Cegedim (WKN:895036)
"Ähnlich wie bei Claranova mir nicht ganz klar, wieso man das so umfangreich macht. 30-50 Mio weniger hätten auch gereicht. So läuft es auf 12-14 Mio Zinsergebnis in den Jahren ab 2026 hinaus, wenn man mit 7-8% Zinssatz rechnet.
Das heißt, man braucht ab 2026 etwa 60 Mio Ebit, um unterm Strich auf rund 2,4-2,5 € EPS zu kommen. Sollte zu schaffen sein, aber gerade dann hätte auch weniger Fremdkapital gereicht. Oder will man Cash für irgendwas aufbauen? Nettoverschudlung dann noch rund 90 Mio €."
Dazu habe ich eine Frage
Was meinst du mit dem Satz "Nettoverschudlung dann noch rund 90 Mio €."
Bis du dir sicher, dass bei einem EBIT ein EPS von 2,4 - 2,5 raus kommt.
Kann man natürlich drüber streiten, ob man 2026 bereits 60 Mio EBIT und nur 15 Mio Zins erreicht. Deshalb hatte ich auch „ab 2026“ geschrieben. Ich gehe davon aus, dass man das erst 2027 schafft. Aber das hängt halt alles entscheidend davon ab, welche Strategie der Vorstand fahren wird. Deshalb hatte ich Claranova erwähnt, die ja 2-3 deutliche operativ/strategische Veränderungen vorgenommen haben als sie merkten dass sie von der Schuldenlast runter müssen. Wenn Cegedim also mehr wert auf die Vorsteuermarge legt, dann hätte man eine erhebliche Hebelwirkung in allen Bereichen, insbesondere auf den Aktienkurs. Aber das sagen wir ja seit Jahren. Insofern verstehe ich jede Skepsis der Leser hier. Bislang sind die Labrunes alles schuldig geblieben, was hinsichtlich ihres Aktienbestand gelinde gesagt erstaunlich ist.
Seit bei Claranova der alte CEO gehen musste, gibt es ein klares Bekenntnis des Vorstands zu einem steigenden Aktienkurs. Und das kommuniziert man halt seit Ende 2023 auch klar parallel zu den steigenden operativen Margen und der strategischen Veränderungen.
Theoretisch könnten sowas auch Lippenbekenntnisse sein, aber man sieht halt dass der Vorstand dafür auch etwas tut.
Bei Cegedim gibt es eher zögerliche Anfänge (Insiderkäufe, Planinsolvenz UK), aber alles noch nicht der große Wurf. Wäre ich hier Vorstand würde ich viel radikaler vorgehen. Aber kann ja noch kommen, vor allem nachdem Insiderkäufe und Segmentwechsel abgeschlossen sind.
Im Nachhinein keine so gute Idee.
Ich denke aber das Cegedim eine ähnliche Kursentwicklung hinlegen wird.
Ende des Jahres sind wir schlauer.
Solides organisches Wachstum: Im 1. Quartal 2025 erreichte der Konzernumsatz 161,3 Millionen Euro, ein organisches Wachstum von 4,5 % trotz negativer Skalierungseffekte.
Im Jahr 2024 erwirtschaftete Cegedim einen freien Cashflow von 185 Millionen Euro, ein Plus von 27 % gegenüber 2023, was fast 28 % des Jahresumsatzes entspricht. Diese starke Fähigkeit, Betriebserträge in Barmittel umzuwandeln, ermöglicht es dem Unternehmen, seine SaaS- und M&A-Investitionen zu finanzieren, ohne massive Schulden aufnehmen zu müssen. Umstellung auf SaaS und Cybersicherheit: Im 1. Quartal 2025 bestanden rund 82 % des Umsatzes aus hochgradig wiederkehrenden Umsätzen (SaaS-Lizenzen, Cloud-Abonnements, Wartung). Darüber hinaus stärken die Einführung von Cloud-Lösungen für die elektronische Rechnungsstellung (Digitalisierungsgesetz für 2026 geplant) und das Kubernetes-Sicherheitsangebot („Cegedim Container Service“) die Transparenz wiederkehrender Umsätze.
Am 13. Juni 2025 bestätigte das Management den Ausblick auf der Hauptversammlung. Das Unternehmen erwartet in den nächsten zwei Jahren eine Steigerung des Betriebsgewinns um 20 %. Man ist zuversichtlich und hat Aktien gekauft.
Wieso ist die Verschuldung von 2023 auf 2024 um 37Mio angesprungen. An dem Kauf der Zahnarztsoftwarebude kann es nicht liegen. Das hat zwar über 30Mio gekostet, aber dann hätte man kein FCF gehabt. Ich hab noch Kapital frei und würde weiter aufstocken, aber die Verschulung zur Marktcap ist nicht klein.
Aber selbst das würde ein KGV von unter 10 bedeuten. Das sind Werte, die man sonst von schrumpfenden Unternehmen in aussterbenden Branchen kennt.
Cegedim schrumpft aber nicht. Seit 2021 gibt es ein ganz vernünftiges Wachstum.
Es ist zum Haareraufen. Zwischenzeitlich bin ich auch mit meiner Nachkeufposition im Minus.
Ich kann mir ansonsten gut vorstellen, dass auch dieses Jahr abermals restrukturiert wird und Werberichtigungen und Restrukturierungskosten auf das Nettoergebnis drücken bei gleichzeitiger Steigerung des REBIT (z.B. Smart RX).
Das könnte dann nochmal zu einem Ausverkauf führen, oder?
Gruß
Johannes
Ansonsten kann ich mich nur wiederholen. Cegedim muss letztlich von den Schulden und damit hohen Zinsen runter. Man ist an der Börse gerade mal mit dem 3fachen Ebit bewertet, was für so einen Konzern ja eigentlich absurd niedrig ist.
Aber wenn man halt so hohe Schulden und Zinsen hat, dann kommt man aktuell bei einem EV/Ebt von 12 raus, was dann eher normal ist. Das zeigt was ich mit meinem Claranova-Vergleich schon kürzlich angesprochen hatte. Man hat gewisse Gründe so niedrig beim Aktienkurs zu notieren, aber wenn man es irgendwie schaffen würde, den Zinsaufwand massiv zu reduzieren, wäre man ganz schnell eine ganz andere Aktie. Dann hat man mehrere Effekte, die sich für den Aktienkurs positiv überlagern.
Claranova hat das durch den Teilverkauf ihres größten (aber margenschwächeren) Segments geschafft. Ob bei Cegedim was ähnliches machbar ist? ...
Oder aber man schafft es durch massive Kostenkontrolle das Ebit zu stark zu steigern (beispielsweise auf 60 Mio in 2026), dass man die Zinsen problemlos bedienen kann und gleichzeitig die Verschuldung vergleichsweise schnell reduzieren kann. Auch dann hat dann einen Hebeleffekt auf den Aktienkurs. Leider äußert der Vorstand nicht so wirklich eine Strategie, wie man finanziell zügig besser dastehen will. Oder irre ich mich?
Die Insiderkäufe der Angestellten finde ich noch bemerkenswerter als die Käufe der Labrunes.
Jetzt müssen bestimmt noch Fonds Aktien verkaufen durch den Börsensegmentwechsel.
Auch wenn die Labrunes gerade nicht direkt kaufen so könnte ich mir vorstellen das jemand drittes die Aktien kauf und den Labrunes später als Blocktrade verkauft.
Bei 11,--€ steht eine grössere Verkaufsorder so das aktuell alles schön günstig unter 11€ eingesammelt werden kann.
Das Spiel wird noch bis zu den Zahlen durchgezogen. Danach wird der Kurs bei sichtbaren Fortschritten steigen. Ich hätte es an Labrunes stelle genauso gemacht.
Was ist, wenn man nicht so wächst wie gewünscht?
Man hat unter anderen durch die Finanzierungsrunde bei Sante ne Menge Goodwill angehäuft. Wenn da die Wachstums- bzw. Margenziele nicht erreicht werden, könnte ja Abschreibungsbedarf bestehen. Oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?
Letztlich ist mir das egal, da diese Abschreibungen erstens nicht cashwirksam wären und zweitens bei KBV unter 0,5 ohnehin längst eingepreist sind. Man könnte die Hälfte aller immaterieller Vermögen abschreiben, und wäre nach Buchwert gemessen immernoch günstig. Aber manch ein Anleger würde natürlich erstmal verdutzt aus der Wäsche gucken, wenn Cegedim eine riesige Sonderabschreibung vermelden würde. Aber der eiogentliche Punkt ist ja, dass Cegedim endlich das Ebit steigert und damit zeitverzögert auch überproportional den Überschuss aufgrund der fallenden Zinsaufwendungen. Aktuell sehen wir aber noch eher das Gegenteil.
Aber wir schreiben hier uns ja schon seit Jahren dumm - und dämlich. Der Case steht und fällt mit der Entscheidung der Labrunes aktiv die Kosten anzuegehen und die Effizienz auf den Peergruppenstandart anzuheben. Solange sie es nicht tun, bliebt der Kurs da wo er ist. Leider...:-(
Irgendwie kommt generell recht wenig Output aus dem IR Bereich. Hatte nach Hr. Ustimaov (?) eigentlich nicht damit gerechnet, dass es noch schlimmer werden kann. Na, wirklich schlimmer ist es nicht, aber auch nicht besser. IR Arbeit findet gefühlt einfach nicht statt.
https://www.boursorama.com/bourse/forum/1rPCGM/