Israel plant massiven Militärschlag
Seite 53 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
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The remarks, made in Beirut by the Foreign Office minister, Kim Howells, were the first public criticism by this country of Israel's military campaign, and
placed it at odds with Washington's strong support. The Observer can also reveal that Tony Blair voiced deep concern about the escalating violence during a private telephone conversation with the Israeli Prime Minister, Ehud Olmert, last week. But sources close to Blair said Olmert had replied that Israel faced a dire security threat from the Hizbollah militia and was determined to do everything necessary to defeat it.
Britain's shift came as Israeli tanks and warplanes pounded targets across the border in southern Lebanon yesterday ahead of an imminently expected ground offensive to clear out nearby Hizbollah positions, which have been firing dozens of rockets onto towns and cities inside Israel.
...An advance force of tanks and about 2,000 troops moved across the border yesterday, although some of the soldiers later pulled back into Israel. The advance was backed by a fierce barrage of air strikes, including a half-tonne bomb dropped on a Hizbollah outpost. Israel focused much of its fire on the village of Maroun al-Ras, on the crest of a hill less than a kilometre across the border. It was swathed in a thick swirl of smoke.
Specially armour-plated D-9 bulldozers have also been brought in to level networks of foxholes and underground bunkers dug by Hizbollah.The Observer
http://observer.guardian.co.uk/world/story/0,,1826969,00.html
Nach US-Ansicht der müssen erst mehrere Probleme grundlegend geklärt werden.
Die israelische Regierung geht einem Zeitungsbericht zufolge davon aus, dass die USA ihr noch mindestens eine weitere Woche Zeit einräumen werden, um die Militäraktion gegen die Hisbollah fortzusetzen.
"Hochrangige Behördenvertreter sind der Ansicht, dass Israel von den Amerikanern für eine Fortsetzung der Einsätze gegen die Hisbollah noch bis mindestens nächsten Sonntag grünes Licht bekommt", hieß es auf der Internet-Seite der israelischen Zeitung "Haaretz". Offiziell konnte der Bericht zunächst nicht bestätigt werden.
Erwartungen an Rice
Man erwarte, dass US-Außenministerin Condoleezza Rice sich erst am Sonntag kommender Woche für eine Waffenruhe einsetzen werde, berichtete "Haaretz" unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsmitglieder.
Rice wird an diesem Sonntag zu ersten Gesprächen mit der Regierung in Israel erwartet.
"Grundlegende Klärung"
Die USA haben sich bisher nicht den zahlreichen Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe angeschlossen. Nach Ansicht der Regierung in Washington müssen erst mehrere Probleme grundlegend geklärt werden.
Auch Steinmeier auf Nahost-Mission
Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier wollte in Gesprächen mit der israelischen Führung und Vertretern der Palästinenser am Wochenende Möglichkeiten für eine Lösung des Konflikts ausloten.
Steinmeier traf am Samstagnachmittag in Kairo seinen ägyptischen Amtskollegen Ahmed Abul-Gheit. In Israel wollte der Minister mit Ministerpräsident Ehud Olmert, Außenministerin Zipi Liwni und Verteidigungsminister Amir Peretz zusammentreffen. Auch eine Begegnung mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas ist geplant.
Bombenhagel auf Sidon und Beirut
Die israelischen Streitkräfte setzten unterdessen auch am Sonntag die Angriffe auf den Libanon fort. Wie israelische Medien berichteten, waren die Hauptstadt Beirut und die südlich gelegen Hafenstadt Sidon Ziele nächtlicher Attacken.
Der israelische Onlinedienst "y-net" berichtete, dass in Beirut der Stadtteil Dahiya, eine Hochburg der radikal-islamischen Hizbollah-Miliz, angegriffen worden sei.
Bodentruppen melden Erfolge
Bei dem Angriff auf ein Gebäude der Hisbollah in Sidon sollen vier Menschen verletzt worden sein. Am Samstag hatten israelische Bodentruppen nach eigenen Angaben die Hisbollah aus dem libanesischen Grenzdorf Marun el Ras vertrieben und den strategisch wichtigen Ort unter Kontrolle gebracht.
"Wir kontrollieren den größten Teil der Ortschaft", sagte ein Militärsprecher am Abend in Tel Aviv. Am Rande von Marun el Ras gebe es aber noch Schießereien. Die Soldaten waren mit etwa einem Dutzend Panzer in das Dorf vorgedrungen.
Die Hisbollah erklärte, sie habe drei Panzer zerstört, was von israelischer Seite aber bestritten wurde.
Raketen auf Nordisrael
Die Hisbollah feuerte Sonntagfrüh erneut Raketen auf den Norden Israels ab. Insgesamt seien etwa zehn Geschosse eingeschlagen, berichteten israelische Medien.
Am Vortag hatten Hisbollah-Milizen Israel mit mehr als 160 Raketen angegriffen und mindestens 17 Menschen verletzt.
Kim Howells risked a diplomatic rift with the United States by attacking the Israeli bombardments which Britain and America have otherwise refused to condemn.He said that, far from inflicting "surgical strikes" on Hezbollah terrorist fighters, Israel was instead killing Lebanese children.
Mr Howells, the minister of state with responsibility for the Middle East, said: "I very much hope that the Americans understand what's happening to Lebanon. The destruction of the infrastructure, the death of so many children and so many people, these have not been surgical strikes.
"It's very, very difficult to understand the kind of military tactics that have been used. You know, if they're chasing Hezbollah, then go for Hezbollah. You don't go for the entire Lebanese nation."
Downing Street last night stood by Mr Howells's comments, insisting: "There is no conflict between us. . . We have said all along that Israel should act with restraint."
But the minister's comments contrast with Tony Blair's refusal to criticise Israel for the way it has conducted its strikes against Lebanon following the capture of two Israeli soldiers by Hezbollah militants 11 days ago.
http://www.telegraph.co.uk/
"NYT": US-"Sonderkonditionen" für Verbündeten. "Unausweichliche" Empörung in arabischer Welt?Die USA beschleunigen nach Informationen der US-Tageszeitung "New York Times" ("NYT") im Jahr 2005 vereinbarte Waffenlieferungen an Israel.
Ein entsprechendes Ersuchen habe die israelische Regierung in der vergangenen Woche nach Beginn ihrer Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon an Washington gerichtet, meldete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf amerikanische Regierungsbeamte.
"Lange Liste von Zielen" im Libanon
Die Entscheidung, dem Wunsch zu entsprechen, sei in der US-Regierung nach relativ kurzer Debatte gefallen. Wie es weiter hieß, sehen Militärvertreter in dem Ersuchen ein Anzeichen dafür, dass Israel noch eine "lange Liste" von Zielen im Libanon habe.
Teure High-Tech-Waffen
Dem Bericht zufolge sind die beschleunigten Lieferungen von satelliten- und lasergeleiteten Bomben Teil eines Multimillionen-Dollar-Pakets, das im vergangenen Jahr mit Israel vereinbart wurde.
Danach kann Israel unter anderem von den USA bis zu 100 Bomben vom Typ GBU-28 kaufen, die speziell dazu dienen, Betonbunker zu zerschlagen.
"Sonderkonditionen" für Verbündeten
Die "New York Times" zitierte Regierungsbeamte mit den Worten, üblicherweise liege es nach Abschluss einer Waffenhandelsvereinbarung beim Käufer, einen Zeitplan für die Auslieferungen aufzustellen.
Ein weiterer Beamter wurde mit den Worten zitiert, es sei aber keine "normale Prozedur", Ersuchen nach Waffensendungen innerhalb weniger Tage zu entsprechen. Das sei geschehen, weil Israel ein Verbündeter sei.
Drahtseilakt gegenüber arabischen Staaten?
Der Zeitung zufolge könnten die Lieferungen bei arabischen Regierungen und anderen Zorn auslösen, weil der Eindruck entstehe, dass die USA Israel aktiv bei der Bombardierung unterstützten - in einer Weise, die mit den iranischen Hilfen für die Hisbollah verglichen werden könne.
"Beschwichtigende" Lieferungen an Riad
Bereits am Donnerstag hatte die US-Regierung mit Saudi-Arabien die Lieferung von militärischer Ausrüstung - unter anderem Ersatzteile für Panzer - in einem Umfang von mehr als sechs Milliarden Dollar vereinbart.
Nach Einschätzung der "New York Times" könnte das teilweise mit dem Ziel erfolgt sein, "unausweichlicher" arabischer Empörung über die beschleunigte Versorgung Israels mit Bomben entgegenzutreten - für den Fall, dass dieser Schritt bekannt werde.
Mindestens sieben Explosion waren in Beirut zu hören, als israelische Kampfflugzeuge über die libanesische Hauptstadt hinwegflogen. Bei Angriffen auf schiitische Einrichtungen in der südlichen Hafenstadt Sidon wurden mindestens drei Menschen verletzt. Bei rund ein Dutzend Schlägen in der Bekaa-Ebene zerstörte die israelische Armee zudem drei Fabriken, ein Haus und mehrere Brücken. Einige große Feuer brachen aus. Mindestens ein Zivilist wurde dabei getötet, zwei weitere verletzt. Bei einer Razzia in einem Dorf im Süden des Landes starb ein weiterer Zivilist.
Grenzdorf erobert
Eine groß angelegte Invasion des Libanon plant Israel gegenwärtig nach offiziellen Angaben nicht. Allerdings liefen Militäreinsätze, bei denen kleinere Truppen wenige Kilometer auf libanesisches Gebiet vorrückten, sagte ein Militärsprecher. Bei einer solchen Aktion eroberten israelische Soldaten nach tagelangen Gefechten einem General zufolge am Samstagabend die strategisch wichtige Ortschaft Marun al-Ras und vertrieben die Hisbollah von dort.
Die auf einem Hügel gelegene Ortschaft wurde nach israelischer Darstellung von der Miliz als Ausgangspunkt für Angriffsversuche auf benachbarte israelische Grenzorte benutzt. Jetzt diene sie den israelischen Soldaten zur Beobachtung der mutmaßlichen Hisbollah-Hochburg Bint Dschbail, sagte der General.
Die Soldaten waren mit etwa einem Dutzend Panzer in das Dorf vorgedrungen. „Wir kontrollieren den größten Teil der Ortschaft“, sagte der Sprecher. Bei den Kämpfen wurden auch sechs israelische Soldaten getötet. Libanesische Sicherheitskräfte teilten mit, es habe in der Nähe der Ortschaft heftige Schießereien zwischen Milizkämpfern und israelischen Soldaten gegeben. Die Hisbollah erklärte, sie habe drei israelische Panzer zerstört, was von israelischer Seite aber bestritten wurde.
Bewohner fliehen mit fliegenden Fahnen
In der libanesischen Stadt Marjayoun rund acht Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt flüchteten Menschen in vollbesetzten Autos mit wehenden weißen Fahnen in Richtung Norden, aus Angst, Israel werde den Krieg ausweiten.
Steinmeier trifft Olmert
Bundesaußenminister Steinmeier wird am Nachmittag in Tel Aviv mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert zusammentreffen. Zuvor sind Gespräche mit Verteidigungsminister Amir Perez und mit Außenministerin Zipi Liwni geplant. Am Abend will Steinmeier in Ramallah mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas zusammenkommen. Am Samstag war Steinmeier auf der ersten Station seiner kurzfristig angesetzten zweitägigen Nahost-Reise in Kairo mit seinem ägyptischen Kollegen zusammengetroffen. Nach dem Gespräch betonte er erneut, dass sich Deutschland nach wie vor nicht in einer Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt sehe.
Rent a Warzone
Die Libanesen sollten ihr Land an jene Völker vermieten, die Krieg führen wollen, schlägt der libanesische Schriftsteller Charles Chahwan vor. Iranischer Größenwahn, syrische Ranküne und israelische Angriffe sorgten für den langsamen Tod des Landes.
Es gibt da einen sehr lukrativen Plan für unser Land, den Libanon, den ich auch schon einigen Freunden vorgestellt habe. Er könnte uns Millionen oder sogar Milliarden an Einkünften bescheren. Vielleicht wirkt das Projekt auf den ersten Blick lächerlich, verrückt oder surreal. Trotzdem schlage ich dieses gleichermaßen kommerzielle, touristische, politische und künstlerische Projekt vor: und zwar die Vermietung unseres Landes an jede Seite auf dieser Welt, die einen Krieg führen möchte.
REUTERS
Spielzeugtiger inmitten der Zerstörungen in Beirut: "Der Libanon stirbt"
Wenn beispielsweise Mosambik mit Dänemark Krieg führen möchte, dann können sie beide den Libanon für ein Jahr oder länger anmieten, während wir Libanesen die Miete nehmen und während der Laufzeit des Vertrages eben in Dänemark oder in Mosambik wohnen. Wir können uns dort amüsieren und erholen - und wenn wir anschließend wieder in unser zerstörtes Land zurückkommen, dann ohne Schmerz oder Reue ... und lebendig.
Den Libanon, so wie wir ihn von unseren Ahnen geerbt haben, die um ihre Unabhängigkeit gekämpft hatten, den gibt es nicht mehr - höchstens in einigen Liedern unserer Gesangsikone Fairouz. Doch der Libanon, wie ihn sich die ersten Intellektuellen wie Michel Msheha vorgestellt haben, ist auf ewig verschwunden.
Der Libanon, in dem wir vor diesem Krieg zwischen der Republik der Hisbollah und dem Staat Israel gelebt haben und der auch im Alten Testament erwähnt wird ("Die Berge des Libanon"), hat eigentlich keine Ähnlichkeit mit den schlimmsten Orten dieser Erde, doch ich bin sicher, dass wir ihn bald beschämt mit Somalia vergleichen können, wenn uns nämlich die Iraner mit ihrem wirren System und ihren verrückten, mumifizierten Überzeugungen noch weiter dazu missbrauchen, um aus dem Libanon etwas zu machen, das mindestens so schrecklich und hässlich ist wie Afghanistan während der Herrschaft der Taliban.
Der Gipfel des iranischen Projektes im Libanon, so glaube ich, ist ihre einzige vorhandene Atombombe, mit deren Abwurf sie uns beehren wollen. Sie werden die "Teufel" Amerika und Israel bis zum letzten Libanesen bekämpfen.
Die Iraner, die Saddam mit Hilfe der arabischen Sunniten am Golf sowie der Amerikaner bekämpft hatte, wollen sich rächen. Die schiitischen Perser werden bis zum letzten Schiiten und letzten Libanesen kämpfen, um sich geschichtlich, religiös und ethnisch an den sunnitischen Arabern zu rächen, an den Amerikaner und schlussendlich vielleicht auch an den Israelis.
Iran, trunken von den Milliarden aus den Öleinnahmen, träumt von einem neuen Imperium, das den Ruhm der alten Perser wiederbelebt, und von Atomwaffen, nicht wahr? Doch egal wie, auf jeden Fall hat ihnen Syrien den Weg geebnet, jenes syrisches Regime, das den Libanon 15 Jahre lang regierte und besetzt hielt, und das sich alle Institutionen nutzbar machte, von der Justiz über die Sicherheit bis zur Armee, indem es sich eine Klientelgruppe schuf, die als Nutznießer aus allen unterschiedlichen Konfessionen stammten.
Dieses Regime, das sich oberflächlich aus dem Libanon zurückgezogen hat, half mit seinem Hass zweifellos dabei, die Errungenschaft der weltweit bewunderten sogenannten libanesischen "Zedern-Revolution" zu vernichten. Ebenso wie es dabei half, dem iranischen Regime den Zugriff auf den Libanon zu ermöglichen, und zwar mittels der schiitischen, schwer bewaffneten, illegalen und völlig außerhalb des libanesischen Rechts stehende Hisbollah, die mit Millionen iranischer Dollars unterstützt wurde.
Irans Dämon hat das Tor von Damaskus durchschritten
Der iranische Einfluss im Libanon hat es in weniger als einem Jahr geschafft, diesen Krieg zu entfesseln, in dem wir Libanesen sterben. Er ist ein Geschenk der Syrer primär an die Libanesen, aber auch an die Amerikaner und an jede weitere Seite, die daran mitgearbeitet hat, die Syrer aus dem Paradies des Libanon bzw. aus ihrer ganz privaten Ali-Baba-Höhle zu vertreiben. Präsident Rafik Hariri wurde umgebracht. Möglicherweise hat der Libanon seit seiner Unabhängigkeit niemanden anderes hervorgebracht, der mit ihm vergleichbar wäre. Wahrscheinlich kommt auch niemand mehr von diesem Kaliber, und vielleicht gibt es auch den ganzen Libanon bald nicht mehr - das befürchte ich wirklich.
Der umgebrachte Hariri - und jeder weiß wer ihn getötet hat - wollte aus dem Libanon das Hongkong der Levante machen. Er wollte Frieden und Prosperität. Er liebte den Libanon im Sinne derjenigen, die ihn gegründet und aufgebaut hatten - ganz genau so wie früher Michel Mscheha. Ein friedliches Land als Verbindungsglied zwischen Orient und Okzident, eine Oase für die Araber und die ganze Welt und ein vorbildliches Land, in dem alle Religionen, Ethnien und Gruppen friedlich zusammenleben.
Hariri wollte einen Libanon, wie er ihn von seinem Vater, einem libanesischen, verwurzelten und sein Land liebenden Landwirt beschrieben bekommen hatte. Doch diese Liebe wurde mit Neid und Hass beantwortet, denn weder die Syrer wollten dieses Modell, dem das syrische Volk vielleicht würde nachstreben wollen, noch die Israelis wollten so etwas in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. In den Augen der Syrer und der Israelis gab es keinen Platz für das Modell eines Zusammenlebens, wie es von Hariri erträumt bzw. von den Begründern des Libanon geerbt worden war.
Für viele bildet der Libanon eine schöne Frau, die sie gerne vergewaltigen würden - die platonische Liebe findet man im Umfeld des Zedernlandes jedoch nicht. Die Amerikaner ihrerseits sind mit der Zedern-Revolution nur den halben Weg gegangen, wie eine Mutter, die ihre halbwüchsigen Töchter einfach sitzen lässt. Diverse neue Demokratien, für die die Amerikaner vorgearbeitet hatten, ja gerade die frisch gegründeten, neuen und noch wackligen Demokratien wurden von ihnen im Stich gelassen. Und sie verlangten von dieser kopflosen Regierung, von der doch jeder wusste, dass ihr Präsident ein Produkt der Syrer war, als diese den Libanon besetzt hielten, Wunder zu wirken und die Uno-Resolution 1959 umzusetzen, also die Hisbollah zu entwaffnen.
Es war der nationale Dialog, die verlorene Zeit oder der Übergang, über den der iranische Dämon - das Tor von Damaskus durchschreitend - in den schwachen, unfähigen Libanon eindrang.
Sehr merkwürdig auch die Haltung der USA. In diesem Zusammenhang ist immer wieder die Rede davon man möchte Israel für sein Handeln noch eine weitere Woche einräumen. Nur mit welchem Zweck? Entweder man ist der Meinung das Handeln der Israelis ist angemessen oder nicht und wenn es denn angemessen sein sollte dann ist das doch keine Frage der Zeit. Man könnte ja fast vermuten die Israelis handeln im Auftrag der USA nur die Ziele scheinen bisher nicht erreicht und man hält sich die Option offen die Israelis nach Belieben zurück zu pfeiffen.
Aber so wie es ausieht ist die Koalition der Willigen bei der Bewertung der Sinnhaftigkeit dieses Krieges und vielleicht noch mehr auf die USA, Israel und Teile der Bundesregierung geschrumpft. Gut nur das unsere politische Ordnung für die Umsetzung derartiger Gedankenspiele hohe Hürden gesetzt hat und die Bundeswehr in ihrer Handlungsfähigkeit für solche Ansinnen nicht wirklich zu gebrauchen ist.
UhrIsrael hält an Libanon-Offensive fest
Israel hält an seiner Offensive im Libanon fest. Das bekräftigte Verteidigungsminister Amir Perez nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Jerusalem. „Wir halten an der Operation fest“, sagte Perez. „Das Ziel ist, eine Situation zu schaffen, in der wir so viel Raum wie möglich für diplomatische Bewegung haben.“ In Jerusalem wurden auch der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy und US-Außenamtschefin Condoleezza Rice erwartet.
JERUSALEM (Reuters) - Envoys from three European countries joined intensifying diplomacy in Israel on Sunday aimed at ending fighting between Israeli forces and Hizbollah that has wrecked swathes of Lebanon and left hundreds dead.
Ministers from France, Germany and Britain are all due to hold separate talks with Israeli officials ahead of the arrival of U.S. Secretary of State Condoleezza Rice, who heads for the Middle East on Sunday.
European countries have been far more critical of Israel's offensive than its main ally, the United States, which has resisted growing calls for a ceasefire and made clear that it blames Iranian-backed Hizbollah for the crisis.
Few expect diplomacy to deliver swift results and an Israeli newspaper reported on Sunday that Israeli officials believe they have a green light from Washington to continue the onslaught on Hizbollah for at least another week.
Israeli attacks aimed at Hizbollah have killed some 357 Lebanese, most of them civilians, since the guerrilla group captured two Israeli soldiers in a cross-border raid on July 12. Israeli troops have edged into southern Lebanon.
A total of 35 Israelis have died, 15 of them civilians killed by Hizbollah rockets rained on the north of the country.
French Foreign Minister Philippe Douste-Blazy, German Foreign Minister Frank-Walter Steinmeier and British Foreign Office minister Kim Howells will all hold meetings with Israel's Foreign Minister Tzipi Livni and other senior officials.
In Cairo on Saturday before flying to Israel, Douste-Blazy reiterated France's call for an immediate ceasefire.
Howells, who during a stop in Beirut delivered Britain's strongest criticism yet of Israeli attacks, said: "We want to find a way to resolve this crisis as soon as possible."
Rice has said that an immediate ceasefire would produce a "false promise" that would allow Hizbollah to re-emerge to attack Israel instead of disarming the group, as foreseen under a U.N. resolution, and removing it from the border.
Foreign ministers from the world's most powerful countries and Arab states are due to hold an emergency meeting in Rome on Wednesday to discuss the crisis. No decision on international action is likely before that.
Israel's Haaretz newspaper said: "Senior officials believe Israel has an American nod to continue operations against Hizbollah at least until next Sunday."
UhrZwei Tote bei Raketenangriffen auf Haifa
Bei neuen Hisbollah-Raketenangriffen auf den Norden Israels sind mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Der israelische Rundfunk meldete, die beiden Menschen seien bei einem Einschlag in der Hafenstadt Haifa getötet worden. Auch in anderen Ortschaften heulten Warnsirenen. Die Menschen wurden aufgerufen, in Schutzräumen zu bleiben. Seit Beginn der Kämpfe am 12. Juli hat die radikal-islamische Hisbollah-Miliz etwa 1000 Raketen auf das südliche Nachbarland abgefeuert. Dabei sind bislang nach israelischen Angaben 17 Zivilisten getötet worden.
GAZA CITY, Gaza Strip (AP) -- Palestinian militants in Gaza fired three rockets at Israel early Sunday, despite reports that they had agreed to halt such attacks.
Palestinian officials said earlier that the main militant groups - Hamas, Islamic Jihad and the Al-Aqsa Martyrs' Brigades - had agreed to stop firing rockets if Israel calls off its Gaza offensive.
The groups, who recently met with Palestinian President Mahmoud Abbas in Gaza City, denied an agreement had been reached.
The talks were sponsored by Abbas and Prime Minister Ismail Haniyeh of Hamas, said the officials, who declined to be named because the meeting was closed.
Nabil Shaath, an aide to Abbas, said the Palestinians were in agreement that Israel and the militants should call a cease-fire.
"A cease-fire is a cease-fire. It has to be accepted by the two parties, and it has to lead to a resolution of all the outstanding issues" in Gaza, Shaath said in an interview.
Israel has been carrying out a campaign of airstrikes and raids into Gaza for nearly a month. More than 100 Palestinians have been killed in the offensive, which began after militants captured an Israeli soldier in a cross-border raid.
Days later, Hezbollah militants operating out of Lebanon captured two Israeli soldiers in a cross-border raid, opening a second front in Israel's fight against Islamic militants. Israel has responded with a large-scale offensive in Lebanon.
U.S. Secretary of State Condoleezza Rice was traveling leaving for the region Sunday to explore the possibility of a cease-fire between Israel and Hezbollah. She was also expected to meet Abbas.
Die zweite Front
Aus Gaza berichtet Mathieu von Rohr
Die Augen der Welt sind auf den Libanon gerichtet, doch im Gazastreifen wird heftiger gekämpft denn je. Die israelische Armee macht täglich Jagd auf Terroristen. Militante Palästinenser feuern Raketen gegen israelische Städte. Die Menschen im Krisengebiet fühlen sich von der Welt verlassen.
Gaza - Die Soldaten sind weitergezogen, in Beit Hanoun haben sie Zerstörung hinterlassen und Wut. Vor seinem Haus sitzt Jawad Masri auf einem weißen Plastikstuhl, er ist 35, ein bärtiger Mann, er schaut ins Leere, auf die verwüsteten Felder, die zerstörten Häuser.
Kampf im Flüchtlingslager: Militanter Palästinenser
Die Israelis seien mit ihrer Armee gekommen und mit ihren Bulldozern, sagt Jawad Masri. "Sie haben alles eingeebnet und umgegraben, sogar den Friedhof haben sie zerstört." Von Haus zu Haus seien sie gegangen, alle Familien hätten sie in einem Raum zusammengetrieben. "Die Panzer haben alles überrollt, die Soldaten haben uns behandelt, als ob wir keine Menschen wären. Alle sind gerannt, Bomben fielen, wir leben hier immer noch unter Besatzung."
Schwarzer Rauch hängt über dem Gazastreifen, das Donnergrollen der Panzergeschosse, der Lärm der tieffliegenden F-16-Jets. Fast jeden Tag dringt die israelische Armee in das vollkommen abgeriegelte Palästinensergebiet ein, die Kämpfe werden immer heftiger. In Gaza herrscht Krieg, fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit - die sieht nur noch die Schreckensbildern aus dem Libanon und die Angst in Nordisrael.
Jagd auf Terroristen
In Gaza begann vor vier Wochen die jüngste Eskalation im Nahen Osten, hier entführten militante Palästinenser den 19-jährigen Grenzsoldaten Gilad Schalit. Seither macht Israel unerbittlich Jagd auf die Terroristen und ihre Infrastruktur - es will ihre Waffenlager ausheben, ihre geheimen Tunnel entdecken. Es will seine schlimmsten Gegner töten.
Spezialeinheiten der Armee durchkämmen Häuser, sie liefern sich Straßenkämpfe mit palästinensischen Militanten. Gekämpft wurde gegen Ende der vergangenen Woche vor allem im Flüchtlingscamp Mugazi, hier vermuten die Israelis Unterschlüpfe und Waffendepots der Terroristen. Jeden Tag werden neue Opferzahlen bekannt. Schon über hundert Palästinenser haben die Israelis seit Beginn der Offensive getötet - darunter auch zahlreiche Zivilisten.
In Beit Hanoun, wo Jawad Masri lebt, waren die Soldaten auf der Suche nach den selbstgebastelten Kassam-Raketen, die von hier aus täglich auf die nur sechs Kilometer entfernte israelische Stadt Sderot abgefeuert werden - sie treffen Schulen und Synagogen, sie töten Zivilisten.
Aus Straßen werden Dreckpisten
Jetzt haben die Panzer aus den Straßen von Beit Hanoun unbefahrbare Dreckpisten gemacht. Viele Häuser sind von den Kämpfen schwer beschädigt. Die umliegenden Felder, auf denen sonst Gemüse und Oliven wachsen, sind verwüstet. Das Gebäude der palästinensischen Sicherheitsbehörde, das ein hundert Meter entfernt liegt, ist eine Ruine.
Jawad Masri ist traurig und er ist wütend - auf die Israelis, auf die Amerikaner, auf die Europäer. "Um uns kümmert sich keiner", sagt er, "so schlimm wie jetzt war es noch nie."
Gaza ist ein gespenstisches Niemandsland geworden, zugänglich fast nur für Diplomaten und Medien. Der gigantische Checkpoint bei Erez, wo früher jeden Tag Tausende Palästinenser nach Israel zur Arbeit pendelten, ist ausgestorben. Kilometerlang marschiert man auf der israelischen Seite durch menschenleere Sicherheitsportale, durch sich selbständig öffnende und schließende Türen, als ob man ein Gefängnis betritt. Auf der palästinensischen Seite sitzt ein einsamer schnauzbärtiger Uniformierter an einem Holztisch. Willkommen in Gaza.
Strom nur stundenweise
Der schmale Landstrich ist gezeichnet von vier Wochen Kriegszustand. Schwerer Gestank hängt in den Straßen, der Müll liegt überall haufenweise. Weil es kaum noch Diesel für die Lastwagen gibt, wird der Müll nicht eingesammelt. Kleine Jungen fahren mit Eselskarren durch die Gegend, sie transportieren Gasflaschen, damit zu Hause gekocht werden kann. Seit die Israelis das einzige Elektrizitätswerk des Gazastreifens bombardiert haben, gibt es Strom nur stundenweise - dafür hört man jetzt überall dass sonore Summern der Generatoren. Die Wasserversorgung funktioniert kaum. Auch manche Lebensmittel werden knapp. Hilfsorganisationen und Diplomaten sind besorgt, dass sich die humanitäre Situation schnell verschlechtern könnte.
Noch hängen überall in Gaza vergilbte Wahlplakate vom vergangenen Januar, doch es scheint bereits eine Ewigkeit her, dass dieses anarchische Land eine Regierung hatte. Ihre Mitglieder gehören der Hamas an und sie verstecken sich, seit Israel klargemacht hat, dass sie alle ihre Vertreter als Angehörige einer terroristischen Organisation und damit als Ziele betrachte - selbst Premierminister Ismail Hanijah.
Ein Hamas-Politiker kommt aus der Deckung
Yahya Mosa al-Abadsi, 47, empfängt in seiner Wohnung in Khan Yunis, sein Sohn serviert frische Limonade. Er ist der stellvertretende Fraktionschef im Parlament, einer der wenigen Politiker der Hamas, die im Moment bereit sind aus ihrer Deckung zu kommen. Er sitzt auf seiner crèmefarbenen Sitzgarnitur, sein Bart ist gepflegt, er trägt schwarze Hosen und ein schwarzes Hemd, er sagt: "Gaza wird massakriert. In Gaza findet ein Holocaust statt, jetzt und seit 58 Jahren."
Er faltet seine Hände, er redet bedächtig, aber er betont jede Silbe. "Die Israelis sind Idioten, sie sind Opfer ihrer Führer. So gibt es hier keine Zukunft für sie. Sie hatten keinen Tag des Friedens, seit sie hier leben und sie werden auch die nächsten 1000 Jahre keinen Tag des Friedens haben, wenn sie sich weiter wie Tiere verhalten. Wir leiden, aber sie werden auch leiden."
Israel werde nicht überleben - aber nicht die Palästinenser würden Israel zerstören, Israel werde sich selber zerstören. "Was ist Israel? Eine Armee, die einen Staat hat!"
Gegen das Waffenarsenal der Israelis seien die Kassam-Raketen der Palästinenser nur Kinderkram, sagt er. "Unsere Raketen haben 5 Kilo Sprengstoff, ihre haben 1 Tonne. Sie haben F-16, wir haben Papierflugzeuge. Die haben jede Waffe der Welt, wir haben nichts, was sollen wir denn tun?"
Er legt die Hand auf die Schulter seines Sohnes, der im blauen T-Shirt neben ihm sitzt und sich an der Nase kratzt. Er sagt: "Mohammed ist acht Jahre alt. Seine ganze Hoffnung ist es, als Märtyrer zu sterben. Habe ich ihm das beigebracht? Nein! Die Bilder, die er Tag und Nacht sieht, haben es ihm beigebracht. Das macht die Besatzung aus den Leuten."
Palästina gehöre den Palästinensern sagt er, Israel sei nur 58 Jahre alt, ein europäisches Projekt. Aber die Hamas sei realistisch. "Wir wollen verhandeln. Wir wollen eine Lösung. Wir fordern nur einen Staat von 22 Prozent Palästinas, die Rückgabe der besetzten Gebiete von 1967. Das ist das Minimum."
"Sie werden ihre Leute nicht umsonst kriegen"
Die Israelis müssten jetzt verhandeln, sie seien näher daran die Sonne zu fangen als ihre Soldaten zu finden. "Mit Gewalt werden sie sie nicht zurückerhalten. Sie haben zehntausend Palästinenser in ihren Gefängnissen. Sie werden ihre Leute nicht umsonst kriegen."
Aber solange unterstütze er den Kampf der Hisbollah. "Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Wir sind alle mit der Hisbollah, nicht nur die Hamas, sondern alle Palästinenser."
Doch viele Palästinenser sind des Kämpfens müde. Das Radio meldet Tote in Mughazi, es berichtet von schweren Gefechten, von toten Zivilisten und von einem israelischen Kriegsschiff, das einen Krankenwagen getroffen habe.
Jawad Masri, der Mann, der in Beit Hanoun auf seinem weißen Plastikstuhl sitzt und traurig ins Leere blickt, sagt, es müsse endlich ein Ende haben. "Feinde führen Krieg, das stimmt. Aber Feinde können auch Frieden schließen." Er wolle, dass sich alle endlich an einen Tisch setzten - die Israelis, die Fatah und auch die Hamas. "Das ist schließlich unsere Regierung, wir haben sie gewählt."
Doch der Frieden ist im Moment weiter entfernt denn je. Die Israelis sind entschlossen, ihre Offensive zu Ende zu bringen und die Terroristen in Gaza entscheidend zu schwächen. Die zornigen jungen Männer der palästinensischen Terrorgruppen sind ebenso entschlossen, bis zum letzten Mann zu kämpfen.
"Wir wollen Rache", lässt ein Sprecher der Al-Aksa-Brigaden die Welt wissen. "Die Frauen wollen Rache, sogar die Kinder wollen jetzt schon Rache. Jeder Palästinenser will ein Märtyrer sein."
"It is horrific. I did not know it was block after block of houses," Jan Egeland, the U.N. emergency relief coordinator, told reporters as he toured the shattered Haret Hreik district. "It makes it a violation of humanitarian law."
"It's bigger, it's more extensive than I even could imagine," he said, surveying a pile of rubble.
Israeli warplanes have pounded the area nearly every night since its war with Hizbollah began on July 12.
It was last hit early on Sunday, said the few residents not to have fled the usually packed area.
Egeland said between half a million and a million people were in need of international assistance in Lebanon, but delivering aid required safe access. "So far Israel is not giving us access," he said.
Egeland plans to travel to Israel on Tuesday to negotiate safe corridors by land, sea and air. He has estimated that $100 million is urgently needed to help avert a humanitarian crisis.
"There is definitely a humanitarian crisis unfolding in Lebanon," he said. Israel's bombardment of its northern neighbor has killed 359 people, mostly civilians.
PEOPLE UNDER SIEGE
Two veiled women carrying possessions in plastic bags made their way past the U.N. official.
"We are setting up a major relief operation but the violence has to stop," Egeland said, calling for a halt to the war.
"The rockets going into Israel have to stop," he said. "The enormous bombardment that we have seen here with one block after another being leveled has to stop."
The Israeli government said the military was trying to be as precise as possible in its operations in Lebanon.
"The Lebanese people are not our enemy. We cannot sit idly by while Hizbollah terrorists launch rockets at our towns and cities," Israeli Foreign Ministry spokesman Mark Regev said.
Hizbollah attacks and rockets have killed 37 Israelis. The war was sparked by the group's abduction of two Israeli soldiers in a raid into Israel.
Egeland said the United Nations was planning to deliver aid using a fleet of trucks and by ship into Beirut and the southern city of Tire.
"There are wounded who do not get sufficient treatment. There are people who do not have safe drinking water. There are, first and foremost, tens of thousands of people who are now being besieged, or in areas (of) cross fire," he said.
"It is costing too many lives and it will not lead to a solution in the south. There is no military solution to these things, it is only a political solution."
Deutsche Rolle im Krieg
"Kein klassischer Vermittler"
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Debatte um eine mögliche deutsche Beteiligung an einer noch nicht einmal beschlossenen internationalen Friedenstruppe für Nahost indirekt kritisiert. "Im Augenblick steht das nicht auf der Tagesordnung", sagte sie im ZDF. Merkel zeigte sich damit deutlich zurückhaltender als der SPD-Vorsitzende Kurt Beck, der eine Beteiligung von Bundeswehrsoldaten ausdrücklich nicht ausgeschlossen hatte.
Die Kanzlerin betonte, grundsätzlich liege es im deutschen Interesse, dass die Regierung im Libanon gestärkt werde, damit sie die Hisbollah-Miliz entwaffnen könne. Dabei müsse man der Regierung in Beirut helfen. "Aber dass wir uns in einen akuten Konflikt mit hinein begeben, das halte ich im Augenblick überhaupt nicht für das Gebot der Stunde." Über eine Unterstützung für die libanesische Regierung nach einem Ende der Gewalt müsse mit allen Partnern gesprochen werden.
Merkel sagte, die Vereinten Nationen würden sich mit den Überlegungen für eine internationale Truppe befassen. Später könne auf Deutschland oder Europa die Bitte um eine Mitwirkung zukommen. Die Kanzlerin sicherte dem Libanon humanitäre Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau nach den Kämpfen zu. Sie rief Syrien und den Iran auf, mit auf ein Ende der Gewalt der Hisbollah hinzuwirken.
Deutschland werde im Nahost-Konflikt keine klassische Vermittlerrolle einnehmen, bekräftigte sie. Ziel bleibe, die Gewalt in der Region so schnell wie möglich zu beenden. Voraussetzung dafür sei die Freilassung der entführten israelischen Soldaten und dass die Hisbollah ihre Angriffe auf Israel einstelle. "Das heißt dann, dass Israel seine Angriffe auch einstellt."
Israel hatte vor mehr als einer Woche eine Militäroffensive im Libanon gestartet, nachdem die Hisbollah-Miliz zwei israelische Soldaten verschleppt hatte.
Nach Angaben von Diplomaten hat Israel seine Ablehnung aufgegeben und ist mittlerweile bereit, eine solche Truppe im Südlibanon zu akzeptieren. Voraussetzung sei aber, dass die Truppe ein klares Mandat habe und ausreichend stark sei, um die Hisbollah in ausreichendem Abstand von der israelischen Grenze zu halten. Israel erwarte, dass die europäischen Mächte dies zusicherten, sagten Diplomaten am Sonntag. Außerdem müsse verhindert werden, dass die Hisbollah weitere Waffen erhalte. Die libanesische Armee solle zudem mit internationaler Hilfe beginnen, die von Iran und Syrien unterstützte Miliz zu entwaffnen.
Minister aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten Details einer Truppenstationierung am Sonntag mit Israel diskutieren, hieß es. Aus der Bundesrepublik hält sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier in der Region auf.
Der israelische Armeerundfunk meldete, Verteidigungsminister Amir Perez habe Steinmeier gesagt, er schließe die Stationierung einer internationalen Truppe nicht aus, wenn sie sich gegenüber der Hisbollah durchsetzen könne.
Diplomaten zufolge hat sich Israels Ministerpräsident Ehud Olmert mit der Idee anfreunden können, weil Israel erkannt habe, dass es die Hisbollah nicht vollständig zerschlagen könne, aber Südlibanon auch nicht wieder besetzen wolle.
Dem Vernehmen nach würde Israel statt UN-Soldaten eine Nato-Truppe vorziehen. Die in Südlibanon schon seit Jahren stationierte UN-Truppe (Unifil) ist von Israel als gescheitertes Projekt kritisiert worden.
Land für Unfrieden
Israelische Rückzüge sind keine Lösung für den Nahost-Konflikt
Von Michael Woffsohn
"Land für Frieden" - das ist Europas Lehre aus der Geschichte. In Deutschland wurde sie besonders durch die Erfolge der Brandtschen Ostpolitik zementiert; sie bescherte Europa Frieden und sogar Freundschaft zwischen einstigen Feinden.
Kein Wunder also, daß sie zur Zauberformel wurde. Das vereinte Europa hat diesen Ansatz 1971 (damals noch als EWG) bei seinem ersten außenpolitischen Gehversuch, bezogen auf den nahen Osten, im Rahmen der "Europäischen Politischen Zusammenarbeit" propagiert und dabei an die UN-Resolution 242 von 1967 angeknüpft. Für die Rückgabe besetzten arabischen Landes sollte Israel Anerkennung und Frieden erhalten.
Lange hatte Israels Führung geglaubt, das im Sechstagekrieg 1967 eroberte Land würde erst Sicherheit und dann Frieden bringen. Nur zähneknirschend akzeptierte sie die Formel "Land für Frieden". Zunächst die Arbeitspartei - Golda Meir, Rabin, Peres -, dann der Likud unter Begin und später Scharon. Der Sieg jener Formel schien total, sie wurde zum Dogma.
Im Nahen Osten dürfte sie spätestens seit dem jüngsten Waffengang als Seifenblase zerplatzt sein. Vor neuen "Seid nett zueinander"- und "Land für Frieden"-Appellen sollte man die Schlüssigkeit dieses Dogmas überdenken.
Um Frieden zu bekommen, hat Israel Land (zurück-)gegeben: Im Jahre 2000 zog sich die Armee aus dem Libanon und 2005 aus dem Gazastreifen vollständig zurück. Das Ergebnis ist bekannt. Die libanesisch-islamistische Hizbullah wie die palästinensisch-islamistische Hamas haben die Rückgabe von Land als Zeichen gegnerischer Schwäche und als Aufforderung verstanden, mehr zu verlangen.
Bezogen auf den Libanon, ist das unmöglich, denn mehr als alles gibt es nicht. Die zusätzlichen Territorialansprüche der Hizbullah Israel gegenüber entbehren jeder völkerrechtlichen Grundlage. Vor dem Waffengang war Israels Regierung unter Olmert bereit, rund 95 Prozent der noch besetzten Palästinenser-Gebiete zu räumen. Wenn die Hamas Land tatsächlich als Friedensgut betrachtete, dann hätte sie die gegenwärtige Eskalation also nicht eingeleitet.
Nichts Neues unter der nahöstlichen Sonne: Im Oktober 1973 begann Ägyptens Präsident Sadat einen Krieg, um von Israel besetztes Territorium, die Sinai-Halbinsel, zurückzubekommen. Zwar verlor er den Krieg militärisch, politisch gewann er ihn spätestens durch den Friedensvertrag mit Israel 1979. Seine islamistischen Feinde im Innern dankten es dem großen Friedenspolitiker auf ihre Weise: Sie ermordeten ihn 1981. Daß es danach nicht zu einem Umsturz und neuerlichem Krieg kam, verdankt Sadats Nachfolger Mubarak seinen Sicherheitsdiensten, die zahlreiche Mordversuche der Islamisten vereitelten.
Auch das 1993 von Rabin und Peres mit Arafat geschlossene Oslo-Abkommen gab den Palästinensern Land plus Autonomie als Vorstufe von Staatlichkeit: Sie bekamen den Gazastreifen und Teile des Westjordanlandes. Was geschah? Unter Arafat folgten die Palästinenser seit 1994 einer Doppelstrategie: schöne Worte einerseits und Terror andererseits.
Enttäuscht bilanzierte 1996 die Mehrheit der Israelis: "Wir gaben Land und bekamen Terror." Wir werden durch Härte siegen und Frieden bekommen, signalisierte der Falke Netanjahu. 1996 wählten ihn die Israelis zum Ministerpräsidenten. Netanjahu gab kein Land und bekam auch so keinen Frieden. 1999 riskierte die Mehrheit der Israelis erneut die Formel "Land für Frieden". Das hatte Barak versprochen und wurde Premier. Er war bereit, auf 97 Prozent des Westjordanlandes und Teile Ost-Jerusalems zu verzichten. Die Antwort von Arafat & Co: die zweite Intifada.
Die Schilderung dieser Tatsachen soll nicht unterstellen, die Politik Israels sei fehler- und stets moralisch einwandfrei. Sie beweisen jedoch, daß sich Deutschland und Europa von ihrem so sympathischen, aber völlig unrealistischen Dogma verabschieden und nach echten Lösungen suchen müssen. Formeln ersetzen weder Denken noch geschichtliche Tatsachen. Tatsache ist auch, daß "Land für Frieden" in Europa erst durch die Kapitulation Hitler-Deutschlands möglich wurde.
Friedensfähigkeit und -willigkeit hängen offenkundig weniger vom Faktor Land ab als vielmehr von der militärischen Unfähigkeit, Gewalt und Kriege zu provozieren. Wenn Israel jetzt Hamas und Hizbullah zu dieser Unfähigkeit brächte, wäre die Region, wäre die Welt sicherer. Das lehrt gerade die deutsche Geschichte: Erst, als "die" Deutschen erkannten, wie hoch für sie der Kriegspreis war, ließen sie vom Kriegsgedanken ab.
Der Verfasser ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.07.2006, Nr. 29 / Seite 2
MfG
kiiwii
USA beschleunigen Waffenlieferungen
Die USA beschleunigen nach Informationen der „New York Times“ Lieferungen von Präzisionswaffen an Israel. Der Deal war demnach bereits im Jahr 2005 vereinbart worden.
Ein israelischer Soldat befestigt eine Rakete an einem Kampfflugzeug. Nach Informationen der New York Times hat Israel bei den USA Nachschub geordert. Foto: dpa
Bild vergrößernEin israelischer Soldat befestigt eine Rakete an einem Kampfflugzeug. Nach Informationen der New York Times hat Israel bei den USA Nachschub geordert. Foto: dpa
HB WASHINGTON. Ein entsprechendes Ersuchen habe die israelische Regierung in der vergangenen Woche nach Beginn ihrer Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon an Washington gerichtet, meldete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf amerikanische Regierungsbeamte.
Die Entscheidung, dem Wunsch zu entsprechen, sei in der US-Regierung nach relativ kurzer Debatte gefallen. Wie es weiter hieß, sehen Militärvertreter in dem Ersuchen ein Anzeichen dafür, dass Israel noch eine „lange Liste“ von Zielen im Libanon habe.
US-Präsident George W. Bush bekräftigte unterdessen in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache, dass die USA eine langfristige Friedenssicherung im Nahen Osten wollten. Bereits am Freitag hatte Außenministerin Condoleezza Rice erneut deutlich gemacht, dass die USA in einem sofortigen Waffenstillstand im Libanon-Konflikt keine Lösung sähen, weil dies nach Washingtoner Auffassung nur die Rückkehr zum Status Quo und neue Gewalt bedeuten würde. Sie erklärte auch, dass sich die USA höchstwahrscheinlich nicht an einer internationalen Friedenstruppe im Libanon beteiligen würden.
Rice reist an diesem Sonntag zu Gesprächen über die Krise nach Israel sowie in die Palästinenser-Gebiete und dann zur Teilnahme an einer Nahost-Konferenz nach Rom. Sie werde deutlich machen, dass die Krise nur gelöst werden könne, wenn die dafür verantwortliche Terroristengruppe und Unterstützerstaaten konfrontiert würden, sagte Bush am Samstag in seiner Ansprache. Er bezog sich dabei auf die Hisbollah sowie Syrien und Iran.
Der „New York Times“ zufolge sind die beschleunigten Lieferungen von satelliten- und lasergeleiteten Bomben an Israel Teil eines Multimillionen-Dollar-Pakets, das im vergangenen Jahr vereinbart wurde. Danach kann Israel unter anderem von den USA bis zu 100 Bomben vom Typ GBU-28 kaufen, die speziell dazu dienen, Betonbunker zu knacken
Gruß
Nobody II
Flüchtlingsdrama hält an
Die Massenflucht von Ausländern, die vor den Bombenangriffen aus dem Libanon fliehen, hält an. Auf der Mittelmeerinsel Zypern werden heute insgesamt fast 6.000 weitere Ankömmlinge per Schiff erwartet, wie die zyprische Nachrichtenagentur CNA Online berichtete. In anderen Quellen war von 10.000 Flüchtlingen die Rede.
Im Hafen von Limassol kamen unter anderem mit dem amerikanischen Truppentransportschiff "USS Nashville" weitere 1.000 Flüchtlinge an. Das von den USA gecharterte Kreuzfahrtschiff "Orient Queen" wurde mit weiteren 1.000 Menschen erwartet.
Der zyprische Präsident Tassos Papadopoulos rief die Europäische Union auf, mehr Hilfe zu leisten. Bis lang habe nur Finnland, das den Ratsvorsitz der EU hat, auf Appelle reagiert, dass auch andere Länder den Flüchtlingsstrom aufnehmen sollten.
Franzosen schützen Konvoi
Eine französische Sondereinheit hat am Sonntag einen Flüchtlingskonvoi mit etwa 100 Ausländern auf dem Weg von Südlibanon in die Hauptstadt Beirut beschützt. Das wurde aus Militärkreisen in Paris bekannt. Der Konvoi war am Morgen bei einer Schule in der Nähe von Nabatija aufgebrochen und besteht nach Medienberichten aus sechs Bussen und vier Sicherheitsfahrzeugen. 32 Franzosen sowie 25 Deutsche, 20 Libanesen und rund 20 Menschen aus 14 anderen Nationen würden so aus der Gefahrenzone gebracht.
Die Geflohenen könnten Beirut nach ihrer Ankunft an Bord der französischen Fregatte "Jean Bart" verlassen. Die zehn Männer der Sondereinheit gehören dem "Kommando für Spezialoperationen" (COS) an.
UN fordern 100 Millionen Dollar
Angesichts der humanitären Tragödie im Süden des Libanons fordern die Vereinten Nationen mehr als 100 Millionen Dollar (79 Millionen Euro) für dringende Hilfen. Er werde an diesem Montag in der libanesischen Hauptstadt Beirut einen entsprechenden Appell an die internationale Gemeinschaft richten, kündigte der UN-Koordinator für Nothilfe (OCHA), Jan Egeland, am Sonntag bei einem Stopp auf dem Flughafen von Larnaka (Zypern) an. Er reiste von dort weiter nach Beirut.
Mehr als 500.000 Menschen seien wegen der israelischen Luftangriffe im Libanon auf der Flucht, sagte der norwegische Diplomat. Sie benötigten vor allem Lebensmittel, Trinkwasser, Medizin, Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen. Mit der israelischen Regierung wolle er am Dienstag über Korridore für Hilfslieferungen sprechen, die in den kommenden Tagen eingerichtet werden sollen. "Ich habe an die israelische Regierung appelliert und auch die libanesische Führung gebeten, für alle Hilfskonvois und Helfer einen sicheren Zugang zu ermöglichen."
Die UN wollen laut Egeland drei humanitäre Korridore vom Meer aus einrichten. Darüber hinaus verlangten die Vereinten Nationen einen sicheren Zugang auf dem Landweg nach Beirut sowie Landemöglichkeiten für Flugzeuge.
Deutsche Familie schwer verletzt ausgeflogen
Am Samstag hatte das britische Militär eine schwer verletzte deutsch-libanesische Familie aus dem südlibanesischen Dorf Blida nach Zypern ausgeflogen. Das Auswärtige Amt bestätigte, dass vier deutsche Staatsbürger in britischen Hubschraubern von Beirut in ein Krankenhaus der britischen Militärbasis auf Zypern gebracht wurden.
Ein deutscher Militärarzt eines Krisenteams, mit denen die deutschen Botschaften in der Region verstärkt wurden, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Eltern, ihr 15 Jahre alter Sohn und die zwölfjährige Tochter seien von Geschosssplittern getroffen worden und hätten Verbrennungen erlitten. Das Mädchen habe ein Bein verloren. Alle vier stünden unter Schock, ihr Zustand sei ernst.
Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, die deutsche Botschaft bemühe sich um die Weiterreise der Familie nach Deutschland, sobald sie transportfähig sei. Bisher sind rund 4.600 Deutsche aus dem Libanon zurückgeholt worden.
Syrien droht mit Krieg
Zum ersten Mal seit Beginn der israelischen Offensive gegen die extremistische Hisbollah wagt sich eine ihrer Schutzmächte aus der Deckung. Der syrische Propaganda-Minister Mohsen Bilal drohte Israel heute mit militärischer Vergeltung.
Haifa/Jerusalem - Sollte die israelische Armee im Südlibanon einmarschieren, erkärte Bilal heute in einem Interview, werde Syrien nicht ruhig zusehen. Falls Israel Bodentruppen in den Libanon schicke oder Syrien zu Nahe komme, "wird Syrien nicht still sitzen. Wir werden uns dann am Konflikt beteiligen", sagte Bilal weiter.
Eine Entscheidung über eine massive Bodenoffensive ist offenbar noch nicht gefallen. Man behalte sich einen solchen Vorstoß vor, der Armeechef habe aber noch keine Entscheidung gefällt, erklärte ein Armeesprecher in Jerusalem. Bei einer Bodenoffensive rechnen Militärexperten mit hohen israelischen Verlusten, da die Hisbollah den Israelis in einen blutigen Guerillakampf verstricken könnten.
Bisher wird der Krieg von beiden Seiten vor allem mit Raketen und Bomben geführt. Auch heute morgen schlugen wieder Katjuscha-Raketen der Hisbollah in Haifa ein. Bisher feuerte die radikalislamische Gruppe etwa 1000 Raketen auf Israel ab. Bei den Angriffen wurden nach israelischen Angaben bisher 17 Menschen getötet sowie viele Zivilisten verletzt. Zwei Tote waren heute zu beklagen. Erstmals sei auch in Binjamina etwa 30 Kilometer südlich von Haifa vor möglichen Angriffen mit heulenden Sirenen gewarnt worden. Die Menschen wurden aufgerufen, in Schutzräumen zu bleiben.
Seit Beginn der Kämpfe am 12. Juli hat die radikal-islamische Hisbollah-Miliz etwa 1000 Raketen auf das südliche Nachbarland abgefeuert. Dabei sind bislang nach israelischen Angaben 17 Zivilisten getötet worden. Bei den Kämpfen im Libanon kamen 19 Soldaten ums Leben.
Derweil weitete die israelische Armee ihre Bodenoffensive im Südlibanon weiter aus. Weitere Soldaten seien bereits in Marsch gesetzt worden, berichtet der israelische Armee-Rundfunk. Die Truppen würden weiter vereinzelte Einsätze an spezifischen Zielen nahe der Grenze zu Nordisrael unternehmen. Wie viele Soldaten die Generäle zusätzlich auf libanesisches Gebiet schicken wollen, ließ der Rundfunkbericht offen. Bislang operieren dort nach Bestätigung aus Militärkreisen einige hundert Soldaten. Sie sind den Angaben nach aber erst maximal zwei Kilometer weit in den Libanon eingedrungen.
Keine offizielle Bestätigung
Offiziell bestätigt die Armee, dass Soldaten gestern in das strategisch wichtige Dorf Marun al-Ras im Libanon einmarschiert sind. Eine Militärsprecherin sagte allerdings, sie könne lediglich bestätigen, dass die Truppen in Marun al-Ras seien. Details angesichts des laufenden Einsatzes könne sie nicht nennen. Die auf einem Hügel gelegene Ortschaft wurde nach israelischer Darstellung von der Hisbollah als Ausgangspunkt für Angriffsversuche auf benachbarte israelische Grenzorte benutzt. Jetzt diene sie den israelischen Soldaten zur Beobachtung der mutmaßlichen Hisbollah-Hochburg Bint Dschbail.
Die Hisbollah will allerdings von einer Eroberung Marun al-Ras' durch die israelische Armee nichts wissen. Man übe nach wie vor die Kontrolle über das Dorf aus, hieß es.
In der vergangenen Nacht setzte die Luftwaffe das Bombardement auf Ziele in Beirut und im Südlibanon fort. Mindestens sieben Explosionen waren in Beirut zu hören, als israelische Kampfflugzeuge über der libanesische Hauptstadt hinwegflogen. Auch die Hafenstadt Sidon (Saida) wurde angegriffen. Der Angriff galt nach Angaben des libanesischen Fernsehsenders LBC einem islamischen Zentrum. Vier Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden.
Libanesen fliehen aus dem Süden
In Tanajal nahe der syrischen Grenze zerstörten die Israelis nach Angaben von Augenzeugen eine Fabrik. Eine große Rauchwolke stand noch Stunden nach dem Angriff über der Bekaa-Ebene. Insgesamt starben in dem seit nunmehr zwölf Tagen dauernden Krieg durch die israelische Offensive bislang 355 Libanesen, die meisten von ihnen Zivilisten. Die Hisbollah tötete bisher 35 Israelis.
Tausende Libanesen flohen angesichts der unvermindert anhaltenden Bombardements und aus Angst vor einer Verschärfung der israelischen Offensive in den Norden des Landes. Der Koordinator der Nothilfe der Vereinten Nationen (UN), Jan Egeland, sagte, mindestens 100 Millionen Dollar an Soforthilfe seien nötig, um eine Katastrophe bei der Versorgung der Menschen im libanesischen Kriegsgebiet in den kommenden Monaten abzuwenden. "Mehr als eine halbe Million Menschen sind direkt betroffen." Diese Zahl werde noch deutlich steigen. Egeland will heute nach Beirut reisen, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
Bundesaußenminister Steinmeier wird den Planungen zufolge am Nachmittag in Tel Aviv mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert zusammentreffen. Für den Vormittag sind Gespräche mit Verteidigungsminister Amir Perez und mit Außenministerin Zipi Liwni geplant. Am Abend will Steinmeier in Ramallah mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sprechen.
Hektische Reisediplomatie
Steinmeier hatte gestern auf der ersten Station seiner kurzfristig angesetzten zweitägigen Nahost-Reise in Kairo seinen ägyptischen Kollegen besucht. Nach dem Gespräch betonte er erneut, dass sich Deutschland nach wie vor nicht in einer Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt sehe.
Tel Aviv geht davon aus, dass die USA noch mindestens eine Woche lang der Offensive im Libanon zustimmen werden. "Hochrangige Behördenvertreter sind der Ansicht, dass Israel von den Amerikanern für eine Fortsetzung der Einsätze gegen die Hisbollah noch bis mindestens nächsten Sonntag grünes Licht bekommt", hieß es auf der Internet-Seite der israelischen Zeitung "Haaretz". Offiziell konnte der Bericht zunächst nicht bestätigt werden.
Die USA haben sich bislang nicht den zahlreichen Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe angeschlossen. Nach Ansicht der Regierung in Washington müssen erst mehrere Probleme grundlegend geklärt werden. Im Laufe des Tages wird US-Außenministerin Condoleezza Rice erwartet.
Die Behörden in Zypern bereiteten sich derweil auf die Ankunft von etwa 10.000 weiteren Flüchtlingen vor. Rund 14 Schiffe wurden innerhalb der nächsten Stunden in den Häfen von Larnaca und Limassol erwartet.
Am 18.7. sprach Peretz noch davon das Hisbollah bereits weit über 1500 Raketen abgefeuert hatte. Seither wurden täglich einige zig bis hunderte Raketen gemeldet.
Und heute sinds eben doch "nur" 1000, zum größten Teil in unbewohntem Gebiet niedergegangene. Natürlich ist jede einzelne dieser Terrorraketen zuviel. Aber anscheinend wird nicht nur in der Reaktion maßlos übertrieben, sondern in den ersten Tagen ist auch die Aktion der Hisbollah maßlos in Zahlen übertrieben worden.
Jetzt liegt ein Land in Schutt und Asche, es gibt hunderttausende Flüchtlinge und die Hisbollah ist intakt.
Super gemacht, Scheiß Strategie. Keine Lösung.
Hisbollah will verhandeln
Die radikalislamische Hisbollah-Organisation hat indirekten Verhandlungen mit Israel über einen Gefangenenaustausch zugestimmt. Dies erklärte der libanesische Parlamentspräsident Nabih Berri in Beirut. Die pro-iranische, schiitische Hisbollah sei dazu bereit, unter Einschaltung von Vermittlern über die Freilassung zweier israelischer Soldaten, die sie vor zwölf Tagen in ihre Gewalt gebracht hatte, zu verhandeln, sagte Berri.
Die Entführung der beiden Soldaten hatte den jüngsten Nahost-Konflikt ausgelöst. Israel hält drei Libanesen und Hunderte Palästinenser gefangen.