Israel plant massiven Militärschlag
Seite 107 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
Neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 | von: AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 201.910 |
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z.B.:
"..die UN ist zu einem verlängerten Arm der US-Regierung und Kofi Annan zu ihrem Hausmeister geworden. Der wirkliche Boss ist der US-Abgesandte John Bolton, ein rasender Neo-Con und deshalb ein großer Freund Israels. Er will, dass der Krieg weitergeht."
Deutlicher kann man es kaum sagen..
Historiker kritisiert Haltung Deutscher zu Israel
11. Aug 15:17
Für den Historiker Julius Schoeps, messen viele Deutsche «mit doppeltem Maß», wenn es um Krisen in der Welt geht. Der Nahost-Konflikt werde wegen der Beziehung zu Israel anders wahrgenommen als etwa seinerzeit der Kosovo-Krieg.
Julius Schoeps, Leiter des Moses-Mendelssohn-Zentrums an der Universität Potsdam, hat die Haltung vieler Deutscher zum Nahost-Konflikt kritisiert. Krisenherde würden in Deutschland unterschiedlich wahrgenommen und Israel mit einem «doppelten Maß» gemessen, sagte Schoepes der Netzeitung.
Während in der deutschen Öffentlichkeit wegen der Beteiligung der Bundeswehr am Kosovo-Krieg 1999 kaum jemand empört aufgeschrieen habe, sei die Reaktion auf Israel derzeit ganz anders. So verstehe er nicht, warum man «Israel das Recht auf Selbstverteidigung abspricht». Schoeps: «Akzeptiert wird der Jude nur als Opfer, als toter Jude. Der Jude, der sich verteidigt, ist offensichtlich etwas, mit dem man nur schwer fertig wird.»
Nach Schoeps Ansicht haben der Nahe Osten, Israel und Jerusalem eine geradezu «symbolhafte Bedeutung». Im Denken der Menschen zeigten sich in diesem Zusammenhang geradezu «paranoiahafte Züge», wie Schoeps unter Hinweis auf den französischen Philosophen Glucksmann feststellt. «Am Nahen Osten misst man die moralischen Maßstäbe, die man selbst aufstellt» und es setze ein «Schuld-Abwehr-Mechanismus» ein, so Schoeps.
Die deutsche Politik forderte der Historiker auf, sich stärker in dem Konflikt zu engagieren. Derzeit seien die USA der einzige Partner Israels. In diesem Zusammenhang sprach sich Schoeps dafür aus, auch deutsche Soldaten im Rahmen einer UN-Truppe in die Region zu entsenden: «Israel würde das begrüßen.» Das müsse ja keine kämpfende Truppe sein, ein Sanitäts-Bataillon wäre auch möglich, sagte Schoeps.
http://www.netzeitung.de/deutschland/431696.html
Rakete der Hisbollah trifft UNIFIL-Hauptquartier
Beirut (dpa) - Ein französischer Soldat ist im Hauptquartier der UNIFIL-Truppen im Libanon durch eine Rakete der Hisbollah leicht verletzt worden. Das berichtet ein Sprecher der internationalen UN- Truppe. Nördlich von Nakura geriet ein gepanzertes Fahrzeug der UNIFIL unter Beschuss durch die Hisbollah-Milizionäre. Niemand wurde verletzt. Bei neuen Angriffen der israelischen Luftwaffe im Norden des Libanon wurden mindestens zwölf Menschen getötet. Heftige Kämpfe gab es auch im südöstlichen Grenzgebiet.
erschienen am 11.08.2006 um 16:15 Uhr
© WELT.de
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Wenn Syrien dafür sorgen müsste, das die Hisbollah Ruhe gibt, wäre das nicht eine Chance für die Region? Syrien müsste bei der nächsten Rakete Angst davor haben das Israels Armee nach Damaskus rollt, bzw. wenigstens die Luftwaffe dahin fliegt......
Israel: Olmert verliert an Unterstützung
Einen Monat nach Beginn der Libanon-Offensive verliert der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert Umfragen zufolge an Rückhalt in der Bevölkerung.
Jerusalem - In einer Erhebung der Tageszeitung "Haaretz" zeigten sich nur 48 Prozent der Befragten zufrieden mit Olmerts Amtsführung seit Beginn des Einsatzes am 12. Juli. 40 Prozent äußerten ihre Unzufriedenheit. In einer Umfrage der Zeitung "Jediot Aharonot" gaben 45 Prozent der Befragten an, mit der Art der Kriegsführung im Libanon nicht einverstanden zu sein. Zwei Drittel der Befragten sprachen sich allerdings dafür aus, den Einsatz fortzuführen.
In den Zahlen spiegelt sich die wachsende Skepsis der israelischen Öffentlichkeit in der Bewertung des Libanon-Einsatzes wider. Noch in der vergangenen Woche hatten sich in Umfragen drei Viertel der Befragten zuversichtlich gezeigt, dass ein Sieg über die Hisbollah kurz bevorstehe. In Israel wird zunehmend die Frage laut, warum die Hisbollah trotz der groß angelegten Offensive immer noch in der Lage ist, Israel mit Raketen unter Beschuss zu nehmen. (tso/AFP)
http://www.zeit.de/news/artikel/2006/08/11/70527.xml
Ich glaube auch nicht, dass es zu einer Schutztruppe kommen wird, wenn die Milizen nicht ausreichend geschwächt sind, es sei sie geben auf, was ich nicht annehme. Ausreichend geschwächt sind sie noch nicht. Israel wird also noch gut 1 bis 3 Monate kämpfen müssen.
Klares Mandat: Israels Nordgrenze schützen vor Überfällen. An der syrischen Grenze klappts ja auch.
Jedenfalls würde ich rein praktisch denen bessere Chancen geben Hisbollah zu entwaffen als irgendwelche Holländer oder Chinesen....
Auf derartige Spielchen wird sich Israel nicht einlassen, so blöd sind die nicht. Da führt kein Weg hin.
"An der syrischen Grenze klappts ja auch."
Nicht wirklich ernst gemeint? Sollte Syrien dort die kleinsten Spielchen machen, ist das Regime in einigen Tagen weg vom Fenster. Die strategische Lage ist eindeutig und das weiss das Regime. Dort geht es auch nicht um das Niederkämpfen von Milizen, die sich eingegraben haben und deren Umgehung keinen Sinn macht. Dort geht es um einen klassischen Krieg. Das Anklopfen an die Türen Damaskus reicht. Dann übernehmen die Sunniten das Ruder.
Rabin sagte: Mit wem sonst als mit seinen Feinden kann man Frieden machen?
Eine Un-Resolution, die nicht irgendwie mit Iran und/oder Syrien abgestimmt ist, wird keine Chance auf verwirklichung haben. Da geht der Krieg eben einfach weiter. Einen Monat oder auch 3. Mit hohem Blutzoll bei der Hisbollah aber auch auf israelischer Seite. Je weiter sie vorrücken, desto mehr Hinterhälte. Auch bis 2000 konnte Israel das Gebiet nicht wirklich sichern.
Und klar ist das doch der Gedanke dabei, das der Iran nicht begeistert wäre. Sponsoring der Hisbollah über Syrien hinweg funktioniert nicht. Und dir müsste es doch recht sein, wenn man die Fronten aufbricht.
Und immerhin ist eben am Golan gerade kein Krieg (mit Syrien). ist doch schon ein Vorteil gegenüber anderen Bereichen des Landes.
Aber klar, was ich sage ist reine Spekulation. Ich sehe noch nicht das es funktioniert mit einer internationalen Truppe, und einer geschwächten Hisbollah, die aber keine Lust hat ihre restlichen Waffen abzugeben. Da ist so schnell noch nicht schluß. :-((
Was angeblich gut oder weniger gut ist, interessiert nur wenig. Es muss praktisch umsetzbar sein und zu einem friedfertigen Libanon führen. Dabei sind Syrien und der Iran nun mal draußen. Um den Iran wird sich die Weltgemeinschaft dann im Herbst kümmern.
Schnell Schluss wir sicherlich nicht sein. Bis die Friedenstruppe steht, vergeht schnell ein Monat. Bis dahin wird, sollte die Hizbullah sich nicht ruhig verhalten, der Krieg weiter gehen.
Sicherheitsrat einigt sich auf Resolution - Israel lehnt ab
Das zähe Ringen um eine Uno-Resolution zum Libanon-Krieg ist beendet. Die USA und Frankreich einigten sich auf den Text für einen Entwurf - er werde noch heute Abend im Sicherheitsrat eingebracht, hieß es aus französischen Delegationskreisen. Israel lehnte den Entwurf allerdings ab.
New York - Israels Regierungssprecher Avi Pazner sagte der Nachrichtenagentur AFP in Jerusalem, dass der Entwurf für Israel "inakzeptabel" sei. "Die diplomatische Option ist für den Moment gescheitert. Wir haben keine andere Wahl als uns zu einer militärischen Option hin zu orientieren", sagte Pazner.
Zurückhaltender berichtete die Nachrichtenagentur Reuters: Israels Ministerpräsident Ehud Olmert prüfe derzeit den Entwurf der Uno-Resolution, hieß es.
Zuvor hatte die Regierung in Jerusalem die israelischen Truppen in Bewegung gesetzt, um die am Mittwoch beschlossene verschärfte Bodenoffensive im Süden Libanons zu beginnen. Israel sei enttäuscht über die diplomtatischen Verhandlungen hatte es geheißen. Gleichzeitig hatte Israel angekündigt, sich weiter an den Verhandlungen beteiligen zu wollen und die Bodenoffensive zu stoppen, sollte es zu einem akzeptablen Verhandlungsergebnis kommen. "Wir hoffen, dass die Diplomatie siegt", sagte ein Vertreter der Regierung.
Der nun zwischen den USA und Frankreich erzielte Kompromiss sieht vor, dass die israelischen Soldaten nicht sofort vollständig, sondern schrittweise aus dem Libanon abziehen. Gleichzeitig sollen libanesische Einheiten in das Gebiet einrücken und die Uno-Blauhelm-Soldaten dort verstärkt werden. Darüber war schon gestern Einigkeit erzielt worden.
Heute ging es dann noch darum, ob die geplante internationale Sicherheitstruppe für den Südlibanon mit einem Mandat nach Kapitel VII der Uno-Charta ausgestattet werden sollte. Damit könnte die Truppe auch offensiv gegen die radikal-islamische Hisbollah vorgehen. Israel war dafür, doch die libanesische Regierung strikt dagegen. Schließlich einigten sich die USA und Frankreich auf eine neue Formulierung, die zunächst noch nicht bekannt wurde.
Zuletzt waren die Verhandlungen an unterschiedlichen Auffassungen von Frankreich und den USA gescheitert. Der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy war heute nach New York gereist, um persönlich an den Verhandlungen im Sicherheitsrat teilzunehmen, ebenso wie seine US-Kollegin Condoleezza Rice. "Heute zählt jede Stunde", sagte Douste-Blazy.
Auch Rice hatte heute die Notwendigkeit einer schnellen diplomatischen Lösung betont. "Wir arbeiten für eine Abstimmung noch heute", sagte sie im Hauptquartier der Uno in New York. Kofi Annan sagte, es sei "Zeit für eine Entscheidung". Der Uno-Generalsekretär fügte hinzu: "Die meisten Mitglieder des Sicherheitsrates sind entschlossen, jetzt zu handeln. Sie sind selbst frustriert."
Nach dem Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts am vergangenen Mittwoch hatte Israels Regierung wegen internationalen Drucks vorübergehend auf die verschärfte Offensive verzichtet, um der Diplomatie eine Chance zu geben.
Der vom israelischen Sicherheitskabinett beschlossene Plan sieht vor, insgesamt etwa 30.000 statt der bislang 10.000 Soldaten in dem umkämpften Gebiet einzusetzen. Sie sollen bis zum südlibanesischen Fluss Litani vordringen, der rund 30 Kilometer hinter der Grenze liegt. Ziel ist es, die Raketenangriffe der radikal-islamischen Hisbollah zu unterbinden. Die israelische Regierung geht offenbar von einer länger andauernden Operation aus. Arbeitsminister Eli Jischai sagte vor wenigen Tagen: "Die Einschätzung ist, dass es 30 Tage dauern wird. Ich denke, es wird deutlich länger dauern."
hen/AP/Reuters/dpa
Sicherheitsrat einigt sich auf Resolution
Das zähe Ringen um eine Uno-Resolution zum Libanon-Krieg ist beendet. Die USA und Frankreich einigten sich auf den Text für einen Entwurf - er werde noch heute Abend im Sicherheitsrat eingebracht, hieß es aus französischen Delegationskreisen. Widersprüchliche Berichte gab es indes über die Reaktion Israels.
......
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,431337,00.html
Rabin sagte: "Mit wem sonst als mit seinen Feinden kann man Frieden machen?"
(geliehen von Ecki, # 2660)
Wenn Rabin nicht so früh hätte sterben müssen, dann wäre den Israelis und den Menschen im Libanon viel erspart geblieben! Davon bin fest überzeugt. Ist nur meine Meinung.
11. August 2006 | |
NAHOSTKONFLIKT
Olmert stimmt Uno-Resolution zu
Nach übereinstimmenden Agenturberichten hat sich der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert mit dem Entwurf für eine Libanon-Resolution des Uno-Sicherheitsrates einverstanden erklärt. Er werde seiner Regierung empfehlen, bei einer Sitzung am Sonntag für einen Waffenstillstand zuzustimmen.
Jerusalem - Olmert habe die USA bereits über seine Entscheidung informiert, sagte Gideon Meir, ranghoher Mitarbeiter im Außenministerium, am Abend in Jerusalem. Er, Verteidigungsminister Amir Peretz und Außenministerin Tzipi Livni hätten dem Text der Uno-Resolution zugestimmt, nachdem dieser noch in letzter Minute geändert worden sei. Die Offensive im Libanon solle aber bis zur Sitzung weiter fortgesetzt werden, sagte Meir.
Auf den neuen Resolutionsentwurf hatten sich wenige Stunden zuvor die USA und Frankreich verständigt. Derzeit beraten die 15 Mitglieder des Sicherheitsrates in New York über den Entwurf. Darin ist laut einer der Nachrichtenagentur AP vorliegenden Kopie des Textes die Stationierung einer 15.000 Mann starken UN-Friedenstruppe im Süden Libanons vorgesehen.
Sie soll die Stationierung libanesischer Soldaten in dem Gebiet unterstützen, sobald sich Israel zurückzieht. UN-Soldaten sollen ferner einen endgültigen Waffenstillstand überwachen und den libanesischen Soldaten dabei helfen, die volle Kontrolle über den Süden zu gewinnen, der bisher praktisch unter Kontrolle der Hisbollah-Miliz stand.
bri/AP/Reuters
Gerechtfertigt, ist aber die aktuelle Art von 'Selbstverteidigung' nicht!
Ich denke mal, dass die meißten Toten in diesem Konflikt ganz und gar nichts mit dem Krieg am Hut haben wollten!
Die Israelis schiessen über ihr Ziel hinaus und töten z.Zt. auf Kommando eines hasserfüllten Regimes.
Sie stellen sich mit der Hisbollah auf ein und die selbe Stufe!
Nur mal angemerkt, einen dauerhaften Frieden zwischen Muslimen, Juden und auch Christen wird es niemals in dieser Region geben.
Ein paar Träumer glauben zwar noch daran....
Ruf nach einem Rücktritt von Ministerpräsident Olmert
Während der Beschluss zur Ausweitung der Bodenoffensive noch diskutiert wird, hat ein Kommentator bereits den Rücktritt des Regierungschefs gefordert. Die Umfragewerte Olmerts sind am Sinken.
gsz. Jerusalem, 11. August
Mit dem Näherrücken eines Waffenstillstandes beginnen sich in Israel Regierungs- und Oppositionspolitiker, Militärs und Journalisten auf die Zeit nach dem Krieg vorzubereiten. Entscheidungen werden von nun an mit einem Auge auf die zu erwartende Untersuchungskommission getroffen werden.
Kämpfen oder mit Syrien verhandeln?
Benjamin Netanyahu, der Chef der Likud-Partei und Oppositionsführer in der Knesset, hatte vor zwei Tagen den Kabinettsbeschluss begrüsst, mit welchem dem Ministerpräsidenten und dem Verteidigungsminister die Vollmacht zur Ausweitung der Bodenkämpfe gegeben worden war. Er sei zwar spät, aber nicht zu spät erfolgt, sagte er und fügte hinzu, dass die völlige Zerstörung des Hizbullah das Ziel der Armee bleiben müsse. Seine Stellungnahme erfolgte allerdings noch bevor eine Umsetzung des Beschlusses überhaupt möglich war. Die mögliche Annahme eines Waffenstillstandes durch Israel in den kommenden Tagen wird ihm viel Stoff für Kritiken geben.
Die Linke hingegen, die im Parlament von der Meretz-Partei vertreten wird, kritisierte eine mögliche Ausweitung der Kämpfe. Der Abgeordnete Ran Cohen, ein ehemaliger Oberst der Armee, meinte, dass es die Strategie des Hizbullah sei, die Armee tiefer nach Libanon hineinzuziehen, und dass die Armee daran sei, in die Falle der Freischärler hineinzutappen. Ziel der jetzigen Kämpfe dürfe nicht die sowieso aussichtslose Zerstörung aller militärischen Kapazitäten des Hizbullah sein. Stattdessen müsse die Regierung auf die Stationierung einer internationalen Truppe hinarbeiten. Sodann müssten Gespräche mit Syrien aufgenommen werden, um eine Wiederaufrüstung der Freischärler zu verunmöglichen.
«De-facto-Niederlage Israels»
In einem von der Tageszeitung «Haaretz» am Freitag veröffentlichten Kommentar schrieb der geachtete Journalist Ari Shavit, dass Ministerpräsident Olmert für seine Fehler geradestehen und demissionieren müsse. Er habe das Land unüberlegt in einen Krieg gestürzt und in der Folge keine Führungsqualitäten gezeigt. Ein Regierungschef könne nicht im Amt bleiben, nachdem das Land 120 Opfer zu beklagen habe und eine Million Menschen einen Monat lang in Luftschutzbunkern hätten ausharren müssen.
Shavit warf Olmert vor, er sei in den Krieg gezogen, ohne die möglichen Konsequenzen genügend berücksichtigt zu haben. Er habe die ursprünglichen Pläne der Armee ausgeschlagen und stattdessen auf eine Kampagne aus der Luft gesetzt. Als sich herausgestellt habe, dass der Luftkrieg nicht die erhofften Resultate bringe, habe er nur einen halbherzigen Vormarsch auf dem Boden zugelassen. Resultat der zögerlichen Kriegsführung seien eine De-facto-Niederlage Israels und eine empfindliche Herabsetzung der Abschreckungswirkung der Armee. Dass Olmert nun erwäge, den Krieg ohne ersichtliche Vorteile zu beenden, zeige eine weitere Schwäche seiner Regierungsfähigkeit auf.
http://www.nzz.ch/2006/08/12/al/articleEDL3X.html
Einen Monat nach Beginn der israelischen Offensive gegen die Hisbollah-Milizen im Libanon sinkt die Zustimmung der Bevölkerung zum Kriegskurs.
Ministerpräsident Ehud Olmert steht bereits bei Teilen der Armee in der Kritik, die ihm wiederholt vorwarfen, die Bodenoffensive im Südlibanon zu verzögern.
Unterstützten zu Beginn des Libanon-Einsatzes noch drei Viertel der Israelis die Politik Olmerts, ist die Zustimmung neuen Meinungsumfragen israelischer Tageszeitungen zufolge auf unter 50 Prozent gesunken.
Auch auf den Strassen israelischer Städte ist diese Polarisierung zu spüren.
Es sei an der Zeit für eine diplomatische Lösung", meinen nicht wenige, es sei Zeit "die Welt in Frieden zu lassen", so eine Frau in Jerusalem wörtlich.
Andere zeigen sich eher verdrossen von den politischen Verhältnissen im Land. In Israel würden immer Schuldige gesucht, so ihre Meinung, "entweder ist es Olmert, die Hisbollah, oder sonstwer", wie ein junger Jerusalemer resigniert vor internationalen Fernsehkameras feststellte.
Schliesslich gibt es aber auch viele, die finden, Israel müsse noch viel härter und entschlossener vorgehen, in ihren Augen ist jetzt nicht die Zeit für Verhandlungen.
Die kommenden Wochen versprechen schwierig zu werden für Olmert - sei es militärisch im Libanon oder politisch zu Hause.
http://www.euronews.net/....php?page=detail_info&article=374660&lng=3
11. August 2006 | |
LIBANON
Israelische Streitkräfte beschießen Flüchtlingskonvoi
Nach Augenzeugenberichten sollen israelische Streitkräfte einen Flüchtlingskonvoi im Libanon angegriffen haben. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden.
Hamburg - Eine Drohne habe Raketen auf den Konvoi aus mehr als 100 Fahrzeugen abgefeuert. Die Menschen seien auf der Flucht aus der südlibanesischen Ortschaft Mardschajun gewesen, als der Konvoi nahe Chtaura im Bekaa-Tal getroffen worden sei. In dem Konvoi seien etwa 3000 Zivilisten und 350 Mitarbeiter libanesischer Sicherheitskräfte gewesen.
Der arabische Fernsehsender Al Dschasira berichtete unter Berufung auf den libanesischen Innenminister Ahmed Fatfat, drei Menschen seien getötet und sieben verletzt worden. Nach libanesischen Polizeiangaben gab es 16 Verletzte. Zuvor hatten unter dem Schutz der Uno-Truppe Unifil libanesische Soldaten und Polizisten Mardschajun verlassen. Die Sicherheitskräfte waren dort von israelischen Soldaten festgesetzt worden. Dem Konvoi schlossen sich hunderte Zivilisten an.
bri/AP/AFP/Reuters
Resolution beschlossen, Bodenoffensive ausgeweitet
Die Uno-Resolution 1701 ist besiegelt. Nach langem Ringen verabschiedete der Weltsicherheitsrat in der Nacht das Papier. Es fordert ein Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah und sieht die Entsendung von Blauhelmen in den Libanon vor. Israel weitete dennoch seine Bodenoffensive aus.
New York/Jerusalem - Die von Frankreich und den USA eingebrachte Resolution wurde einstimmig angenommen, wie in der Nacht bekannt wurde. Darin wird eine Truppe von 15.000 zusätzlichen Friedenssoldaten ermächtigt, den Waffenstillstand zu stützen.
Israelische Soldaten im Südlibanon: "Kein Zeitlimit"
Als Schritte für eine dauerhafte Waffenruhe und eine politische Lösung des Konflikts fordert die Entschließung unter anderem die Entwaffnung militärischer Gruppen im Libanon und die Respektierung der von den UN festgelegten Grenze zwischen Israel und dem Libanon, der so genannten Blauen Linie. Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, ihre Hilfe für die libanesische Bevölkerung zu verstärken.
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert plant, die Resolution dem Kabinett morgen vorzulegen. Er wolle das Gremium zu einer Zustimmung drängen, hieß es aus politischen Kreisen Israels. Zudem hieß es, die libanesische Regierung werde den Text schon heute bei einem Treffen billigen.
Die libanesische Regierung äußerte jedoch auch starke Zweifel an den Erfolgsaussichten des Friedensplans. Der libanesische Uno-Vertreter Tarek Mitri kritisierte in der Nacht in New York, die Resolution verlange von Israel erneut keine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen sondern nur den Verzicht auf "offensive Militäroperationen". Die libanesische Bevölkerung setzte kein großes Vertauen in die israelische Unterscheidung zwischen "offensiv" und "defensiv". "Ein unvollständiger Waffenstillstand ist kein wirklicher Waffenstillstand", sagte er. Mitri beklagte ferner, dass Israel die Raketenangriffe der Hilsbollah-Miliz mit "unverhältnismäßiger und nicht zu rechtfertigender" Gewalt beantworte und im Libanon eine humanitäre Katastrophe angerichtet habe.
Vor der Umsetzung der Resolution scheint die israelische Regierung noch Fakten schaffen zu wollen. Nur wenige Stunden nach Verabschiedung der Resolution weitete die Armee ihre Bodenoffensive im Nachbarland aus. Die Truppen rückten in Richtung des Litani-Flusses vor, teilte das israelische Militär am Morgen mit. Damit folgten sie einem Befehl von Ministerpräsident Olmert und Verteidigungsminister Amir Perez.
Annan kritisiert langsamen Weltsicherheitsrat
Es gebe "kein Zeitlimit" für die Militäroperation, sagte ein israelischer Regierungssprecher in Jerusalem. Ziel der Angriffe sei es, weitere Raketenattacken der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels zu verhindern.
Einem israelischen Bericht zufolge waren am frühen Morgen zusätzliche Panzer und Soldaten aus Israel auf dem Weg in den Libanon, um die Kräfte dort zu verstärken. Aus Sicherheitskreisen verlautete zudem, die Luftwaffe habe zwei Transformatoren im Libanon bombardiert. Der Hafen der Stadt Tyrus sei daraufhin in Dunkelheit versunken.
In der Resolution wird ein vollständiges Ende der Kampfhandlungen gefordert. Es müsse auf dem sofortigen Ende aller Attacken der Hisbollah basieren und auf dem unmittelbaren Stopp aller offensiver Militäreinsätze Israels. Die libanesische Regierung wird aufgerufen, Truppen im Süden des Landes zu stationieren. Der Süden ist bislang von der Hisbollah-Miliz kontrolliert worden. Israel wird aufgefordert, seine Soldaten aus dem Südlibanon zurückzuziehen, wenn die Kämpfe stoppen. Dies solle parallel zu der Entsendung der libanesischen und der Uno-Truppen erfolgen.
Uno-Generalsekretär Kofi Annan kündigte an, so bald wie möglich mit israelischen und libanesischen Regierungsvertretern zusammenzutreffen, um das Datum für eine Waffenruhe festzulegen. Zuvor hatte er den Sicherheitsrat für sein langsames Handeln gerügt und auf die hohen Opferzahlen in dem seit einem Monat andauernden Krieg verwiesen. US-Außenministerin Condoleezza Rice dagegen gab sich zuversichtlich. Sie sagte, mit dieser Resolution und mit der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft könne ein neuer starker Libanon entstehen. Nun beginne die schwere und dringende Arbeit der Umsetzung der Resolution. Rice sagte aber auch, es sei unrealistisch, ein sofortiges Ende der Gewalt zu erwarten.
Blair stellt sich hinter Resolution
Der britische Premierminister Tony Blair hat sich nun auch den Forderungen nach einem sofortigen Ende der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon angeschlossen. Beide Seiten müssten die Waffen ruhen lassen, nachdem der Uno-Sicherheitsrat dies nun in einer einstimmig angenommenen Resolution verlange, erklärte Blair heute an seinem Urlaubsort in der Karibik.
Zugleich wies er darauf hin, dass dies "schwierig" sei, solange nicht die geplante 15.000 Mann starke Uno-Friedenstruppe und libanesische Armee-Einheiten den Süden Libanons unter die Kontrolle der Regierung bringen. "Damit muss umgehend begonnen werden", forderte der Premierminister. "Es ist tragisch, dass in den letzten Wochen so viele unschuldige Leben verloren gingen, Libanesen wie auch Israelis. Wir müssen jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sich dies niemals wiederholt." Bis zur Annahme der Resolution hatte sich Blair geweigert, Israel zu einem Waffenstillstand aufzufordern und dessen militärisches Vorgehen im Libanon zu rügen.
In dem Krieg sind inzwischen etwa tausend Libanesen und 121 Israelis getötet worden. Die Zivilisten auf beiden Seiten hätten "solch schrecklichen, unnötigen Schmerz und Verluste erlitten", sagte Annan vor dem Hintergrund dieser Zahlen. "Alle Mitglieder dieses Rats müssen sich bewusst sein, dass die Unfähigkeit, schneller zu handeln, das Vertrauen in ihre Autorität und Integrität schwer erschüttert hat", rügte der Uno-Generalsekretär die 15 Mitglieder des Sicherheitsrats.
dab/reuters/AFP/AP/dpa
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