Culture Club
Auch in solchen Vereinen wird es natürlich sicher auch ganz normale Leute geben, die aus solchen Motiven da sind, oder auch einfach nur Spaß am Kampfsport und Lust dazu haben, sich dort sportlich zu betätigen.
Die Antifas allerdings, ...die sich dort 'von' Antifas 'als' Antifas trainieren lassen,... den dürfte es naheliegender Weise doch viel eher darum gehen, bei diesen ganzen Demo- und Gegendemospielchen ganz einfach dem Gegner besser auf die Rübe hauen zu können. Wobei sich das ja keineswegs alleine auf die Neona'zis sondern ebenso auf Polizisten beziehen wird, und nicht zuletzt wird ja auch unsere kapitalistische bürgerliche Gesellschaft selbst (bei der es sich in Wahrheit um eine soziale Marktwirtschaft handelt) ja als freundlicher Faschismus behandelt und als Feindbild betrachtet.
In meinen Augen haben solche Situationen, für die die Initiatoren dabei naheliegender Weise trainieren möchten, nicht mehr viel mit Selbstverteidigung zu tun.
Das ist im Grunde nichts anderes, als wenn die Hooligans vom Club A einen Kampfsportverein unter dem Vereinsbanner aufmachen, um den Hooligans vom Club B kampfstärker gegenübertreten zu können und andersherum.
In der Auseinandersetzung mit dem anderen Club wird man natürlich in Situationen geraten können, sich verteidigen zu müssen. Diese Situationen hat man in der Regel dann ja allerdings selbst durchaus bewusst gesucht. Warum überlässt man den Job nicht einfach der Polizei?
Es ist ja auch nicht so, dass solche Straßenschlachten irgendeine positive Relevanz hätten.
Es gibt nichts, was gerade mit allen Mitteln verhindert werden müsste. Man hat es mit einem marginalisierten Gegner zu tun, der letztlich ebenso bedeutungslos ist, wie ihr Gegenstück, das sich selbst alleine über eben diesen Gegner definiert.
Anders sieht es natürlich aus, wenn der Kampf gegen den Faschismus ohnehin bloß der Aufhänger sein soll und sich der eigentliche Kampf im Kern vielmehr gegen all unsere bürgerlichen Institutionen richtet. Und viel öfter als mit Neona'zis geraten sie bei ihren Ausschreitungen dann ja auch tatsächlich mit der Polizei aneinander.
Auch hier sehe ich allerdings nicht, wo da das Motiv der Selbstverteidigung ernsthaft sinnvollerweise thematisiert werden könnte. Es geht da letztlich nicht um Selbstverteidigung sondern um Bambule.
Und das ist dann m.E. eben auch zumindest meta Geist und Ziel solcher Vereine, und dieser Geist scheint sich dann interessanter Weise am Ende sogar irgendwo auch in den Trainingsmethoden wiederzufinden, wenn ich bei dem Clip oben mal etwas genauer hinsehe, was da dort eigentlich so abgeliefert wird.
Wie würdest Du es denn z.B. sehen, wenn nun etwa auch Querdenker oder Qanonschwurbler eigene Kampfsportvereine aufmachen würden?
Fändest du das nicht auch irgendwo ein wenig bedenklich?
Oder würdest Du dann ebenfalls schreiben wollen, dass Du es ja grundsätzlich ganz gut findest, sich und andere verteidigen zu können?
Mein Eindruck wäre eher, dass da die eigenen Anhänger für den Straßenkampf trainiert werden sollen ...und zwar eben auch mit der impliziten Absicht, gewisse Veranstaltungen auch dahingehend zu eskalieren.