Jenoptik interessante Einstiegsmöglichkeit
1)der Verlust war moderat (20-30 Mio Euro) in schlechtem Umfeld 2003
2) mit anziehender Konjunktur der Chiphersteller (im Sommer erwartet) und gutem Auftragseingang wird Jenoptik zum turn around nicht lange brauchen
3) Verlagerungen der Chipproduktion sowie andere neue Produktionsstätten im Osten (EU Erweiterung), sowie technisches Know-How und geographischer Vorteil sollten bei der Clean Systems Sparte wieder zu positiven Zahlen führen.
4) durch kleinere Zukäufe wird die Photonicssparte weiter gestärkt
5) Charttechnisch steht der Wert meiner Meinung nach vor einem Ausbruch nach oben aus
...alles in allem sollte das Papier bis zum Sommer bei 14-15€ anlangen.
http://www.wallstreet-online.de/ws/community/...&k=dewb&timeframe=-30
sollte für dich interessant sein.
evt. weisst du ja auch bescheid was an der sache dran ist.
diesem Problem noch nicht beschäftigt, habe es aber sofort nachgeholt.
Die Diskussion im WO-Thread geht leider -wie so oft- an den Realitäten
vorbei.
Die Fakten:
Die JENOPTIK ist Beklagte in einem Rechtsstreit, der derzeit beim BGH an-
hängig ist. Gegenstand der Klage ist die Abfindung, die die vormalige Herrin
der DEWB, die Hermann Voith BeteiligungsGmbH, 1993 den freien Aktionären
als Ausgleich dafür zugesagt hatte, daß sie mit der DEWB einen Beherr-
schungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen hatte, in dessen Rah-
men sie die von der DEWB erwirtschafteten Gewinne zu Lasten der freien
Aktionäre absaugte.
Das damalige Abfindungsangebot lautete auf 26,51 EURO je Aktie.
Der Kläger vertritt nun die Ansicht, daß ihm die Abfindung zusteht, ohne
daß er verpflichtet wäre, darlegen und beweisen zu müssen, daß er direkt
dem Kreis der damaligen freien Aktionäre zugehörte oder von einem dieser
Aktionäre seine Aktien erworben hat.
Meine Meinung:
Die JENOPTIK AG trat 1999 die Gesamtrechtsnachfolge für die Hermann Voith
BeteligungsGmbH an, übernahm somit auch deren Zahlungsverpflichtungen.
Damit auch die Obligation im Zusammenhang mit der Abfindung. Diese Abfin-
dung hatte seinerzeit wohl den Charakter eines "Schadensersatzes", da die
Hermann Voith GmbH im Rahmen eines Beherrschungs- und Gewinnabführungs-
vertrags die Gewinne der DEWB absaugte und damit die freien Aktionäre schä-
digte. Später hinzukommende Aktionäre genießen diesen Schadensersatz je-
doch nicht, da ihnen der Schaden ja nicht entstand (die Gewinnabsaugung
war ja bereits Fakt). Es ist nicht bekannt, welchem Aktionärskreis der Klä-
ger zuzuordnen ist. Aus der Klage ergibt sich aber, daß er wohl nicht zum
Kreise der freien Aktionäre von 1993 gehörte.
Ich räume der Klage deshalb keine Chance ein. Aus der Tasache, daß sie beim
BGH zugelassen wurde, können keine Schlüsse gezogen werden. Dies ist wohl
eher mit prinzipiellen Erwägungen zu begründen.
Der Kläger hätte allenfalls eine Chance, wenn er zum Kreis der "Ehemaligen"
gehören würde, wobei sich dann immer noch die Frage einer etwaigen Verjäh-
rung (bzw. Verwirkung!!) stellt. Als "Nicht-Ehemaliger" hätte er wohl -wenn
überhaupt- nur dann eine Chance, wenn er beweisen könnte, daß er ausschließ-
lich im Hinblick auf die zu erwartende Abfindung gekauft hat, und zwar von ei-
nem der "Ehemaligen". Das dürfte aber -systembedingt- ausscheiden.
Alle anderen, das heißt alle, die NICHT geklagt haben, gehen ohnehin leer aus.
Selbst wenn der Kläger gewänne -was ich aber für abwegig halte- wird er JEN-
OPTIK nicht viel kosten. Jedenfalls keine existenzbedrohende Summe. Die Sum-
men, die in diesem Zusammenhang im WO-Thread diskutiert worden sind, sind
schlichter Unfug.
Mein Fazit:
Der Ausgang der Klage wird allenfalls von akademischem Interesse sein. Für den
Kläger (ein gewitzter Neureicher?) wird es ein kostspieliger Spaß, den er wohl
aus der Portokasse bezahlen wird (sofern er sich nicht Teile davon vom Fiskus
-und damit UNS- finanzieren läßt).
Insgesamt nichts, was die Substanz von DEWB oder JENOPTIK ernsthaft tangie-
ren wird. Eher ein Strum im Wasserglas.
Die Begründung ist recht umfangreich und die Richter scheinen einigen Sach-
verstand zu haben.
Der Tenor:
Aktien einer Gattung (WKN) genießen alle die selben Rechte. Die Rechte (auch
die auf Zahlung einer Dividende oder Abfindung) sind verkehrsfähig, können
also verkauft werden. Vermischt die AG die Aktien abfindungsberechtigter frei-
er Aktionäre mit anderen -nicht berechtigten- Aktien, unterminiert sie das
Recht der freien Aktionäre. In diesem Fall fällt ihr die Last des Beweises zu,daß
einem Abfindungsverlangen KEINE abfindungeberechtigte Aktienkategorie zu-
grunde liegt.
Interessant ist, daß das damalige Abfindungsangebot zwar auf 2 Monate befris-
tet wurde. Die Frist wurde aber noch gar nicht in Gang gesetzt, weil das Ange-
bot vor der Spruchkammer angefochten und BIS HEUTE NICHT ENTSCHIEDEN
wurde!!
JENOPTIK hat es auch in der Folge unterlassen, die an die hinzukommenden
freien Aktinäre ausgegebenen Aktien gesondert mit anderen WKN zu kennzeich-
nen. Infolgedessen sind BIS DATO ALLE im Streubesitz befindlichen Aktien ein
und derselben Kategorie, und jeder Aktionär kann dem Urteil des OLG entspre-
chend mit Recht behaupten, seine Aktie stamme von einem der früheren Altak-
tionäre und sei somit abfindungsberechtigt.
So gesehen muß ich meine Meinung zu dem Fall dahingehend modifizieren, daß
ich ihn für offen halte.
Nun scheint sich auch der Kreis zu schließen: immer habe ich letztes Jahr über
die Gründe des Kursverfalls gerätselt. Nun liegt es klar auf der Hand.
Beim Verlust des Prozesses wären 4.442 808 Aktien betroffen. Das ergäbe eine
Summe (unverzinst) von rund 117,4 Mio. EURO. Wobei völlig in der Luft steht,
wie das Spruchkammerverfahren ausgeht. Würde die Börse das 1:1 umsetzen,
hätte dies einen Kursrutsch von heute 8,80 auf 6,50 zur Folge. Anders gesagt:
den Test des historischen Tiefs vom August 2004 bei 5,85 EURO.
Andererseits würde die DEWB-Aktie geradezu explodieren.
Was wird wohl geschehen?
JENOPTIK hat 3 Möglichkeiten:
Erstens: sie sieht dem Prozess gelassen entgegen und hofft auf einen Sieg.
Zweitens: sie findet den Kläger klammheimlich ab.
Drittens: (zusätzlich zu 1 +2 ) sie kauft klammheimlich alle DEWB-Aktien im
Streubesitz auf, und schafft sich damit potentielle Kläger vom Hals.
Fazit:
was auch geschehen mag - wenn JENOPTIK einigermaßen klug und gut beraten
ist, wird sie vorsichtshalber alles an DEWB aufkaufen, was den Kopf in die
Höhe streckt. Ich vermute fast, gestern war so ein Kauftag. Zwischendurch
wird man schlechte News streuen, um Aktionäre zum Verkauf zu bewegen und
den Kurs auf erträglichem Niveau zu halten.
Ich werde mich darauf einstellen.
verwunderlich ist vor allem die informationspolitik sowohl der dewb als auch von jenoptik.
wahrscheinlich sollte es heimlich ablaufen, so das keine ansprüche geltend gemacht werden können, weil keiner diese ansprüche mehr kennt.
insgesamt natürlich eine recht eigenartige geschichte.
allein schon, dass das OLG für die Klägerin entschied stellt ja ein erhebliches risiko für jenoptik dar.
auf jeden fall schlafe ich mit meinen dewb-aktien ruhiger als wenn ich jenoptikaktionär wäre.
man darf wohl auf das ergebnis der revisionsverhandlung gespannt sein. wobei noch gar kein termin genannt wurde.
vielleicht schafft jenoptik es ja viele aktien einzusammeln.
zitat obgicou bei wo:
jetzt ist es amtlich (kam gerade auf Reuters):
18.02.05 14:07
JENA (dpa-AFX) - Ein Rechtsstreit um Abfindungszahlungen der Jenoptik AG
an Aktionäre der Risikokapitalgesellschaft DEWB AG geht vor den
Bundesgerichtshof. Eine Jenoptik-Sprecherin bestätigte am Freitag, dass gegen
ein Urteil des Thüringer Oberlandesgerichts (OLG) von Dezember 2004 Revision
beim Bundesgerichtshof eingelegt wurde. Das OLG hatte DEWB-Aktionären
Abfindungsansprüche in Höhe von rund 292.000 Euro zugesprochen. Sie sollen aus
einem Ende 1999 gekündigten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
resultieren./ro/DP/she
nicht gesagt wurde allerdings, dass die klägerin für 11000 aktien der dewb die 290000€ bekommen soll.
nicht -wie zunächst befürchtet- zu einem Ausbruch aus dem Aufwärts-
trendkanal geführt. Exakt an der 90-Tage-Linie kam der Rebound.
Aktuell tummelt sich der Kurs wieder oberhalb des 1-jährigen Abwärts-
trends; in meiner angehängten Grafik als graue Linie dargestellt.
Wie geht es weiter?
Seit Mitte Januar ist bei 9,50 EURO der Deckel drauf (in der Grafik grü-
ne Linie). Ihn gilt es als nächstes zu knacken. Vielleicht ist dabei hilf-
reich, daß die Tochter DEWB, die jüngst den Kurs der Mutter unter
Druck brachte, aktuell zu explodieren scheint. Langsam erkennen immer
mehr Anleger die Chancen, die in diesem unterbewerteten Papier stecken.
Gewitzte Naturen fahren daher zweigleisig und engagieren sich in beiden
Werten.
OLG in Jena geworden. Der Kurs steuert wieder unverdrossen nach Nor-
den.
Hört man sich in Börsenkreisen nach dem von interessierten Kreisen an
die Wand gemalten JENOPTIK-Desaster um: kein Thema.
Niemand rechnet offenbar ernsthaft mit dem endgültigen Unterliegen der
AG beim BGH.
So ist es wie meistens: die einen hoffen und beten und die andern tun
dasselbe, nur meinen sie es anders: während JENOPTIK-Aktionäre hoffen,
daß der Kelch an ihnen vorüber geht, strömen täglich neue Scharen von
Hoffenden und Glücksrittern ins vermeintliche Eldorado DEWB, wo sie ei-
nem möglichen Geldregen von mindestens 26,51 EURO pro Anteilschein
entgegenfiebern, während sie der Schein an der Börse nicht mal die
Hälfte gekostet hat.
Wie steht es nun um die finale Schlacht beim BGH?
Nun, das ist kurz und trocken gesagt: niemand weiß was genaues. Wann
der Prozess stattfindet, und ob er denn je überhaupt stattfindet: nie-
mand weiß es.
Und die Chancen?
Kann man bei JENOPTIK noch ruhig schlafen? - Ja, man kann.
Wie ein Sprecher versicherte, rechne man fest mit einem Erfolg in der
Revisionsverhandlung. Anders als dies im Urteil des OLG zum Ausdruck
kam, könne man sehr wohl nachweisen, daß die Aktien des Klägers NICHT
aus dem abfindungsberechtigten Altbestand herrühren. Man rechne damit,
daß dies beim BGH, ebenso wie in der Erstinstanz beim Landgericht Ge-
hör finde (die von JENOPTIK genannte Begründung für den Nachweis liegt
mir vor).
Experten gehen in der Zwischenzeit ebenfalls eher von einem Scheitern
der Klage beim BGH aus. Zudem rechnen sie damit, daß JENOPTIK jeden
Anspruchsteller, der die Herkunft seiner Aktien nicht belegen kann, wei-
terhin zurückweist und ihn somit zwingt, seine Ansprüche einzuklagen.
Wegen des hohen Risikos dürften wohl die wenigsten disen Weg gehen.
Derzeit sieht es nach meiner Meinung nicht nach einem Desaster für JEN-
OPTIK aus. Auch die Tatsache, daß JENOPTIK laufend (berechtigte) An-
sprüche bedient und die Abfindungen auszahlt, weist eher darauf hin,
daß der BGH das Urteil des OLG Jena wohl kippen und die Klage dadurch
letztlich scheitern läßt.
Aktionäre der JENOPTIK haben wohl eher keinen Anlaß zur Beunruhigung.
Aktionäre der DEWB tun gut daran, ihre Anlageentscheidung nicht auf ei-
nen Geldregen zu gründen, der wohl nie eintreten wird.
MDax & TecDax am Mittag: Jenoptik muss Millionen zahlen
Von Nina Luttmer, Frankfurt
Die Aktien von Jenoptik haben nach Berichten über hohe Aktionärs-Abfindungen stark eingebüßt. KarstadtQuelle litten unter einer möglichen Verkaufsverzögerung.
Der MDax gewann 0,2 Prozent und stand bei 5667 Punkten. Der TecDax dagegen gab 0,5 Prozent auf 531 Zähler nach. Deutlich verloren am Montag die Papiere von Jenoptik. Nach Berichten des "Spiegel" könnten auf den Konzern Aktionärs-Abfindungen in dreistelliger Millionenhöhe zukommen. Jenoptik-Titel sackten im TecDax 9,9 Prozent ab und waren damit Schlusslicht.
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Lässt Medion grüßen?
Was sich heute an der Börse nach dem reißerischen Artikel abspielen
würde, habe ich 1:1 kommen sehen. Und selbstverständlich auch die
Redakteure.
Sie werden sich am Freitag die Depots mit JENOPTIK-Puts und mit DEWB-
Aktien vollgestopft haben, und einige davon haben heute schon ein klei-
nes Vermögen erbeutet. Kapitalismus live.
Dabei haben die Journalisten keinerlei Leistung erbracht: alles, was zu
lesen stand, wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt publiziert. Ich
kann keine einzige Stelle entdecken, hinter der eine eigene Recherche-
leistung stecken würde.
Wieder einmal mästen sich dergestalt die Falschen; der kleine Anleger
beißt wie immer als Knetmasse in den Händen der Großen ins Gras. Ist
er seinem Schicksal wehrlos ausgeliefert? -Nein!
Wie ich hier schon mehrere Male geschrieben habe, dürfte der innere Wert
der JENOPTIK nach dem Spin-Off der CLEAN SYSTEMS bei etwa 15,- EURO
liegen (Diese Einschätzung teile ich mit einer Reihe von Experten). Der
Aktienkurs hätte sich auch längst auf die Reise in diese Region gemacht,
wäre da nicht schon seit Wochen das Menetekel des am OLG Jena verlore-
nen Prozesses gewesen.
Nun aber wird sich der Kurs erst mal richtig auskotzen.
Und danach wird es interessant.
JENOPTIK wird auf keinen Fall ein wehrloses Opfer beutegieriger DEWB-Ak-
tionäre werden; es bestehen zahlreiche Optionen, sich zu wehren. Eine da-
von ist zweigleisig: erstens Abfischen von DEWB-Papieren, was die Rohre
hergeben (Siehe Kursentwicklung bei DEWB!!). Diese Aktion dürfte nicht
besonders kostspielig für JENOPTIK werden, dam man ja unterbewertete Pa-
piere kauft, die man später wieder zu einem höheren (gepushten) Preis
losschlagen kann.
Zweitens: ein stiller Vergleich mit dem Kläger. Soll heißen: es wird mit eini-
ger Wahrscheinlichkeit nix mit einem Prozess beim BGH. Es gibt kein Urteil,
und es wird sich keiner auf ein Urteil stützen können. Jeder, der Beute ma-
chen will, muß von vorne anfangen. Ganz unten. Und natürlich nur mit ent-
sprechend befähigten Anwälten. Und sie werden schon beim ersten Kontakt
erkennen, daß die Kosten hoch sind. Für die meisten zu hoch; für sie wird
nicht nur ihr bisher mit den DEWB-Papieren erzielter Gewinn auf dem Spiel
stehen, sondern sehr viel mehr.
Deshalb wird es eben KEINE Pleite von JENOPTIK geben, nicht einmal einen
empfindlichen Schlag. Sicher, es wird etwas kosten. Aber so wenig, daß es
bald schon vergessen sein wird.
Und dann wird die Reise in die neue Region doch noch beginnen. Deshalb halte
ih diese Story für eine der besten und aussichtsreichsten derzeit hierzulande.
in seinem heutigen Statement:
"Die Kursverluste bei Jenoptik sind nach Einschätzung von Analysten nicht ganz nachzuvollziehen. Der Artikel im "Spiegel" enthalte fundamental nichts Neues. Die Problematik um DEWB sei seit längerem bekannt, heißt es. Aufgrund der höheren Auflage des "Spiegels" sei es aber durchaus möglich, dass einige Investoren erst jetzt von dem Thema erführen. Der Ausgang des Verfahrens sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur schwer abzuschätzen. Allerdings halten es zwei von Dow Jones Newswires befragte Analysten für unwahrscheinlich, dass das für Jenoptik negativste Szenario - eine Belastung von etwa 140 Mio EUR -
eintreten wird. Ein Analyst hält eine Einigung mit den Klägern für wahrscheinlicher.
Selbst für den Fall, dass es zu einer Belastung in dieser Höhe kommen sollte, erwarten die Analysten nicht die Insolvenz des Unternehmens, über die im "Spiegel"-Artikel spekuliert wird. Eine Zahlung von 140 Mio EUR würde für das Unternehmen zwar einen herben Schnitt darstellen, dürfte aber mit Blick auf die anderen Geschäftsbereiche verkraftbar sein. Derzeit werde zwar bei Jenoptik der Risikoabschlag erhöht und entsprechend an der Börse eingepreist. Allerdings schienen auch die Finanzmarkt-Akteure einen negativen Ausgang des Gerichtsverfahrens für recht unwahrscheinlich zu halten. Trotz der Kursaufschläge der DEWB auf nun rund 3,70 EUR, notiere die Aktie damit noch immer sehr deutlich unter der Abfindungshöhe von 26,51 EUR".
Auf einen Blick ist zu sehen. daß der seit dem historischen Tief vom August
2004 etablierte Aufwärts-Trendkanal vollkommen intakt ist. Jedenfalls: NOCH.
Wie in der angehängten Grafik zu sehen ist, hat der gestrige Kurssrturz die
untere Kanalbegrenzung haarscharf rasiert. Mit einem weiteren Test muß
gerechnet werden. Alleine die über die Zeitschiene dürfte dieser Test schon
bald erzwungen werden.
Was ist die richtige Strategie?
Wer die Aktie (noch) hält, sollte den Test des Aufwärtstrends abwarten.
Wird der Trendkanal nach unten verlassen, wäre ein temporärer Ausstieg zu
überlegen. Allerdings müssen sich Aussteiger darüber im Klaren sein, daß
sie den richtigen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg möglicherweise verpassen
werden, da sich die Nachrichtenlage (betreffend den anhängenden Rechts-
streit) blitzschnell verändern kann, was zu eruptiven Kurssprüngen führen
kann.
Aktien lastet weiter wie Blei auf der Aktie von JENOPTIK.
Heute schreibt Hans A. Bernecker "Bernie" dazu:
"Nachrichtlich: JENOPTIK überrascht mit einigen interessanten Fakten, die
diese Aktie eigentlich erneut zu einem Kauf machen.
Aber nur eigentlich. Das Erbe von Lothar Späth mit seiner unglücklichen
DEWB-Strategie ist rechtlich noch nicht ausgestanden.
Das ist einfach nicht zu kalkulieren.
Denn die Gegner sind gewiefte Oppositionsprofis, die nicht den endgültigen
Sieg vor Gericht suchen, aber einen teuren Kompromiß. Ich wage dazu kein
Urteil.
Die Einlassungen von Späth zu diesem Thema sind völlig ungenügend.
Der jetzige Chef muß es ausbaden."
Mein Urteil:
Abgesehen von der Last der Abfindungsklage steht JENOPTIK fundamental
besser da, als jemals zuvor, in seiner noch jungen Geschichte. Die Geschäf-
te brummen; der Spin-Off des Bereichs CLEAN-SYSTEMS ist in die Wege
geleitet und damit der Wegfall des jahrelang auf der Kursentwicklung
lastenden Holding-Abschlags.
Damit ist alles so gekommen, wie ich es seit einem Jahr hier vorgebetet
habe. Der Kurs könnte somit leicht und locker auf 12...15 EURO zusteuern.
KÖNNTE.
Solange der Rechtsstreit um die Abfindungen andauert, wird er das wohl
nicht tun. Der Deckel bleibt vorerst drauf.
Dennoch: für lukrative Tradings ist die Aktie in diesen Tagen immer gut.
Ich habe mich (vorerst) zurückgezogen und warte die Entwicklung um den
Rechtsstreit ab, stehe aber Gewehr bei Fuß.
Sobald der Rechtstreit beendet ist -und zwar einigermaßen glimpflich für
JENOPTIK- springt der Deckel von der Büchse der Pandora: dann wird JEN-
OPTIK schlagartig zum Shootingstar am deutschen Börsenhimmel.
Mehr Phantasie hat im Moment keine andere Aktie in Deutschland zu bieten.
Der seit August 2004 etablierte Aufwärts-Trendkanal wurde nach unten
verlassen. Einige "Rückkehrversuche" müssen als endgültig gescheitert
angesehen werden.
Unterstützung bietet noch die Marke von 8,30 EURO. Wird auch diese un-
terschritten, gibt's erst wieder bei 7,30 bzw. 6,80 EURO einen Halt.
Selbstverständlich werden aber alle diese Unterstützungen nichts mehr
helfen, sollte es im Rechststreit um die Abfindungen der DEWB-Aktionäre
zu einer unvorteilhaften bzw. teuren Lösung kommen. Dann wäre auch das
historische Tief bei 5,85 EURO vom August 2004 kein Tabu.
Anleger, die halten oder sich gar an schwachen Tagen zum Einstieg verlei-
ten lassen, sollten wissen, daß sie ein enormes Risiko eingehen. Ich rate
daher, die Aktie strikt zu meiden bis Klarheit herrscht. Hierzu bitte
meinen gestrigen Beitrag # 131 lesen.
Nach der Hiobsbotschaft mit den dräuenden Abfindungsmillionen, hat
sich der Kurs wieder klammheimlich nahe an die 9,-EURO rangerobbt.
Und nun - gibt's wieder eine auf die Nuß...die Aktie wird zerlegt.
Wie....sagen wir mal: rot-grün.
Was ist passiert? - Nichts.
Da war einmal das Downrating von...war's Moddy's? - oder Fitch?
Im Grunde langweilig.
Und dann war da der abgesagte Börsengang von CLEAN-SYSTEMS. Die
Camerilla der DEUTSCHEN BANK will ihn gar im Nirvana verschwinden
sehen.
Im Grunde langweilig.
Am Value des Unternehmens ändert das - nichts. Der Börsengang kommt.
Eben etwas später. Mal ehrlich: wieviel Börsengänge haben wir erlebt,
die verschoben worden sind? Man kann sie gar nicht zählen.
So, wenn wir uns jetzt die Tränen aus den Augen gewischt haben (vom
Gähnen natürlich) sehen wir folgendes klar:
1. In 2003 und 2004 stand die Aktie von JENOPTIK ständig deutlich hö-
her als heute. Obwohl JENOPTIK 2003 ein Verlustjahr hatte, und der
Turnaround erst gegen Ende 2004 klar wurde.
2. Inzwischen ist der Turnaround gelungen, darüber sind sich alle einig.
Die Zahlen für 2004 waren besser als erwartet. Und die Auftragsbücher
in diesem Jahr sind knallevoll. Dazuhin ist es beschlossen und verkün-
det, daß das Unternehmen gesplittet wird. Ob der Spin-Off nun sofort
oder gleich an die Börse kommt - welche Rolle spielt das im Ernst denn
schon.
3. Was aus dem mutmaßlichen Debakel "Abfindungen an DEWB-Aktionäre"
wird, habe ich schon oft beschrieben. Nichts.
Ich gehe nach wie vor davon aus, daß JENOPTIK dies unterm Strich
keinen Sous kosten wird.
Und jetzt kommt das Beste - sozusagen das Wort zum Samstag:
Die Börse hat von alledem KEINE Ahnung. Sie pennt schlichtweg. Weil es,
wie ich zugebe, kompliziert ist, das Ganze richtig zu durchschauen.
Wie wir wissen, holen sich Marder, Wiesel, Jaguar und andere Beutejäger
und Fieslinge ihre Opfer, wenn sie schlafen. Also, Herrschaften, schön
weiterschlafen.
Ich liege auf der Lauer und freue mich über die Schwächlinge, die hin-
schmeißen. Wenn's soweit ist schnapp' ich zu.
ich immer bei Aktien in ähnlichen Situationen.
Dazuhin stelle ich mir die Frage, ob hinter der Verschiebung des
Börsengangs nicht Absicht steckt; nämlich die, den Kurs noch weiter
in den Keller zu schicken. Das käme den strategischen Interessen von
JENOPTIK durchaus sehr entgegen.
Wichtig bei JENOPTIK ist aber eines: ich muß eine klare Vorstellung
vom Ausgang der Abfindungsaffäre haben; denn sie wird das weiteren
Kursgeschehen am stärksten dominieren. Der verschobene Börsengang ist
nur ein temporärer Nadelstich.
Hinsichtlich der Abfindungsäffäre gilt: wenn sie für JENOPTIK glimpflich
ausgeht, wird es den Kurs erst mal durch die Decke hauen. Und zwar "ex
cathedra", wobei hier ausnahmsweise der Gerichtssaal gemeint ist.
Wie ich über den Ausgang des Rechtsstreits denke, habe ich schon mehr-
fach geschrieben. Mag sich der Kurs auch -wie von Dir befürchtet- nach
"oben schleichen", so wird nach meiner Überzeugung jeder, der vor dem
Ende der Affäre kauft, einen tollen Deal machen.
Deshalb der Kursrutsch gestern.
Jenoptik downgraded to "sell" Friday, June 03, 2005 7:54:51 AM ET DZ BANK LONDON, June 3 (newratings.com) - Analysts at DZ Bank downgrade Jenoptik (JEN.ETR) from "buy" to "sell." The target price has been reduced to €8. In a research note published this morning, the analysts mention that the company has indefinitely postponed the IPO of its M+W Zander subsidiary, located in Singapore. According to the analysts, this announcement is expected to adversely impact market sentiment towards Jenoptik's stock. The valuation of the company's Clean Systems division has been reduced due to the lower-than-expected valuation of Jenoptik's assets, DZ Bank adds. | ||
Munich: JEN.MUN at 2.02PM ET €7.90 -0.34 (-4.13%) | ||
Jenoptik | detailed quote - chart - more articles |
len Konzernumbau zugestimmt.
Damit wird der Konzern bzw. die Holding zu einem klar fokussierten Unterneh-
men schmelzen, das sich ausschließlich auf den Geschäftsbereich Licht bzw.
den jetzigen Teilbereich PHOTONICS konzentrieren wird.
Derzeit hat PHOTONICS einen Jahresumsatz von 360 Mio. EURO. Dieser soll
bis 2007 auf 500 Mio. und längerfristig auf 1 Mrd. gesteigert werden. Die
Umsatzrendite soll für PHOTONICS bei 9-10% gehalten werden. Derzeit liegt
die Umsatzrendite (EBIT) des Gesamtkonzerns bei 3,2%!
Mit der Ausgliederung von CLEAN-SYSTEMS wird der Konzern zwar 85,3% seines
Umsatzes, jedoch nur 38,1% des Nettogewinns abgeben!
Welche kurslevanten Interpretationen lassen die Zahlenprognosen zu?
Legen wir die längerfristigen Ziele zugrunde, dann hätten wir bei 1 Mrd. Jahres-
umsatz etwa 95 Mio. EBIT. Legt man nun hypothetisch die Gewinnstruktur des
Teilbereichs PHOTONICS aus 2004 zugrunde (was sicher nur bedingt zulässig ist),
dann ergäbe sich ein EPS von 26.142/34.517 x 95 = 71,95 Mio.
Geteilt durch den gewichteten Durchschnitt der ausstehenden Aktien per Ende
2004 (51.869.817) ergäbe sich ein EPS von rund 1,39 EURO.
Legt man ein KGV von 15 zugrunde (was man bei einer derartigen Umsatzrendite
locker kann) ergibt sich ein Wert von 20,85 EURO je Anteilschein! Dieser Wert
ergäbe gleichzeitig ein KUV von um die 1,08 - auch von daher absolut vertretbar.
Der Verkaufserlös für CLEAN-SYSTEMS ist in dieser rechnung noch gar nicht ent-
halten und wird das Ganze sicher noch zusätzlich positiv aufpolieren!
Fazit:
Die Beschlüsse der HV führen nun unweigerlich zu einer völligen Nauaufstellung
des Konzerns. Werden die angepeilten Zahlen erreicht, so ist bereits für 2007
ein Umsatz von 500 Mio. EURO bei PHOTONICS zu erwarten, und damit ein Wert
von mindestens 10,40 EURO je Aktie. Bei entsprechendem Börsenumfeld werden
auch ohne weiteres um 20% höhere Werte denkbar sein; insbesondere unter
Berücksichtigung des zu erwartenden Verkaufserlöses für CLEAN-SYSTEMS.
Längerfristig werden sich die Zahlen und der Börsenwert verdoppeln. Da es ver-
gleichbare Unternehmen in Deutschland nicht gibt, hege ich -bei entsprechendem Mangagement- keine Zweifel an der Erreichbarkeit.
Die publizierten Zahlen und die daraus resultierenden Werte entsprechen genau
dem, was ich bereits seit letztem Sommer geschrieben habe.
Es bleibt daher bei meiner Einschätzung: JENOPTIK ist eine der herausragendsten
Gelegenheiten an der deutschen Börse.
Bei passender Gelegenheit kaufen! - Evtl. ausstehende Kapitalmaßnahme abwarten.
Rechnungshof sieht Jenoptik-Verkauf skeptisch
Thüringens Rechnungshof-Präsident Heinrich Dietz sieht den Zeitpunkt für den Rückzug des Landes als Großaktionär beim Technologiekonzern Jenoptik als unpassend an.
dpa-afx RUDOLSTADT/JENA. "Eine Gewinn bringende staatliche Beteiligung muss man nicht ohne Not abstoßen", sagte der Präsident der unabhängigen Prüfbehörde. Es sei zu fragen, ob ein Verkauf des Aktienpakets zum vom Land geplanten Zeitpunkt finanziell sinnvoll ist.
Dietz weicht nach eigenen Angaben mit seiner Auffassung von der Position eines Rechnungshofsenats ab, der vor einigen Jahren in einem Prüfbericht eine Privatisierung des größten ostdeutschen Konzerns gefordert hatte. "Der Senat kann autonom entscheiden." Er persönlich sei jedoch nicht der Meinung, dass Landesbeteiligungen radikal abgebaut werden müssten, wenn sie Erträge einbringen, sagte Dietz. In den neuen Ländern habe die staatliche Wirtschaftsförderung auch 15 Jahre nach der Wiedervereinigung noch einen anderen Stellenwert als in Westdeutschland.
Finanzministerin Birgit Diezel (CDU) hatte vor einer Woche angekündigt, dass sich Thüringen mit dem Verkauf seines Aktienpaketes komplett aus dem Unternehmen mit rund 9 000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von etwa 2,0 Mrd. Euro zurückzieht. Nach der erfolgreichen Entwicklung der börsennotierten Gesellschaft sei eine weitere Beteiligung des Freistaates nicht mehr notwendig, begründete sie die im kommenden Jahr geplante Veräußerung der Landesanteile in Höhe von derzeit 14,8 Prozent.
Bei der Ankündigung des Verkaufs der etwa 7,7 Mill. Anteilsscheine hatte sie auch auf die langjährige Forderung des Landesrechnungshofes verwiesen. Nach derzeitigen Aktienkurs von 7,5 Euro beträgt der Wert des Pakets rund 58 Mill. Euro.
Angesichts der geplanten Verkleinerung des Konzerns durch Trennung vom Geschäftsbereich Anlagenbau/Gebäudedienstleistungen dümpelt der Kurs der Jenoptik-Aktien seit Monaten auf vergleichsweise niedrigen Niveau. Die Opposition hatte von einem Verkauf zur Unzeit gesprochen. Mit den Einnahmen soll nach Meinung der SPD die Verfassungsmäßigkeit des Landeshaushalts 2006 gesichert werden.
HANDELSBLATT, Montag, 10. Oktober 2005, 18:42 Uhr
"Dass der Freistaat seine Beteiligung verkauft, ist keine große Überraschung, für Jenoptik jedoch folgerichtig," sagt Malte Dieselhorst von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Eine staatliche Beteiligung an börsennotierten Aktiengesellschaften hält der Aktionärsschützer ohnehin nicht unbedingt für notwendig. Auf Grund des großen Streubesitzes von 79,37 Prozent der Aktien werde sich künftig an den Mehrheitsverhältnissen bei Jenoptik nicht viel ändern. Der Verkauf der Landesanteile müsse jedoch kursschonend über einen längeren Zeitraum an der Börse erfolgen, fordert Dieselhorst. Eine weitere vernünftige Variante sieht er in der Veräußerung des Gesamtpaketes an einen institutionellen Anleger.
Es sei nur nicht zu verstehen, wieso sich das Land aus einem Gewinn bringenden Unternehmen verabschiede, um Haushaltslöcher zu stopfen.
CIAO