Infineo bald 2,00 Euro?
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Rettungsplan für Qimonda wackelt
Von: Anja Schütz
Donnerstag, 22. Januar 2009
Die Verhandlungen zur finanziellen Rettung des angeschlagenen Speicherchipherstellers Qimonda sind in eine Sackgasse geraten. Angeblich, so heißt es aus Verhandlungskreisen, soll das Mutterunternehmen Infineon Schwierigkeiten mit der Finanzierung haben.
Ein Unternehmenssprecher sagte am Mittwoch, dass die Verhandlungen über die Verträge noch andauern. Ein Treffen im Berliner Kanzleramt am Mittwoch brachte auch keine Ergebnisse. Wann es zu einer Einigung komme, sei noch unklar. Das gesamte Finanzierungspaket ist nach Angaben aus dem Infineon-Konzernlagebericht abhängig vom erfolgreichen Abschluss der einschlägigen staatlichen und europäischen Prüfungs- und Genehmigungsverfahren der zuständigen Landes- und Bundesbehörden sowie der Europäischen Kommission und auch von der entgültigen Festlegung der detaillierten Bedingungen der Tranksaktion.
Das geplante Rettungspaket für Qimonda beinhaltet eine Hilfe des Freistaates mit 150 Millionen Euro und ein Bund-Länder-Bürgschaft in Höhe von 280 Millionen Euro. Das Gesamtpaket für die Rettung besteht neben dem sächsischen Darlehen, aus dem Angebot der portugiesischen Entwicklungsbank in Höhe von 100 Millionen Euro und einem Zuschuss des Qimonda-Mutterhauses Infineon in Höhe von 75 Millionen Euro.
Qimonda hatte kurz vor Jahresende 2008 angekündigt, ohne finanzielle Hilfe noch im Auftaktquartal 2009 in Zahlungsnöte zu geraten. Ursprünglich sollte der Darlehensvertrag mit Sachsen so schnell wie möglich abgeschlossen werden, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Eine Insolvenz würde dramatische Auswirkungen auf den Halbleiterstandort Sachsen haben. In Sachsen gibt es rund 1200 Unternehmen aus dieser Branche mit etwa 40.000 Mitarbeitern.
Die sächsische FDP-Landtagsfraktion fordert jetzt, dass der Qimonda-Firmensitz von München nach Dresden verlagert werde. Wenn sich Infineon nicht in der Lage sieht mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, dann sollte über andere Wege des Engagements nachgedacht werden, sagte Fraktionsvize Sven Morlok am Mittwoch in Dresden. Nach Ansicht der Partei wäre eine Standort-Verlagerung ein großer Vertrauensbeweis in die Zukunft von Qimonda und des Mikroelektronikstandortes in Sachsen durch das Mutterunternehmen.
Am heutigen Donnerstag beschäftigt sich das Plenum des sächsischen Landtages, auf Antrag der sächsischen CDU/SPD-Koalition, mit dem Verhandlungsstand zur Rettung von Qimonda. Dabei soll sich möglichst rasch mit Qimonda über den Darlehensvertrag verständigt werden.
www.silicon.de
Da sagte der coach: Niemand kann sie zwingen, sich zu ärgern! Er hielt mir eine Pistole an den Kopf und schrie: "ARGERE DICH, SOFORT!"
Ich musste schmunzeln, alle anderen lachten.
"Sehen sie! Niemand kann sie zwingen sich zu ärgern."
So, heute wieder 9% verlust, man gewöhnt sich dran. Aber niemand kann mich zwingen mich zu ärgern! auch nicht infineon. Ich bin Gesund, ich habe eine Wundervolle Frau, ein Dach übern Kopf, in der Garage ein Cabrio, und ein vernünftiges Einkommen.
Also: Scheiß drauf. Und wenn IFX Pleite geht, und meine 10000 Aktien (5000 bei 2,40, 5000 bei 0,91 gekauft)wertlos sind dann geht die Welt nicht unter. (Selbst wenn ich mein ganzes Depot verliere, ist eh nur noch 50% Wert)
Aber angenommen ich verkaufe und in 6 Monaten stünde man bei 2€.... Dann müsste ich mich wirklich...
ÄRGERN!
So to say
Derweil gehts nur um Rettung der Arbeitsplätze.
Wäre eine riesen Sauerei wenn die nur einen Cent bekämen.
Qimonda ist technologisch hinten dran und wird Schlusslicht bleiben.
Und das wissen die eigentlich von der Regierung.
Ich habe von der Arbeitnehmern und Vorständen, die ohnehin überbezahlt sind, noch
nichts gehört von das sie mit weniger Lohn oder Sonderzahlungen einverstanden sind.
Wenn man denen Geld gibt, dann machen die weiter wie bisher.
Datum: 23.01.09
Uhrzeit: 09:39
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der krisengeschüttelte Speicherchiphersteller Qimonda ist pleite. Die Infineon-Tochter habe einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt, sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts der Deutschen Presse-Agentur dpa am Freitag./cs/DP/tw
10:59 23.01.09
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Infineon-Tochter (Profil) Qimonda (Profil) hält ihren Betrieb trotz Insolvenz aufrecht. Der Vorstand sehe "gute Chancen", die zur Neuausrichtung notwendigen finanziellen Mittel in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern und Investoren zu bekommen, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Der Vorstand sei bestrebt, wesentliche Unternehmensteile im Rahmen der Insolvenz zu sanieren. "Wir gehen davon aus, dass wir unseren Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie unserer Mitarbeiter im Sinne unseres Restrukturierungsprogramms fortführen können", sagte Vorstandschef Kin Wah Loh.(...)/das/wiz
Das wäre gut wenn IFX nicht sofort für Verbindlichkeiten/Zahlungen aufkommen müsse.
Vll. hat sich bis zum Ende des Jahres die Wirtschaftlichelage ein bißchen verbessert, so das IFX das stemmen könnte.
FTD: Berlin macht Qimonda Hoffnung
23.01.2009 - 18:32Der Insolvenzantrag ist gestellt, die Aktie ist nur noch 9 Cent wert - dennoch hält die Bundesregierung an den Rettungsgesprächen für Qimonda fest. Und auch am Hauptwerk des Chipherstellers in Dresden gibt man sich trotzig: Der Betrieb läuft weiter.
Auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte: "Unser Hilfsangebot steht unverändert." Der Freistaat werde alles tun, um einen künftigen Investor zu unterstützen. Eine Beteiligung Sachsens an möglichen Firmenauslagerungen, die im Zuge der Insolvenz entstehen könnten, schloss er jedoch aus.
Zuvor war bekannt geworden, dass Qimonda am Freitagmorgen einen Insolvenzantrag eingereicht hatte. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Münchner Amtsgericht den Anwalt Michael Jaffé. Der Münchner Jurist machte sich bereits als Insolvenzverwalter von Kirch-Media einen Namen.
Die Pleite Qimondas ist ein Politikum, denn erstens hängen Tausende Arbeitsplätze in Deutschland von dem Chiphersteller ab, zweitens liefen zwischen dem Unternehmen und der Politik bis zuletzt Verhandlungen über ein staatliches Rettungspaket für den Konzern.
Noch am Mittwoch hatten Bund, Land und Unternehmen im Kanzleramt über den zusätzlichen Kapitalbedarf verhandelt. Die Politik sah sich außerstande, die neue Deckungslücke mit öffentlichen Mitteln zu stopfen. Auch die bayerische Landesregierung beteiligte sich zum Schluss an den Gesprächen. München ist Konzernsitz der Qimonda-Mutter Infineon. Aber auch von dort kam keine Hilfe. Presseberichten zufolge war Infineon nicht in der Lage, das von der Politik verlangte Zukunftskonzept zu finanzieren.
Qimonda braucht noch mehr Geld
Kurz vor der Pleite war bekannt geworden dass Qimonda zusätzlichen Geldbedarf von rund 300 Mio. Euro hat. Damit benötigt der Konzern insgesamt rund doppelt so viel wie die im Rettungspaket vorgesehene Kapitalspritze - der Freistaat Sachsen, Portugal und Infineon hatten vor Weihnachten Finanzhilfen von zusammen 325 Mio. Euro zugesagt. Daneben war eine Bund-Länder-Bürgschaft über 280 Mio. Euro vorgesehen. Von Infineon sollten 75 Mio. Euro kommen. Auch in Portugal betreibt Qimonda ein großes Werk.
Sachsens Wirtschaftsministerium - federführend bei den Rettungsversuchen für Qimonda - reagierte enttäuscht auf den Insolvenzantrag. Minister Thomas Jurk (SPD) sagte, die Ursachen für die Pleite seien bei Qimonda selbst zu suchen. Leider habe der Halbleiterunterhersteller keinen geschlossenen Finanzierungsplan vorgelegt. Das Insolvenzverfahren sollte genutzt werden, um die Speicherchip-Technologie von Qimonda am Standort Dresden zu halten.
Die IG Metall warf dem Qimonda-Management Totalversagen vor. Eine "schier endlose Serie von Managementfehlern" habe das Unternehmen in die Pleite geführt, sagte der bayerische Gewerkschaftschef Werner Neugebauer.
Qimonda indes bemühte sich um Zuversicht und teilte am späten Vormittag mit, der Betrieb solle aufrecht erhalten werden. Der Vorstand sehe "gute Chancen", die zur Neuausrichtung notwendigen finanziellen Mittel in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern und Investoren zu bekommen. Wesentliche Unternehmensteile sollten im Rahmen der Insolvenz saniert werden. "Wir gehen davon aus, dass wir unseren Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie unserer Mitarbeiter im Sinne unseres Restrukturierungsprogramms fortführen können", sagte Vorstandschef Kin Wah Loh.
In Qimondas Hauptwerk Dresden arbeiten 3200 Menschen, in Portugal sind es etwa 1800. Weltweit stehen gut 12.000 Menschen auf den Gehaltslisten Qimondas. Im Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, ein Viertel der Stellen zu streichen, davon rund 1500 in Deutschland. Infineon hält 77,5 Prozent der Qimonda-Anteile.
Infineon rechnet aufgrund der Insolvenz seiner Tochter mit zusätzlichen Belastungen von mehreren hundert Mio. Euro. Die Gesamthöhe aller notwendigen Rückstellungen "schätzen wir auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag", teilte der Münchner Konzern mit.
Die Pleite des Chipherstellers löste an der Börse panikartige Verkäufe aus. Qimonda-Aktien verloren in Frankfurt bis zu 66,5 Prozent. Gegen Mittag war das Papier mit einem Abschlag von 57,4 Prozent nur noch 9 Cent wert.
Die Titel der Qimonda-Mutter Infineon gaben zeitweise knapp 12 Prozent nach, erholten sich zuletzt auf ein Minus von knapp 5 Prozent - und kosteten damit 68 Cent. "Viel tiefer kann die Aktie ja nicht fallen", sagte ein Händler in Frankfurt.
Die Chipbranche steuert angesichts einer einbrechenden Nachfrage auf eine ihrer schlimmsten Krisen zu. Qimonda leidet seit langem unter dem drastischen Preisverfall bei DRAM-Speicherchips und der Konkurrenz aus Fernost. Derartige Chips kommen in Handys und Computern zum Einsatz.
Autor/Autoren: Annette Berger (Hamburg) und Kai Beller (Berlin)
(c) FTD