Culture Club

interessanter Weise hattest Du gar nicht geschrieben: sich und "andere" verteidigen zu "können" - sondern: sich und die "seinigen" verteidigen zu "wollen"

Es steht dabei also gar nicht die bloße Befähigung dazu sondern das Wollen im Zentrum.
Und es geht der Formulierung nach offenbar auch nicht darum,  u.U. auch einem zufälligen beliebigen anderen Nothilfe leisten zu können, sondern ganz speziell den seinigen. Neben dem Element des Wollens kommt dann also auch ein gruppenbezogenes Element dazu.

Und genau darum geht es bei solchen Vereinen dann ja auch, um die Stärkung der eigenen Truppen.
Das bei Dir betonte Wollen des Verteidigens impliziert dann allerdings  - auch wenn Dir das völlig unbewusst gewesen sein wird - eben auch das Herbeiwünschen solcher Situationen, die Sehnsucht nach solchen Eskalationen.

Bei diesen Motiven geht es dann aber eben um ganz etwas anders, als seine Kompetenzen zu verbessern, um sich (oder andere) in einem tatsächlichen Notfall besser verteidigen zu können.

Das Ganze ist übrigens nicht  so sehr als persönliche Kritik gemeint, wie es vielleicht klingen mag.
Es geht mir eher darum, Deinen Blick da vielleicht für manche Problematiken etwas weiter zu öffnen. Deine Sympathie für die Szene mag dann manchmal dazu führen hier und da doch mal mit der ein oder anderen Scheuklappe unterwegs zu sein.
;-)
 

ansonsten auch noch manche Einschätzungen und Stellungnahmen des Verfassungsschutzes zu diesem Thema, die erspare ich Dir allerdings mal rücksichtsvoller Weise.
;-)

...weiß zudem ja auch, dass Du von deren Einschätzungen ohnehin nicht allzuviel hältst.




 

“It is better to be violent, if there is violence in our hearts, ...
https://www.businessinsider.in/india/article/...icleshow/78408172.cms  

sondern er leitet auch fehl. Das passiert dann leider wenn man bei sowas entscheidende Bezüge unter den Tisch fallen lässt. ;-)

“It is better to be violent, if there is violence in our hearts, than to put on the cloak of nonviolence to cover impotence.”

Dass er das eine im Vergleich als immerhin noch besser als das andere erachtet, heißt auch nicht, dass er sich für das erstere etwa als Ideal aussprechen würde.

Das Ideal wäre capable zu sein und dennoch auf Gewalt zu verzichten (soweit möglich).

So sagte er auch: "Nonviolence is a weapon of the strong"

Es gibt auf der Seite noch viele andere schöne Gandhi-Zitate, die seine Überlegungen zu Gewalt noch weiter zum Ausdruck bringen, insofern finde ich das auch durchaus ein wenig bemerkenswert, dass Du Dir da ausgerechnet das obige herausgesucht hast (und dann auch nur den ersten Halbsatz ;-))

“I object to violence because when it appears to do good, the good is only temporary; the evil it does is permanent.”

“An eye for an eye will only make the whole world blind.”

“We may never be strong enough to be entirely nonviolent in thought, word and deed. But we must keep nonviolence as our goal and make strong progress towards it.”

Das sehe ich übrigens alles keineswegs als  Einwand an, Martial Arts zu trainieren, ich finde das sogar in ganz vielerlei Hinsicht eine gute Sache, unter einem aktivistischen Krawall-Banner,  hat es für mich dann aber ein abstoßendes Geschmäckle, um solche Dinge sollte es dabei nicht gehen...
 

Manchmal stirbt einer als Künstler aus seiner Zeit heraus, und manchmal ist diese Zeit schon vor dem Tod abgelaufen. Die Zeit von Herbert Achternbusch, der jetzt im Alter von 83 Jahren gestorben ist, war schon länger vorbei, was er gewusst haben muss, denn aus der Öffentlichkeit hatte er sich schon ebenso lange zurückgezogen. Einer wie er bestimmt den Zeitpunkt seines Vorbeiseins selbst. Er war ein schöner und zänkischer Mann, der seine Karriere auf sein Genie aufbauen wollte. ...

https://www.zeit.de/kultur/literatur/2022-01/...chriftsteller-nachruf

Da gibt es x Aspekte, die man diskutieren könnte. Der persönlich wichtigste wäre mir Selfempowerment. Ein Goal, dass nicht nur Einstellungssache ist sondern ganz massgeblich Körperfunktion. Laut 'Ich' zu sagen mit Hühnerbrust und dürren Ärmchen ist zwar denkbar, wenn aber die Körperbasis dazu passt doch wesentlich glaubhafter und belastbarer. Das 'Körpernotprogramm', das Auffinden, Ansprechen und Aktivieren von bislang dahindämmernder oder verschütteter Muskulatur ist so auch Teil meiner Rehatherapie bei Ichstörungen wie Depression oder Phobien. Erworbene depressiv/phobische Schon- und Abwehrhaltungen sind als unwillkürliche Funktion muskulär verankert und nur dort können sie kausal aufgehoben werden. Gesprächstherapie kann darauf hinführen, die Körperebene aber nicht ersetzen.