Israel plant massiven Militärschlag
Seite 50 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
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Israel schickt Tausende zusätzliche Reservisten in den Südlibanon.Israel hat in den vergangenen Tagen davon gesprochen, dass nur kleine Einheiten von Bodentruppen in den Südlibanon eingedrungen seien - das dürfte aber nicht stimmen:
Laut der israelischen Tageszeitung "Haaretz" befinden sich bereits jetzt Tausende Infanteristen jenseits der Grenze im Einsatz. Und in den nächsten Tagen sollen noch Tausende dazukommen. "Haaretz" spricht von einer "dramatischen" Ausweitung der Bodenoffensive.
Tausende Reservisten vor Kampfeinsatz
Sowohl "Haaretz" als auch die israelische Tageszeitung "Maariv" berichten in ihren Freitag-Ausgaben übereinstimmend, dass die Bodenoffensive gegen die schiitische Hisbollah-Miliz deutlich ausgeweitet werden soll. Tausende Reservisten sollen die kämpfende Truppe im Südlibanon verstärken.
"Es ist möglich, dass wir in den kommenden Tagen unsere Bodeneinsätze verstärken", sagte Brigadegeneral Alon Friedman vom Nordkommando.
Bisher kaum Schaden für Hisbollah
Laut "Maariv" ist die erweiterte Bodenoffensive nötig, weil der Hisbollah trotz zahlreicher Bombardements aus der Luft im Südlibanon bisher kein bedeutsamer Schaden zugefügt werden konnte.
Der Kommandant der israelischen Landstreitkräfte, Generalmajor Benni Ganz, sagte laut "Maariv", die Luftangriffe alleine reichten nicht aus. "So sehr es uns schmerzt, Truppen zu verlieren, wir wollen, dass die Mission ein Erfolg wird. Wir werden überall sein und entscheiden uns dafür zu handeln", zitierte das Blatt den General.
Dörfer werden durchsucht
Geplant ist nun, die Dörfer nördlich der Grenze zu durchkämmen, um Hisbollah-Kämpfer und deren Verstecke ausfindig zu machen. Eine Besetzung sei jedoch nicht geplant, so "Haaretz".
Bereits am Vortag hatte Verteidigungsminister Amir Perez die Möglichkeit einer Bodenoffensive ins Gespräch gebracht. Geplant werde die Schaffung einer Art "Sicherheitszone" im Süden des Nachbarlandes. Israel hatte im Mai 2000 seine "Sicherheitszone" im Südlibanon geräumt.
Libanesen zu Flucht aufgerufen
Ein weiterer klarer Hinweis auf eine massive Ausweitung der Bodenoffensive: Hunderttausende Bewohner im Südlibanon wurden über den Militärrundfunk zur sofortigen Flucht aufgerufen.
Israel werde "in Wort und Tat in den Dörfern des Südens" gegen die Hisbollah und Raketenangriffe vorgehen, lautete die im Sender el Maschrik in arabischer Sprache ausgestrahlte Botschaft. "Deshalb müssen alle Einwohner des Südlibanon südlich des Litani-Flusses die Regionen zur eigenen Sicherheit sofort verlassen."
Angriffe gehen weiter
Die israelischen Streitkräfte setzten inzwischen ihre Angriffe auf Ziele im Libanon den zehnten Tag in Folge fort. Dabei wurden nach israelischen Militärangaben mehr als 40 Ziele bombardiert.
Nach Augenzeugenberichten erschütterten heftige Explosionen den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut, der als Hochburg der Hisbollah-Miliz gilt.
Bei schweren mehrstündigen Gefechten zwischen der Hisbollah und israelischen Soldaten im Südlibanon wurden nach israelischen Angaben vier Soldaten getötet. Fünf weitere seien verletzt worden.
Hubschrauber kollidiert
Zu den Kämpfen kam es, nachdem ein israelischer Stoßtrupp in den Libanon eingedrungen war, um Hisbollah-Stellungen zu zerstören. Auch bei den Luftangriffen seien Hisbollah-Stellungen, Raketenlager, Lastwagen mit Waffen sowie Straßen und Brücken im Südlibanon bombardiert worden, teilte das Militär weiter mit.
Beim Absturz zweier israelischer Militärhubschrauber in Nordisrael kam ein Soldat ums Leben, drei weitere wurden verletzt, wie ein Militärsprecher mitteilte. Medien berichteten gar von fünf Toten. Zu dem Unfall sei es gekommen, als die beiden Helikopter einander auf dem Flug Richtung Libanon in der Luft gestreift hätten.
Massenflucht dauert an
Die Massenflucht aus dem Libanon dauerte an. Australien entsandte am Freitag 85 Soldaten und knapp 30 Diplomaten in das Land, um rund 6.500 australische Staatsbürger bei der Ausreise zu unterstützen. Bis Donnerstag hatten Schätzungen zufolge fast 25.000 Ausländer den Libanon verlassen.
Wieder Katjuscha-Raketen auf Haifa
Die Hisbollah setzte ebenfalls ihre Angriffe auf Israel fort und feuerte Raketen auf die Hafenstadt Haifa. Dabei wurden nach Angaben von Sanitätern mindestens zehn Menschen verletzt.
Ein Geschoß traf ein Wohngebäude. Kurz vor dem Einschlag der Raketen heulten Warnsirenen auf. Auch auf andere israelische Städte gingen wieder Raketen nieder.
Offensive im Gazastreifen beendet
An der zweiten Front der Israelis, im Gazastreifen, beendeten die israelischen Streitkräfte nach zwei Tagen ihre Offensive in einem Flüchtlingslager.
Die Soldaten zogen sich Freitagfrüh aus dem Lager Mughasi zurück, wie Bewohner mitteilten. Die Streitkräfte bestätigten, dass der Einsatz beendet sei. Bei den zweitägigen Kämpfen in Mughasi wurden mindestens 14 Menschen getötet, die meisten von ihnen palästinensische Extremisten.
Fünf Tote gab es Freitagfrüh bei einer Explosion in Gaza, neben einem Kämpfer des bewaffneten Arms der Hamas starben auch zwei Kinder. Offenbar habe ein israelischer Panzer in das östliche Viertel Schidschia geschossen, erklärten Palästinenser. Die israelische Armee wies das jedoch zurück.
Viele Beiruter trotzen der Krise und gehen in die Disco.In den südlibanesischen Kriegsgebieten fehlt es zehn Tage nach Beginn der israelischen Luftangriffe am Allernötigsten. Besonders stark macht sich der Mangel an Trinkwasser und Medikamenten bemerkbar. "Die Probleme im Süden sind groß, groß, groß", beschreibt Soha Bustani vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) die Lage.
In der Hauptstadt Beirut dagegen lassen sich manche trotz des Krieges die Partylaune nicht verderben. Das Leben geht weiter, geben Nachtschwärmer die Parole aus.
Kein Insulin für zuckerkranke Kinder
Ghassan Burdschi aus dem südlich von Tyrus (Sur) gelegenen Ramadija sagt, er habe kein Insulin mehr für seine zwei zuckerkranken Kinder. Auch die Medizin für seine herzkranke Mutter sei ausgegangen. Er fürchte um das Leben seiner Angehörigen.
Viele Dorfbewohner klagen, in Folge der israelischen Luft- und Artillerieangriffe seien Wasser, Lebensmittel und Medikamente knapp geworden. Vor allem an Trinkwasser mangle es, sagt Nuhad Thijab aus dem Grenzort el Marija: "Wir rationieren unseren Verbrauch. Seit mehreren Tagen haben wir nicht mehr gebadet und keine Wäsche gewachsen", berichtet der 50-jährige Lehrer.
Schwangere auf sich allein gestellt
Fünf Schwangere kämen in den nächsten Tage nieder, und man wisse nicht wohin mit ihnen. "Wir hatten schon vorher kein Krankenhaus und keinen Arzt, und jetzt will niemand sein Haus verlassen."
Tankstellen haben kein Benzin mehr, sodass Autos nicht mehr fahren können. "Wenn jemand verletzt wird, können wir ihn nicht aus dem Dorf schaffen."
Bereits 500.000 Flüchtlinge
Die ohnehin schon großen Probleme der Zivilbevölkerung werden durch eine Fluchtwelle verschärft. Schätzungsweise eine halbe Million Menschen sind nach Regierungsangaben auf der Flucht. Ihre Versorgung wird zunehmend schwieriger.
"Wenn der Zugang zu ihnen gefährlich bleibt, stehen wir vor einer riesigen humanitären Krise", warnt UNICEF-Sprecherin Bustani. Ihre Organisation hat 7,3 Millionen Dollar als Soforthilfe für Frauen und Kinder angefordert. Am Samstag startet die UNO-Organisation von Kopenhagen aus den ersten Hilfsflug mit 40 Tonnen Material.
Mit Partys durch den Krieg
Im scharfen Gegensatz zu den Not leidenden Menschen im Südlibanon lassen sich in Teilen Beiruts die Nachtschwärmer die Stimmung nicht vermiesen. Er habe keine Angst, tönt der an die Theke der Gaststätte Torino gelehnte Paul Schahin.
Er sei im Bürgerkrieg geboren, sei früher einmal angeschossen worden und habe Menschen sterben sehen. Das Feiern sei seine Art, dem Krieg zu trotzen. Das Torino ist eines der wenigen Lokale im Christenviertel Gemaise, das trotz der Bombardements offen hat.
Beirut wieder zerstört
Schon vor dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 war die libanesische Hauptstadt berühmt für ihr Nachtleben. Einst wurde sie als das "Paris des Nahen Ostens" bezeichnet. An diese Tradition hat das polyglotte Beirut nach dem Krieg angeknüpft und zahlreiche Araber aus den Golfstaaten, aber zunehmend auch Amerikaner und Europäer angelockt.
"Es ist meine letzte Nacht in Beirut. Ich werde evakuiert und will mich amüsieren", sagt Annik Detroyer aus Belgien. Es sei schrecklich, dass ein so schönes Land wie der Libanon immer wieder in Konflikte gezogen werde.
Hussein Saad und Lin Noueihed, Reuters
Verägerung vor allem in arabischer Bevölkerung Israels steigt.Ola Chalil wischt sich Tränen aus den Augen, als sie von den Hisbollah-Raketen spricht. Eine der Katjuschas ist in das Nachbarhaus eingeschlagen. "Es hat zwei Mal laut gekracht und dann war alles kaputt", sagt die 36-Jährige aus Haifa. "Meine Nachbarin wurde getroffen. Dabei hatte sie erst vorigen Monat geheiratet. Wie können wir in diesem Zustand der Angst weiterleben?"
Kritik an Israels Offensive
In der drittgrößten israelischen Stadt wachsen Verärgerung und Frust über das massive militärische Vorgehen der israelischen Armee gegen die militante Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon.
Zuletzt waren am Mittwoch zwei Kinder arabischer Herkunft bei Raketenangriffen der Hisbollah umgekommen.
Sirenen heulten zu spät los
Genährt werden Frust und Ärger auch durch die Sorgen, das Frühwarnsystem funktioniere nicht. Am Sonntag kamen acht Menschen durch Raketen ums Leben, weil die Luftschutzsirenen nicht rechtzeitig losheulten.
"Das Warnsystem hat die Raketen am Sonntag und Mittwoch nicht erkannt. Selbst diese Sicherung haben wir nicht mehr", klagt der 38-jährige Daud Dschaan.
Derzeit könne man in Haifa nicht leben, sagt auch die gleichaltrige Orna Schamir. Sie werde mit ihren zwei Kindern nach Tel Aviv ziehen, das nicht in der Reichweite der Katjuschas liegt.
Ministerpräsident Ehud Olmert hat angekündigt, die Offensive bis zur Freilassung zweier von der Hisbollah verschleppter Soldaten und Entwaffnung der Schiiten-Miliz fortzusetzen.
"Regierung tut nichts"
Unter Bewohnern Haifas, das für eine friedliche Koexistenz von Arabern und Juden bekannt ist, werden auch Stimmen laut, die ein Schweigen der Waffen fordern.
"Unsere Regierung tut nichts. Sie richtet nur Chaos an und führt einen verbrecherischen Krieg", schimpft der 27-jährige Roni Bajisch und fordert einen sofortigen Waffenstillstand. "Ich fühle mich nicht mehr sicher. Verhandlungen sollten eine Chance haben", sagt auch Itzik Schekel (58).
Mahnwache für den Frieden
Seit einigen Tagen demonstrieren Frauen mit einer Mahnwache auf Haifas Hotelpromenade für Frieden. "Ich bin eine Tochter dieser Stadt und sage: Nur Verhandlungen bringen uns voran", verkündet die Demonstrantin Jana Knapowa.
Es bestehe keine Notwendigkeit, libanesische Zivilisten zu töten und Israel immer tiefer in den Krieg hineinzuziehen.
Hilferuf aus Zypern
Das UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser (UNWRA) hat die Errichtung eines humanitären Korridors gefordert, um die Bevölkerung im Libanon mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen. Angesichts des Massenansturms von Zehntausenden von Libanon-Flüchtlingen ist Zypern nach eigenen Angaben kaum noch Herr der Lage. Insgesamt 60.000 Ausländer sind bislang nach Zypern in Sicherheit gebracht worden, wie das UN-Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA) in Genf mitteilte. Die Massenflucht hält an.
Zyperns Außenminister Giorgos Lillikas sagte, während der Haupttouristensaison sei es äußerst schwierig, mit der Lage fertig zu werden. Er rief andere Mitglieder der Europäischen Union auf, seinem Land zu helfen. "Wir sinken", sagte er im staatlichen Rundfunk. "Wir haben einfach nicht die nötige Infrastruktur, um so viele Menschen unterzubringen." Langfristig könne die Mittelmeerinsel mit einer Einwohnerzahl von weniger als einer Million Menschen die Flüchtlinge nicht aufnehmen.
4.200 Flüchtlinge aus Deutschland
Bis zum Freitagvormittag sind insgesamt mehr als 4.200 deutsche Flüchtlinge nach Hause gebracht worden. Allein am Donnerstag und Freitag wurden rund 2.300 Deutsche mit Chartermaschinen in die Bundesrepublik geflogen, teilte das Auswärtige Amt mit. 470 Menschen seien mit Schiffen auf Zypern angekommen. Im Lauf des Tages würden rund 780 weitere Flüchtlinge aus Zypern und Jordanien nach Deutschland geflogen. Die Bundeswehr plane weitere Flüge nach Syrien.
Priorität habe für die Regierung nun die schwierige Lage der Deutschen im Süden des Libanons, der derzeit am schwersten von den Gefechten und Bombardierungen betroffen ist. Die Bundesregierung unternehme alles in ihrer Macht stehende, um den Deutschen im Südlibanon Transportmöglichkeiten nach Beirut und die Ausreise aus dem Libanon zu ermöglichen, hieß es.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) rief zu Spenden in Höhe von 12 Millionen Dollar (9,5 Mio. Euro) für humanitäre Hilfe für die wachsende Zahl vertriebener Menschen im Libanon. Nach UN-Angaben sind dort rund eine halbe Million Menschen auf der Flucht. Die UN-Hilfsorganisationen riefen erneut dazu auf, ihnen freien Zugang zu der bedürftigen Bevölkerung zu gewähren.
Die libanesische Regierung habe um dringend benötigte Nahrungsmittelhilfen gebeten. Aber das Hauptproblem sei die Sicherheitslage. Die Straßenverbindung zwischen dem Libanon und Syrien komme zunehmend unter israelischen Beschuss, sagte UNWRA-Mitarbeiter Matthias Burchard. Deshalb sei die Fahrt gefährlich. Ein Problem sei, dass die Nahrungsmittelvorräte in Beirut oder in Häfen im Südlibanon gelagert seien, die jetzt wegen der Kämpfe nicht mehr zugänglich seien. Lebensmittelpreise in Beirut seien um 400 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sind jedoch zwei Lastwagen mit 24 Tonnen Hilfsgütern von Beirut in die südliche Hafenstadt Tyrus unterwegs.
Die libanesische Armee habe zwar nicht die Kraft, einen israelischen Angriff abzuwehren, sagte al-Murr am Freitag dem Fernsehsender Al-Arabija. Dennoch werde sich das Land verteidigen.
Zivilisten zur Flucht aufgefordert
Unterdessen hat Israel die libanesische Bevölkerung nach Berichten von Zeugen zum Verlassen von Städten und Dörfern im Grenzgebiet aufgerufen. Israelische Flugzeuge hätten am Freitag Flugblätter abgeworfen, in denen Zivilisten aufgefordert worden seien, über den Litani-Fluss nach Norden zu fliehen, um Angriffen auf die Hisbollah-Miliz zu entgehen.
Ein Vertreter des Roten Kreuzes äußerte sich besorgt, dass die Menschen wegen blockierter Straßen nicht zügig genug aus dem Kampfgebiet fliehen könnten. Bis zu einer halben Million Libanesen sind nach Schätzungen der Regierung bislang auf der Flucht. In der Hafenstadt Tyrus wurden Tote vorübergehend in Massengräbern verscharrt, um Platz in der Leichenhalle zu schaffen.
Mehrere Reserve-Bataillone einberufen
Israel berief Militärkreisen zufolge zudem mehrere Reserve-Bataillone ein. Das nährte die Erwartung, dass Israel eine groß angelegte Bodenoffensive im Libanon vorbereitet. Wie viele Reservisten mobilisiert wurden, war zunächst unklar. Ein israelisches Bataillon kann bis zu 1000 Soldaten stark sein.
Die israelische Luftwaffe fliegt seit zehn Tagen massive Bombenangriffe auf Ziele im Libanon. Auslöser des Krieges war die Verschleppung zweier israelischer Soldaten durch Hisbollah-Kämpfer.
„Sie werden uns nicht vernichten“
Trotz israelischer Luftangriffe findet die pro-iranische Hisbollah-Bewegung noch Zeit, um in der libanesischen Hauptstadt Beirut Propagandaplakate zu drucken und anzubringen. Augenzeugen sahen Mitglieder der schiitischen Bewegung, die auf der Straße zum Flughafen und entlang einer Hauptstraße, die zu den südlichen Vororten führt, Poster mit der Aufschrift „Sie werden uns nicht vernichten“ anbrachten. Auf anderen Plakaten war das Bild von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah zu sehen.
In englischer und arabischer Sprache stand darauf: „Unser Haus wird nicht zerstört werden ... unsere Kinder werden nicht getötet und unser Volk wird nicht vertrieben ... dies wird nicht noch einmal geschehen“. Ein Hisbollah-Sprecher erklärte, Ziel der Plakatkampagne sei es, dass die „Stimmen aus dem Herzen der südlichen Vororte, die jeden Tag bombardiert werden, nach draußen dringen.“ Diese Vororte sind eine Hochburg der Hisbollah-Anhänger in Beirut und werden seit Beginn der israelischen Offensive täglich angegriffen.
Bemühungen um friedliche Lösung
Um eine friedliche Lösung des Konflikts zu erreichen, traf der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy zu Gesprächen über eine Waffenruhe in der libanesischen Hauptstadt Beirut ein.
UN-Generalsekretär Kofi Annan und viele andere Mitglieder der Vereinten Nationen forderten ein rasches Ende der Gewalt. Sie stießen jedoch auf Widerspruch der USA, dem wichtigsten Verbündeten Israels. Eine Feuerpause würde die vom Iran und Syrien unterstützte Hisbollah nicht an Raketenangriffen auf Israel hindern. Der Iran forderte eine Dringlichkeitssitzung der Organisation der Islamischen Konferenz. In Ägypten protestierten rund 8000 Menschen gegen die israelischen Angriffe.
Airdrops of leaflets warning residents to leave their homes and move north of the Litani River 25 miles (40 kilometers) from the Israeli border came as the Israel Defense Forces said it was calling up to 6,000 troops in six battalions for reinforcements along the border.
Any invasion would bring the Lebanese military into the conflict -- which so far has pitted Israeli forces against Hezbollah -- Lebanon's president warned.
Already, about 1,000 Israeli troops have been sent into Lebanon for what commanders call pinpoint operations against Hezbollah strongholds, sources said.
Militants are continuing to fire rockets at Israeli towns even as Israel keeps up its attacks across Lebanon in the conflict sparked when Hezbollah guerrillas captured two Israeli soldiers last week. (See map of area)
At least 261 people have been killed in Lebanon and 582 wounded, internal security sources say, though Prime Minister Fouad Siniora said on Wednesday that more than 300 Lebanese had died. He said more than 1,000 people had been hurt.
Fifteen Israeli civilians and 19 soldiers have died in attacks and fighting, the IDF said.
Lebanese President Emile Lahoud told CNN the Lebanese army is "ready to defend" the country's territory if Israel launches a full-scale ground invasion.
"Of course, the army is going to defend its land," he said.
While the army "cannot be strong enough to be against Israel on the frontier," he said, "inside Lebanon, they can do a lot."
"We are not going to let anybody take our land. We are not going to let them come back and take it," he added.
Israel held a buffer zone in Lebanese territory north of its border during much of the 1980s and 1990s, ending its occupation in 2000. It covered about half as much land as the area from the border up to the Litani River.
Hezbollah strikes northern Israel
Hezbollah rocket attacks struck several Israeli towns Friday, wounding at least 19 people in the port city of Haifa.
Rockets also hit Meron, Safed, Yiron and Avivim, Israeli medical officials said. About 15 rockets fell in the volley of attacks, the Israeli military said.
At a Haifa hospital, one critically injured woman in her 60s had lost a leg. Another patient appeared to have a head wound. Residents said one of the rockets hit a post office in the city.
Also Friday, a U.N. observation post was struck in southern Lebanon, but there were conflicting reports about how the strike happened. Israeli forces said a Hezbollah rocket hit the post, near the northern Israeli town of Zarit. There were no immediate reports of casualties, the IDF said.
But a U.N. officer told The Associated Press that the strike was an artillery shell fired by Israeli forces.
The facility was severely damaged, and Ghanaian troops manning the post were safe inside bomb shelters at the time of the strike, the U.N. official told the AP.
Overall, the IDF said it had struck 40 targets in Lebanon overnight, including Hezbollah headquarters, missile-launching sites along the Israeli-Lebanese border, rocket launchers, vehicles and access routes.
The Israeli military says its air assault has destroyed about half of Hezbollah's military strength since its operations began July 12.
CNN cannot independently confirm Israel's estimation of Hezbollah's military strength.
But Hezbollah leader Hassan Nasrallah told Arabic-language TV network Al-Jazeera on Thursday that Israel's assertions were untrue. (Watch as Nasrallah promises Hezbollah "surprises" -- 1:17)
Cease-fire demands
In an address to the U.N. Security Council on Thursday, U.N. Secretary-General Kofi Annan demanded "an immediate cessation of hostilities" to prevent further loss of life, allow for humanitarian relief and give diplomacy a chance. (Full story)
Israel has rejected calls for a cease-fire until it can push Hezbollah back from its northern frontier and retrieve its captured soldiers.
The United States and Israel consider Hezbollah a terrorist organization. The group, which has claimed responsibility for terrorist acts, also operates an extensive network of social services in Lebanon, and its political wing holds seats in the Lebanese parliament.
Clashes in Gaza
Meanwhile in Gaza, a Palestinian militant and four others died Friday in an attack on a Gaza City home, Palestinian sources said.
Earlier, Israeli tanks and troops withdrew from the Maghazi refugee camp in central Gaza after a deadly two-day raid, the IDF said.
Israel is continuing its military operation in Gaza, with the stated aim of stopping Palestinian militant attacks on Israel and recovering a soldier captured in June.
Some 19 Palestinians have been killed since Tuesday, according to Palestinian sources.
Other developments
The Red Cross sent 22 tons of food and supplies, along with a nutritionist and a surgeon, from Beirut to Tyre, Lebanon, on Friday, according to the international relief agency.
The pace of the departure of Americans from Lebanon in the face of bombing by Israeli warplanes quickened Thursday, as more ships moved into position off Beirut and made the 100-mile (160-kilometer) dash to Cyprus. (Full story)
Two Israeli Apache attack helicopters collided and crashed early Friday in northern Israel near Avivim, the IDF said. One pilot was killed and three others injured. (Watch Israeli pilots talk about flying missions over Lebanon -- 1:54)
The United States has said it hopes the trip will lay the foundation for a long-lasting solution to the conflict.
Resisting pressure from the United Nations and its European allies, the United States has refused to publicly call for a ceasefire because it says Israel needs time to deal with Hizbollah, which it blames for the fighting.
Rice is expected later on Friday to make the announcement of her trip, which will also include a leg in Asia to attend a regional forum, said one of the diplomats, who asked to remain anonymous to avoid pre-empting her publicly.
U.S. officials have said Rice intends to make the trip next week but have not been more specific over the timing.
Political analysts have questioned how much Rice can achieve as a broker in the Middle East because the United States is largely isolated in holding the position that an immediate ceasefire would be counterproductive.
It is also unclear how effective her diplomacy can be when she is unlikely to talk to some main players in the conflict -- Hizbollah, a group the United States calls terrorists, and its backers Syria and Iran, they say.
UhrHisbollah lehnt Friedensaufruf von Annan ab
Die radikal-islamische Hisbollah hat den Aufruf zur Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon von UN-Generalsekretär Kofi Annan abgelehnt. Annan hatte dabei auch die unverzügliche Freilassung der beiden vor neun Tagen von der Hisbollah verschleppten israelischen Soldaten gefordert. „Wir akzeptieren lediglich einen Waffenstillstand ohne jegliche Vorbedingungen, gefolgt von indirekten Gesprächen über einen Gefangenenaustausch“, erklärte der stellvertretende Hisbollah-Führer Nawar Sahali in Beirut.
Radio verbreitet Stille und Raketenwarnungen am Sabbat.Angesichts des Raketenbeschusses aus dem Libanon haben die israelischen Behörden ein "schweigendes Radio" eingerichtet, um streng gläubige Juden während des Beschäftigungsverbots am Sabbat vor Angriffen zu warnen.
Der Radiosender verbreitet die meiste Zeit absolute Stille, nur bei konkreter Bedrohung durch Angriffe werden Warnungen übertragen, teilte die israelische Armee am Freitag mit.
Ausweg aus religiösem Dilemma
Damit werden gläubige Juden aus einem religiösen Dilemma befreit: Während des Sabbat von Freitagabend bis Samstagabend ist ihnen jegliche Betätigung verboten - dazu zählt auch das Ein- und Ausschalten von Radiogeräten.
Das "schweigende Radio" (hebräisch: Hagal Haschaket) können die Gläubigen hingegen vor Beginn des Sabbats einschalten und nach Sabbat-Ende wieder ausschalten, ohne die lebenswichtigen Raketen-Warnungen zu verpassen. Im traditionellen Judentum gilt die Regel, dass Lebensgefahr die Schabbat-Ruhe aufhebt.
Heute wurden Hunderttausende gewarnt den Süden Israels zu verlassen währen israelische Offiziere andeuteten,dass die endgültigen Vorbereitungen für die Bodenoffensive gamacht würden. Israelische Flugzeuge warfen Flugblätter ,die die Bewohner warnten,das Gebiet zu verlassen während Offizelle sich trafen,um zu beraten,wie gross die Streitmacht sein solle laut höheren Militärs ,Sie sagten Israel werden die Offensive erst stoppen 30km nördlich der Grenze hinter dem Fluss Litani,um eine neue Pufferzone zu schaffen,Reservisten wurden einberufen.Der Libanesische Verteidigungsminister sagte,sein Land sei bereit,sich gegen die Invasion zu verteidigen........Hundreds of thousands of people were warned to flee southern Lebanon today as Israeli military officers indicated that final preparations were being made for a ground offensive.
Israeli planes dropped leaflets telling residents in southern Lebanon to clear the area after officials met to decide how big a force to send in, according to senior military officials.They said Israel would not stop its offensive until Hizbullah was forced behind the Litani river, 20 miles north of the border - creating a new buffer zone in a region that saw Israeli occupation between 1982 and 2000. Reservists in northern Israel were ordered to report for duty.
"It's possible that in the coming days our ground operations will increase," Brigadier General Alon Friedman told the Maariv newspaper. "We have many forces, we will carry out a massive recruitment of reserves and it's possible that many more forces ... will reach the border in the next few days."
The Lebanese defence minister said Lebanon's army was ready to defend the country against any land invasion by Israel. Elias al-Murr, when asked if the Lebanese army would fight alongside Hizbullah against any land incursion by Israel, told al-Arabiya: "Our constitutional duty is to defend Lebanon as a Lebanese army. This is our role."
This morning Israeli warplanes launched a sustained aerial attack on Tyre. Television pictures showed numerous plumes of smoke rising above the southern Lebanese port city. Shortly after, Hizbullah fighters retaliated, launching two volleys of missiles at the Israeli city of Haifa. More than a dozen people were injured in the attacks, Israeli authorities said.
At least 319 people have been killed in Lebanon by the Israeli campaign, according to Lebanese security officials. At least 34 Israelis have been killed, including 19 soldiers. Early today, one air force officer died and three were injured when two Israeli helicopters collided near the Lebanese border.
Die UN schätzt ,dass eine halbe Million Leute auf der Flucht sind,130000 nach Syrein geflohen sind und 45000 dringender Hilfe bedürfen
The UN estimated that about a half a million people had been displaced in Lebanon, with 130,000 fleeing to Syria and about 45,000 believed to be in need of assistance.
A World Food Programme official in Lebanon, Amer Daoudi, expressed concern about getting food to the displaced, saying "damage to roads and bridges has almost completely disrupted the food supply chain, hurting large numbers of the displaced".
Der libanesische Premierminister sagte CNN,dass mehr als 55 Brücken zerstört sind und die Israelis Ambulanzen und medizinische Convoys bombardiert haben
The Lebanese prime minister, Fuad Saniora, said more than 55 bridges across the country had been destroyed, and that Israeli forces had also targeted ambulances and medical convoys. "This attack is no longer against Hizbullah; it is an attack against the Lebanese and Lebanon," Mr Saniora told CNN.
With the Israelis blockading ports and bombarding roads to Syria, it has been almost impossible to replenish Lebanon's food and fuel supplies. The cost of goods was therefore rising steeply, with the price of cooking gas nearly doubling and that of some vegetables nearly quadrupling.
The UN and Red Cross said the humanitarian situation in Lebanon was deteriorating rapidly as the country became more isolated.The Guardian s.o.
Uno-Posten beschossen
Bei den heutigen Kämpfen an der israelisch-libanesischen Grenze wurde ein Beobachtungsposten der Vereinten Nationen eingeschlossen und beschossen. Die israelische Armee behauptete, dass Hisbollah-Raketen den Standpunkt getroffen hätten. Ein Uno-Offizier erklärte hingegen, dass das Geschoss von der israelischen Armee stamme. Der Posten wurde erheblich beschädigt, verletzt wurde jedoch niemand.
aus
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,427968,00.html
Annan warnt vor weiterer Eskalation durch Invasion.Die Situation in Nahost spitzt sich erneut zu: Seit Freitag stehen tausende zusätzliche israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon. Am Samstag wurden weitere Truppen zusammengezogen. Der Marschbefehl für eine Bodenoffensive wird für die nächsten Stunden erwartet.
Ein Armeesprecher sagte Samstagfrüh, es handle sich um einen "begrenzten Einsatz", der voraussichtlich ausgeweitet werde. "Wir sprechen derzeit nicht über eine massive Bodenoffensive", sagte er.
Bis zu 20.000 Soldaten
Laut Medienberichten könnte Israel im Laufe des Wochenendes bis zu 20.000 Soldaten an der Grenze zusammenziehen. Die bislang im Norden stationierte Division könnte um bis zu drei Divisionen verstärkt werden, berichtete die Zeitung "Yedioth Ahronoth".
Bisherige Taktik erfolglos
Laut der Tageszeitung "Maariv" (Freitag-Ausgabe) ist die erweiterte Bodenoffensive nötig, weil der Hisbollah trotz zahlreicher Bombardements aus der Luft im Südlibanon bisher kein bedeutsamer Schaden zugefügt werden konnte.
Der Kommandant der israelischen Landstreitkräfte, Generalmajor Benni Ganz, sprach gegenüber "Maariv" bereits von erwarteten Verlusten in den eigenen Reihen. Man wolle jedoch, dass "die Mission ein Erfolg wird" und entscheide "sich dafür, zu handeln".
Dörfer werden durchsucht
Geplant ist nun, die Dörfer nördlich der Grenze zu durchkämmen, um Hisbollah-Kämpfer und deren Verstecke ausfindig zu machen. Eine Besetzung sei jedoch nicht geplant, so die Tageszeitung "Haaretz".
Verteidigungsminister Amir Perez sprach von der geplanten Schaffung einer Art "Sicherheitszone" im Süden des Nachbarlandes gesprochen. Die Zivilbevölkerung wurde aufgefordert, den Südlibanon zu verlassen.
Erste Trupps schon im Libanon
Dabei ist sind Teile der Armee bereits vor Tagen auf libanesisches Territorium vorgedrungen. Israelische Truppen besetzten schon seit drei Tagen zwei Dörfer im Grenzgebiet, wie ein Sprecher der UNO-Mission im Libanon (UNIFIL) am Samstag mitteilte.
Über die genaue Zahl der Soldaten machte der Sprecher keine Angaben. Die Israelis seien "nicht mit einem starken Kontingent" vor Ort, sagte er lediglich.
Israel war in den vergangenen Tagen mehrfach vorübergehend auf libanesisches Territorium vorgerückt und hatte sich dort Kämpfe mit Hisbollah-Milizen geliefert.
Bombardements gehen weiter
Und auch die Offensive aus der Luft geht weiter: In der Nacht auf Samstag griff die Luftwaffe mehr als siebzig Ziele im Libanon an.
Darunter seien Kommandoposten der schiitischen Hisbollah-Miliz, Raketenstellungen und zwölf Straßenverbindungen nach Syrien gewesen, sagte ein israelischer Militärsprecher in Tel Aviv.
Warnung Annans
UNO-Generalsekretär Kofi Annan warnte unterdessen Israel erneut vor einer Invasion. Der Einmarsch von Bodentruppen wäre "eine sehr ernste Eskalation", sagte Annan dem Fernsehsender CNN am Freitag.
Wenn die Israelis im Süden des Libanon blieben, "wird das für sie eine Sicherheitszone sein, aber für die anderen wird es Besetzung sein, und das wird den Widerstand stärken."
US-Waffen per Expresslieferung
Für Aufregung sorgt unterdessen auch ein Bericht der "New York Times": Demnach liefern die USA Präzisionsbomben per Eilsendung nach Israel.
Das Land forderte die Waffen nach dem Beginn seiner Luftangriffe auf Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz an, berichtet die Zeitung am Samstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Vertreter. Die Entscheidung für die Lieferung der Waffen habe die US-Regierung schnell nach kurzer Diskussion getroffen.
Ungewöhnlich rasche Lieferung
Die Waffenlieferungen sind dem Bericht zufolge Teil eines im vergangenen Jahr mit Israel vereinbarten Waffenverkaufspaketes, das Israel jederzeit in Anspruch nehmen könne. Einige Militärvertreter sagten jedoch, es sei ungewöhnlich, dass Israel eine besonders rasche Lieferung angefordert habe. Dies impliziere, dass das Land viele Ziele im Libanon anvisiere. Eine offizielle Mitteilung über die Waffenlieferung gab es nicht.
Genauere Angaben zum Umfang und zum Inhalt der Lieferung wollte keiner der Vertreter machen, berichtete die Zeitung. Ein Sprecher der israelischen Botschaft in Washington sagte der "New York Times", sein Land nehme grundsätzlich zu Käufen im Verteidigungsbereich keine Stellung.
Laut Israel sollte mit den Hisbollah-Attacken nur vom Iran abgelenkt werden.Der Weltsicherheitsrat ringt weiter um einen Ausweg aus der Libanon-Krise. Sein amtierender Präsident Jean-Marie de La Sabliere räumte am Freitag jedoch ein, dass sich das Gremium bisher noch nicht einmal auf die Forderung nach einer Waffenruhe verständigen konnte.
Unterdessen wurde der Appell von UNO-Generalsekretär Kofi Annan an Israel und die Hisbollah- Milizen, die Kämpfe zumindest vorübergehend einzustellen, von beiden Seiten zurückgewiesen. Auch das von Annan eingesetzte Vermittlerteam konnte bisher nichts erreichen.
Zwei Ziele für UNO
Der Leiter des Vermittlerteams, Vijay Nambiar, gab vor dem Rat zwei Ziele aus: eine Waffenruhe, egal in welcher Form, und ein Konzept für die politische Lösung des Konflikts. "Israel und Libanon müssen sicher sein, dass dieses Grauen sich nicht wiederholt", sagte Nambiar.
Israel verteidigte sein Vorgehen erneut damit, dass es nur seine eigene Sicherheit, die Stabilität der Region und die Zukunft Libanons vor Augen habe. Israels UNO-Botschafter Dan Gillerman bezeichnete die Hisbollah-Miliz vor dem Sicherheitsrat als "Terror-Monster" und ihre Anhänger als "Banditen".
Nur Ablenkungsmanöver vom Iran?
Gillerman gab Syrien die Schuld an der Krise. Unter Bezug auf Informationen vom libanesischen Drusenführer Walid Dschumblat sagte Gillerman, Damaskus habe die Entführung israelischer Soldaten durch Hisbollah-Milizen angezettelt, um die Welt von Irans Atomprogramm abzulenken.
Die Attacken der Hisbollah seien in Hinblick auf das G-8-Treffen in St. Petersburg geplant worden, damit die Weltführer dem Iran weniger Aufmerksamkeit widmen würden, sagte Gillerman. Die Gerüchte wurden auch von Nahost-Vermittler Terje Roed-Larsen bestätigt.
Eklat um verdienten Diplomaten
Roed-Larsen erklärte später, dass es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Vorgehen der Hisbollah und dem Atomstreit mit dem Iran gebe, jedoch keine unabhängigen Beweise. Syrien hatte sich diese Woche geweigert, Roed-Larsen in Damaskus zu empfangen.
Dagegen lud die syrische Regierung die beiden anderen UNO-Vermittler zu Gesprächen ein. Angeblich hält Syrien Roed-Larsen für zu "israelfreundlich". Das Vermittlerteam reiste nach der Brüskierung des langjährigen UNO-Diplomaten umgehend nach New York zurück.
Für zwei Tage will Israel einen "nach beiden Seiten offenen Korridor" schaffen.Israel will sichere Korridore für humanitäre Hilfe im Libanon einrichten. Lebensmittel, Medizin und andere Lieferungen in den Libanon sollten so gesichert werden, sagte Israels UNO-Botschafter Dan Gillerman am Freitag vor dem Weltsicherheitsrat.
Laut Gillerman stand die Öffnung des Korridors unmittelbar bevor. Die Details müssten jedoch erst ausgearbeitet werden. Das Versprechen Israels kam nach immer dringlicheren Appellen der Weltgemeinschaft, Helfern ihre Tätigkeit im Libanon zu ermöglichen.
Ruf nach gesichertem Korridor
Am Donnerstag hatte die UNO vor einer humanitären Krise im Libanon gewarnt. Auch zahlreiche arabische und westliche Länder hatten sich den Appellen angeschlossen. Frankreichs Präsident Jacques Chirac hatte einen "humanitären Waffenstillstand" gefordert.
Am Freitag hatte der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, vor dem Sicherheitsrat von Israel Garantien für die Sicherung von Hilfslieferungen auf dem Landweg, auf dem Seeweg - nach Beirut und Tripoli - und für Flugtransporte nach Beirut verlangt.
Halbe Million braucht Hilfe
Laut Egeland benötigen 500.000 Libanesen Hilfe. 300 Libanesen seien laut örtlichen Angaben bereits ums Leben gekommen, ein Drittel davon Kinder. In Israel seien durch die Raketen der Hisbollah-Miliz 34 Menschen getötet worden, darunter ebenfalls viele Kinder.
Gillerman erklärte, Israel sei sich "der humanitären Situation bewusst". Zusätzlich zu einem Korridor für Flüchtlinge werde es "für zwei Tage einen nach beiden Seiten offenen Korridor" geben, um "den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden".
Nein zu Waffenstillstand
Den auch von UNO-Generalsekretär Kofi Annan geforderten Waffenstillstand lehnte Gillerman erneut ab. Vor einem "Ende der Kampfhandlungen" müsse ein "Ende des Terrors" kommen. Die Flüchtlingswelle von Ausländern aus dem Libanon erreichte unterdessen einen neuen Höhepunkt.
Zu Tausenden wurden Angehörige vor allem westlicher Staaten, oft auch unter dem Schutz von Militäreinheiten ihrer Heimatländer, aus dem Libanon ausgeflogen. Laut UNO-Angaben wurden bisher 60.000 Menschen nach Zypern ausgeflogen.
Vorbereitungen für Offensive
Das Zeitfenster für Hilfslieferungen wird indessen immer enger. Israel zieht seine Truppen an der Grenze zum Libanon zusammen. Das wurde als Zeichen gewertet, dass eine israelische Bodenoffensive unmittelbar bevorsteht.
Israels Armee bestätigte am Freitag, dass bereits seit Tagen einige Einheiten im Libanon kämpften. Laut UNO-Beobachtern soll es sich um 300 bis 500 Soldaten mit 30 Panzern handeln. Das sei jedoch noch nicht der Beginn des geplanten "beschränkten Einmarsches", hieß es.
UhrMehr als 70 Ziele angegriffen
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Samstag mehr als 70 Ziele im Libanon angegriffen. Darunter seien Kommandoposten der Hisbollah-Miliz, Raketenstellungen und zwölf Straßen-Verbindungen nach Syrien gewesen, sagte ein israelischer Militärsprecher in Tel Aviv. Die Verlegung von zusätzlichen Truppenverbänden und Panzern an die Grenze des nördlichen Nachbarstaates gehe weiter. Zu Vorbereitungen auf eine erwartete Bodenoffensive Israels wollte er sich nicht äußern. „Wir werden eine Ausweitung der Einsätze erleben. Zunächst werden diese aber beschränkt bleiben“, sagte er.
New York (Reuters) - Die USA unterstützen US-Regierungskreisen zufolge die Idee einer Vergrößerung der internationalen Sicherheitstruppe an der libanesischen Grenze zu Israel.
Einzelheiten hierzu seien jedoch noch nicht klar, sagt ein hochrangiges Regierungsmitglied Reuters am Freitag. Die US-Regierung entwickele derzeit noch Ideen, wie der Konflikt gelöst werden könne. Sie beabsichtige zudem, humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Libanon zu leisten. Im Südlibanon ist seit 1978 eine UN-Truppe stationiert.
Vor zehn Tagen hatte Israel Luftangriffe auf den Libanon begonnen, nachdem die libanesische Hisbollah-Miliz zwei israelische Soldaten entführt hatte. Hunderte Menschen sind seither ums Leben gekommen. Auch im palästinensischen Gazastreifen hat Israel eine Offensive gestartet.
Genf (Reuters) - Eine internationale Juristenvereinigung hat Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz beschuldigt, bei ihren jüngsten Kämpfen Kriegsverbrechen begangen zu haben.
Israels "unverhältnismäßige und wahllose" Gewaltanwendung durch Luftangriffe auf zivile Ziele im Libanon komme einer Kollektivstrafe gleich, erklärte die Internationale Juristenkommission am Freitag.
"Kollektivstrafen stellen gemäß dem Völkerrecht ein Kriegsverbrechen dar", hieß es in der Erklärung des Vize-Generalsekretärs der Vereinigung, Federico Andreu-Guzman. Auch der Raketenbeschuss nordisraelischer Städte durch die Hisbollah könne als Verletzung des humanitären Völkerrechts betrachtet werden, weil die Genfer Konventionen zum Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikten auch für bewaffnete Gruppen Geltung hätten. Der in Genf ansässigen Gruppe gehören 60 hochrangige Richter und Rechtsanwälte aus aller Welt an.
"Die Organisation ist äußerst besorgt über die Apathie der internationalen Gemeinschaft und die Untätigkeit wichtiger Regierungen gegenüber den anhaltenden israelischen Militäraktionen", erklärten die Juristen mit Blick auf die Offensiven im Libanon und den Palästinenser-Gebieten. Zugleich forderten sie ein sofortiges Ende der Gewalt.
UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour hatte am Mittwoch bereits auf mögliche Kriegsverbrechen in dem Konflikt hingewiesen und dies mit Ausmaß und Vorhersagbarkeit der Tötung und Verletzung von Zivilisten im Libanon, Israel und den Palästinenser-Gebieten begründet. Die Art und Weise der begangenen Tötungen könne eine strafrechtliche Verantwortung führender Personen in den Auseinandersetzungen nach sich ziehen, erklärte Arbour, ohne konkrete Personen zu benennen. Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mahnte die Kriegsparteien, die völkerrechtliche Pflicht zur Schonung von Zivilisten zu beachten.
Die israelischen Angriffe im Libanon haben bislang mindestens 340 Todesopfer gefordert, von denen die meisten Zivilisten waren. Auf israelischer Seite starben 34 Soldaten und Zivilisten, meist bei Kämpfen mit der Hisbollah oder durch deren Raketen.
Die Konferenz solle am 26. Juli in Rom stattfinden, sagte ein Sprecher der italienischen Regierung am Freitagabend.
Auch US-Außenministerin Condoleezza Rice wird an der Konferenz teilnehmen. Sie gehe davon aus, dort Vertreter des Libanons und anderer Länder der Region zu treffen, um zu einer "dauerhaften Lösung" in dem Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz zu kommen, sagte ein US-Regierungsvertreter.
"Israel drinks the blood of our children," said one of the posters carried by a demonstrator draped in a Lebanese flag in the German capital.
"Stop Israel's war!" said another, referring to the 10-day bombing campaign in Lebanon which has destroyed much of the country's infrastructure.
Many protesters carried Lebanese flags, though Palestinian, Iranian and Syrian flags were also visible. The crowd was mostly a mix of Middle Eastern immigrants and foreigners in Germany.
There have been similar demonstrations around the Middle East in recent days. Thousands of Yemenis took to the streets of the capital Sanaa to condemn the Israeli offensive.
Thousands of Jordanians also took to the streets of Amman on Friday to support the Palestinian militant group Hamas and Lebanon's Hizbollah guerrillas which are the target of an Israeli military offensive.
The protesters, most of them Islamists, chanted in support of Sayyed Hassan Nasrallah, the leader of Hizbollah and called for attacks on Israel's major cities.
"O beloved Nasrallah hit, hit Haifa and Tel Aviv," they chanted waving Hizbollah's yellow flags at the march organised by the Muslim Brotherhood, the main opposition party in Jordan.
At least eight people were killed by Israeli air strikes on Lebanon on Friday, taking the Lebanese death toll to 345, about 90 percent of them civilians.
CLASHES IN CAIRO
Fights broke out at the gate of al-Azhar mosque in Cairo on Friday when plainclothes security men stopped demonstrators taking to the streets with a protest against Israeli attacks on Lebanese and Palestinians.
Many thousands of people rallied inside the courtyard of the 10th century mosque after prayers, waving Lebanese and Palestinian flags and chanting in support of Hizbollah.
But when some tried to break through a cordon onto the street, plainclothes men blocked their way. Demonstrators tried to whip them with their belts and the security men attacked them with their fists, driving them back into the courtyard.
In Khartoum by contrast, former Sudanese prime minister and opposition politician Sadiq al-Mahdi led a peaceful protest of about 1,000 people after Friday prayers to show solidarity with Lebanon and the Palestinians and to condemn Israel.
Police said about 4,000 people turned out in Tripoli to support Nasrallah and to urge him to attack Tel Aviv. "O beloved Nasrallah, after Haifa, hit Tel Aviv," they chanted at the march organised by Gaddafi Foundation, a charity group chaired by Libyan leader Muammar Gaddafi's son Saif al-Islam.
"Yes to the resistance, No to submissiveness", chanted demonstrators while others attacked Arab governments for failing to stop Israel's military campaigns on Lebanon and Gaza.
So schnell begann der Krieg noch níe
Von Hassan Dawud, Beirut
Innerhalb eines Tages verwandelte sich der Libanon in ein Schlachtfeld. Der Schriftsteller Hassan Dawud beschreibt den Schock des Krieges - und den Zynismus seiner Landsleute im Umgang mit der Gewalt.
Für den Libanon war es der rascheste Übergang vom Frieden zum Krieg. Ab 9.15 Uhr am letzten Mittwoch war alles anders. Vor diesem alles entscheidenden Morgen war niemand gewarnt. Keines der Anzeichen gab es, die sonst auf einen Kriegsausbruch hindeuten. Am Dienstag waren die Libanesen noch hoch erfreut über die Zunahme der Touristen, die unser Land Jahr für Jahr verzeichnete. Die Autos mit vielfältigen ausländischen Nummernschildern schienen in den Straßen von Beirut täglich zahlreicher zu werden.
Nein, niemand war irgendwie gewarnt. Viele im Ausland lebende Libanesen, die alljährlich die Sommermonate in der Heimat verbringen, waren bereits angekommen. Schon lange vor ihrer Abreise hatten sie sich von hiesigen Bekannten Billette für die Veranstaltungen des Fairûs-Festivals reservieren lassen, das am 14. Juli beginnen sollte. Diese Billette sind schon seit über einem Monat ausverkauft. Und nun muss man sich fragen - auch wenn das angesichts der gravierenderen Probleme trivial erscheint -, was sie mit diesen Billetten anfangen.
Innerhalb eines Tages hat sich Libanon verändert. Aus der Beiruter Verdun-Strasse verschwanden die Besucher, und an die Stelle von Lärm und Geschrei anlässlich der Fussball-WM sind Lähmung und Furcht getreten, sichtbar auf den Gesichtern jener wenigen, die noch auf den Stühlen im Café "Amore" verweilen. Die Bewohner Südlibanons, die bis zum vergangenen Mittwochmorgen geglaubt hatten, die Jahre der Bombardements und der Evakuierungen gehörten der Vergangenheit an, sahen im Fernsehen die alten Bilder wieder: Flüchtlinge, beladen mit ihrer armseligen Habe in kleinen Taschen oder Plastiktüten, angstvoll über die Trümmer der Brücken kletternd, die die israelischen Bomber wenige Stunden zuvor zerstört hatten.
Falscher Zeitpunkt?
Im Zusammenhang mit der Entführung der beiden Soldaten durch die Hisbollah, die Israel als Vorwand für die Bombardierungen dient, ist ständig vom "falschen Zeitpunkt" die Rede - ein Ausdruck, mit dessen Hilfe man es umgeht, die Entführungsaktion eindeutig zu missbilligen, denn unter den Zuhörern könnte sich ja jemand befinden, der sie befürwortet.
HASSAN DAWUD
Hassan Dawud ist Schriftsteller und Feuilletonchef der libanesischen Zeitung "Al- Mustaqbal". Zwei seiner Romane, "Der Gesang des Pinguins" (2000) und "Tage zuviel" (2002), sind beim Lenos- Verlag auf Deutsch erschienen.
Er veröffentlicht regelmäßig in deutschsprachigen Zeitungen, darunter auch in der "Neuen Zürcher Zeitung", in der dieser Artikel am 18. Juli erschien.
Sogar Politiker führen im Fernsehen diesen Ausdruck ständig im Mund - Resultat eines politischen Lebens, in dem man nicht vorsichtig genug sein kann. Wer nun behauptet, der Zeitpunkt sei falsch gewählt, stellt sich zwischen die Entführer der beiden Soldaten und die progressiven Kräfte der "Zedernrevolution", die in einer Erklärung diese Entführung wegen ihrer ruinösen Folgen verurteilten. Sie sind nicht eigentlich gegen die Entführung, aber sie hätten sie gern zu einem anderen Zeitpunkt gesehen - nach Abreise der Touristen und der Sommergäste, wenn die Libanesen wieder unter sich sind.
Diese Aufforderung zur "Verschiebung" deutet, grotesk, wie sie ist, auf jenes endlose Schwanken Libanons zwischen dem Weg zum Frieden und der Rückkehr zum Krieg. Das Schlimmste dabei ist, dass man den Frieden als eine Art Zwitterzustand will: Die Zahl der Touristen soll Jahr für Jahr zunehmen, der Krieg aber niemals eigentlich aufhören. Das scheint das Schicksal Libanons seit 1967 zu sein: Anders als in den übrigen arabischen Länder muss man sich dort noch immer schämen, den Krieg zu missbilligen und die Zeit für gekommen zu halten, die gleiche Ruhe wie andere zu genießen.
Der Libanese sagt, der Zeitpunkt sei falsch gewählt, weil er nicht sagen darf, was er sagen will. Es handelt sich um eine kollektive Furchtsamkeit, von der nur diejenigen ausgenommen sind, die den Slogan vom Krieg und von der bewaffneten Auseinandersetzung hochhalten. Sie dürfen seit Jahrzehnten bestimmen, was verboten und was erlaubt ist. Und so wiederholt sich das immer Gleiche: plattgewalzte Häuser, tiefe Bombenschneisen, endlose Flüchtlingsströme.
Diesmal vollzog sich der Übergang vom Friedens- zum Kriegszustand rascher als je zuvor. In einem einzigen Tag veränderte sich das Land und versetzte alle zurück in ihre schlimmsten Tage: Urplötzlich drängten sich die Autos bei den Tankstellen, füllten sich die Bäckerläden mit Menschen, die nach Brot verlangten, wurden die Prüfungen an den Universitäten unterbrochen, publizierten die Zeitungen auf ihren ersten Seiten das Bild eines Mädchens, das zusammen mit seiner ganzen Familie in ihrem Dorf von einer israelischen Bombe zerfetzt wurde. Dieses Massaker soll uns an ähnliche erinnern - das vor Jahren in Nabatija, durch israelische Bomben verursacht, oder dasjenige in al-Mansuri, dem wenige Tage später das noch schrecklichere in Kana folgte.
Sinnloses Aufrechnen
Dies sind Massaker, die zu unseren Gunsten verbucht werden. Wir betrachten sie als immer wieder neue Belege israelischer Brutalität, auf die wir unablässig verweisen, ohne zu begreifen, dass die entsetzlichen Bilder außer uns niemandem mehr wehtun. Ja, auch die Zerstörung der meisten, vielleicht aller Brücken in Libanon bei diesem jüngsten Angriff wird zu unseren Gunsten verbucht, als Hinweis nicht nur auf die Brutalität Israels, sondern auch auf das Schweigen der Welt angesichts dieser Zerstörung. In einer Fernsehsendung äußerte am Donnerstagabend ein Sympathisant des Hisbollah, alles Zerstörte könne leicht wieder repariert werden. Die Häuser, sagte er, könnten wieder aufgebaut werden, der Brücken werde sich die Armee annehmen. Und das in einem Augenblick mitten im Krieg, als israelische Flugzeuge bereitstanden, weitere Brücken zu bombardieren und weitere Menschen zu töten, was sie in den folgenden Tagen auch taten.
Ähnlich der Ausspruch eines unserer hohen Verantwortlichen, der unser Verhältnis zu Israel so charakterisieren zu können glaubte: "Es zerstört, wir bauen auf." Und so weiter, ohne Ende. Er war stolz auf sein Bonmot, und es klang, als ob Israel sein eigenes Land zerstörte und wir unseres aufbauten. Nein, wir begreifen ohne viele Beispiele, dass das eigentliche Problem nicht ein solches der Formulierung ist, sondern eines der Logik. Sogar wir, die wir all diese Jahre unter dem Druck dieser Logik gelebt haben, verstehen nicht mehr, wie ihre Mechanismen wirken und wie sie angemessen in Worte gefasst werden kann.
Hassan Dawud ist Schriftsteller und Feuilletonchef der libanesischen Zeitung "Al-Mustaqbal". Zwei seiner Romane sind beim Lenos-Verlag auf Deutsch erschienen.
WASHINGTON (CNN) -- If there is no cessation of violence in the Israel-Hezbollah conflict and innocent Lebanese people continue to be killed or displaced, "I'm afraid of a major humanitarian disaster," U.N. Secretary-General Kofi Annan said Friday.
"I hope that we move forward in the next day or two, things will crystallize, and that the parties will be prepared to do this," Annan told CNN's Larry King in an interview broadcast Friday. "Otherwise, Larry, I'm afraid of a major humanitarian disaster."
So far, Annan said, 500,000 Lebanese have been displaced in the country, and another 150,000 have crossed the border into Syria.
"With the destruction of the bridges and the infrastructure, it is extremely difficult to even get to the ground to assess how many people need help and how we are going to get it to them," he said.
On Thursday, similar remarks from Annan were interpreted as a call for a cease-fire, something the United States dismissed, but Annan said he had asked for a cessation of violence, not a cease-fire. (Watch as Annan clarifies his position on the crisis -- 4:25)
"If you wish, you can even describe it as a humanitarian truce for us to be able to get assistance to the people and allow us to organize ourselves to move logistics and supplies around and to help access the people," he said.
Annan also said he wanted an international force in Lebanon, which would give the Lebanese government the teeth it needs to enforce U.N. Security Council resolution 1559, which calls for disarming Hezbollah.
And while he blamed Hezbollah for sparking the conflict by kidnapping two Israeli soldiers in a cross-border raid July 12, he said that "the Israeli response has been excessive and disproportionate."
"The extensive bombing of Lebanese civilian infrastructure, of bridges, of the airport, and the blockade imposed on Lebanon, both sea and land, and the destruction of the bridges, making it very difficult for people to move around and eventually going to make it difficult to move in supplies of food, medication and others, is a punishment for the Lebanese people as a whole," Annan said.
If Israel continues, and images of wounded Lebanese continue to be broadcast around the globe, the public will "tend to forget the original sin, the original sin of the kidnapping of the soldiers," he said.
The situation could become even more dire if Israeli ground forces enter Lebanon in force, he added. (Watch the conflict's origins -- 2:06)
'Little disagreement'
Annan said he spoke with the Israeli prime minister several times about the need to spare civilians and infrastructure. He also spoke with U.S. Secretary of State Condoleezza Rice on Thursday, and "there's very little disagreement between us."
Rice, who will travel next week to the Middle East and Europe over the crisis in Lebanon, said Friday that a quick cease-fire "will be a false promise if it returns us to the status quo."
She added that Hezbollah is the source of the problem in Lebanon and must be disarmed.
At least 261 people have been killed in Lebanon and 582 wounded in the strikes so far, internal security sources say. Fifteen Israeli civilians and 19 soldiers have died in attacks and fighting, according to the Israel Defense Forces.
"We must work urgently to create the conditions for stability and lasting peace," Rice said. (Watch Rice explain why a cease-fire would constitute a 'false promise' -- 2:37)
U.S. Ambassador to the U.N. John Bolton reiterated that stance in remarks to the Security Council on Friday, saying that a cease-fire at this point would allow the militant group to regroup and plan its next wave of attacks and kidnappings.
Rice will be visiting Israeli Prime Minister Ehud Olmert in Israel and Palestinian President Mahmoud Abbas in the West Bank. She will also attend a meeting in Rome, Italy, of Lebanese diplomats.
"It is important to remember that the cause of the current violence was Hezbollah's illegal attack from Lebanese territory," she said. "It is unacceptable to have a situation where the decision of a terrorist group can drag an entire country, even an entire region, into violence."
Rice said Arab nations, including Saudi Arabia, Egypt and Jordan, had been critical of Hezbollah's "provocation."
'The new Middle East'
"What we're seeing here, in a sense, is the growing -- the birth pangs of a new Middle East. And whatever we do, we have to be certain that we are pushing forward to the new Middle East, not going back to the old one. "
A framework accompanied by "some kind of international assistance, perhaps significant international assistance" must be created to "push forward" the sovereignty of the Lebanese government and the deployment of Lebanese forces in the south, she said.
Referring to Security Council Resolution 1559, which calls for disarming and disbanding militias in Lebanon, she said: "It's now clear why 1559 anticipates a circumstance in which you cannot have people with one foot in politics and one foot in terror."
Hezbollah, which has claimed responsibility for terrorist acts, also operates an extensive network of social services in Lebanon, and its political wing holds seats in the Lebanese parliament.
Rice said the United States is working with Israel to open air and sea humanitarian corridors into Lebanon. U.N. emergency relief coordinator Jan Egeland said Friday that he is heading to Lebanon to work on that issue, too. (Links to aid groups)
Meanwhile, two congressional Democrats sent a letter to President Bush, asking that a special envoy be appointed to deal with the Israel-Hezbollah situation and to negotiate a settlement that would "prevent a return to the status quo."
"We are growing increasingly concerned that you lack a comprehensive diplomatic strategy to deal with the current crisis in the Middle East," said the letter from Senate Minority Leader Harry Reid of Nevada and Sen. Joe Biden of Delaware. "Unfortunately, the architecture that you have constructed to deal with the Middle East is not adequate, as it does not allow for the kind of high level and sustained involvement that is required."
A senior administration official, noting Rice's planned visit to the Mideast next week, said, "Our top envoy is being dispatched to the region."
Held der Araber, Feind Israels
Für seine Anhänger und viele Araber ist er ein Held. Für Israel ist er seit langem Staatsfeind Nummer eins: Scheich Hassan Nasrallah, seit 14 Jahren Führer der radikal-islamischen Schiitenorganisation Hisbollah. Und es gilt als sicher, dass die israelische Militäroffensive im Libanon gezielt auch ihn ausschalten soll.
Kaltblütig meldete sich der 45-Jährige, der zu den mächtigsten Männern im Libanon gehört, am Donnerstagabend aus seinem Versteck und kündigte "mehr Überraschungen" an. Gleichzeitig verkündete er, die Infrastruktur seiner Organisation sei keineswegs zerstört.
Nasrallah, dessen Name etwa "Sieg Gottes" bedeutet, wird von seinen Anhängern nahezu kultisch verehrt. In der Öffentlichkeit tritt der Generalsekretär der "Partei Gottes" stets in traditioneller schiitischer Kleidung und mit Turban auf. Seine mit großem rhetorischen Talent im Hisbollah-Sender Al Manar und anderen Nachrichtensendern gehaltenen Reden kommen auch bei vielen nicht-schiitischen Arabern gut an. Diplomaten und andere Besucher haben ihn als hochintelligent, scharfsinnig, sehr belesen und - für einen Fundamentalisten unüblich - sogar humorvoll beschrieben.
Der Nimbus Nasrallahs stieg mit den "Erfolgen" der Hisbollah im Kampf gegen Israel. Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt 1992 tötete ein mutmaßlicher Selbstmordbomber der Organisation bei einem Anschlag auf die israelische Botschaft in Buenos Aires 29 Menschen. Der Abzug der Israelis aus dem Südlibanon im Jahr 2000 wird den Operationen seiner Milizen zugeschrieben. Vier Jahre später erreichte er einen von Deutschland vermittelten Gefangenenaustausch mit Israel. Besonders im Libanon, wo sich viele junge Männer aus der Oberschicht um den Wehrdienst drücken, hatte ihm 1997 der "Märtyrertod" seines 18-jährigen Sohns Hadi hohes Ansehen gebracht.
Nasrallah wurde im August 1960 südlich von Beirut als ältestes von neun Kinder eines armen Lebensmittelhändlers geboren. Schon als Jugendlicher begann er seine politischen und religiösen Studien, die ihn auch in die heiligen Städte Nadschaf (Irak) und Ghom (Iran) führten. Sein Vorgänger an der Hisbollah-Spitze, Abbas Mussawi, wurde im Februar 1992 von einem israelischen Hubschrauber gezielt getötet.