Porsche: verblichener Ruhm ?
von Marco Dalan (WELT ONLINE vom 03/03/2009)
Mit ihren sieben Pkw-Marken decken die Wolfsburger fast die gesamte Palette ab. Dazu sind sie weltweit gut positioniert. Und dass sie im kollabierten US-Markt nur schwach aufgestellt sind, entpuppt sich in diesen Tagen sogar als Vorteil.
Der Volkswagen-Konzern hat mit den Geschäftszahlen für das Jahr 2008 ein eindrucksvolles Signal an die Konkurrenz gegeben: Mit VW muss trotz der weltweiten Krise gerechnet werden. Während selbst Branchenprimus Toyota tiefrote Zahlen schreibt, hat Europas Nummer eins den Umsatz gesteigert und höhere Gewinne eingefahren. Damit bestätigen die Wolfsburger eindrucksvoll ihre Ambitionen, Toyota in Zukunft vom Thron zu stoßen.
Der Erfolg des vergangenen Jahres ist kein Zufall. Zwar lief es bis zur Jahresmitte für alle Hersteller mehr oder minder gut. Entscheidend ist aber, dass VW den Einbruch in der zweiten Jahreshälfte deutlich besser überstanden hat. Die Gründe dafür: Mit ihren sieben Pkw-Marken decken die Wolfsburger fast die gesamte Palette ab. Dazu sind sie weltweit gut positioniert. Und dass sie im kollabierten US-Markt nur schwach aufgestellt sind, entpuppt sich in diesen Tagen sogar als Vorteil. VW hat in den vergangenen Jahren zudem enorm die Kosten gesenkt und seine Plattform-Strategie, bei der mehrere Marken sich Bauteile teilen, ausgebaut. Beruhigend ist auch, dass sich VW ein komfortables Finanzpolster von zwölf Milliarden Euro geschaffen hat. Und der Mehrheitseigner Porsche wird zweifellos dafür sorgen, dass die Wolfsburger nicht nachlassen in ihrem Bemühen, die Kosten weiter zu senken und die Strukturen zu straffen.
Zwar warnt auch Volkswagen, dass die Erfolgsfahrt nicht ungebremst fortgesetzt wird. Doch alles spricht dafür, dass Europas größter Autobauer besser durch die Krise kommen wird als der Großteil der Wettbewerber.
Beim derzeitigen Kurs von VW bräuchten sie für die fehelnden 25% ca. 13,7 Millarden. Da aber davon auszugehen ist, dass sich Härter über die Optionen einen deutlich tieferen Einstiegskurs bereits abgesichert hat (z.B. 100€ pro VW-AKtien), so wären für die Aufstocung nur ca. 7,5 bis 8,5 Milliarden erforderlich.
Die ursprünglich geplante Kreditverlängerung für 10 Millarden wäre so noch plausibel gewesen. Wozu aber die Aufstockung auf 12,5 Milliarden ?
Oder sehe ich da was falsch ?
Gruß
FredoTorpedo
fällt der kurs unter 31,59 wäre das erstmal wieder sehr negativ.
FTD vom 03/03/2009
Das Kapital
Porsche wird doch nicht etwa?
Besorgt sich Porsche wirklich das Geld, um 2009 bei VW aufzustocken? Oder wird nur einmal mehr geblufft? Man will's fast hoffen.
Am Montag hatte das Porsche-VW-Konstrukt endlich mal wieder die Möglichkeit, zu zeigen, dass man nicht nur scheinbar den Finanz-, sondern auch den Automarkt besser beherrscht als manch anderer. Beide Firmen konnten für ihre jeweils letzte Rechnungperiode operativ schwarze Zahlen melden - in diesen Tagen heißt das was.
Doch während Porsche zwar von einem schwierigen Umfeld spricht, sich aber dennoch eine Absatzbelebung dieses Jahr durch neue Modelle verspricht, schließt VW einen Konzernverlust für das erste Quartal 2009 nicht mehr aus. Und das, obwohl VW großer Nutznießer der Verschrottungsprämie ist. Das zweite Quartal sollte wohl kaum besser werden. Ob sich Porsches Stammgeschäft tatsächlich durch Produkteinführungen stabilisieren lässt, ist nebensächlich. Denn, wie es ein Broker formulierte, der Erfolg des neuen Golf ist für Porsche fünfmal wichtiger als der des Panamera. Von der Bedeutung der VW-Derivatgeschäfte für Porsches Ergebnis ganz zu schweigen. Wie sich das außerordentliche Finanzgeschäft entwickelt, wenn sich der Kurs von VWs Stammaktie dem der Vorzugsaktie - 34 Euro - nähert, wird sich zeigen.
Überhaupt, der VW-Kurs und Porsche. Angesichts der aktuellen Bankengespräche kann einem da mulmig werden. Denn natürlich wird Porsche den Kredit bekommen. Doch wird das Geld wirklich für die Aufstockung auf 75 Prozent verwendet, trotz unverändertem VW-Gesetz und damit unverändert limitierten Kontrollmöglichkeiten? Selbst wenn Porsche sich die weiteren VW-Anteile zu Preisen gesichert hat, die dem jetzigen bilanzierten mittleren Einstandspreis von 117 Euro entsprechen, würde Porsche damit zunächst ein erhebliches Minusgeschäft machen. Kein Wunder, dass Credit Suisse hofft, Porsche möge sich die Kaufoptionen auch wirklich nur bar ausbezahlen lassen, ohne unmittelbar damit die Aktien zu kaufen. Doch man weiß ja nie bei Porsche, weshalb man als Anleger dieses Konstrukt meiden sollte.
Frankfurt (aktiencheck.de AG) -
Die Analysten von Close Brothers Seydler Research bewerten den Anteilschein von Porsche (ISIN DE000PAH0038/ WKN PAH003, VZ) unverändert mit "sell". Im Zusammenhang mit den Verhandlungen um eine Verlängerung der Kreditlinie habe das Unternehmen einige Zahlen zur Entwicklung im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht.
Den vorläufigen Zahlen zufolge sei das Absatzvolumen um mehr als 26% auf 34.266 Einheiten gesunken. Infolge eines besseren Produktmix habe der Umsatz lediglich um 12,8% auf 3,04 Mrd. EUR nachgegeben. Der Pressemitteilung zufolge sei das operative Ergebnis ähnlich stark gesunken wie der Umsatz. In den aktuellen Prognosen von Close Brothers Seydler Research sei Volkswagen auf vollständig konsolidierter Basis berücksichtigt. Porsche halte derzeit über 50% der Stammaktien von Volkswagen.
Man gehe davon aus, dass Porsche im gesamten Geschäftsjahr 2009 ein EPS von 23,20 EUR erzielen werde (KGV: 1,4). Für das Geschäftsjahr 2010 erwarte man einen EPS-Rückgang auf 14,13 EUR (KGV: 2,3). Das Kursziel belasse man vorerst bei 26,57 EUR. Daher vergeben die Analysten von Close Brothers Seydler Research für die Aktie von Porsche weiterhin das Rating "sell".
(Analyse vom 03.03.09) (03.03.2009/ac/a/nw) Analyse-Datum: 03.03.2009 Rating: sell Analyst: Close Brothers Seydler Research AG erwartetes KGV: 0,91
Wenn es unter die 31,59€ gehen sollte wäre es mal wieder eine mittlere Katastrophe für mich.. Aber ich habe Zeit.
In 3 Jahren werden die Aktien ja wohl über 47€ (meinem Einstiegskurs) stehen!
Nach Ansicht der Analysten von UniCredit Markets & Investment Banking seien einige der Marktprognosen hinsichtlich der Entwicklung von Porsche viel zu negativ. Wegen der neuen "Boxster"-Modelle und neuen Entwicklungen in der "Cayenne"-Familie sei im zweiten Fiskalhalbjahr 2008/09 eine bessere Performance zu erwarten. Porsche habe zusätzliches Potenzial für Kostensenkungen identifiziert, wodurch das Unternehmen seine Profitabilität steigern könne. Die Porsche-Aktie habe unter den Unsicherheiten hinsichtlich der Kreditlinie, welche am 22. März auslaufen werde, gelitten. Einigen Presseartikeln zufolge sei jedoch innerhalb der nächsten Wochen mit einer Lösung des Problems zu rechnen.
Die aktuelle Bewertung der Porsche-Aktie ignoriere den Wert des Kerngeschäfts, welches durch die Einführung des "Panamera" neuen Antrieb erhalten werde. Die EPS-Prognose von UniCredit Markets & Investment Banking für die Geschäftsjahre 2008/09 und 2009/10 liege bei 32,42 EUR und 7,84 EUR, woraus sich ein KGV von 1,0 und 4,0 ermitteln lasse. Man setze die Porsche-Aktie auf die "Recommended List" und belasse das Kursziel bei 73,00 EUR.
Vor diesem Hintergrund halten die Analysten von UniCredit Markets & Investment Banking an ihrem "buy"-Rating für den Anteilschein von Porsche fest. (Analyse vom 04.03.09) (04.03.2009/ac/a/nw)
http://www.ariva.de/..._UniCredit_Markets_Investment_Banking_n2908552
nötige Kleingeld fehlen würde. Der wahre Grund ist: gehandelt werden nur die
Vorzüge. Die Stämme sind leider in Familienbesitz und damit unerreichbar.
Wäre es nicht so, hätte Porsche längst den Eigentümer gewechselt, soviel steht
fest. Warum ich da so sicher bin? Ganz einfach: ganz Porsche zu kaufen, kostet
praktisch ...NICHTS. Genau genommen den Gewinn eines einzigen Jahres; was man
in der Börsensprache ein KGV von 1 nennt.
Jedenfalls wenn es nach Georg Stürzer, Analyst von UniCredit Markets & Invest-
ment Banking geht. Stürzer errechnet für die Geschäfstjahre 2008/09 bzw. 2009/
10 KGVs von 1 bzw. 4. Diese Zahlen sind weitgehend deckungsgleich mit jenen,
die ich vor einigen Tagen gepostet habe. "Aktiencheck" schreibt dazu:
"Die EPS-Prognose...für die Geschäftsjahre 2008/09 und 2009/10 liege bei 32,42
EUR und 7,84 EUR, woraus sich ein KGV von 1,0 und 4,0 ermitteln lasse..."
Würde diese Analyse also ins Schwarze treffen, wäre Porsche für jeden umsonst,
da er nichts weiter zu tun brauchte, als auf den Gewinn des ersten Jahres zu war-
ten, um damit den Kaufpreis zu bezahlen. O.K, er müsste noch ein paar Milliönchen
Zinsen dazurechnen; dafür bekäme er aber den rentabelsten und wohl renommier-
testen Autobauer der Welt; dazu mehr als die Hälfte von VW; dazu Audi und noch
ein paar andere Klunker mehr.
Wenn da bloß nicht diese blöden Stämme wären...
Es gibt schon jemanden, der Porsche komplett aufkaufen könnte.
Warum die's nicht tun, kann ich aktuell nicht verstehen.
An der Kohle kann's jedenfalls nicht liegen.
Warum sollen sie die im Unternehmen angesparten und zukünftigen Gewinne mit uns Kleinaktionären teilen wollen? Ist doch ein sehr günstiger Zeitpunkt. 25 bis 30 % der Vz sollen sie eh schon haben.
Bitte kläre uns auf!
Ich möchte nicht dumm sterben!
Im Voraus, vielen Dank!
kaoti
Die habens ja sowieso schon.
Die sind aber so sozial eingestellt, dass die uns auch ein bisschen beteiligen wollen. (;-))
Ich an ihrer Stelle - obwohl ich natürlich auch sehr sozial eingestellt bin- würde jetzt heimlich still und leise die VZ einsammeln, und irgendwann - natürlich zu fairen Preisen > 100 - die Reste aufkaufen, notfalls auch per Squeeze-Out. Dazu brächten sie allerdings 90 % der VZ.
Vielleicht dann noch aus der Porsche SE 'ne Stiftung basteln... ;-)
Welchen Vorteil brächte das für die Familien P&P?
Bitte kläre mich auf, davon habe ich keinen Schimmer.
Gruß
Wie unter vorgehaltener Hand geflüstert wird, sind die produktionsfreie Tage schon vermindert worden.
De fakto, braucht man mehr Autos, als vorhersehbar.
Wartet noch eine oder zwei Wochen, dann zieht das hier wieder an.
mich. Insofern ist mir durchaus kein Fehler unterlaufen. Ich bin völlig Deiner
Ansicht, wenn Du sagst
"Es gibt schon jemanden, der Porsche komplett aufkaufen könnte.
Warum die's nicht tun, kann ich aktuell nicht verstehen..."
Ich kann es ebenso wenig verstehen; erklären kann ich es mir nur mit strategischen
Gründen (Aktienrecht, Gesellschaftsrecht).
Vielleicht hat irgendjemand eine plausible Erklärung...