Israel plant massiven Militärschlag
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Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
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25. August 2006 | |
LIBANON-SCHUTZTRUPPE
Chirac hält 15.000 Uno-Soldaten für übertrieben
15.000 libanesische Soldaten und 15.000 ausländische Uno-Blauhelme, so lautet der Plan für die Libanon-Schutztruppe. Doch Frankreichs Präsident Chirac hält das für übertrieben. Er glaube nicht, dass so viele Soldaten nötig seien, um die Sicherheit im Südlibanon zu garantieren.
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Paris - Es klingt wie eine Rechtfertigung für die eigene zögerliche Haltung bei den Zusagen für das französische Kontingent der Uno-Truppe (Unifil) für den Südlibanon: Er sei sich nicht sicher, ob man wirklich 15.000 Uno-Soldaten in der Krisenregion brauche, sagte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac heute nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Paris vor Journalisten. Er habe das Gefühl, das diese zunächst genannte Zahl völlig übertrieben sei. "Ich weiß gar nicht, wer diese Zahl zuerst ins Spiel gebracht hat", sagte Chirac. Er könne sich überhaupt nicht vorstellen, wie 15.000 Blauhelme und 15.000 libanesische Soldaten in einem Gebiet stationiert werden sollten, dass halb so groß sei wie ein französisches Departement. "Wie viele Soldaten sind richtig? 4000, 5000, 6000, ich weiß es nicht", ergänzte Chirac.
AFPMerkel und Chirac: "Wie viele Soldaten sind richtig?" |
Der Uno-Sicherheitsrat spricht in seiner Resolution für einen Waffenstillstand im Libanon von "bis zu 15.000" Soldaten, um die Friedenstruppe mit der nach seiner Einschätzung nötigen Stärke auszurüsten. Die Blauhelme sollen 15.000 libanesische Soldaten dabei unterstützen, die Region zu sichern und eine Pufferzone zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz zu bilden. Am Nachmittag kommen in Brüssel die Außenminister der Europäischen Union zusammen, um über den europäischen Beitrag an der Unifil-Mission zu beraten.
Chirac hatte erst gestern Abend in einer Fernsehansprache mitgeteilt, dass seine Regierung der Unifil nun doch weit mehr Soldaten bereitstellen wird als zunächst angekündigt. Die ehemalige Kolonialmacht des Libanon will ihr Kontingent nun auf 2000 Mann ausweiten. Zuvor hatte Paris erklärt, dass nur 200 Mann zusätzlich zu den bereits stationierten 200 Soldaten entsendet werden sollen. Italien hat ein Kontingent von 3000 Soldaten in Aussicht gestellt.
Merkel sagte, sie sei "sehr glücklich" über Chiracs gestrige Ankündigung, Frankreichs Betrag zur Unifil-Mission aufzustocken. Deutschland und Frankreich seien sich darin einig, dass der Blauhelmeinsatz im Libanon nicht isoliert gesehen werden könne. Die Bemühungen um eine Nahostlösung müssten also wieder in Gang gebracht werden.
Chirac wies Fragen entschieden zurück, wie es zu dem französischen Sinneswandel mit Blick auf den Beitrag zur Friedenstruppe gekommen sei. Es gebe keinen Richtungswechsel, erklärte Chirac. Frankreich sei von Anfang an "ein Motor" bei der Verabschiedung der Uno-Resolution gewesen, die die Stationierung der Truppe vorsieht. Man habe lediglich sicherheitspolitische Garantien abgewartet, die nun gegeben seien. "Sie können nicht von mir erwarten, das Leben unserer Soldaten zu riskieren", sagte der Präsident.
Annan will 15.000 Soldaten
Uno-Generalsekretär Kofi Annan hatte sich zuvor zuversichtlich geäußert, die gewünschte Verstärkung für die Libanon-Friedenstruppe zu Stande zu bekommen. Kurz vor Beginn der EU-Außenminister-Konferenz sagte Annan in Brüssel: "Ich bin zuversichtlich, dass Europa seiner Verantwortung gerecht und seine Solidarität mit dem libanesischen Volk zeigen wird." Er gehe zwar nicht davon aus, dass bereits jetzt genügend Zusagen zur Aufstockung der Unifil auf 15.000 Soldaten gemacht würden, sagte Annan. "Aber wir werden heute einen sehr guten Start dafür haben. Ich werde die 15.000 bekommen."
Chirac forderte Israel erneut auf, die Luft- und Seeblockade gegen den Libanon aufzuheben. Er bezeichnete die Blockade als ungerechtfertigt. "Nach den dramatischen Schäden durch die Kriegszerstörungen werden die Schwierigkeiten noch verstärkt", sagte der Präsident und kündigte eine Intervention an. Auch Merkel sagte, die Blockade sollte aufgehoben werden, wie es die Libanon-Resolution vorsehe. Der von Deutschland geplante Beitrag, die Entsendung der Marine zur Kontrolle der libanesischen Grenze, schaffe eine der Bedingungen dafür. Die Bundeswehr könne so zur Umsetzung des Waffenembargos beitragen.
Darüber hinaus werde Deutschland die libanesische Polizei und den Zoll wahrscheinlich mit technischer Hilfe und Ausbildungshilfe unterstützen. Eine Expertenkommission sei bereits im Land gewesen, und nun warte man auf die konkreten Anforderungen aus Beirut.
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Chirac und Merkel hatten ihr Treffen heute am 62. Jahrestag der Befreiung von Paris mit einer gemeinsamen Ehrung von General Charles de Gaulle begonnen. Vor ihren Gesprächen vor allem über den Libanon-Konflikt gedachten sie damit gemeinsam des Mannes, den die Hauptstadt als Führer der "freien Franzosen" am 25. August 1944 jubelnd begrüßt hatte. Ein deutscher und ein französischer Soldat legten ein Blumengesteck vor der Statue De Gaulles an der Pariser Prachtavenue Champs-Elysées nieder. Eine französische Panzerdivision und amerikanische Verbände waren vor 62 Jahren im von Nazideutschland besetzten Paris mit De Gaulle an der Spitze einmarschiert.
Mit der Verneigung vor Charles de Gaulle würdigten Chirac und Merkel nicht nur den "Befreier von Paris", sondern auch den Mann, der dann zusammen mit Bundeskanzler Konrad Adenauer die deutsch-französische Versöhnung einleitete. Chirac und Merkel setzten damit ein weiteres symbolisches Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft der Nachkriegszeit.
An den anschließenden Gesprächen nahmen auch die beiden Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Philippe Douste-Blazy teil, die danach in Brüssel am EU-Sondertreffen zu den Friedenstruppen im Libanon teilnehmen wollten.
phw/reuters/AP/dpa
BEIRUT, Lebanon (AP) -- Homes, gardens and highways across south Lebanon are littered with unexploded cluster bombs dropped by Israel, the U.N. said Friday, and the U.S. State Department has reportedly launched an investigation.
"There are about 285 cluster bomb locations across south Lebanon, and our teams are still doing surveys and adding new locations every day," said Dalya Farran, spokeswoman for the U.N. Mine Action Coordination Center, which has an office in the southern port city of Tyre.
"We find about 30 new locations per day," she said.
This week, the U.S. State Department began investigating Israel's use of American-made cluster bombs in south Lebanon, and whether their use violated secret agreements with Washington, The New York Times reported Friday.
State Department spokesman Gonzalo Gallegos said Friday that the department was aware of the allegations about the cluster bombs. "We are seeking more information," he said, but he declined to comment further.
Since a U.N.-brokered cease-fire took hold August 14, eight Lebanese have been killed by exploding ordnance, including two children, and 38 people have been wounded, according to a U.N. count.
"A lot of them are in civilian areas, on farmland and in people's homes. We're finding a lot at the entrances to houses, on balconies and roofs," Farran said. "Sometimes windows are broken, and they get inside the houses."
The State Department's Office of Defense Trade Controls launched an investigation into Israel's use of three types of American weapons, anti-personnel munitions that spray bomblets over a wide area, The New York Times reported.
The Israeli army said all the weapons it uses "are legal under international law, and their use conforms with international standards."
The newspaper quoted several current and former U.S. officials as saying they doubted the probe would lead to sanctions against Israel, but that it might be an effort by the Bush administration to ease Arab criticism of its military support for Israel.
The U.S. has also postponed a shipment of M-26 artillery rockets -- another cluster weapon -- to Israel, the paper said.
United Nations demining experts refused to comment on the reported U.S. investigation into whether Israel's use of such weapons might violate American rules, but suggested it violated some aspects of international law.
"It's not illegal to use against soldiers or your enemy, but according to Geneva Conventions, it's illegal to use them (cluster bombs) in civilian areas," Farran said. "But it's not up to us to decide if it's illegal -- I'm just giving facts and letting others do analysis."
During the 34-day war between Israel and Hezbollah, Israel said it was forced to hit civilian targets in Lebanon because Hezbollah fighters were using villages as a base for rocket-launchers aimed at Israel. Some 850 Lebanese died in the fighting, compared to 157 Israelis.
Lebanon's south is also riddled with land mines, laid by retreating Israeli soldiers who pulled out of the region in 2000 after an 18-year occupation. Hezbollah has also planted mines to ward off Israeli forces. Lebanon has long called for Israel to hand over maps of the minefields.
Russia dismisses claims on Hezbollah weaponry
The U.N. Mine Action Coordination Center opened a branch in Tyre in 2003, to deal with the issue of land mines. Since the cease-fire, the office has redirected its efforts toward clearing unexploded Israeli bombs from the area.
Also Friday Russian Defense Minister Sergei Ivanov dismissed claims that Hezbollah has Russian-made Kornet anti-tank missiles.
Israel sent a delegation to Russia last week to complain about the missiles that it says were used by Hezbollah in the recent weeks of fighting in Lebanon; the missiles reportedly have been a particularly effective part of Hezbollah's arsenal.
But Ivanov said during a trip to the Russian Far East city of Magadan that the reports are "complete nonsense," news agencies reported.
"No kind of evidence of Hezbollah having such equipment has been presented to us," Ivanov said, according to the Interfax news agency.
http://www.aish.com/movies/PhotoFraud.asp
iDS
Dutchy
Also ich bin überrascht, wie positiv und ruhig bis jetzt der Waffenstillstand verlaufen ist. Seit dem Waffenstillstand gab es keinen Beschuss von Nordisrael mehr. Wenn es so weiter gehen sollte, hätte eine echte Bereinigung stattgefunden. Ich bin allerdings immer noch misstrauisch, dass es so weiter gehen wird. Jetzt sollte sich endlich die UNO sputen und die noch ausstehenden Aufgaben erledigen.
Mit solch einer massiven Reaktion auf die Entführung zweier Soldaten hatte die Schiiten-Miliz nicht gerechnet: Die Hisbollah hat eingeräumt, von der Wucht der israelischen Offensive überrascht worden zu sein.
Beirut - "Offen gesagt, waren wir vom Umfang des Einsatzes und der Ernsthaftigkeit überrascht", sagte der stellvertretende Hisbollah-Führer Naim Kassem der Zeitung "an-Nahar" heute. "Wir haben erwartet, dass Israel maximal für einen oder zwei Tage mit Bombardierungen antwortet, mit eingeschränkten Angriffen auf spezielle Ziele." Entsprechend habe die Hisbollah auch nur mit einigen wenigen Schäden gerechnet.
Israel hatte nach der Entführung zweier seiner Soldaten am 12. Juli durch Hisbollah-Anhänger über einen Monat hinweg den Libanon bombardiert. Dabei starben mehr als 1200 Menschen, überwiegend Zivilisten. Knapp eine Million Menschen wurden obdachlos, die Schäden betragen wohl mehrere Milliarden Dollar.
Israel sei nach seiner Meinung eigentlich gar nicht bereit gewesen für einen solchen Schlag, sagte Kassem. "Tatsächlich haben sie noch zwei oder drei Monate mehr Zeit zur Vorbereitung gebraucht, aber der Druck der USA und Israels Wunsch nach einem Erfolg haben sie dazu gebracht, eilig in den Krieg zu ziehen."
Die Reaktion von Israel war ganz klar auf eine orientalische Kulturgegebenheit abgestimmt: "Nur wer einen kräftig tritt wird respektiert. Verhandeln wird als Schwäche aufgefasst."
Ob diese Verhaltensänderung allerdings wirklich wirkt, kann man erst viel später beurteilen.
MfG
kiiwii
Was denn für eine Bereinigung? Nichts hat sich geändert ausser das
viele ihr Haus verloren haben.
Die Hisbollah ist noch da wo sie war und eine Entwaffnung wird nicht stattfinden.
MfG
kiiwii
Seit Israel aus dem Libanon abgezogen war, wurde der Norden mit Raketen beschossen. Seit dem Waffenstillstand nicht mehr.
Das Gebiet südlich des Litanis soll von UNO-Truppen und der libanesischen Armee besetzt werden. Wenn das wirklich ausreichend geschieht, werden die Waffen in ihren Verstecken vermodern.
Zur Bereinigung: Die Hizbullah-Milizen tönten, sie würden die israelischen Truppen solange angreifen, wie diese sich auf libanesischem Boden befänden. Sind die Israelis schon draußen? Muss was verpasst haben.
Ich erinnere mich z.b. an den netten kleinen Israelischen Einsatz kurz nach
waffenruhe wo sie sich als Libanesen ausgegeben haben und richtig eins
verpasst bekommen haben. 1 Toter 10 Verwundete Israelis...
Mal ganz von den unzählige Berichten über die Rückkehr der Flüchtlinge in den die Hisbollah Präsenz aufgzeigt wurde unddie Hilfen der Hisbollah abgesehen.
Auf der anderen Seite gibt es wohl keine Beldeg das die Hisbollah weg ist.
Warum auch schlisslich haben sie die Israelis zurückgeschlagen und über 30
Tote an einem Wochenede den Israelis zugefügt. Un das direkt vor der Waffenruhe...
Aber sicher die sind vor den Flüchtenten Israelis alle abgehauen...lol
Wenn Du Infos hast die das Gegenteil belegen immer her damit...
Soweit mir bekannt, hat Israel bis jetzt noch keinen wichtigen strategischen Punkt aufgegeben. Die Mannschafften (Reservisten), die 2 Tage vor dem Waffenstillstand massiv in die Schlacht geworfen wurden um zu Helfen wichtige Positionen bis zum Litani zu erobern, sind zurück. Würde auch kein Sinn machen, sie dazulassen.
Was soll das mit diesen kindischen lol's.
"Heute bereitet Ihr Euch im Namen des einheitlichen Volkswillens auf die Stationierung auf der Erde des verwundeten Südens unseres Landes vor. Ihr werdet dabei Seite an Seite stehen mit Eurem Volk und den Truppen des Widerstandes, die die Welt mit ihrem Beharrungsvermögen verblüfft und den Ruf einer Armee, die als unbesiegbar galt, zerschmettert haben."
Ich will euch ja nicht eurer Illusionen zerstören aber ihr solltet den Artikel
trotzdem mal ganz lesen...:-)))
Quelle:
Das 155. Opfer
von Uri Avnery
uri-avnery.de / ZNet Deutschland 18.08.2006
MIT EINIGEN wenigen Worten zerstörte vorgestern ein libanesischer Offizier die Illusion, dass Israel auch nur irgendetwas in diesem Krieg erreicht hätte. Bei der Fernsehübertragung einer Armeeparade, die auch im israelischen Fernsehen zu sehen war, verlas der Offizier vor den versammelten Soldaten, die kurz darauf entlang der libanesisch - israelischen Grenze stationiert werden sollten, eine Rede; hier ein Auszug aus der ursprünglich auf Arabisch gehaltenen Rede:
"Heute bereitet Ihr Euch im Namen des einheitlichen Volkswillens auf die Stationierung auf der Erde des verwundeten Südens unseres Landes vor. Ihr werdet dabei Seite an Seite stehen mit Eurem Volk und den Truppen des Widerstandes, die die Welt mit ihrem Beharrungsvermögen verblüfft und den Ruf einer Armee, die als unbesiegbar galt, zerschmettert haben."
Um es vereinfacht zu sagen: "der einheitliche Volkswille" - das ist der Wille aller Teile der libanesischen Öffentlichkeit, einschließlich der schiitischen Gemeinde. "Seite an Seite mit dem Widerstand" - also Seite an Seite mit der Hisbollah. ".die die Welt mit ihrem Beharrungsvermögen verblüfft haben" - gemeint ist der heroische Widerstand der Hisbollahkämpfer. "Zerstörung des Rufes einer Armee, die als unbesiegbar galt" - gemeint ist die israelische. So sprach also ein Offizier der libanesischen Armee, deren Stationierung entlang der Grenze von der Olmert-Perez-Regierung als großer Sieg gefeiert wird, weil die Libanesen die Konfrontation mit der Hisbollah suchen und diese entwaffnen sollen. Israelische Kommentatoren hatten die Illusion erzeugt, dass die Armee unter der Verfügungsgewalt der Freunde der USA und Israels in Beirut stehe, wie zum Beispiel Fuad Siniora, Saad Hariri und Walid Jumblatt. Es geschieht nicht zufällig, dass diese Übertragung im Fernsehgelaber ersäuft wurde - wie ein Stein, den man in einen Brunnen wirft. Nach der Übertragung dieser Rede fand keinerlei Debatte darüber statt. Sie wurde aus dem öffentlichen Bewusstsein gelöscht.
Aber nicht nur die illusionäre Blase der libanesischen Armee als einer Art Erlöser ist geplatzt. Dasselbe geschah mit der zweiten bunten Blase, die einen israelischen Erfolg suggerieren sollte: nämlich die Stationierung einer internationalen Truppe mit dem Auftrag, Israel vor Hisbollah-Angriffen zu schützen und deren Wiederbewaffnung zu verhindern. Mit jedem Tag, der vergeht, wird klarer, dass diese Truppe ein Mischmasch aus kleineren nationalen Einheiten ohne klares Mandat und "robuste" Ausstattung sein wird. Die Kommandoaktion, die heute von unserer Armee durchgeführt wurde und eine massive Verletzung des Waffenstillstandes darstellt, wird gewiss nicht mehr Freiwillige aus der internationalen Gemeinschaft anziehen.
ALSO WAS verbleibt von all den "Erfolgen" dieses Krieges? Gute Frage.
Nach jedem verlorenen Krieg, wird der Ruf nach einer offiziellen Untersuchung in Israel laut. Es herrscht im jetzigen Moment ein "Trauma" vor, viel Bitternis, das Gefühl besiegt worden zu sein, und eine Gelegenheit verpasst zu haben. Daher der Ruf nach einer starken Untersuchungskommission, die die Verantwortlichen um einen Kopf kürzer machen soll.
Das geschah genauso nach dem ersten Libanonkrieg, der seinen Siedepunkt in dem Massaker von Sabra und Schatilah erreichte. Die Regierung verweigerte jegliche ernstzunehmende Untersuchung. Die Massen, die sich daraufhin auf dem heutigen "Rabin-Platz" versammelten - die geradezu mythischen Vierhunderttausend - verlangten eine gerichtliche Untersuchung. Die öffentliche Stimmung begann zu kochen, und schließlich gab der damalige Premierminister, Menachem Begin, nach.
Die Kahan-Kommission, die mit der Untersuchung beauftragt war, verurteilte eine Anzahl von Politikern und Offizieren für die "indirekte" Verantwortung für das Massaker, obwohl die eigenen Fakteneinschätzungen der Kommission eine wesentlich schärfere Verurteilung gerechtfertigt hätten. Ariel Sharon aber wurde schließlich aus dem Verteidigungsministerium entfernt.
NACH DEM traumatischen Jom-Kippur-Krieg, hatte die Regierung ebenfalls eine Untersuchungskommission verweigert, aber der öffentliche Druck verschaffte sich auch hier die Durchsetzung seiner Forderungen. Das Schicksal der Agranat-Kommission, der ein ehemaliger Oberbefehlshaber der Truppen und zwei hochrangige Offiziere angehörten, war recht seltsam: sie führte eine ernsthafte Untersuchung durch, gab dem Militär alle Schuld, warf den Oberbefehlshaber "Dado" Eliazar aus seinem Amt - und sprach die politische Führung von jeglicher Schuld frei. Das verursachte einen spontanen Volksaufstand, der Golda Meir und Moshe Dayan - jeweils Vorgänger von Olmert und Peretz im Amt des Premierministers beziehungsweise des Verteidigungsministers - zum Rücktritt zwang.
Auch dieses Mal versucht die politische und militärische Führung jegliche ernsthafte Untersuchung zu verhindern. Amir Peretz hat sogar eigens eine Kommission mit engen Gefolgsleuten besetzt, um alles übertünchen zu können. Aber der öffentliche Druck verstärkt sich ständig, und die Chancen stehen nicht schlecht, dass am Ende kein anderer Ausweg bleiben wird als eine Kommission mit gerichtlichen Befugnissen.
Allgemein gesagt bestimmt derjenige, der eine Untersuchungskommission einberuft und ihre Bezugspunkte bestimmt, zugleich auch ihre Ergebnisse. Nach israelischem Gesetz, ist es die Regierung, die solch eine Kommission beruft und ihre Bezugspunkte bestimmt. (In meiner früheren Funktion als Mitglied der Knesset, habe ich gegen die entsprechenden Paragraphen gestimmt). Die Zusammenstellung der Kommission selbst aber, wird vom Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofes bestimmt. Wenn es zur Zusammenstellung einer solchen Kommission kommt, dann nehme ich an, dass der Vorsitzende des Gerichts, der hoch angesehene Richter Aharon Barak, sich selbst für diese Aufgabe ernennen wird.
WENN ES nun tatsächlich zur Aufstellung einer solchen Kommission kommt, was gilt es zu untersuchen?
Die Politiker und Generäle werden sich bemühen, die Untersuchung auf technische Aspekte der Kriegsführung zu beschränken:
Warum war die Armee nicht für den Krieg gegen Guerilla-Truppen gewappnet?
Warum wurden die Landtruppen nicht bereits in den ersten zwei Wochen in Marsch gesetzt?
Glaubte das militärische Kommando wirklich, diesen Krieg nur mittels der Luftwaffe gewinnen zu können?
Wie war es um die Qualität der Nachrichtendienstinformationen bestellt?
Warum wurde nichts zum Schutz der Etappe getan, wenn doch die Gefahr durch Raketenbeschuss bekannt war?
Warum wurden die Armen der Etappe, nachdem die Wohlhabenden die Gegend verlassen hatten, ihrem Schicksal überlassen?
Warum waren die Reserve-Einheiten nicht kriegsbereit?
Warum waren die Notfalllager leer?
Warum versagte das Versorgungssystem?
Warum wurde im letzten Moment eine Kampagne beschlossen, die das Leben von 33 israelischen Soldaten kostete?
DIE REGIERUNG wird wahrscheinlich versuchen, den Fokus der Untersuchung zu erweitern, und einen Teil der Schuld auf ihre Vorgänger lenken:
Warum haben die von Ehud Barak und Ariel Sharon geführten Regierungen nur still beiseite gestanden, während die Hisbollah immer weiter wuchs? Warum wurde nichts unternommen als die Hisbollah ihre riesigen Lagerbestände an Raketen aufbaute?
All dies sind ernsthafte Fragen, und es ist sicherlich notwendig, sie zu klären. Aber noch wichtiger ist es, nach den Wurzeln dieses Krieges zu forschen:
Was hat das Trio Olmert-Peretz-Halutz dazu bewegt, nur wenige Stunden nach der Gefangennahme der zwei Soldaten einen Krieg zu beginnen?
War es bereits im Vorhinein mit den Amerikanern abgesprochen worden in den Krieg zu ziehen, sobald sich ein glaubhafter Vorwand finden ließe?
Haben die Amerikaner Israel zu diesem Krieg gedrängt, und während seines Verlaufes immer wieder dazu angeheizt, so weit wie irgend möglich zu gehen?
War es faktisch Condoleeza Rice, die entschied, wann zu beginnen, wann aufzuhören sei?
Wollten die USA uns in eine Verstrickung mit Syrien hineinziehen?
Haben die USA uns für ihre Kampagne gegen den Iran benutzt?
AUCH DAS ist noch nicht genug. Es gibt noch grundlegendere und wichtigere Fragen.
Dieser Krieg hat keinen Namen. Sogar nach 33 Kampftagen und sechs Tagen Waffenstillstand, hat sich noch kein nahe liegender Name finden lassen. Die Medien benutzen einen Namen mit chronologischem Charakter: 2. Libanon-Krieg.
Auf diese Weise wird der Krieg im Libanon abgetrennt von dem, der parallel dazu im Gazastreifen geführt wird, und der nach dem Waffenstillstand im Norden unabgemildert weiter getrieben wird. Haben diese Kriege einen gemeinsamen Nenner? Sind sie vielleicht sogar ein und derselbe Krieg?
Die Antwort ist: mit Sicherheit Ja. Und der eigentliche Name dieses Krieges ist: der Krieg für die Aufrechterhaltung der Siedlungen.
Der Krieg gegen das palästinensische Volk wird betrieben, um die Siedlungsblöcke halten und weite Teile der Westbank annektieren zu können. Der Krieg im Norden wurde geführt, um die Siedlungen auf den Golanhöhen halten zu können.
Hisbollah ist mit Unterstützung Syriens, das zur damaligen Zeit den Libanon beherrschte, herangewachsen. Hafez al-Assad sah in der Rückkehr des Golans zu Syrien sein Lebensziel - schließlich war er es, der sie im Krieg von 1967 verloren hatte, und dem es 1973 nicht gelungen war, sie zurückzuerobern. Er wagte nicht, einen weiteren Krieg an der israelisch-syrischen Grenze zu riskieren, die ja Damaskus so nahe ist. Daher versorgte er die Hisbollah, um Israel davon überzeugen zu können, dass es ohne die Rückgabe des Golan niemals Ruhe haben werde. Assad Jr. setzt das Erbe seines Vaters in diesem Sinne fort.
Ohne die Kooperation Syriens, hat der Iran keine Möglichkeit, Waffen an die Hisbollah zu liefern.
DIE LÖSUNG liegt auf der Hand: wir müssen die Siedler von dort zurückholen, und den Golan an seine rechtmäßigen Besitzer zurückgeben, wie groß auch immer der Preis an Wein und Mineralwasser sei. Ehud Barak hat dies beinahe getan, aber - wie es seine Gewohnheit ist - in letzter Sekunde die Nerven verloren.
Es muss laut gesagt werden: jeder der 154 toten Israeli des zweiten Libanonkrieges starb für die Siedler der Golanhöhen.
Das 155. Todesopfer dieses Krieges ist der "Konvergenzplan" - der Plan, der den unilateral bestimmten Rückzug aus Teilen der Westbank vorsah.
Ehud Olmert wurde vor vier Monaten (kaum zu glauben! nur vier Monate ist das her!) vor dem Hintergrund des Konvergenzplanes gewählt, ganz ähnlich wie Amir Peretz als Befürworter einer Truppenverkleinerung und weitreichender sozialer Reformen gewählt wurde. Während des Krieges noch hat Olmert verkündet, dass er den Konvergenzplan umsetzen werde. Aber vorgestern musste er dann zugeben, dass wir den wohl vergessen können.
Die Konvergenz sah vor 60.000 Siedler zu entfernen, 400.000 andere jedoch in der Westbank (einschließlich der Jerusalem-Region) zu belassen. Nun wurde auch dieser Plan beerdigt.
WAS VERBLEIBT? Kein Frieden, keine Verhandlungen, keinerlei Lösung für den mittlerweile historisch zu nennenden Konflikt. Auf Jahre hin komplett festgefahren, zumindest bis wir das Duo Olmert und Peretz los sind.
In ganz Israel wird bereits über die "nächste Runde" geredet, den Krieg, der schlussendlich mit der Hisbollah aufräumt und sie dafür straft, unsere Ehre beschmutzt zu haben. Die Gewissheit, dass ein weiterer Krieg kommen wird, ist dem Anschein nach zu einer Binsenweisheit geworden. Selbst die Zeitung Ha´aretz bezeichnet den nächsten Krieg in ihren Leitartikeln als selbstverständlich.
Was den Süden angeht, so wird nicht von einer nächsten Runde gesprochen, da die gegenwärtige Runde eine endlose ist.
Um überhaupt irgendeinen Wert zu haben, muss die Untersuchungskommission die wahren Wurzeln des Krieges aufdecken und der Öffentlichkeit die historische Wahl, die sich in diesem Krieg so deutlich abgezeichnet hat, präsentieren: Entweder die Siedlungen und endloser Krieg, oder Rückgabe der besetzten Gebiete und Frieden.
Andernfalls wird die Untersuchung nur Unterstützung liefern für die Perspektive der Rechten: wir müssen nur die Fehler, die gemacht worden sind, herausfinden und korrigieren, dann können wir den nächsten Krieg beginnen und werden siegen.
Israel hat ne Niederlage eingefahren und leckt sich erstmal die Wunden.
Ausserdem muss noch ein schuldiger gefunden werden. Das kann sich noch hinziehen.
Von daher erstmal kein Interesse an einer Eskalation...
Hisbollah wird überall gefeiert und fühlt sich als Sieger.
Jetzt heist es erstmal Waffen und Kämpfer auffüllen, Gegend sichern und der
Bevölkerung beim aufbau helfen.
Von daher auch erstmal kein Interesse an einer Eskalation...
Doch die Zeit wird kommen wo das wieder anders sein wird!
Ala Hisbollah zerstören, vernichtent schlagen, zurückdrängen usw.
Du machst es ja selbst, also sprech nicht anderen das gleiche ab, selbst wenn sie andere Schlüsse ziehen.
Beispiele deiner Zwischenbilanz:
#3287: Seit Israel aus dem Libanon abgezogen war, wurde der Norden mit Raketen beschossen. Seit dem Waffenstillstand nicht mehr.
#3290: Soweit mir bekannt, hat Israel bis jetzt noch keinen wichtigen strategischen Punkt aufgegeben (heißt: Israel hat strategischen Gewinn im Moment)
Und natürlich noch anderes mehr. Jeder zieht in einer laufenden Diskussion für sich immer wieder neu Bilanz.
@kiiwii,
diesen Überraschungseffekt hast du tatsächlich vor einigen Wochen thematisiert. Andere waren bzw. sind der Meinung, Israel hatte nur auf einen Anlass gelauert endlich mal ordentlich zurückschlagen zu können.
Ich denke allerdings, das dafür die israelische Strategie zu stümperhaft umgesetzt wurde.
Im übrigen, meine Zwischenbilanz: Ich freue mich über die relative Ruhe zur Zeit. Und ich bedaure das Israel die Hisbollah so massiv gestärkt hat. Auf Dauer scheint mir eine friedliche Koexistenz weiter weg als vorher.
Ich würde mich da gerne täuschen.
ecki, selbst ich, der von militärischen Dingen ein ganz klein wenig Ahnung hat, möchte ich mir nicht ein solches Urteil anmaßen. Die hohe Zahl israelischer Gefallener deutet allerdings darauf hin, daß die Hisbollah Waffen von einer neuen Qualität hatte, von denen Israel entweder nichts wußte oder es nicht erwartet hat. Daß der Hisbollah der Abschuß israelischer Panzer gelang (die zu den besten weltweit gehören), ist für mich wirklich überraschend gewesen. Entweder standen die in der Gegend rum und bildeten ein leichtes Ziel, oder die Hisbollah besaß panzerbrechende Lenkwaffen (vergleichbar der deutschen "Milan"), und die konnten sie nur aus iranischen oder Ex-Ostblock-Beständen haben. Und aus gut ausgebauter Deckung verschießen.
Btw: Meine Meinung ist dennoch, daß Israel die Hisbollah nicht gestärkt, sondern ganz entscheidend geschwächt hat. Allerdings um einen relativ hohen Preis.
MfG
kiiwii
#3287: Stimmt das nicht? Bedeutet auch nicht dass es so bleibt. Meine Befürchtungen habe deutlich ausgesprochen.
#3290: Stimmt das nicht? War eine provozierte Korrektur auf Grund von Falschaussagen. Batürlich wird Israel diese Positionen den UNO-Truppen zum gegebenen Zeitpunkt übergeben.
Von alle dem kann man nicht sehr viel ableiten. Dazu ist die gesamte Situation zu brüchig. Wenn es allerdings ruhig bleibt, hat sich das ganze für den Libanon und Israel gelohnt. Beurteilen wird man das allerdings erst in einigen Jahren. Ich selbst befürchte allerdings immer noch, dass es wieder zu erneuten Kampfhandlungen kommen wird.