Porsche: verblichener Ruhm ?
Deinen Beitrag (2622.) verfasst hast. Mit einem Satz: Du siehst (viel) zu schwarz.
Katar wird niemals die Mehrheit an Porsche erlangen. Ganz einfach deshalb, weil die
Entscheidung darüber bei den Mehrheitseignern liegt und das sind nun mal nach wie vor
die Familien Porsche und Piech. Dass Katar die Sperrminorität will, hat nichts zu besa-
gen. Es hat einen eigentlich banalen Grund: wenn Porsche eine prominente Geldsumme
auftreiben möchte, geht es eben nicht mit 10 oder 12 Prozent ab, es müssen mehr sein.
Dass Katar keine halben Sachen macht und bei 20 oder 22 Prozent stehen bleibt, wenn
3 Prozent weiter "oben" die Mitbestimmung (per Sperrminorität) winkt, versteht sich von
selbst.
Damit wären auch alle Deine Befürchtungen VW betreffend vom Tisch.
Was Deine Befürchtungen betreffend eine etwaige Instabilität Katars anbelangt, kann
ich nur feststellen, dass Katar als stabil gilt. Stabiler jedenfalls, als gewisse Geozonen im
Westen, wo man (im übertragenen Sinne) vor Raubrittern und (Wirtschafts-) Terroristen
nicht sicher ist.
Mein Fazit:
Katar steigt ein, was einem Investitionsvorgang entspricht, wie wir ihn häufig erleben.
Katar will und wird mitregieren, klar, was sonst, aber die große Politik wird nach wie vor
Wiedeking machen. Die Araber wären dumm, wenn sie das ändern würden. Was die
Kursaspekte anbetrifft, habe ich meine Ansicht in #2623. deutlich zum Ausdruck gebracht.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/547/472075/text/
Gruß
FredoTorpedo
also doch noch lange nichts in trockenen Tüchern?
lismus schätze: dieser Artikel ist eher ein Gegenbeispiel dafür. Für meinen Geschmack
enthält er zu viele emphatische Additive. Auf jeder Journalistenschule lernt man, wann
man die bringen soll und wo die nichts ztu suchen haben. Hier aber wurde gegen dieses
Gebot verstoßen.
Beispiele:
"...Heute ist den beiden Familien jeder Investor willkommen..."
Jeder? Volkswagen hat man mit seinen Kaufavancen begrüßt, wie etwa Magdeburg die
Schweden im 30-jährigen Krieg. Ein arger Faux-Pas.
"Sie haben sich kräftig verspekuliert, nun kann ihnen nur noch ein finanzkräftiger Inves-
tor helfen"
Das ist falsch. Porsche ist keineswegs durch eine "Spekulation" im üblichen Sinn in eine
Kreditklemme gelangt. Das wird zwar ständig kolportiert, macht es deshalb aber auch
nicht wahrer. Richtig ist: Porsche ist einem klaren Plan gefolgt. Dieser Plan ist letztlich
von der Finanzkrise durchkreuzt worden. Ohne diese hätte Porsche NUll Probleme, die
erforderlichen Kreditvaluta aufzutreiben. Und ohne diese wäre das VW-Gesetz längst
gefallen. Und ohne dieses könnte Porsche seinem Kapitaldienst locker nachkommen.
"Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani als Retter von Porsche - das ist jedoch ein Armuts-
zeugnis..."
Das ist eine bodenlose Frechheit und eine Falschdarstellung obendrein: erstens kauft
sich kein Scheich bei Porsche ein, sondern ein Staatsfond (QIA). Zweitens: warum wird
das Geld aus Katar hingestellt, als stinke es. Pecuniam non olet! Ist das Geld des "Wes-
tens" etwa "sauberer"? Wenn ich etwas aus der Finanzkrise gelernt habe, dann das:
der Westen ist verkommen bis ins Mark.
Die Reihe ließe sich fortsetzen. Fazit: journalistische Glanzstücke sehen anders aus.
und da gefällt mir der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung (leider) gut.
Gut, weil ich mutmaße, dass er stimmig ist.
Dieser Einstieg geht ans Herz. Und der Umstand, dass kein anderes, milderes Mittel gefunden wurde, läßt die Befürchtung höchst begründet erscheinen, dass es schlechter steht, als wir vermuten.
Schade, es folgt http://www.youtube.com/watch?v=cQwwqajZXD8 Lets go!
Der Einstieg eines Großinvestors mit Sperrminorität ist doch nur aus Sicht der Oligarchen
Porsche und Piech ein Schlag ins Kontor; ein verträglicher obendrein, denn die Familien
büßen ihre Vorherrschaft ja keineswegs ein.
Aus unserer Sicht, der Sicht der Vorzugsinhaber und Kleinanleger, die wir am Katzen-
tisch sitzen, ist diese Entwicklung sensationell POSITIV. Warum, das habe ich oben ge-
schrieben: die Stämme werden nun "geöffnet" und gehandelt und damit beginnt eine
völlig neue Ära, die die langweilige "Vorzugs"-Ära beendet.
Warum seid Ihr alle so elend negativ gestimmt? Völlig unnötig.
Spritzen pieksen, aber sie heilen.
Wenn ich alks Kleinaktionär das eine oder andere Mal "spekuliere", so setzte ich auch dann nicht meinen gesamt Einsatz, wenn ich "fast" sicher bin (wenn ich sicher wäre, so wärs keine Spekualtion mehr).
Bzgl. andere Punkte bin ich vielleicht etwas altmodisch.
So war und bin ich doch stolz darauf, dass ein Unternehmen aus meiner Region sich trotz gutem erweiterter Mitbestimmung und trotz Beteiligung von Niedersachsen und trotz lang Zeit überdurchschnittlichen Sozialleistungen und Gehalstniveau zum Technonolgieführer im Massenmarkt, zur bisher Nr. 3 weltweit und mindest zum derzeit zweitprofitabelsten Masserhersteller entwiclkelt hat. Und das, ohne die Aktionärein den letzten 20 oder 30 Jahre per Kapitalerhöhung zur Kasse zu bitten. Im Gegenteil, es wurdeerst vor 2 oder 3 Jahren 10% Aktien zurückgekauft und eingestampft. VW hätte keine Hilfe von außen gebarucht, auch nicht von Porsche, Das Argunmet, VW vor anderen Investoren oder Heuschrecken schützen zu wollen, ist ja nun für jedemann offensichtlich in sich zusammen gebrochen - Porsch war die Heuschrecke und hat sich nun verschluckt.
Und wenn Porsche SE 51% von VW kauft und VW anschließend sich an Porsche beteiligt, so hätte man die angestrebte Lösung auch erreichen können, ohne jemand von außen ins Boot zu holen und Porsche SE hätte immer noch das Sagen bei VW gehabt und vielleicht über die Optionen noch weiter aufstocken können). Jetzt haben sie voraussichtlich Katar, die zukünft mitreden wollen. Ob es besser das besser ist, wage ich zu bezweifeln.
Mich verwundert übrigens auch, dass VW Porsche in der Not ein Zwischenfinanzierungsdarlehen gibt (ohne irgentwie bei Porsche beteiligt zu sein) während Katar Porsche mit seinem Kreditantrag bei der KfW noch immer zappeln läßt (obwohl oder weil ??? man die Bücher von Porsche geprüft hat). Es wäre doch ein leichtes, ein Zeichen des guten WIllens und Vertrauensbilden, wenn Katar dieses offensichtlich drigend benötigen Darlehen gewähren würde (natürlich gegen marktübliche Zinsen). Weshalb als die KfW ????
Gruß
FredoTorpedo
Der Verfallstag tut da diese Woche sein übrieges
moralisches Implikat handelt. Degegen verwahre ich mich, denn es geht am Kern der
Sache vorbei.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Unternehmen Geld in waghalsige, windige
Geschäfte steckt, oder in ein solides Unternehmen, das zudem aus der gleich Branche
kommt und daher genauestens beurteilt werden kann. Darum hat es sich nämlich bei
Porsches Kauf der VW-Anteile gehandelt; und eben NICHT um eine Spekulation. Wie
können die Medien eine Sache derart verdrehen, indem sie Porsche der missglückten
Spekulation bezichtigen, nachdem die Anteile zum halben Wert gekauft wurden und
der Deal damit als nichts anderes als ERFOLGREICH bezeichnet werden muss?
So aber wird Porsche unter Zuhilfenahme moralischer Implikate an einen Pranger ge-
stellt, an den es nicht hingehört.
Der Webfehler im Ganzen war allerdings, dass Wiedeking seinen Deal nicht so abgesi-
chert hat, dass er in JEDER Dimension, also auch mit 38 oder 51 Prozent gepasst hat.
Mit anderen Worten: es war ein Husarenstreich, als Wiedeking die Kasse von VW in
seine Pläne mit eingebaut hat. Wie gesagt aber nur ein Webfehler, denn unter "norma-
len" Umständen (also ohne Krise) wäre alles glatt gelaufen. Das sage ich ohne morali-
sche Wertung und in rein "technischer" Hinsicht!
Gegen Deine Definition von "Heuschrecke" verwahre ich mich; sie ist definitiv falsch.
Eine Heuschrecke ist etwas anderes: ihr geht es ausschließlich um die Kurssteigerung
nach dem Einstieg, damit beim von vornherein geplanten Wiederverkauf möglichst
viel Gewinn herausspringt. Bei allem was Recht ist: das hat und hatte Porsche NIEMALS
vor! Porsche hat die Symbiose eines gleichartigen Unternehmens gesucht. Darüber
waren wir uns schon vor zwei Jahren einig.
Was Du im vorletzten Absatz sagst, mag stimmen, aber das gilt HEUTE. Zum entschei-
denden Zeitpunkt, als dem Zeitpunkt, in dem die Maßnahmen beschlossen wurden,
hatte man die heutigen Erkenntnisse eben NICHT. Niemand hatte die.
Oder?
Gründe für die Ursache und alternative Lösungen: Alles egal!
Die bisherige (familiär geteilte) Alleinherrschaft ist weg!
Nichts ist mehr, wie es war.
Die Zukunft wird zu ungeahnten Kompromissen zwingen.
Das (gewisse) Aktien nun "geöffnet" werden, habe ich nicht so verstanden, weil doch nur Katar eine qualifizierte Schachtel erhält. Du konntest dich immer schon am Unternehmen beteiligen. Den kleinen - vielleicht entscheidend feinen - Unterschied zwischen Stämmen und Vorzügen kenne ich nicht, halte ich (bitte nachsichtig sein) für vernachlässigenswert.
Den Cayman halte ich derzeit für das absolut geilste Teil der Welt, jedenfalls für Normalsterbliche!
Okay wieder? Es grüßt der starrsinnige Rockopa
Die Vorzüge haben "nichts zu melden". Sie nehmen nicht an Abstimmungen teil, können
also keinerlei Einfluss auf ein Unternehmen ausüben. Für sttrategische Anleger ist das
unakzeptabel und daher uninteressant. Als Bonbon gibt es dafür die "Speisung der
500": ein Quäntchen mehr Dividende. Aus diesem Grund sind Vorzüge nur für Kleinanle-
ger interessant.
Stammaktien hingegen bestimmen mit.
Die Porsche SE ist in 87,5 Mio. Stammaktien und dieselbe Zahl an Vorzugsaktien aufge-
teilt. Der Kasus Knactus: die Stämme haben sich schon immer ausschließlich in Privat-
hand befunden, nämlich zu etwa 52% bei der Porsche-Familie, der Rest beim Piech-Clan.
Diese Anteile haben also KEINEN Freefloat und wurden NIE an der Börse gehandelt
und haben somit auch NIE das Kursgeschehen beeinflusst. Das Paradoxe: an der Börse
haben die Vorzüge den Kurs bestimmt, obwohl sie operativ Null Einfluss haben.
Das alles wird sich jetzt ändern. Auch wenn es (zunächst) nach wie vor keinen Free-
float geben wird (?), so ist doch die Phalanx der Stamm-Halter aufgebrochen. Und das
zählt. Die Araber werden jetzt danach trachten, den Kurs ihrer Anteile zu steigern.
Auf diesem Trittbrett fahren WIR mit.
Die Art, wie Porschew sich VW-Anteile über Optionsgeschäfte sichert, war eine Spekualtion. Ich habe im vergangenen Jahr, als die Misere noch nicht absehbar war und es aussah, als würde das Geschäft aufgehen mal gepostet, dass es hoffentlich die einzige Spekualton von Porsche bleiben würde, da solches auch immer nach hinten losgehen kann. Damals hatte ich noch nicht erwartet, dass Porsche sich derart verheben würde.
Ich darf nicht dran denken, wenn solches wiederholt würde in mit der Dimension des Konzern Porsche + VW. Es würde dann 300.000 Arbeitsplätze dran hänge und dagegen wäre die heutige Misere ein Peanut.
Die üblich Art einer Übernahme besteht darain, eine Teil Aktien des Unternehmens mehr oder weniger versteckt einzusammeln und zu gegebener Zeit den verbleibenden Aktionären ein angemessenes Übernahmeangebot zu machen, welche meist 20 bis 30%, in den USA auch mehr über dem aktuellen Kurswert des Übernahmekandidaten liegt.
Rockopa, den Unterschied von Stämmen und Vorzügen konntest du in den letzten Jahren sehr gut bei VW beobachten. Die liefen lange Jahre mit geringügigem Kursunterschied nebeneinander her. Heute dürft die Vorzugsaktien einiger maßen den fundamentalen Wert von VW abzgl. Kriusenabschlg widerspiegel, während die STämme ein Vielfaches höher liegn. Das heiß bei Übernahmen haben die Stämme in der Regl eine erheblich besser Kursentwicklung.
Gruß
FredoTorpedo
Wenn Katar von der Porsche-Familie Anteile erhält, ändert sich doch deine Beteiligung (smöglichkeit) nicht!
Ändern können sich die durch die Unternehmensführung gestalteten Entscheidungen. Und damit das Gewinn-Verlust-Verhältnis als wertbildender Kursfaktor.
Oligarchie hin oder her (oder könnte es Schadenfreude sein?), da hat sich ein Kuckuck ins Nest gesetzt!
Woher der neue Teilhaber (jetzt Katar) auch kommen mag; er möchte die Rentabilität steigern, den Kurs auch und deshalb können sich die wenigen freien Anteilseigner schon über dieses Druckmoment freuen.
Aber wie´s drinnen aussieht! Oh weh . . .
...Die Vorzugsaktionäre des Automobilherstellers Volkswagen haben den Vorratsbeschluss für eine mögliche Kapitalerhöhung des Konzerns gekippt. Die Vorzugsaktionäre lehnten auf der Hauptversammlung am Donnerstag die Ausgabe neuer Stamm- und/oder Vorzugsaktien ab und auch der Antrag zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen erhielt nicht die erforderliche Mehrheit....
Bin ja mal gespannt was bei Porsche passiert, wenn die Vz Aktionäre einfach nööööö sagen.
"(1) Jede Aktie gewährt das Stimmrecht. Vorzugsaktien können nach den Vorschriften
dieses Gesetzes als Aktien ohne Stimmrecht ausgegeben werden."
Aber auch da lasse ich dich gern in deinem Glauben.
Mit viel Glück hat sich Porsche ja diese Woche schon gegen die sprichwörtliche Wand gefahren, dann spielt das eh keine Rolle mehr.
ohnehin eine Sonderrolle mit seinem weltfremdem VW-Gesetz, bei dem die Uhren an-
ders ticken, als im Rest der Welt. Mit VW anzukommen ist deshalb Haarspalterei und
Rechthaberei. An meiner Feststellung, wonach Vorzüge stimmrechtslos sind, ändert
das Null und Nichts.
Wir wollen doch bitte nicht vergessen, warum und worüber wir hier diskutieren: nämlich
über Porsche und die Gründe, warum der Porsche-Kurs haussieren wird, sobald die
Stämme für die Außenwelt geöffnet sind. Das kann nur deshalb so sein, weil Porsche-
vorzüge eben KEIN Stimmrecht haben.
Das große offene Ding ist aber die VW-Teilhabe und die Freitagsfälligkeit eventueller Optionen, verbunden mit großen Gefahren für die Porsche-Bücher. Man sollte ins Kalkül ziehen, dass Optionen im Gegensatz zu kapitalerhöhten Stämmen augenblicklich an einen Fremdinvestor übertragbar sind. Eine nicht unwahrscheinliche Strategie wäre darum aus Sicht von Porsche ein Mischgeschäft, also einerseits Katar mit Stimmrecht ins Boot zu holen (damit bindet man sie und schmeichelt ihnen zugleich), und sie zweitens in Besitz der Optionen an den VW-Stämmen zu bringen. So kann man sich die Gläubiger vom Hals und die Option auf eine vollkommene Übernahme von VW nach Fall des VW-Gesetzes offenhalten. Auch für Katar entbehrte das nicht einer gewissen Brillianz; sie sitzen am Ende stimmberechtigt in der Holding des vielleicht größten Automobilkonzerns der Welt und müssen nicht schrecklich viel dafür hinblättern. Ein Win-Win-Geschäft also, und darum grundsätzlich nicht unwahrscheinlich. Das Nachsehen hätten Wulf, Piech und hochnäsige VW-Betriebsräte, und das nicht mal unverdientermaßen. Aber das Leben ist kein Ponyhof und es gibt nicht den weißen Ritter... wir werden es erleben.
Der Emir von Katar soll mit Milliarden bei Porsche einsteigen und den Autobauer retten. Wer ist dieser Scheich? Wo liegt Katar überhaupt? Und was wird dann aus Wendelin Wiedeking, fragt SPIEGEL-ONLINE-Krisen-Kolumnist Thomas Tuma.
Die aktuell bewegten Zeiten lenken den Blick auf Entwicklungsregionen, die von der Öffentlichkeit bisher vernachlässigt worden sind: Vor einem Jahr wusste man noch nicht, dass es überhaupt Uiguren gibt, jetzt sollen sie schon von Guantanamo nach Palau umziehen. Burkina Faso schaffte es Dank geschickter Intervention von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in den Olymp der meistbeschimpften Steueroasen. Und seit der Pleite von Arcandor sickert durch, dass der Warenhaus-Konzern seinen Sitz in einem Ort namens Essen hat.
Eine noch größere Wahrnehmungs-Karriere erlebt gerade nur Katar. Dessen Emir soll nämlich Porsche retten.
Katar ist mindestens zehnmal öder als Mecklenburg-Vorpommern, aber nur halb so groß wie Hessen und hat nachweislich keine Ypsilantis, sondern nur pflegeleichte Halophyten (das können Sie jetzt mal selbst googeln, wir haben ja hier auch nicht ewig Platz!). Das Emirat ist überdies dem Porsche-Sitz Baden-Württemberg sehr ähnlich: Beide sind sehr religiös geprägt und geben sich nach außen liberal. Hier wie da existiert sogar das Frauenwahlrecht, obwohl nicht ganz klar ist, was zur Wahl steht.
In Katar hat das auch damit zu tun, dass es gar kein Parlament gibt. Es ist eben ein sehr kleiner Staat mit wahnsinnig viel Sand, Öl und Geld. Porsche dagegen ist ein sehr kleiner Fabrikant unheimlich teurer und durstiger Autos mit irre hohen Schulden. Der arabische Volksmund sagt, das passe wie Arsch auf Eimer.
Das Jahreseinkommen des Durchschnitts-Katarers entspricht in etwa dem Grundpreis eines Porsche Cayenne S - ohne Navi und Sitzheizung. Aber das sind auch keine Must-haves angesichts subtropischer Temperaturen und übersichtlicher Geographie. Ein Porsche ist für Katarer quasi ein Volkswagen .
Apropos: Als Porsche in Wolfsburg die Mehrheit übernahm, hat es sich ja überhaupt erst derart verhoben, dass jetzt der Emir helfen soll.
Seine Hoheit Hamad Bin Chalifa al-Thani hat die staatliche Fürsorge seines Landes stark ausgebaut, seit er seinen Vater weggeputscht hat. Wegputschen ist im katarischen Emiratsmilieu beliebt: Schon al-Thanis Vater hat einst seinen Vetter weggeputscht. Der amtierende Spross hat jedenfalls viel vor mit Porsche: Wenn er jedem seiner 1,6 Millionen Untertanen bis zum nächsten Ramadan einen fabrikneuen Sportwagen schenkt, würde das die Produktion in Zuffenhausen auf einen Schlag mehr als verfünfzehnfachen.
Außerdem soll ein erdgas-betriebener Van entwickelt werden. Grund: Das Emirat hat erstens ein Faible für Großfamilien und zweitens das größte Erdgasfeld der Welt, das aber unterm Meer liegt. Das Land darüber ist weitgehend Wüste, die deshalb komplett asphaltiert werden soll. Dann ist auch mit den Halophyten Schluss.
Dafür sind Geschwindigkeitsbegrenzungen geplant: Unter 200 Stundenkilometern würde der Tempomat automatisch raufregeln. Das haben die Ingenieure in Zuffenhausen bereits versprochen, wo sich ansonsten nach dem Einstieg Katars nichts ändern müsste. Die Scharia würde nicht auf die deutschen Werke übertragen. Steinigungen müsste wie bisher der Aufsichtsrat genehmigen. Härtere Strafen darf Ferdinand Piëch abnicken oder persönlich vollstrecken.
Aber selbst wenn der Deal mit Katar noch platzt: Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking kann sich einigermaßen sicher sein, dass er demnächst in die Wüste geschickt wird.
URL:
Quelle:http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,630534,00.html
liche Antwort gefunden: ein Prinzip wird gebrochen, die Büchse der Pandora ist geöffnet.
Mit anderen Worten: es gibt keinen Grund mehr, nicht weitere Stämme in den Markt zu
geben, denn das eigentliche Motiv, das das seither verhindert hat, war das Prinzip der
Oligarchie. Das aber ist mit dem Einstieg eines Dritten gekippt. Den (Börsen-) Markt für
die Stämme zu öffnen, bringt nun nur noch Vorteile: eine Quelle frischen Kapitals und die
Kurssteigerung, während zusätzliche Nachteile nicht zu befürchten sind, jedenfalls der
Freefloat deutlich restriktiv gehalten wird. Zudem gehen gewisse Andeutungen aus dem
Kreis der Porsche-Familie in diese Richtung. Ob das nun so gedacht war, dass man die
Vorzüge aufstocken will, oder ggf. die Stämme, ist mir nicht ganz klar geworden. Ich
nehme an, die Porsches wissen das im Moment selber nicht.
Im Hinterkopf habe ich als zusätzliche Option übrigens noch den Aufstieg in den Dax...
In diesem Punkt
"...sie sitzen am Ende stimmberechtigt in der Holding des vielleicht größten Automobil-
konzerns der Welt und müssen nicht schrecklich viel dafür hinblättern..."
könntest Du allerdings fehl gehen: der Preis für die Stammaktien wird sich keineswegs
an dem der Vorzüge orientieren. Es gibt schlichtweg keinen Preis für die Stämme, man-
gels Feststellung durch den Handel. Ihn jeweils mit dem der Vorzüge gleichzusetzen, ist
falsch.
Der Preis dürfte wohl frei ausgehandelt werden und sich am "wahren Wert" orientieren.
Und da findet selbstverständlich die Komponente Volkswagen gebührend Berücksichti-
gung. Dass der ein paar Etagen höher liegt, als die MK der Vorzüge, dürfte klar sein.