchte deshalb heute noch mindestens zwei Karten schreiben. Gespannt bin ich auch darüber ob mein Päckchen angekommen ist denn ein seit einiger Zeit hier lebender Deutscher meinte nur, dass in Venezuela zuletzt gar nichts mehr klappen würde.
Kurz nach 16.00 sitze ich wieder bei der "Fischabladestell" und das lebhafte Treiben dort interessiert mich doch sehr. Sobald ein Fischerboot ankommt wird berichtet welche Fische gefangen wurden und sogleich entfacht eine heftige Diskussion über den Preis. Alles wirkt hektisch, ist zudem recht laut und manchmal meine ich, dass es zu Handgreiflichkeiten kommen müsste. Bisher war dies noch nicht der Fall und in diesem Getümmel scheine ich als Gringo gar nicht wahr genommen zu werden. Dem anderen die Fäuste zu zeigen scheint wohl eine Art Zeichensprache zu sein.... Sobald der Fisch dann verkauft wurde wird dieser in Kisten verpackt und mit Eis überdeckt. Die Fänge sind größtenteils für Caracas bestimmt und die Fahrer verweilen 2/3 Tage hier bis sich die Fahrt nach Caracas rechnet. Was mich ein wenig verwundert ist die Tatsache, dass die Fische nicht ausgenommen werden. Mit Sicherheit wäre ein Tag auf einem solchen Boot mal interessant gewesen. Die Fischer selbst wohnen zumeist auf den Inseln und nicht hier in Santa Fe.
Gruß Welti
Nach recht schlafreicher Nacht bin ich kurz vor 7.00 losgefahren. Ich wäre früher startklar gewesen doch war noch keiner da, um Black Beauty aus einem verschlossenen Raum zu holen. Ich polterte heftig gegen eine Türe und nach einiger Zeit erschien schlaftrunken ein Mann und ermöglichte mir so den Start.
Das Radeln am frühen Morgen war herrlich und die ersten beiden Stunden fuhr ich größtenteils im Schatten. Es gab einige Anstiege zu bewältigen und am Ende der darauffolgenden Abfahrten sah ich herrliche Sandstrände die mit Palmen gesäumt waren. Da es ja noch früh am Tag war verzichtete ich auf ein Bad.
Die ersten 36km absolvierte ich in einem knappen 15er Schnitt und gönnte mir zum Frühstück 2 Pizzen. Das war die einzige Mahlzeit, die ich während des Tages zu mir nahm. Getrunken wurde reichlich und zwar insgesamt 6l bis Clarines.
Auf dem ersten Teilstück war es wie bereits geschrieben hügelig, danach wurde es eben und das Fahren durch Puerto Cruz (250`) sowie kurze Zeit später Barcelona (300`Einwohner) war stress pur. Die beiden Städte werden in Kürze wohl "zusammenwachsen" und in naher Zukunft wohl eine Millionenstadt bilden. Zum Glück waren die Hinweisschilder übersichtlich und reichlich angebracht, sodass die Orientierung kein Problem war.
Es folgte nun das Radeln auf einer Autobahn und ich passierte zahlreiche Ölfelder. Markenzeichen war jeweils ein brennender Schlot wo die ausgetretenen Gase verbrannt wurden. Die Anlagen sahen äußerst modern aus und erinnerten mich ein wenig an den Ruhrpott bzw. der BASF Anlagen in Mannheim.
Ein äußerst heftiger Rücken- bzw. Seitenwind brachte mich gut voran und bereits gegen 14.00 erreichte ich Clarines. beim ersten Hotel wollte man 10`Bolivares, beim Zweiten mit AC bereits 18`. Auf weiteere Suche bin ich dann gar nicht gegangen und schlafe entlang der Hauptstraße ca. 2km vom Zentrum entfernt.
Nach der Dusche dann der Schreck. Routinemäßig überprüfte ich mein 3. Gelddepot im Ortlieb Seesack und siehe da, die 100` Bolivares fehlten. Entweder hat man mir das Geld in Santa Fe oder bereits in Cumana gestohlen. Ich selbst glaube, dass dies zuletzt geschehen ist und wenn ich nicht unter Zeitdruck stehen würde, würde ich morgen zurück trampen um einen riesen Laden vor dem Restaurant/Herberge zu machen, bis ich mein Geld wieder hätte. Ich würde jeden Touristen der dort essen wollte mit entsprechenden Infos füttern bzw. denen die dort speisten das Essen vermiesen und zwar solange, bis man mir das Geld wieder geben würde. Erstmals bin ich nun bestohlen worden und zwar vermutlich vom Personal. Was soll`s, es ist ja nur Geld und es gibt schlimmeres, auch wenn der Verlust schmerzt.
Gruß Welti
Bevor ich vom Tagesgeschehen berichte möchte ich mich allerdings noch entschuldigen. Wieder einmal habe ich zu schnell verurteilt, denn die 100`Bolivares wurden mir nicht gestohlen sondern hatte ich das Geld in Cumana vorsorglich in einer Tablettenschachtel versteckt. Gestern Abend beim Einschlafen fiel mir das ein und siehe da heute morgen hatte ich es dann auch gefunden. Unter diesen glücklichen Umständen fiel mir der Start heute morgen kurz nach 6.00 leicht, ja ich war richtig glücklich. Auch fühlte ich mich fit obwohl ich heute Nacht wenig geschlafen hatte.
Kurz nach Clarines fuhr ich an einer riesigen Lagune vorbei und sah dort an einer Stelle hunderte von rosafarbenen Flamingos, es war ein herrliches Farbespiel. An etwas tieferen Stellen sah ich Fischer im Wasser stehen, die ihre Netze auswarfen. die beute wurde sogleich frisch am Straßenrand verkauft.
Nach 36km erreicht ich Boca de Uchive und stärkte mich dort erst einmal mit einem Franzosenbrot sowie 200gr. Mortadella. Seit langer Zeit habe ich mal wieder Brot mit Wurst gegessen , hmmm war das fein. Es war trotz des langen Fahrtages die einzige Mahlzeit bis kurz vor dem Zielort. Hätte ich gewusst, dass es heute sooo weit gehen würde hätte ich wohl früher ein weiteres mal gegessen.
Ich fuhr, und fuhr und bekam aufgrund der Hitze sowie des starken Autoverkehrs kaum etwas von der schönen Landschaft mit. Zu Beginn ging es entlang der Karibik ohne diese oft zu sehen. Was auffiel war die Tatsache, dass die Hautfarbe der Leute immer dunkler, schwärzer wurde, besonders auf den letzten 50km war dies der Fall. Ich hatte teilweise das Gefühl innerhalb Venezuelas in einer anderen Welt zu sein.
Ich fuhr durch tropischen Wald und Pueblos waren äußerst rar, zumindest sah man kaum welche vom Straßenrand aus. Man warnte mich vor den Negros doch hatte ich das Gefühl, dass sie mir wohlgesonnen waren. Leider fuhr ich in einen "Hungerast" hinein und bekam so recht wenig mit, ich war teilweise wie in Trance. Mein Glück war wohl, dass ich heute recht viel im Schatten unterwegs war denn sonst hätte es übel enden können, zumindest hätte ich wohl recht alt ausgesehen.
Mit leicht zittrigen Knien erreichte ich nach gut 150km ein Restaurant und aß dort erst einmal 4 Empanadas mit käse. Der Besitzer teilte mir ein Hotel für 5`Bolivares mit, für 8`!!! nächtige ich dort... Zuerst wollte man 10`von mir, nach kurzem Verhandeln einigten wir uns auf diesen Betrag.
Bei einer der vielen Polizeikontrollen grinsten die Beamten als sie erfuhren, dass ich morgen mit dem Rad nach Caracas hineinfahren wolle. Vielleicht ist das Hineinradeln ja wirklich gefährlich doch möchte ich die letzte Hürde Südamerikas zusammen mit Black Beauty meistern.
Gruß welti
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Gelandet bin ich ja in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Ich radelte ca. 500km auf feuerland um danach die Magellanstraße zu queren. Mit der Wanderung im Torres del Paine NP sowie der Besichtigung des Perito Moreno Glaciers sah ich gleich zu Beginn zwei Naturschönheiten unserer Erde. Die Stürme der Pampa ließen mich manchmal verzweifeln, und wurde mit den Schönheiten der Carrera Austral belohnt. Auf Chiloe war ich über das Deutsch der Bewohner überrascht und danach folgte der Lake District mit den Bilderbuchvulkanen. Der Panamericana folgte ich bis Santiago de Chile um die Anden das erste mal am Fuße des Aconcagua zu queren. Bei der Fahrt durch das herrliche Val de Fertil besuchte ich den Talampaya NP sowie de Ischigualasto Park. Die zweite Andenquerung erfolgte über den 4.750m hohen San Francisco Pass um danach die Atacama Wüste zu durchradeln. Von San Pedro de Atacama ging es über den Pso. Sico (4.560 Hm) und wieder im Tale (Salta) faszinierte mich das Grün so sehr, dass ich mich zu den Abstechern zu den Iguazu Wasserfällen entschloss, die Wasserfälle waren fantastisch. Über Paraguay ging es nach Bolivien wo mich die Städte Sucre, Potosi sowie der Salar de Uyuni begeisterten. Über La Paz ging es zum Titicacasee und danach folgte ich den Spuren der Inkas. Von Cusco nach Ayacucho war es recht "hügelig" (600km/9.400Hm), im tropischen Pucallpa recht "warm". Es folgte 10 Tage "böteln" entlang des Ucayali sowie dem Amazonas (Iquitos). Von Manaus aus ging es an die Karibik und zuletzt nach Caracas.
Der heutige Tag stand eigentlich ganz im Sinne vom Erreichen Caracas. Auf den ersten 60km ging es eigentlich immer bergauf und es war eine schöne Strecke entlang der Berge, teilweise sah ich Reste des tropischen Waldes. Wieder einmal war der Autoverkehr recht stark doch da ich größtenteils auf Autopista fuhr nervte dies kaum. Auch war es wieder recht heiß und ich kam mächtig ins Schwitzen.
Kurz vor der Passhöhe dominierten dann "hübsch" ausschauende Neubausiedlungen das Landschaftsbild. Viele der Hochhäuser stehen auf Stelzen am Hang, aus welchen Gründen auch immer musste ich an erbeben denken.... Nach dem Erreichen der Passhöhe ging es ordentlich bergab und schnell passierte ich einige modern ausschauende Stadtteile.
Im Zentrum selbst hatte ich dann ein wenig Schwierigkeiten bei der Hotelsuche. Beim ersten Hotel (Boston) wollte man 14`Bolivares pro Nacht und so fragte ich bei drei weiteren nach. Diese lagen vermutlich im Rotlichtmilieu und wollten vielleicht keinen Gringo aufnehmen....
Ich ging wieder zurück zum Hotel Boston und inzwischen gab es einen Personalwechsel. Man zeigte mir ein Zimmer, ich stimmte dem zu und zahlte 30`für drei Nächte..... - cèst la vie!!!
Gruß Welti
http://onlinelearningsnapshot-sa.wikispaces.com/...8305/venezuela.gif
Heute Morgen war erst einmal Packtaschen putzen angesagt, ich möchte ja nicht wie der letzte "Penner" an Flughafen erscheinen. Danach ging ich zur Post und siehe da, mein Päckchen war tatsächlich wohlerhalten angekommen. Ich holte es gegen 9.00 ab und lediglich 1 Stunde früher war es eingetroffen, Glück gehabt.... Das war ein äußerst knappes Timing und jetzt weiß ich auch weshalb mein Gefühl mir sagte den Flug zum 25. und nicht zum 20. zu buchen.
Beim Öffnen des Päckchen fand ich außer den Filmrollen lediglich ein paar Zeilen von Tini, hierüber war ich dann doch ein wenig enttäuscht. Weder Wolfgang, Regina + Käte sowie die Guldes hatten es nötig sich mal bei mir zu melden, auch von der Family rührte sich keiner..... Wieder einmal muss ich feststellen, dass ich gedanklich wohl öfters zu Hause bin als umgekehrt.
Im Internet las ich dann von der Bestätigung der rot/grünen Regierung, auch wenn es ein äußerst knappes Ergebnis war. Die SPD und die CDU kamen jeweils auf 38,5% wobei die "Schwarzen" zu beginn des Abends noch um 2% vorne lagen. Der EHC gewann beide Heimspiele am Wochenende und zwar 3:2 n.V. gegen Wolfsburg und 5:2 gegen Heilbronn. Der SC ist nach einem überzeugenden 4:0 gegen Union Berlin Tabellenführer der 2 Bundesliga. Ich schrieb ein kurzes E-Mail an Tini um danach bei den Eltern anzurufen. Papa hatte das Telefonat in seinem Büro abgenommen und so sprach ich lediglich mit ihm. U.a. unterhielten wir uns auch über die langsam näher kommende Rückkehr und er meinte nur dass ich dann selbstverständlich auf unbestimmte Zeit im Elternhaus wohnen könne. Jetzt wo der Speicher mit den 2 Zimmern ausgebaut ist wäre genügend Platz da und ich bräuchte nach meiner Ankunft nichts überstürzen. Ich bin stolz solch tolle Eltern zu haben.....
Morgen werde ich mich nun der Pflege von Black Beauty widmen, das Wechseln bestimmter Teile werde ich jedoch erst in Johannesburg vornehmen. Hier im Zentrum selbst soll es kein Radgeschäft geben und alles andere wäre mir zu hektisch. Vielleicht lasse ich mir die Teile ja auch mit dem nächsten Päckchen zukommen.
Als letztes habe ich mir dann noch den Flug nach London bestätigen lassen. Sollte alles planmäßig verlaufen werde ich übermorgen gegen 22.00 über London nach Afrika aufbrechen.....
Gruß Welti
Jetzt kurz nach 12.00 habe ich mir mal wieder eine Coke, besser gesagt Pepsi bestellt, nachdem ich bereits zuvor einen Guapo Pollo, eine Art Hähnchenburger, gegessen habe. Der Ranzen spannt gewaltig, auch bin ich nach schlafloser Nacht noch recht müde. Interessant zu sehen ist u.a. wie hastig die arbeitende Bevölkerung das Essen herunterschlucken, andere sitzen hingegen nur herum.
Heute Morgen habe ich mich dann gute 2 Stunden der Radpflege gewidmet und Black Beauty erstrahlt nun wieder in einem matten Glanz. Matt deshalb weil ihr eine Polidur sicherlich gut tun würde, die Strapazen der letzten Jahre gingen auch nicht ganz spurlos an ihr vorbei. Für das Reinigen ging ich in einen nahegelegenen Park und hatte dort auch zahlreiche "Bewunderer". Beim Reinigen wurde deutlich dass auf alle Fälle das Tretlager und vermutlich auch das vordere Radlager gewechselt werden müssen. Ich werde nun versuchen entsprechenden Ersatz in Joburg zu erhalten.
Ansonsten kann ich schon eine gewisse Anspannung in mir feststellen, ich freue mich sichtlich auf den Flug besser gesagt Afrika.
Mit 18.00 hat nun der letzte freie Abend hier in Südamerika begonnen und es ist schon ein komisches Gefühl diesen Kontinent in gut 24h zu verlassen. Ich bin gerade dabei ein weiteres "Polar" zu vernichten und bin hierbei gedanklich in der Vergangenheit der letzten 10,5 Monate. Mit allzu großer Wehmut verlasse ich diesen Kontinent nicht, denn hierfür hatte ich einfach zu wenig Kontakt zu den Einheimischen. Hier in Caracas habe ich sogar das Gefühl, dass ich gar unerwünscht bin. Der Süden mit den Naturschönheiten hatte es in sich, ebenso das Altiplano doch bin ich froh Venezuela zu verlassen, hier hatte ich mich zuletzt doch unwohl gefühlt.
Gruß Welti.
http://s59.photobucket.com/user/alitezar/media/...1057846984.jpg.html
Für den Weg hierher habe ich mich dann doch für das Taxi entschieden, aus Sicherheitsgründen versteht sich. Es wäre ein easy ride gewesen, ich befand mich ja bereits am Stadtende/-anfang und zum Flughafen ging es eigentlich nur noch bergab. ich wäre wohl dennoch verschwitzt angekommen, auch wollte ich die lange, lange reise nach Johannesburg möglichst relaxed angehen, wie bereits geschrieben stehe ich vor zwei langen Nächten.
Der Taxifahrer ist zu 50% Portugiese (Vaterseits) und möchte das Land nächstes Jahr verlassen. Alleine dieses Wochenende sollen in Caracas, eine der gefährlichsten Städte überhaupt, drei Portugiesen umgebracht worden sein. Seinen Umsatz gab er mit 20-30`Bilivar pro Tag an, da waren die 12`von mir wohl eine gute Fahrt.
Beim Betreten der Empfangshalle sahen die Sicherheitsbeauftragten mein Rad und riefen etwas von Plastico!!!! Gemeint war damit wohl, dass ich Black Beauty in Plastik hüllen solle. Woher nehmen wenn nicht stehlen gab ich zu verstehen und nach einer kleineren Diskussion konnte ich den Checkpoint passieren. Ich bin echt gespannt wie es nachher beim Einchecken verläuft...., auch ob man mich mit den oneway ticket überhaupt einsteigen lässt. Falls es wirklich Probleme geben sollte erwarte ich diese eher in London.
Kurz vor 20.00 sitze ich zwar noch nicht im Flieger nach London, doch die größten Hürden für den Abflug nach London scheinen gemeistert zu sein. Wieder einmal verlief alles fiel einfacher als gedacht. Beim Einchecken gab es überhaupt keine Probleme bezüglich des Gesamtgewichtes bzw. Black Beauty musste auch nicht verhüllt werden. Vielleicht war es das freundlichste Personal überhaupt, welches ich beim Einchecken hatte. Der äußerst freundliche "Oberaufseher" meinte nur ob ich denn keine Kartonage hätte, zum Schutze von Black Beauty. Ich antwortete, dass ich dies bei all den anderen Flügen nie gebraucht hätte und somit war der Käs gegessen...
Das vielleicht einzig negative beim Einchecken war die Tatsache, dass ich mich um mein Gepäck in London selbst kümmern muss. Dies bedeutet für mich, dass ich am Londoner Flughafen Gatwick mein Gepäck entgegennehmen muss um danach mit den Speedlink Bus nach London Heathrow zu fahren. Mit den Bordkarten bekam ich auch eine Skizze über die beiden Flughäfen und aus dieser ist zu entnehmen, dass ich 90 Minuten unterwegs wäre. London Heathrow ist vermutlich der größte Flughafen Europas, es gibt insgesamt 4 Terminals.
So, das war es eigentlich schon vom heutigen Tag. Die 7h bisher am Flughafen verstrichen recht schnell auch war es interessant den Abfliegenden in die Gesichter zu schauen. Eine europäische Touristin hatte kein Geld mehr um die 10 US$ für die Flugtaxe zu bezahlen. Erst wollte ich ihr nichts geben doch nachdem sie nach 30 Minuten immer noch nicht die Kohle zusammen hatte gab ich ihr 5 $. Sie wirkte sichtlich erleichtert und war froh über diese "gute" Tat. meine Gebühr für die Taxe war tatsächlich bereits im Flugpreis inbegriffen.
Gruß Welti
Natürlich verlief nicht alles problemlos und die größte Hürde war der Transport vom Flughafen Gatwick nach Heathrow. Die Busgesellschaft Speedlink wollte partout nicht Black Beauty ohne Fahrradbox im Bus transportieren. Da ich mich im Großraum London nicht auskannte war ein Radeln der 51 Meilen von dem einen zum anderen Flughafen auch nicht möglich. Man teilte mir mit, dass ich die entsprechende Box bei der BA erhalten würde. Wieder musste ich mit meinem ganzen Gerödel einen Stock höher um dort zu erfahren, dass seit Jahren keine mehr verkauft werden... Man besorgte dann eine riesige Plastiktüte in der ich das beladene Rad hineinschob. Nun konnte ich das Rad jedoch nicht mehr rollen...... Etwas widerwillig wurde meine Box dann akzeptiert und in den Bus mühselig verfrachtet.
Aufgrund meines sperrigen Gepäcks konnte das des wartenden Personals, dessen Flüge früher abhoben nicht untergebracht werden und man entschloss sich das ganze Gepäck wieder auszuladen. Nach all der Aufregung zuvor konnte ich hierüber nur lachen, dieses Lächeln habe ich wohl in Asien gelernt.... Die Angestellten von Speedlink bekamen dann doch ein wenig Mitleid mit dem Weltenbummler und spendierten mir erst einmal einen Kaffee. Sie versprachen mir dann auch, dass ich mit dem nächsten Bus dann auch mitgenommen werden würde, was dann auch so geschah.
Die Fahrt von Gatwick nach Heathrow verlief ohne Probleme und dauerte 45 Minuten, ebenso der Flug von Caracas hierher nach London. Für die 7.500km benötigte der Flieger 8,5h, von denen ich 2-3 Stunden schlafen konnte.
Sollte alles glatt verlaufen erfolgt mein nächster Eintrag bereits aus SÜDAFRIKA, meinem 22. Reiseland.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdafrika
Von Johannesburg (Jo`burg) ging es nach Durban, danach entlang der Küste über East London, Port Eilsabeth, Mossel Bay bis zum Kap der Guten Hoffnung um dann Richtung Namibia aufzubrechen und sozusagen die Heimreise anzutreten.....
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Gruß Welti
http://www.johannesburg-airport.com/images/johannesburg-airport.jpg
Ein hilfsbereiter Porter war mir bei der Gepäcksuche äußerst behilflich, selbstverständlich wollte er für das Bringen des Rades bzw. halten meines Gepäckes ein kleines Dankeschön in Form von Geld.
Auffällig war die Tatsache, dass ich bereits am Flughafen zusammen mit Black Beauty mal wieder für aufsehen gesorgt hatte. Viele Leute wünschten mir einfach nur "good luck" auf dem Weg zum Kap der guten Hoffnung.
In der Empfangshalle traf ich dann eine hier lebende Japanerin und nach kurzem small talk besorgte sie mir ein Lift zum Zentrum. Ein Taxi zuvor wollte für die lächerlichen 22km stolze 28US$ und so wollte ich eigentlich schon losradeln bis ich dann eben die Japanerin traf. Als erstes rief sie Greg an um mir danach noch eine Unterkunft bei Michael zu besorgen. Beide waren äußerst hilfreich zu mir und rieten mir strikt ab in gewisse Bezirke zu radeln. Das Zentrum von Johannesburg sei fest in der Hand von Drogensüchtigen, -dealer und als Radler wäre ich wohl ein leicht auszumachendes Opfer. Beide haben sich nun inzwischen wieder verabschiedet und Michael habe ich bereits auch schon kurz gesehen.
er hat mir für 1-2 Nächte ein 2 Zimmerappartement mit herrlichen Blick auf das Stadtzentrum von Johannesburg angeboten. Leider spricht er äußerst schnell und ich habe große Mühe ihn zu verstehen. Er ist wohl Künstler und hat sein Grundstück wunderschön am Hang angelegt.
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(so in etwa war meine Aussicht auf das Stadion, zum Nulltarif versteht sich....)
So, jetzt werde ich erst einmal ins "nahegelegene" Einkaufszentrum laufen um mich mit Südafrika bzw. Namibiaunterlagen zu versorgen. Geld habe ich auch bereits abgehoben, 2.000 Rand entsprechen etwa 200 Euros.
Gruß Welti
So wie es derzeit ausschaut werde ich ca. 8 Wochen in Südafrika verbringen und meine voraussichtliche Route nach Namibia schaut wie folgt aus. Über Durban (ca. 550 km) möchte ich die Westküste erreichen um nach weiteren ca. 1.750 km über Port Elisabeth das Kap der guten Hoffnung zu erreichen. Danach geht`s nordwärts für ca. 1.450km nach Windhuk in Namibia, so viel zu meinen nahen Zukunftsplänen.
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Den gestrigen Nachmittag habe ich übrigens mit Erledigungen verbracht. Ich fuhr mit Black Beauty zum ca. 5km entfernten Einkaufszentrum und habe gleich im ersten ein Bikeshop gefunden. Dort ließ ich das Tretlager und die Vordernabe checken und kam zum Entschluss, dass beides ausgetauscht werden muss. Für ca. 55 US$ für beide Teile müsste dies sogar günstiger sein wie zu Hause. Beides muss jedoch bestellt werden, sodass ich mein Rad frühestens am Dienstag abholen kann. Außerdem habe ich einen gesamtcheck für 25 US$ veranlasst und habe mich entschieden alle "Laufteile" neu schmieren zu lassen. Zudem wollte ich den "Kranz" sowie das Mittlere und kleinere Ritzel austauschen doch war mir diese Aktion für 90 US$ zu teuer. Ich hoffe nun in Cape Town günstiger wechseln zu können.
Danach ging ich zum East Gate Einkaufszentrum in dem man sich hätte locker verlaufen können. Es gibt dort alles mögliche zu kaufen, so sah ich u.a. einen Ferrari sowie einen Porsche..... Ich war dort unterwegs um mir Reiseunterlagen zu besorgen. Gut 1 Stunde hielt ich mich dort auf und kaufte mir einen Atlas mit den Ländern Südafrika, Namibia, Botswana, Zimbabwe, Zambia, Malawi, Tansania, Kenia sowie weiteren Ländern. Der Maßstab beträgt 1:1,5 Mio. und hiermit müsste ich in diesen Ländern klar kommen zumal ich wohl größtenteils Hauptstraße radeln werde. Sichtlich überrascht war ich dann über die Tatsache, dass ich beim Zahlen sogar 10% Rabatt erhalten habe. Hier in Südafrika scheine ich die Leute mit meiner Reise sichtlich begeistern zu können.
Den Abend, ich konnte mich noch gut 1 Stunde wach halten..., verbrachte ich dann mit Michael und seiner Frau. Hundemüde bin ich dann gegen 21.00 Uhr in mein Bett gekrochen.
Ursprünglich wollte ich dann heute wieder zu diesem Einkaufszentrum fahren, doch bin ich nahe meines Domizils "hängengeblieben" und zwar in einem wesentlich kleinerem mit Internetshop u.v.m.
Das wichtigste für mich heute war dann der Anruf bei den Eltern und für 50 Randes konnte ich 15 Minuten mit ihnen sprechen. Ich erzählte ihnen von meiner derzeitigen Euphorie und konnte sie somit sichtlich glücklich stimmen. Eine wirklich tolle Nachricht war die Tatsache, dass unsere ehemalige Nachbarin Brigitte in Cape Town wohnt und ich sie somit vermutlich besuchen werde.
So, jetzt werde ich Hannah erst einmal eine Geburtstagskarte schreiben um danach ein wenig in meinen Reiseunterlagen zu schmökern. Im Moment sitze ich in einer Hotel- Sportsbar, sehe mir das Fußballspiel Leeds : Arsenal, bei Halbzeit steht es 0:2, und trinke hierzu ein Bier.
Gruß Welti
Morgen möchte ich nun abermals zum Einkaufszentrum gehen um mir eine neue Isomatte und evtl. einen neuen Kocher zu besorgen. Mit meinem alten habe ich schon lange nicht mehr gekocht und zuletzt war es äußerst schwer Wasser zum Kochen zu bringen.
Ein wenig sorgen bereitet mir nun meine mögliche Routenwahl. Mit 44 Mio. Einwohnern ist Südafrika recht Bevölkerungsreich und mit einem recht hohen Verkehrsaufkommen. Ob ich auf den haupt- bzw. Nationalstraßen überhaupt fahren darf weiß ich nicht. Die Nebenstraßen sollen zwar auch größtenteils asphaltiert sein doch bedeuten diese oftmals "lange Wege". Ich werde es darauf ankommen lassen und sehen wie ich mich auf den Straßen außerhalb des Großraumes J`oburg fühlen werde. Der erste Fahrtag wird wohl mit der Orientierung ein wenig schwierig werden.
Kurz vor 18.00 bin ich ein wenig "geflüchtet" um in einer Hotelbar ein Bier zu trinken. Heute Nachmittag war recht viel Besuch im Hause u.a. auch Sabana?, die Japanerin. Sie wollte ein Interview mit mir führen und dieses eventuell in einer japanischen Zeitschrift zu veröffentlichen. Sie meinte u.a. auch, dass ich auf dem Flughafen so glücklich ausgesehen hätte, sodass sie mich hat ansprechen müssen. Nach gut 2 Stunden erzählen dröhnte ihr jedoch der Kopf so sehr dass wir aufhörten.
Inzwischen waren weitere Künstler eingetroffen mit denen ich nicht sonderlich "warm" wurde. Ihre c`est la vie bzw. alles easy Mentalität kann ich nicht unbedingt teilen. Es wurden mehrere Joints geraucht und vor dem Suchi essen verzog ich mich noch ein wenig auf`s Zimmer. Bei manchen erschien mir ihr gehabe ein wenig künstlich und keineswegs easy.
Letztendlich war ich froh als Ruhe im Hause eintrat und mich danach auf Achse machte.
Für mich als Deutschen war es schon ein komisches Gefühl, dass die schwarze Haushälterin Martha nicht mitessen durfte. Auch rührte keiner der Gäste auch nur einen Finger, um das Geschirr in die Küche zu tragen bzw. gar beim Spülen zu helfen. O.K.?, das ist ihr Job aber diesen verübt sie an 7 Tage in der Woche..... Unverständlich für mich auch die Verhaltensweise der Künstler ihre Kippen in den Garten zu werfen, welche danach von Martha aufgehoben wurden. Diese Dienstverhältnis ist im Lande vermutlich noch ein gutes, doch musste ich an die Sklaverei von früher denken..... - eventuell die ersten Wehrmutstropfen hier im Lande?
Gruß Welti
Danach fuhr ich mit der Sammeltaxe zum Shoppingcenter wo ich als erstes das Radgeschäft aufsuchte. Alle Teile sind tatsächlich eingetroffen, sodass ich morgen Black Beauty abholen kann. Mit ca. 120 US$ bin ich wohl recht gut weggekommen und muss mich nun nur noch um den Kettensatz in Cape Town kümmern.
Eine andere Ausgabe scheue ich derzeit jedoch noch. Welche?!, na die des Kochers. Ein MSR Kocher ist ebenfalls hier zu bekommen doch kostet dieser mit 130 US$ genauso viel wie in Deutschland. Ich werde nun in den ersten Fahrtagen meinen alten testen und sollte ich Wasser tatsächlich noch zum Kochen bringen werde ich diesen wohl nicht ersetzen. Vielleicht lagen die Probleme in Südamerika ja tatsächlich an dem verunreinigten Sprit oder an der geringeren Oktanzahl. Den Druck von früher lässt sich nicht mehr so stark aufbauen, dass ich die Flamme nicht mehr regeln kann stört mich hingegen kaum.
Mit der Isomatte hatte ich mir dann das Nötigste gekauft. Auf eine Thermorest habe ich aus Kostengründen verzichtet und mich für die einfachste Variante, die einer aus Schaumstoff entschieden,
das Verhältnis der Kosten lag bei 130:8 US$.....
So langsam aber sicher sind meine Reisevorbereitungen abgeschlossen und es kribbelt bereits mächtig in der Magengegend bzw. den Waden. Ich freue mich riesig auf Afrika, auf die Menschen, die Landschaft...., hoffentlich kann ich übermorgen starten.
Gruß Welti
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Ich hoffe wirklich darauf, dass Black Beauty auf Vorderfrau gebracht wurde um Morgen starten zu können. Einem Start, dem ich doch sehr entgegenfiebere da es für mich außer "interneten" hier nicht viel zu machen gibt. Die City von J`oburg habe ich aus Sicherheitsgründen ja gemieden, Michael und Lesly arbeiten ja tagsüber und sind abends recht müde.
Derzeit ist Leslies Schwester zu Besuch hier, sie hat 5 Kids und lebt in Wales, und mit ihr habe ich mich gestern recht lange, und zwar bis 23.00 unterhalten.
Trotz einmal gerade 6.00h schlaf bin ich heute abermals gegen 6.30 aufgestanden um mich erneut mit Steffi zu unterhalten. Danach zog es mich erneut ins Internetcafe und sichtlich erfreut war ich über ein Mail von Heike. Sie selbst war von Afrika total begeistert und arbeitete jeweils 3 Monate als eine der Flying Doctors in Kenia und Tansania. Mit einer ihrer beeindruckendsten Eindrücke war eine 4 tägige Kanutour im Okavango Delta. Ich denke, dass ich ihr und Udo des Öfteren aus Afrika schreiben muss, nein ich will...
Gruß Welti
Nach gerade einmal 5,5h schlaf war ich richtig froh darüber, heute endlich losradeln zu können. Geärgert habe ich mich eigentlich nur darüber, dass ich gestern Abend noch zusammen mit Lesley und Steffi auf Tour gegangen bin. Ursprünglich wollten wir afrikanische Livemusik hören und anstelle spielte eine "britische" Band die einfach nur furchtbar war. Mit dem Auto ging es bei Dunkelheit durch die Innenstadt, rote "Ampeln" wurden aus Sicherheitsgründen ignoriert. Die Innenstadt war wie leergefegt, Betrunkene bzw. drogenabhängige säumten die Bürgersteige. Das Ausgehen war zwar eine gute Idee, schlafen wäre jedoch sicher besser gewesen, sodass ich heute Morgen doch ein wenig müde war.
Losgefahren bin ich dann erst gegen 8.00 da ich doch warten wollte bis alle aus dem Hause waren. Es war kein "dramatischer" Abschied obwohl ich Martha die Haushälterin doch sehr in mein Herz geschlossen hatte.
Wie schon fast vermutet hatte ich Schwierigkeiten die richtige Straße nach Alberton zu finden. Viele Schwarze konnten mir hierbei keine Auskunft geben und die Weißen waren auch nicht schlauer. Irgendwie landete ich jedoch auf dem richtigen High-/Freeway und folgte der Straße bis Heidelberg. Der Ort selbst hatte mir recht gut gefallen, besonders die Kirche. ich stärkte mich mit Fish & Sips und wunderte mich über die kleinen Portionen. So wie es derzeit ausschaut werde ich in Zukunft wohl wieder öfters kochen müssen.
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Nach gut einer Stunde Pause wollte ich eigentlich der Hauptstraße R23 bis nach Standerton folgen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen sowie enger Straße änderte ich jedoch meinen Plan und fuhr weiter entlang des Highways. Gemäß meinem Rough Guide ist Südafrika das Land mit dem höchsten Unfallrisiko weltweit.
Bei einer Kontrollstation fragte ich dann einen Polizisten ob ich auf dem Freeway überhaupt fahren dürfe doch so genau wusste es dieser auch nicht und meinte nur, dass es wohl besser wäre diesen zu benutzen. Wenige Km später kam die erste Mautstelle und nachdem ich diese passieren konnte war mir klar auf den Autobahnen des Landes fahren zu dürfen. Ähnlich wie in Chile auch durften die Lichtschranken nicht durchfahren werden und so musste ich mein ganzes Gerödel 2 mal über die Leitplanken hieven.
Die Landschaft selbst konnte mich nicht vom Hocker reißen, dies erwarte ich auch nicht unbedingt von Afrika. Den ganzen Tag über sah ich trockene Weidefelder oder kahle Felder. Hin und wieder sah ich verbrannte Erde bzw. loderte Feuer um das kniehohe Gras niederzubrennen. Aufgrund der offenen Fläche konnte ich immerhin drei Straußen sowie einige Rebhühner sehen. Leider ist alles eingezäunt sodass es wohl schwierig werden wird geeignete Zeltplätze zu finden. Dies wird jedoch nötig sein das man hier in RSA als Alleinreisender doch ganz schön zur Kasse gebeten wird.
Hier in Villiers hätte ich z.B. stolze 65 Rand für`s Zelten bezahlen müssen. Man bezahlt hier den Platz auf dem locker 4 Zelte untergebracht werden können und nicht die Anzahl der Personen, ich reise aber alleine.... Ein recht schöne Indiohütte mit 2 Betten kostet "lediglich" 60 Rand und so schlafe ich heute nochmals in einem Bett.
Vorhin habe ich dann Hannah doch noch telefonisch erreichen können und sie hat sich über meinen Anruf sichtlich gefreut. Sie kam gerade vom Konfirmantenunterricht und war schon wieder auf dem Sprung zu Tanja und Thomas. Einen Freund aus dem Stuttgarter Raum hat sie ebenfalls und dieser kommt sie morgen besuchen.
Gruß Welti
Heute Morgen bin ich gegen 5.40 aufgewacht und wollte eigentlich gar nicht losfahren, so herrlich hatte ich geschlafen. Um 6.30 war ich dann abfahrbereit und schnell musste ich feststellen, dass heute nicht unbedingt mein Tag sei. Ich fühlte mich ein wenig platt in den Beinen und kam den ganzen Tag über nicht richtig in Tritt.
Erstes Ziel war das 30km entfernte Frankfort. Wie alle Orte welche ich hier in RSA bisher angesteuert habe lag auch dieser abseits der Straße und vergeblich hielt ich ausschau nach einem Restaurant um mir einen Morgenkaffee zu gönnen. Die bisherigen Orte sahen alle recht britisch aus und haben schöne Kirchen. Der Weg bis hierher war recht hügelig und dies sollte sich auch nicht mehr ändern. Auffällig sind auch die langen Geraden sodass ich mich nur von Hügel zu Hügel orientiere.
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Der Wind wurde nun stärker und das Radeln somit mühseliger, in Frankfort hatte ich noch einen Schnitt von 18,0 km/h und dieser reduzierte sich auf knappe 15 bis zum Tagesende. Meinen zweiten Stopp machte ich nach 70km in Tweeling, danach musste ich noch 3 weitere Verschnaufpausen einlegen.
Heute Vormittag war es noch recht frisch, gegen 12.00 kam die Sonne das erste mal durch und zuletzt war es wolkenlos.
Hier in Reitz bin ich abermals auf einem Campingplatz untergekommen und zahle für meinen Platz 40 Rand. Nachdem ich Charles von meiner langen Reise erzählt hatte wollte er kein Geld mehr doch möchte ich ihm morgen zumindest noch 20 Rand geben. Auch Charles und seine Frau warnten mich vor dem wilden campen. Ein Bruder von Charles Frau wurde erst diesen September erschossen als er Geld von einer Bank abholte.
Black Beauty und ich erwecken hier in RSA großes Aufsehen und die Weißen geben uns zahlreiche Ratschläge. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese "Minderheit" besonders zusammenhält. Ich selbst hatte bisher noch keinerlei Probleme mit irgendeiner der Hautfarben, auch die Schwarzen war mir bisher wohlgesonnen und freundlich.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Apartheid
Gruß Welti
Überrascht war ich dann über die Änderung der Windrichtung, kam er gestern noch aus westlicher Richtung so blies er heute aus östlicher. Dies bedeutete für mich abermals Seitenwind doch war er bei weitem nicht so stark wie gestern, das hügelige Gelände blieb.
Derzeit befinde ich mich in dem Ort Betlehem und bin die 51km eigentlich durchgefahren. Ich stärke mich hier mit Bananen, einem Mars, einem Käsweckle und habe mir soeben im KFC Chips, einen Burger sowie eine Coke bestellt, mit 1,30 Euro scheint mir der "Würgburger" recht günstig. Ich bin hier eigentlich nur reingegangen um an einem Tisch Tagebuch zu schreiben.
Diese Stärkung habe ich auch nötig, denn auf den Weg nach Clarens gilt es den Noupoortsnet Pass zu erklimmen. Wie hoch dieser ist weiß ich nicht, auch nicht wie viele Höhenmeter zu bewältigen sind. Bis zu meinem Nächtigungsort Clarens sind es jedoch noch ca. 40 km.
http://www.mountainpassessouthafrica.co.za/...m/298-noupoortsnek.html
(Video gibt gut das Landschaftsbild der ersten Tage wieder)
Um 17.10 sitze ich frisch geduscht in einem Restaurant und gönne mir ein Bier. Im Moment bin ich noch alleine doch in spätestens 20 Minuten wird sich dies wohl ändern denn dann beginnt die "Happy Hour"...
Hier in Clarens bin ich abermals herzlichst empfangen worden. Nachdem mir die 50 Rand in einem Backpacker Dorm zu teuer waren suchte ich das Tourist Office auf um mich nach der günstigsten Übernachtungsmöglichkeit zu erkundigen, auch wollte ich fragen ob wildes Campen im Ort erlaubt sei. Dies bekam eine Frau mit und bot mir an, mein Zelt auf dem Grundstück eines Künstlers aufzustellen. Hierfür wollte sie 10 Rand, ich gab ihr 14..... Die gute Frau ist jetzt hier im Restaurant und betreibt die Bar.
Die 37km von Bethlehem hierher waren die bisher interessantesten in RSA. Es wurde zunehmend hügeliger und die "Tafelberge" bestanden hauptsächlich aus rotem Sandstein. Ich bin echt gespannt was ich morgen im Golden Gate NP zu sehen bekomme.
Gruß Welti
Harrismith ist wohl der erste Ort hier in RSA, der von den Schwarzen beherrscht wird. Bis auf die Frau im Fast Food Laden habe ich noch kein Bleichgesicht gesehen. Der Ort selbst hat zwei schöne Kirchen, nicht weit von hier sind einige Berge zu sehen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/...2C_laatmiddag.jpg
Gerade wird die Musikanlage wieder mächtig aufgedreht und die Klänge hier sind halt doch anders als die südamerikanische Samba.
Kurz nach 17.00 befinde ich mich nun wieder auf dem Campingplatz und höre die Schlussphase der Fußball Bundesliga.... Seit dem Radeln in der Türkei ist es das erst mal wieder, dass ich live Fußball gehört habe - schon ein komisches Gefühl.
Geradelt bin ich heute natürlich auch, doch aufgrund des neblig trüben Wetters konnte ich die Schönheiten des Golden Gate NP nur erahnen. Gestartet bin ich abermals gegen 7.00 und aufgrund des Hochnebels war es mit 10 Grad angenehm warm.
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Nach 10 km erreichte ich den Eingang zum Nationalpark und die ersten waren auch gleichzeitig die schönsten. Hinauf ging es zum 2.041m hohen Lichens Pass und vorbei an zahlreichen Felsformationen aus Sandstein. Es war wie das Radeln entlang eines Canyon und die überhängenden Wände waren vom Winde glatt geschliffen. Die unterschiedlichen Farbtöne des Sandsteines kamen aufgrund der trüben Wetterverhältnisse leider nicht zum tragen. Eine nicht vorhandene Nachmittagssonne soll den Sandstein in rötlichen, ockerfarbenen, schwarzen bzw. Mischfarben erscheinen lassen.
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Heute Nachmittag wäre das Wetter wohl ideal gewesen, doch das wusste ich heute Morgen noch nicht. Auf den Lichens Pass war es mächtig kalt, ja ich konnte den Hauch meines Atems sehen. Danach folgte steppenartiges Gelände und ich sah mehrere Strauße, Antilopen und vermutlich auch Gnus. Größtenteils ging es nun bergab wobei immer mal wieder kleinere Anstiege zu meistern waren.
Ursprünglich wollte ich ja auf Nebenstraßen ausweichen, doch da ich mich heute recht platt fühlte zog ich es vor ins tiefer gelegene Harrismith zu fahren. In den nächsten drei Tagen werde ich nun der N3 folgen um Durban voraussichtlich am Mittwoch zu erreichen.
Gruß Welti